Mütter- und Schwangerenforum

Abmahnung während Schwangerschaft....

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04.05.2019 18:56
Hallo ihr lieben.
Ich muss mal wieder was fragen. So langsam wird mir das schon ziemlich doof. Ich habe den gefühlt schlimmsten Arbeitgeber!

Ich brauche einfach nur einen Rat von euch, wie ich mich jetzt am besten Verhalten sollte.

Also, mein AG hält sich absolut 0 an das MuSchuG. Ich sollte diese Woche immernoch in einer Filiale arbeiten, in der ich nach Rücksprache mit der Bezirksregierung nicht arbeiten darf. Meine Chefin weiß das auch und sie sagte, dass sie mich dann ab nächster Woche freistellt.
Anfang der Woche war mein FA Termin und als ich ihm den Fall Schilderte um seine Meinung zu hören sagte er mir dass er mich 14 Tage krank schreibt und er hofft dass es sich bis dahin klärt (ich habe am Montag Beschwerde beim zuständigen Dezernat eingelegt bezüglich meines AG‘s).

Nun war heute die Abmahnung im Briefkasten (keine ordnungsgemäße krank Meldung weil ich die AU persönlich am 1. Tag vorbei bringen soll und ich habe sie aber per Post los geschickt).
Außerdem steht in der Abmahnung drin, dass ich meinen Pflichten nicht Nachkomme und keinen Mutterpass aushändige! Dabei hat meine Chefin die Bestätigung der SS vom Gyn schon seit dem 03.04.2019 und meldet die SS immer noch nicht ordnungsgemäß - sodass aus diesem Grund keine Freistellung bzw BV erfolgen kann.

Jetzt werde ich mit WhatsApp Nachrichten zugespamt von meiner Chefin, wann ich komme und endlich den Mutterpass bringe wobei ich schon hundert Male sagte dass ich den nicht aushändigen werde.

Was soll ich jetzt machen bis die Beschwerde bearbeitet wird? Soll ich mich noch mal zurück melden bezüglich dem Mutterpass Thema? Ich brauche nochmal dringend einen Ratschlag
nilou
14053 Beiträge
04.05.2019 18:59
Nein ich würde mich nicht melden.
Das du dich persönlich krank melden musst ist nicht zulässig. Genauso musst du ihr nicht den Mutterpaß geben. Was wil sie überhaupt damit?

Gib das alles so an die Behörde weiter. Besteht die Möglichkeit eines BV seitens des FA?
shelyra
69108 Beiträge
04.05.2019 19:02
Einsicht in den Mutterpass musst du dem AG nicht geben. Due Angaben dort gehen ihn nix an.

Für den Rest würde ich mich an einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden.
nilou
14053 Beiträge
04.05.2019 19:03
Ich würde Montag bei der Bezirksregierung anrufen und denen das schildern.

Auf die Nachrichten würde ich nicht antworten.
04.05.2019 19:40
Ich würde auch nicht auf die Nachrichten antworten.
Eine AU muss nicht persönlich abgegeben werden. Sie muss lediglich am 4. Tag beim Arbeitgeber sein und du musst dich am 1. Tag unverzüglich krank melden. Per Telefon, Mail etc.
Den Mutterpass muss man nicht hinzeigen. Ich habe eine Bescheinigung vom FA abgegeben und die Seite im MuPa kopiert, wo der errechnete Entbindungstermin drin steht.
Die Abmahnung ist definitiv nicht rechtens. Geh zum Anwalt und verlange die Rücknahme ☝?
Alaska
18847 Beiträge
04.05.2019 22:05
Ab an den Anwalt damit. Die sollen einen Brief aufsetzen, in dem deine Rechte und Pflichten drin stehen und den Rest regeln.

Ich denke, eine Rückkehr in diese Filiale ist eh ausgeschlossen, da hast du kein Leben mehr.
Melly82
4030 Beiträge
05.05.2019 04:49
Nimm dir einen Anwalt. Das geht auch ohne Rechtsschutz, da in arbeitssachen immer der ag für die Kosten aufkommen muss.

Das ist schon eine mega miese Nummer. Den Mutterland brauchst du nicht zeigen. Da stehen doch medizinische Daten von dir drin. Dinge wie Gewicht und Medikamente die du brauchst. Das geht den ag nun wirklich nichts an.

Ich vermute, dass du die Abmahnung bekommen hast, weil deine saubere Chefin verpasst hat, deine Meldungen an die nächst höhere Stelle weiter zu geben. Dafür kannst du aber nichts. Kannst du zb nachweisen, wann du die Schwangerschaftsmeldung vom fa abgegeben hast? Hast du ne Kopie davon? Wenn ja, alles zusammen packen und mit zum Anwalt nehmen. Die Whatsapp würde ich auch vorzeigen. Scheint ja in Richtung Nötigung zu gehen.

Und schreib mir mal per pn, um welche Kette es sich handelt, damit ich DA nicht mehr einkaufen gehe...
Nela77
663 Beiträge
05.05.2019 09:24
Achtung!
Leider falsch.
Im Arbeitsrecht bleibt man leider immer auf seinen Kosten sitzen.
Hatte das Thema erst, aber glücklicherweise eine Rechtschutzversicherung.
05.05.2019 09:26
Zitat von Melly82:

Nimm dir einen Anwalt. Das geht auch ohne Rechtsschutz, da in arbeitssachen immer der ag für die Kosten aufkommen muss.

Das ist schon eine mega miese Nummer. Den Mutterland brauchst du nicht zeigen. Da stehen doch medizinische Daten von dir drin. Dinge wie Gewicht und Medikamente die du brauchst. Das geht den ag nun wirklich nichts an.

Ich vermute, dass du die Abmahnung bekommen hast, weil deine saubere Chefin verpasst hat, deine Meldungen an die nächst höhere Stelle weiter zu geben. Dafür kannst du aber nichts. Kannst du zb nachweisen, wann du die Schwangerschaftsmeldung vom fa abgegeben hast? Hast du ne Kopie davon? Wenn ja, alles zusammen packen und mit zum Anwalt nehmen. Die Whatsapp würde ich auch vorzeigen. Scheint ja in Richtung Nötigung zu gehen.

Und schreib mir mal per pn, um welche Kette es sich handelt, damit ich DA nicht mehr einkaufen gehe...


Das ist leider leider nicht so. Genau das Gegenteil ist der Fall. Im Arbeitsrecht trägt immer jeder seine Kosten selbst.

Also auch wenn es vor Gericht geht und sie gewinnt, trägt jeder seine Kosten.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/wer-muss-die-kos ten-beim-streit-vor-dem-arbeitsgericht-tragen_0963 01.html

Ich habe leider selbst damit schon Erfahrungen machen müssen.
Es ist in jedem Fall beim Arbeitsrecht so, egal um es es geht.

In der ersten Instanz muss man die Kosten selbst tragen.

@TE: ich würde an deiner Stelle dem Arzt sagen was Sache ist und einfach die Füße still halten.
https://www.abmahnung.org/ungerechtfertigte-abmahn ung/
Hier kannst du etwas zur ungerechtfertigten Abmahnung lesen.

Nach der SS würde ich mir auch unbedingt einen neuen AG suchen.

Viel Erfolg!
05.05.2019 10:56
Das mit der AU am 1. Tag persönlich abgeben steht leider auch im Vertrag. Von daher hat sie da leider recht. Ich habe die Filiale vor kurzem erst gewechselt und habe einen doofen Arbeitsweg (Dortmund - Essen) deshalb habe ich die AU diesmal per Post los geschickt. Krank gemeldet hatte ich mich bei der Chefin am Dienstag, den 30. - mein erster Arbeitstag für die laufende Woche war der Donnerstag der 02. wegen dem Feiertag. Die Abmahnung wurde aber schon am 30. geschrieben und unterschrieben was ich nicht ganz verstehe. Ich habe einen Tag später sogar noch mal in der Filiale angerufen weil meine Chefin meinte dass ich das machen solle.. ich werde da bestimmt auch nicht mehr hingehen - es sei denn sie hat einen MuSchuG gerechten Arbeitsplatz für mich - dann werde ich es wohl durchziehen aber spätestens während der Elternteil suche ich mir definitiv einen neuen Arbeitsplatz. Zu der Frage wo ich arbeite - in einer großen Bäckereien - Kette. Am Anfang wollte ich einfach nur eine andere Filiale (damit ich nicht mehr 8 Stunden ohne Pause alleine arbeiten muss) .. jetzt will ich da komplett raus
05.05.2019 10:57
Und die SS-Bestätigung habe ich noch im WhatsApp Verlauf, ich habe ihr an dem Tag, wo ich sie per Post los gesendet habe (Einschreiben) auch ein Foto davon gesendet weil ich im Urlaub war.
05.05.2019 11:56
Zitat von Kathi2303:

Das mit der AU am 1. Tag persönlich abgeben steht leider auch im Vertrag. Von daher hat sie da leider recht. Ich habe die Filiale vor kurzem erst gewechselt und habe einen doofen Arbeitsweg (Dortmund - Essen) deshalb habe ich die AU diesmal per Post los geschickt. Krank gemeldet hatte ich mich bei der Chefin am Dienstag, den 30. - mein erster Arbeitstag für die laufende Woche war der Donnerstag der 02. wegen dem Feiertag. Die Abmahnung wurde aber schon am 30. geschrieben und unterschrieben was ich nicht ganz verstehe. Ich habe einen Tag später sogar noch mal in der Filiale angerufen weil meine Chefin meinte dass ich das machen solle.. ich werde da bestimmt auch nicht mehr hingehen - es sei denn sie hat einen MuSchuG gerechten Arbeitsplatz für mich - dann werde ich es wohl durchziehen aber spätestens während der Elternteil suche ich mir definitiv einen neuen Arbeitsplatz. Zu der Frage wo ich arbeite - in einer großen Bäckereien - Kette. Am Anfang wollte ich einfach nur eine andere Filiale (damit ich nicht mehr 8 Stunden ohne Pause alleine arbeiten muss) .. jetzt will ich da komplett raus


Ich würde mal behaupten, dass das nicht rechtens ist und somit nichtig.

https://www.arbeitsrecht.org/arbeitnehmer/krankhei t/persoenliche-abgabe-des-gelben-scheins/
05.05.2019 12:21
Zitat von FrauNovember:

Zitat von Kathi2303:

Das mit der AU am 1. Tag persönlich abgeben steht leider auch im Vertrag. Von daher hat sie da leider recht. Ich habe die Filiale vor kurzem erst gewechselt und habe einen doofen Arbeitsweg (Dortmund - Essen) deshalb habe ich die AU diesmal per Post los geschickt. Krank gemeldet hatte ich mich bei der Chefin am Dienstag, den 30. - mein erster Arbeitstag für die laufende Woche war der Donnerstag der 02. wegen dem Feiertag. Die Abmahnung wurde aber schon am 30. geschrieben und unterschrieben was ich nicht ganz verstehe. Ich habe einen Tag später sogar noch mal in der Filiale angerufen weil meine Chefin meinte dass ich das machen solle.. ich werde da bestimmt auch nicht mehr hingehen - es sei denn sie hat einen MuSchuG gerechten Arbeitsplatz für mich - dann werde ich es wohl durchziehen aber spätestens während der Elternteil suche ich mir definitiv einen neuen Arbeitsplatz. Zu der Frage wo ich arbeite - in einer großen Bäckereien - Kette. Am Anfang wollte ich einfach nur eine andere Filiale (damit ich nicht mehr 8 Stunden ohne Pause alleine arbeiten muss) .. jetzt will ich da komplett raus


Ich würde mal behaupten, dass das nicht rechtens ist und somit nichtig.

https://www.arbeitsrecht.org/arbeitnehmer/krankhei t/persoenliche-abgabe-des-gelben-scheins/


Ich habe mich da schon schlau gemacht (bei einer AU vor einiger Zeit konnte ich nicht aus dem Haus)... Bin letztenendes doch persönlich in der Filiale gewesen um die AU abzugeben weil ich sonst gegen den Vertrag Verstoße. Der AG darf das nicht ohne weiteres verlangen, das stimmt. Jedoch wenn ich es selbst im Vertrag unterzeichne, dann muss ich mich daran auch halten. Damals war zum Glück der Arbeitsweg nur 15 Minuten. Von daher ist die Abmahnung deshalb gerechtfertigt. Aber, die Abmahnung ist nicht korrekt detailliert geschrieben UND die Abmahnung beruht ja auch auf meinen Pflichten die ich angeblich hätte und den Mutterpass nicht einreiche. Das ist ja am Ende das, was mich so verunsichert. Ich denke mittlerweile einfach, ich hätte ihr den Mutterpass aushändigen sollen. Da aber die ganze Familie meiner Chefin in der Firma arbeitet, wüsste am Ende alle alles über mich und es stehen Dinge im Pass, die ich nicht möchte dass sie oder andere davon wissen...

Ich werde morgen nochmal beim Dezernat anrufen und fragen inwieweit die Beschwerde eingetroffen und bearbeitet ist .. und auch über die Abmahnung reden..
nici13
652 Beiträge
05.05.2019 12:24
Zitat von FrauNovember:

Zitat von Kathi2303:

Das mit der AU am 1. Tag persönlich abgeben steht leider auch im Vertrag. Von daher hat sie da leider recht. Ich habe die Filiale vor kurzem erst gewechselt und habe einen doofen Arbeitsweg (Dortmund - Essen) deshalb habe ich die AU diesmal per Post los geschickt. Krank gemeldet hatte ich mich bei der Chefin am Dienstag, den 30. - mein erster Arbeitstag für die laufende Woche war der Donnerstag der 02. wegen dem Feiertag. Die Abmahnung wurde aber schon am 30. geschrieben und unterschrieben was ich nicht ganz verstehe. Ich habe einen Tag später sogar noch mal in der Filiale angerufen weil meine Chefin meinte dass ich das machen solle.. ich werde da bestimmt auch nicht mehr hingehen - es sei denn sie hat einen MuSchuG gerechten Arbeitsplatz für mich - dann werde ich es wohl durchziehen aber spätestens während der Elternteil suche ich mir definitiv einen neuen Arbeitsplatz. Zu der Frage wo ich arbeite - in einer großen Bäckereien - Kette. Am Anfang wollte ich einfach nur eine andere Filiale (damit ich nicht mehr 8 Stunden ohne Pause alleine arbeiten muss) .. jetzt will ich da komplett raus


Ich würde mal behaupten, dass das nicht rechtens ist und somit nichtig.

https://www.arbeitsrecht.org/arbeitnehmer/krankhei t/persoenliche-abgabe-des-gelben-scheins/


Da würde ich auch von ausgehen. Es gibt so viele Erkrankungen wo eine Fahrt zur Arbeit auch garnicht möglich ist.

Bist du in der Gewerkschaft? Die würden dich auch rechtlich beraten und auch gerichtlich vertreten.
05.05.2019 12:30
Sehe ich genauso.
Das persönliche abgeben ist unzumutbar.

Was steht konkret im Vertrag? Am wievielten Tag muss es abgegeben sein und am wievielten Tag war sie dort?
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