Mütter- und Schwangerenforum

Unsere neuen Nachbarn, die Flüchtlinge...

Gehe zu Seite:
Lealein
10288 Beiträge
27.07.2015 10:38
Ja ich weiß, der Threadtitel ist sehr provokativ, allerdings aus gutem Grund. Ich möchte, dass gerade kritische Mitbürger unsere Erfahrung lesen und sie, hoffentlich, etwas umdenken und die "Flüchtlingsintegration" dadurch vielleicht vereinfacht wird. Vielleicht ein Tropfen auf einem heißen Stein, aber das ist es mir wert.

Vielleicht gibt es ja noch mehrere hier bei MC die ähnliche positive Erfahrungen mit den neuen Nachbarn gemacht haben. Genau DIESE Erfahrungen sind hier ausdrücklich erwünscht. Auch Vorschläge zur Verbesserung der Integration dieser Menschen.

Ausdrücklich NICHT erwünscht sind:
*rassistische Äußerungen
*Kritik an der Sache selbst (Kritik gegenüber der Flüchtlingspolitik zu Gunsten der Flüchtlinge sind jedoch erwünscht, Kernpunkt sollte dabei sein, was genau man verbessern könnte).
*Unwahrheiten, irrsinnige Behauptungen über diese Menschen

...Solltet ihr Lieben ein grundsätzliches Problem mit Flüchtlingen haben und nichts konstruktives beitragen können, dann bitte ich euch inständig nichts, aber wirklich NICHTS, schriftliches zu hinterlassen.

....Dann beginne ich mal:
Im April sind wir in eine 8.000-Gemeinde im Norden Schleswig Holsteins gezogen. Unser neues Heim ist ein Reihenendhaus am Rande eines... sagen wir mal "Problembezirk", vermutlich nicht so schlimm wie die Problembezirke der Großstädte Deutschlands, aber für die hiesigen Verhältnisse wohnen in diesem Bezirk die "Verlierer" der Gesellschaft und die Sozialschmarotzer und auf Sozialhilfe-Angewiesenen.
Todünglücklich hier wohnen zu müssen und im Bewusstsein, dass das Reihenmittelhaus nebenan nach der Kernsanierung (hier hauste eine Dame mit Messie-Eigenschaften) bestimmt von unbeliebten Nachbarn in kürzester Zeit bewohnt werden würde, planten wir bereits aus dieser Gegend so schnell wie eben möglich die Flucht zu ergreifen.

Am 15.07. war es dann soweit. Die Tage davor sahen wir schon immer eine 8 Personen starke Gruppe hier in der Gegend umherstreifen. Eine Frau mit Kopftuch und der dunkle Teint ließ daraufschließen, dass es vermutlich Flüchtlinge sind (vorab: Hier gibt es keine Ausländer, erstrecht keine die Kopftücher tragen). Wir witzelten noch, dass sie vielleicht sogar nebenan einziehen. Wir hatten gar nicht mal bösartige Gedanken, sondern viel mehr "Sorge" wie sie sich verhalten. Denn man hört ja immer schauerhaftige Geschichten von Diebstahl, Verwahrlosung der Immobilie... Naja und dann wäre ja noch die Angst vor dem Unbekannten.
Wie gesagt, am 15.07. zogen sie ein. Das ging alles ganz schnell und uns wäre es fast nicht aufgefallen, wenn das Reihenhaus nicht so extrem hellhörig wäre. Die zwei darauffolgenden Tage beschränkte sich der Kontakt auf ein höfliches Nicken und dazu ein nettes "Moin" oder "Hallo" beiderseits. Dann am 3. Tag, wir hatten gerade "Homeland" geschaut , war mein Mann kurz auf der Terrasse und einer der Männer auch und sie luden ihn zu sich ein.
Was mir so im Kopf rumschwirrte? Angst, dass meinem Mann etwas passiert. Verrückt oder? Mein Kopf dichtet mir so skurile Sachen zurecht, obwohl ich diese Menschen gar nicht kenne. Es behauptet, dass diese Männer nebenan böse Handlungen vollziehen könnten. Um 2 Uhr nachts kam er wieder Zuhause und er war aufgeregt wie ein kleines Kind. Erzählte mir bis ins kleinste Detail wie es war.
4 Männer, alle Mann aus Syrien. Ganze 25 Tage sind zu Fuß von der Türkei bis nach Deutschalnd gereist. Wo genau ihre Familien sind, haben wir nicht genau verstanden, entweder sie sind noch in Syrien oder in Türkei. Auch die Begründung können wir noch nicht ganz nachvollziehen, denn sie sagten, dass nur die Männer in Gefahr wären, da sie "wertvoller" wären. Entführung ist in derem Fall der Grund zur Flucht gewesen. Der eine Bruder von einem dieser Männer kam bei einer Entführung ums Leben (Enthauptung). Der Älteste, und derjenige der zumindest bruchtstückenhaft englisch spricht, ist 41 Jahre alt und Jurist (Rechts...irgendwas), dann zwei Brüder die Friseure sind und ein Bäcker.
Die Kommunikation funktioniert recht gut via englisch und Google-Übersetzer von deutsch auf arabisch, auch wenn Google gerne mal total wahnwitzige Sätze bildet, sodass oft Verwirrung herrscht. Aber alles in allem kann man sich mit Geduld verständigen.
Mein Mann war so frei sie zum Kuchen einzuladen. Zwei von ihnen kamen dann auch (der Jurist und der Bäcker), warum die anderen zwei nicht kamen, wissen wir nicht. Sie haben irgendwas von einem Termin erzählt.
Es war unheimlich interessant und witzig sie bei uns zu haben. Sie fragten auch, ob wir es gut fänden, wenn Griechenland in der EU bleiben würden (sie selbst haben kein Statement dazu abgegeben, irgendwie funktionierte die Google-Übersetzung nicht so recht, sodass sich dieses Thema um Sand verlief). Dann erzählten wir ihnen, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die ein Problem damit haben, dass hier Flüchtlinge untergebracht werden. Auf die Frage "Warum" haben wir unsere Vermutung kund getan: Angst vor der Fremde und Angst, dass uns das gleiche wiederfahren könnte (IS usw.). Andere wiederum aus Unsicherheit den Kontakt vermeiden.

Unsicherheit... Das ist genau das was ich hiermit etwas auflösen will. Den Mut zu haben auf diese Menschen zuzugehen und nicht über diese Menschen zu richten und sie zu meiden. Es sind Menschen wie Du und Ich, Menschen die genauso wie wir ein völlig normales Leben geführt haben, bis zu dem Zeitpunkt als.. um es in deren Worten zu sagen: "and than the war came..*boom*...finish".
Sie sind zivilisiert, haben Autos, Jobs, schöne Häuser/Wohnungen, schicke Einrichtungen, Waschmaschinen, Autos (der Bäcker fährt bspw. ein Mercedes), kleiden sich unheimlich modern, essen Sushi. Es ist nicht das minderbemittelte Volk, was vermutlich die meisten (mich eingeschlossen) Menschen im Kopf haben. Nur mit der Musik sind sie etwas in der Zeit zurück (Britney Spears und Avril Lavigne ). Sie zeigten mir Bilder von der Landschaft Syriens, deren privaten Aufnahmen von Zuhause, ihre Familie und gaaaaanz süße Bilder von den Nichten des Bäckers. Merken: Syrische Babies sind genauso knuffig und süß wie deutsche Babies

Dann erzählte mir der Jurist, dass nicht nur der IS ein großes Problem ist, sondern auch das Asad-Regime.. "It´s the same, it´s all the same" sagte er mit traurigem Ausdruck, worauf ich meinte: "You need a 'Merkel'" (sinnbildlich für die Demokratie versteht sich ) und er: "Yes, yes!!"

Dann haben wir ihnen noch "Nachbar", "Kuchen" und "Baum" beigebracht.

Eigentlich habe ich noch viiiiel mehr zu erzählen, muss jetzt aber erstmal den Kleinen wecken um den Großen vom Schwimmunterricht abzuholen.

Vielleicht findet sich ja hier jemand der offen genug ist mit mir im positiven Sinne darüber zu unterhalten. Noch lieber wären mir weitere positive Erzählungen.

Es soll ein ausnahmslos positiver Thread werden.
27.07.2015 10:46
Gemerkt ich hab selbst keine eigenen Erfahrungen, freue mich aber, auch mal was positives lesen zu können zwischen den ganzen Halbwahrheiten und gerüchten
Lealein
10288 Beiträge
27.07.2015 10:48
Zitat von Viala:

Gemerkt ich hab selbst keine eigenen Erfahrungen, freue mich aber, auch mal was positives lesen zu können zwischen den ganzen Halbwahrheiten und gerüchten

Das freut mich sehr! Ich hoffe inständig, dass noch weitere positive Erfahrungen kommen
Halbwahrheiten das ist ein Stichwort auf das ich nachher nochmal eingehen möchte...

Und verdammt... Ich habe super viele Fehler in den Text gehauen, ich hoffe ihr könnt darüber hinwegsehen.
Niji
32929 Beiträge
27.07.2015 11:08
ich hab nur deine freude diese erfahrungen zu teilen gelesen. die fehler hab ich einfach ignoriert. also alles gut

wir haben selbst hier auch nciht solche erfahrungen. aber ich lese es sehr gern mit
27.07.2015 11:08
Meine Erfahrungen mit Asylbewerbernist schon einige Zeit(25 Jahre) her.
Meine Mutter war Juso-Vorsitzende und aktiv in einer Asylinitiative tätig und ich immer dabei.
Wir wurden in dem Männerwohnheim sehr lieb aufgenommen,die Männer haben gekocht und waren weder aggressiv, noch irgendwie anders böse.Einer dieser Männer wurde später mein Onkel .Hat sich glatt meine Tante geschnappt und geheiratet.
Eine iranische Asylbewerberfamilie wurde wie eine Zweifamilienhäuser für mich.So liebe und gastfreundliche Menschen.
Diese iranische Familie musste politisches Asyl beantragen,da sie gegen Regime des Ayatollah Khomeini waren.
Ein harter Schlag-eine wohlhabende und gebildete iranische Familie lebte plötzlich in Armut und Ablehnung.
Mittlerweile sind sie deutsche Staatsbürger, die Frau(im Iran Lehrerin) hat hier nochmal studiert und ist Sozialpädagogin,der Mann hat ein Restaurant und die Mädchen haben beide studiert und arbeiten.
Ich kann also sagen,dass ich nur positive Erlebnisse hatte.
Ania88
1171 Beiträge
27.07.2015 11:15
bei uns in der Stadt sind im moment auch 3 asylatenheime und ich habe bis jetzt noch nichts negatives mitbekommen außer dass sie auf der straße rumlunger müssen weil sie einfach nicht arbeiten dürfen! und DAS finde ich absolut verwerflich! Ich habe schon einige von den Menschen kennengelernt und von einbrüchen die sich gehäuft haben oder sonstwas mit gewalt, vergewaltigung die sich vermehrt haben habe ich noch nichts mitbekommen! hier hat sogar ein asylbewerber einem anderen das leben gerettet in dem er in den Lech gesprungen ist um ihn aus dem wasser zu holen! alle anderen die dort waren haben zugeschaut und der kerl wäre ersoffen wenn nicht dieser Asylbewerber gewesen wäre!
27.07.2015 11:15
Ich hatte in eine meiner Klassen ein Mädchen aus dem Iran.
Die Familie ist vor 4 Jahren nach Deutschland geflüchtet und sprach kein Wort Deutsch. Das Mädchen ist dann in die Grundschule gekommen und geht mittlerweile in die 7. Klasse eines Gymnasiums. Sie spricht perfekt Deutsch, ohne Akzent und ist die Beste in ihrer Klasse. Sie ist ein total liebes Mädchen, sprachlich unheimlich begabt und Englisch und Französisch sind ihre Lieblingsfächer.
Ihre Mutter war beim letzten Elternsprechtag dabei und auch mit ihr kann man sich mittlerweile in gebrochenem Deutsch gut verständlich unterhalten.
Sie haben sich einfach super integriert, einfach toll.
Angi93
3418 Beiträge
27.07.2015 12:31
Ich find deine Erfahrung echt super toll auch wenn meine Meinung teils teils ist, freu mich sowas zulesen.

Ich finde man könnte einiges besser machen, die Menschen müssten viel mehr hier integriert werde und nicht so abgeschottet Leben und vorallem Arbeiten dürfen, denke das wollen viele, deutsch Kurse damit sie sich hier verständigen können.
AliceWondering
299 Beiträge
27.07.2015 12:42
Mich freut es ja,das es auch positive eindruecke.gibt. aber leider,ist das wohl eher selten...
wir haben.letzte woche die dritte fluechtlingsunterkunft in.naechster naehe bekommen...

das man sich beim.spazieren gehen mit dem.hund.beschimpfen.lassen musste,war ja schon alltag. aber mittlerweile trauen ich und die anderen frauen.aus der nachbarschaft uns ohne.unsere maenner nicht mehr vor die.tuer.

ich schreibe mal.stichpunkt artig was jetzt innerhalb einer woche so.schoenes.vorgefallen.ist...

-beschimpfungen
-mit bierflaschen bewerfen lassen
-kinder und frauen bedraengt

haben.hier jeden tag die polizei.

ich finde es traurig,dass man sich in.einem land,das hilfe anbietet so.benehmen muss...
das zieht die menschen,die hier hin.kommen.und wirklich dankbar fier.diese hilfe sind und sich hier benehmen so.in.den.dreck...
AliceWondering
299 Beiträge
27.07.2015 12:44
Achso,bsvor dass wieder falsch aufgefasst wird,ich bin dafuer dass den.menschen.geholfen.wird.
aber ich finde es traurig das man.sich hier so.benimmt....
es sind nicht alle , aber ich habe hier die.negativ beispiele....und alle anderen werden.durch sowas on.den.dreck.gezogen.... traurig
Putsch
26805 Beiträge
27.07.2015 13:21
Ich kann da auch mitmachen.
Allgemein habe ich recht viel mit den Asylbewerbern zu tun, da wir in der Umgebung 3 Heime haben. In einem davon habe ich während meiner Elternzeit ehrenamtlich bei allem möglichen geholfen, jetzt leider aus Zeitgründen nur noch gelegentlich.

Bis Anfang des Jahres wohnten wir in einer recht sozial schwachen Wohngegend. In der Siedlung gab es viele Wohnungen für Flüchtlingsfamilien.
Bis auf "Hallo und Tschüß" habe ich dort mit niemandem Kontakt gehabt. Allgemein kann ich sagen, dass sie sich unauffällig verhielten. Gingen mal spazieren, die Kinder sah man auf dem Spielplatz und sonst war da nichts.

Jetzt wohnen wir in einer etwas teureren Gegend und dementsprechend gibt es weniger Flüchtlingswohnungen um uns herum.
Vor einigen Wochen zog nun eine Familie aus Syrien in die Nachbarschaft. Vater, Mutter, zwei Kinder (9 und 5). Die Eltern grüßen freundlich und wirken schüchtern und zurückhaltend. Die Kinder haben schnell Anschluss gefunden. Hier ist es so, dass die Kinder aus der Gegend sich alle auf dem Spielplatz treffen. Da spielen alle Nationalitäten friedlich miteinander. Der Sohn (9) ist jedenfalls ein sehr lieber und höflicher Junge. Hat sich sehr gut in die Gruppe der Kinder integriert. Seine Schwester hat er immer an der Hand und kümmert sich rührend um sie. Auch mit meinen Kindern spielen die beiden gern. Sie sind jetzt 8 Monate in Deutschland und der Junge spricht wirklich sehr gut deutsch. Klar, mit viel Akzent aber unheimlich gut. Seine Schwester hat geistig ein paar Probleme, ist aber auch sehr lieb. Die beiden lieben deutsche Kinderbücher und waren unendlich froh als ich ihnen letztens einen Karton voll alter Bücher von uns gab. Die Mutter wollte mir später 5€ dafür in die Hand drücken und wurde echt rot, als ich ihr verständlich gemacht habe, dass die Bücher geschenkt sind.

Zusammenfassen kann ich also: Die Familien, die ich erlebe, leben recht unauffällig. In der Nähe von Flüchtlingsheimen wurde ich noch nie doof von ihnen angemacht. Von deutschen "besorgten Bürgern" wurde ich dagegen tatsächlich mal bespuckt, als ich zum Zuckerfest ins Heim eingeladen war und eine Tüte voll Spenden dabeihatte.
Hummers_Mami
26714 Beiträge
27.07.2015 13:25
Schön Den Thread verfolge ich gern weiter!
cooky
12592 Beiträge
27.07.2015 13:35
Zitat:
Bis auf "Hallo und Tschüß" habe ich dort mit niemandem Kontakt gehabt. Allgemein kann ich sagen, dass sie sich unauffällig verhielten. Gingen mal spazieren, die Kinder sah man auf dem Spielplatz und sonst war da nichts.


Das kann ich weitesgehend so teilen. Meine Tochter hat zudem einen "Freund". Also einen Mann um die 20, den wir beim spazierengehen öfter sehen, der immer wieder an der Kasse vor uns stand und die beiden grinsen sich immer an. Mittlerweile grüßen wir uns und redet mal miteinander.
Meistens sieht man nur wie viele zum Einkaufen in größeren Gruppen hier herumlaufen oder wie die Jugendlichen hier in der kleinen Parkanlage "abhängen". Alles ganz problemlos.
Leider sind die Zustände in dem Heim wohl sehr schlimm. Meine Hebamme betreut dort auch eine andere Mutter und erzählte mir, dass dort leider wirklich Chaos herrscht. Es ist ein Hinterhaus und ich bin einmal hin. Ich weiß garnicht genau wieso. War so ein innrer Drang, ob man da nicht mal was helfen kann. Allerdings haben mich zwei Männer die davor saßen angeschrien. Was sie genau agten verstand ich nicht, aber meine Aktion war nun auch wenig durchdacht ^^ und eben eine Mishcung aus Lage mal sehen, Hallo sagen, schauen was man tun kann. Da vor dem Haus selbst mehrmals im Monat Polizei und Krankenwagen stehen, bin ich auch schnell gegangen. So alleine war das nun auch eine sinnlose Aktion. Von außen war alles halt sehr zugemüllt.
Es gab wohl auch einen Vorfall, bei dem ein Mann nachts blutüberströmd in der Nachbarschaft an vielen Häusern klingelte.
Die Probleme herrschen also unter den Menschen. Kein Wunder, wenn man so zusammengefercht miteinander leben muss. Man benennt sie immer als Kollektiv, aber das viele vielleicht aus so verschiedenen Gebieten kommen und null miteinander anfangen können....
Eine Freundin kennt in ihrer Funktion als Sozialarbeiterin auch die Zustände im Haus. Es ist in der Umgebung auch wohl sehr bekannt. Aber eben weil intern viel passiert und nicht weil nun die Nachbarschaft großartig beklaut wird o.ä.
zetten
14302 Beiträge
27.07.2015 13:43
Meiner Meinung nach ist mit das größte Problem, dass alle in ein Heim gestopft werden und sich dann da zusammenrotten. Dadurch machen die viel Mist.
Ich habe bisher leider auch nur negative Sachen aus dem Wohnheim gehört hier um die Ecke. Polizei ist regelmäßig da (hab da auch mal mit Polizisten geredet, die meinten, abends traut sich selbst die Polizei nicht mehr zu zweit da rein) und wir hatten auch schon einige unnatürliche Todesfälle.
Das Problem würde sich denk ich minimieren, wenn die nicht alle auf einem Haufen untergebracht werden würden, sondern eher in kleinen Wohngemeinschaften, wo jeder auch was mit machen muss. (bei uns im Asylheim putzen deutsche ihnen hinterher!?) so ließe sich eine bessere Integration bewerkstelligen.
Ich finde aber, dass der Staat ihnen die Möglichkeit geben sollte, arbeiten zu gehen, bzw sogar als Pflicht. Immerhin wird davon geredet, dass es teilweise Fachkräfte sind, also kann man das doch als deutscher Staat auch nutzen?
Und dann stell ich mir aber auch immer wieder die Frage, warum müssen Asylbewerber mit den neuesten Handys und Markenklamotten rumlaufen und Taxifreifahrten geschenkt bekommen?
Und das mit den Deutschkursen wird hier zum Beispiel auch angeboten, aber was nützen die, wenn sich die jungen Herren lieber in der Stadt nach hübschen deutschen Mädchen umsehen?

Hab den Überblick über den Text verloren. Aber ich freue mich, dass du so positive Erfahrungen machen konntest. Und hoffe, dass ich die auch mal machen darf.
Putsch
26805 Beiträge
27.07.2015 13:45
Zitat von cooky:

Zitat:
Bis auf "Hallo und Tschüß" habe ich dort mit niemandem Kontakt gehabt. Allgemein kann ich sagen, dass sie sich unauffällig verhielten. Gingen mal spazieren, die Kinder sah man auf dem Spielplatz und sonst war da nichts.


Das kann ich weitesgehend so teilen. Meine Tochter hat zudem einen "Freund". Also einen Mann um die 20, den wir beim spazierengehen öfter sehen, der immer wieder an der Kasse vor uns stand und die beiden grinsen sich immer an. Mittlerweile grüßen wir uns und redet mal miteinander.
Meistens sieht man nur wie viele zum Einkaufen in größeren Gruppen hier herumlaufen oder wie die Jugendlichen hier in der kleinen Parkanlage "abhängen". Alles ganz problemlos.
Leider sind die Zustände in dem Heim wohl sehr schlimm. Meine Hebamme betreut dort auch eine andere Mutter und erzählte mir, dass dort leider wirklich Chaos herrscht. Es ist ein Hinterhaus und ich bin einmal hin. Ich weiß garnicht genau wieso. War so ein innrer Drang, ob man da nicht mal was helfen kann. Allerdings haben mich zwei Männer die davor saßen angeschrien. Was sie genau agten verstand ich nicht, aber meine Aktion war nun auch wenig durchdacht ^^ und eben eine Mishcung aus Lage mal sehen, Hallo sagen, schauen was man tun kann. Da vor dem Haus selbst mehrmals im Monat Polizei und Krankenwagen stehen, bin ich auch schnell gegangen. So alleine war das nun auch eine sinnlose Aktion. Von außen war alles halt sehr zugemüllt.
Es gab wohl auch einen Vorfall, bei dem ein Mann nachts blutüberströmd in der Nachbarschaft an vielen Häusern klingelte.
Die Probleme herrschen also unter den Menschen. Kein Wunder, wenn man so zusammengefercht miteinander leben muss. Man benennt sie immer als Kollektiv, aber das viele vielleicht aus so verschiedenen Gebieten kommen und null miteinander anfangen können....
Eine Freundin kennt in ihrer Funktion als Sozialarbeiterin auch die Zustände im Haus. Es ist in der Umgebung auch wohl sehr bekannt. Aber eben weil intern viel passiert und nicht weil nun die Nachbarschaft großartig beklaut wird o.ä.


Ja, das kann ich so bestätigen.
Ich hab ja nun mehrere Heime von innen gesehen. Zwar war alles sauber, bescheiden und ausreichend eingerichtet, aber eben doch sehr beengt.
Dass 3 Männer sich dauerhaft ein Zimmer teilen war ganz normal. Männer, die sich zuvor nie gesehen hatten...
Dazu die emotionale Anspannung und die Tatsache nichts tun zu können. Sie dürfen sich nicht um Arbeit bemühen, nichts...Sie warten ab und wissen nicht wann sich was ändert.
Das schweißt einerseits zusammen, andererseits kracht es auch mal gewaltig. Ich kann das verstehen. Ich bin schon genervt, wenn ich mir 3 Tage mit jemand anderem ein Krankenhauszimmer teilen muss...

Das hat sich übrigens in dem Heim, in dem ich mithelfe verbessert seit der große Garten für die Bewohner freigegeben wurde und man ihnen Gartenwerkzeuge und Baumaterialien zur Verfügung gestellt hat. Sie haben Beete gepflanzt, bunte Wege aus Betongartenplatten gebaut, einen Sandkasten angelegt und planen noch weiteres.
Seitdem gibt es was zu tun, sie haben halt wieder irgendeinen Sinn und sind deutlich entspannter.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 23 mal gemerkt