Mütter- und Schwangerenforum

Mütter als Kolleginnen, mehr Fluch als Segen?!

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nani26mz
5284 Beiträge
08.05.2015 16:45
Hey zusammen,

wollte euch mal fragen, was ihr von folgendem Artikel haltet:

http://m.brigitte.de/frauen/stimmen/muetter-als-ko lleginnen-1243715/?spef=Tollabox&utm_expid=682 63939-19.iQLmc0PHSBqNkKLyIiRx2A.0

Ich selbst muss sagen, dass es stellenweise für die Kollegen sicherlich nicht prickelnd ist, wenn die Mamas bspw. mal wieder früher gehen müssen, weil das Kind krank ist. Aber generell ist dieser Artikel völlig überzogen und ich bin der Meinung, dass gerade Mamas einen sehr guten Job abliefern. Zumindest die ich kenne, Ausnahmen gibt es ja immer und überall.

So, bin mal auf eure Meinungen gespannt.
08.05.2015 17:27
Ich muss leider sagen: Objektiv gesehen ist der Artikel völlig korrekt. Für Mütter gibt es viele Extrawürste, die die kinderlosen Kollegen dann ausbaden müssen. An meinem alten Arbeitsplatz gab es auch so "Ich muss pünktlich los/früher los/freitags kann ich NIEMALS NIE UNTER KEINEN UMSTÄNDEN länger als bis 14 Uhr arbeiten"-Kandidatinnen und so Aufgaben, die nach Feierabend anfielen, gingen alle an die Kinderlosen, zu denen ich seinerzeit auch gehört habe. Das ist einfach nur frustrierend.

Subjektiv gesehen: Was bleibt einem denn als Mutter anderes übrig, wenn Gesellschaft und Geldbeutel einen in die Berufstätigkeit zwingen?
KratzeKatze
6126 Beiträge
08.05.2015 17:34
ich muss silbermarie recht geben, wenn ich auch finde, das der Artikel sehr pauschalisierend und überspitzt ist.

mich hat es in jungen Jahren auch oft gestört, das meine Kolleginnen mit Kinder immer im Sommer urlaub bekamen, ich hingegen nie und selten bis nie bereit waren, spätschichten zu machen.

heute bin ich Mutter und fordere diese Extrawürste genauso ein und meine kinderlosen Kolleginnen müssen es ausbaden.

so what, das ist der lauf der dinge....

ansonsten gebe ich ganz sicher net mit meinem kind an. Fotos zeige ich auch net rum oder lasse andere ungefragt an unserem leben teil haben.
aber ich hab ne Kollegin, die tut das alles mit einer Penetranz, das man nur noch schreiend davon laufen möchte.
08.05.2015 17:36
Jo ein Artikel über Berufstätige Mütter in der Brigitte, was will man erwarten?

Mag sein, dass diese Dinge, die hier von sich gegeben werden auf manche Mütter zutreffen. Genauso wie auf manch kinderlosen faulen Sack, der sich gern mal auf dem Rücken seiner Kollegen ein paar Vorteile verschafft.

Was halte ich also davon? Nix.
Gleiche Leistung fordern, wie von anderen Mitarbeitern - unabhängig vom Familienstatus - das finde ich richtig und fair. Bringe ich diese Leistung - warum auch immer - nicht, muss ich was anderes tun, reduzieren oder Abhilfe schaffen.
Marf
28106 Beiträge
08.05.2015 17:51
Brigitte halt......
Jeder hat mal Tage wo er pünktlich raus muss.Ob nun mit oder ohne Kind.Dann arbeite ich halt so das dies machbar ist ,ohne meine Arbeit jemanden aufzudrücken. Termine kann ich so legen das ich Zeitpuffer habe......
Notfälle mal ausgenommen,das sind aber auch Ausnahmen,kommen ja nicht dauernd vor.
Das man natürlich als Nichtmutter flexibler und rücksichtsloser agieren kann sollte jedem Chef,Kollegen klar sein.Dann setze ich aber meine Mitarbeiter nach diesen Kriterien ein. Und beuge so schon Engpässen vor.
Ich habe als Kinderlose sowie als Mutter gearbeitet.
Und nur sehr selten erlebt das es da zu Neid oder Stress kam.Und das in vielen Sparten.
Wobei ich aber auch privat und berufliches stark trenne.Im Job bin ich keine Mutti und im Privaten keine Chefin ( ok,Hausdrachenkönigin dann doch )
Sommerkind
9169 Beiträge
08.05.2015 18:18
Zitat von KratzeKatze:

ich muss silbermarie recht geben, wenn ich auch finde, das der Artikel sehr pauschalisierend und überspitzt ist.

mich hat es in jungen Jahren auch oft gestört, das meine Kolleginnen mit Kinder immer im Sommer urlaub bekamen, ich hingegen nie und selten bis nie bereit waren, spätschichten zu machen.

heute bin ich Mutter und fordere diese Extrawürste genauso ein und meine kinderlosen Kolleginnen müssen es ausbaden.

so what, das ist der lauf der dinge....

ansonsten gebe ich ganz sicher net mit meinem kind an. Fotos zeige ich auch net rum oder lasse andere ungefragt an unserem leben teil haben.
aber ich hab ne Kollegin, die tut das alles mit einer Penetranz, das man nur noch schreiend davon laufen möchte.

Bis auf den Satz mit der penetranten Kollegin kann ich das zu 100% so unterschreiben. Auch ich habe, als ich noch jünger, kinderlos und vollzeitarbeitend war, die "TZ-Muttis" belächelt und mich geärgert, dass diese oft automatisch zwischen Weihnachten und Silvester(nur ein Beispiel) frei hatten, eher gehen mussten, immer mittags gehen "konnten" usw. Heute, wo ich selbst Mutter und teilzeitarbeitend bin, merke ich, wie ätzend das teilweise ist. Und ich bin definitiv keine von den Müttern, die nur über´s Kind reden, Urlaub voraussetzen usw. Was mich aber ärgert und nervt, sind Sprüche wie "Dafür hast du doch zwei Tage die Woche frei"(ich arbeite nur mittwochs bis freitags, dafür aber ganze Tage) oder "du hast´s gut, du hast gleich schon Wochenende" etc. Klingt zunächst mal nicht dramatisch, wenn dann aber eine genervte bis neidische Betonung dazu kommt, kann ich mir dann meist doch ein "Es steht dir frei, ebenfalls für die Hälfte an Geld arbeiten zu gehen" nicht verkneifen Das vergessen nämlich die Meisten ganz gern mal
Blancanieves
2206 Beiträge
08.05.2015 18:32
Ich denke, dass sind Dinge, die sich nicht vermeiden lassen. Ich konnte als damalige Studentin auch 'nur' ein paarmal die Woche Arbeiten oder u.A Teilzeit. Wir hatten auch Mütter im Betrieb und GsD hat das immer sehr gut funktioniert. Ein Kind schließt ja Kompetenz nicht aus. Ja, es passiert schon mal, dass sie dringend nach Hause mussten- Kind krank etc. aber gestört hat mich das nie.
shelyra
69108 Beiträge
08.05.2015 19:26
teilweise kann ich dem artikel schon zustimmen.

bei meinem mann zb arbeiten 2 teilzeit-mütter, die sich eine stelle teilen. hört sich auf dem papier super an, aber die praxis sieht anders aus. beide mütter können nur frühdienst machen, spät- oder nachtdienst geht gar nicht. obwohl die stelle voll besetzt ist fallen diese dienste dann an den rest der kollegen.
bei der urlaubsplanung werden die beiden immer bevorzugt und als erstes "gesetzt", das es aber auch männer mit kindern gibt die zb auf die sommerferienzeit angewiesen sind wird dann oft vergessen. feiertage übrigens genauso - die beiden haben immer frei, andere müssen arbeiten. dass es aber für die anderen inbesondere die papas auch nicht so super ist an weihnachten oder ostern nicht zuhause zu sein wird oft vergessen
Mocca
4449 Beiträge
08.05.2015 19:55
Mich kotzen solche Artikel wirklich an. Sorry!
Es mag ja für viele Mütter gelten, dass sie Privates am Arbeitsplatz erledigen und öfter für sie eingesprungen werden muss als für andere Kollegen, aber die meisten Mütter mit denen ich bisher gearbeitet habe, haben versucht diese Zeiten wieder auszugleichen.

Ja, es gibt Extrawürste für Mütter.
Aber die gibt es auch für andere. Z.B. musste in noch keinem Betrieb, in dem ich gearbeitet habe sich ein Raucher seine "nur mal schnell vor die Tür"-Pause als Pausenzeit aufschreiben, obwohl er so sicher etwa eine halbe Stunde am Tag weniger gearbeitet hat als seine Nichtrauchenden Kollegen.
Ich kenne fast niemanden, der nicht mal kurz ein privates Telefonat am Arbeitsplatz erledigt (bei einem Bürojob), weil das schlicht und ergreifend die Zeit ist in der man den Automechaniker, den Frisör und den Arzt erreicht.

Was die gute Dame über die halbtoten Kollegen schreibt, die sich ins Büro schleppen um die Deadline zu halten: Na Herzlichen Dank an all diese Leute! Die sorgen dann auch gleich dafür, dass sich bei der nächsten Deadline gleich 5 Leute halbtot ins Büro schleppen müssen, weil sie die alle angesteckt haben!

Mir ist auch schleierhaft, wo sie Mütter trifft, die die Kollegen zwangsinformieren, wie sich das Kind entwickelt...
Klar gibt es solche Leute, aber ich musste mir deutlich häufiger und langanhaltender Fotos vom letzten Singel-Urlaub auf Malle anschauen, als Kinderfotos.

Persönlich kann ich nur sagen: Ich bin selbständig und arbeite mit anderen Selbständigen an Projekten für Kunden.
Ich falle da nicht häufiger aus, als "Kollegen" und da ich meine Zeit frei einteilen kann, muss ich halt die eine oder andere Nachtschicht einlegen, wenn sich (wie heute) plötzlich eine Krankheit einschleicht.
Ja, da habe ich SOS funken müssen und gefragt ob jemand für mich einspringen kann - sonst könnte ich das hier nicht schreiben.
Die Kollegen haben zum Glück Zeit gehabt und so bleibt mir die Nachtschicht am Schreibtisch erspart. Genau so springe aber auch in ein (auch in den Abendstunden), wenn eben Not am Mann ist.

Mist - hab mich in Rage geschrieben
Tiecqa
256 Beiträge
08.05.2015 20:57
Ich kenne keine arbeitende Mutter, auf die eine solche Beschreibung auch nur im Ansatz zutreffen würde. Sicher, ich arbeite jetzt auch nicht in nem Bereich, wo ständiges Längerbleiben bis 20 Uhr oder länger normal wäre oder mehrere Dienstreisen pro Woche anstünden aber unsere Mütter empfinde ich als ziemlich flexibel. Dauert es mal länger, bemühen Sie sich oft eine Alternative fürs Kind zu finden oder haben das von Vornherein sogar eingeplant, weil es absehbar war, dass etwas länger dauern könnte. Um Kinder geht es maximal in der Pause, wenn einer mal nachfragt, Urlaubszeiten sind eher an den Schulbesuch der Kinder und damit an die Fereien gebunden und betreffen Väter ganz genauso und private Gespräche für Termine werden kurz und knapp, wie bei allen anderen übrigens auch, gehalten. Und die festen Sprechzeiten gelten auch für kinderlose.
Meiner Erfahrung nach verzetteln sich Mütter weniger und verbringen weniger Zeit beim Tratsch, eben weil sie fertig werden wollen. Oft freuen Sie sich, sich beim Arbeiten mal auf wenige Aufgaben konzentrieren zu können und nicht alles gleichzeitig machen zu müssen und sind in ihrer Selbstreflexion deutlich weiter. Klar kommt auch ne Mutter mal müde zur Arbeit, das tun kinderlose nach ner durchzechten Nacht allerdings auch....

Der Artikel scheint mir von ner völlig anderen Welt zu reden. In meinem Umkreis hab ich sowas jedoch noch nie erlebt...
08.05.2015 22:10
Wow. Der Artikel ist einfach nur mütterfeindlich. So einen Blödsinn hab ich schon lang nicht mehr gelesen.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
08.05.2015 22:21
Oh man, bei solchen Artikeln bin ich froh, dass ich nicht berufstätig bin. Aber ich muss auch zugeben, dass ich momentan gar nicht wüsste, wie ich noch zusätzlich nen Vollzeitjob ausüben sollte. Woher die Zeit nehmen, wenn nicht stehlen.
LIttleOne13
26290 Beiträge
08.05.2015 22:27
Zitat von Cookie88:

Wow. Der Artikel ist einfach nur mütterfeindlich. So einen Blödsinn hab ich schon lang nicht mehr gelesen.


Geht mir auch so.
08.05.2015 22:40
Hat den jemand zuende gelesen? ich konnte nicht über den 1 Absatz hinaus weiterlesen

Die Dame sollte imho etwas an ihrer inneren Einstellung ändern... dann hätte sie nicht immer das Problem, mit solchen Kolleginnen zu tun zu haben
komisch, dass es andere Arbeitgeber gibt, die gerne mütter einstellen, weil man gute Erfahrungen damit gemacht hat

Was die "Extras" für mütter angeht... bei uns hat damals jeder "extras" bekommen, der sie gebraucht hat... unabhängig ob Mama oder nicht...
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
08.05.2015 22:49
Zitat von Viala:

Hat den jemand zuende gelesen? ich konnte nicht über den 1 Absatz hinaus weiterlesen

Die Dame sollte imho etwas an ihrer inneren Einstellung ändern... dann hätte sie nicht immer das Problem, mit solchen Kolleginnen zu tun zu haben
komisch, dass es andere Arbeitgeber gibt, die gerne mütter einstellen, weil man gute Erfahrungen damit gemacht hat

Was die "Extras" für mütter angeht... bei uns hat damals jeder "extras" bekommen, der sie gebraucht hat... unabhängig ob Mama oder nicht...


Ja ich hab ihn zuende gelesen und es wird tatsächlich noch schlimmer.
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