Mütter- und Schwangerenforum

Hauskauf

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25.03.2015 19:01
Zitat von CaféCortado:

Ich kann Euch nur davon abraten, ohne Eigenkapital zu kaufen. Eure Laufzeit und damit die Zinsen steigen unverhältnismäßig stark an und ihr macht einfach eine Menge Geld kaputt. Klar macht das die Bank bei ner entsprechenden Sicherheit trotzdem - verdient ja gut dran.

Was die ursprüngliche Frage betrifft, schließe ich mich an, dass das so pauschal nicht zu beantworten ist. Höhe der Gehälter, der monatlichen Rate, sonstige Fixkosten etc.. kennen wir ja nicht. Zu einer belastbaren Rechnung passt bitte auf, welche Zinsbindung und welche Tilgungshöhe ihr monatlich drin habt.

Ich finde Pauschalisierungen in alle Richtung irgendwie immer... doof
unsere Zinsen sind im Rahmen, die Laufzeit nicht irrsinnig hoch und um die Zinsen in der Zukunft kann man sich auch vorab kümmern...
auch mit eigenkapital kann man reinfallen... wichtiger finde ich daher, dass man weiß, WAS man finanziert und WIE man das clever regelt...
25.03.2015 19:07
Zitat von Viala:

Zitat von CaféCortado:

Ich kann Euch nur davon abraten, ohne Eigenkapital zu kaufen. Eure Laufzeit und damit die Zinsen steigen unverhältnismäßig stark an und ihr macht einfach eine Menge Geld kaputt. Klar macht das die Bank bei ner entsprechenden Sicherheit trotzdem - verdient ja gut dran.

Was die ursprüngliche Frage betrifft, schließe ich mich an, dass das so pauschal nicht zu beantworten ist. Höhe der Gehälter, der monatlichen Rate, sonstige Fixkosten etc.. kennen wir ja nicht. Zu einer belastbaren Rechnung passt bitte auf, welche Zinsbindung und welche Tilgungshöhe ihr monatlich drin habt.

Ich finde Pauschalisierungen in alle Richtung irgendwie immer... doof
unsere Zinsen sind im Rahmen, die Laufzeit nicht irrsinnig hoch und um die Zinsen in der Zukunft kann man sich auch vorab kümmern...
auch mit eigenkapital kann man reinfallen... wichtiger finde ich daher, dass man weiß, WAS man finanziert und WIE man das clever regelt...


Ich geb Dir recht, ich wollte auch garnicht für alle Zeiten und jede Situation pauschalieren, deshalb der Hinweis auf die wichtigsten Eckdaten. Ihr habt 2009 gekauft - da war das mit den Preisen noch ne gaaaanz andere Nummer und dazu kann man Euch sicher auch beglückwünschen
shelyra
69110 Beiträge
25.03.2015 19:31
wir finanzieren unser haus auch nur mit 1 gehalt. unsere bank (sparkasse) meinte, dass sie es anders auch nicht machen. 1 gehalt hat man eigentlich immer, aber gerade das 2. gehalt der frau fällt oft weg wenn kinder kommen oder wird weniger weil teilzeit. dann lieber nur mit 1 gehalt finanzieren und den rest über sondertilgung begleichen.

wir hatten aber auch einiges an eigenkapital - etwa 1/4 bis 1/3 der summe.
denn wenn man ohne eigenkapital finanziert braucht man mehr als die kaufsumme, denn zu dieser kommen ja nochmal zusätzliche kosten wie notar, grundbucheintrag usw
Juliane2011
3646 Beiträge
25.03.2015 19:59
Das gleiche Thema beschäftigt uns auch gerade. Ich fand die Idee ein Haus zu kaufen immer gut, aber mein Mann sagte immer Nein gibt es nicht. Am Anfang des Jahres die große Wende. Wir haben uns dann erstmal ohne konkrete Vorstellungen beraten lassen und waren positiv überrascht, dass ein Hauskauf mit unseren Mitteln möglich ist. Vor 2 Wochen haben wir dann eine super schöne Doppelhaushälfte (Neubau) gefunden. Die Bank rechnet aktuell alles durch und am Freitag haben wir einen Termin ob die Summe, sind 180000 Euro, finanziert wird. Das Haus ist so toll und ich will es haben, aber bekomme doch ein wenig Angst ... es ist eine riesengroße Summe und es bedeutet Schulden über Jahrzehnte und ein zweites Kind würde es dann auch nicht geben. Auf der anderen Seite ist es ja auch eine Wertanlage für die Zukunft. Wir haben übrigens auch nur ein Vollzeit- und ein Teilzeitgehalt aktuell. Aber mancheiner hat ein Teilzeitgehalt was andere fast Vollzeit haben und wieder andere haben vollzeitgehälter die zwei Leute vollzeit nicht verdienen.
feenebeene
15332 Beiträge
25.03.2015 20:56
Zitat von Juliane2011:

Das gleiche Thema beschäftigt uns auch gerade. Ich fand die Idee ein Haus zu kaufen immer gut, aber mein Mann sagte immer Nein gibt es nicht. Am Anfang des Jahres die große Wende. Wir haben uns dann erstmal ohne konkrete Vorstellungen beraten lassen und waren positiv überrascht, dass ein Hauskauf mit unseren Mitteln möglich ist. Vor 2 Wochen haben wir dann eine super schöne Doppelhaushälfte (Neubau) gefunden. Die Bank rechnet aktuell alles durch und am Freitag haben wir einen Termin ob die Summe, sind 180000 Euro, finanziert wird. Das Haus ist so toll und ich will es haben, aber bekomme doch ein wenig Angst ... es ist eine riesengroße Summe und es bedeutet Schulden über Jahrzehnte und ein zweites Kind würde es dann auch nicht geben. Auf der anderen Seite ist es ja auch eine Wertanlage für die Zukunft. Wir haben übrigens auch nur ein Vollzeit- und ein Teilzeitgehalt aktuell. Aber mancheiner hat ein Teilzeitgehalt was andere fast Vollzeit haben und wieder andere haben vollzeitgehälter die zwei Leute vollzeit nicht verdienen.

Völlig richtig und eigentlich war meine Frage diesbezüglich natürlich unsinnig, weil viel zu viele Komponenten mit einbezogen werden müssen...
Ich bin halt bloß so gespannt, was für eine Antwort uns erwarten wird...
Ich gehe hier lieber davon aus, dass es nicht klappen wird, aber man hofft ja doch!
Wir haben aber natürlich auch großen Respekt vor einer so großen Summe und ich dachte, ich frage zumindest mal nach euren Erfahrungen...


Danke schon einmal, für alle Beiträge, bis hier hin!
Maoli
526 Beiträge
25.03.2015 21:08
Wir sind auch grad dabei ein Haus kaufen zu wollen und ich gebe euch den Tipp, zäumt das Pferd von hinten auf.

Ich bin erst zur Bankberaterin gegangen und habe gefragt, in welcher Höhe wir denn mit unserem Geld überhaupt einen Kredit bekommen würden.

Sie hat dann gerechnet. Beispielsweise bei einem ein netto Einkommen von sagen wir mal 2.500 €. Die Bank hat bestimmte Zahlen in Kopf, wieviel eine Familie braucht um gemütlich leben zu können. Wären mit zwei Kindern ca. 1900 €. Gibt also ca. 600 € die für die Kreditrate übrig bleiben würden. Für 600 € Kreditrate bekommt man bei unserer Bank ca. 150.000 € zu c.a 2,1 % Zinsen.
Da wo wir Wohnen ist das völlig ausreichend um sich ein Häuschen mit ca., 110-120 m² inkl. 700-900 m² Grundstück zu kaufen. Ich weiß in München oder anderswo fallen einem bei den Preisen fast die Augen raus, aber hier reicht es zum Glück.

Wenn ihr wisst, welche Maximalrate ihr zahlen könnt, könnt ihr diese immer noch etwas niedriger ansetzen, damit man nicht jeden Cent 2 Mal umdrehen muss.

Erst fragen, wieviel Geld man zu welchen Konditionen bekommt hilft auf jeden Fall auch beim Aussuchen der Immobilie an sich. Wenn ich weiß, ich bekomme 200.000 Kredit, dann muss ich mir keine Häuser angucken, die 240.000 kosten...

Bei uns ist es übrigens wurst, ob wir Eigenkapital mitbringen oder nicht, die Zinsen bleiben sich gleich. Zumindest bei den Angeboten, die uns unsere Bankberaterin gemacht hat.....
feenebeene
15332 Beiträge
25.03.2015 21:19
Zitat von Maoli:

Wir sind auch grad dabei ein Haus kaufen zu wollen und ich gebe euch den Tipp, zäumt das Pferd von hinten auf.

Ich bin erst zur Bankberaterin gegangen und habe gefragt, in welcher Höhe wir denn mit unserem Geld überhaupt einen Kredit bekommen würden.

Sie hat dann gerechnet. Beispielsweise bei einem ein netto Einkommen von sagen wir mal 2.500 €. Die Bank hat bestimmte Zahlen in Kopf, wieviel eine Familie braucht um gemütlich leben zu können. Wären mit zwei Kindern ca. 1900 €. Gibt also ca. 600 € die für die Kreditrate übrig bleiben würden. Für 600 € Kreditrate bekommt man bei unserer Bank ca. 150.000 € zu c.a 2,1 % Zinsen.
Da wo wir Wohnen ist das völlig ausreichend um sich ein Häuschen mit ca., 110-120 m² inkl. 700-900 m² Grundstück zu kaufen. Ich weiß in München oder anderswo fallen einem bei den Preisen fast die Augen raus, aber hier reicht es zum Glück.

Wenn ihr wisst, welche Maximalrate ihr zahlen könnt, könnt ihr diese immer noch etwas niedriger ansetzen, damit man nicht jeden Cent 2 Mal umdrehen muss.

Erst fragen, wieviel Geld man zu welchen Konditionen bekommt hilft auf jeden Fall auch beim Aussuchen der Immobilie an sich. Wenn ich weiß, ich bekomme 200.000 Kredit, dann muss ich mir keine Häuser angucken, die 240.000 kosten...

Bei uns ist es übrigens wurst, ob wir Eigenkapital mitbringen oder nicht, die Zinsen bleiben sich gleich. Zumindest bei den Angeboten, die uns unsere Bankberaterin gemacht hat.....

Danke dir, für deine Antwort!
Kommen wir vielleicht aus der gleichen Ecke?
Wir sind jetzt auch nicht fest auf dieses eine Haus eingeschossen- es geht tatsächlich erstmal darum, ob wir überhaupt einen Kredit dieser Größenordnung bekommen würden...
Sommerkind
9169 Beiträge
25.03.2015 21:28
Ich arbeite Teilzeit, mein Mann Vollzeit. Wir fahren nicht 2-3 Mal im Jahr in den Urlaub, müssen aber auch nicht jeden Cent zweimal umdrehen Wir haben im Übrigen auch ohne EK finanziert, über die Volksbank. Da ich im öffentlichen Dienst beschäftigt bin und mein Mann ebenfalls unbefristet, war das überhaupt kein Problem. Freunde von uns hatten jedoch einige Probleme, die Finanzierung bei überhaupt irgendeiner Bank durchzukriegen, kommt eben auch immer auf die Belastungen und das vorhandene Einkommen an
Sommerkind
9169 Beiträge
25.03.2015 21:29
Zitat von feenebeene:

Zitat von Maoli:

Wir sind auch grad dabei ein Haus kaufen zu wollen und ich gebe euch den Tipp, zäumt das Pferd von hinten auf.

Ich bin erst zur Bankberaterin gegangen und habe gefragt, in welcher Höhe wir denn mit unserem Geld überhaupt einen Kredit bekommen würden.

Sie hat dann gerechnet. Beispielsweise bei einem ein netto Einkommen von sagen wir mal 2.500 €. Die Bank hat bestimmte Zahlen in Kopf, wieviel eine Familie braucht um gemütlich leben zu können. Wären mit zwei Kindern ca. 1900 €. Gibt also ca. 600 € die für die Kreditrate übrig bleiben würden. Für 600 € Kreditrate bekommt man bei unserer Bank ca. 150.000 € zu c.a 2,1 % Zinsen.
Da wo wir Wohnen ist das völlig ausreichend um sich ein Häuschen mit ca., 110-120 m² inkl. 700-900 m² Grundstück zu kaufen. Ich weiß in München oder anderswo fallen einem bei den Preisen fast die Augen raus, aber hier reicht es zum Glück.

Wenn ihr wisst, welche Maximalrate ihr zahlen könnt, könnt ihr diese immer noch etwas niedriger ansetzen, damit man nicht jeden Cent 2 Mal umdrehen muss.

Erst fragen, wieviel Geld man zu welchen Konditionen bekommt hilft auf jeden Fall auch beim Aussuchen der Immobilie an sich. Wenn ich weiß, ich bekomme 200.000 Kredit, dann muss ich mir keine Häuser angucken, die 240.000 kosten...

Bei uns ist es übrigens wurst, ob wir Eigenkapital mitbringen oder nicht, die Zinsen bleiben sich gleich. Zumindest bei den Angeboten, die uns unsere Bankberaterin gemacht hat.....

Danke dir, für deine Antwort!
Kommen wir vielleicht aus der gleichen Ecke?
Wir sind jetzt auch nicht fest auf dieses eine Haus eingeschossen- es geht tatsächlich erstmal darum, ob wir überhaupt einen Kredit dieser Größenordnung bekommen würden...

In den 600 EUR sind aber noch keine Nebenkosten drin oder? Die darf man, vor allem auch bei einem größeren Grundstück, nämlich nicht außer Acht lassen, das kann schnell nach hinten losgehen
feenebeene
15332 Beiträge
25.03.2015 21:37
Zitat von Sommerkind:

Zitat von feenebeene:

Zitat von Maoli:

Wir sind auch grad dabei ein Haus kaufen zu wollen und ich gebe euch den Tipp, zäumt das Pferd von hinten auf.

Ich bin erst zur Bankberaterin gegangen und habe gefragt, in welcher Höhe wir denn mit unserem Geld überhaupt einen Kredit bekommen würden.

Sie hat dann gerechnet. Beispielsweise bei einem ein netto Einkommen von sagen wir mal 2.500 €. Die Bank hat bestimmte Zahlen in Kopf, wieviel eine Familie braucht um gemütlich leben zu können. Wären mit zwei Kindern ca. 1900 €. Gibt also ca. 600 € die für die Kreditrate übrig bleiben würden. Für 600 € Kreditrate bekommt man bei unserer Bank ca. 150.000 € zu c.a 2,1 % Zinsen.
Da wo wir Wohnen ist das völlig ausreichend um sich ein Häuschen mit ca., 110-120 m² inkl. 700-900 m² Grundstück zu kaufen. Ich weiß in München oder anderswo fallen einem bei den Preisen fast die Augen raus, aber hier reicht es zum Glück.

Wenn ihr wisst, welche Maximalrate ihr zahlen könnt, könnt ihr diese immer noch etwas niedriger ansetzen, damit man nicht jeden Cent 2 Mal umdrehen muss.

Erst fragen, wieviel Geld man zu welchen Konditionen bekommt hilft auf jeden Fall auch beim Aussuchen der Immobilie an sich. Wenn ich weiß, ich bekomme 200.000 Kredit, dann muss ich mir keine Häuser angucken, die 240.000 kosten...

Bei uns ist es übrigens wurst, ob wir Eigenkapital mitbringen oder nicht, die Zinsen bleiben sich gleich. Zumindest bei den Angeboten, die uns unsere Bankberaterin gemacht hat.....

Danke dir, für deine Antwort!
Kommen wir vielleicht aus der gleichen Ecke?
Wir sind jetzt auch nicht fest auf dieses eine Haus eingeschossen- es geht tatsächlich erstmal darum, ob wir überhaupt einen Kredit dieser Größenordnung bekommen würden...

In den 600 EUR sind aber noch keine Nebenkosten drin oder? Die darf man, vor allem auch bei einem größeren Grundstück, nämlich nicht außer Acht lassen, das kann schnell nach hinten losgehen

Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, aber ich spreche rein von der "nackten" Rate, die an die Bank geht- alles andere muss natürlich obendrauf gerechnet werden...
Zur Zeit mieten wir ein Haus- sind also an den Kosten nah dran, weil die NK natürlich mit in die Miete eingerechnet werden...
Klar- Reparaturen die evtl. kommen würden muss man natürlich auch immer im Hinterkopf haben...
Maoli
526 Beiträge
26.03.2015 06:28
Ja es ist nur der reine Kredit.
Aber auch wenn wir die Nk noch draufrechnem reicht es trotzdem noch um nicht jeden Cent umdrehen zu müssen. Urlaub ist sicherleich kein großer drin in den nächsten 3 Jahren, das ist von uns aber mit eingeplant. Solange die Kinder noch genügsam sind ist alles gut.
Ich im Moment habe ich nämlich praktisch kein eigenes Einkommen. Ich arbeite 2 nachmittage die Woche und bekomme demnächst wieder elterngeld Knapp über dem mindestbetrag. Alles was ich dann also dazu verdiene, wenn die Knirpse dann mal im Kindergarten sind und ich wieder halbtags arbeiten gehe, macht uns das Leben schön.

Ich komme übrigens aus dem Bundesland Bremen liebe TS
zuckerlie
15684 Beiträge
26.03.2015 06:35
Mein Mann ist ja Banker und hat unsere Finanzierung günstig zusammen gezimmert. So das wir viel tilgen können und die Zinsen überschaubar sind. Allerdings verdienen wir beide auch ganz gut (auch ich, wenn ich in Elternzeit bin oder nach einem Jahr wieder Teilzeit arbeiten gehe). Urlaub ist dieses Jahr trotzdem zweimal drin. Ich würde halt schauen, dass die Kreditrate im Rahmen bleibt und die Laufzeit nicht 40 Jahre oder so beträgt.
26.03.2015 08:41
Den möglichen Kreditbetrag von der Bank errechnen zu lassen hat aber große Fallstricke. Die Bank rechnet nicht mit Parametern, die EUER Risiko bestmöglich berücksichtigen, sondern ihr eigenes - und das ist viel geringer als Euer persönliches, da die Bank hierzu natürlich ALLE laufenden Kredite bei dieser Bank (auch die von extrem guten Verdienern, wo die Ausfallwahrscheinlichkeit extrem gering ist), berücksichtigen kann. Die rechnen, dass Ihnen eben bei soundsoviel Krediten mal einer "ausfällt", also nichtmehr bedient werden kann und rechnen zusätzlich noch den Wert des Hauses dagegen, das sie ja als Sicherheit haben. Also das würde ich wirklich mit Vorsicht genießen.

Zum Thema Wertanlage hab ich mal spaßhalber rumgerechnet:

Angenommen man kauft ohne Eigenkapital ein Haus im Wert von 200.000 €. Da müsst so summa summarum ein Betrag von 240.000 € finanziert werden (Einmalkosten bei Erwerb etc. - hier soll man angeblich ca. 20% ansetzen). Macht bei einer Laufzeit von 35 Jahren und einer Zinsbindung von 15 Jahren eine monatliche Rate von 800 €.
Die Gesamtsumme, die bezahlt werden muss, beträgt also 336.000 €. Das heißt, alleine durch den Kauf entstehen Kosten in Höhe von 136.000 €. Dazu kommen (und das hab ich jetzt extrem optimistisch gerechnet! Eigentlich sind die Kosten sogar meist höher) jährliche Kosten in Höhe von 1000 € für Versicherungen, Steuern und co. die man ohne Haus nicht bezahlen müsste. Macht zusätzlich weitere 35.000 €. Damit kostet der Kauf über die 35 Jahre insgesamt 171.000 €. Das Haus ist aber nur 200.000 € Wert. Bedeutet: Nach 35 Jahren hat man 29.000 € an "Wert" generiert.
Was ich überhaupt nicht berücksichtigt habe, die Sache aber noch teurer macht, ist die Tatsache, dass das Haus in 35 Jahren natürlich an Wert verliert. Da rechnet man so ca. mit einem Prozent pro Jahr. Das Haus ist also, wenn es abbezahlt ist, nach dieser Rechnung zum Zeitpunkt, wo es abbezahlt ist, nur noch 130.000 € Wert.
Die 29.000 "Gewinn" minus die 70.000 "Wertverlust" ergeben ein Minus von 41.000 €.
Für diese 41.000 € müsste man jetzt nach den 35 Finanzierungsjahren gegenüber einem Mietobjekt starke fünf Jahre mietfrei im eigenen Haus wohnen - dann ist man auf Null (!) und fängt quasi erst an, zu profitieren.
Die Rechnung ist aber wie gesagt optimistisch:
1. Ich habe keine eventuell steigenden Zinsen nach den ersten 15 Jahren berücksichtigt
2. Ich habe keine Reparaturen und Instandhaltung berücksichtigt (Auch keine, auf die man keinen Einfluss hat, z.B. Straßen- oder Kanalarbeiten).

Ich will kein Spielverderber sein, ich hab nur persönlichen Umfeld erlebt, zu was eine zu optimistische Rechnung führen kann und will damit nur sagen, dass dieses Thema "Ich werfe bei Miete Geld raus und bekomms nie wieder, da bezahl ich doch lieber was eigenes ab" bei weitem nicht so einfach ist, wies manchmal dargestellt wird - auch von den Banken.
Maoli
526 Beiträge
28.03.2015 11:30
Zitat von CaféCortado:

Den möglichen Kreditbetrag von der Bank errechnen zu lassen hat aber große Fallstricke. Die Bank rechnet nicht mit Parametern, die EUER Risiko bestmöglich berücksichtigen, sondern ihr eigenes - und das ist viel geringer als Euer persönliches, da die Bank hierzu natürlich ALLE laufenden Kredite bei dieser Bank (auch die von extrem guten Verdienern, wo die Ausfallwahrscheinlichkeit extrem gering ist), berücksichtigen kann. Die rechnen, dass Ihnen eben bei soundsoviel Krediten mal einer "ausfällt", also nichtmehr bedient werden kann und rechnen zusätzlich noch den Wert des Hauses dagegen, das sie ja als Sicherheit haben. Also das würde ich wirklich mit Vorsicht genießen.

Zum Thema Wertanlage hab ich mal spaßhalber rumgerechnet:

Angenommen man kauft ohne Eigenkapital ein Haus im Wert von 200.000 €. Da müsst so summa summarum ein Betrag von 240.000 € finanziert werden (Einmalkosten bei Erwerb etc. - hier soll man angeblich ca. 20% ansetzen). Macht bei einer Laufzeit von 35 Jahren und einer Zinsbindung von 15 Jahren eine monatliche Rate von 800 €.
Die Gesamtsumme, die bezahlt werden muss, beträgt also 336.000 €. Das heißt, alleine durch den Kauf entstehen Kosten in Höhe von 136.000 €. Dazu kommen (und das hab ich jetzt extrem optimistisch gerechnet! Eigentlich sind die Kosten sogar meist höher) jährliche Kosten in Höhe von 1000 € für Versicherungen, Steuern und co. die man ohne Haus nicht bezahlen müsste. Macht zusätzlich weitere 35.000 €. Damit kostet der Kauf über die 35 Jahre insgesamt 171.000 €. Das Haus ist aber nur 200.000 € Wert. Bedeutet: Nach 35 Jahren hat man 29.000 € an "Wert" generiert.
Was ich überhaupt nicht berücksichtigt habe, die Sache aber noch teurer macht, ist die Tatsache, dass das Haus in 35 Jahren natürlich an Wert verliert. Da rechnet man so ca. mit einem Prozent pro Jahr. Das Haus ist also, wenn es abbezahlt ist, nach dieser Rechnung zum Zeitpunkt, wo es abbezahlt ist, nur noch 130.000 € Wert.
Die 29.000 "Gewinn" minus die 70.000 "Wertverlust" ergeben ein Minus von 41.000 €.
Für diese 41.000 € müsste man jetzt nach den 35 Finanzierungsjahren gegenüber einem Mietobjekt starke fünf Jahre mietfrei im eigenen Haus wohnen - dann ist man auf Null (!) und fängt quasi erst an, zu profitieren.
Die Rechnung ist aber wie gesagt optimistisch:
1. Ich habe keine eventuell steigenden Zinsen nach den ersten 15 Jahren berücksichtigt
2. Ich habe keine Reparaturen und Instandhaltung berücksichtigt (Auch keine, auf die man keinen Einfluss hat, z.B. Straßen- oder Kanalarbeiten).

Ich will kein Spielverderber sein, ich hab nur persönlichen Umfeld erlebt, zu was eine zu optimistische Rechnung führen kann und will damit nur sagen, dass dieses Thema "Ich werfe bei Miete Geld raus und bekomms nie wieder, da bezahl ich doch lieber was eigenes ab" bei weitem nicht so einfach ist, wies manchmal dargestellt wird - auch von den Banken.


Entschuldige, aber wenn dass deine ernst gemeinte Einstellung zum Thema Immobilie ist, musst du dir von mir die Frage gefallen lassen, ob du das Prinzip des Immobilienerwerbes überhaupt verstanden hast.

Natürlich zahlt man Zinsen, natürlich kann ein Wertverlust auftreten und natürlich muss man das Haus oder die Wohnung in Stand halten, damit es nicht irgendwann zusammen Fällt.
ABER
Du zahlst definitiv nicht nur Geld an die Bank und stehst am Ende ohne Alles da, weil du weder Geld noch Haus behalten darfst. Die einzigen Szenarien, wie das passieren kann, ist wenn du deine Immobilie schlecht versicherst und dir das Ding abbrennt und die Versicherung nicht zahlt oder das der Staat kommt und dich Zwangsenteignet. (Mal abgesehen von regelmäßigen diversen Überflutungen in einigen teilen Deutschlands....

Dir muss doch klar sein, dass 700 € Miete 100 % in Fremdgeld umgewandelt wird und dass 700 € Kredit nur zu xy % in Fremdgeld umgewandelt wird und der Rest "fließt in die eigene Tasche".

Was passiert denn, wenn du nach 20 Jahren aus der Mietwohnung ausziehst? Mit ganz viel Glück erhälst du die Kaution zurück das sind üblicherweise 2 Monatsmieten plus ein bisschen Zinsen also von mir aus mal 2.000 €.

Wenn ich ein Haus für 200.000 € kaufe und nach 20 Jahren verkaufe (35 Jahre ist arg lang für so eine Hausfinanzierung, 25 Jahre trifft es eher), dann habe ich in der Regel einen Großteil des Kredites bereits abgezahlt. Heißt also ich darf sagen wir mal 80 % des Verkaufspreises behalten. Selbst wenn ich das Haus für 40.000 € weniger verkaufe, als ich es ursprünglich gekauft habe, sind das immer noch 80 % von 160.000 € also 128.000 €. Nach 20 Jahren darf man bei jeder Bank in Deutschland einen Kredit kostenlos auslösen, das heißt es fallen keine Vorfälligkeitszinsen (Strafzinsen) an und man muss nur noch den reinen Restkredit abzahlen. Wären also in diesem Beispiel noch 40.000 € Restschuld auf dem Haus. Wenn man dann von den 128.000 € 40.000 € abzieht bleiben immer noch 88.000 €, die du bar auf die Kralle bekommst beim Hausverkauf.
Wenn du mir jetzt erzählen willst, dass du mit den 2.000 € Kaution nach 20 Jahren also genau gleich dastehst, wie mit 88.000 € nach einem Hausverkauf, zweifel ich ernsthaft an dienen grundlegenden Mathematik und Logikkenntnissen.

Abgesehen davon, dass in deiner tollen Beispielrechnung die möglichen Mieterhöhungen nicht mit eingerechnet wurden.

Man steht bei einem Immobilienkauf nach allerspätestens 10 Jahren IMMER besser dar, als wenn man die gleiche Zeit in einem Mietobjekt gewohnt hätte.
Wir haben jetzt dann 4 Jahre in unserer Eigentumswohnung gewohnt und selbst wenn wir sie zum gleichen Preis verkaufen würden, wir sie gekauft haben und nicht mit Gewinn, würden wir trotzdem ca. 6.000 € rausbekommen und da sind über 2.000 € Strafzinsen schon rausgerechnet.

Mal ganz abgesehen davon, dass ein Hauskauf eine langfristige Angelegenheit ist. Natürlich wohnt man erst nach Abzahlung des Kredites Mietfrei, aber da das in der Regel in die Zeit fällt, wenn man dann irgendwann mal Rente bezieht und diese naturgemäß niedriger ist als das Gehalt, was man davor bekommen hat, ist das System sehr Sinnig.
Und zu guter Letzt geht das Haus irgendwann im Familienbesitz weiter an die Kinder, was das ganze vielleicht für dich nicht so wahnsinnig rentabel macht, aber deine Kinder dann Mietfrei Wohnen bzw. mit Eigenkapital starten können, wenn sie das Haus verkaufen.

Deswegen heißt der ganze Kram ja EIGENTUM. Es ist irgendwann DEINES, auch wenn es zwischendrin nur teilweise deines ist. MIETE ist komplett NICHT DEINES, daher sind auch diene Überlegungen so gravierend falsch...
28.03.2015 13:49
Leider hast Du meine "tolle Beispielrechnung" (danke für die Blumen) nicht verstanden.

Dass Du an meinen Mathematik- und Logikkenntnissen zweifelst, führ ich jetzt mal darauf zurück, dass Du meine Ansicht zu dem Thema offenbar persönlich zu nehmen scheinst.
Auf so ne Ebene des Austauschs und bei solchen Argumenten, die beginnen mit "Es ist IMMER so, dass..." hab ich allerdings keine Lust.

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