Mütter- und Schwangerenforum

Dominik's Start ins Leben <3

MiJu
3258 Beiträge
27.06.2016 17:13
So.... Nun ist das ganze Spektakel schon über drei Monate her, aber erst jetz hab ich die nötige Muse einen Geburtsbericht zu schreiben.

Am Anfang muss ich etwas aushohlen, schließlich möchte ich die gesamte Geschichte unseres 2. Wunders erzählen.

Mein Mann und ich waren uns von Anfang an einig, dass wir 2 Kinder haben wollen....
Unser 1. Kind, Melissa wurde am 07.01.2014 geboren und als sie etwa 15 Monate alt war, wollten wir es erneut versuchen.. Gesagt getan.. Ein Schuss, ein Treffer...;-P

So testete ich am 12.6.2015 zum 2. mal in meinem Leben positiv.
Schon einige Tage zuvor war ich mir ziemlich sicher, dass es geklappt haben muss...
Mein Bauch fühlte sich schwer an, mein Kreislauf spann und mein Mann bekam plötzliche Fressattacken, so wie schon bei unserer großen *hihi*

Unser Baby sollte laut Kalender am 20.2.2016 zur Welt kommen, drei Tage vor meinem Geburtstag...

Die Wochen vergingen mein Bauch wuchs sooo schnell.
Ich hatte eine komplikationslose schöne Schwangerschaft, aber sie war anders all die erste.
Leider hatte ich nicht annähernd so viel Zeit mich vorzubereiten oder mit dem Baby zu sprechen
Um die 20. ssw, das müsste im Herbst gewesen sein, erfuhren wir dass wir einen kleinen Jungen erwarten.
Ich habe mich so sehr darüber gefreut, mein Wunsch von einer Tochter und einem Sohn wurde damit erfüllt.
Für einen Namen konnten wir uns allerdings wieder erst nach der Geburt entscheiden..
Mein Mann wollte Dominik, ich Daniel So war der Arbeitstitel "der Junior".
Melissa war auch für Daniel, weil ihr Patenonkel so heißt ;-P

Als nun die Wochen ins Land zogen, viel zu schnell und ganz plötzlich.. War nun der 20.2.16 da und es passierte, wiedererwartet.. Nichts! Wir scherzten noch, dass er bestimmt zu meinem Geburtstag am 23. Kommen wolle, doch er Kahm nicht.. Fruchtwasser top, Versorgung top...Will noch nicht!

So langsam machte sich meine Ärztin aber Gedanken, dass ich nicht mehr normal entbinden könne, da unsere Tochter auch schon mit stolzen Maßen von 54 cm und 3.800 Gramm zur Welt Kahm und seine Messungen noch größer ausfielen.
Ich bin 1,65 und nicht so breit Zumindestens unten rum
Ich bin überhaupt kein Fan davon, der Natur vor zu greifen.. Doch einen eventuellen KS wollte ich noch weniger.. So entschieden wir mit den Geburtshelfern im Krankenhaus, die Geburt am 1.3.16 um 8:00 Uhr nach 11 Tagen einzuleiten, wenn er bis dahin nicht von Selbst kommt.
Ambulant wollte ich entbinden, ich hatte wahnsinnige Sorge, dass das nun nicht mehr möglich war. Wollte doch gleich wieder nach Hause zu meinen lieben.... Die Hebamme beruhigte mich und meinte dass es auch so möglich ist, wenn alles passt...

Dann hatte ich noch ziemlich weiche Knie, weil der 29.2. ja auch noch dazwischen lag, doch auch das war ihm letztendlich egal..

"Nun also Ein März Baby, Wow!" dachte ich...
So standen wir am Dienstag den 1.3.16 früh auf um fest zu stellen dass wir komplett ein geschneit waren 0.0 frühstücken noch einigermaßen in Ruhe und dann fuhr mein Mann die Oma ab hohlen, die in der Zeit auf Melissa auf passte...

Die Straßen waren dicht, das reinste Chaos herrschte.. Mimi und ich machten uns noch ne schöne Kuschelstunde auf dem Sofa bis mein Mann und seine Mutter mit 1 std Verspätung endlich eintrafen.
Ich hatte bereits im Kreißsaal unsere Verspätung angekündigt.
Ich verabschiedete mich etwas hastig von meiner desinteressierten Maus, die nur Augen für ihre heißgeliebte Omi hatte und dann fuhren wir endlich los...
Mein Herz klopfte, ich konnte die Nacht schon kaum schlafen vor Aufregung.
Was für ein schreckliches Gefühl zu wissen, dass man am nächsten Tag ein Kind bekommen wird.
So kannte ich das nicht, bei Melissa sprang mir vor ET plötzlich die Blase und dann gings los.

Da waren wir nun um 9:00 Uhr, eine Stunde zu spät im Kreißsaal. Die Hebammen schmunzelten, ich ärgerte mich.. und durfte direkt zum ctg während mein Mann die Anmeldung übernahm.
Als nach einer halben Ewigkeit dann endlich die Ärztin mit meiner viertel Tablette rein Kahm....

So verbrachten wir einen ruhigen Vormittag im Krankenhaus, tranken Kaffee, aßen Gebäck und unterhielten uns... Mein Zimmer durfte ich während dessen auch beziehen.
Dort war bereits eine junge Familie, die wir Nicht weiter stören wollten

3 std später war ich nun wieder im Kreißsaal, es müsste früher Nachmittag gewesen sein... Die Hebammen untersuchten den Muttermund.
Keine Veränderung weiterhin 2 cm -weich.
Um nichts zu überstürzen bekahm ich nochmal eine Viertel Tablette. Sehr zu meinem Ärger ich wollte endlich effektive Wehen....
Seid Wochen plätscherten sie so vor sich hin, jedoch nichts effektives was mich hoffen liese, mein Baby bald in den Armen halten zu dürfen.
So pilgerten wir nun wieder durchs Krankenhaus, Bücherei Kapelle (inkl. Stoßgebet), Cafeteria, Zimmer, Treppenhaus-hoch und runter.. Und alles von vorne.
Auf dem Weg lernten wir ein Pärchen kennen, die auch zur Einleitung da waren.
Es war ihre zweite, ein Profi sie sagte mir, dass wenn die Wehen nun heute nicht mehr kommen, wir wohl keine weitere Tablette bekähmen, weil wir die Nacht über Kraft sammeln sollten.
Eine Hebamme hatte das
Abeim letzte ctg auch schon angeschnitten -.-
Diese Info nervte mich tierisch... Eine Nacht im Krankenhaus rum liegen... Schwiegermutter hatte nur bis nachmittags des darauf folgenden Tages frei..
Am liebsten wär ich heim gegangen.
So fuhren wir Klamm heimlich kurz zu Rewe und deckten uns mit Naschkram und Zeitschriften ein, damit das lange warten nicht ganz so lang ausfällt...
Abends gegen 5 musste ich wieder im Kreißsaal zum ctg antreten... Nun war auch die Hebi da, welche uns die Nacht über begleitete. Katrin hieß sie und war mir sehr sympathisch. Sie war stellvertretende Leitung hier.. Unser Kreißsaal wird von freiberuflichen Hebammen geleitet.
Wir quatschten über die erste Geburt und über meine grobe Frauenärztin während sie mich untersuchte.
Muttermund 4 cm... Yeahhhhyyyy. Ich geh dann mal Schafen...

Doch soweit Kahms nicht. Katrin, die Hebamme meinte, dass ich bei dem Befund an den wehentropf kann, da ich noch immer keine gescheite Wehe dabei hatte der Mumu aber scheinbar arbeitete....
Ich freute mich, dass ich nicht die gesamte Nacht abwarten musste . So aß ich im Kreißsaal noch mein Abendessen und mir wurde Ein Zugang gelegt.
Der Zugang zwickte und kratze und tat weh.
Ich spürte dass er falsch lag, aber das wollte mir keiner glauben.
2 Tage später war der Arm blau, lila, grün und gelb, aber gut....
Als nun der Zugang lag und das Abendessen weg war, durfte ich in mein Kreißzimmer....

Ich sprang ca 1,5 Stunden gut auf den Tropf an.... der Junior aber nicht!!
Deshalb wurde dieser sofort aus gemacht.
Mein Herz Rutsche mir fast bis in die Hose, als ich die niedrigen Herztöne hörte.
Dieser Horror war mir von der 1. Geburt noch zu gut in Erinnerung geblieben.
Sie wollten das Risiko nicht eingehen, ich sah mich schon auf dem OP Tisch....
Nach einiger Zeit schlug Katrin mir vor, die Fruchtblase zu öffnen, da ich noch immer keine eigenen Wehen hervor brachte
Gesagt getan und da rollten die Wehen schon über mich hinweg wie Wellen.
Im 4 Minuten tackt, immer stärker, immer heftiger.
Ich spürte wie ich mit jeder Wehe näher an mein Baby Kahm.
Nun war es Ca 22:30; ich wollte gerne in die Wanne..
Es wurde intensiver und schmerzhafter, aber dennoch gut aus zu halten.
Mein Mann musste diesmal richtig ackern.
Ich habe seine Gegenkraft so sehr geraucht. Ich kannte das vorher nicht, aber bei dieser Geburt in, diesem Moment, brauchte ich so sehr diese Zugkraft.
Schwer das zu erklären...
Doch Iwann konnte und wollte ich die Schmerzen nicht mehr aushalten und wollte was gegen die Schmerzen... Zusätzlich müssen bei ner Einleitung anscheinend die ctg Geräte dran bleiben.
Es waren zwar welche die über Bluetooth/WLAN? (ach was weis ich) funktionieren.. Der Bauchgurt störte mich trotzdem enorm...

Ich wollte also etwas gegen die Schmerzen...
Für die pda war es definitiv zu spät! Ich krabbelte nun aus der Wanne die Hebi wollte gerade etwas Homöopathisches durch den Zugang leiten, als ich plötzlich Presswehen spürte..
Die ersten in meinem Leben. (Siehe Melissas Geburtsbericht) dieses Gefühl, diese Schmerzen waren der absolute Hammer..
Nie in meinem Leben habe ich so eine immense Kraft gespürt..
Ich wusste nicht wie mir geschieht, alles ging sooo schnell.
Ich fragte Katrin warum es denn so weh täte...
haha..
ja mein Dickschädel ist a la D-Zug in Knapp 2 Stunden durch gerauscht....

Als nun der Kopf geboren war, lies der erste Schmerz nach..-Erlösung-... ich durfte fühlen - der absolute Ober, Mega Hammer!!!
Doch jetz wollte auch der Rest vom Kind mit der nächsten anrollenden Wehe raus....

Schultern zu breit... Das Kind hängt fest!

OMG bitte nicht!!!!
Ich hatte wieder den OP Tisch vor Augen, ich konnte es nicht fassen.
In dem Moment dachte ich mich von allen guten Geistern verlassen...
Die Geburtshelfer - mittlerweile war die Oberärztin mit von der Partie, warteten die nächste Wehe ab und ich musste meine Beine ausstrecken... Die Ärztin drückte zusätzlich vorsichtig auf den Bauch...
Iiihhhh was für ein scheußliches Gefühl..
Dieses Sogenannte MC Roberts Manöver, weitet aber das Becken um ein paar Millimeter, so dass mein Sohn nun endlich komplett geboren werden konnte....

So erblickte mein kleiner süßer Dominik am 02.03.2016 um 00:18 mit einem Gewicht von 4140 Gramm und 53 cm das Licht des Kreißsaals...
Oh Gott war ich dankbar für diese Erlösung.
Mein Baby wurde mir auf den Bauch gelegt, es schrie und bewegte sich....DANKE!!!!
Das erste mal ein schreiendes Baby auf meinem Bauch, ich war sooooo glücklich...
Nach einiger Zeit durfte mein Mann die Nabelschnur durchtrennen.
Mein Sohn war die ganze Zeit bei mir..
Es kahmen nochmal Wehen und der Rest vom Schützenfest traf ein, vollständig und diesmal war ich so fit, ich wollte es sehen.. Unsere Hebamme war so toll, zeigte mir alles und erklärte es mir.
Mein Mann fand das nicht so toll, was ich durchaus verstand, aber ich wollte es unbedingt gesehen haben.

Leider musste ich auch diesmal genäht werden, ein 37 cm Kopf in 2 Stunden war einfach zu viel... Während dessen wurde Dominik untersucht und angezogen.

Apgar 10/10, mein Junge!!
Dann durften wir noch eine ganze Weile kuscheln..
Wir bekahmen einen Haufen Unterlagen, da ich ambulant entbinden wollte, das durfte ich dann im Laufe der nächsten Stunden entscheiden... Dann wurde ich erstmal auf Station gebracht und mein Mann fuhr nach Hause schlafen und morgens die Schwiegermutter ablösen.

Dominik und ich schliefen und aßen die restliche Nacht.
Am nächsten morgen sagte ich bescheid dass wir heim gehen.. Mittags war dann die Entlassungsuntersuchung und anschließend hohlte Melissa uns ab <3
sie liebte ihren kleinen Bruder von der ersten Sekunde an, das macht mich so wahnsinnig stolz.
Im Laufe des Tages entschieden wir uns dann Entgültig für den Namen Dominik, ich hatte ihn auch schon 1,2 mal so vorgestellt und bin sehr, sehr froh ihn doch so gennant zu haben.

Mein kleiner Dominik du bist so ein süßes kleines liebes Bärchen, mit Dir sind wir nun endlich komplett
Kati16
134 Beiträge
27.06.2016 17:39
Wow.. vielen Dank für diesen ausführlichen und wirklich toll geschriebenen Bericht von eurer Geburt !
Und natürlich herzlichen Glückwunsch
Nach deinem Bericht bin ich nun noch gespannter und ungeduldiger auf unsere Geburt und den Tag, wenn wir unseren kleinen Mann endlich auch im Arm halten dürfen
Alles Gute euch
MiJu
3258 Beiträge
27.06.2016 20:18
Danke
Ich wünsche Dir bald eine ganz tolle Geburt und freue mich dann auch Deinen Bericht zu lesen
27.06.2016 22:11
Wirklich sehr schön geschrieben ! Alles Gute nachträglich zum kleinen Dominik !
Umi
Umi
43297 Beiträge
27.06.2016 22:45
Herzlichen Glückwunsch
Kati16
134 Beiträge
28.06.2016 17:27
Zitat von MiJu:

Danke
Ich wünsche Dir bald eine ganz tolle Geburt und freue mich dann auch Deinen Bericht zu lesen


Vielen Dank !
Jaa, ich werde dann auch berichten
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