Mütter- und Schwangerenforum

Azoospermie - unser Weg zum Wunschkind

Gehe zu Seite:
30.07.2015 19:37
Hallo!

Mein Name ist Sina, ich bin 23 Jahre alt und komme aus Niedersachsen.
Seit Mai bin ich mit der Liebe meines Lebens verheiratet und seit März 2014 versuchen wir, ein Baby zu zeugen.

Nachdem es die ganzen Monate nicht geklappt hatte, haben wir uns um Termine bei der Frauenärztin und dem Urologen gekümmert.

Heute war die Besprechung des Spermiogrammes meines Mannes. Diagnose: Azoospermie .
Er hat keine Spermien. Kein einziges. Absolut keines.

Ich bin seit 17 Uhr nur am weinen. Wir träumen schon so lange von einem gemeinsamen Kind, hibbeln seit Monaten. Für uns ist eine Welt zusammen gebrochen.

Nun haben wir in 6 Wochen einen neuen Termin beim Urologen. Dort wird wieder eine Probe abgegeben und meinem Mann wird Blut entnommen. Dort wird dann fest gestellt, ob er überhaupt die nötigen Hormone zur "Herstellung" von Spermien hat. Es besteht eine klitzekleine Chance, dass seine Samenleiter verstopft sind. Dann bestünde die Möglichkeit, Spermien aus seinem Hoden direkt zu extrahieren.

Morgen werden wir uns dennoch um einen Termin in einer Kinderwunsch-Klinik kümmern.

Wir haben sehr viel geredet und uns entschieden, dass eine Adoption nicht in Frage käme. Sollte es bei meinem Mann keine weitere Möglichkeit geben, käme für uns eine Fremdbesamung in Frage.

Gerne würde ich mich hier "auskotzen", momentan bin ich einfach nur total fertig und traurig. Vielleicht mag ja auch die ein oder andere, die vielleicht die gleichen Erfahrungen gemacht hat, sich hier äußern. Ich würde mich sehr freuen.
30.07.2015 19:50
Hall KleineLibelle,

erstmal tut es mir Leid das Ihr die Diagnose bekommen habt und ich hoffe für euch,das bei der Hodenbiopsie was gefunden wird.
Find es gut das Ihr euch für einen gemeinsamen Weg entschieden habt-jetzt gilt es nur noch,daran fest zu halten und dafür zu kämpfen,egal was die nächsten Wochen bringen werden!
Mein Mann hat auch Azoospermie-bei Ihm wurde leider auch bei der Hodenbiopsie nichts gefunden.Aber wir haben uns auch für die Samenspende entschieden(waren allerdings in Dänemark),und wie Du an meinen Tickern siehst,mittlerweile zwei wundervolle Kinder bekommen!

Liebe Grüße
30.07.2015 19:53
Hallo Sarah,

vielen Dank für deine liebe Nachricht.

Es war erstmal ein totaler Schock. Ist es natürlich auch jetzt noch. Mein Mann sagte direkt "Deinen größten Wunsch kann ich dir nicht erfüllen." und hatte direkt Angst, dass ich ihn verlassen würde. Aber er sagt auch, dass es nicht nur auf sein Sperma ankommt, wenn es um ein Baby geht, sondern vor allem später um die Erziehung und Fürsorge dem Baby gegenüber. Ich habe wirklich den perfekten Mann an meiner Seite.

Darf ich fragen, ob ihr euren Verwandten und Freunden davon erzählt habt?
Haben eure Kinder den gleichen Spender?
Wohnt ihr in Dänemark oder hatte das einen anderen Grund?

Ich freue mich für euch, dass ihr es scheinbar auch alles super überstanden habt. Die nächste Zeit wird sehr schwer, aber wir werden das echt packen.
30.07.2015 20:02
Ja,Freunde/Verwandte wissen bescheid.Wir gehen damit offen um.Wir würden es niemandem verschweigen,gehen aber auch nicht damit hausieren.Beide Kinder werden von Beginn an damit groß gezogen!
Und ja,beide Kinder haben den gleichen Spender!

Jetzt der Grund,warum wir in Dänemark waren:
Wir wohnen nicht in Dänemark.Unsere Gründe waren folgende:
-es ist günstiger,
-die Klinik ist ganz anders als wie hier in Deutschland,
-hier in Deutschland,ist es Pflicht,zum Notar zu gehen-was wiederum auch wieder mit Kosten verbunden ist.
Wir haben uns im Internet informiert und für uns war es trotz der Fahrtzeit(6Std.) die richtige Entscheidung,wir würden es immer wieder so machen!
30.07.2015 20:06
Bei uns wissen es bis jetzt meine Mutter und meine Oma. Eigentlich wollen wir es nicht groß jedem sagen.

Wie reagiert denn euer Großer? Wir hatten nämlich für uns entschieden, dass wir es unseren Kindern oder unserem Kind nicht erzählen wollen... Was sind eure Gründe dafür gewesen, es ihnen zu sagen?

Das mit Dänemark klingt interessant. Vielleicht magst du mir per PN (oder hier) ein paar weitere Infos dazu schreiben.

War es für deinen Mann sehr schlimm?

Tut mir leid, wenn ich zu viel frage, nur meine Mutter oder meine Oma können damit scheinbar nicht richtig umgehen (wäre auch zu viel erwartet) und groß mit einer Freundin drüber reden möchte ich im Moment auch nicht.
30.07.2015 20:16
Zitat von KleineLibelle:

Bei uns wissen es bis jetzt meine Mutter und meine Oma. Eigentlich wollen wir es nicht groß jedem sagen.

Wie reagiert denn euer Großer? Wir hatten nämlich für uns entschieden, dass wir es unseren Kindern oder unserem Kind nicht erzählen wollen... Was sind eure Gründe dafür gewesen, es ihnen zu sagen?

Das mit Dänemark klingt interessant. Vielleicht magst du mir per PN (oder hier) ein paar weitere Infos dazu schreiben.

War es für deinen Mann sehr schlimm?

Tut mir leid, wenn ich zu viel frage, nur meine Mutter oder meine Oma können damit scheinbar nicht richtig umgehen (wäre auch zu viel erwartet) und groß mit einer Freundin drüber reden möchte ich im Moment auch nicht.


Das wir es den beiden sagen,war von Anfang an klar.Wir selber würden das auch wissen wollen-ist für uns eine Vertauensgeschichte.
Wenn später doch mal raus kommen sollte(irgendwann gibt es mal ein Zufall etc,)ist das Vertrauen hin fällig.Sie haben unserer Meinung nachh, das Recht darauf.Allerdings haben wir auch einen anonymen Spender.Weil mein Mann einfach Papa ist.Ich glaube wenn Sie von anfang an damit aufwachsen,ist es für Sie sowas wir "normal".
Ben versteht es noch nicht so ganz.Wi haben ein Buch,extra für Kinder gechrieben(Familiengründung mit Samenspende)da gucken wir oft mit Ihm rein.

Für meinen Mann war es sogar weniger schlimm-als wie für mich.
30.07.2015 20:46
Momentan hab ich auch das Gefühl, dass ich mehr daran zu knabbern habe als er. Es sind halt so viele Vorstellungen und Wünsche, die gerade einfach verpuffen...

Danke, den Link von der Klinik hab ich mir mal gespeichert.
30.07.2015 21:56
Hallo Kleine Libelle..
habe gerade in dem anderen Thread von deiner Diagnose gelesen.
Das ist echt ne super blöde Nachricht.
Aber schön, das Ihr beide zusammen nach vorn sehen könnt und den Weg gemeinsam gehen wollt.
Ich wünsche Euch viel Kraft, Glück und vorallem Erfolg dabei!
Das mit Holland klingt doch schonmal gut. Und von Niedersachsen aus (wo ich auch wohne) ist es ja nicht so weit!
Fühl dich gedrückt!
Murmeli87
10213 Beiträge
31.07.2015 08:46
Ich bin auch da und lese mit und ich weiß ganz sicher ihr werdet das schaffen!! Kopf hoch!
31.07.2015 09:16
Vielen Dank für euren Zuspruch und das Mut machen.

Mein Mann hat mir soeben gestanden, dass er vor ca. 2 Jahren für einen Monat ziemliche Schmerzen beim Pinkeln hatte. Da er da mitten im Prüfungsstress steckte, ist er nicht zum Arzt gegangen.
Wir haben mal gegooglet und wenn das eine Harnröhren-Entzündung war, können auch davon die Samenleiter verstopfen. Blöd sich darüber zu freuen, aber dann gäbe es doch noch eine gute Chance, dass wir "unser" Baby bekommen könnten.

Ich bin heute Nacht so gegen 4 Uhr aufgewacht und konnte erstmal gar nicht mehr schlafen. Habe dann um 8 Uhr direkt in der KiWu angerufen (wir haben drei Stück in unserer Nähe) und einen Termin für Mitte September bekommen.

Montag haben wir einen Termin bei unserer Bank und wollen dort erstmal fragen, wie das aussieht mit Kreditvergabe für eine künstliche Befruchtung.
Waldfee1985
541 Beiträge
31.07.2015 09:40
Hallo,
mein Mann hat auch diese Diagnose erhalten.
Und für uns ist die Welt zusammen gebrochen. Unser Arzt schickte uns den Befund nur per Post und wir mussten erstmal googeln was das heißt.... Unser sehnlichster Wunsch war es immer zwei Kinder zu haben.....
Wir wurden direkt in die KiWu-Klinik verwiesen.
Mein Mann hat sich der OP unterzogen, es wurde etwas gefunden, verstopft sind die von meinen Mann nicht, sie haben einfach keine Verbindung...... das ist bei ihm angeboren und ein Gendefekt.
Ich hatte auch einen Eingriff um zu sehen ob die Eierstöcke etc. alles bestens ist.
Und dann wurde alles vorbereitet und wir haben eine ICSI gemacht. Beim 1. Mal erfolgreich, wenn auch eine sehr schwere Schwangerschaft, aber Mausi ist nun 4 und gesund und munter.
Adoption, oder Fremdsperma wäre für mich nicht in Frage gekommen.
Unsere Familie weiß Bescheid, Freunde wussten am Anfang nur bedingt die Diagnose, mittlerweile sind wir da offener geworden.
Ich denke einen Mann trifft so eine Diagnose sehr heftig, vorallem wenn natürlich ein sehr starker Kinderwunsch da ist.
Eine 2. ICSI werden wir nicht machen, das Material was noch eingefroren war haben wir "beenden" lassen. Zu Groß ist die Angst, nochmal eine solche Schwangerschaft zu erleben, und mit Kind fast nicht zu bewältigen wäre, außerdem braucht man wirklich viel Nerven und viel Kraft für eine ICSI. Wir sind dankbar das Mausi gesund und alles so perfekt ist, wie es jetzt ist.
31.07.2015 09:45
Das freut mich sehr für euch und der Bericht macht mir sehr viel Mut, abgesehen von deiner Schwangerschaft.

Darf ich fragen, wieso die Schwangerschaft so kompliziert war? Lag es einfach an der Schwangerschaft selbst, manche Frauen haben ja eine schwere Schwangerschaft und andere wiederum eine gute, oder lag es an der ICSI?
Waldfee1985
541 Beiträge
31.07.2015 11:21
Ich hatte von Anfang an leichte Blutungen, einen Bluterguss (möglicherweise kann das bei der ICSI passiert sein), Beschäftigungsverbot, außerdem sollte ich mich schonen im Sinne von Gänge zum Klo und anziehen ok, den Rest verbrachte ich auf der Couch bzw. im Bett, mein Mann hat den kompletten Haushalt geschmissen, arbeitete von Zuhause aus und bekochte mich, Frühwehen & Sturzblutung die natürlich den ein und anderen Krankenhaus Aufenthalt mich sich brachten. Ja ich glaub das wars dann auch. Manche denken sehr gerne an Ihre Schwangerschaft zurück, ich streiche diese Zeit am Besten aus meinem Kopf, weil dass meine ganzen Nerven und Kraft gekostet hat.
Geboren wurde sie dann aber 1 Woche vor dem Termin, somit hat sich alles gelohnt durchzuhalten.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 9 mal gemerkt