Mütter- und Schwangerenforum

HELLP-Syndrom - unsere Emma kam zu früh und ich wäre fast gestorben

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Evita1973
19 Beiträge
23.10.2009 20:07
Hallo Ihr Lieben,

ich bin heute aus dem Krankenhaus entlassen worden und habe mir lange überlegt, ob ich Euch mit meinem schlimmen Geburtsbericht belästigen soll, denn ich will keiner Schwangeren Angst machen. Aber ich will Euch einen Rat mit auf den Weg geben, denn ich wäre fast gestorben und habe nur überlebt, weil ich mich nicht gescheut habe, rechtzeitig den Notarzt zu rufen und ich möchte Euch auf diesem Weg bitten, NIEMALS zu zögern, wenn Euch etwas an Eurer Schwangerschaft plötzlich komisch vorkommt und lieber den Notarzt auch umsonst alarmieren, denn es kann sonst schlimm ausgehen.

Vorneweg, unserer kleinen Tochter geht es gut, sie kam zwar am 4.10. mit nur 800 gr auf die Welt, sie ist aber stabil, atmet sogar selbständig ohne Unterstützung eines Beatmungsgeräts und sie hat inzwischen auch etwas zugenommen.

In einem anderen Beitrag von mir habt Ihr vielleicht schon gelesen, dass ích mit dem Phänomen einer singulären Nabelschnurarterie zu kämpfen hatte, zudem bekam ich erhöhten Blutdruck und Schwangerschaftsdiabetes und mein Frauenarzt hat mich schon vorgewarnt, dass bei mir die Gefahr einer Schwangerschaftsvergiftung gegeben ist und mich daher sehr engmaschig kontrolliert. Am Freitag, bevor das Drama begann, hatte ich die letzte Untersuchung bei ihm und sowohl Eiweisswerte wie auch Blutdruck waren schön zurückgegangen und er entließ mich optimistisch ins Wochenende, meinte sogar, wenn es mir gut geht, dann kann ich auch ruhig was unternehmen, meine Werte sind prima.

Am Sonntag dann ging es mir sogar so gut, dass mein Mann und ich noch einen schönen Ausflug gemacht haben. Am Abend dann habe ich routinemäßig Blutdruck gemessen und war erschrocken, denn ich hatte plötzlich 180/110. Ich habe mich aber gut gefühlt, daher war ich sehr überrascht.

Nun kam der Punkt, den vielleicht einige von Euch kennen, wo man aus falscher Bescheidenheit sich scheut, in die Klinik zu fahren oder den Notarzt anzurufen, weil man nicht als hysterisches Weib dastehen möchte, aber da ich schon vorgewarnt war, dachte ich, ich rufe den Notarzt an und schildere ihm mein Problem, er wird mir schon sagen, ob ich abwarten oder gleich in die Klinik fahren soll. DAS WAR MEIN GLÜCK!!!!
Denn während ich anrief, bekam ich unsagbar grausame Schmerzen im Oberbauch und ich musste das Gespräch abbrechen, weil ich nicht mehr weiterreden konnte. Mein Mann übernahm und gab noch unsere Adresse durch und ich begann zu hyperventilieren und bin schier verrückt geworden vor Schmerzen. Als der Krankenwagen kam, war mein Blutdruck weit über 200 und sie haben mich sofort mitgenommen. Mittlerweile waren die Schmerzen so grausam, dass ich nur noch gebrüllt habe und schrie wie am Spieß, der Schweiß rann mir literweise runter und die Sanitäter konnten mich nicht stabilisieren. Sie mussten auf dem Weg zum Krankenhaus anhalten und einen Notarzt aufnehmen, da sie nicht wussten, wie sie mir helfen können, ich schlug wild um mich, schier wahnsinnig vor Schmerzen. Der Notarzt gab mir zwei große Dosen Morphium, aber nichts half. Das waren keine Wehen sondern die Schmerzen kamen daher, dass Niere und Leber anfingen zu versagen.

In der Klinik angekommen wurde sofort ein Ultraschall gemacht und man sagte mir, die Herztöne meines Babys wären kaum wahrnehmbar und sie daher sofort einen Notkaiserschnitt vornehmen müssen. Trotz Schmerzen habe ich geheult und gebettelt, dass sie mein Kind retten sollen und mein letzter Gedanke unter der Narkosemaske war, dass ich, wenn ich aufwache, die Nachricht erhalten werde, dass mein Kind es nicht geschafft hat.

Es kam Gott sei Dank anders, als ich wieder zu mir kam, teilte mir der Pfleger auf der Intensivstation mit, dass meine Tochter zwar nur 800 gr schwer und 34 cm groß ist, die Welt aber mit einem kräftigen Schrei begrüßt hat und den besten Start ins Leben gemacht hatte, den ein Frühchen in dieser Situation nur hinlegen konnte.

Leider begann aber ab jetzt der Kampf um mein Leben, denn Niere und Leber waren so sehr geschädigt, dass sie nicht mehr arbeiten wollten. Innerhalb von zwei Tagen bin ich auf das dreifache meines Umfanges aufgequollen, ich bekam keine Luft mehr, weil auch die Lungen voller Wasser waren und ich beatmet werden musste. Meine einzige Chance war eine Dialyse. Diese half mir dann auch ziemlich schnell, allerdings stellten die Ärzte fest, dass ich innere Blutungen hatte und sie mich noch einmal operieren müssen, denn ich schoss eine Blutkonserve nach der anderen ab und verlor trotzdem Blut. Ich war aber durch das Nieren- und Leberversagen so geschwächt, dass sie mir nicht garantieren konnten, dass ich die zweite OP überlebe. Ich möchte nicht auf all die Details eingehen, es gab furchtbare Momente, zweimal sind meine Lungen kollabiert und ich bin fast erstickt, einige Tage lang wusste man nicht, ob ich überleben werde und wenn, ob ich schwerbehindert und für immer ein Dialyse-Patient bleiben werde. Aber nach der zweiten OP, die ich Gott sei Dank doch überlebt habe, ging es mir von Stunde zu Stunde besser, ich sprach auf die Dialyse an, die Nieren und die Leber erholten sich vollständig und heute wurde ich entlassen. Ich bin zwar 15 Kilo leichter, schaue aus wie eine wandelnde Tote und breche ständig in Tränen aus, seit mir klar geworden ist, dass ich fast gestorben wäre und habe furchtbare Angst um meine kleine Tochter, obwohl die Ärzte sie als "vorbildliches" Frühchen bezeichnen, die sich sehr gut macht, aber ich bin dankbar, dass ich am Leben bin und wollte Euch nur mit auf den Weg geben, dass Ihr bitte auf Euch achtet und bei den kleinsten Problemen in Eurer Schwangerschaft Euch nicht scheut, auch mal umsonst ins KH zu fahren, es könnte Euer und das Leben Eures Kindes retten.

Ich bitte Euch nun, meiner kleinen Emma die Daumen zu drücken, denn auch wenn sie am wenigsten Probleme gemacht hat und bis jetzt stark ist, ich habe furchtbare Angst um sie. Durch das Erlebte ist sie mir wertvoller geworden, als alles andere, trotz der Qualen und des Leids, dass ich am eigenen Körper erlebt habe, habe ich keine einizige Minute bereut, mit ihr schwanger gewesen zu sein und ich liebe sie von Tag zu Tag mehr und könnte es nicht ertragen, sie zu verlieren.

Ich wünsche Euch lieben Schwangeren das Beste und hoffe, dass niemals eine von Euch das erleben muss, was ich die letzten drei Wochen durchgemacht habe und bitte Euch noch einmal, nimmt selbst die leichtesten Beschwerden nicht auf die leichte Schulter, lasst Euch lieber einmal zu oft untersuchen und zögert nicht, sofort den Arzt zu alarmieren, wenn Ihr plötzlich das Gefühl habt, etwas stimmt nicht.

Alles Liebe
Eva
23.10.2009 20:13
Oh mein Gott hast du was durchgemacht!

Dennoch mal einen Herzlichen Glückwunsch zur Geburt und aller beste Gesundheit für dich und deine Kleine...
Rishi90
11202 Beiträge
23.10.2009 20:15
das hört sich echt schrecklich an

ich drück euch ganz doll die daumen, dass die kleine maus es schafft ihr seid große kämpfer und ich finds ganz große klasse, dass du vorsichtshalber dort angerufen hast, ich glaub viele hättns nich getan
23.10.2009 20:17
Oh Gott, das wünscht man wirklich keinem. Beim lesen hatte ich so eine Gänsehaut!
Ich wünsche dir deinem Baby und natürlich deiner Familie alles Kraft und Glück dieser Welt das alles auch in Zukunft weiterhin bergauf verläuft und ihr euer Glück ganz bald kräftig und gesund mit nach hause nehmen könnt!
23.10.2009 20:18
omg. ich wünsche euch alles gute
23.10.2009 20:20
wow das war ja echt ne horror geburt mit folgen
da kommen mir gleich die tränchen ...
wir drücken deiner kleinen alle däumchen die wir haben
und hoffen das sie sich weiterhin so gut macht
Marianne20061986
1996 Beiträge
23.10.2009 20:21
Ich wünsche euch auch alles,alles gute
Rike
26689 Beiträge
23.10.2009 20:25
ich drücke euch die daumen, dass auch ncoh emma sich gut macht.

und dir wünsche ich, dass du bald wieder auf die beine kommst!
23.10.2009 20:27
oh mein Gott... acuh von mir herzlichen Glückwunsch zur Geburt und euch beiden alles alles Gute für die Zukunft!!!
Lealein
10278 Beiträge
23.10.2009 20:28
Zu allererst einmal Herzlichen Glückwunsch, freut mich wirklich sehr, dass es deiner Tochter, trotz der Umstände, wirklich gut geht. Ich hoffe sie nimmt weiterhin gut zu!
'
Wahnsinn, was du erlebt hast! Ich finde es gut von dir, dass du hier wirklich allen klar machen möchtest, sie sollen selbst bei einer "Kleinigkeit" ins KH gehen, vielleicht hören manche darauf!
Ich bin froh, dass du es geschafft hast und nun deine Tochter genießen darfst! Hut ab vor den Ärzten und das ganze Team, ich denke auch für sie war die Zeit nicht leicht! Ich hoffe auch dein Mann hat sich inzwischen von dieser turbulenten Zeit erholen können!
Da kommt ein das Leben doch sicherlich Besonders vor und jede Kleinigkeit wird wertvoll, so stelle ich mir das zumindest vor.
Ich hoffe du erholst dich gut und genießt die kommende Zeit!!!!
LG Lea
23.10.2009 20:34
Hallo,

deine geschichte hat mir sehr gerührt! ich lag mit einer ss-vergiftung 2 wochen im krankenhaus, was aber zum glück schon in der 38ssw!

mein blutdruck schoss auch ganz plötzlich auf 180/100 und wir sind GOTT SEI DANK sofort in die klink gefahren, wo dann auch eingeleitet wurde....letzendlich kam es doch zum kaiserschnitt...

meine nieren und leberwerte sind bis heute noch nicht ganz in ordnung, aber ich bin echt mit einem blauen auge davongekommen!

ich wünsche deiner familie und natürlich deiner kleinen ganz viel kraft und alles gute für die zukunft!

lg kuki
maria1408
430 Beiträge
23.10.2009 20:35
oh Gott du hast echt ne Menge durch machen müssen !!!
Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Emma, auf das sie eine starke Kämpferin ist ! Alles Gute
brinababy
1335 Beiträge
23.10.2009 20:40
drücke euch auch die daumen
tja da ist der erste zwerg der eigentlich januar mamis wohl schon da...
ich wünsche euch alles gute und drücke euch so die daumen
ivonne
5377 Beiträge
23.10.2009 20:40
Oh liebe Eva,

mensch ich hab grad Pippi in den Augen. Da habt ihr was durchgemacht.....mensch mir fehlen gerade die Worte !! Ich wünsche das du wieder vollkommen gesund wirst und deine Maus es auch ohne Probleme schaffen wird. Alles Gute trotzdem , wenn auch zu keiner schönen, Geburt. Ich hoffe das die Zeit die Wunden heilen wird. Ist die Kleine jetzt schon mit daheim oder noch im KH ?
Leene
2823 Beiträge
23.10.2009 20:42
Ach mensch, ich habe Tränen in den Augen bei deinem Bericht! Was für ein Glück, dass alles gut gegangen ist und du dich erholt hast. Eure kleine Emma ist stark, sie wird es schaffen und euch viel Freude bereiten!
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