Mütter- und Schwangerenforum

Trennung / Sorgerecht / Aufenthaltsbestimmungsrecht

NewLife
1 Beiträge
01.07.2018 22:54
Hallo in die Runde.
Ich melde mich direkt mit einem unschönen Thema.
Ich habe beschlossen mich zu Trennen. Bzw. ich habe mich getrennt.
Nun ist es so, dass wir einen Sohn (1 Jahr und 4 Monate alt) haben und mein Ex deshalb (was ich ja auch verstehen kann) nicht einsieht auszuziehen.
Somit leben wir nun getrennt, im selben Bett schlafend, am selben Tisch essend und mit einer super miesen Stimmung zusammen in unserer Wohnung.
Ich kann ihn absolut verstehen, er sagt ich könne ja auch gehen und unseren Sohn "zurücklassen". Ich habe aber nunmal Elternzeit, unternehme einen angemessenen Alltag mit ihm, mir gehören hier sämtliche Möbel usw., wir haben die gute, enge Bindung, ich bin bei der Stadt angestellt und Arbeite in der Krippe. Ich denke er ist bei mir besser aufgehoben und natürlich würde es mir genauso das Herz brechen.
Über ihn kann ich leider nicht sagen, dass er ein bodenständiger Erwachsener wäre, der sich allein gut um ein Kleinkind kümmern könnte. Er kann sich in vielen Situationen nichtmal selbst helfen. Trotzdem liebt er seinen Sohn natürlich abgöttisch.

Es ist jetzt nunmal so, dass es immer wieder eskaliert, wir sind uns quasi in allem uneinig. In der Erziehung, in den moralischen Werten, die Art und Weise gesund und - in Hinsicht auf unseren Sohn - altersgerecht zu leben.
Es wird laut wenn wir streiten. Ich möchte am liebsten schweigen oder zumindest abends reden, wenn unser Sohn schläft. Aber er möchte jedes Thema auch noch zum drölfzigsten Mal ausdiskutieren, obwohl wir beide unsere Ansichten kennen und abends ist er sowieso meist untwerwegs.

Inzwischen ist er mir gegenüber mehrmals "handgreiflich" geworden (fest zupacken, das Gesicht stark festhalten, damit ich ihm zuhöre, dabei voller Wut ins Gesicht schreien...). Er schreit, er zerrt an mir herum, während ich unseren Sohn auf dem Arm habe. Ich bin mir inzwischen sicher, er hätte mir am liebsten eine reingehauen (die Hand hat schon gezuckt) aber weil ich den Kleinen auf dem Arm hatte, konnte er sich wohl gerade noch behrrschen. Er schlägt gegen Wände und wirft Sachen durch die Gegend.
Ich habe ihn auch schon ganz in Ruhe in einem Brief gebeten uns doch einmal 2 Wochen Auszeit zu gönnen und danach würden wir nochmal in Ruhe reden. Wenn ich vorschlage mit unserem Sohn eine Woche wegzugehen (obwohl ich finde, er sollte lieber in seinem zu Hause bleiben), dann heißt es "Du nimmst ihn mir nicht weg".

In der Vergangenheit und Gegenwart sind hier wiederkehrende Themen:

Er geht fast nur seiner Freizeit nach, statt seinen Pflichten. (5 von 7 Tagen nach der Arbeit bis nachts)
Er hält sich nicht an Absprachen oder seine eigenen Vorsätze / Versprechungen.
Er kommt mehrmals die Woche bekifft / alkoholisiert nach Hause und weckt uns dabei auch öfter mal auf.
Er hat keine Ausbilung (arbeitet aber) und arbeitet seit Jahren auch nicht an seinem Vorhaben noch etwas zu machen.
Er "schmeißt" Vorhaben bei den kleinsten Hürden (das sind zB. Anrufe bei Behörden, wenn jemand ihm sagt er habe etwas nicht richtig gemacht, es hat damit zu tun sich über einen Zeitraum länger als 2 Stunden damit auseinanderzusetzen).
Er spielt immer wieder Online Poker oder Ähnliches, hat dabei auch schonmal mehrere Hundert Euro unseres Sohnes verzockt.
Er nimmt kein Geld von seinem Gehalt (mit seinem Einverständnis passe ich inzwischen auf seine Bankkarte auf), hat aber trotzdem - aus mir unbekannten Gründen (Drogendealen? Zocken?) - immer wieder Geld.
Er wird im Streit immer laut, auch vor dem Kleinen, sodass er schon mehrmals geweint hat und völlig verwirrt war.
Wenn ich versuche zu gehen, lässt er uns nicht vorbei oder rennt hinterher, hält mich fest.

Das sind nur ein paar Auszüge, warum es einfach besser wäre getrennte Wege zu gehen. Ich möchte gern das alleinige Sorgerecht oder zumindest das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen. Ich möchte keineswegs, dass die beiden sich nicht sehen. Ich möchte nur bei solchen Situatuionen entscheiden können, dass ich mit meinem Sohn mal eine Pause brauche um Kraft zu tanken und dass es okay ist, wenn wir mal ein paar Tage nicht nach Hause kommen und ihm auch nicht sagen wo wir sind. Ich habe aber Angst, dass es in einem Sorgerechtsstreit gegen mich verwendet werden könnte, wenn ich jetzt einfach mit ihm weggehe.

Die Wohnung haben wir sowieso noch einige Zeit zusammen. Eigentlich macht er auch im August die Eingewöhnung in der Krippe (Ich starte zeitgleich mit ein paar Stunden wieder in den Beruf). Auch ein Grund warum ich im Moment nicht weiß, wie es ohne ihn weitergehen soll. Die Trennung kommt echt unpassend. Wir waren schon bei einer Paarberatung (das läuft über die Stadt, sie arbeiten mit dem JA zusammen), das hat er aber blöd gefunden und nach 3 Sitzungen aufgegeben. Ich habe mich nun wieder an sie gewand, aber wegen Sommerurlauben habe ich erst Ende Juli einen Termin bekommen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage.. Ich lese überall, man müsse beweisen, dass der Vater solche Dinge (wie oben geschrieben) tut. Mehr als seine Kontoauszüge, wo man sieht das er Geld verzockt hat, kann ich nicht vorlegen. Wie beweise ich denn, dass er bekifft, mitten in der Nacht mit seinem Sohn spielen möchte und sich dabei seltsam verhält? Wie beweise ich, dass er laut und handgreiflich wird, wenn es nicht so schlimm ist, dass es Verletzungen gibt? Wie beweise ich, dass er sich nicht an Absprachen hält und total unzuverlässig ist?
Ich schreibe mir inzwischen Dinge mit Datum auf. Aber das könnte man sich theoretisch ja ausdenken.. Was zählt denn als Beweis?
Puuhh ich weiß nicht, wie ich es bis zum Beratungstermin aushalten soll. Zumal ich im Moment keinen Ausweg weiß, wie wir ohne ihn in Krippe und Job starten sollen, auf die ich als alleinerziehende erst recht angewiesen sein werde... Alle Großeltern arbeiten selbst noch, das kann also keiner übernehmen.
Es ist wirklich ein Teufelskreis zur Zeit...
Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge oder Erfahrungswerte die mir ein wenig helfen können, die Zeit zu überbrücken, bis wir eine Lösung gefunden haben.
Danke dafür im Voraus!
01.07.2018 23:11
Erstmal: Er darf dich NICHT in der Wohnung festhalten. Hab ich das richtig verstanden, dass er dich in der Wohnung einsperrt, also gar nicht rauslässt? Ruf in solchen Situationen die Polizei!

Wichtig finde ich auch ganz klar ein Auszug. Ob du oder er nun auszieht ist dabei ja erstmal unwichtig. Vielleicht machst du ihm auch klar, dass die ganzen Streitereien alles andere als schön und gut für euren Sohn sind. Wenn er ihn liebt, sollte auch er das einsehen, wenn auch er nur das beste für seinen Sohn will.

Und ja, dann empfinde ich es auch als wichtig, dass alleinige Sorgerecht zu beantragen. Du hast ja auch Interesse daran, dass der Vater seinen Sohn weiterhin sieht. Erkläre ihm in Ruhe, dass du ihm seinen Sohn nicht wegnehmen willst, dass er seinen Sohn trotzdem weiterhin sehen darf.

Soweit ich weiß, wird das, was du erzählst, vom Jugendamt geprüft. Bin mir da aber jetzt auch nicht ganz sicher, wie genau das abläuft.

01.07.2018 23:18
hi ich weiß wie du dich momentan fühlst und glaubst es gibt keinen Ausweg aber den gibt es ich habe mich am 28.5 von meinem Mann getrennt nach 7 Jahren Ehe wo das letzte Jahr für mich und meine Tochter echt die Hölle war.
mein ex wurde mir auch handgreiflich gegenüber ging nur seinem Hobby nach er ist arbeitslos ich würde dir raten dir Unterstützung vom Jugendamt zu holen wenn er bekifft oder Alkoholisiert nach Hause kommt oder handgreiflich wird Ruf die Polizei es ist besser so glaub mir ich bin zu einem Freund abgehauen mit meiner Tochter weil ich es nicht mehr ausgehalten hab.
er ist mittlerweile mein neuer Partner und ich weiß wieder wie es ist geliebt zu werden.
geh auf nicht auf Konfrontation mit ihm mach dir ggf einen beratungszwrmin beim Anwalt zwecks Sorgerecht wo och denke du sehr gute Karten hast das alleinige zu bekommen.
dokumentiere dir alle Vorfälle sollte man die handgreiflichkeiten sehen geh bitte zum Arzt damit das dokumentiert wird.
ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen schick dir mal ne f Einladung dann können wir in Kontakt bleiben.
halt die Ohren steif das wird schon es wird schwer und sehr emotional mach nur keinen Rückzieher denn du bist an dem Punkt wo es für dich zu Ende ist und glaub mir ein neuer Versuch wird auch scheitern.
01.07.2018 23:23
Zitat von Skorpi:

Erstmal: Er darf dich NICHT in der Wohnung festhalten. Hab ich das richtig verstanden, dass er dich in der Wohnung einsperrt, also gar nicht rauslässt? Ruf in solchen Situationen die Polizei!

Wichtig finde ich auch ganz klar ein Auszug. Ob du oder er nun auszieht ist dabei ja erstmal unwichtig. Vielleicht machst du ihm auch klar, dass die ganzen Streitereien alles andere als schön und gut für euren Sohn sind. Wenn er ihn liebt, sollte auch er das einsehen, wenn auch er nur das beste für seinen Sohn will.

Und ja, dann empfinde ich es auch als wichtig, dass alleinige Sorgerecht zu beantragen. Du hast ja auch Interesse daran, dass der Vater seinen Sohn weiterhin sieht. Erkläre ihm in Ruhe, dass du ihm seinen Sohn nicht wegnehmen willst, dass er seinen Sohn trotzdem weiterhin sehen darf.

Soweit ich weiß, wird das, was du erzählst, vom Jugendamt geprüft. Bin mir da aber jetzt auch nicht ganz sicher, wie genau das abläuft.

wenn es um das Sorgerecht geht wird der Richter einen drogentest anordnen lassen wenn du den Verdacht äußerst oder das Jugendamt wird darauf bestehen wegen kindedwohl Gefährdung musste mein ex auch ich habe jetzt das alleinige Sorgerecht er darf seine Tochter noch sehen aber erst mal nur in Begleitung
TC2006
464 Beiträge
02.07.2018 05:36
Du darfst auf gar keinen Fall mit deinem Sohn ausziehen, ohne das vorher das aufenthaltsbestimmungsrecht geklärt ist. Dann kann man dir kindrsentführung vorwerfen und du bist dein Kind los. Hat nämlich die Frau von einem Bekannten gemacht. In einer Nacht und nebelaktiom Kit Kindern abgehauen und auch dort in schule und Co angemeldet. Kinder leben nun bei ihm.
Den Rest nachweisen kannst du vergessen das wird nicht funktionieren, ausser halt es gibt einen richterlichen Beschluss in Sachen drogentest. Denke mal von alleine wird er es nicht zugeben. Alleinige Sorgerecht wirst du wahrscheinlich auch nicht bekommen, oder es wird sehr schwer. Denn das entzieht man niemanden so leicht. Meiner bekannten wurde zwar das Kind genommen wegen Drogen etc aber das sorgerecht hat sie immer noch. Kind lebt mittlerweile in der fünften betreuungsstelle.

Was du machen könntest, dich auf jedenfalls ans Jugendamt wenden und denen die sache erklären. Dann kannst du dich dort beraten lassen und die können dir weiter helfen. Oder eine andere Beratungsstelle wie Caritas etc.

Dann muss dir aber klar sein das er darüber informiert werden könnte. Also sei dir diesen Schritt bewusst. Wenn du jetzt sagst du trennst dich und gehst den weg zum Jugendamt, dann ist es auch endgültig. Es klingt so ein bisschen bei dir nach, eigentlich will ich das alles nicht mehr aber irgendwie brauch ich ihn doch weil ich keinen anderen Ausweg sehe.
02.07.2018 05:43
Zitat von TC2006:

Du darfst auf gar keinen Fall mit deinem Sohn ausziehen, ohne das vorher das aufenthaltsbestimmungsrecht geklärt ist. Dann kann man dir kindrsentführung vorwerfen und du bist dein Kind los. Hat nämlich die Frau von einem Bekannten gemacht. In einer Nacht und nebelaktiom Kit Kindern abgehauen und auch dort in schule und Co angemeldet. Kinder leben nun bei ihm.
Den Rest nachweisen kannst du vergessen das wird nicht funktionieren, ausser halt es gibt einen richterlichen Beschluss in Sachen drogentest. Denke mal von alleine wird er es nicht zugeben. Alleinige Sorgerecht wirst du wahrscheinlich auch nicht bekommen, oder es wird sehr schwer. Denn das entzieht man niemanden so leicht. Meiner bekannten wurde zwar das Kind genommen wegen Drogen etc aber das sorgerecht hat sie immer noch. Kind lebt mittlerweile in der fünften betreuungsstelle.

Was du machen könntest, dich auf jedenfalls ans Jugendamt wenden und denen die sache erklären. Dann kannst du dich dort beraten lassen und die können dir weiter helfen. Oder eine andere Beratungsstelle wie Caritas etc.

Dann muss dir aber klar sein das er darüber informiert werden könnte. Also sei dir diesen Schritt bewusst. Wenn du jetzt sagst du trennst dich und gehst den weg zum Jugendamt, dann ist es auch endgültig. Es klingt so ein bisschen bei dir nach, eigentlich will ich das alles nicht mehr aber irgendwie brauch ich ihn doch weil ich keinen anderen Ausweg sehe.

Ja das Thema hatte ich auch ich will nicht mehr aber ich brauche ihn für meine Ausbildung das geht sonst nicht mit Kind habe immer wieder einen Rückzieher gemacht
Letzten endes hat mir mein Freund geholfen damit ich mich doch traue einen Schlusstsrich zu ziehen musste dann leider meine Ausbildung abbrechen aber ich kann ne neue anfangen ich bin wieder Glücklich und sehe jeden Tag wie meine Tochter immer fröhlicher wird und nicht mehr leidet unter der Situation, denn sie hat es doch sehr mitbekommen wie ich jeden Tag darunter gelitten hab.
Aber das musst du für dich entscheiden das kann dir niemand abnehmen oder dir sagen was du tun sollst ich kann dir raten mach ein paar beratungs termine denke über alles in ruhe nach.
und wie sie schon sagt gehst du diesen schritt wird es entgültig sein.
Für mich war es die beste Entscheidung meines Leben
vivi20
21583 Beiträge
02.07.2018 08:00
Also ersteinmal stimme ich allem was die Mädels vor mir gesagt haben zu und dann ...sich dir einen Anwalt ...der sagt dir was du machen kannst ,wie du dich verhalten musst und er kann dir helfen alle Rechtssachen zu klären !

Dann auf jedenfall die Polizei rufen wenn er handgreiflich wurde egal wie das aussah ...denn auch das Gesicht festhalten ist eine Tätigkeit!! Auch wenn er dich nicht gehen lässt aus der Wohnung...meist wird er dann der Wohnung verwiesen !

Sich dir auf jeden Fall noch mehr Hilfe ,frag überall nach ... awo oder Familienhilfe dein Anwalt kann dir dann auch helfen
Lealein
10265 Beiträge
02.07.2018 08:26
Trennungssituationen sind immer schlimm :

Wie bereits gesagt wurde, brauchst du unbedingt das Aufenthaltsbestimmungsrecht. So kannst du ohne weiteres bestimmen, wo euer gemeinsames Kind leben kann (innerhalb Deutschlands). Der Richter meinte, mein mittlerer war damals 2, dass man ihn der Mutter nicht wegnehmen kann, weil ich die Hauptbezugsperson von ihm war/bin und es somit außer Frage steht, dass ich ihn bekomme (und weil er nichts von Kindestrennung hält, bekam ich es auch für unseren großen Sohn). Vielleicht beruhigt es dich etwas?

Mach die Trennung offiziell durch Behördengänge. Hast du Eltern in der Nähe? Die in Konfliktsituationen dazustoßen können? Mach dich schlau, ob man ihn aus dem Mietvertrag bekommen kann.

Bleibt stark!
02.07.2018 18:57
Hm.. alternativ würde ich mich an ein Frauenhaus oder das skf wenden (Sozialdienst katholischer Frauen e.V., falls die in deiner Nähe sind). Die können dich dahingehend auch gut beraten und vor allem vor Übergriffen schützen. Und ruf die Polizei, wenn er wieder betrunken und/oder bekifft nach Hause kommt! Wenn du Angst vor deinem (Noch-)Partner hast, helfen die dir. Dann dreht dir auch niemand nen Strick draus, wenn du euer Kind mitnimmst.

Es gibt auch ein Hilfetelefon für Frauen: 08000 116 01.

Ich drücke dir die Daumen, dass du da bald raus kommst!!
06.07.2018 22:59
Zitat von NewLife:

Hallo in die Runde.
Ich melde mich direkt mit einem unschönen Thema.
Ich habe beschlossen mich zu Trennen. Bzw. ich habe mich getrennt.
Nun ist es so, dass wir einen Sohn (1 Jahr und 4 Monate alt) haben und mein Ex deshalb (was ich ja auch verstehen kann) nicht einsieht auszuziehen.
Somit leben wir nun getrennt, im selben Bett schlafend, am selben Tisch essend und mit einer super miesen Stimmung zusammen in unserer Wohnung.
Ich kann ihn absolut verstehen, er sagt ich könne ja auch gehen und unseren Sohn "zurücklassen". Ich habe aber nunmal Elternzeit, unternehme einen angemessenen Alltag mit ihm, mir gehören hier sämtliche Möbel usw., wir haben die gute, enge Bindung, ich bin bei der Stadt angestellt und Arbeite in der Krippe. Ich denke er ist bei mir besser aufgehoben und natürlich würde es mir genauso das Herz brechen.
Über ihn kann ich leider nicht sagen, dass er ein bodenständiger Erwachsener wäre, der sich allein gut um ein Kleinkind kümmern könnte. Er kann sich in vielen Situationen nichtmal selbst helfen. Trotzdem liebt er seinen Sohn natürlich abgöttisch.

Es ist jetzt nunmal so, dass es immer wieder eskaliert, wir sind uns quasi in allem uneinig. In der Erziehung, in den moralischen Werten, die Art und Weise gesund und - in Hinsicht auf unseren Sohn - altersgerecht zu leben.
Es wird laut wenn wir streiten. Ich möchte am liebsten schweigen oder zumindest abends reden, wenn unser Sohn schläft. Aber er möchte jedes Thema auch noch zum drölfzigsten Mal ausdiskutieren, obwohl wir beide unsere Ansichten kennen und abends ist er sowieso meist untwerwegs.

Inzwischen ist er mir gegenüber mehrmals "handgreiflich" geworden (fest zupacken, das Gesicht stark festhalten, damit ich ihm zuhöre, dabei voller Wut ins Gesicht schreien...). Er schreit, er zerrt an mir herum, während ich unseren Sohn auf dem Arm habe. Ich bin mir inzwischen sicher, er hätte mir am liebsten eine reingehauen (die Hand hat schon gezuckt) aber weil ich den Kleinen auf dem Arm hatte, konnte er sich wohl gerade noch behrrschen. Er schlägt gegen Wände und wirft Sachen durch die Gegend.
Ich habe ihn auch schon ganz in Ruhe in einem Brief gebeten uns doch einmal 2 Wochen Auszeit zu gönnen und danach würden wir nochmal in Ruhe reden. Wenn ich vorschlage mit unserem Sohn eine Woche wegzugehen (obwohl ich finde, er sollte lieber in seinem zu Hause bleiben), dann heißt es "Du nimmst ihn mir nicht weg".

In der Vergangenheit und Gegenwart sind hier wiederkehrende Themen:

Er geht fast nur seiner Freizeit nach, statt seinen Pflichten. (5 von 7 Tagen nach der Arbeit bis nachts)
Er hält sich nicht an Absprachen oder seine eigenen Vorsätze / Versprechungen.
Er kommt mehrmals die Woche bekifft / alkoholisiert nach Hause und weckt uns dabei auch öfter mal auf.
Er hat keine Ausbilung (arbeitet aber) und arbeitet seit Jahren auch nicht an seinem Vorhaben noch etwas zu machen.
Er "schmeißt" Vorhaben bei den kleinsten Hürden (das sind zB. Anrufe bei Behörden, wenn jemand ihm sagt er habe etwas nicht richtig gemacht, es hat damit zu tun sich über einen Zeitraum länger als 2 Stunden damit auseinanderzusetzen).
Er spielt immer wieder Online Poker oder Ähnliches, hat dabei auch schonmal mehrere Hundert Euro unseres Sohnes verzockt.
Er nimmt kein Geld von seinem Gehalt (mit seinem Einverständnis passe ich inzwischen auf seine Bankkarte auf), hat aber trotzdem - aus mir unbekannten Gründen (Drogendealen? Zocken?) - immer wieder Geld.
Er wird im Streit immer laut, auch vor dem Kleinen, sodass er schon mehrmals geweint hat und völlig verwirrt war.
Wenn ich versuche zu gehen, lässt er uns nicht vorbei oder rennt hinterher, hält mich fest.

Das sind nur ein paar Auszüge, warum es einfach besser wäre getrennte Wege zu gehen. Ich möchte gern das alleinige Sorgerecht oder zumindest das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen. Ich möchte keineswegs, dass die beiden sich nicht sehen. Ich möchte nur bei solchen Situatuionen entscheiden können, dass ich mit meinem Sohn mal eine Pause brauche um Kraft zu tanken und dass es okay ist, wenn wir mal ein paar Tage nicht nach Hause kommen und ihm auch nicht sagen wo wir sind. Ich habe aber Angst, dass es in einem Sorgerechtsstreit gegen mich verwendet werden könnte, wenn ich jetzt einfach mit ihm weggehe.

Die Wohnung haben wir sowieso noch einige Zeit zusammen. Eigentlich macht er auch im August die Eingewöhnung in der Krippe (Ich starte zeitgleich mit ein paar Stunden wieder in den Beruf). Auch ein Grund warum ich im Moment nicht weiß, wie es ohne ihn weitergehen soll. Die Trennung kommt echt unpassend. Wir waren schon bei einer Paarberatung (das läuft über die Stadt, sie arbeiten mit dem JA zusammen), das hat er aber blöd gefunden und nach 3 Sitzungen aufgegeben. Ich habe mich nun wieder an sie gewand, aber wegen Sommerurlauben habe ich erst Ende Juli einen Termin bekommen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage.. Ich lese überall, man müsse beweisen, dass der Vater solche Dinge (wie oben geschrieben) tut. Mehr als seine Kontoauszüge, wo man sieht das er Geld verzockt hat, kann ich nicht vorlegen. Wie beweise ich denn, dass er bekifft, mitten in der Nacht mit seinem Sohn spielen möchte und sich dabei seltsam verhält? Wie beweise ich, dass er laut und handgreiflich wird, wenn es nicht so schlimm ist, dass es Verletzungen gibt? Wie beweise ich, dass er sich nicht an Absprachen hält und total unzuverlässig ist?
Ich schreibe mir inzwischen Dinge mit Datum auf. Aber das könnte man sich theoretisch ja ausdenken.. Was zählt denn als Beweis?
Puuhh ich weiß nicht, wie ich es bis zum Beratungstermin aushalten soll. Zumal ich im Moment keinen Ausweg weiß, wie wir ohne ihn in Krippe und Job starten sollen, auf die ich als alleinerziehende erst recht angewiesen sein werde... Alle Großeltern arbeiten selbst noch, das kann also keiner übernehmen.
Es ist wirklich ein Teufelskreis zur Zeit...
Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge oder Erfahrungswerte die mir ein wenig helfen können, die Zeit zu überbrücken, bis wir eine Lösung gefunden haben.
Danke dafür im Voraus!


Also erstmal,natürlich darfst ausziehen!
Du besorgst dir eine Wohnung, bis du dort einziehen kannst,vergeht noch genug Zeit.
Zeitgleich machst du einen Termin im Jugendamt,bei dem Schilderst du,was los ist und sagst das du Angst hast.
Du erzählst was zuhause los ist und das du dir eine Wohnung suchst,dass du aber auf keinen Fall den Vater vom Kind fern halten willst (darauf reagieren sie im Jugendamt oft negativ) sondern das du nur persönlich aus der Situation raus willst.
Dann bittest du um hilfe bei der Beantragung des Aufenthaltsbestimmungsrechtes und bei der Regelung und der Durchführung des Besuchskontaktes,wenn du dann Ausgezogen bist.
Bis du dann ausziehst,ist das alles geklärt.
Das wäre Lösung A.
Hast Du Angst das er dich körperlich angeht weil du Ausziehen willst,gehst du bitte zur nächsten Beratungsstelle (Pro Familia/Diakonie) und lässt dir dort helfen.Die können dir Schritt für schritt zur Seite stehen.
Dann wäre es wichtig,erst aus zu ziehen.
Wichtig u willst dich trennen,das ist dein gutes Recht welches dir niemand nehmen kann!
Wichtig:Seit ihr verheiratet?Wenn nein,darfst du mit Kind ausziehen,auch wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt.Dur darfst aber nicht weiter wie 200 km weg ziehen.Alles andere muss mit dem Vater abgesprochen werden.
Wichtig as Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommt so gut wie immer die Mutter,will er dagegen vor gehen,muss er beweisen was dagegen spricht!
Heist für Dich:Ruhig bleiben,Hilfe holen,auf dem Jugendamt ruhig bleiben, sachlich bleiben,kompetent rüber kommen und IMMER vom Wohle des Kindes sprechen,nie den Eindruck erwecken,es gehe dir um Rache oder Entzug des Kindes vom Vater!Wenn du dich daran hältst und er so ist ,wie du ihn beschrieben hast,wird er bei der Anhörung mit seiner Art,den Rest zu deinen Gunsten selbst erledigen.
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