Hallo.
Ich traf heute eine Bekannte, wir kamen darauf zu sprechen, dass sie sich getrennt hat, die Kinder aber beim Vater wohnen.
Seit dem mache ich mir Gedanken, wer das zu Entscheiden hat.
Klar, wenn sich die Eltern einig sind, ist das super.
Was ist aber, wenn beide darauf bestehen? Geht das dann vor das Gericht? Nach welchen Kriterien entscheiden die das dann?

In unserem Fall gehe ich davon aus, dass die Kinder bei mir wohnen werden.
Ich stille beide noch, kümmere mich rund um die Uhr um sie, hab eh noch Elternzeit und der Vater ist momentan eh kaum da, dank Arbeit.
Was ist jetzt aber, wenn er dann auf die Idee kommen sollte, die Kinder bei sich haben zu wollen? Also so, dass sie bei ihm wohnen?

Wer kann mir dazu was sagen?

Also bei meinen Schwestern und mir was es damals so, dass das Gericht entschieden hat, dass wir bei meinem Vater wohnen müssen. Da meine Mutter bei meiner Oma wohnte und die hygienischen Zustände da alles andere als kindgerecht gewesen sind. Da es bei meinem Vater allerdings nicht besser war (ausser zu dem Zeitpunkt der Entscheidungsfindung) hat meine Mutter das irgendwann neu verhandeln lassen, da war ich 10. Meine Schwester und ich durften uns entscheiden wo wir wohnen wollen. Ich bin dann zu meiner Mutter gegangen und meine Schwester ist bei meinem Vater geblieben.

Wenn es keine einvernehmliche Lösung gibt entscheidet das Gericht. Ausschlaggebend ist das Kindeswohl.

Wenn ihr euch gar nicht einigen könnt, auch nicht auf ein Wechselmodell etc, dann entscheidet letztendlich das Gericht. Es werden Gutachten eingeholt und nach Kindeswohl entschieden. Wenn die Kinder älter sind, haben sie auch ein Mitspracherecht.

Da du der Lebensmittelpunkt der Kinder bist würden sie normalerweise bei dir blieben, wenn nicht etwas gravierendes gegen dich spricht. Denkst du es besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass dein Mann es versuchen würde?

Es werden beide Elternteile angehört warum sie die Kinder bei sich haben wollen. Damals bei meiner Gerichtsverhandlung wo es um das Aufenthaltbestimmungsrecht ging, wurde mir ganz klar gesagt, dass die Tatsache dass mein Mann weniger Stunden arbeiten könnte, wenn es drauf ankäme, er die Kinder zugesprochen bekommen hätte. Daraufhin habe ich mit meinem Chef meine Arbeitszeit so korrigiert, sodass ich auf 30 Stunden komme, sofern mir die Kinder zugesprochen würden bei gleichbleibendem Gehalt, um meine Chancen zu erhöhen (lt der Aussage der Mitarbeiterin vom Jugendamt legte der zuständige Richter darauf großen Wert). Außerdem wurde mein großer Sohn angehört - ohne Eltern und im Alter von 6 Jahren, fast 7 (das verlief aber sehr human ab, ganz entgegen meiner Befürchtungen). Der Kleine nicht (zu dem Zeitpunkt 2 Jahre alt, allerdings forderte mein Mann auch nur den Großen.

Bei der Verhandlung hat der Richter ganz klar zu verstehen gegeben, dass er die Kinder nicht trennen werde, da dies nicht in ihrem Sinne sei. Da Fynn auch ganz genau gesagt hatte, dass er bei mir leben möchte (wenn auch mit der beiläufigen Begründung wir hätten im neuen Haus einen Teich mit drei Fischen). Desweiteren sagte der Richter, dass die Kindererziehung in all den Jahren zum Großteil von mir übernommen wurde (war nur teilzeit arbeiten oder eben Hausfrau) und er es daher gerne dabei belassen möchte.

Darauf folgte eigentlich nur, dass er zu zahlen hat und sich vernünftig zu verhalten hat und dass er sich an Abmachungen zu halten habe (was er jedoch leider nicht tat, aber das ist ja nicht das Thema).

Ich hoffe, ich konnte den Ablauf einigermaßen gut darstellen.

PS. Emil wäre im übrigen zu klein gewesen um ihn mir wegzunehmen. Zumindest hätte mein Richter ihn mir niemals weggenommen lt seiner eigenen Aussage.

Zitat von Zwerginator:

Da du der Lebensmittelpunkt der Kinder bist würden sie normalerweise bei dir blieben, wenn nicht etwas gravierendes gegen dich spricht. Denkst du es besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass dein Mann es versuchen würde?

Ich denke auch das sein Eingespanntsein im Job (er übernimmt ne Firma?) und dass du in Elternzeit und Hauptbezugsperson bist sehr für dich sprechen.

Wir stecken die beiden in einen Sack und verbuddeln ihn irgendwo

Ist nicht hilfreich, aber sie scheinen sich ja echt viel zu ähnlich zu sein

Das entscheidet das Familiengericht

Danke für eure Antworten!
Ihr habt mir sehr geholfen und mich beruhigt.

Zitat von Zwerginator:

Da du der Lebensmittelpunkt der Kinder bist würden sie normalerweise bei dir blieben, wenn nicht etwas gravierendes gegen dich spricht. Denkst du es besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass dein Mann es versuchen würde?

Ich weiß es nicht. Manchmal scheint es da aber ein paar Kurzschlüsse zu geben, sodass er auf absurde Ideen kommt. Ich weiß auch nicht, worauf seine Mutter bestehen könnte, sie hat da sehr großen Einfluss. Und da unsere Erziehungsansichten komplett gegenteilig sind, könnte er natürlich versuchen, die Kinder von meiner "Öko-Erziehung" zu befreien.
Deswegen würde ich so eine Aktion nicht komplett ausschließen...

Zitat von Lealein:

Es werden beide Elternteile angehört warum sie die Kinder bei sich haben wollen. Damals bei meiner Gerichtsverhandlung wo es um das Aufenthaltbestimmungsrecht ging, wurde mir ganz klar gesagt, dass die Tatsache dass mein Mann weniger Stunden arbeiten könnte, wenn es drauf ankäme, er die Kinder zugesprochen bekommen hätte. Daraufhin habe ich mit meinem Chef meine Arbeitszeit so korrigiert, sodass ich auf 30 Stunden komme, sofern mir die Kinder zugesprochen würden bei gleichbleibendem Gehalt, um meine Chancen zu erhöhen (lt der Aussage der Mitarbeiterin vom Jugendamt legte der zuständige Richter darauf großen Wert). Außerdem wurde mein großer Sohn angehört - ohne Eltern und im Alter von 6 Jahren, fast 7 (das verlief aber sehr human ab, ganz entgegen meiner Befürchtungen). Der Kleine nicht (zu dem Zeitpunkt 2 Jahre alt, allerdings forderte mein Mann auch nur den Großen.

Bei der Verhandlung hat der Richter ganz klar zu verstehen gegeben, dass er die Kinder nicht trennen werde, da dies nicht in ihrem Sinne sei. Da Fynn auch ganz genau gesagt hatte, dass er bei mir leben möchte (wenn auch mit der beiläufigen Begründung wir hätten im neuen Haus einen Teich mit drei Fischen). Desweiteren sagte der Richter, dass die Kindererziehung in all den Jahren zum Großteil von mir übernommen wurde (war nur teilzeit arbeiten oder eben Hausfrau) und er es daher gerne dabei belassen möchte.

Darauf folgte eigentlich nur, dass er zu zahlen hat und sich vernünftig zu verhalten hat und dass er sich an Abmachungen zu halten habe (was er jedoch leider nicht tat, aber das ist ja nicht das Thema).

Ich hoffe, ich konnte den Ablauf einigermaßen gut darstellen.

PS. Emil wäre im übrigen zu klein gewesen um ihn mir wegzunehmen. Zumindest hätte mein Richter ihn mir niemals weggenommen lt seiner eigenen Aussage.

Danke, das ist sehr ausführlich

Zitat von Cookie88:

Zitat von Zwerginator:

Da du der Lebensmittelpunkt der Kinder bist würden sie normalerweise bei dir blieben, wenn nicht etwas gravierendes gegen dich spricht. Denkst du es besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass dein Mann es versuchen würde?

Ich denke auch das sein Eingespanntsein im Job (er übernimmt ne Firma?) und dass du in Elternzeit und Hauptbezugsperson bist sehr für dich sprechen.

Ja erstmal schon.
Das Verhältnis kann natürlich irgendwann kippen, wenn ich arbeite und er wieder bissl weniger mit der Firma zutun hat. Aber dann kann ich neu überlegen

Zitat von Metalgoth:

Wir stecken die beiden in einen Sack und verbuddeln ihn irgendwo

Ist nicht hilfreich, aber sie scheinen sich ja echt viel zu ähnlich zu sein

Das entscheidet das Familiengericht

Ja für Schläge auf den Hinterkopf, um die Denkleistung zu erhöhen, ists schon zu spät...

Scheint so... Wobei es bei euch um einiges krasser klingt. Aber ich weiß auch nicht, was hier noch auf uns zukommt...

Zitat von Lealein:

Es werden beide Elternteile angehört warum sie die Kinder bei sich haben wollen. Damals bei meiner Gerichtsverhandlung wo es um das Aufenthaltbestimmungsrecht ging, wurde mir ganz klar gesagt, dass die Tatsache dass mein Mann weniger Stunden arbeiten könnte, wenn es drauf ankäme, er die Kinder zugesprochen bekommen hätte. Daraufhin habe ich mit meinem Chef meine Arbeitszeit so korrigiert, sodass ich auf 30 Stunden komme, sofern mir die Kinder zugesprochen würden bei gleichbleibendem Gehalt, um meine Chancen zu erhöhen (lt der Aussage der Mitarbeiterin vom Jugendamt legte der zuständige Richter darauf großen Wert). Außerdem wurde mein großer Sohn angehört - ohne Eltern und im Alter von 6 Jahren, fast 7 (das verlief aber sehr human ab, ganz entgegen meiner Befürchtungen). Der Kleine nicht (zu dem Zeitpunkt 2 Jahre alt, allerdings forderte mein Mann auch nur den Großen.

Bei der Verhandlung hat der Richter ganz klar zu verstehen gegeben, dass er die Kinder nicht trennen werde, da dies nicht in ihrem Sinne sei. Da Fynn auch ganz genau gesagt hatte, dass er bei mir leben möchte (wenn auch mit der beiläufigen Begründung wir hätten im neuen Haus einen Teich mit drei Fischen). Desweiteren sagte der Richter, dass die Kindererziehung in all den Jahren zum Großteil von mir übernommen wurde (war nur teilzeit arbeiten oder eben Hausfrau) und er es daher gerne dabei belassen möchte.

Darauf folgte eigentlich nur, dass er zu zahlen hat und sich vernünftig zu verhalten hat und dass er sich an Abmachungen zu halten habe (was er jedoch leider nicht tat, aber das ist ja nicht das Thema).

Ich hoffe, ich konnte den Ablauf einigermaßen gut darstellen.

PS. Emil wäre im übrigen zu klein gewesen um ihn mir wegzunehmen. Zumindest hätte mein Richter ihn mir niemals weggenommen lt seiner eigenen Aussage.

Das ist jetzt völlig OT, aber ich habe gerade deinen Ticker gesehen. So ein schöner Mädchenname Emil find ich auch toll, aber der Name ist für mich gewohnt. Sohn meiner Freundin heißt so.