Ich kann mit der Schwangerschaft nicht abschließen
01.12.2014 18:11
Zitat von Aurora40:
Zitat von Viala:
Zitat von LIttleOne13:
Ich finde es unglaublich, wie viele hier so hohle Phrasen wie "Ist doch nicht wichtig, wie das Kind raus kommt", " Hauptsache gesund" oder "Versuch die Zeit zu genießen und komm drüber hinweg" raushauen. Für eine Frau, die unter der Geburt physische oder psychische Gewalt erfahren hat oder deren Erwartungen nicht erfüllt wurden, ist das das schlimmste! Ihr nehmt sie nämlich nicht ernst damit und gebt ihr zu verstehen, dass sie ein Problem hat... denkt doch mal nach, bevor ihr schreibt.
@TS: Such dir Hilfe, jemanden zum Reden und Zuhören. Wenn du keine Hebamme hast, kannst du dir auch jetzt noch eine nehmen. Oder frag einfach mal im KH.
Es ist schlimm, was dir widerfahren ist, weil es für dich schlimm ist. Gefühle sind irrational, aber nun mal nicht zu leugnen, egal wie schlimm (oder nicht schlimm) das Erlebnis von außen betrachtet ist. Verdräng es nicht, sondern verarbeite es, und wenn du dabei Hilfe brauchst, ist das legitim und in Ordnung.
*unterschreib*
Liebe TS, ich hab "nur" nicht meine selbstbestimmte Geburt bekommen und bin in der 2. Schwangerschaft, anderthalb jahre später, dennoch beim erzählen noch in tränen ausgebrochen...
such dir jemanden, der das mit dir aufarbeitet... deine Hebamme vielleicht? Vielleicht gibt's auch die Möglichkeit einer Therapie, in der du die Situation nochmal durchspielen und so abschließen kannst, dass du dich wohl damit fühlst?![]()
Und nimm dir nicht zu herzen, wenn andere nicht verstehen, dass du daran knabberst... wer selbst noch nicht in dieser Situation war, wird nicht nachvollziehen können, wie es dir geht...![]()
Entschuldige mal bitte,keiner hier sieht es als harmlos anund ja es ist die Hauptsache das ,das Kind die Geburt gesund überstanden hat genauso wie die TS selber,das ganze hätte auch anders ausgehn könn,das sie hilfe brauch ist richtig aber eine hebi wird da nicht viel ausrichten könn die TS braucht professionelle hilfe eines Psychologen .
Manch ein Post erscheint genau so... verständnislos... und ein "ihr seid doch beide auf der welt und am leben" (lax formuliert) hilft da leider nix. Warum du dich jetzt angesprochen fühlst, alle in schutz zu nehmen, entschließt sich mir allerdings nicht

und nein, ich gebe Little recht... hätte sie die Geburt gesund überstanden, wäre hier nicht dieser thread zu lesen


Eine Hebamme KANN prinzipiell übrigens eine professionelle Hilfe erster Hand sein

Weißt du, mit wie vielen Menschen ich im realen leben darüber gesprochen habe, wie es mich mitgenommen hat, im KH praktisch entmündigt worden zu sein und nichts von dem umzusetzen, wovon ich tief überzeugt bin? Mit niemandem. Weil es Menschen mit "echten" Problemen gibt und ich mir sicher war, dass es bloß für Unverständnis sorgt, wenn ich mich darüber ausheule, wie mies ich mich fühle... wo mein Kind spontan kam und ich nur nen Dammriss hatte... - aber ungewollt vor meiner Hebamme bei Kind 2 in tränen auszubrechen, nur bei der Beschreibung, was in meinen augen schief gelaufen ist... und dafür Verständnis und ein Taschentuch zu bekommen... hat schon die ein oder andere wunde geschlossen.
So ein Gespräch kann wunder wirken und im worst case wenigstens die Zeit überbrücken, bis mal die "professionelle Hilfe" endlich zeit hat...
01.12.2014 20:39
Zitat von LIttleOne13:
Ich finde es unglaublich, wie viele hier so hohle Phrasen wie "Ist doch nicht wichtig, wie das Kind raus kommt", " Hauptsache gesund" oder "Versuch die Zeit zu genießen und komm drüber hinweg" raushauen. Für eine Frau, die unter der Geburt physische oder psychische Gewalt erfahren hat oder deren Erwartungen nicht erfüllt wurden, ist das das schlimmste! Ihr nehmt sie nämlich nicht ernst damit und gebt ihr zu verstehen, dass sie ein Problem hat... denkt doch mal nach, bevor ihr schreibt.
@TS: Such dir Hilfe, jemanden zum Reden und Zuhören. Wenn du keine Hebamme hast, kannst du dir auch jetzt noch eine nehmen. Oder frag einfach mal im KH.
Es ist schlimm, was dir widerfahren ist, weil es für dich schlimm ist. Gefühle sind irrational, aber nun mal nicht zu leugnen, egal wie schlimm (oder nicht schlimm) das Erlebnis von außen betrachtet ist. Verdräng es nicht, sondern verarbeite es, und wenn du dabei Hilfe brauchst, ist das legitim und in Ordnung.
Danke, dass das endlich mal jemand ausspricht.
Auch wenn es für andere immer wichtig ist, dass alle gesund sind, für eine Frau ist ein traumatisches Geburtserlebnis die Hölle, die schwer ist zu verarbeiten. Oft können danach eben auch heftige Wochenbettdepressionen auftreten, wenn man nicht ernst genommen wird und dieses sofort behandelt.
Jeder hat einfach eine andere Vorstellung einer Geburt und wenn dann im KH viel gegen den Willen der Frau entschieden wird, fühlt man sich schon "vergewaltigt".
Ich hatte zwar eine spontan Geburt und die Geburt war auch für mich ansich nicht schlimm, ich kam einfach nicht darüber hinweg bzw. war das schlimmste für mich die PDA. Das mag kaum einer nachvollziehen können, für mich hatte dies aber nichts mehr mit einer selbstbestimmten Geburt zu tun. Der Arzt gab mir einen Zeitraum in dem mein Sohn da sein muss, bevor es zum KS kommt, das war der Horror und ein riesen Druck. 10 Minuten vor Ende der Frist kam mein Sohn dann nach 15 Stunden Wehen. Wie gesagt, alles super, bis auf den Zeitpunkt bis ich eine PDA haben musste.
Also bitte nicht schnell solche Sprüche raushausen, ich glaube das hilft der TS überhaupt nicht sondern gibt ihr eher das Gefühl, dass sie unnormal ist, dass sie damit nicht zurecht kommt.
01.12.2014 20:49
3,5 Jahre habe ich gedacht "ach, passt schon" und "sei doch glücklich, dass alles gut ging" aber das ist nicht genug. Sobald man mich auf die Geburt angesprochen hat, fing ich unweigerlich an zu weinen.
Ich hatte keine Wochenbettdepression. Warum auch? Es war ja alles gut und vorbei. Das kam ganz schleichend und ist im Kopf und in der Seele und da bleibt es auch. Erst als ich jetzt mit frühwehen in der Klinik war und man mich nach der Geburt meines ersten Kindes fragte wurde erkannt, dass da noch etwas schlummert was definitiv geklärt werden muss. Somit organisierte man mir vollkommen automatisch eine Trauma-Hebamme. Wir haben ein einziges Gespräch geführt und das hat mich von meinen Tränen befreit. Als dann meine Hebamme zu Hause danach fragte konnte ich ihr alles erklären, die gesamte Geburt ohne auch nur eine Träne dabei zu vergießen.
Nimm so eine Hilfestellung an, glaub mir-runter schlucken bringt NICHTS. Du verdrängst es, aber es wird immer da sein.
Am besten mal googlen und schauen ob es so eine Trauma Hebamme gibt, denke mit einer normalen würde ich da auch nicht drüber sprechen, da diese eben auch oft mit "Ach, jetzt ist es schon passiert, leb damit einfach" ankommen und dann zweifelt man noch mehr an sich. Trauma-Hebammen sind speziell geschult und ausgebildet.
Ich hatte keine Wochenbettdepression. Warum auch? Es war ja alles gut und vorbei. Das kam ganz schleichend und ist im Kopf und in der Seele und da bleibt es auch. Erst als ich jetzt mit frühwehen in der Klinik war und man mich nach der Geburt meines ersten Kindes fragte wurde erkannt, dass da noch etwas schlummert was definitiv geklärt werden muss. Somit organisierte man mir vollkommen automatisch eine Trauma-Hebamme. Wir haben ein einziges Gespräch geführt und das hat mich von meinen Tränen befreit. Als dann meine Hebamme zu Hause danach fragte konnte ich ihr alles erklären, die gesamte Geburt ohne auch nur eine Träne dabei zu vergießen.
Nimm so eine Hilfestellung an, glaub mir-runter schlucken bringt NICHTS. Du verdrängst es, aber es wird immer da sein.
Am besten mal googlen und schauen ob es so eine Trauma Hebamme gibt, denke mit einer normalen würde ich da auch nicht drüber sprechen, da diese eben auch oft mit "Ach, jetzt ist es schon passiert, leb damit einfach" ankommen und dann zweifelt man noch mehr an sich. Trauma-Hebammen sind speziell geschult und ausgebildet.
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