Mütter- und Schwangerenforum

Jetzt muss ich mich auch mal ausheulen

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Anonym 189059
8 Beiträge
30.06.2016 20:34
Ich versuche nochmal so auf eure Beiträge einzugehen und hoffe ich vergesse nichts.

Zum Thema verkriechen und Alltag meistern : das tue ich nicht. Wir sind wirklich viel unterwegs. Ich finde auch, das ich das unter meinen Umständen ziemlich gut meistere. Egal wie ich mich fühle, ob ich lieber im Bett liegen bleiben würde, ob ich krank bin. Ich bleibe niemals liegen.

Grob sieht unser Tag so aus:
5 Uhr mit dem jüngsten aufstehen
Kaffee trinken, Küche aufräumen, Bad grob drüber wischen und Wohnzimmer aufräumen
7 Uhr steht mein großes Kind auf und wir frühstücken zusammen, ziehen uns an und gehen von 8 - 10 raus. Unsere Hunde müssen raus und wir gehen zum Bäcker. Wir sammeln unterwegs für die Kaninchen Löwenzahn und so ein Zeugs, ist matschwetter wird in Pfützen gesprungen etc
Wieder Zuhause angekommen mache ich noch eine Kleinigkeit zum essen, staubsaugen und Kind 2 ins Bett bringen
Mit dem großen bastel ich dann, malen, vorlesen, manchmal kochen und wenn es mir ganz schlecht geht, darf es auch mal Fernsehen
Um 13 Uhr gibt es Mittagessen und wir spielen etwas
Von 15-17 Uhr sind wir wieder mit den Hunden draußen, auf dem Spielplatz, die uroma besuchen, in unserem Schrebergarten etc
17-18 Uhr Tiere füttern, Fläschchen auskochen, Abendessen machen
18 Uhr Abendessen, danach waschen und etwas spielen
20 Uhr Schlafenszeit
Dann kümmere ich mich um Sachen die liegen geblieben sind.
Ist mein Mann da gehe ich auch nochmal mit den Hunden raus.

Ja, so sieht es eigentlich jeden Tag aus. Es verlangt mir viel ab das durchzuziehen. Soviele Jahre schon, ohne mal einen einzigen Tag Freizeit.
Ich habe keine Freunde mehr (verständlich) und auch so wenig, was ich für mich mache. Die Hunde sind so das einzige, was mir von früher noch geblieben ist.

Anonym 189059
8 Beiträge
30.06.2016 20:50
Der Termin bei der Psychologin war ja heute. Sie fand auch, das ich wieder antidepressiva nehmen sollte. Trotzdem hat sie mir noch eine Überweisung zum eekg und bluttest geschrieben. Sie meinte (weil ich erwähnte, das es nach der Geburt kam), das Frauen danach oft Schilddrüsenprobleme hätten und deshalb teilweise auch stark verstimmt sind.
Ich glaube zwar nicht, das da in meinem Fall was dran ist, aber Schaden kann so ein Blutbild ja nicht und war danach direkt bei meinem Hausarzt nebenan, der alles sofort durchführen lies. Am Montag kann ich direkt zur Besprechung hin.

Leider war der Termin für mich insgesamt aber nicht so, wie ich es mir erhofft habe.
Sie hat sie mich schnell , noch ganz am Anfang des Gesprächs, mitten im Satz unterbrochen, als ich erzählen wollte, wie ich mich meist fühle. Viel alleine bin mit den Kindern, mir die Decke auf den Kopf fällt, ich keinen Ausgleich habe, ich immer und ständig mindestens ein Kind um mich habe und ich denke, dass genau das mein Problem ist. Ich krieg den Hintern nicht hoch um an meiner Situation etwas zu ändern. Das es schwer ist ohne familiäre Hilfe und ohne Freunde, einfach so ganz alleine.

Ja, das wollte ich ihr erzählen. Insgeheim war ich nämlich so froh, endlich mit jemanden vom Fach zu reden, jemand der meine wirren Gedanken vielleicht nachvollziehen kann.
Ich kam genau bis zu "ich bin viel alleine mit den Kindern." - denn es gibt ja auch soviele Alleinerziehende, die das auch schaffen. Und sowieso wird man durch Kinder niemals krank.
Das wollte ich auch garnicht sagen, aber danach ist mir die Lust am reden wirklich vergangen bzw habe ich es versucht richtig zu stellen, aber so richtig kam es nicht an.
Ich habe ihr gesagt, das ich es ersteinmal nur mit den Tabletten probieren möchte und das Blutbild bzw eekg machen lassen werde.
Wenn ich nicht das Gefühl habe, das mir das nicht hilft, denke ich über die gesprächstherapie (sicher nicht bei ihr) nach.

01.07.2016 09:14
Ich hatte auch mal so ein tiefes Loch. Bei mir war es SS-Depression. Mein Alltag sah ähnlich wie deiner aus. Ich bin jeden Tag aufgestanden und habe etwas mit meinem Kind unternommen, aber tief in mir war diese Leere, die Selbstzweifel und all das was du beschreibst.
Ich war beim Psychologen, beim Psychiater und in der Klinik.
Ich habe mir dann ein Hobbie gesucht, was mich ausfüllt, befriedigt, was mir ein Ergebnis zeigt und das hat mir einigermaßen durch die schlimme Zeit geholfen.
Irgendwann würde es besser und mir ging es wieder richtig gut.

Jetzt, 3 Jahre später merke ich, dass ich teilweise wieder in mein altes Muster verfalle, dabei könnte es mir theoretisch nicht besser gehen. Es bedarf nur einen Miniauslöser und mir geht es über Tage hinweg schlecht.

Wirklich helfen kann ich dir leider nicht .
Vielleicht geht es dir mit dem AD besser. Wenn nicht, solltest du doch nochmal über eine Gesprachstherapie nachdenken. Bei einem anderen Psychologen.

Liebe Grüße von der Küste
01.07.2016 17:57
Ts: warum um alles in der Welt stehst du um 5 Uhr auf? Der große steht doch auch erst um 7 Uhr auf und noch habt ihr kein kiGa-Stress. Das putzen morgens muss das sein? Ich würde niemals freiwillig um 5 Uhr aufstehen. Eher abends alles machen evtl dann auch mit deinem Mann zusammen. Da fängt dein Tag doch schon gestresst an. Dann steh um 6 auf und päck baby und Tuch und trinke mal Ne Tasse Kaffee auf dem Balkon.
Anonym 189059
8 Beiträge
01.07.2016 21:13
Oh Gott nein, ich stehe nicht freiwillig so früh auf.
Mein jüngstes ist ab 5 Uhr leider topfit.

Ich hab den Haushalt gerne morgens fertig, damit ich mich dann mittags den Kindern komplett widmen kann.
Ist auch schnell gemacht. Kind ins Tragetuch und der positive Nebeneffekt ist, das es nicht durch die Wohnung trampelt und das große dadurch wach wird.
Wie ja schon oben erwähnt, sind wir viel unterwegs und ich hasse es, wenn ich nachhause komme und der Haushalt nicht gemacht ist.

Anonym 189059
8 Beiträge
01.07.2016 21:24
Zitat von Küstenkind:

Ich hatte auch mal so ein tiefes Loch. Bei mir war es SS-Depression. Mein Alltag sah ähnlich wie deiner aus. Ich bin jeden Tag aufgestanden und habe etwas mit meinem Kind unternommen, aber tief in mir war diese Leere, die Selbstzweifel und all das was du beschreibst.
Ich war beim Psychologen, beim Psychiater und in der Klinik.
Ich habe mir dann ein Hobbie gesucht, was mich ausfüllt, befriedigt, was mir ein Ergebnis zeigt und das hat mir einigermaßen durch die schlimme Zeit geholfen.
Irgendwann würde es besser und mir ging es wieder richtig gut.

Jetzt, 3 Jahre später merke ich, dass ich teilweise wieder in mein altes Muster verfalle, dabei könnte es mir theoretisch nicht besser gehen. Es bedarf nur einen Miniauslöser und mir geht es über Tage hinweg schlecht.

Wirklich helfen kann ich dir leider nicht .
Vielleicht geht es dir mit dem AD besser. Wenn nicht, solltest du doch nochmal über eine Gesprachstherapie nachdenken. Bei einem anderen Psychologen.

Liebe Grüße von der Küste


Danke für deinen lieben Beitrag.

Ja, so in etwa ist das bei mir auch. Kleinste Auslöser reichen um mich völlig aus der Bahn zu werden. Anfangs habe ich es mit mir selber ausgemacht und konnte es gut überspielen. Mittlerweile merken es aber alle. Meine Laune ist oft nicht tragbar, schon garnicht für die Kinder. Ich schimpfe viel zu viel. Sie stellen Kleinigkeiten an, so wie Kinder nun mal sind, und ich könnte an die Decke gehen. Im nächsten Moment tuts mir dann natürlich total leid und ich würd mich am liebsten ins Schlafzimmer verkriechen und schlafen, schlafen, schlafen.

Ich habe auch schon ganz oft hin und herüberlegt wegen einem hobbie.
Aber so richtig gepackt hat mich noch keine meiner Ideen.
So ein richtiges hobbie hatte ich auch noch nie.
Vieles ist auch einfach nicht machbar, wegen der Arbeit meines Mannes. Also vereinsmässig oder so etwas in die Richtung. Wenn dann nur etwas von Zuhause aus. Abends wenn die Kinder schlafen. Aber dann bin ich meist so müde und falle erst auf die Couch und dann ins Bett.
Ich liebe es mit den Hunden laufen zu gehen, das mache ich auch so oft wie es die Schicht meines Mannes zulässt.

Halessia
4118 Beiträge
01.07.2016 21:36
Lass beim nächsten Termin unbedingt deinen VitaminD-Spiegel testen, das ist für gewöhnlich nicht im normalen Blutbild mit drin.
Ich war eine Zeit lang auch wirklich komplett ausgelaugt und depressiv verstimmt, aber es war "nur" ein sehr schwerer Vitamin-D-Mangel!!!
Anonym 189059
8 Beiträge
07.07.2016 09:47
Ich wollte mal kurz berichten: blutergebnisse gut, eekg auch unauffällig.
Das wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn es nur irgendein Mangel wäre
Mir geht's aber derzeit relativ gut. Ich denke das Wetter spielt da eine große Rolle. Das die Tabletten schon nach 5 Tagen wirken, kann ich mir nicht Vorstellen.

Vorgestern waren die Schwiegereltern kurz hier.
Ich hab dann klipp und klar gesagt, als es um den Kindergartenstart ging:

Ich: "Ihr wolltet ja auch noch mit xy eine Tasche kaufen gehen"
Schwiegermutter: "Ach ja genau. Dann fahren wir schön in die Stadt und gehen dann auch ein bisschen Anziehsachen shoppen."
Ich:"Wir waren letzten Monat 2 mal in der Stadt. Es war katastrophal. Xy lag am Ende schreiend auf dem Boden. Klamotten shoppen fand es total langweilig. Ist ständig zu den Rolltreppen gelaufen, hat die Vorhänge von anderen Leuten der Umkleidekabine aufgerissen um dadrin zu spielen, krabbelte zwischen den Kleiderständern am Boden rum etc... Dabei waren wir wirklich nur ganz kurz da um Unterwäsche für sie zu kaufen"
Ich wollte sie wirklich nur vorwarnen und nicht abschrecken, weil mein Kind sich unmöglich in der Stadt benommen hat. Irgendwo kann ich es ja auch nachvollziehen. Ist halt langweili. Ich hätte mir gewünscht, das für das erste Treffen alleine irgendwas schönes unternommen wird und nicht etwas, was vermutlich in größten Stress für alle enden wird.

Schwiegermutter "Oh ok. Dann gehen wir halt nach real, da habe ich auch schöne Rucksäcke gesehen, daneben ist ja auch toys r US, so wie eine Eisdiele.
Ich: "Das wird xy bestimmt gefallen. Eis ist immer gut ."

Gestern traf mein Mann meine Schwiegermutter zufällig, die verzückt ihr Handy griff und ein Bild von der gekauften Tasche herzeigte.
Sie wollen unser Kind dann im Herbst nochmal versuchen abzuholen, und dann in die Stadt fahren. Dann ist es ja älter und es klappt bestimmt.
Ich finde das echt doof. Mit den anderen beiden Enkelkindern war man auf etlichen Spielplätzen, indoorspielplätzen, im eigenen Garten usw.
Und mit meinem will man nur in die Stadt gehen. Es ist 3 Jahre alt und da gibt es doch wirklich schöneres was man machen kann.

Meine Schwester habe ich gestern auch kurz gesehen. Ihr war so langweilig und sie gurkte durch die Gegend und kam dann auch bei uns an.
Ich sagte ihr, wenn ihr doch so langweilig ist, könne sie doch xy auch mal abholen.
"Ja, nächste Woche sind ja Ferien. Da hole ich xy ganz oft ab." (Sie ist schon 24 und in der Ausbildung, also keine 15 jährige Schülerin mehr, der ich abverlange nach dem anstrengenden Unterricht auch noch mein Kind abzuholen).
Ich hab dann nur schnippisch erwidert, das sie nichts versprechen soll was sie nicht hält und ich es leid bin, das alle meinem Kind und mir ständig versprechen es mal abzuholen und wir dann wochenlang nichts mehr voneinander hören.

Naja mal sehen was kommt. Die Schwiegereltern sind somit ja dann ganz raus bis Herbst.
Gerade sehe ich das aber sehr entspannt. Ich schaff das auch alleine bzw mit meinem Mann.

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