Mütter- und Schwangerenforum

Logopädie zweijährige, wie läuft das ab?

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12Pfoten
1686 Beiträge
31.01.2021 19:57
Huhu!

Wir haben Mini nun zur Logopädie angemeldet, sie ist zwei Jahre und zwei Monate.
Beim ersten Termin wurden natürlich wieder viele Fragen gestellt, Arztbriefe durchgelesen etc pp. Die Logopädin sagte, dass es dann beim nächsten Mal losgeht.
Termin zwei lief aber wieder so: viele viele Fragen und sie spielte wieder mit Mini (genau so, wie wir es daheim auch tun).

Mir ist klar, dass man in dem Alter kein Therapieprogramm durchziehen kann wie mit einem vier oder fünfjährigem Kind.
Aber ist es normal, dass sie da so gar nichts tun? Mein Mann meinte er hatte den Eindruck dass die Logopädin selbst etwas ratlos sei.

Joa, Mini freut sich natürlich. Neuer Mensch, neues Spielzeug...aber ich hab mir wenigstens einen Plan, ein paar Ideen erwartet. Oder bin ich zu ungeduldig? Aber andererseits gibts ja (erstmal) nur zehn Termine und die gute Frau meint dass die reichen.

Hat jemand für das Alter Erfahrung mit Logopädie? Muss das so? Ist das echt nur dasitzen und mit Playmobil spielen bis die Zeit rum ist?
Jaspina1
2354 Beiträge
31.01.2021 20:02
Finde es seeehr ungewöhnlich, dass ein Kind mit zwei schon zum Logopäden geht. Hier wird für gewöhnlich bis 4 abgewartet, bis man was macht... warum seid ihr denn da znd auf Empfehlung von wem?
FräuleinS
3620 Beiträge
31.01.2021 20:04
Was ist denn der Grund?
Erstmal muss die Logopädin sich selbst einen Eindruck machen, ebenso ist der Beziehungsaufbau wichtig. Denn nur über Beziehung kann man etwas vermitteln.
Generell kenne ich es so, dass einem erklärt wird, was getan wird.
Jarla
7529 Beiträge
31.01.2021 20:16
Mein Sohn war auch so früh bei der Logopädin. Er hat bis heute Logopädie.
Also eigentlich wird gespielt und im Spiel werden neue Wörter eingebaut, viel wiederholt. Grundsätzlich sollte es spielerisch sein und immer den selben Ablauf haben. Ganz wichtig ist, dass sich dein Kind bei der Logopädin wohl fühlt. Jannes mochte seine erste überhaupt nicht und es brachte ihm nichts. So hab ich nach 8 Sitzungen gewechselt. Mit der jetzigen sehe ich auch kleine Fortschritte.
12Pfoten
1686 Beiträge
31.01.2021 20:23
Zitat von Jarla:

Mein Sohn war auch so früh bei der Logopädin. Er hat bis heute Logopädie.
Also eigentlich wird gespielt und im Spiel werden neue Wörter eingebaut, viel wiederholt. Grundsätzlich sollte es spielerisch sein und immer den selben Ablauf haben. Ganz wichtig ist, dass sich dein Kind bei der Logopädin wohl fühlt. Jannes mochte seine erste überhaupt nicht und es brachte ihm nichts. So hab ich nach 8 Sitzungen gewechselt. Mit der jetzigen sehe ich auch kleine Fortschritte.


Danke!
Aber was ist denn dann der Unterschied zum Spielen zu Hause? Einfach nur der Effekt dass da jemand 100% Zeit und Ruhe und Aufmerksamkeit für das Kind hat?
Wir wissen ja noch nicht warum sie nicht spricht, bei ihr kann es auch muskuläre Ursachen haben. Irgendwie dachte ich dass das erstmal abgeklärt wird (darum hatte ich auch gebeten)

Mini fühlt sich bei der Logopädin pudelwohl, aber sie ist auch anderen Menschen gegenüber sehr offen.
Wir wir fühlen uns da nur etwas im Unklaren gelassen und "planlos". Ich hoffe, dass mein Mann da beim nächsten Mal nachfragt.

Zu den anderen: SPZ und Kinderarzt befürworten es. Sie geht da also nicht hin weil ich ihr das eigene Tempo nicht zugestehen will.
wolkenschaf
11811 Beiträge
31.01.2021 20:25
Mein Sohn hatte auch schon mit 2 Logopädie. Im Nachhinein betrachtet war das viel zu früh (und/ oder die damalige Logopädin leider für uns absolut nicht geeignet, die hatte auch nie vorher ein so junges Kind in Behandlung und war entsprechend hilflos). Letztendlich hat sie mit meinem Sohn nur gespielt und ihm Dinge richtig vorgesprochen. War daher auch eher nicht effektiv. Wir haben dann eine Pause gemacht und mit 4 bei einer anderen Logopädin nochmal neu gestartet. Die hatte dann auch ein richtiges Konzept und es zeigten sich ziemlich schnell Erfolge. Ich würde daher genau überlegen, ob eine Therapie wirklich schon so früh sein muss und sinnvoll ist und falls es wirklich sein muss, dann würde ich jemanden suchen, der schon häufiger mit kleinen Kindern gearbeitet hat. Alles andere führt nur zu Frust und Therapiemüdigkeit und Verweigerung.
31.01.2021 20:31
Ja, das ist Therapie. Die Logopädin wird erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, sich das Kind ansehen, herausfinden, was es kann und wo die Probleme sind und einen ersten Kontakt sowie Vertrauen zum Kind aufbauen.
Wenn es eine gute Logopädin ist, merkt das Kind nicht, dass es gerade gefördert und gefordert wird und wenn es die Erwachsenen auch nicht merken, spricht das eigentlich für sich.
Das Kind ist ja erst zwei Jahre alt; da wird es in der Logo keine Verben konjugieren. Schon gar nicht in der ersten Stunde - da geht es erstmal ums Kennenlernen.
Marie2010
4257 Beiträge
31.01.2021 20:32
Meine Tochter war ca. mit vier bei der Sprachtherapie.
Sie hat bis dahin ganz schlecht gesprochen, trotz vorlesen, singen, spielen usw. zuhause.
In der Sprachtherapie wurden auch im Grunde immer Spiele gespielt oder kleine Übungen gemacht oder mit einem Kuscheltier gespielt. Also alles nix, was auf den ersten Blick irgendwie besonders wirkt.
Aber meiner Tochter hat es enorm geholfen. Sie hat damals riesige Fortschritte gemacht und hatte mega Spaß.
Marie2010
4257 Beiträge
31.01.2021 20:34
Zitat von Elsilein:

Ja, das ist Therapie. Die Logopädin wird erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, sich das Kind ansehen, herausfinden, was es kann und wo die Probleme sind und einen ersten Kontakt sowie Vertrauen zum Kind aufbauen.
Wenn es eine gute Logopädin ist, merkt das Kind nicht, dass es gerade gefördert und gefordert wird und wenn es die Erwachsenen auch nicht merken, spricht das eigentlich für sich.
Das Kind ist ja erst zwei Jahre alt; da wird es in der Logo keine Verben konjugieren. Schon gar nicht in der ersten Stunde - da geht es erstmal ums Kennenlernen.


Genau, meine Tochter hat "ihre" Therapeutin damals geliebt und das einfach als Spielzeit gesehen. Jemand, der sich eine ganze Therapiestunde exklusiv um einen kümmert und mit einem spielt.
12Pfoten
1686 Beiträge
31.01.2021 20:35
Zitat von Elsilein:

Ja, das ist Therapie. Die Logopädin wird erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, sich das Kind ansehen, herausfinden, was es kann und wo die Probleme sind und einen ersten Kontakt sowie Vertrauen zum Kind aufbauen.
Wenn es eine gute Logopädin ist, merkt das Kind nicht, dass es gerade gefördert und gefordert wird und wenn es die Erwachsenen auch nicht merken, spricht das eigentlich für sich.
Das Kind ist ja erst zwei Jahre alt; da wird es in der Logo keine Verben konjugieren. Schon gar nicht in der ersten Stunde - da geht es erstmal ums Kennenlernen.


Danke dir

Ich bin es nur gewohnt dass teilweise schon in der ersten Stunde direkt sichtbar "angefangen" wird. Auch wenn ich selbst nicht weiß, was ich da jetzt genau erwarten soll und darf, hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet dass sie sich einfach nur mit auf den Fußboden setzt und spielt.

Deshalb wollt ich hier nachfragen, denn uns schwirren da grad nur Fragezeichen im Kopf
12Pfoten
1686 Beiträge
31.01.2021 20:37
Zitat von Marie2010:

Meine Tochter war ca. mit vier bei der Sprachtherapie.
Sie hat bis dahin ganz schlecht gesprochen, trotz vorlesen, singen, spielen usw. zuhause.
In der Sprachtherapie wurden auch im Grunde immer Spiele gespielt oder kleine Übungen gemacht oder mit einem Kuscheltier gespielt. Also alles nix, was auf den ersten Blick irgendwie besonders wirkt.
Aber meiner Tochter hat es enorm geholfen. Sie hat damals riesige Fortschritte gemacht und hatte mega Spaß.


Danke für deine Erfahrung!
Gut zu hören dass das echt so läuft und dass es deiner Tochter geholfen hat!
Jadaflo
78044 Beiträge
31.01.2021 20:40
Meine grosse kam auch mit 2,2 zur Logo
Die hat auch über 6 Monate lang nichts mit der Therapeutin gesprochen

Lag aber eher daran das sie die Ohren zu hatte
Selbst nach der ersten OP
Hat es noch gedauert

Erst zum Ende hin mit 3,5 halb fing meine Tochter an mit ihr zu reden

Hat aber immer mit gemacht wenn die Logo mit ihr gesprochen hat

Meine grosse ist bei fremden eh zurück haltend
Konnte sie lange nix hören
Wurde besser nach der 2 Ohren OP mit 4

Mit 5 nach der grossen hno OP
Wurde es schlagartig besser
Marie2010
4257 Beiträge
31.01.2021 20:43
Zitat von 12Pfoten:

Zitat von Marie2010:

Meine Tochter war ca. mit vier bei der Sprachtherapie.
Sie hat bis dahin ganz schlecht gesprochen, trotz vorlesen, singen, spielen usw. zuhause.
In der Sprachtherapie wurden auch im Grunde immer Spiele gespielt oder kleine Übungen gemacht oder mit einem Kuscheltier gespielt. Also alles nix, was auf den ersten Blick irgendwie besonders wirkt.
Aber meiner Tochter hat es enorm geholfen. Sie hat damals riesige Fortschritte gemacht und hatte mega Spaß.


Danke für deine Erfahrung!
Gut zu hören dass das echt so läuft und dass es deiner Tochter geholfen hat!


Gerne!

Wir haben uns vorhin erst Videos von ihr angesehen, wo sie noch klein war. Man versteht sie wirklich überhaupt nicht.

Das wurde dann echt schnell besser und heute sage ich manchmal, wenn sie mir einen ihrer trockenen Sprüche um die Ohren haut, im Spaß:"Wäre ich bloß nie mit dir zur Sprachtherapie gegangen."
31.01.2021 20:51
Zitat von 12Pfoten:

Zitat von Elsilein:

Ja, das ist Therapie. Die Logopädin wird erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, sich das Kind ansehen, herausfinden, was es kann und wo die Probleme sind und einen ersten Kontakt sowie Vertrauen zum Kind aufbauen.
Wenn es eine gute Logopädin ist, merkt das Kind nicht, dass es gerade gefördert und gefordert wird und wenn es die Erwachsenen auch nicht merken, spricht das eigentlich für sich.
Das Kind ist ja erst zwei Jahre alt; da wird es in der Logo keine Verben konjugieren. Schon gar nicht in der ersten Stunde - da geht es erstmal ums Kennenlernen.


Danke dir

Ich bin es nur gewohnt dass teilweise schon in der ersten Stunde direkt sichtbar "angefangen" wird. Auch wenn ich selbst nicht weiß, was ich da jetzt genau erwarten soll und darf, hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet dass sie sich einfach nur mit auf den Fußboden setzt und spielt.

Deshalb wollt ich hier nachfragen, denn uns schwirren da grad nur Fragezeichen im Kopf

Wenn die Ursache feststeht, mag das wohl sein. Du sagst ja, ihr wisst es selbst noch nicht wirklich? Das muss die Logopädin ja auch erst einmal durchtesten. Also schaut sie z.B. spielerisch, ob das Kind ein passives Sprachverständnis hat (etwa über die Aufforderung "Gibst du mir den Ball?"), ob es Sprache/Laute produzieren kann, ob es Sprache als Kommunikationsmittel einsetzt (z.B. in Form sog. Protowörter) oder Gesten (z.B. auf etwas zeigen) benutzt, ob es eine zeitgerecht entwickelte Mundmotorik hat, also ob es z.B. gurgeln/pusten/Zunge rausstrecken/Kussmund/Pupsgeräusche machen kann etc.pp.... Am Spielen selbst ist für das Kind erst einmal nicht wirklich etwas anders als zu Hause, aber die Logo beobachtet halt ganz gezielt auf verschiedene Gesichtspunkte und Entwicklungsschritte hin oder lockt das Kind seinen Interessen entsprechend aus der Reserve. Wenn sie in der ersten Stunde feststellen konnte, dass das Kind total auf Playmobil steht, ist das schonmal eine großartige Basis für alle folgenden Therapieeinheiten.
12Pfoten
1686 Beiträge
31.01.2021 21:06
Zitat von Elsilein:

Zitat von 12Pfoten:

Zitat von Elsilein:

Ja, das ist Therapie. Die Logopädin wird erst einmal eine Bestandsaufnahme machen, sich das Kind ansehen, herausfinden, was es kann und wo die Probleme sind und einen ersten Kontakt sowie Vertrauen zum Kind aufbauen.
Wenn es eine gute Logopädin ist, merkt das Kind nicht, dass es gerade gefördert und gefordert wird und wenn es die Erwachsenen auch nicht merken, spricht das eigentlich für sich.
Das Kind ist ja erst zwei Jahre alt; da wird es in der Logo keine Verben konjugieren. Schon gar nicht in der ersten Stunde - da geht es erstmal ums Kennenlernen.


Danke dir

Ich bin es nur gewohnt dass teilweise schon in der ersten Stunde direkt sichtbar "angefangen" wird. Auch wenn ich selbst nicht weiß, was ich da jetzt genau erwarten soll und darf, hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet dass sie sich einfach nur mit auf den Fußboden setzt und spielt.

Deshalb wollt ich hier nachfragen, denn uns schwirren da grad nur Fragezeichen im Kopf

Wenn die Ursache feststeht, mag das wohl sein. Du sagst ja, ihr wisst es selbst noch nicht wirklich? Das muss die Logopädin ja auch erst einmal durchtesten. Also schaut sie z.B. spielerisch, ob das Kind ein passives Sprachverständnis hat (etwa über die Aufforderung "Gibst du mir den Ball?"), ob es Sprache/Laute produzieren kann, ob es Sprache als Kommunikationsmittel einsetzt (z.B. in Form sog. Protowörter) oder Gesten (z.B. auf etwas zeigen) benutzt, ob es eine zeitgerecht entwickelte Mundmotorik hat, also ob es z.B. gurgeln/pusten/Zunge rausstrecken/Kussmund/Pupsgeräusche machen kann etc.pp.... Am Spielen selbst ist für das Kind erst einmal nicht wirklich etwas anders als zu Hause, aber die Logo beobachtet halt ganz gezielt auf verschiedene Gesichtspunkte und Entwicklungsschritte hin oder lockt das Kind seinen Interessen entsprechend aus der Reserve. Wenn sie in der ersten Stunde feststellen konnte, dass das Kind total auf Playmobil steht, ist das schonmal eine großartige Basis für alle folgenden Therapieeinheiten.


Du hast mich gerade wirklich sehr beruhigt und erleuchtet, danke!
Genau, die genaue Ursache wissen wir nicht. Es kann für sie einfach gerade uninteressant sein oder ihr Gendefekt ist Schuld. Letzteres hat aber so viele Stellschräubchen die die Sprache beeinflussen können, da ist Abwarten Zeitverschwendung und nicht hilfreich.

Du scheinst dich mit dem Thema ja sehr gut auszukennen. Darf ich dich etwas fragen? Ist es in dem Alter bzw. der Sprachentwicklung normal, dass bekannte Wörter gestrichen und durch Gesten ersetzt werden? Sie spricht dadurch mittlerweile nur noch ein Wort.

Auf jeden Fall bin ich nun nach deiner Antwort beruhigter, was die ganze Sache angeht.
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