Mütter- und Schwangerenforum

Lebendgeburt 21ssw

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29.09.2021 09:03
Es ist furchtbar, dennoch hast du keine Schuld. Es gibt keine Worte die dich trösten können, dennoch wünsche ich euch viel Kraft, dass ihr die Zuversicht zurückerlangt.
NochOhne32
17889 Beiträge
29.09.2021 12:20
gib nicht dir die Schuld, manchmal ist das Schicksal einfach nur ein großes Ar...ch und man fragt sich nur "warum". Leider bekommt man daeauf so gut wie nie eine Antwort. Ich drück dich unbekannterweise mal ganz fest.

Auch wenn es jetzt vielleicht unpassend ist, aber leider gehören bestimmte Behördengänge dazu und ich hoffe du wurdest ordentlich aufgeklärt. Falls nicht, dir steht, aufgrund dessen das dein Kind eine halbe Stunde gelebt hat, der komplette MuSchu von insgesamt 18 Wochen zu. In dieser Hinsicht haben sie einiges zum pos. geändert, sodass man sich als Trauernde zumindest eine zeitlang keine Sorgen um Geld und Job machen muss.
FamilyLove
465 Beiträge
29.09.2021 13:56
Zitat von Lacrima:

Ich dachte niemals dass ich solche Zeilen schreiben würde...

Wir mussten letzte Woche unseren gesunden Sohn in der 21ten ssw aufgrund einer bakteriellen Vaginose die ich nicht erkannte gehen lassen, er war so ein Kämpfer und hat nach der Geburt noch 30 min gelebt, bevor er schlussendlich verstorben ist, er war noch zu klein/unreif um lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten.
Ich hatte schon die 2w davor ein schlechtes Gefühl und hatte auf einmal einen Ausfluss der sehr wässrig war und schwallartig kam, aber nicht juckte, nicht roch und da noch in sher kleineren Mengen abging. Mein FÄ machte in der 19ssw die Muki Pass Untersuchung und checkte auch das Scheidenmileu und alles war ok. Dem Buben gings gut, US war super, alle Werte top. Eine Woche später merkte ich einen größeren Druck im Beckenbereich und der Ausfluss wurde stärker, es kam dann auch ein leichtes Ziehen beim Wasserlassen hinzu. Ich schob es auf eine leichte Verkühlung, war eigentlich 2M lang schon dauerkrank/verkühlt, kein Wunder bei einem 2.5 jährigen Kiga Kind daheim und war zwar besorgt, aber hatte zuviel in der Arbeit zu tun um erneut zum Arzt zu gehen und wir fuhren über ein verlängertes WE weg. Montags fühlte ich mich dann schon ziemlich matt, Ausfluss wurde konstant stärker. Di rief ich bei der FÄ an, bekam erst am Mi einen Termin, arbeitete im Liegen vom Bett (!) aus, dann kam es schwallartig aus mir raus und ich bekam Krämpfe. Hab zu dem Zeitpunkt noch immer nicht realisiert, was gerade passierte - fuhr mit der Rettung ins KH - wurde zunächst weder von den Rettungssanitätern noch bei der Gyn Rezeption im KH ernst genommen und angeschnauzt warum ich nicht zuerst zu meiner FÄ ging...dann die Untersuchung und dann ging es sehr schnell - kaum noch Fruchtwasser vorhanden, Baby lag schon tief in der Scheide, Fruchtblasenprolaps, Baby war aber topfit, ich hab ihn auch die ganze Zeit treten gespürt....Das "bizarre" - alle pH teststreifen waren NEGATIV auf fruchtwasser obwohl es nur so aus mir rausströmte und ich bin überzeugt, dass der "Ausfluss" 2w davor auch schon bereits Fruchtwasser war und meine FÄ es nicht erkannte...Ein weiterer Abstrich der ins Labor geschickt wurde brachte dann die Diagnose - bakterielle Vaginose. Die Geburt war im vollen Gange und es gab keine Hoffnung, ich hatte Wehen und wurde in den Kreissaal gebracht wo ich die ganze Nacht lang noch alles unterdrückt habe, und einfach nicht wahrhaben wollte was passierte, mein Kleiner hörte nicht auf mich zu treten. Ich wollte ihn einfach nicht gebären, er war doch gesund und so lebendig...Am nächsten Tag fingen starke Blutungen an - die Plazenta löste sich...ich willigte ein die Geburt aktiver voranzutreiben und ihn gehen zu lassen und lies mich an den Wehentropf hängen, war aber weiterhin sehr passiv...erst als ich fast 1.5L Blut verloren habe und es kritisch wurde, hab ich nur mehr an meinen Mann und meine Tochter gedacht und bin aktiv in den Geburtsmodus gegangen und hab angefangen zu pressen, mein Baby hat gekämpft und gekämpft und ist immer wieder weiter in mich rein weil er nicht kommen wollte und hat sich schräg gelegt, so dass ich ihn nicht rauspressen konnte, 1 Hebamme u 2 Ärzte sind dann mit der Hand in mich rein und haben ihn manuell gedreht so dass ich ihn schlussendlich gebären konnte. Zur Überraschung von aller war er trotz der anstrengenden Geburt und seiner Unreife noch am Leben für 30 min...wir haben uns von ihm verabschiedet und Fotos gemacht. Traumatisiert ist kein Wort, ich weiß wirklich nicht wie ich das überleben soll, ich vermisse ihn so sehr, es ist so schwer und ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht besser auf meine Gesundheit geachtet habe, das wäre zu Verhindern gewesen....

Es tut mir so unendlich leid.
Ich weis nicht was ich sagen soll fühl dich gedrückt von mir.;-(
Palabras
763 Beiträge
29.09.2021 14:10
Das macht einen sprachlos. Es tut mir sehr leid was du durchleben musstest
Da weiß man gar nicht was man sagen soll. Aber bitte hör auf die Vorwürfe zu machen und zu glauben dass du es hättest verhindern können

Ich hoffe du erfährst viel Beistand und Unterstützung in deinem Umfeld, sowas kann man gar nicht alleine verarbeiten Fühl dich bitte fest gedrückt
fellfluse
801 Beiträge
29.09.2021 15:25
Ee tut mir wahnsinnig leid.
Mein aufrichtiges Beileid.

Ich wünsche dir alle Kraft, die du brauchst.

Lacrima
68 Beiträge
30.09.2021 12:41
Danke an alle. Ja ich begreife noch immer nicht was passiert ist, vor allem so schnell, bei einem kerngesunden Burschen und bei einer vermeintlich gesunden Schwangeren. Mein FÄ hat 2w vor der Geburt echt alles gecheckt - Vaginalsekret - Reinheitsgrad 1 - 0 Anzeichen auf eine bakterielle Infektion, Ultraschall, Zervix ausgemessen - alles war ideal - seine Werte waren auch top. Im Nachhinein weiß ich, dass die Fruchtblase einen Riss gehabt haben muss und das unbemerkt blieb und von mir falsch gedeutet wurde - nur wie kommt so ein Riss bitte zustande wenn alles immer passt? Soviele Schwangere sind ständig krank und haben kaum ein Immunsystem und bringen trotzdem gesunde lebende Babys auf die Welt...ich begreife es nicht und ich weiß dass es nichts bringt hier nach Antworten zu suchen weil es sich immer nur darum dreht was ICH falsch gemacht habe. Die Geburt, das ich halb verblutet bin weil ich nicht loslassen wollte und sein Überlebenswille und das er in der frühen Woche nach der heftigen Geburt SELBSTSTÄNDIG noch 30min gelebt hat lassen mich nicht los. Ich bin in Ö, hier krieg ich weil es eine Lebendgeburt war als max. Mutterschutz 12W aber ich werde das ganze Jahr nicht arbeiten, gehe denk ich anschließend in Krankenstand oder auf Urlaub, ich werde eine Therapie usw machen, wir sind zwar eh gut betreut, aber ich ertrage es gerade kaum...
Karussell
152 Beiträge
30.09.2021 14:03
Ich bin erschüttert, es tut mir unendlich leid
Das ist soo schrecklich.
Du bist bei uns im Febr. Forum drin, ohje.
Bin vor paar Tagen mit Blutungen ins Krankenhaus, und die waren froh das ich sofort gekommen bin. Versteh dein Krankenhaus nicht. Und deine Ärztin, wenn ich was habe darf ich noch am gleichen Tag kommen.
Ich dachte an schlimmste und weiss auch nicht wenn es anders gewesen wäre, wäre er von.mir gegangen. Ich hatte Glück.
Es tut mir so leid, das wünscht man niemanden, bin geschockt.
Nimm dir deine Zeit solange du brauchst.
Fühle dich gedrückt. ♡
ghostcat87
2101 Beiträge
30.09.2021 15:05
Weiß garnicht was ich sagen soll. Alle Worte der Welt können dir nicht helfen oder die Trauer erleichtern.
Fühl dich hier einfach nur verstanden und umarmt.
Du hast überhaupt nichts falsch gemacht.
Es ist eine Konstellation extrem blöder Ereignisse. Ob ein früherer Gyn Termin die Rettung gewesen wäre ist auch fraglich.

Ich war mal in der 18./19. SSW im KH weil ich Angst hatte es wäre Fruchtwasser. Die Hebamme hat mich auch überhaupt nicht ernst genommen, warum ich am nächsten Tag nicht zum Gyn gehe usw.
Manchmal fragt man sich, ob man für diesen Beruf nicht eigentlich extra viel Fingerspitzengefühl haben sollte.

Bitte gebe dir keine Schuld und nimm dir soviel Zeit wie du brauchst. Alles Liebe.
Wunder1620
11479 Beiträge
01.10.2021 07:22
Es tut mir so schrecklich leid ich hab mein krümelchen in der 15 ssw verloren.

Man denkt sich eig juhu 12 ssw endlich vorbei, bald ist Halbzeit, du warst schon über die Hälfte. Ich kann mir gsr nicht vorstellen wie schrecklich du dich fühlen musst. Fragen die niemand beantworten kann.. ein großes WARUM ? WARUM ich? WARUM WIR? WAS HAB ICH FALSCH GEMACHT?

Aber fakt ist ,du hast alles richtig gemacht. Du hast dein baby geliebt und liebst es noch, du hast gekämpft und dein engel wird dir dafür ewig dankbar sein.
Heilt die zeit alle wunden? Ich finde nicht. Klar kommt man irgendwann besser zurecht mit der situation die passiert ist aber das dauert lange.

Ich wünsche dir viel kraft und bitte gib dir nicht selbst die Schuld. Fühl dich gedrückt.
Lacrima
68 Beiträge
05.10.2021 23:14
Danke noch mal an Alle fürs lesen und die Anteilnahme. Ja, es ist noch immer unbegreiflich. Ich reflektiere viel und würde jetzt im Nachhinein vieles anders machen (eh klar) aber nix davon macht ihn jetzt wieder lebendig und alles hat sich für mich in dem Moment vielleicht nicht richtig angefühlt, aber ich hab halt aus verschiedensten Gründen nicht anders handeln können. Es war in unserem Fall eine Kettenreaktion aus ganz vielen ungünstigen Konstellationen, das war nicht eine einzelne Sache die zu dem geführt haben sondern wahrscheinlich die Summe ganz vieler Umstände. Wir betrauern unseren Sohn und vermissen ihn. Ich hoffe die Tage werden irgendwann wieder leichter und Freude kehrt zurück in unser Leben.
Mimolino
2329 Beiträge
06.10.2021 11:09
Zitat von Lacrima:

Danke noch mal an Alle fürs lesen und die Anteilnahme. Ja, es ist noch immer unbegreiflich. Ich reflektiere viel und würde jetzt im Nachhinein vieles anders machen (eh klar) aber nix davon macht ihn jetzt wieder lebendig und alles hat sich für mich in dem Moment vielleicht nicht richtig angefühlt, aber ich hab halt aus verschiedensten Gründen nicht anders handeln können. Es war in unserem Fall eine Kettenreaktion aus ganz vielen ungünstigen Konstellationen, das war nicht eine einzelne Sache die zu dem geführt haben sondern wahrscheinlich die Summe ganz vieler Umstände. Wir betrauern unseren Sohn und vermissen ihn. Ich hoffe die Tage werden irgendwann wieder leichter und Freude kehrt zurück in unser Leben.

Da wünsche ich euch von Herzen.
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