Mütter- und Schwangerenforum

Schulpflicht

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02.08.2017 16:48
Zum Rest, ich mache es mal in einem Post, weil ich ansich nicht die Zeit habe, jedem einzeln zu antworten.
Weshalb ich da oft sehr wütend klinge. Bin ich dann auch, weil ich denke: Ihr müsstet es einmal mitmachen, diese Hilflosigkeit spüren, mit Angst einschlafen und aufwachen, die Sorge, die einem wie ein Stein auf der Brust sitzt, die Isolation, die man erfährt, weil man eben hinter dem Kind steht und alles versucht und niemand verstehen will, die Anfeindungen anderer Eltern, weil das eigene Kind dann einen Extrakuchen gebacken bekommt und und und.... das breitet sich aus auf alle Bereiche des Lebens. Bei uns sind viele Freundschaften in die Brüche gegangen deswegen, weil ich die schlauen Sprüche ala "Ihr müsst nur mal hart durchgreifen, der tanzt euch doch auf dem Kopf rum!" nicht mehr hören wollte. Man zieht sich zurück, konzentriert sich nur noch auf die Familie und selbst die zieht u.U. nicht einheitlich mit. Ich habe mit meinem Partner lange gekämpft, weil er nicht erlebt hat, wie es morgens war, später dann bereits schon am Abend davor, wie das Kind, das ja eigentlich wollte, aber eben nicht mehr konnte, gelitten hat. Gelitten, weil es wusste, dass es eigentlich zur Schule muss, weil es wusste, dass das, was Mama jetzt tut, eigentlich gegen ein Gesetz verstößt (in den Schulen war das ja ein ganz beliebter Satz: Es gibt ein Gesetz, das sagt, dass du in die Schule gehen musst. Du machst dich strafbar, wenn du nicht kommst. Mama und Papa müssen viel Geld bezahlen und vielleicht auch ins Gefängnis gehen, wenn sie das nicht können......es wurde mit Angstmachen gegen Angst, gegen verlorenes Vertrauen gearbeitet), weil sie es zu Hause lässt, weil es wusste, Mama hat schon wieder den Job seinetwegen gekündigt, damit sie bei ihm bleiben kann, weil es wusste, dass es keinen anderen Ausweg gibt und einfach nicht konnte.
Und dann lese ich: Nein, es gibt reichlich Optionen in Deutschland.... nein, die gibt es eben nicht, denn egal welche Option ich anschaue, alle waren mit dem Gang in eine Schule verbunden, in die selbst ich irgendwann kein Vertrauen mehr hatte. Das ist keine Alternative, gar keine. Das ist ein Scheiß, mehr nicht. Die paar Möglichkeiten, die es gab, haben wir probiert. Die nächste wäre gewesen, wenn denn die letzte Grundschule auch gescheitert wäre, das Land eben zu verlassen. Denn es war Schule selbst, was nicht ging. Nach 4 Schulen hat man einfach keinen Bock mehr, es weiter zu probieren. Ist ja auch nicht förderlich fürs Kind.

Zum Thema Sorgerechtsentzug: Jein. Ganz einfach ist es nicht, aber besonders schwer eben auch nicht. Weil in den Köpfen der meisten Mitarbeiter eben festsitzt: Kinder müssen zur Schule. Punkt. Und klar habe ich mit offenen Karten gespielt, aber die Meinung, dass mein Kind in eine Psychiatrie müsste, habe ich eben nicht geteilt und wirklich heftige Streitgespräche geführt. Ich hatte Glück, mehr nicht, dass nie jemand doch weiter gegangen ist und das Jugendamt eingeschaltet hat.
LauraMmK
1004 Beiträge
02.08.2017 17:06
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zum Rest, ich mache es mal in einem Post, weil ich ansich nicht die Zeit habe, jedem einzeln zu antworten.
Weshalb ich da oft sehr wütend klinge. Bin ich dann auch, weil ich denke: Ihr müsstet es einmal mitmachen, diese Hilflosigkeit spüren, mit Angst einschlafen und aufwachen, die Sorge, die einem wie ein Stein auf der Brust sitzt, die Isolation, die man erfährt, weil man eben hinter dem Kind steht und alles versucht und niemand verstehen will, die Anfeindungen anderer Eltern, weil das eigene Kind dann einen Extrakuchen gebacken bekommt und und und.... das breitet sich aus auf alle Bereiche des Lebens. Bei uns sind viele Freundschaften in die Brüche gegangen deswegen, weil ich die schlauen Sprüche ala "Ihr müsst nur mal hart durchgreifen, der tanzt euch doch auf dem Kopf rum!" nicht mehr hören wollte. Man zieht sich zurück, konzentriert sich nur noch auf die Familie und selbst die zieht u.U. nicht einheitlich mit. Ich habe mit meinem Partner lange gekämpft, weil er nicht erlebt hat, wie es morgens war, später dann bereits schon am Abend davor, wie das Kind, das ja eigentlich wollte, aber eben nicht mehr konnte, gelitten hat. Gelitten, weil es wusste, dass es eigentlich zur Schule muss, weil es wusste, dass das, was Mama jetzt tut, eigentlich gegen ein Gesetz verstößt (in den Schulen war das ja ein ganz beliebter Satz: Es gibt ein Gesetz, das sagt, dass du in die Schule gehen musst. Du machst dich strafbar, wenn du nicht kommst. Mama und Papa müssen viel Geld bezahlen und vielleicht auch ins Gefängnis gehen, wenn sie das nicht können......es wurde mit Angstmachen gegen Angst, gegen verlorenes Vertrauen gearbeitet), weil sie es zu Hause lässt, weil es wusste, Mama hat schon wieder den Job seinetwegen gekündigt, damit sie bei ihm bleiben kann, weil es wusste, dass es keinen anderen Ausweg gibt und einfach nicht konnte.
Und dann lese ich: Nein, es gibt reichlich Optionen in Deutschland.... nein, die gibt es eben nicht, denn egal welche Option ich anschaue, alle waren mit dem Gang in eine Schule verbunden, in die selbst ich irgendwann kein Vertrauen mehr hatte. Das ist keine Alternative, gar keine. Das ist ein Scheiß, mehr nicht. Die paar Möglichkeiten, die es gab, haben wir probiert. Die nächste wäre gewesen, wenn denn die letzte Grundschule auch gescheitert wäre, das Land eben zu verlassen. Denn es war Schule selbst, was nicht ging. Nach 4 Schulen hat man einfach keinen Bock mehr, es weiter zu probieren. Ist ja auch nicht förderlich fürs Kind.

Zum Thema Sorgerechtsentzug: Jein. Ganz einfach ist es nicht, aber besonders schwer eben auch nicht. Weil in den Köpfen der meisten Mitarbeiter eben festsitzt: Kinder müssen zur Schule. Punkt. Und klar habe ich mit offenen Karten gespielt, aber die Meinung, dass mein Kind in eine Psychiatrie müsste, habe ich eben nicht geteilt und wirklich heftige Streitgespräche geführt. Ich hatte Glück, mehr nicht, dass nie jemand doch weiter gegangen ist und das Jugendamt eingeschaltet hat.


Ich bewundere dich dafür, dass du so für deinen Sohn gekämpft hast!
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