Hallo zusammen

Mal eine Frage an euch. Und zwar: Eine Bekannte von mir hat ein Baby bekommen. Sie wohnt in einer Einzimmerwohnung (ca. 40qm), die ihr gehört (Großstadt, also echt wertvolles Teil...). Sie sagt, sie will das Kind auch darin großziehen, da es eben Eigentum ist und sie keine Miete bezahlen kann/will und sowieso keine Wohnung finden würde.

Was denkt ihr über den Plan, ein Kind bis zum Erwachsenenalter in einer Einzimmerwohnung großzuziehen?

Ich kenne die Wohnung, die ist wirklich hübsch und für eine Einzimmerwohnung sehr gut eingerichtet, d.h. es gibt derzeit einen Schlafbereich, einen Essbereich, einen Arbeitsbereich, eine Art Wohnzimmer. Dazu eine abgetrennte Küche, Flur, kleines Bad. Sie möchte den Arbeitsbereich über kurz oder lang in einen Kinderbereich umwandeln, ggf. kann man da auch Holzwände einbauen, was dann ein ca. 5qm großes Zimmer gäbe, wo man ein Hochbett reinstellen könnte...Fenster wäre auch drin.

Ich finde die Idee unkonventionell, aber irgendwie auch gut...

Hat jemand vielleicht Erfahrungen in der Hinsicht? Oder was denkt ihr darüber?

PS: Sie ist alleinerziehend.

Gibt's keinen Papa zum Kind?

Ich würde außerdem sagen mal abwarten.
Also ob sie nicht irgendwann merkt dass es doch anders sinnvoller wäre.

Keine Ahnung ob da eine rückzugsmöglichkeit fürs Kind geschaffen werden kann so dass sich alle Beteiligten wohl fühlen.

Solange sich aber alle wohlfühlen spricht ja nichts dagegen

Bis zum Erwachsenenalter stelle ich mir das eher schwierig vor,aber bis dahin vergehen ja noch einige Jahre. Da würde ich mir aktuell weniger Gedanken machen. Jetzt am Anfang geht das sicher gut.

Ich denke das wird früher oder später nichts. 40 qm zu zweit, da fehlt irgendwann einfach Platz. Platz zum spielen, Platz für Spielfreunde, Platz fürs Hausaufgaben, einfach mal Platz zum Rückzug.

Erfahrungen habe ich keine.

Machbar ist es bestimmt.
Kommt halt wirklich auf die Aufteilung an und ob wirklich genug Rückzugsräume geschaffen werden können. Ich könnte es mir mit meinem 16-jährigen zur Zeit aber nicht wirklich vorstellen. Und der ist echt klasse.

ABER... ihr Kind ist noch ein Baby. Würde mich nicht komplett überraschen, wenn sie ihre Meinung in den nächsten Jahren noch ändern und dann doch was größeres mietet.

Ganz unabhängig davon bevorzuge ich persönlich aber die kleinen gemütlichen Wohnlösungen mit vielen kleinen privaten Nieschen gegenüber dem quadratisch praktischen und großzügigen Neubau. Ich mag Ecken, Kanten und unkonventionelle Lösungen Zum Glück sieht es mein Nachwuchs ähnlich.

Ich sehe das in den ersten Jahren weniger problematisch. Irgendwann kann sich ihre Lebenssituation so verändern, dass sie sich doch nach einer größeren Wohnung umschaut z. B. neuer Lebenspartner oder sie merkt, daß das Kind doch eine Rückzugsmöglichkeit benötigt.

Ich denke, für die ersten Jahre ist das überhaupt kein Problem. Und was in 5 oder 10 Jahren ist, kann jetzt eh noch keiner sagen. Vielleicht lernt sie jemanden kennen, mit dem sie zusammen ziehen, vielleicht wohnen sie dann in einer ganz anderen Stadt, weil ein supertolles Jobangebot kam, vielleicht ist es ihnen wirklich irgendwann zu eng und sie suchen sich was größeres. Vielleicht ist es aber auch perfekt so, wie es ist. Das kann jetzt keiner sagen.
Und für den Moment spricht da wirklich nichts dagegen, in der Wohnung zu bleiben.

Zitat von Lady_in_Green:

Erfahrungen habe ich keine.

Machbar ist es bestimmt.
Kommt halt wirklich auf die Aufteilung an und ob wirklich genug Rückzugsräume geschaffen werden können. Ich könnte es mir mit meinem 16-jährigen zur Zeit aber nicht wirklich vorstellen. Und der ist echt klasse.

ABER... ihr Kind ist noch ein Baby. Würde mich nicht komplett überraschen, wenn sie ihre Meinung in den nächsten Jahren noch ändern und dann doch was größeres mietet.

Ganz unabhängig davon bevorzuge ich persönlich aber die kleinen gemütlichen Wohnlösungen mit vielen kleinen privaten Nieschen gegenüber dem quadratisch praktischen und großzügigen Neubau. Ich mag Ecken, Kanten und unkonventionelle Lösungen Zum Glück sieht es mein Nachwuchs ähnlich.

Ich habe auch gesagt, was machst du, wenn das Kind 15-16 ist?

Dann sagte sie: Bis dahin habe ich bestimmt einen Freund und dann kann ich bei dem sein, wenn das Kind mal tageweise die Wohnung für sich möchte.
Fand ich irgendwie cool...

Die ersten Jahre sehe ich kein Problem.

Aber irgendwann wollen die Kinder ihren eigenen Rückzugsort. Ihr eigenes Reich. Ihre Ruhe vor uns Erwachsenen.
Wann dieser Zeitpunkt kommt kann man nicht vorher sehen. Beim einen später, beim anderen früher.

Aber auch als Eltern will man irgendwann seinen Rückzugsort. Weil man abends zb länger auf bleiben will als das Kind. Auch mal in Ruhe etwas im tv anschauen will was nicht Kinder geeignet ist. Sich mit Freunden treffen will und nicht vom Kind gestört werden will. Oder genervt ist wenn überall Krams vom Kind herum liegt - was ja zwangsläufig der Fall sein wird wenn es keinen Kinderbereich gibt.

Wir können uns sowas immer schwer vorstellen, aber in vielen Ländern oder Gegenden ist es normal, wenig Wohnraum zu haben.
Ich finde, die Vorraussetzungen klingen gut, das Mind Set deiner Freundin scheint genau richtig zu sein für so ein Vorhaben
Ich kenne eine Familie die in einem Tony House lebt. Es klappt super. Sie sind viel draußen unterwegs oder im Garten, haben wenig Besitz und achten darauf, dass sich jeder auch Mal zurück ziehen kann. Ihnen sind andere Sachen wichtiger als Wohnraum.
Deiner Freundin ist zb der Wohnort wichtig, und sie setzt da die Priorität.
Bei uns ist es zb so, dass sich alles im Wohnzimmer abspielt. Im Mini Kinderzimmer steht nur das bett. Meine Große ist 6 und bisher hat sie nicht das Bedürfnis nach einem eigenen, riesigen Zimmer. Die Kinder wollen zusammen sein, bei den Eltern. Sie spielen von alleine immer im Wohnzimmer .
Diese Vorstellung, dass alle ein eigenes großes Zimmer haben ist eine westliche Idee der Wohlstands Gesellschaft.

Zitat von Anonym 1 (208233):

Zitat von Lady_in_Green:

Erfahrungen habe ich keine.

Machbar ist es bestimmt.
Kommt halt wirklich auf die Aufteilung an und ob wirklich genug Rückzugsräume geschaffen werden können. Ich könnte es mir mit meinem 16-jährigen zur Zeit aber nicht wirklich vorstellen. Und der ist echt klasse.

ABER... ihr Kind ist noch ein Baby. Würde mich nicht komplett überraschen, wenn sie ihre Meinung in den nächsten Jahren noch ändern und dann doch was größeres mietet.

Ganz unabhängig davon bevorzuge ich persönlich aber die kleinen gemütlichen Wohnlösungen mit vielen kleinen privaten Nieschen gegenüber dem quadratisch praktischen und großzügigen Neubau. Ich mag Ecken, Kanten und unkonventionelle Lösungen Zum Glück sieht es mein Nachwuchs ähnlich.

Ich habe auch gesagt, was machst du, wenn das Kind 15-16 ist?

Dann sagte sie: Bis dahin habe ich bestimmt einen Freund und dann kann ich bei dem sein, wenn das Kind mal tageweise die Wohnung für sich möchte.
Fand ich irgendwie cool...

Ich sitze hier gerade zufällig mit meinen großen Kindern (16, 2x bald 15, 1x bald 13) zusammen und wir lassen die Ferien gemütlich ausklingen. Habe sie mal gefragt was sie von einer Einzimmerwohnung zusammen mit mir halten würden und die Reaktionen waren gar nicht so schockiert und abgeneigt wie ich erwartet hatte. Eine meiner Töchter war fast ein bisschen beleidigt als ich meinte, dass ICH mir das nicht so richtig vorstellen könnte

Und wie die anderen schon sagten, mit der Zeit kann sich noch viel entwickeln. Vielleicht ändern sich die Lebensumstände, der Beziehungsstatus, die Bedürfnisse. Es ist ja ein Zusammenleben. Wenn sie mehr, das Kind hat mit 10 das dringende Bedürfnis nach nem eigenen Zimmer oder mehr Platz, kann man ja immernoch schauen

Zitat von nilou:

Ich denke das wird früher oder später nichts. 40 qm zu zweit, da fehlt irgendwann einfach Platz. Platz zum spielen, Platz für Spielfreunde, Platz fürs Hausaufgaben, einfach mal Platz zum Rückzug.

40qm zu zweit? Wir haben 65qm zu 5 ?

Evtl kann man später noch etwas abteilen, dass muss die Zeit zeigen.
Ich denke das wird sie dann sehen