Mütter- und Schwangerenforum

Beschäftigungsverbot bei sozialer Arbeit an Hauptschule

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Anonym 174315
3 Beiträge
29.09.2014 18:18
Hallo,
wahrscheinlich werde ich nun von einigen gesteinigt, leider habe ich schon oft hier im Forum gelesen das manche verurteilt werden (arbeitsfaul,...) wenn sie über ihr Beschäftigungsverbot geschrieben haben.
Aus diesem Grunde schreibe ich anonym, aber auch weil mein AG von meiner Schwangerschaft noch nicht weiß und die Welt doch manchmal sehr klein zu sein scheint

Zu mir: Ich bin 35, durch das Alter als Risikoschwangere eingestuft (so steht es im MuPa) und in der 9 Woche schwanger. Meinem AG möchte ich erst in der 12. Woche davon berichten weil einfach so viel passieren kann in den ersten Wochen.

Ich bin an einer Hauptschule als Sozialpädagogin angestellt. Jedoch nicht über das Land oder den Bund, sondern über einen privaten Bildungsträger. Wenn eine Lehrerin an der Schule ihre Schwangerschaft bekannt gibt gelten hier die Rechte bzw. Pflichten der Dienstaufsichtsbehörde der Schule / des Landes.
Leider ist das bei mir nicht so weil ich eben über diesen privaten Bildungsträger angestellt bin. Momentan hängt wieder eine Info im Lehrerzimmer das in zwei Klassen Keuchhusten um sich schleicht. Dies ist nicht ganz ungefährlich für eine Schwangere.
Mein Impfschutz / Immunität (Röteln, etc.) ist gerade im Labor, Ergebnis bekomme ich nächste Woche.
Ich arbeite mit Kindern / Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, die auffällig im Verhalten sind und teilweise auch aggressiv sind.

Ich mache mir eben Sorgen weil nun der Winter kommt und da sooo viele Krankheiten wie Mumps, Masern, Röteln etc. um sich gehen. Ich lese des Öfteren das Lehrerinnen oder Erzieherinnen ein BV ziemlich zu Beginn der ss bekommen. Dann gibt es natürlich noch das individuelle Beschäftigungsverbot. Wer hat dies erhalten und aus welchen Gründen?

Mir ist schon klar das ein BV gut sein soll wenn Kind oder Mutter in Gefahr sind, jedoch kann man einer Erzieherin die sofort nach Bekanntgabe der ss ins BV geht auch "vorwerfen" dass sie sich auch bei nem Kind an der Kasse im Supermarkt anstecken kann (so was doofes hab ich hier irgendwo im Forum gelesen)

Ich weiß auch das Frauen ein BV bekommmen wenn z.B. der Gebärmutterhals verkürzt ist oder sie Blutungen haben

Also an ALLE werdenden Mamis die ein BESCHÄFTIGUNGSVERBOT haben und nicht gerade o.g. Vorfälle haben und auch nicht gerade als Erzieherin, in einem Labor, Arztpraxis etc. arbeiten:

Wie lief das ab mit dem BV? Habt ihr euren FA / eure FÄ darauf angesprochen?

Bestenfalls Infos von Mädels die an einer Schule beschäftigt sind und ein Beschäftigungsverbot erhalten haben.

Ich danke Euch im Voraus für einen kleinen Beitrag

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Mein Chef und Kollegen wissen noch nichts von meiner Schwangerschaft

saluki87w
3804 Beiträge
29.09.2014 18:56
Ich bin nun keine Lehrerin, sondern Ergotherapeutin...aber ich musste ein wenig um mein BV kämpfen.
Meine ursprüngliche FÄ wollte es mir nicht geben, da mein Beruf ihrer Meinung nach nicht eindeutig genug ist. Mein AG wollte diesmal auch nicht...ich denke, weil er nicht so schnell eine Vertretung gefunden hat...sozusagen Existenzängste...

Nun hab ich aus geographischen Gründen den FA gewechselt...der neue bat mir das BV sofort an, als er hörte was ich arbeite.
Nach kurzem Überlegen hab ich es doch angenommen. (hatte überlegt, noch ein paar Wochen zu machen...aber es war doch zu beschwerlich)

Von der Cousine meines Freundes weiß ich (sie ist Lehrerin), dass sie auch sehr um ein BV kämpfen musste...am Ende hat sie es aber bekommen...ich kann jetzt allerdings leider nicht sagen, von wem.
khaleesi
3596 Beiträge
29.09.2014 19:04
in diesem fall müsste dein arbeitgeber das Verbot aussprechen, WENN er dich nicht anderweitig einteilen kann. der frauenarzt ist mWn dafür zuständig wenn es gesundheitliche probleme gibt, drohende frühgeburt etc.... also so ist mein informationsstand

also gefahren am Arbeitsplatz(die der frauenarzt nicht überprüfen kann) = arbeitgeber und gesundheitliche sachen(wo der ag keine ahnung von hat) = frauenarzt.

aber sprech den frauenarzt einfach mal drauf an
khaleesi
3596 Beiträge
29.09.2014 19:09
achso und das mit der ansteckung....masern und mumps kommen doch nich mehr allzu häufig vor bist du geimpft?
und anstecken kannst du dich in der tat überall, also schwachsinn ist das nicht.
die gefahr würde ich eher in deinen aggressiven Schülern sehen, aber da könntest du dich evtl. umsetzen lassen?
Anonym 174315
3 Beiträge
29.09.2014 19:21
Danke schon mal für eure Beiträge! Mein AG wird nie und mimmer ein BV ausstellen....ich habe einen befristeten Vertrag (wie bei fast allen Bildungsträgern), die Arbeit dort wird nicht geschätzt und dem AG wird es egal sein bzw. wird er sich mit Sicherheit nicht den Kopf um meine Gesundheit machen
Gibt's auch jemand der sein BV durch den Hausarzt ausgestellt bekommen hat?
kizim
6155 Beiträge
29.09.2014 19:28
ich habe ein bv von meiner ha ausstellen lassen, ich bin altenpflegerin. meine fa hatte sich geweigert und wohl angst vor möglichen konsequenzen gehabt viele ärzte haben in der hinsicht schon ein wenig schiss...
aber bei mir wurde null rücksicht genommen, meine damalige pdl hat mich absichtlich die ersten drei stunden von der schicht alleine mit 20 bewohnern gelassen aller pflegestufen! tja... dann kam das bv, da ja dort auch sehr hohe gefahr von ansteckungskrankheiten sind, aggressive bewohner! viele schlagen! usw...

frage einfach mal deinen ha!
meiner hat das ohne mit der wimper zu zucken gemacht, liegt auch daran das wenn man eine sprechstunde hat, das erste was er macht ist den krankmeldungsblock auf den tisch zu knallen und zu fragen wie lang?
saluki87w
3804 Beiträge
29.09.2014 19:46
Generell scheuen sich noch viele Ärzte, ein BV auszustellen...
Auch HÄ scheuen sich oft...meine zum Beispiel hat meinen FA nicht verstanden, dass er das nicht machen wollte...aber einmischen wollte sie sich auch nicht...
khaleesi
3596 Beiträge
29.09.2014 20:13
im grunde ist es doch gut und nur verstandlich, das berufsverbote nicht nur auf aussagen der schwangeren herraus verteilt werden. es gibt schließlich genügend faule die sich einfach darauf ausruhen. man kann den Leuten halt nicht in den kopf schauen.
und ein berufsverbot kann auch angefochten werden, was wiederrum einige probleme für den arzt mit sich bringen kann.

deswegen gibt es sicherlich verbote die der fa ausstellt und welche die der ag ausstellt.

wenn alle sich querstellen und man sich sicher ist, dass diese arbeit eine gefahr darstellt, bleibt noch der anruf beim gewerbeaufsichtsamt. denen kann man die sachlage schildern und im zweifelsfall setzen sie sich mit arzt oder arbeitgeber in verbindung.
Sonce
7268 Beiträge
29.09.2014 20:18
Zitat von Anonym 174315:

Danke schon mal für eure Beiträge! Mein AG wird nie und mimmer ein BV ausstellen....ich habe einen befristeten Vertrag (wie bei fast allen Bildungsträgern), die Arbeit dort wird nicht geschätzt und dem AG wird es egal sein bzw. wird er sich mit Sicherheit nicht den Kopf um meine Gesundheit machen
Gibt's auch jemand der sein BV durch den Hausarzt ausgestellt bekommen hat?


ich habe damals meinen bv von meinem hausarzt bekommen, weil mein FA der meinung war das ich in der Krankenpflege in der Psychiatrie keinen benötige.
K.B.
5000 Beiträge
29.09.2014 20:55
Mh, ich finde das ist immer so eine Sache mit den Berufsverboten. Ich kann es gut verstehen, wenn eben entweder bei der Mutter gesundheitliche Folgen abzusehen sind oder aber der Beruf eben nicht für eine Schwangere zu verrichten ist.
Wenn es darum geht, dass du Angst hast dich anzustecken, finde ich das Argument auch eher schlecht, denn das kann man sich wirklich überall. Auch Verkäufer im Supermarkt oder Personen im Kundendienst sind dieser Gefahr ausgesetzt, also für mich kein Argument.
Ich bin selber Sozialpädagogin,arbeite bei einem Bildungsträger und wir haben mit Jugendlichen, auch sozial benachteiligten sowie Erwachsenen Hartz 4 Empfängern oder eben auch Drogensüchtigen zu tun. Ich wäre noch die auf die Idee gekommen, mir ein BV ausstellen zu lassen. Wieso auch? Das Argument, dass Jugendlich auch mal gewalttätig werden können, klar aber auch das kann dir überall passieren.
Letzendlich ist es jedem das Seine, aber ich muss sagen, dass ich viele Arbeitgeber heutzutage verstehe, die FRauen im gebärfähigen Alter nicht einstellen, denn sie müssen immer Angst haben, das so etwas passiert. Sie zahlen immerhin den Lohn weiter und bekommen nichts wieder, sondern müssen neu einstellen.
Isabella88
2946 Beiträge
29.09.2014 21:00
Zitat von K.B.:

Mh, ich finde das ist immer so eine Sache mit den Berufsverboten. Ich kann es gut verstehen, wenn eben entweder bei der Mutter gesundheitliche Folgen abzusehen sind oder aber der Beruf eben nicht für eine Schwangere zu verrichten ist.
Wenn es darum geht, dass du Angst hast dich anzustecken, finde ich das Argument auch eher schlecht, denn das kann man sich wirklich überall. Auch Verkäufer im Supermarkt oder Personen im Kundendienst sind dieser Gefahr ausgesetzt, also für mich kein Argument.
Ich bin selber Sozialpädagogin,arbeite bei einem Bildungsträger und wir haben mit Jugendlichen, auch sozial benachteiligten sowie Erwachsenen Hartz 4 Empfängern oder eben auch Drogensüchtigen zu tun. Ich wäre noch die auf die Idee gekommen, mir ein BV ausstellen zu lassen. Wieso auch? Das Argument, dass Jugendlich auch mal gewalttätig werden können, klar aber auch das kann dir überall passieren.
Letzendlich ist es jedem das Seine, aber ich muss sagen, dass ich viele Arbeitgeber heutzutage verstehe, die FRauen im gebärfähigen Alter nicht einstellen, denn sie müssen immer Angst haben, das so etwas passiert. Sie zahlen immerhin den Lohn weiter und bekommen nichts wieder, sondern müssen neu einstellen.


Der Arbeitgeber bekommt den Lohn, den er der Frau im Beschäftigungsverbot bezahlen muss von der Krankenkasse zurückerstattet. Daher ist den meisten AG ein sofortiges BV lieber als eine Krankmeldung. Da muss er nämlich 6 Wochen selbst voll zahlen.
katja8103
437 Beiträge
29.09.2014 21:15
hallo,
ich bin Krankenschwester und hatte auch mit schweren Pflegefällen und Wesensveränderungen zu tun . Bei mir kam das Thema BV nie auf , weder mein Arbeitgeber noch mein Gynäkologe fanden es schlimm , dass ich im Schichtdienst (natürlich ohne Nachtdienst ) und auf einer solchen Station arbeite . Natürlich sollte man gewisse Dinge nicht mehr machen , aber an manchen Tagen hat sich der komplette Dienst krank gemeldet und ich stand fast alleine da .Trotzdem habe ich bis zum Ende durchgehalten und es hat nicht geschadet , es hat mir sogar gut getan.
ich hatte am Anfang auch Zweifel und war am Ende total stolz.
Sonce
7268 Beiträge
29.09.2014 21:22
Zitat von katja8103:

hallo,
ich bin Krankenschwester und hatte auch mit schweren Pflegefällen und Wesensveränderungen zu tun . Bei mir kam das Thema BV nie auf , weder mein Arbeitgeber noch mein Gynäkologe fanden es schlimm , dass ich im Schichtdienst (natürlich ohne Nachtdienst ) und auf einer solchen Station arbeite . Natürlich sollte man gewisse Dinge nicht mehr machen , aber an manchen Tagen hat sich der komplette Dienst krank gemeldet und ich stand fast alleine da .Trotzdem habe ich bis zum Ende durchgehalten und es hat nicht geschadet , es hat mir sogar gut getan.
ich hatte am Anfang auch Zweifel und war am Ende total stolz.


für mich undenkbar... wenn ich überlege, wie Schwangere bei uns in der pflege gemieden werden. Alle Kollegen sind genervt, weil sie Rücksicht nehmen müssen usw. Selbst die tollsten Kollegen können sich da in Biester verwandeln. Gut das es anderswo, nicht so abläuft. Respekt das du das durchgehalten hast ehrlich.... bin ja selber in der pflege in der psychiatrie tätig gewesen in meiner SS... hätte ich niemals ausgehalten. Wenn ich keinerlei Beschwerden gehabt hätte vllt schon aber ich habe zb. bis zur 25. Woche an Hyperemesis gelitten (30-40 mal am tag übergeben) und habe mich nichmal aus dem bett bewegen können, weil mir so schlecht war und arbeiten? niemals.... da is einem arbeitgeber auch eher ein BV lieber, als ewiges krank schreiben.

Und dann das viele Heben, Lagern, Waschen, Toilettengänge..... ich hätte auch einfach Angst, das dabei was passiert.
30.09.2014 12:04
Ich habe in der Altenpflege im betreuten wohnen (Pflegestufe I-III) gearbeitet. Mein Arbeitgeber hat mich nach Bekanntgabe der Schwangerschaft trotzdem weiterhin allein arbeiten lassen, ebenso sonntags und bis weit nach 20 Uhr.
Also ich beim Heben einer querschnittsgelähmten Patienten starke Schmerzen bekommen habe, hat es mir gereicht.
Mein FA wollte/durfte mir kein BV ausstellen, dass sollte der AG machen. Dieses hat sich allerdings auch taub gestellt.
Also habe ich mich letzten Endes an das Gesundheitsamt gewandt und die haben alles für mich geregelt. Ich habe dann sehr schnell mein BV (vom AG) bekommen. Ich hätte es auch angenommen, wenn man mir eine andere Möglichkeit des Arbeitens angeboten hätte, aber das wollte mein AG dann auch nicht mehr.

Viele Grüße
Lisa_Kapunkt
231 Beiträge
30.09.2014 13:07
Ich habe als Betreuerin in der Kinder und Jugendhilfe gearbeitet, da ich von meiner ss erst spät erfahren habe, habe ich ganz normal gearbeitet.
Allerdings hat in der ca 25ssw der Träger meiner Einrichtung mir nahe gelegt ins BV zu gehen, da die Arbeit zu gefährlich für mich sei.
Bevor er mir das BV ausgestellt hat, hatte ich die Chance zu meinem FA zugehen und dort nach einem BV zu fragen.
Ich habe meinem FA die Situation erklärt und geschildert wie meine Arbeit aussieht. Er hat mir sofort das BV ausgestellt.
(Kinder von 8-18 Jahren, wovon viele auch ein erhöhtes Gewaltpotential haben)

Ich war anfangs sehr traurig, dass ich nicht mehr arbeiten gehen darf. Rückblickend bin ich nun froh, da das Risiko doch sehr groß gewesen ist. Jetzt kann ich den Rest meiner SS voll und ganz genießen!
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