Mütter- und Schwangerenforum

Arbeit... Und nun?

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JuRa1014
6113 Beiträge
10.04.2019 20:42
Hallo, ich weiß gar nicht, was genau ich will, aber wahrscheinlich muss ich mich einfach mal auskotzen.

Seit 2 Jahren und 7 Monaten arbeite ich jetzt im Einzelhandel, 2 Jahre und 3 Monate davon bin ich alleinerziehend. Die Öffnungszeiten unseres Ladens ist von 07-22 Uhr, die Arbeitszeit von 06-22:xx Uhr.

Nun ist es so, dass Elternteile, die eine Betreuung ihrer Kinder nicht unbedingt gewährleisten können, laut Betriebsvereinbarung, in der Zeit von 08-18:30 Uhr eingesetzt werden sollen.
Als ich alleinerziehend wurde, war noch eine andere Mutter da. Ihr Mann immer ab 15/16 Uhr Zuhause, aber sie bestand darauf nur vormittags ab 08 Uhr zu arbeiten und kam damit durch. Nun gut, am Samstag arbeitete sie mal ab 06 oder bis 22 Uhr.
Ich hatte, um auf meine Stunden zu kommen, angeboten, wenigstens 2 Spätschichten zu machen. In der Zeit hilft meine Familie aus. Irgendwann kam der Bezirksleiter zu mir und meinte, er könne mich so eigentlich nicht gebrauchen, er bräuchte flexible Kräfte. Wir einigten uns dann darauf, dass ich zur Not morgens um 07 Uhr anfange, da meine Mutter immer erst um halb 07 aufsteht.
Das ging dann, auch wenn die erste Kraft morgens in der Zeit nun für alles alleine zuständig war.
Dann wurde einige Zeit später eine weitere Mutter eingestellt. Ihre Konditionen, zu denen sie eingestellt wurde: 09-14 Uhr unter der Woche, am Wochenende Spätschicht.
Somit hatte ich von der Vormittagsschicht gar nichts mehr.
Anfang letzten Jahres bekamen wir einen neuen Filialleiter. Dieser wollte nicht, dass ich um 07 Uhr anfange, weil er nicht allein arbeiten wollte. Somit hatte ich nun drei bis vier Spätschichten die Wochen. Es folgten viele Gespräche. Auf Grund von Urlaub der beiden anderen Kolleginnen konnte ich immer mal in eine Vormittagsschicht rutschen.
Dann wurde die Kollegin, deren Mann ja früh zu Hause ist, krank. Da bekam ich dann aber auch, trotz Gespräche, nicht mehr Vormittagsschichten. Dann wurde die andere Kollegin schwanger und ging ins Beschäftigungsverbot, auch hier bekam ich nicht die vollen Vormittagsschichten, aber immerhin mit Glück drei, aber 2x hatte ich immer Spätschicht.
Es hieß immer, es ginge nicht, man bräuchte mich auch zur Marktvertretung.

Gut, ich schluckte runter.

Und nun... Nun kommt der Teil, wo ich nicht mehr weiter weiß.
Ich habe noch eine Kollegin, die Mutter ist. Als sie vor 2 Jahren aus der Elternzeit zurückkam, arbeitete sie nur ab 17 Uhr, da ihr Mann bis dahin arbeitete. Als er seinen Job verlor, war sie flexibel. Dann hatte er wieder einen Job, sie konnte die Wochen aber mit entgegengesetzten Schichten überbrücken. Dann war er wieder arbeitslos und sie flexibel.
Nun arbeitet er seit Anfang des Monats wieder. Angeblich von morgens früh bis abends spät und das jeden Tag. Sie hat die Bestätigung bekommen, dass sie jeden Tag von 08-14 Uhr arbeiten kann. Und ich? Was wird aus mir? Ich soll ja eigentlich flexibel sein. Sie muss 5 Tage arbeiten, um auf ihre Stunden zu kommen... Ich hab dann einen Tag die Vormittagsschicht. Mehr als 2x Spätschicht ist nicht drin, denn wenn ich Spätschicht habe, sehe ich meine Kinder gar nicht. Und wenn ich sie dann 3 Tage nicht sehe und sie das Wochenende noch bei ihrem Vater sind, dann sehe ich sie so gut wie gar nicht. Klar kümmert meine Mutter sich gut, aber sie wird auch bald 70 und ich habe mir eben auch keine Kinder angeschafft, um an ihrem Leben nicht teilzunehmen. Ich wäre nicht da, wenn sie Kummer haben, wenn sie Hausaufgaben machen, wenn was wichtiges ist, wenn sie nachts weinen...
Das will ich nicht und das kann ich auch nicht.

Natürlich kann ich auf die Betriebsvereinbarung bestehen, aber dann hab ich keine Kollegin, die wirklich immer meine Lieblingskollegin war, gegen mich. Ich hab sie noch nie so eigensinnig wie jetzt erlebt. Sie hat ne Großfamilie um sich rum und irgendwer könnte immer aufpassen, bis ihr Mann von der Arbeit kommt. Es wäre ja nur einen Abend - für mich. Wir waren immer füreinander da und wie hat sie damals über die Kollegin geschimpft, wo der Mann ab Nachmittag Zuhause war...
Aber neulich stand sie vor mir:"ich arbeite meine volle Arbeitszeit. Ich mache keine Überstunden und ich mache DEFINITIV keine Minusstunden." Also was soll ich da noch einen Zickenkrieg anzetteln?!

Nun hab ich schon überlegt, mich versetzen zu lassen oder mir die Kündigung geben zu lassen. Denn bei ner Versetzung kann es genauso blöd laufen.
Oder nehme ich es hin, dass ich jede Woche 7,5 Stunden minus (mindestens) mache?

Ich kann mir eben auch nicht vorstellen, dass ihr Mann 6 Tage mindestens 10 Stunden am Tag arbeitet. Das ist doch gar nicht rechtens...

Oder warte ich ab, ob er bald das Handtuch wirft...

Mit ihr reden bringt nichts, hab ich schon versucht. "Ja, keine Ahnung, was wir da jetzt machen, ich kann nicht anders arbeiten."
Seramonchen
37743 Beiträge
10.04.2019 20:49
Puh, das klingt verzwickt. So blöd es ist, aber ich denke, in dem Fall wäre mir dann relativ egal, ob die Kollegin dann gegen mich ist, wenn ich dafür meine Kinder mehr sehen könnte. Eine Versetzung ist nicht möglich? Also in einen Laden, wo auch du nur die Vormittagsschichten haben kannst? Ist ja schon mies, dass es bei anderen möglich ist und nur bei dir so ein Theater gemacht wird.
10.04.2019 20:55
Bei mehreren Läden (also nicht kleiner Einzelunternehmer) muss es doch einen Betriebsrat geben
Hst du dich schon mal an den gewendet, weil die ungleiche Behandlung würde ich mir nicht gefallen lassen....
nilou
14065 Beiträge
10.04.2019 20:59
Na ja, die Frage ist was dir wichtiger ist. Keinen Ärger oder die Zeit mit den Kindern. Ich meine das nicht negativ jetzt, aber es klingt so als wenn du deine Interessen nicht richtig durchsetzen kannst, du klein bei gibst. Deine Kolleginen setzen das was sie wollen durch, du nicht. Also musst du dich jetzt entscheiden, so weiter machen oder klar durchsetzen was du willst. Egal was andere dann dazu sagen. Deinen Kolleginnen bist du doch auch egal. Die Arbeiten so wie vereinbart, das das auf deine Kosten ist, ist denen doch egal.

Ich würde mich auf die Betriebsvereinbarung berufen. Das es nicht geht stimmt ja nicht, gab ja genug Kolleginnen wo es nach dir ging. Und letzendlich ist das auch nicht dein Problem, dein AG hat für die Einhaltung solcher Vereinbarungein Sorge zu tragen. Und wie er das geregelt bekommt ist sein Problem.

Grundsätzlich wäre ein Branchenwechsel vielleicht auch eine Möglcihkeit? Die Arbeistzeiten im Einzelhandel sind allein einfach kaum zu bewältigen.

JuRa1014
6113 Beiträge
10.04.2019 21:15
Zitat von Floh80:

Bei mehreren Läden (also nicht kleiner Einzelunternehmer) muss es doch einen Betriebsrat geben
Hst du dich schon mal an den gewendet, weil die ungleiche Behandlung würde ich mir nicht gefallen lassen....

Doch, es gibt einen Betriebsrat. Aber was, wenn 2 Mütter nur am Vormittag arbeiten wollen... Wobei ich das ja nicht mal will. Bisher hatte ich ja auch meine 2 Spätschichten.
Also meine Wochen sahen bis dato so aus: in den Wochen, wo ich die Kinder hatte, hatte ich 2 Spätschichten und 3 Vormittagsschichten und in den Wochen, wo die Kinder am Wochenende beim Papa sind, 2 Vormittagsschichten und 2 Spätschichten und entweder am Samstag eine dritte oder die Schicht ab Beginn. Da konnte sich nie jemand beschweren, weil somit 2-3x die Schichten am Vormittag, die ja eigentlich mir zustanden (ja ich sag das so egoistisch), auch unter der Kollegen aufgeteilt wurden. Mir war das dann auch immer wichtig, dass andere auch in den Genuß kommen konnten. Aber nun ja.
Und IMMER wenn die Kinder in den Ferien beim Papa sind, habe ich flexibel gearbeitet, hab immer Bescheid gegeben, damit andere noch mehr in den Genuß kommen.

Natürlich werde ich auch das Gespräch, wenn ich nächste Woche wieder da bin, mit meinem Marktleiter suchen, aber der Bezirksleiter weiß ja, dass sie nur noch so arbeiten kann und es ist okay. Also er hat sein Okay dafür gegeben. Das was ich ja nie bekam. Deswegen weiß ich nicht, ob es was bringt.

Natürlich kann ich mit dem Betriebsrat kommen und ihren Unmut auf mich ziehen... Aber ich hab in den Jahren schon Mobbing mitbekommen und ich bin definitiv ein Mensch, der daran zugrunde geht.

Ich schau ja schon nach anderen Stellen, seit Monaten schon, aber es ist nichts zu finden. Ich schau im Netz, in Zeitungen...
Viele sagen, bewerbe dich doch beim Mitbewerber, aber ich kenne welche, die bei verschiedenen Arbeiten, und da wird auch auf Flexibilität gesetzt...

Als ich heute am Telefon weinte, meinte Mama auch schon, dass ich notfalls 3x spät machen soll, notgedrungen würde sie die Kinder nehmen. Aber ich weiß, dass sie das nicht wirklich möchte. Wie gesagt, sie wird 70 und man merkt ihr das Alter schon an. Und sie sagt immer wieder, wie fertig sie ist und dass sie sich freut, wenn sie "frei" hat.

Also die nächsten Pläne ab Mai stehen ja noch nicht, somit weiß ich nicht, wie die aussehen... Aber wenn sie schon betont hat, sie macht kein minus, dann weiß ich, was kommt.
Jetzt im April hat sie noch selbständig getauscht, da die Pläne schon standen, als ihr Mann den Job bekam. Da hat sie mich in Ruhe gelassen:"ja, da tausch ich nicht mit dir, ich weiß ja, dass du nicht kannst, da such ich dann jemanden."

Ich hab sie so super lieb und wir waren gerade alle so ein tolles Team und nun das.

Von einer anderen Filiale weiß ich, dass die Filialleitung dort auch nur flexible Kräfte will und Mütter sofort ablehnt. Da brauch ich also auch nicht hin.
Finia20
708 Beiträge
10.04.2019 21:26
Kann dir nur raten zum Betriebsrat zu gehen und denen das ganze zu erklären.
Du bist alleinerziehend, also muss man auf die Betreuung deiner Kinder Rücksicht nehmen und darauf solltest du auch bestehen, egal was deine Kollegen darüber denken, denn in erster Linie geht es um dein Leben und das deiner Kinder.
Kopf hoch
nilou
14065 Beiträge
10.04.2019 21:26
Zitat von JuRa1014:

Zitat von Floh80:

Bei mehreren Läden (also nicht kleiner Einzelunternehmer) muss es doch einen Betriebsrat geben
Hst du dich schon mal an den gewendet, weil die ungleiche Behandlung würde ich mir nicht gefallen lassen....

Doch, es gibt einen Betriebsrat. Aber was, wenn 2 Mütter nur am Vormittag arbeiten wollen... Wobei ich das ja nicht mal will. Bisher hatte ich ja auch meine 2 Spätschichten.
Also meine Wochen sahen bis dato so aus: in den Wochen, wo ich die Kinder hatte, hatte ich 2 Spätschichten und 3 Vormittagsschichten und in den Wochen, wo die Kinder am Wochenende beim Papa sind, 2 Vormittagsschichten und 2 Spätschichten und entweder am Samstag eine dritte oder die Schicht ab Beginn. Da konnte sich nie jemand beschweren, weil somit 2-3x die Schichten am Vormittag, die ja eigentlich mir zustanden (ja ich sag das so egoistisch), auch unter der Kollegen aufgeteilt wurden. Mir war das dann auch immer wichtig, dass andere auch in den Genuß kommen konnten. Aber nun ja.
Und IMMER wenn die Kinder in den Ferien beim Papa sind, habe ich flexibel gearbeitet, hab immer Bescheid gegeben, damit andere noch mehr in den Genuß kommen.

Natürlich werde ich auch das Gespräch, wenn ich nächste Woche wieder da bin, mit meinem Marktleiter suchen, aber der Bezirksleiter weiß ja, dass sie nur noch so arbeiten kann und es ist okay. Also er hat sein Okay dafür gegeben. Das was ich ja nie bekam. Deswegen weiß ich nicht, ob es was bringt.

Natürlich kann ich mit dem Betriebsrat kommen und ihren Unmut auf mich ziehen... Aber ich hab in den Jahren schon Mobbing mitbekommen und ich bin definitiv ein Mensch, der daran zugrunde geht.

Ich schau ja schon nach anderen Stellen, seit Monaten schon, aber es ist nichts zu finden. Ich schau im Netz, in Zeitungen...
Viele sagen, bewerbe dich doch beim Mitbewerber, aber ich kenne welche, die bei verschiedenen Arbeiten, und da wird auch auf Flexibilität gesetzt...

Als ich heute am Telefon weinte, meinte Mama auch schon, dass ich notfalls 3x spät machen soll, notgedrungen würde sie die Kinder nehmen. Aber ich weiß, dass sie das nicht wirklich möchte. Wie gesagt, sie wird 70 und man merkt ihr das Alter schon an. Und sie sagt immer wieder, wie fertig sie ist und dass sie sich freut, wenn sie "frei" hat.

Also die nächsten Pläne ab Mai stehen ja noch nicht, somit weiß ich nicht, wie die aussehen... Aber wenn sie schon betont hat, sie macht kein minus, dann weiß ich, was kommt.
Jetzt im April hat sie noch selbständig getauscht, da die Pläne schon standen, als ihr Mann den Job bekam. Da hat sie mich in Ruhe gelassen:"ja, da tausch ich nicht mit dir, ich weiß ja, dass du nicht kannst, da such ich dann jemanden."

Ich hab sie so super lieb und wir waren gerade alle so ein tolles Team und nun das.

Von einer anderen Filiale weiß ich, dass die Filialleitung dort auch nur flexible Kräfte will und Mütter sofort ablehnt. Da brauch ich also auch nicht hin.


Du musst dich entscheiden was du willst. Entweder so lassen oder was ändern. Wenn du nicht auf dem bestehst was du willst, warum sollen die es dann machen? Sie haben doch die Erfahrung gemacht das sie es mit dir machen können.

Ich würde ganz klar sagen wie du arbeiten kannst. Wenn sie sagen es geht nicht Berufe dich auf die Betriebsvereinbarung und bringe doch auch als Beispiel deine Kolleginen. Die kamen nach dir und bei denen ging es.

Schau mehr auf dich und nicht auf andere.
10.04.2019 21:35
Entweder du versuchst durchzusetzen, dass du die gleichen Rechte bekommst, bzw. deine alten Schichten zurück....
Oder du nimmst in Kauf, dass es weiter läuft wie du es jetzt erwartest....
Bei Option 1 wirst du Leute verärgern und es ist von Vorteil, wenn du den Betriebsrat hinter dir hast. Du sollst ja niemandem mit dem BR drohen, sondern dich bei Ihnen beraten lassen.
Bei Option 2 bleibst du und deine Kinder auf der Strecke....

Das Einzelhandel kein Zuckerschlecken ist und auf keinen Fall familienfreundlich ist ja leider nichts Unbekanntes.
MIU28
1527 Beiträge
10.04.2019 21:38
Liebe TS
Tut mir leid wie das grad läuft, aber ich würde da ehrlich gesagt alles daran setzen, dass du mehr Frühdienste machen kannst. Weisst du die Zeit mit deinen Kindern gibt dir niemand mehr wieder. Ich würde da auch gar nicht argumentieren, welche Dienste die Kolleginnen haben, sondern einfach was im Vertrag steht und dir zusteht. Über deine Forderungen würde ich gar nicht mit den Arbeitskolleginnen sprechen. Kämpfe für dein Recht und die Zeit mit deinen Kindern
Papillon_2019
167 Beiträge
11.04.2019 07:44
Gib an, dass deine bisherige Betreuung aus gesundheitlichen Gründen die Kinder nicht mehr übernehmen kann. Das ist die Wahrheit. Sag Bescheid, dass du ab xx.yy keine Kinderbetreuung mehr hast und deine Schichten daher nach Betriebsvereinbarung gelegt werden müssen.

Frag nicht, sondern gib Bescheid, denn hier geht es um eine Tatsache. Dein Arbeitgeber hat sich um die Organisation zu kümmern. Du brauchst dir darüber keinen Kopf zu machen. Es ist dein Recht und du darfst es einfordern. Wie dein AG das Problem löst ist sein Problem.

Niemand zwingt den Einzelhandel, bis 22 Uhr zu öffnen. Wenn kein Personal da ist, dann ist der Laden halt um 20 Uhr oder um 18 Uhr dicht oder der Chef muss den Laden zu diesen Zeiten alleine aufmachen. Genau aus diesem Grund ist er der Chef. Du bist nicht der Chef, daher musst du auch nicht seine organisatorischen Aufgaben übernehmen und dir den Kopf zerbrechen.
Pakuna
7789 Beiträge
11.04.2019 08:25
Stand glaub ich mehrfach im Text oben: “...ich schluckte...” Joa, du hast dir quasi alles gefallen lassen

Ich bin da knallhart, selbst mit Partner zu Hause. Kann wg Kind nur von bis, fertig. Wird anstandslos so hingenommen.
blueeye_HD
1775 Beiträge
11.04.2019 09:30
Liebe TS, das hört sich fast an als wären wir beim selben Arbeitgeber Nur ich arbeite in der Verwaltung und habe ebenfalls solche Diskussionen.

Nach Rückkehr aus meiner Elternzeit war ich immer diejenige, welche immer flexibel zur Verfügung stand. Obwohl ich von Beginn an alleinerziehend gewesen bin. Ich habe mein Baby (damals noch) nicht mehr wirklich viel gesehen. Zum Glück hatte und habe ich ein wirklich hervorragend funktionierendes Netzwerk aus Eltern und Freunden im Hintergrund mit denen mein Vollzeitjob perfekt gehandelt wird.

Ich habe mir irgendwann heraus genommen, Montags immer im 15:30 Uhr Feierabend zu machen, um meinem Kind eine Hobby zu ermöglichen. Ich war die anderen Tage von 7:30-17:00 Uhr immer da, obwohl es nirgendwo steht, dass ich die Bürozeiten allein abdecken muss. Aber ich wollte mir ein paar Stunden aufbauen um halt auch mal früher zu gehen oder eben nicht zwingend ins Minus zu rutschen.

Das wurde für alle (die keine Kinder haben, und damals war ich hier noch die einzige)so selbstverständlich, dass es regelmäßig zu Diskussionen kam, wenn ich mal nicht bis 17:00 bleiben konnte/wollte.

Weiter ging es mit dem Urlaub. Ich habe mich immer abgestimmt mit allen anderen und habe dann meinen Urlaub geplant also die Schließtage mit Freunden und Eltern abgedeckt nur damit meine kinderlosen Kollegen gemütlich in den Urlaub gehen können. Es kam im vergangenen Jahr dann zu einer Situation, wo meine Kollegin UNBEDINGT Urlaub brauchte und mir so ein schlechtes Gewissen gemacht habe, dass ich ihr den Urlaub gegeben habe, obwohl ich niemand für mein Kind hatte, obwohl der Kiga geschlossen war. Als ich zu der Zeit total in die Bredouille kam wurde mir bewusst, was ich meinem Kind und mir da angetan habe.

Ab diesem Zeitpunkt war es bei mir vorbei mit sämtlichen Verständnis dieser verständnislosen Kollegen. Ich habe denen gesagt, dass es mir ab sofort egal ist, wann sie Urlaub machen, ob sie Brückentage haben oder was auch immer. Ich lege meinen Urlaub nach den Schließtagen des Kiga‘s und werde künftig alle Tage selbst abdecken, da ich künftig niemanden mehr in Anspruch nehmen werde um mein Kind betreuen zu müssen. Ich habe auch klar gesagt, wenn irgendjemand ein Problem damit hat, dass wir das dann mit dem Betriebsrat klären werden, das es ja nicht sein kann, dass ich als alleinerziehende mich nach den richten muss.

Seither ist mal Ruhe und es kam nichts mehr.

Was ich Dir damit sagen möchte, bitte schau in erster Linie nach Deinen Kindern und DIR! Das ist wichtig, denn kein Arbeitgeber und eine total nette Kollegin werden sich bei Dir für die verlorene Zeit, den Stress und den seelischen Druck bei Dir bedanken, den Du hast! Es nimmt niemand Rücksicht auf Dich und Deine Bedürfnisse, also nimmst du auch keine Rücksicht. Leider ist sich immer jeder selbst der nächste, darum guck, dass es Dir und Deinen Kindern gut geht! Die Zeit die du verpasst ist nicht mehr aufzuholen.

Ggf. solltest du überlegen, ob es nicht ginge, von den Stunden etwas runter zu gehen, so dass du den Druck der Minusstunden nicht auch noch im Nacken hast.

Ich drücke Dir die Daumen und bitte setze Deine Bedürfnisse durch!

Sorry leider etwas lang geworden
Schnecke510
7212 Beiträge
11.04.2019 09:42
Zitat von Pakuna:

Stand glaub ich mehrfach im Text oben: “...ich schluckte...” Joa, du hast dir quasi alles gefallen lassen

Ich bin da knallhart, selbst mit Partner zu Hause. Kann wg Kind nur von bis, fertig. Wird anstandslos so hingenommen.


Und was machen die Kollegen ohne Kind?
Finde ich schwierig, so "knallhart" zu sein. Das führt meist du einem schlechten Arbeitsklima.
JuRa1014
6113 Beiträge
11.04.2019 10:25
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Pakuna:

Stand glaub ich mehrfach im Text oben: “...ich schluckte...” Joa, du hast dir quasi alles gefallen lassen

Ich bin da knallhart, selbst mit Partner zu Hause. Kann wg Kind nur von bis, fertig. Wird anstandslos so hingenommen.


Und was machen die Kollegen ohne Kind?
Finde ich schwierig, so "knallhart" zu sein. Das führt meist du einem schlechten Arbeitsklima.
aus dem Grund hab ich immer ja und Amen gesagt und auf die Mittelschichten eben auch zum Teil verzichtet, damit auch die ohne Kind in den Genuß kommen. Aber wo wird es mir gedankt? Ich kriege ja noch zu hören, ich sei ja total unflexibel und das, obwohl ich mir den Arsch aufreiße, meine Kinder abschiebe, nur damit z.b. mein Filialleiter pünktlich gehen kann, damit seine FREUNDIN nicht wieder meckert. Er hat nur Frühschicht, sieht sie also jeden Tag und sie macht n Aufstand, wenn er zu spät nach Hause kommt.

Vor einigen Monaten war mein Sohn krank und ich bat, schon um 21 Uhr gehen zu dürfen, damit ich ihn nicht erst um 22:30 bei meiner Mutter abholen muss. Nein, das ginge nicht, die Kollegin, die mit mir da wäre, wäre überfordert mit dem Markt und am nächsten Tag wäre Inventur. Ich habe es hingenommen, natürlich, wie immer... Ofen aus war für mich, als besagte Kollegin bei Personalmangel den Markt hatte. Zur Auswahl standen der Filialleiter und sie und da er ja keine Spätschicht macht... Es war mit ihr auch keine Ausnahme.
Vor einigen Wochen bin ich auch das erste mal zum Arzt und habe mich krankschreiben lassen, weil ich nicht mehr konnte, man nur Arschtritte bekommt und meine Kinder immer mehr litten.

Ich kann wegen diesem Mist ja nicht mehr schlafen. Und ich überleg schon, ob ich mir die Muttischicht abschminke und darauf bestehe, sie zu haben, sobald der Mann wieder arbeitslos ist und bis dato meine Arbeitszeit auf 9,5 Stunden am Tag aufstocke, so dass ich nach 3 Tagen durch bin. Hab ich die Vormittagsschicht, dann bin ich 5 Tage da.
Muss man gucken, was Mama und der Chef sagt, aber ich muss dann nicht mehr so hetzen und habe mehr Zeit für die Kinder und auch mich.
Dennoch ist das alles nicht das, was ich will... Ich hab im Büro gelernt, ich hab meinen alten Job so geliebt, aber die wollten mich nach der Elternzeit nicht zurück und haben mir früh- und Spätschicht im Wochenwechsel angeboten und nur Mindestlohn haben sie gezahlt. Sie wollten mich halt los werden.
-Brünni88
23365 Beiträge
11.04.2019 10:28
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Pakuna:

Stand glaub ich mehrfach im Text oben: “...ich schluckte...” Joa, du hast dir quasi alles gefallen lassen

Ich bin da knallhart, selbst mit Partner zu Hause. Kann wg Kind nur von bis, fertig. Wird anstandslos so hingenommen.


Und was machen die Kollegen ohne Kind?
Finde ich schwierig, so "knallhart" zu sein. Das führt meist du einem schlechten Arbeitsklima.


Haben wir auch mehrere bei uns. Wir sind 60 Verkäuferinnen, wovon circa 15 kleine Kinder haben und zwölf davon Arbeit nur vormittags. Ich hab mich dazu entschieden, meine Stunden so weit runter zu stufen, dass ich nur zweimal die Woche Arbeite, aber dafür flexibel. Ich mag da irgendwie keinen Vorteil haben, nur weil ich Kinder habe. Das überlasse ich dann lieber alleinerziehenden oder denen, die wirklich einfach keine Nachmittags haben, weil der Mann bis spät abends arbeitet, wie meiner.

Aber das ist glaube ich einfach EinstellungSache.
Das Arbeitsklima ist bei uns aber eigentlich trotzdem noch ganz angenehm, muss ich sagen. Zur Zeit müssen die ohne Kinder noch nicht wirklich mehr Mittagsschicht machen als vorher, bevor es dieses „Beruf und Familie“ gab.
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