Mütter- und Schwangerenforum

Dicke Menschen sind nichts wert ??

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Anonym 5 (208173)
0 Beiträge
20.02.2022 10:59
Und das jemand eine krumme Nase(Segelohren etc hat, das wird dem dann ständig gesagt? immer und immer wieder...also du könntest ja so gut aussehen, wenn du nur deine Nase operieren würdest?
Oder...du bist blond...färb doch mal deine Haare braun, dann würdest du mir viel besser gefallen?
Ich kann ich kaum glauben, das sowas den Menschen auch direkt immer wieder vorgehalten und ins Gesicht gesagt wird.

Das Problem ist einfach...bei zu groß/zuklein/krumme Nase etc...das ist angeboren, das ist keiner "schuld" dran...zu dick ist in den Köpfen selbst angefuttert und man ist somit selber schuld. UNd es ist ja so einfach, mal eben wochenlag nichts zu essen. Also halten sich die Leute da auch nicht zurück einem das auch zu sagen.

Zitat von Schnecke510:

Das ist doch ein Grundproblem, das nicht nur dicke Menschen betrifft.

Menschen WOLLEN andere diskriminieren und abwerten, das liegt in der menschlichen Natur. Es betrifft auch schlanke Menschen, allerdings liegt dein Fokus vermutlich auf Übergewicht, weil es für dich selbst ein Problem ist.

Die Palette an Gründen für Abwertung ist groß: zu dick, zu dünn (--> keine Frau!), zu klein, zu groß, zu große Füße, zu hässliche Nase, zu viele Kinder (--> asozial, zu viel Kindergeld), keine Kinder (--> keine Rentenbeiträge, deshalb auch asozial!)....die Menschen finden immer irgendwas.
Schnecke510
7212 Beiträge
20.02.2022 11:15
Zitat von Anonym 5 (208173):

Und das jemand eine krumme Nase(Segelohren etc hat, das wird dem dann ständig gesagt? immer und immer wieder...also du könntest ja so gut aussehen, wenn du nur deine Nase operieren würdest?
Oder...du bist blond...färb doch mal deine Haare braun, dann würdest du mir viel besser gefallen?
Ich kann ich kaum glauben, das sowas den Menschen auch direkt immer wieder vorgehalten und ins Gesicht gesagt wird.

Das Problem ist einfach...bei zu groß/zuklein/krumme Nase etc...das ist angeboren, das ist keiner "schuld" dran...zu dick ist in den Köpfen selbst angefuttert und man ist somit selber schuld. UNd es ist ja so einfach, mal eben wochenlag nichts zu essen. Also halten sich die Leute da auch nicht zurück einem das auch zu sagen.

Zitat von Schnecke510:

Das ist doch ein Grundproblem, das nicht nur dicke Menschen betrifft.

Menschen WOLLEN andere diskriminieren und abwerten, das liegt in der menschlichen Natur. Es betrifft auch schlanke Menschen, allerdings liegt dein Fokus vermutlich auf Übergewicht, weil es für dich selbst ein Problem ist.

Die Palette an Gründen für Abwertung ist groß: zu dick, zu dünn (--> keine Frau!), zu klein, zu groß, zu große Füße, zu hässliche Nase, zu viele Kinder (--> asozial, zu viel Kindergeld), keine Kinder (--> keine Rentenbeiträge, deshalb auch asozial!)....die Menschen finden immer irgendwas.



Da diese Kritik meist völlig irrational ist, ist es egal, ob der Makel angeboren ist oder mutmaßlich selbst verursacht.

Und ja, ich denke, die Menschen sind gnadenlos, was Kritik betrifft. Dass man das als "ständig" wahrnimmt, liegt aber auch zum Teil an einem selbst, weil man "ständig" daran denkt und es selbst als Problem empfindet.

Mal als Beispiel: Ich habe z.B. keine sonderlich schöne Haut. Für mich ist das aber kein Problem, es ist halt so. Ich spreche offen darüber und manche geben mir dann Tipps oder sagen eben was dazu...ich fühle mich dadurch nicht angegriffen, weil es für mich kein Problem ist. Aber bei anderen Sachen, die auch für mich ein Problem sind, reagiere ich extrem empfindlich...da kann es sein, dass mich selbst ein Kompliment total runterzieht. Obwohl es ausschließlich positiv gemeint ist.
Anonym 5 (208173)
0 Beiträge
20.02.2022 11:50
Wirst du denn auf deine haut angesprochen? Also ohne das du es von dir aus ansprichst?
Wirst du gefragt warum du da nichts machst? Oder wird dir ständg ungefragt irgendein Mittel empfohlen was deine Haut angeblich besser machen könnte?

Ich frage das so, weil Leute mir wirklich auch ungefragt Diättipps gaben...oder meinen mit mir über mein Gewicht sprechen zu müssen. Ich wurde da wirklich oft drauf angesprochen.
(jetzt nicht mehr so oft, weil ich ja kürzlich abgenommen habe. Aber jetzt ist das eben oft das Thema.
..mich nervt es einfach. Ich kann auch auf die Frage..."Oh wie toll du abgenommen hast...gib mir doch mal eine Diättipp" nicht mehr nett antworten...sondern sag auch Klipp und klar..Finger in den Hals und Abführmittel. Dann ist das Thema schnell wieder vom Tisch...bis der/die nächste um die Ecke kommt.

Übrigens Fragen sowas nur schlanke/normalgewichtige Leute, dickere Menschen kennen ja alle Diäten selbst auswendig.

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 5 (208173):

Und das jemand eine krumme Nase(Segelohren etc hat, das wird dem dann ständig gesagt? immer und immer wieder...also du könntest ja so gut aussehen, wenn du nur deine Nase operieren würdest?
Oder...du bist blond...färb doch mal deine Haare braun, dann würdest du mir viel besser gefallen?
Ich kann ich kaum glauben, das sowas den Menschen auch direkt immer wieder vorgehalten und ins Gesicht gesagt wird.

Das Problem ist einfach...bei zu groß/zuklein/krumme Nase etc...das ist angeboren, das ist keiner "schuld" dran...zu dick ist in den Köpfen selbst angefuttert und man ist somit selber schuld. UNd es ist ja so einfach, mal eben wochenlag nichts zu essen. Also halten sich die Leute da auch nicht zurück einem das auch zu sagen.

Zitat von Schnecke510:

Das ist doch ein Grundproblem, das nicht nur dicke Menschen betrifft.

Menschen WOLLEN andere diskriminieren und abwerten, das liegt in der menschlichen Natur. Es betrifft auch schlanke Menschen, allerdings liegt dein Fokus vermutlich auf Übergewicht, weil es für dich selbst ein Problem ist.

Die Palette an Gründen für Abwertung ist groß: zu dick, zu dünn (--> keine Frau!), zu klein, zu groß, zu große Füße, zu hässliche Nase, zu viele Kinder (--> asozial, zu viel Kindergeld), keine Kinder (--> keine Rentenbeiträge, deshalb auch asozial!)....die Menschen finden immer irgendwas.



Da diese Kritik meist völlig irrational ist, ist es egal, ob der Makel angeboren ist oder mutmaßlich selbst verursacht.

Und ja, ich denke, die Menschen sind gnadenlos, was Kritik betrifft. Dass man das als "ständig" wahrnimmt, liegt aber auch zum Teil an einem selbst, weil man "ständig" daran denkt und es selbst als Problem empfindet.

Mal als Beispiel: Ich habe z.B. keine sonderlich schöne Haut. Für mich ist das aber kein Problem, es ist halt so. Ich spreche offen darüber und manche geben mir dann Tipps oder sagen eben was dazu...ich fühle mich dadurch nicht angegriffen, weil es für mich kein Problem ist. Aber bei anderen Sachen, die auch für mich ein Problem sind, reagiere ich extrem empfindlich...da kann es sein, dass mich selbst ein Kompliment total runterzieht. Obwohl es ausschließlich positiv gemeint ist.
Ellilein
2450 Beiträge
20.02.2022 12:10
Zitat von Viala2.0:

Zitat von Ellilein:

Ihr Lieben,

es tut mir schon beim Lesen weh, wie sehr euch emotionaler Schmerz zugefügt wurde. Lasst euch alle mal virtuell in den Arm nehmen! So einen Schmerz hat niemand verdient. Und es ist so schlimm, dass genau so ein Schmerz, der einen trifft, weil man wegen sich selbst verurteilt wird, so lange nachhängt und... ja... meist das Leben schwer macht.

Ich selbst habe mit jeder Schwangerschaft enorm viel zugenommen und leider nicht wieder abgenommen - bis vor ein paar Monaten.
Ich fand mich bereits seit der Pubertät "zu dick". Heute weiß ich, ich war schlank, hatte nur keine definierten Muskeln. Damals hat mein Selbstbewusstsein immer dann Schaden genommen, wenn ich Kommentare von z.B. meiner Mutter bekam. Habe damals im Verein getanzt und wenn ich, zwischen all den ultradünnen Mädels, nicht ins Kostüm passte oder nur knapp, dann war da der direkte Vergleich. Fazit in meinem Kopf als Teenager: ich bin wohl zu dick. Und die Bestätigung kam oft durch meine Mutter. Oft "tat ich ihr leid, weil ich so dick bin!" Oder Kommentare, dass ich weniger Nutella essen soll (gab es damals nur am Wochenende bei meiner Oma) und dann wurde mir das Glas von ihr doch wieder direkt vor die Nase gestellt, mit den Worten "Naja, das eine Mal ist ja wohl nicht so schlimm!"
Ich war oft verwirrt und hatte kein gutes Körpergefühl, im Sinne von was gut und was schlecht für mich ist.

Nach meiner ersten Schwangerschaft habe ich mich seeeehr unwohl gefühlt - plötzlich ca 20kg mehr. Ich wurde sogar kurz nach der Geburt meines Kindes in der Straßenbahn beleidigt und laut angemacht "Abnehmen! Abnehmen! Ganz viel abnehmen!"
Das hat gesessen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und hab einfach nur leise geweint.
Danach habe ich dann immer versucht die Kilos, die zu viel sind zu verstecken. Funktioniert natürlich nicht.
Je mehr man versucht zu verstecken, umso auffälliger wird es (Arme vor dem Bauch verschränken etc. Natürlich gucken dann alle extra hin.).
Ich habe mich immer so hässlich gefühlt. Bis ich vor ein paar Jahren eine einfache Erkenntnis für mich gewonnen hatte - Gewicht und Schönheit sind zwei unterschiedliche Dinge...
Ich habe mein Gewicht immer mit meiner Schönheit gleichgesetzt und fand mich daher schrecklich. In meiner "Höchstform" vor ein paar Jahren hatte ich ca 120kg auf 164cm Körpergröße. Weil ich mich selbst wieder finden wollte, hab ich mich bisschen selbst "therapiert".
Habe mich täglich vor den Spiegel gestellt und mir gesagt, was ich heute besonders schön an mir finde.
Mittlerweile liebe ich mich und meinen Körper sogar ungeschminkt. (Ich meine hier keine Selbstverliebtheit, sondern einfach Akzeptanz und Selbstbewusstsein.) Aber es hat lange gedauert.
Ich habe angefangen mir neue Klamotten zu kaufen und zwar in meiner "wirklichen" Größe. Und nicht welche, wo ich hoffte, irgendwann richtig gut reinzupassen. Und seit dem ich mich selbst wohl in meiner Haut fühle, bekomme ich von allen Seiten Komplimente. Komplimente, die ich selbst in meinen "schlanken Tagen" nicht bekommen habe.

Für mich ist mein Gewicht mittlerweile einfach nur ein Gesundheitsaspekt. Ich weiß, dass ich Gefahr laufe meinen eh schon belasteten Kreislauf zu überfordern (und jetzt auch wieder frisch schwanger)... Daher habe ich meine Ernährung etwas umgestellt (aber keine Diät! Jojos sind sonst meine Begleiter). Darum bin ich nun wieder U100kg.
Aber das tue ich für mich und für niemanden sonst.

Manchmal bin ich auch sehr erstaunt über mich selbst, wie ich Kommentare über mein Gewicht mittlerweile "wegstecken" kann. Meine Tochter findet mich "knuddelig-dick und wunderschön". Sie meint es als Kompliment und mittlerweile kann ich das auch als solches verstehen. Noch vor ein paar Jahren hätte mich das sehr getroffen.
Vor einiger Zeit hat ein kleiner Junge in der Straßenbahn auf mich gezeigt und laut zu seiner Mama gesagt "Guck mal, die Frau da hat einen ganz dicken Bauch!" Der Mama war das super peinlich und hat ihm gesagt, dass er das nicht machen bzw sagen soll.
Daraufhin habe ich aber reagiert und gesagt, dass er recht hat und es nicht schlimm ist. Weil alle Menschen anders aussehen und ich hab halt nen dicken Bauch. Mehr zum Knuddeln.

Mein aktuellstes Erlebnis hatte ich bei meinem Hausarzt und bin gerade da mega froh gewesen, dass ich mich selbst lieben kann, egal was andere sagen.
Ich habe seit meiner Corona-Erkrankung vor ca 1 Jahr ganz viele Symptome bekommen, die einfach nicht mehr weggehen. Einiges hatte ich auch vorher, hat sich seit dem aber verschlimmert. Da ich eher weniger und ungern zum Arzt gehe, hatte ich es lange hinausgezögert.
Nun wollte ich es aber doch abgeklärt haben. Gerade, weil ich familiär enorm vorbelastet bin.
Meine Familienanamnese kannte er bis dahin noch gar nicht - hat er nie abgefragt. Als ich dann sagte, dass ich UNTER ANDEREM an Kurzatmigkeit leide, mit dem Kreislauf und dem Rücken Probleme habe (kommt übrigens durch die Schwangerschaften vom Becken her... ), war seine Antwort: "Ganz klar. Sie sind zu fett! Nehmen Sie ab. Nehmen Sie vieeel ab!". Okay, dacht ich... Bisschen taktlos, aber er, als Arzt, wird dir ja am besten nen Rat geben können. Also hab ich ihn gefragt, was ich tun soll. Denn ausprobiert habe ich ja schon vieles vorher und nichts hat den gewünschten Erfolg gebracht. Sein Ratschlag war dann: " In Buchenwald gab es auch keine dicken Menschen. Also hören Sie auf so viel zu essen!" Ich sollte also maximal 500kcal am Tag essen. ( Was meinen Körper aber dazu bringen würde auf Sparflamme zu gehen und anzusetzen. Alles schon ausprobiert!)
Buchenwald??? Ja, gesund und überlebt war ja auch bei den wenigsten der Fall.
Zu diesem Arzt gehe ich jedenfalls nicht mehr.
Achja, ich habe weder Diabetes, noch sonst irgendwas Gewichtsrelevantes! Die Gründe liegen alle woanders inkl. LongCovid. Aber das ist ne andere Geschichte.

Mädels, egal ob dünn, dick, klein, groß, oder was auch immer.
Wir sind alle wunderschön!
Wir müssen es nur selbst in uns finden!
Wer soll uns so lieben, wie wir sind, wenn wir es nicht mal selbst können?!
Eine Therapie kann dabei wirklich gut helfen. Hatte ich bei meiner Therapeutin damals nebenbei auch mit angesprochen. Meistens sind die Gründe ja entweder medizinisch oder psychisch. Kaum einer "macht" sich absichtlich "so" (was auch immer das persönliche SO ist), um sich unwohl zu fühlen.

Es klingt total kitschig und nach Gesülze...
Aber...
Versucht eure innere Schönheit für euch selbst zu finden, in dem Körper, den ihr jetzt gerade habt.
Niemand anderes wird das für euch übernehmen können.
Und wenn ihr euch selbst lieben könnt, werden es auch andere tun.
Und die, die es nicht tun, die braucht ihr in eurem Leben auch nicht!
ganz ehrlich? Das hätte ich der Ärztekammer gemeldet... Das geht ganz und gar nicht! Mal davon ab, dass der Rat nachhaltig gesundheitsschädigend ist.... Was für ein Mensch muss man sein um so seinen Rat auszuformulieren?


Ganz ehrlich... Er ist mir den Stress nicht wert. Bis dahin kam ich super mit ihm aus. Auch andere seiner Patienten sind total zufrieden. Aber ich hab das Gefühl, dass Corona ihn kirre gemacht hat.
Für mich steht fest, ich geh da nicht mehr hin.
Aber das ist was, was jeder für sich entscheiden muss.
Und leider ist das, was er da rät immer noch gängige Praxis. Je weniger Kalorien, desto mehr nimmt man ab. So die Theorie.
Für ihn als Mann, der wahrscheinlich nen guten Stoffwechsel hat und nie extreme hormonelle Veränderungen mitmachen musste, war das Gewicht vermutlich nie ein Thema und er kann da einfach nicht "mitreden".
Sein Kommentar verwunderte viele Leute, die ihn kennen. Vllt ein schlechter Tag. Wie auch immer.
Ich will der ganzen Situation einfach nicht mehr Platz einräumen, als notwendig ist.
Mich schockierte eher, dass jemand sowas sagt und nicht, dass er mich damit meint.

Mein Fazit aus dieser Situation sieht so aus, dass ich gemerkt habe, wie positiv ich mittlerweile zu meinem Körper stehe und mich von solchen Kommentaren nicht mehr persönlich angreifen lasse.
Ich meine... verdammt! Mein Körper macht jeden Monat Veränderungen durch, er hat 3 (4 in Arbeit) zauberhafte Kinder geformt, auf die Welt gebracht und eine Weile ernährt!!!
Hallelujah!
Mein Bauch darf unförmig schlabbrig sein, ich darf Kilos zu viel haben, wenn die Hose in der Größe 44 nicht passt, dann nehme ich eben die 48! Was sind bitte schon Zahlen?
Unsere Körper sind Wunderwerke, wir sollten ihnen öfter mal danke sagen, auch, wenn wir die "Macken" manchmal doof finden. Aber trotz allem, sind wir Frauen wundervoll und sollten uns selbst, wenigstens ab und an mal, dafür bewundern, wer wir sind und was wir leisten UND wie WUNDERSCHÖN wir eigentlich sind!


(Übrigens, das Dankbar sein für den Körper, habe ich u.a. von einer Hebamme. Sie kam zu einer Nachsorge, gab mir eine Bauchmassage und redete ganz sanft mit meinem Bauch -anfangs war ich sehr belustigt - und erzählte mir, wie wundervoll es doch ist, was dieser Bauch, dieser Körper alles geleistet hat und wie unglaublich dankbar jede Frau dafür sein sollte... Das hat mich auch zum Umdenken gebracht)
Anonym 1 (208173)
0 Beiträge
21.02.2022 12:45
Wow, ich bin überrascht wieviele hier mein Schicksal teilen.
Ich hatte am WE ein Gespräch mit meinem Mann. Er sagt ich solle mir jetzt mal gar keinen Stress machen, bisher kam das doch immer von alleine mitnder Abnahme und dann hat es auch geklappt.

Er versucht sehr mich zu unterstützen, kann aber den Stress auch nicht ändern.
Das liegt an so vielen verschiedenen Situationen. Und mittlerweile glaube ich das ich mich wirklich in den Wechseljahren befinde.
Das aktuell tolle Wetter hier am Niederrhein sowie die allgemeine Corona Situation tragen jetzt auch nicht unbedingt dazu bei das es entspannter wird.

Zum Thema Selbstliebe und Akzeptanz. Davon bin ich noch meilenweit entfernt. Das ist ebenfalls eine ganz schwierige Sache bei mir.
Heute morgen hab ich aber mal versucht einen Termin zu bekommen beim Hausarzt. Katastrophe.
Als dann endlich jemand am Telefon war und ich um eine Liste von Psychologen in der Umgebung bat, hörte man ein Schnauben und die Dame war noch unfreundlicher als zu Beginn.

Und dann geht der Selbstzweifel wieder los. Brauch ich das wirklich? Ich höre dann wieder Worte aus der Vergangenheit: was hast du denn groß an Problemen?
Reiß dich gefälligst zusammen. Es gibt tausende Menschen die gerne mit dir tauschen würden usw.

Aber der erste Schritt ist getan. Und wenn ich 6 Monate warten muss, dann ist das so.
Ich möchte so nicht mehr weiter machen.
Viala2.0
2096 Beiträge
21.02.2022 13:28
Von dem "andere Menschen haben auch Probleme" sollte man sich schon lösen... Mich hat der Gedanke als Teenager wahnsinnig gemacht und letztlich Suizidgedanken ausgelöst, weil die Diskrepanz von Gefühlen und Verstand immer größer wurden.
Dankbarkeit für das, was man hat... Ja, das ist unfassbar wichtig! Aber das heißt nicht, dass man keine Probleme haben "darf", nur weil man besser dran ist als andere.
Und zum Prozess, sich selbst anzunehmen und zu lieben gehört auch, seine Probleme anzunehmen und als berechtigt anzuerkennen.
Es klingt vielleicht blöd, aber wenn man seine Schatten kennt und anerkennt, dann ist auch das Licht leichter zu erkennen du machst das schon richtig, daran zu arbeiten.
Ellilein
2450 Beiträge
21.02.2022 15:20
Zitat von Viala2.0:

Von dem "andere Menschen haben auch Probleme" sollte man sich schon lösen... Mich hat der Gedanke als Teenager wahnsinnig gemacht und letztlich Suizidgedanken ausgelöst, weil die Diskrepanz von Gefühlen und Verstand immer größer wurden.
Dankbarkeit für das, was man hat... Ja, das ist unfassbar wichtig! Aber das heißt nicht, dass man keine Probleme haben "darf", nur weil man besser dran ist als andere.
Und zum Prozess, sich selbst anzunehmen und zu lieben gehört auch, seine Probleme anzunehmen und als berechtigt anzuerkennen.
Es klingt vielleicht blöd, aber wenn man seine Schatten kennt und anerkennt, dann ist auch das Licht leichter zu erkennen du machst das schon richtig, daran zu arbeiten.


Viala, da sagst du was wirklich Wichtiges!
Sich selbst anzunehmen heißt auch zu akzeptieren, dass die eigenen Probleme, egal wie groß oder klein sie erscheinen, zu einem gehören. Und es ist vollkommen okay sich auch mal "nicht okay" zu fühlen. Die guten und die eher nicht so guten Dinge im Leben machen einen Menschen ja insgesamt
erst zu dem, was er eigentlich ist.
Ellilein
2450 Beiträge
21.02.2022 16:54
Zitat von Anonym 1 (208173):

Wow, ich bin überrascht wieviele hier mein Schicksal teilen.
Ich hatte am WE ein Gespräch mit meinem Mann. Er sagt ich solle mir jetzt mal gar keinen Stress machen, bisher kam das doch immer von alleine mitnder Abnahme und dann hat es auch geklappt.

Er versucht sehr mich zu unterstützen, kann aber den Stress auch nicht ändern.
Das liegt an so vielen verschiedenen Situationen. Und mittlerweile glaube ich das ich mich wirklich in den Wechseljahren befinde.
Das aktuell tolle Wetter hier am Niederrhein sowie die allgemeine Corona Situation tragen jetzt auch nicht unbedingt dazu bei das es entspannter wird.

Zum Thema Selbstliebe und Akzeptanz. Davon bin ich noch meilenweit entfernt. Das ist ebenfalls eine ganz schwierige Sache bei mir.
Heute morgen hab ich aber mal versucht einen Termin zu bekommen beim Hausarzt. Katastrophe.
Als dann endlich jemand am Telefon war und ich um eine Liste von Psychologen in der Umgebung bat, hörte man ein Schnauben und die Dame war noch unfreundlicher als zu Beginn.

Und dann geht der Selbstzweifel wieder los. Brauch ich das wirklich? Ich höre dann wieder Worte aus der Vergangenheit: was hast du denn groß an Problemen?
Reiß dich gefälligst zusammen. Es gibt tausende Menschen die gerne mit dir tauschen würden usw.

Aber der erste Schritt ist getan. Und wenn ich 6 Monate warten muss, dann ist das so.
Ich möchte so nicht mehr weiter machen.


Weißt du, ich habe vor einigen Jahren auch eine Therapie gemacht, weil ich ein Thema aus meiner Vergangenheit aufarbeiten wollte. Ich dachte immer "ich komm schon damit klar". Aber oh man! Was hab ich mich geirrt. Bei mir war das echt ein ausgewachsenens Trauma, was mir bis dahin aber nicht klar war. Sicher, schlimmer geht immer. Aber das spielt in der persönlichen Entwicklung keine Rolle. Du glaubst gar nicht, wie viel besser es mir seit dem geht. Ich habe gelernt viele Dinge anders zu betrachten und in gewisser Weise einen "Frieden" mit mir und besagter Situation geschlossen.
Manchmal hilft es einfach einen anderen Blickwinkel zu bekommen.
Lass die Leute mit den Augen rollen, verächtlich schnauben oder blöde Kommentare geben. Aber am Ende wirst du Diejenige sein, die größer und stärker aus der Situation herausgeht!
Und ganz wichtig ist dabei auch, dass man nicht immer nur in großen Schritten denken muss.
Viele kleine Schritte sind am Ende auch ein ganz Großer!
kullerkeks74
2988 Beiträge
22.02.2022 15:31
Ich war früher noch schlank. Dann war ich im Laufe der Jahre 6 mal schwanger. Hab in der Zeit kaum zugenommen aber danach ein wenig. Dazu kam Lipödem und Lymphödem Stadium 3. Und einige Medikamente.
Meine Neurologin gab mir den Tipp 1 Apfel am Tag und 20--25000 am Tag do nehme ich auch ab mindestens 50 müssen weg.
Zu diesen Zeitpunkt wog ich 94 dir wuste allerdings mein Gewicht nicht.

Bekannte und Familien sind der Meinung das lipödem und Lymphödem gibt es nicht und is nur eine Ausrede fürs fettsein.

Hab mich an eine Adipositasableilung der Uni gewandt. Hab einen Kostenvoranschlag für die Ernährungsberatung bekommen.
Letzte Woche Brief von der Kasse.
Von den 579 € über nehmen sie 160 € im Anschluss nach Erfolgreicher Teilnahme.
Bedeutet vorkasse.
Das kann ich natürlich nicht zumal ich die Differenz auch nicht aufbringen kann.
Aktuell bin ich bei 114 auf 1,58

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