Mütter- und Schwangerenforum

Finanzielle Schwierigkeiten nach Geburt

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Anonym 1 (204973)
29 Beiträge
07.08.2020 18:19
Zunächst einmal....wir haben drei Kinder und ich bin schwanger. Das Kind wurde vor Corona und der ganzen Problematik gezeugt. Bisher sind wir gut mit unseren Einkommen (Mann Vollzeit, ich Teilzeit) ausgekommen und es wäre ohne Probleme möglich gewesen, dass ich 1 Jahr in Elternzeit gehe und danach maximal so viel arbeite wie bisher oder sogar statt 3 Tage dann nur 2 Tage.

So nun ist mein Mann seit längerem krankgeschrieben wegen Mobbing durch seine Chefin. Er bewirbt sich sehr fleißig, aber es gestaltet sich momentan sehr schwierig (Corona ist sicher mit ein Grund). Nun haben wir aber das Problem....wie geht es finanziell weiter? Momentan kommen wir mit seinem Krankengeld und meinem Teilzeitgehalt auch noch gut aus.
Aber wie sieht es nach der Geburt aus, wenn er bis dahin noch keinen neuen Job hat?
Krankengeld und Elterngeld würde auch gerade noch so ausreichen. (Aber krankschreiben geht halt auch nicht ewig. Es muss sich ja was tun.)
Geht er in seine Firma zurück, würde es schlechter aussehen. Erstens würde es ihm damit nicht gut gehen, zweitens haben sie Kurzarbeit, was weniger Geld wäre als das Krankengeld jetzt und drittens ist die Möglichkeit einer Kündigung recht hoch, wegen Corona und eben der Mobbing Geschichte.
Also kurzum mit Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld plus meinem Elterngeld würden wir nicht auskommen.
Jetzt zu den möglichen Szenarien:
a) weiter krankgeschrieben bis er (hoffentlich bald) einen neuen Job hat und ich dann Elterngeld = Geld reicht
b) er wird nicht mehr krankgeschrieben, also dann entweder Kurzarbeitergeld oder sogar Arbeitslosengeld und ich Elterngeld = Geld reicht nicht.

Bei b) gäbe es dann folgende Möglichkeiten:
1. Er bekommt Kurzarbeitergeld und ich Elterngeld und zusätzlich beantragen wir Wohngeld und eventuell Kinderzuschlag = Geld reicht (damit hab ich aber meine Probleme, weil ich meine Familie selbst mit meinem Mann ernähren möchte)
2. Er bekommt Arbeitslosengeld und der Rest wie bei Fall Nr 1 = Geld reicht, aber ich hab damit dann ja das gleiche Problem.
3. Er geht in Elternzeit, bekommt 300€ Elterngeld (und eventuell Arbeitslosengeld falls er bis dahin gekündigt wurde) und ich gehe direkt nach dem Mutterschutz so viel arbeiten, dass wir finanziell auskommen. Was mit Arbeitslosengeld vermutlich 3 Tage wären und ohne Arbeitslosengeld Vollzeit. So damit habe ich dann das Problem, dass ich gerade mal 8 Wochen nach der Geburt vermutlich jeden Tag arbeiten bin. Ich könnte nicht stillen usw usf. Wir wären aber halt auf nichts sonst angewiesen.
Außerdem müsste ich dann nun erst mal mit meinem Chef klären, ob ich überhaupt direkt wieder kommen könnte, eigentlich wurde nämlich schon eine Vertretung für mich eingestellt.
Mein Mann würde sich natürlich immer weiter bewerben.

So prinzipiell bin ich zu allen Möglichkeiten bereit. Hauptziel ist es ja alle ernähren zu können. Jede Möglichkeit hat seine Vor- und Nachteile. Mir fällt es halt schwer nicht zu wissen was es am Ende davon wird, weil wir einfach nicht wissen wie es bei meinem Mann weitergeht.
Im schlimmsten Fall erfahre ich quasi während der Geburt, dass ich nach 8 Wochen wieder Vollzeit los muss oder habe die auch nicht tolle Alternative Geld zu beziehen.

Ich will hier jetzt eigentlich gar keine Entscheidung fällen. Geht ja eh nicht und wir müssen recht spontan reagieren. Ich musste einfach mal alles aufschreiben, um meine Gedanken zu ordnen und um mich mit der ein oder anderen Möglichkeit besser anfreunden zu können.

Was definitiv klar ist. Hat er innerhalb des ersten Lebensjahres keinen neuen Job gefunden oder kommt in seiner Firma doch wieder zurecht, gehe ich Vollzeit.
Also Kinderzuschlag usw würden definitiv wenn überhaupt maximal nur für das erste Jahr in Frage kommen.
Am liebsten wäre es mir, dass er einen neuen Job findet. Von mir aus auch Teilzeit. Beide Teilzeit würde finanziell auch reichen.

So danke fürs lesen. Ich hoffe, es ist halbwegs verständlich

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

finanzielle Probleme

Juliane2011
3646 Beiträge
07.08.2020 18:26
Puhh... Verfahrene Situation.
Ich kann dir nur berichten, ich war nach 8 Wochen wieder Vollzeit arbeiten und mein Mann 1 Jahr in Elternzeit. Ungewöhnlich, aber definitiv eine Option. Stillpausen stehen dir im 1 Jahr auch zu. Da müsste mal schauen, wie es mir der Umsetzung klappt, wenn die Arbeitsstelle weiter entfernt liegt. Aber das ist alles im Mutterschutzgesetz verankert.

Alles Gute für euch. Ihr werdet sicher, den für euch, passenden Weg finden.
07.08.2020 18:30
Ich hab jetzt bis zu dem Punkt gelesen, dass du deine Probleme mit Wohngeld und Kinderzuschlag hast?
Sorry, aber das ist Stolz völlig fehl am Platz.
Genau für solche Fälle ist das Geld gedacht.
Beantragt Wohngeld und Kinderzuschlag und hör auf dir den Kopf zu zerbrechen.
Senami3
1553 Beiträge
07.08.2020 18:31
Mir fehlt die folgende Möglichkeit:

Bei Mobbing ist es wichtig das anzusprechen. Gibt es im Betrieb eine Möglichkeit dazu (Arbeitnehmervertretung? Vorgesetzter anderer Abteilung, Kollege der ihn da unterstützen kann)?

Wenn er nämlich nachweisen kann, dass er sich um Klärung bemüht hat, würde selbst bei Eigenkündigung das Arbeitsamt keine Sperre verhängen. Zudem gibt es dann bei Kündigung oft die Möglichkeit einer Abfindung, sodass ihr finanziell etwas gepuffert seid.

Daher sollte dein Mann aufschreiben,was ihn genau stört, bewerten was er davon auch belegen kann zum Beispiel durch zeugen oder schriftliche Anweisungen. Dann ganz sachlich mit der Vorgesetzten sprechen. Wenn das nicht direkt geht,dann mit Vertrauensperson dabei. Oft sind es Kleinigkeiten, die als Mobbing empfunden werden,die dem Mobber aber nicht bewusst sind. Und was für den einen Mobbing ist, ist für den anderen vielleicht nur ein schroffer Umgangston.
shelyra
69109 Beiträge
07.08.2020 18:55
Mh.... Bekommt dein Mann wirklich nur 300€ Elterngeld. Er hat doch einen Vollzeitjob, auch wenn er Krankengeld bezieht. Das würde ich noch einmal ausrechnen, eventuell bei der Elterngeldstelle nachfragen.

Es gibt auch noch Elterngeld plus - da bekommst du Elterngeld kannst aber gleichzeitig noch arbeiten (Teilzeit bis zu 30wochenstd). Eventuell auch eine Option für euch
Anonym 1 (204973)
29 Beiträge
07.08.2020 19:01
Zitat von Senami3:

Mir fehlt die folgende Möglichkeit:

Bei Mobbing ist es wichtig das anzusprechen. Gibt es im Betrieb eine Möglichkeit dazu (Arbeitnehmervertretung? Vorgesetzter anderer Abteilung, Kollege der ihn da unterstützen kann)?

Wenn er nämlich nachweisen kann, dass er sich um Klärung bemüht hat, würde selbst bei Eigenkündigung das Arbeitsamt keine Sperre verhängen. Zudem gibt es dann bei Kündigung oft die Möglichkeit einer Abfindung, sodass ihr finanziell etwas gepuffert seid.

Daher sollte dein Mann aufschreiben,was ihn genau stört, bewerten was er davon auch belegen kann zum Beispiel durch zeugen oder schriftliche Anweisungen. Dann ganz sachlich mit der Vorgesetzten sprechen. Wenn das nicht direkt geht,dann mit Vertrauensperson dabei. Oft sind es Kleinigkeiten, die als Mobbing empfunden werden,die dem Mobber aber nicht bewusst sind. Und was für den einen Mobbing ist, ist für den anderen vielleicht nur ein schroffer Umgangston.


Das ist alles schon passiert. Er war beim Betriebsrat, es fanden Gespräche mit der Chefin und auch mit deren Chef statt. Es wurde aber mehr oder weniger versucht das unter den Teppich zu kehren. Er sollte auch in eine andere Abteilung versetzt werde, da wurde dann plötzlich einen Tag bevor er da angefangen hätte die Chefin gekündigt und er befand sich wieder in der alten Situation. Das Mobbing wurde eher schlimmer.
Er will in diese Firma eigentlich nicht zurück, würde das nur uns zuliebe wieder tun, aber davon haben wir alle auch nichts.
Abfindung...ja wissen wir. Da die Firma aber gerade echt schlecht da steht, haben wir da Bedenken, ob das alles dann so hinhauen würde.
Anonym 1 (204973)
29 Beiträge
07.08.2020 19:01
Zitat von Juliane2011:

Puhh... Verfahrene Situation.
Ich kann dir nur berichten, ich war nach 8 Wochen wieder Vollzeit arbeiten und mein Mann 1 Jahr in Elternzeit. Ungewöhnlich, aber definitiv eine Option. Stillpausen stehen dir im 1 Jahr auch zu. Da müsste mal schauen, wie es mir der Umsetzung klappt, wenn die Arbeitsstelle weiter entfernt liegt. Aber das ist alles im Mutterschutzgesetz verankert.

Alles Gute für euch. Ihr werdet sicher, den für euch, passenden Weg finden.


Ich arbeite ca 40km weg
Anonym 1 (204973)
29 Beiträge
07.08.2020 19:02
Zitat von Earl2017:

Ich hab jetzt bis zu dem Punkt gelesen, dass du deine Probleme mit Wohngeld und Kinderzuschlag hast?
Sorry, aber das ist Stolz völlig fehl am Platz.
Genau für solche Fälle ist das Geld gedacht.
Beantragt Wohngeld und Kinderzuschlag und hör auf dir den Kopf zu zerbrechen.


Ja, das sagt mein Mann auch.
Aber ich könnte ja arbeiten und das Baby wäre ja gut bei ihm aufgehoben. Also sind wir ja theoretisch nicht darauf angewiesen.
Anonym 1 (204973)
29 Beiträge
07.08.2020 19:13
Zitat von shelyra:

Mh.... Bekommt dein Mann wirklich nur 300€ Elterngeld. Er hat doch einen Vollzeitjob, auch wenn er Krankengeld bezieht. Das würde ich noch einmal ausrechnen, eventuell bei der Elterngeldstelle nachfragen.

Es gibt auch noch Elterngeld plus - da bekommst du Elterngeld kannst aber gleichzeitig noch arbeiten (Teilzeit bis zu 30wochenstd). Eventuell auch eine Option für euch


Soweit ich weiß wird Krankengeld bei der Berechnung als 0€ gezählt. Also viel mehr als 300€ werden es nicht werden.
Püppiline
110 Beiträge
07.08.2020 20:59
Eine Lösung habe ich tatsächlich nicht, aber wie auch schon gesagt wurde, sind Wohngeld und Kinderzuschlag für genau solche Situationen gedacht.

Sollte dein Mann in Elternzeit gehen, hat er leider keinen Anspruch auf ALG I, da er dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht.
Habt ihr euch bzgl.der Jobsuche mal bei der Agentur für Arbeit beraten lassen?

bambina_1990
16691 Beiträge
07.08.2020 21:14
Zitat von Anonym 1 (204973):

Zitat von shelyra:

Mh.... Bekommt dein Mann wirklich nur 300€ Elterngeld. Er hat doch einen Vollzeitjob, auch wenn er Krankengeld bezieht. Das würde ich noch einmal ausrechnen, eventuell bei der Elterngeldstelle nachfragen.

Es gibt auch noch Elterngeld plus - da bekommst du Elterngeld kannst aber gleichzeitig noch arbeiten (Teilzeit bis zu 30wochenstd). Eventuell auch eine Option für euch


Soweit ich weiß wird Krankengeld bei der Berechnung als 0€ gezählt. Also viel mehr als 300€ werden es nicht werden.
er bekommt 375€ da ihr schon Kinder habt ......kann dir aber so leider auch nicht weiter helfen
shelyra
69109 Beiträge
07.08.2020 21:38
Zitat von bambina_1990:

Zitat von Anonym 1 (204973):

Zitat von shelyra:

Mh.... Bekommt dein Mann wirklich nur 300€ Elterngeld. Er hat doch einen Vollzeitjob, auch wenn er Krankengeld bezieht. Das würde ich noch einmal ausrechnen, eventuell bei der Elterngeldstelle nachfragen.

Es gibt auch noch Elterngeld plus - da bekommst du Elterngeld kannst aber gleichzeitig noch arbeiten (Teilzeit bis zu 30wochenstd). Eventuell auch eine Option für euch


Soweit ich weiß wird Krankengeld bei der Berechnung als 0€ gezählt. Also viel mehr als 300€ werden es nicht werden.
er bekommt 375€ da ihr schon Kinder habt ......kann dir aber so leider auch nicht weiter helfen

Aufgrund von corona kann man die Monate März bis Dezember 2020 ausklammern bei der Elterngeld Berechnung.
Eventuell hilft das auch weiter
Giulia90
361 Beiträge
07.08.2020 21:43
Mich wundert auch, dass dein Mann nur 300 Euro Elterngeld bekommen würde, wenn er zuvor Vollzeit gearbeitet hat. Da würde ich auch nochmal nachfragen.
Und gäbe es bei deinem Job vielleicht die Möglichkeit, einen Teil im Home Office zu arbeiten? Damit du zumindest zeitweise weiter stillen könntest?
Und ganz abgesehen davon denke ich auch, dass die staatlichen Zuschüsse doch genau für solche Menschen wie euch in so verfahrenen Situationen sind. Wäre ja auch nur übergangsweise.
Giulia90
361 Beiträge
07.08.2020 21:48
Ah, das mit dem Elterngeld und Krankengeld wusste ich nicht.
Anonym 1 (204973)
29 Beiträge
07.08.2020 23:17
Zitat von bambina_1990:

Zitat von Anonym 1 (204973):

Zitat von shelyra:

Mh.... Bekommt dein Mann wirklich nur 300€ Elterngeld. Er hat doch einen Vollzeitjob, auch wenn er Krankengeld bezieht. Das würde ich noch einmal ausrechnen, eventuell bei der Elterngeldstelle nachfragen.

Es gibt auch noch Elterngeld plus - da bekommst du Elterngeld kannst aber gleichzeitig noch arbeiten (Teilzeit bis zu 30wochenstd). Eventuell auch eine Option für euch


Soweit ich weiß wird Krankengeld bei der Berechnung als 0€ gezählt. Also viel mehr als 300€ werden es nicht werden.
er bekommt 375€ da ihr schon Kinder habt ......kann dir aber so leider auch nicht weiter helfen


In unserem Fall nicht. Kommt ja auf das Alter der Geschwister an
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