Hallo erstmal,

bevor direkt geschimpft wird was für eine schlechte Mutter/ schlechter Mensch man sei, mir geht es momentan wirklich nicht gut! Habe nun endlich in der 24. SSW das Geschlecht meines Würmchens erfahren und bin tatsächlich ziemlich enttäuscht. Denke es hat bestimmt mehrere Gründe wobei 2 davon bestimmt die größte Rolle spielen. 1. wünsche ich mir seit ca. 13 Jahren einen Jungen, hatte den innigsten Wunsch, die Träume dass es einer wird, so ein Bauchgefühl und vor allem dir Hoffnung. Sprich, habe mich genau so darauf eingestellt und in meinem Kopf gab es wohl, rückwirkend betrachtend, keine andere Möglichkeit außer dass ich einen Jungen bekommen. 2. habe ich ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu meiner eigenen Mutter. Meine Kindheit mit ihr war die Hölle - auf Details gehe ich mal besser jetzt nicht ein, sodass ich seit meinem 14. Lebensjahr freiwillig im Heim gelebt und den Kontakt zu ihr bis auf das mindeste reduziert habe. Daher hatte ich mein bisher immer im Leben sehr große Schwierigkeiten mich auf Frauen, auch Freundinnen einzulassen und hatte immer einen Freundeskreis aus mindestens 90 % Männern.
Selbstverständlich habe ich mich sehr gefreut, als die Ärztin mir mitteilte, dass es meinem Baby bestens geht, keine Auffälligkeiten zu sehen sind und ich gesehen und gespürt habe, dass sich mein Würmchen bewegt. Als sie mir das Geschlecht verriet, war ich schon erst enttäuscht, allerdings habe ich dort lediglich an die Gesundheit gedacht. Zu Hause angekommen, kam allerdings die Nachricht auch in meinem Kopf an und dazu noch eine Menge Ängste, wie z.B. was ist wenn meine Tochter mich so sehr verabscheut wie ich meine eigene, was ist wenn ich auch so eine miserable egoistische ekelhafte Person wie meine Mutter werde und meinem Kind keine Liebe zeigen kann, was ist wenn meine Tochter auch nur ein Teil von dem durchmachen muss was ich über mich ergehen lassen musste, kann so jemand wie ich überhaupt eine gute Mutter für meine c Tochter sein... viele Fragen und noch viel größere Ängste.

Als sich mein Kind bewegt hat, habe ich direkt angefangen zu heulen und ich schäme mich so sehr. Dazu kommt noch das verdammt schlechte Gewissen meinem unschuldigen Kind gegenüber, sodass ich wirklich verzweifelt bin. Dazu möchte ich noch sagen bereue weder dass ich schwanger bin noch habe ich Gedanken gehabt mein Kind abzugeben. Sowas steht bei mir nicht zur Debatte, wüsste aber gerne ob es hier jemanden gibt dem es eventuell ähnlich geht oder gegangen ist und mir vielleicht etwas von sich erzählen mag oder mir berichten mag welche Gedanken euch geholfen haben. Eventuell fällt es mir dann leichter mich an die Situation zu gewöhnen...

Hoffe ihr seid nicht all zu hart, verstehe aber klar auch diejenigen, die kein Verständnis haben. Hätte ich vor meiner Situation auch nicht gehabt.

Du wirst eine sehr gute Mutter sein und dein Kind lieben, ganz sicher.

Ich hab mir den Thread gemerkt und meld mich mirgen vom Laptop aus.
Nur ganz knapp: lass dir von keinem Menschen deine Enttäuschung klein reden. Du bist nicht von deinem Kind enttäuscht, sondern von einer Veränderung deiner Traumvorstellung. Und das ist in Ordnung.

Dein Kind wird dich verzaubern. Das ist ein Geschenk. Du wirst deine Vorstellung von Frauen in Zukunft völlig verändern, weil die größte Liebe deines Lebens ein kleines Mädchen sein wird, dem du die Welt zeigen darfst und das keinen anderen Menschen mehr liebt, als dich.

Morgen schreib ich dir meine Erfahrung.

Ach Mensch, du Arme. Mach dich nicht so fertig! Alleine weil du dir diese Gedanken machst, wird es mit deiner Tochter definitiv nicht so, wie mit deiner Mutter und dir!

Ich habe früher immer davon geträumt nur ein Kind zu bekommen. Ein Mädchen! Eine kleine Prinzessin!
Dann wurde ich schwanger, der Arzt sagte mir am 23.12. er sei sich zu 70 % sicher, dass es ein Mädchen wird. Hui was war ich glücklich!
Im Januar war dann die Feindiagnostik und der Arzt (ein anderer) sagte, dass es definitiv ein Junge wird "Oder ihre Tochter hat ein mittelschweres Problem zwischen den Beinen!"
Ich möchte ehrlich sein. Ich habe bis Zuhause durchgehalten, unterwegs noch meinem Mann zum Stammhalter gratuliert, Oma und Opa informiert und dann ging es los. Ich habe 2 Tage geheult.
Erst, weil ich nun doch nicht meine Prinzessin bekommen sollte, dann aus schlechtem Gewissen meinem Baby gegenüber
Und dann war es wieder vorbei und ich freute mich auf meinen Jungen, konnte dann ja sogar noch mal shoppen gehen Und wir lieben ihn so sehr.
In meiner zweiten Schwangerschaft war der Wunsch natürlich wieder da, aber dann eher so "ein Pärchen wäre so schön, aber wenn es wieder ein Junge wird, super, haben wir schon alles, was wir brauchen".

Fühl dich nicht schlecht. Es wird bestimmt alles gut und du musst dich nur an den Gedanken gewöhnen.

Zitat von CrazyMya:

Du wirst eine sehr gute Mutter sein und dein Kind lieben, ganz sicher.

Danke dir, ich hoffe es sehr.. lieben werde ich es selbstverständlich, tue ich jetzt ja schon, auch wenn die "negativen" Gefühle leider grad so ziemlich alles überdecken.

Zitat von Alaska:

Ich hab mir den Thread gemerkt und meld mich mirgen vom Laptop aus.
Nur ganz knapp: lass dir von keinem Menschen deine Enttäuschung klein reden. Du bist nicht von deinem Kind enttäuscht, sondern von einer Veränderung deiner Traumvorstellung. Und das ist in Ordnung.

Dein Kind wird dich verzaubern. Das ist ein Geschenk. Du wirst deine Vorstellung von Frauen in Zukunft völlig verändern, weil die größte Liebe deines Lebens ein kleines Mädchen sein wird, dem du die Welt zeigen darfst und das keinen anderen Menschen mehr liebt, als dich.

Morgen schreib ich dir meine Erfahrung.

Super, danke. Ich freue mich von dir zu lesen und vorab auch schon mal lieben Dank für deine Zeilen.

Zitat von De_La_Rose:

Zitat von CrazyMya:

Du wirst eine sehr gute Mutter sein und dein Kind lieben, ganz sicher.

Danke dir, ich hoffe es sehr.. lieben werde ich es selbstverständlich, tue ich jetzt ja schon, auch wenn die "negativen" Gefühle leider grad so ziemlich alles überdecken.

Ich wollte auch einen jungen, hab nun 3 Mädchen und es ist genau richtig so.

Zitat von NadineW:

Ach Mensch, du Arme. Mach dich nicht so fertig! Alleine weil du dir diese Gedanken machst, wird es mit deiner Tochter definitiv nicht so, wie mit deiner Mutter und dir!

Ich habe früher immer davon geträumt nur ein Kind zu bekommen. Ein Mädchen! Eine kleine Prinzessin!
Dann wurde ich schwanger, der Arzt sagte mir am 23.12. er sei sich zu 70 % sicher, dass es ein Mädchen wird. Hui was war ich glücklich!
Im Januar war dann die Feindiagnostik und der Arzt (ein anderer) sagte, dass es definitiv ein Junge wird "Oder ihre Tochter hat ein mittelschweres Problem zwischen den Beinen!"
Ich möchte ehrlich sein. Ich habe bis Zuhause durchgehalten, unterwegs noch meinem Mann zum Stammhalter gratuliert, Oma und Opa informiert und dann ging es los. Ich habe 2 Tage geheult.
Erst, weil ich nun doch nicht meine Prinzessin bekommen sollte, dann aus schlechtem Gewissen meinem Baby gegenüber
Und dann war es wieder vorbei und ich freute mich auf meinen Jungen, konnte dann ja sogar noch mal shoppen gehen Und wir lieben ihn so sehr.
In meiner zweiten Schwangerschaft war der Wunsch natürlich wieder da, aber dann eher so "ein Pärchen wäre so schön, aber wenn es wieder ein Junge wird, super, haben wir schon alles, was wir brauchen".

Fühl dich nicht schlecht. Es wird bestimmt alles gut und du musst dich nur an den Gedanken gewöhnen.

Ja dieses schlechte Gewissen dem Kind gegenüber ist für mich das schlimmste. Habe es versucht meinem Mann zu erklären aber von ihm kam halt im Endeffekt nur dass er schwer enttäuscht sei von mir und dass ich mir nicht so einen Müll einreden soll, was mir momentan allerdings nicht all zu nahe geht. Habe ja schließlich ein viel größeres Problem mit mir selbst was ich irgendwie lösen muss. Denke auch wenn etwas Zeit vergeht, wird die Vorfreude auch wieder wie vorher da sein und spätestens wenn ich es im arm halte sollten die muttergefühle alles überwiegen, allerdings sind da immer noch die Ängste im Kopf, die ich irgendwie raus bekommen muss. Habe Angst, dass die alles kaputt machen können.

Fühl dich gedrückt. Mir ging es absolut genauso. Ich hab im Auto auch geweint nach dem Frauenarztbesuch und ich kann dir sagen du bist nicht alleine. Sooo sooo viele, die einfach weinen, wenn das Babygeschlecht nicht das Traumgeschlecht ist. In meiner Vorstellung gab es immer nur eine Tochter für mich. Jungs fand ich immer grob. Spielen mit Autos etc. konnte ich mir nie vorstellen. Auch für meinen Mann war klar, dass wir unbedingt ein Mädchen möchten. Wir hibbelten und hatten extra nicht zum ES geherzelt, sondern 5 Tage davor um die Chancen zu erhöhen. Für mich war immer klar ich bin mit einem Mädchen schwanger. Mein Bauchgefühl sagte, dass es ein Mädchen ist. Als ich dann erfuhr es ist ein Junge, war es wie ein Schlag gegen den Kopf. Ich hab so oft meinen Frauenarzt gefragt, wie sicher es sei, dass er es in den Mutterpass notiert hat. Im Auto angekommen meinte mein Mann dann nur: naja es ist halt ein Junge jetzt. Daraufhin fing ich an zu weinen. Als mein Mann dann sagte, ob ich unser Kind nun nicht mehr liebe, fing ich noch mehr an zu weinen.
Natürlich liebte ich ihn schon damals. Ich kann dir absolut versichern, dass du dir übers Geschlecht keine Gedanken mehr machen wirst, sobald du dein Kind in den Armen hälst. So oft wenn ich ihn mir ansehe denke ich einfach nur, wie wunderbar, schön und perfekt er ist. Er erfüllt mein Leben total und niemals würde ich ihn gegen ein Mädchen eintauschen! Man ist einfach Mama. Da spielt das Geschlecht keine Rolle. Du wirst eine super Mama werden und deinem Mädchen ein Vorbild sein. In deinem Text steckt jetzt schon so viel Liebe. Freu dich über ein kleines süßes Mädchen

Für mich ist das Thema nicht abgeschlossen. Insgeheim wünsche ich mir ein Mädchen, falls ich nochmal Mutter werde. Mein kleiner Sohn wird trotzdem immer mein Prinz bleiben

Du bist nicht traurig weil es ein Mädchen ist sondern weil du Angst davor hast dass sich die Geschichte wiederholt.

Ich glaube daran, dass das Geschlecht des Kindes ein Geschenk ist. Eine Überraschung. Etwas Unplanbates. Etwas wunderbares. Weil es so wenig und trotzdem so viel ist.

Du willst nicht die egoistische Schnepfe sein wie deine Mitter? DAnn sei es nicht! Beweise Deiner Mutter wir gut eine Mutter sein kann. Trage Deinen Rucksack und lerne daraus. Wenn Du das schlechte Vorbild vor Aufen hast siehst Du was Du alles anders machen kannst.

Ich war nicht in deiner Situation und kenne es zum Glück auch nicht so eine Mutter zu haben.

Aber ich habe zwei wunderbare Töchter und kann dir nur sagen dass es wunderschön ist und ich glaube dass gerade du deinem Kind soviel Liebe geben wirst dass deine Tochter dann genauso an dir hängt wie meine große, für sie bin ich das wichtigste und sie braucht mich so und das ist so schön.

Allein, dass du dir so viele Gedanken über euer mögliches Verhältnis machst, zeigt jetzt schon, dass du nicht wie deine Mutter wirst.

Mädchen sind wundervoll, Jungs sind wundervoll - dein Kind ist ein Geschenk, ein gesundes Geschenk und spätestens in dem Moment, wo du es siehst und riechst, werden sich deine Bedenken in Luft auflösen.

Ich habe es dreimal so erlebt (wenn auch nicht so stark) :

Beim ersten Kind wünschte ich mir ein Mädchen und es wurde ein Junge, beim zweiten wäre ein Pärchen schön gewesen und wieder wurde es ein Junge, beim dritten dachte ich, dass es jetzt auch ein Junge werden kann (schließlich war ohnehin alles dafür da) und es wurde ein Mädel. ich liebe alle drei von Herzen und heute sxhmunzel ich und sehe, wie toll die drei genau in dieser Konstellation zueinander passen.

Zum Thema Mutter: ich hatte ebenfalls eine besch....Kindheit. Ich merke, dass ich bis heute immer wieder kämpfe es im kleinen und großen besser zu machen. Und ich mache das gut - auch wenn es immer wieder Situationen gibt, die mich an damals erinnern und mich traurig machen. Die eigene Mutterrolle und der Vergleich von damals wurden immer wieder Thema. Mir hat es geholfen das therapeutisch anzugehen, abzugrenzen was alt ist, was von mir kommt. Denn es gibt natürlich auch Themen, die ich heute grundsätzlich genauso mache (zum Beispiel die Kids frühstücken lassen) und die ich ablehne (zum Beispiel Frühstück aufessen müssen - zur Not mit Gewalt).

Solange du dir Gedanken machst, wirst du sicher eine tolle Mutter

Ich kann dich sehr gut verstehen.

Ich habe einen großen Jungen und wollte jetzt so sehr ein Mädchen, zum krönenden Abschluss. Ein Abbild von mir, kitschige Klamotte kaufen und Zöpfe flechten.... Also das Gegenteil zum großen Jungen.

Mein Bauchgefühl war allerdings korrekt, ich wusste, dass der Kleine ein Junge wird....
Die Ärztin bestätigte das und meine kleine Welt brach in mir zusammen....
Dann die unnötigen Kommentare, wie: Hauptsache gesund.

Heute ist er natürlich mein Lebenselixier. Und ich liebe ihn trotzdem abgöttisch.

Gib dir Zeit dich darauf einzustellen.

Rede dir nicht ein, dass du eine schlechte Mutter sein wirst, denn das wirst du nicht!!

Bei unserem ersten Kind war mir es egal, ob Mädchen oder Junge, aber als es hieß es wird ein Mädchen, haben wir uns sehr gefreut, da sie auch das erste Mädchen der Familie ist.

Beim zweiten Kind haben wir uns einen Jungen gewünscht, klar so ein Pärchen ist doch toll, aber beim kleinsten ging es mir wie dir. Wir haben uns einfach noch ein Mädchen gewünscht und als ich noch vor dem Arzt sah, dass es ein Junge wird, musste ich auch erst mal weinen. Ich hab wirklich lange gebraucht um es zu akzeptieren, aber als er dann auf der Welt war, war alles vergessen und jetzt könnte ich mir ein Leben ohne den Räuber gar nicht mehr vorstellen.

Und vll ist deine Tochter gar nicht so mädchenhaft, meine war zb vom Charakter eher einem jungen zuzuordnen, erst jetzt fängt sie an sich für Schminke, Kleider usw zu interessieren.

Also hab kein schlechtes Gewissen und genieße die Schwangerschaft, du wirst eine tolle Mutter sein!!