Mütter- und Schwangerenforum

>>> "Sommerregen" von Elisa <<<

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Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 22:37
Hallo ihr Lieben,
ich habe mich mal wieder an ein anderes Genre heran getastet. Vielleicht gefällt es euch ja auch. Würde mich über Meinungen sehr freuen. Ich stelle erst einmal nur ein paar Seiten online und je nachdem wie gut es ankommt, würde ich wieder nach und nach die Seiten posten.
Liebe Grüße
Elisa

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Kapitel 1 „Hast du auch wirkliches an alles gedacht?“, fragt Sophias Mutter als gerade der Koffer ihrer Tochter in den großen Bus gestopft wird. „Ja Mama, ganz sicher, glaube mir einfach!“ Sophias Mutter gibt ihr noch einen kleinen Kuss auf die Wange und drückt sie, als ob sie für mehrere Monate ins Ausland fahren würde. „Pass auf dich auf, Schatz!“ – „Mama, du erdrückst mich!“ Sophia ist es ein wenig peinlich, wie ihre Mutter sie fast erdrückt- und dann noch vor ihren Freundinnen.
Ihre Mutter lässt von ihr ab und bemerkt nun auch, dass es ein wenig zuviel des Guten war und grinst etwas verlegen. „Na dann mal auf ins Abenteuer mit euch, Mädels!“, ruft sie und Sophia und ihre Freundinnen Melli und Alex steigen lachend und kopfschüttelnd in den Bus ein. Die drei Freundinnen haben Plätze weiter hinten gefunden. Einige kennen sie vom Sehen, aber im Grunde sind nur sie von ihrer Schule bei dieser Reise dabei: 5 Wochen Schwarzwald. Eigentlich wären Sophia und ihre Freundinnen lieber nach Spanien oder Italien gereist, aber da hatten ihre Eltern etwas dagegen. „Ihr seid erst 16!“, hatten alle einstimmig gemeint.
Nun sitzt Sophia im Bus, neben ihr Melli. Sie schaut sich um und fragt sich, ob man mit diesen Leuten wirklich Spaß haben kann. Sie Leute sind auch alle in ihrem Alter und die Jungs beginnen schon nach der ersten halben Stunde Fahrt, sich mit Papierkügelchen zu bewerfen, was vor allem Alex stört, die sich lauthals darüber beschwert.
Irgendwie freut sich Sophia auf die bevorstehenden Wochen. Sie ist gespannt, was sie dort alles tun können. Zumindest hofft sie darauf. Es ist gerade halb neun Uhr morgens und sie haben noch etwa 12 Stunden Fahrt vor sich. Melli hat sich so gut wie sofort dafür entschieden, einzuschlafen, Alex hat noch immer mit den Papierkugelattacken zu kämpfen und Sophia schaut aus dem Fenster. Links und rechts ist nur Land, was typisch für Mecklenburg- Vorpommern ist. Gerade möchte sie die Augen schließen als eine etwas zu laute Stimme durch die Lautsprecher über ihnen ertönt. Melli zuckt sofort zusammen und sitzt kerzengerade in ihrem Sitz. „Soo, hören mich alle gut? Sehen werden mich vermutlich nicht alle, aber ihr sollt wenigstens schon einmal meine Stimme hören!“, sagt eine Frau Mitte zwanzig. Sophia hatte sie schon vor der Abfahrt draußen gesehen. Sie war dafür verantwortlich, die Anwesenheit zu überprüfen und alle freundlich anzulächeln. „Ich bin Sabrina, fünfundzwanzig Jahre alt, studiere Sozialwissenschaften und bin für die nächsten Wochen eure Ratgeberin, beste Freundin und Wegweiserin.“ Die Ansprache gefällt Sophia, auch wenn der Rest eher uninteressant ist. Es werden Blätter verteilt mit einigen Regeln während der Zeit. Das Übliche: Kein Alkohol, keine Zigaretten, Geschlechtertrennung in den einzelnen Zimmern und so weiter. Proteste machen sich breit und Alex macht sich lauthals bemerkbar. „Was? Sind wir hier im Kloster?“ Damit kassiert sie ein paar Lacher und auch Melli und Sophia können sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Jaja, unsere Alex.“, sagt Melli leise zu Sophia. Alex ist die Flippigste von den drei Freundinnen und hat überhaupt nur Unsinn im Kopf. Melli und Sophia hingegen sind weniger spontan und überlegen lieber ein drittes Mal bevor sie etwas Neues wagen. So war es auch Alex’ Idee, einfach über die Sommerferien wegzufahren. Und nun sitzen sie in diesem Bus, müssen sich Harry Potter Filme ansehen, die mit Alex’ Worten völlig ausgelutscht sind und haben noch viele Stunden Fahrt vor sich.
Spät am Abend gegen zehn Uhr erreichen sie endlich ihr Ziel. Obwohl die Freundinnen relativ viel geschlafen haben, sind sie völlig fertig. Eher widerwillig steigen die meisten Jugendlichen aus dem Bus und suchen in der Dunkelheit ihr Gepäck. „Das fängt ja wieder super an…“, beschwert sich Alex. „Hey, jetzt nicht so meckern. Du wolltest unbedingt wegfahren.“, erwidert Sophia leicht belustigt. „Ich wollte aber nicht hier hin, junge Dame!“, gibt Alex lauthals wieder. Sophia muss immer über Alex’ Temperament lachen, da sie sich dadurch das Leben so oft schwer macht. In den kleinsten Stresssituationen, wird sie patzig.
Die Jugendlichen werden zusammen gerufen und erhalten nach und nach Anweisungen über ihre Zimmernummern. Vor der Reise durften sich alle für die verfügbaren Zimmer eintragen. Sophia, Melli und Alex hatten sich für ein Dreier- Zimmer eingetragen, doch nun müssen sie die kommenden Wochen mit zwei weiteren Mädchen in einem Zimmer verbringen.
Die Zimmer sind rustikal eingerichtet. Links und rechts Doppelstockbetten aus Metall und an der einzigen noch freien Wand zwei gleichgroße Fenster. Die Tapeten sind an einigen Stellen schon etwas abgekratzt worden. Rechts neben der Tür ist ein Waschbecken mit einem kleinen Spiegel und einer Ablage. Gegenüber zwei normalgroße Schränke, in die gerade so die Klamotten der Mädchen passen. Sophia ist genauso wie die anderen Mädchen über diesen Zustand geschockt. „Im Katalog sah das aber schöner aus.“, sagt Melli zaghaft. „Auf bearbeiteten Bildern sehe ich auch schöner aus.“, schnauft Alex und wirft ihren Koffer direkt auf ein freies Bett. „Wenigstens sehen die Matratzen einigermaßen neu aus.“
Sophia nimmt das Bett gegenüber von Alex in Anspruch und Melli legt sich auf das untere Bett, da Alex die obere Etage für mehr geeignet hält. Das Bett über Sophia bleibt vorerst leer.
Kurze Zeit später kommt Sabrina herein, um nach dem Rechten zu schauen. Es ist Schlafenszeit. „Ab elf Uhr haben die Lichter aus zu sein. Ihr könnt dann gerne noch quatschen, aber bitte leise.“, sagt sie mit freundlicher Stimme. Sophia und die anderen Mädchen beziehen ihre Betten, schminken sich ab und lassen sich dann in die Betten fallen. Bequem liegt es sich nicht gerade, aber man wird sich dran gewöhnen, denkt sich Sophia.

Der nächste Morgen beginnt mit blauem und wolkenfreiem Himmel, doch die Nacht war wenig erholsam. Die Mädchen machen sich so viel wie nötig hübsch. Alex beansprucht dabei die meiste Zeit vor dem Spiegel, an dem auch nur eine Person Platz findet.
Sophia trägt einen grauen Jogginganzug, der an den Seiten mit leichtem Rosa abgesetzt ist und geht in die Kantine, in der sich alle Jugendlichen versammeln sollten.
Das Frühstück bietet für jeden etwas und langsam knüpft man Kontakte mit fremden Jugendlichen.
Nach dem Frühstück werden alle in den Innenhof gerufen. Das Jugendhaus ist in einem U gebaut und der Hof ist komplett gepflastert und bietet viel Platz. Das dachten sich wohl auch die Betreuer und veranstalten ein Spiel nach dem anderen, damit sich alle besser kennen lernen. Alle machen gut mit und nach und nach bricht das Eis zwischen den Jugendlichen. Es wird viel gelacht und herum gealbert und sogar Sophia macht mit Freunde mit, obwohl sie sonst eher solche Situationen meidet. „Kneifen gibt’s nicht, Madame!“, kam zuvor von Alex. Der Vormittag verläuft ohne Probleme und geht rasch vorbei. Jeder der Jugendlichen erhält ein Namensschild, das in der ersten Woche unentwegt getragen werden soll, damit man sich die Namen der anderen schneller einprägen kann. Die Betreuer, 6 Stück an der Zahl, gehen mit gutem Beispiel voran.
An diesem ersten Tag dürfen alle das Gelände selbständig erkunden oder einfach die Sonne genießen. Lediglich die Essenszeiten müssen eingehalten halten so wie, dass sich alle nach dem Abendessen nur noch im Hof aufhalten dürfen, aber nicht weiter. Sophia stört das nicht besonders, denn die Jugendherberge ist komplett von einem Wald umgeben inklusive einem See, von dem sie bisher aber nur gehört hat. Die drei Freundinnen unternehmen alles gemeinsam, wobei sie gar nicht viel machen sondern vielmehr sich von der Sonne wärmen lassen. Die passenden Liegestühle stehen dazu auf der Dachterrasse bereit. „Wenigstens mal ein Pluspunkt.“, sagt Alex. „Kann es sein, dass ich leicht negative Schwingungen verspüre?!“, fragt Melli, die in der Mitte der drei liegt. Alex blickt zu ihr auf und schaut sie komplett entrüstet an. Plötzlich müssen die drei laut loslachen. „Ach kommt schon, so schlimm ist es doch gar nicht. Heute ist der erste Tag. Wir machen es uns hier schon schön.“, sagt Sophia zu ihren Freundinnen und genießt weiter die Sonne. „Ach du und dein Optimismus! Hier sind doch gar keine vernünftigen Typen.“, meckert Alex. „Ich habe gehört, dass am See ein Zeltplatz sein soll. Vielleicht sind da ja coolere Leute.“, überlegt Melli laut. „Ach da fällt mir ein, dass ich vorhin doch einen Leckerbissen gesehen habe, aber ich glaube, der gehört nicht zu unserer Gruppe.“, sagt Alex plötzlich. Melli und sie unterhalten sich angeregt über diesen Jungen, doch Sophia ist mit ihren Gedanken ganz woanders.
Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 22:38
Kapitel 2
Mit Markus war Sophia ein gutes halbes Jahr zusammen. Er war 2 Jahre älter als sie und ein verdammt guter und bekannter Handballer der Jugendmannschaft in Rostock. Die beiden lernten sich in einer neu eröffneten Disco kennen und bei beiden funkte es sofort. Eigentlich wollte sie erst gar nicht dorthin und noch viel weniger durfte sie mit 15 in eine Disco von ihren Eltern aus, doch sie verbrachte das Wochenende bei Alex und diese hatte sturmfrei. Somit ließ sich Sophia schließlich von Alex überreden und beide machten sich auf den Weg zum Treffpunkt mit weiteren Freunden.
In der Disco wurden sie einander dann vorgestellt und Markus lud Sophia zu ein paar Drinks ein. Zu später Stunde verkrochen sich beide in eine Ecke mit ihren Getränken und unterhielten sich etwas tiefgründiger. Von hier aus war die Musik nicht mehr ganz so laut, sodass man sich nicht mehr anschreien brauchte. Trotzdem steckten die beiden ihre Köpfe zusammen und Sophia konnte Markus’ Atem riechen, der ihr schon so vertraut vorkam. Ein wohliges Gefühl durchzog ihren Bauch. Sie kontrollierte ihre Luftzüge so, dass sie jederzeit seinen Atem in sich aufnahm. Ob er es merkte?
Die Nacht endete damit, dass Markus sie und Alex, die ebenfalls jemand kennen lernte, nach Hause brachte. Alex war schon längst im Haus ihrer Eltern verschwunden als Markus und Sophia noch auf der Treppe zum Eingang standen. Niemand sprach ein Wort und obwohl Sophia leicht fror, wagte sie nicht, ins Haus zu gehen. Dieser Moment sollte nie enden. Der Himmel war sternenklar und in ein tiefschwarzes Licht getaucht. Markus holte tief Luft und sagte „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Es war sehr schön mit dir.“ Sophia brachte nur ein Lächeln und ein Nicken hervor. Trau dich!, sagte sie zu sich selbst. Beide sahen sich tief in die Augen. Von drinnen hörte man Alex schon nach Sophia rufen. Markus wollte sich gerade umdrehen als Sophia ihn am Arm packte und ihm einen schnellen, aber sanften Kuss gab. In dieser kleinen Sekunde durchzog sie so ein wohliges und warmes Gefühl im Bauch, das sie so noch nie kannte. Beide blieben ganz nah aneinander stehen. Da Markus 2 Stufen unter ihr stand, waren sie nun etwa gleich groß. „Gute Nacht, Sophia.“, sagte er mit seiner warmen Stimme. Überhaupt war Sophia überhaupt nicht mehr kalt. Ihr Herz pochte bis zum Anschlag. Er gab ihr erneut einen Kuss. Diesmal sanfter und intensiver. Dann verschwand er in der Dunkelheit. Von da an galt ihr erster und letzter Gedanke am Tag Markus.

Sonntags erhielt Sophia eine SMS von Markus. Sie vereinbarten ein Treffen nach der Schule am Montag. Sophia war völlig aus dem Häuschen und wusste gar nicht wie ihr geschieht. Sollte wirklich sie so ein Glück haben und so einen Traummann ergattern?
Die Welt sah sie plötzlich mit ganz anderen Augen. Alles, was sie zuvor als nervig empfand, war für sie das pure Leben. Der Straßenlärm störte sie nicht, der volle Bus machte ihr nichts mehr aus. Selbst die Schule war zu einem wundervollen Ort geworden. Alles nur wegen Markus. An diesem Montag stand sie früher auf, um ihre Haare richtig zu frisieren, mehr Zeit zum Schminken zu haben und die richtigen Klamotten heraus zu suchen. Alles nur wegen Markus. An diesem Morgen schien die Sonne und Sophia fühlte sich nie lebendiger. In der Schule passte sie kaum auf. Sie dachte nur an das Treffen mit Markus nach der Schule im Stadtpark. In jeder Pause ging sie auf die Mädchentoilette, um ihr Aussehen zu überprüfen. Sie war dezent geschminkt, die Haare waren perfekt gestylt, aber nicht überheblich. Ihr hellblaues Top harmonierte perfekt mit ihren strahlend blauen Augen, die sie mit nichts weiter als etwas Wimperntusche und hellen Lidschatten betonte. Ihre weiße Caprihose ließ ihren Hintern schön knackig aussehen. Ja, so gefiel sie sich.
Der Tag ging schnell um und Sophia machte sich direkt auf zum Treffpunkt. Sie hatte noch genau 26 Minuten Zeit und die brauchte sie auch mit dem Fahrrad. Ihrer Mutter sagte sie, dass sie mit zu Alex fahren würde nach dem Unterricht, doch bestimmt wusste sie, was vor sich ging. Mütter spüren so was einfach.
Etwas außer Atem kam Sophia pünktlich an. Markus erkannte sie schon von Weiten. Ein gutes Zeichen, wenn er schon früher da ist, dachte sie. Sie hielt mit ihrem Fahrrad direkt neben ihm. Als er sie erblickte, strahlte er sie freudestrahlend an und gab ihr ganz unverfangen einen Kuss auf den Mund noch bevor sie vom Rad absteigen konnte. „Hey, sportlich, sportlich!“, begrüßte er sie. „Alles nur Tarnung.“, witzelte Sophia zurück. „Ich bin völlig aus der Puste!“ Beide lachten, Markus nahm ihr das Rad ab und zusammen, Hand in Hand, gingen sie in den Park weiter hinein. „Ich hab dich richtig vermisst und musste dich einfach wieder sehen“, begann Markus. „Der Abend in der Disco war wirklich total schön und ich hoffe, dass wir das bald wiederholen.“ Sein Satz klang mehr fragend und als Sophia nicht darauf reagierte, sah er sie direkt an. „Achso! Ja klar!“, tönte es aus Sophia. Beide mussten wieder lachen. „Entschuldige, ich dachte, du wolltest noch was sagen oder so.“ Markus drückte leicht ihre Hand und beide kamen aus dem Grinsen nicht mehr heraus. An einer Parkbank machten sie eine kleine Pause. Direkt nahm Markus sie sanft in den Arm und beide saßen stillschweigend da. „Wie schön einem die Natur plötzlich erscheint.“, sagte Sophia leise, aber laut genug für Markus. „Das machen wohl die Schmetterlinge im Bauch.“, erwiderte er und drückte Sophia fester an sich. Sie schaute zu ihm auf und beide kicherten. Dann küssten sie sich erneut, aber diesmal intensiver und vertrauter, obwohl sie sich erst seit 4 Tagen kannten. Sophia löste sich nur widerwillig von Markus’ Lippen und meinte „Ich kann aber leider nicht so lange bleiben wegen meiner Mum.“ – „Das macht nichts. Hast du meine Tasche nicht bemerkt?“ Er deutete auf eine Sporttasche neben der Parkbank. „Ich habe nachher auch noch Training, aber vorher wollte ich dich unbedingt noch sehen.“ Ein Glücksgefühl machte sich in Sophia breit. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust und lauschte seinem Herzschlag, der so voll und stark wirkte. So verweilten sie viele Minuten und dieser Moment schien niemals zu enden.
Abuja
10218 Beiträge
08.06.2009 22:41
Ist das frei heraus oder warst du direkt dabei????

Du schreibst einfach toll!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Vielleicht liest dich bald mal das ganze Land und dann aus einem Buch, ganz gemütlich zu Hause (wenn der PC off ist).
Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 23:26
Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!
Romi
13514 Beiträge
08.06.2009 23:28
Zitat von Elisa:

Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!

Wirst du das irgendwann richtig veröffentlichen ???
Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 23:29
Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!

Wirst du das irgendwann richtig veröffentlichen ???


Hmm, kommt drauf an, ob es jemand drucken möchte!
Jaqu1987
943 Beiträge
08.06.2009 23:29
mehr, mehr, mehr
Romi
13514 Beiträge
08.06.2009 23:30
Zitat von Elisa:

Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!

Wirst du das irgendwann richtig veröffentlichen ???


Hmm, kommt drauf an, ob es jemand drucken möchte!

Und wie macht man das ? Schickst du das an nen Verlag und wartest ab ob die das rausbringen wollen ? Kenn mich damit ne aus
Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 23:31
Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!

Wirst du das irgendwann richtig veröffentlichen ???


Hmm, kommt drauf an, ob es jemand drucken möchte!

Und wie macht man das ? Schickst du das an nen Verlag und wartest ab ob die das rausbringen wollen ? Kenn mich damit ne aus


Normalerweise schickt man ein aussagekräftiges Kapitel an den Verlag. Wenn sie Interesse zeigen, muss man halt nähere Dinge verhandeln bis man sich dann einig ist. Eigentlich, wenn ein Verlag angebissen hat, geht es relativ einfach und schnell.
Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 23:33
Kapitel 3
Das Essen im Ferienlager ist grausam. „Da essen die Leute im Knast ja besser als wir.“, schimpft Alex, wodurch Melli erst Recht die Erbsen wieder auf ihren Teller spuckt. „Wie war es eigentlich vorhin am See?“, fragt Sophia ihre Freundinnen. „Nichts Besonderes zu berichten. Auf der anderen Seite ist halt dieser Zeltplatz und dort scheinen auch ältere Typen zu sein, aber direkt aufgefallen ist mir niemand. Dir etwa, Melli?“ Melli kämpft noch immer mit Püree, das die Konsistenz von Gummi besitzt. „Hm? Was? Ja, keine tollen Typen.“, erwidert sie etwas verzögert. „Ich habe übrigens vorhin diesen Typen gesehen, von dem ihr mir erzählt habt. Also ich denke mal, dass er es ist.“, gibt Sophia von sich. Alex und Melli hören sofort auf mit ihrem Essen zu kämpfen und schauen ihre Freundin gespannt an. „Und? Hast du was gesagt? Oder er?“, fragt Alex. Sophia überlegt kurz und grinst dabei, um die Spannung zu steigern. „Nun sag schon!“, drängt Melli. „Nein, wir haben nicht geredet. Er hatte am Geländer herumgeschraubt. Das war ja ein bisschen locker. Habe ihn nur aus dem Augenwinkel beobachtet.“ – „Und hat er dich beachtet?“ Alex und Melli kommen mit ihren Köpfen näher an Sophia heran. Ihre Augen sind weit aufgerissen und die beiden erscheinen aufgeregt durch diese Begegnung. „Nee, das glaube ich nicht. Kein Wort hat er gesprochen und dann habe ich mich auch nicht weiter drum gekümmert.“ Die Freundinnen sinken wieder in ihre unbequemen Holzstühle zurück und wirken enttäuscht. „Was denn?“, fragt Sophia mit hoher Stimme. „Hey, der Typ ist doch echt ein Leckerbissen! Und du willst UNS weiß machen, dass er dich nicht interessiert?“ Alex und Melli sehen Sophia entrüstet und gleichzeitig belustigt an. Sophia reagiert nur mit einem Schulterzucken und einem schiefen Lächeln. „Nee is klar! Wirst du jetzt zur Nonne?“, erwidert Alex während sie ihr einen Vogel zeigt. Zusammen müssen sie laut loslachen. Als sie sich wieder beruhigt haben meint Sophia. „Also er sieht gut aus, ja, aber irgendwie hat er so was Komisches an sich. Er war mir einfach nicht grün.“ Kurze Pause. „Aussehen ist nicht alles, Mädchen!“, gibt Melli von sich und hält ihren Finger bedrohlich in die Luft. Dazu verstellt sie ihre Stimme so wie ihre Oma sprechen würde bei so einem Satz. Alle drei müssen erneut loslachen, sodass sie schon von den Betreuern ermahnt werden müssen.
Nach dem weniger sättigenden Essen machen sich die Freundinnen auf zum Kiosk, um sich ein paar Tüten Chips und Schokoriegel zu kaufen. „Endlich richtiges Essen!“, witzelt Alex.
Als Sophia auf ihre Freundinnen wartet, die noch am Kiosk stehen, entdeckt sie erneut diesen komischen Jungen vom Nachmittag. Sie muss zugeben, dass er sehr gut aussieht. Schon braungebrannt von der Sonne und gut trainierte Oberarme. Er trägt ein ärmelloses Oberteil und eine Jeans, die verwaschen und einige Löcher vorweist. Seine dunklen Haare sind dezent nach hinten gegelt. Eine Strähne hängt ihm in die Stirn. Fehlen nur noch die Schweißperlen und ein Heuballen, denkt sie und muss breit grinsen. In diesem Moment sieht er auf und ihr direkt in die Augen. Dieser Blick versetzt ihr einen Stich und ihr vergeht das Grinsen. Er hat einen stechenden Blick, wenn auch nicht unfreundlich. So schnell wie er zu ihr blickte, so schnell widmet er sich wieder seinen offensichtlich wichtigen Aufgaben, auch wenn es nur das derzeitige Entleeren der Mülleimer ist. Plötzlich erhält sie einen leichten Schlag auf ihre Schulter. Alex springt vor ihr hin und her und bringt sie wieder aus ihren Gedanken. „Los, jetzt lasst’ uns noch schnell Zuhause anrufen und dann machen wir die Gegend unsicher.“, sagt sie. Daheim an der Ostsee ist alles in bester Ordnung. Alex topt allerdings alles als sie ihrer Mutter erzählt, wie lecker das Essen hier sei. Sie tut dies so überzeugend, dass Melli und Sophia sich kaum auf den Beinen halten können.
Das Gelände dürfen sie nach dem Abendessen nicht mehr verlassen, sodass sie nicht viele Möglichkeiten haben. „Ich hab total Schmacht!“, sprudelt es aus Alex heraus und so machen sich die Freundinnen auf in Richtung See, um in Ruhe rauchen zu können. Sophia hat bisher erst einmal an einer Zigarette geraucht und nichts und niemand bringt sie erneut dazu, sagt sie und hält es auch durch. Melli und Alex hingegen rauchen schon eine ganze Weile. Am See ziehen sie genüsslich an den glühenden Stängeln. „Das hat ja schon wieder etwas Romantisches.“, sagt Melli bevor sie einen tiefen Zug von ihrer Zigarette nimmt. Ihre Freundinnen stimmen stillschweigend zu. Die Abendsonne lässt den See glitzern, der ebenfalls fast vollständig von Wald umgeben ist. Am Horizont erkennt man Felder so weit das Auge reicht. Keine Autos sind zu hören. Nur ein paar Stimmen aus weiterer Entfernung. Die drei sitzen auf einem umgefallenen Baumstamm und scharren mit ihren Füßen in dem Kies. Ein paar Mücken tauchen auf, was die entspannte Stimmung ein klein wenig zu Nichte macht. Daher entscheiden sich die Drei für den Rückweg. „Im Wald werden noch mehr Viecher sein.“, meckert Melli. „Tja nun, was sollen wir machen, Prinzessin!?“, frotzelt Alex und geht vor. Sophia nimmt Melli an die Hand und schleift sie hinter sich her. Komisch, denkt sich Sophia, früher fand ich Wälder so schön.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück steht ein Ausflug nach Rust an. „Endlich mal Action!“, kommt von Alex. „So viel Action nun auch wieder nicht.“, bremst Sabrina sie aus. „Ihr dürft euch dort für einige Stunden frei bewegen, aber mindestens nur zu dritt und auch nur auf dem Gelände. Alles Weitere besprechen wir dann vor Ort.“ Alex macht eine abfällige Geste, als ob sie das nicht interessieren würde. „Und wenn du jetzt zickst, nehme ich dich persönlich an die Hand und wir sehen uns ein paar Museen an.“, sagt Sabrina und gibt Alex einen sanften Stoß in die Seite. Nun lacht auch Alex wieder. „Nee, dann lieber mit den beiden Püppis!“ Alex kann es einfach nicht lassen, denkt sich Sophia und grinst.
„Es ist schön, dass du wieder mehr lachst.“, sagt Melli plötzlich ganz unvermittelt zu ihr. Sophia nickt zur Bestätigung und packt ihre Handtasche mit allen für sie wichtigen Dingen voll. Vor der Abfahrt werden alle gezählt und die Fahrt kann losgehen.
Dort angekommen ist es windig und auch etwas kühler. Die Wolken sind grau und die Sonne lässt sich selten blicken. Trotzdem ist es angenehm warm.
Der Europapark bietet viele Attraktionen. Zu viele für die Mädchen, um alles zu erkunden und auszuprobieren. Melli hält sich bei den Achterbahnen zurück. „Geht da mal alleine drauf. Ich passe auf eure Taschen auf.“, hatte sie gesagt. Alex und Sophia versuchen auch gar nicht, sie zu überzeugen. Wenn Melli etwas nicht will, dann will sie nicht.
In den vielen Achterbahnen kann sich Sophia förmlich fallen lassen. Sie genießt den Fahrtwind und die Loopings. Alex schreit als würde es keinen Morgen geben. Langsam kommt die Sonne auch wieder hervor und wärmt Sophias Haut.
Zur Mittagszeit suchen sich die Mädchen eine Pommesbude, was nicht schwierig ist und machen es sich damit und jeweils einem Softdrink gemütlich.
„Ach Püppis, so sollte das immer sein. Achterbahn fahren und Pommes essen.“, sagt Alex und lacht. „Ach wisst ihr was mir noch einfällt?“ Alex macht eine kurze Pause und steckt sich eine Pommes in den Mund. „Dieser Typ da, der da wohl arbeitet. Den spreche ich die Tage mal an.“ Sophia und Melli sehen sie gleichermaßen ungläubig an. „Wieso das denn?“, fragt Sophia. „Na nur so halt. Der ist doch lecker. Also wieso nicht mal was versuchen?“ Alex grinst frech und zieht an ihrem Strohhalm. „Du kannst es einfach nicht lassen…“, meldet sich Melli zu Wort.
Romi
13514 Beiträge
08.06.2009 23:34
Zitat von Elisa:

Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!

Wirst du das irgendwann richtig veröffentlichen ???


Hmm, kommt drauf an, ob es jemand drucken möchte!

Und wie macht man das ? Schickst du das an nen Verlag und wartest ab ob die das rausbringen wollen ? Kenn mich damit ne aus


Normalerweise schickt man ein aussagekräftiges Kapitel an den Verlag. Wenn sie Interesse zeigen, muss man halt nähere Dinge verhandeln bis man sich dann einig ist. Eigentlich, wenn ein Verlag angebissen hat, geht es relativ einfach und schnell.

Dann hör auf dein Buch hier rein zu setzen,sondern hopp hopp zum Briefkasten.Du hast es echt drauf.
Bitte mehr davon
Elisa
20106 Beiträge
08.06.2009 23:35
Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Zitat von Romi:

Zitat von Elisa:

Das ist alles frei heraus geschrieben, wobei man natürlich immer ein wenig aus Erfahrung schreibt, ist ja ganz logisch.

Dankeschön, das freut mich wirklich sehr!!!

Wirst du das irgendwann richtig veröffentlichen ???


Hmm, kommt drauf an, ob es jemand drucken möchte!

Und wie macht man das ? Schickst du das an nen Verlag und wartest ab ob die das rausbringen wollen ? Kenn mich damit ne aus


Normalerweise schickt man ein aussagekräftiges Kapitel an den Verlag. Wenn sie Interesse zeigen, muss man halt nähere Dinge verhandeln bis man sich dann einig ist. Eigentlich, wenn ein Verlag angebissen hat, geht es relativ einfach und schnell.

Dann hör auf dein Buch hier rein zu setzen,sondern hopp hopp zum Briefkasten.Du hast es echt drauf.
Bitte mehr davon


Ach das ist süß von dir. Danke!!
Es ist leider noch nicht ganz fertig. Und fertig muss ein Buch schon sein, denn wenn ein Verlag schnell zusagt und du nicht fertig bist, sieht das nicht gut aus.
missmarpel
4430 Beiträge
09.06.2009 00:04
Huhu Elisa, liest sich gut, und flüssig, nur am Anfang, vielleicht solltest Du da auf die Erzählperspektive achten ( bin aber net ganz sicher, schau einfach mal) ansonsten super
Elisa
20106 Beiträge
09.06.2009 01:05
Zitat von missmarpel:

Huhu Elisa, liest sich gut, und flüssig, nur am Anfang, vielleicht solltest Du da auf die Erzählperspektive achten ( bin aber net ganz sicher, schau einfach mal) ansonsten super


Danke für den Tip, ich muss zugeben, dass ich noch keine Korrektur gemacht habe bzw. noch nicht selbst es in Ruhe gelesen habe.
Elisa
20106 Beiträge
09.06.2009 15:12
Kapitel 3 // Teil 2

Am späten Nachmittag sind wieder alle im Camp. Die Sonne steht hinter dem Wald und der Himmel färbt sich in ein warmes Rot. Ein paar Wolken sind zu sehen und ein leichter Windhauch zieht durch Sophias dunkelblonde Haare.
Das Abendessen beinhaltet erneut leichten Ekel, 2 Schokoriegel und eine kleine Tüte Chips vom Kiosk. Wenn das so weiter geht, darf ich hier noch eine Fettabsaugung an mir vornehmen lassen, denkt sich Sophia und greift in ihre Chipstüte.
Es ist ein warmer Abend und viele der Jugendlichen laufen auf dem Gelände umher, quatschen, lachen, raufen sich. Sabrina und die anderen Betreuer haben eine Menge zu tun, um die Übersicht zu behalten.
Alex und Melli sind runter zum See gegangen. Sophia ist nicht danach. Sie geht in ihr Zimmer, isst ihre Chips halb auf und legt den Rest unter ihr Kopfkissen. Im Zimmer ist niemand anderes. Vom Fenster aus kann sie auf den tristen Innenhof blicken. Vom Flur aus hört sie fröhliche Stimmen. Sie lässt sich auf ihr Bett fallen, das quietscht und leicht wackelt und gibt sich ganz ihren Gedanken hin. Wieso bin ich gerade so traurig? Heimweh habe ich nicht. Das Wetter ist toll. Überhaupt war der Tag super lustig.
In dem Moment stürzen Cindy und Lisa ins Zimmer, die auch hier schlafen. Sie gackern und scheinen Sophia gar nicht zu bemerken. Beide kramen in ihren Schrankfächern herum und atmen schnell, als ob sie gerannt wären. Dann bleibt Cindy abrupt stehen. „Hey, wasn los mit dir?“, fragt sie Sophia. „Ich ruhe mich gerade nur ein wenig aus.“, erwidert sie mit einem gequälten Lächeln. Cindy scheint es nicht wirklich zu interessieren, nickt kurz und verschwindet aus dem Zimmer. „Einige von uns gehen am See noch baden. Alex ist einfach mit ihren Klamotten hinein gesprungen!“, ruft Lisa als sie Cindy im Laufmarsch folgt. Die Tür fällt mit einem lauten Knall zu. Sophia zuckt kurz zusammen, schließt die Augen und holt tief Luft. Hab ich Lust schwimmen zu gehen? Sie schüttelt den Kopf.
Mit den Gedanken schweift sie wieder ab. Es ist ruhiger draußen geworden. Sie denkt an Zuhause, an ihre Eltern und ihre kleine Schwester. Sie fühlt sich plötzlich total müde und möchte einschlafen als erneut die Tür aufgeht. Diesmal aber ordnungsgemäß. Trotzdem erschreckt Sophia sich und sitzt kerzengerade im Bett und starrt zur Tür. „Oh sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Muss nur den Mülleimer leeren.“, sagt der komische Junge, der aber auch locker in einer Coca Cola Werbung mitspielen könnte. Sophia blinzelt ein paar Mal und sagt dann mit heiserer Stimme. „Schon okay.“ Dabei beobachtet sie ihn. Vor dem Zimmer steht ein mittlerer Putzwagen. Der Cola- Typ trägt Handschuhe, greift nach dem Müllbeutel, geht zum Putzwagen, wirft ihn hinein und spannt einen neuen Müllbeutel in den Eimer. Er würdigt sie keines Blickes. Als er damit fertig ist, blickt er kurz zu ihr, nickt und ist dabei die Tür wieder zu schließen als Sophia aufsteht. „Ich heiße Sophia.“ Er hält inne, sieht sie kurz an und sagt „Schön“. Dann ist er verschwunden. Reflexartig haut sie sich gegen den Kopf. Ich heiße Sophia? Was war denn das bitte? Ach du scheiße, wie peinlich… Sie geht im Zimmer auf und ab. Wieso hat sie überhaupt etwas gesagt? Kein Wunder, dass er auf so was Dummes nicht reagiert hat. Er entsorgt gerade den Müll und sie redet so einen Unsinn.
Irgendwie muss sie schon wieder lachen, weil es so grottenschlecht von ihr war und sie ist froh, dass niemand anderes diese Blamage mitbekommen hat.
Sie traut sich nicht einmal mehr raus, weil sie Angst hat, ihm erneut zu begegnen. Vielleicht sollte sie übers Fenster hinausgehen? Aber was sollte sie dann draußen? Nein, dann besser hier drinnen bleiben. Sie geht zu ihrem Rucksack und holt ihren MP3- Player heraus, drückt auf Play und es ertönt eines ihrer Lieblingslieder von The Killers. Langsam entspannt sie sich, wobei sie noch immer im Erdboden versinken könnte.

„Hey du Schlafmütze, aufwachen!“, ertönt eine laute Stimme direkt neben Sophias Ohr. Es ist Sabrina, die sie freudestrahlend ansieht. „Bist du etwa schon müde? Wir treffen uns gleich alle in der Mitte vom Camp und wollen ein großes Lagerfeuer machen.“ Sophia erhebt sich langsam. Ein wenig benommen ist sie noch und die Worte von Sabrina brauchen etwas länger zu ihr. Dann nickt sie. „Ist gut.“, bringt sie hervor. „Wo sind die anderen?“, fragt sie. „Die haben dich nicht wach bekommen. Da bin ich dann gekommen. Sie dachten schon, dir würde was fehlen. Dir geht’s aber soweit gut?“ – „Jaja, alles bestens, danke.“, erwidert Sophia. „Okay, also wenn du soweit bist, dann komme einfach raus.“ So schnell wie Sabrina gekommen war, ging sie auch wieder. Ist das hier normal, dass alle so schnell sind?
Sophia geht zum Waschbecken, kneift ihre Augen zusammen und sieht sich skeptisch an. „Na du hast auch schon bessere Zeiten gehabt.“, sagt sie laut zu sich selbst. Dann macht sie sich frisch, kämmt ihr Haar, das leicht durcheinander ist und tritt dann hinaus auf den Flur. Es ist total still. Ein anderer Betreuer, Nils, grinst sie an und geht hinaus von wo die Stimmen kommen.
Als sie vor dem Haus steht, kommen auch schon Melli und Alex auf sie zu. „Na Dornröschen? Ausgeschlafen?“, kommt von Alex. „Ja, nur ohne Wachküssen.“, erwidert Sophia. „Na das holen wir dann beim nächsten Mal nach. Komm jetzt!“
Die Feuerstelle liegt hinter einem Hügel, der dann steil abgeht. In der Mitte sind große Äste aufgestellt, die langsam beginnen zu brennen. Drum herum sieht es aus wie eine kleine Arena, die kreisrund ist. Alle Jugendlichen finden dort Platz und Wärme. Anstatt Sitze sind es aber einfache Steinstufen. Die Mädchen nehmen etwas mittig Platz. Nils hat neben sich eine Gitarre. Der wird doch wohl nicht…?
Das Feuer wird langsam größer und man spürt deutlich die Wärme, die von der Stelle ausgeht. Sophia hatte ganz vergessen, sich eine Jacke mitzunehmen. Sie trägt lediglich ein helles T-Shirt und eine ¾ - Hose in grün.
Sabrina erhebt sich und bittet um Ruhe. „Wir wollten diesen Abend dazu nutzen, um eine erste Resonanz von euch zu erhalten. Wie habt ihr die Fahrt empfunden? Wie ist die Unterbringung, das Essen?“ Ein Raunen geht durch die Menge und Sabrina und die restlichen Betreuer müssen grinsen. Dann fährt sie fort. „Der Tag im Europapark war sicher für uns alle sehr schön und ihr habt euch super benommen! Das ist nicht selbstverständlich und wir hoffen, dass es weiterhin so gut mit uns alles klappt. Morgen nach dem Frühstück wollen wir einen kleinen Schlachtplan mit euch machen, wie die kommenden Wochen weiter verlaufen und so weiter. Doch jetzt wollen wir erstmal den Abend ruhig ausklingen lassen. Wir haben Marshmallows hier!“ Helle Begeisterung macht sich bemerkbar und mindestens die Hälfte der Jugendlichen stürzt sich auf diese weichen, klebrigen Dinger, die Sophia gar nicht mag.
Es wird immer dunkler und das Feuer heller und heißer. Langsam fangen die Horrorgeschichten an. Die Betreuer erzählen von angeblichen Jugendlichen, die viele Jahre zuvor hier waren und eines Nachts einfach verschwanden. Sophia sieht in die Menge. Einige sind belustigt, andere wiederum schauen ernst und auch leicht ängstlich drein.
Sophia selbst ist sich nicht ganz sicher, ob sie zuhören soll oder nicht. Bei solchen Geschichten ist sie doch immer sehr abergläubisch gewesen. Alex lockert die ernste Runde mit ein paar anderen Jungs immer wieder auf, sodass es auch einige Lacher gibt. Mittlerweile hat auch Nils ein paar coole Songs auf der Gitarre gezupft. Viele Klassiker und am besten kommt eisgekühlter Bommerlunder an. Sogar Sophia singt zögerlich mit, wird dann aber immer selbstbewusster und alberner, was Melli und Alex ebenfalls anspornt.
Sophia sieht dabei regelmäßig durch die Runde und entdeckt immer wieder neue Gesichter. Automatisch singt sie das Lied mit. Sie muss schon gar nicht mehr darüber nachdenken so sehr hat sie es sich schon eingeprägt.
Dann aber stockt ihr kurz der Atem. Schräg von ihr am Hügel leuchtet etwas. Es sieht aus wie eine Zigarette und sie erkennt eine Silhouette von einem Menschen. Sophia kneift die Augen zusammen, um mehr erkennen zu können. Ist es der Cola- Typ? „Sophia, was ist los?“, fragt Melli sie und greift sie an der Schulter. In dem Moment verschwindet der Umriss wieder. „Ach nichts, ich dachte, ich hätte da jemanden gesehen.“, entgegnet sie ohne den Blick von dem Punkt zu nehmen. Ihre Freundin belässt es dabei, gibt ihr aber einen Stoß gegen den Arm und animiert sie zum Mitsingen.

Spät in der Nacht dann fallen die Mädchen müde, aber glücklich in ihre muffigen Betten. „Mir tut der Hals total weh.“, bemängelt Melli. „Tja, Prinzessin, du weißt ja, was dagegen helfen soll…“, erwidert Alex mit einem dreckigen Lachen und bekommt prompt ein Kissen ins Gesicht gefeuert. Alles muss laut loslachen und sogar Sophia muss grinsen, obwohl sie sich nicht mehr rühren kann. Als dann eines der anderen Mädchen fragt, was Alex meint, ist das Gelache umso lauter und es dauert sicher eine gute Stunde bis vollkommen Ruhe im Zimmer herrscht.
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