Mütter- und Schwangerenforum

Attachment Parenting

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Pu-muck
1224 Beiträge
22.01.2016 21:36
Meiner schon außerdem wollte ich auch wieder etwas entspannter mit den großen umgehen, irgendwie war das jetzt eine weile echt angespannt...
22.01.2016 21:41
Bei uns wird "Erziehung" (Baaah... das Wort. Ich hasse es.) ja jetzt erst wirklich aktuell. Autonomie Juhu.
Pu-muck
1224 Beiträge
22.01.2016 21:43
Zitat von Manveri:

Bei uns wird "Erziehung" (Baaah... das Wort. Ich hasse es.) ja jetzt erst wirklich aktuell. Autonomie Juhu.


Wieso? Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.01.2016 21:45
Dumdidu...
cooky
12537 Beiträge
22.01.2016 21:54
Das wird noch besser....

Joa hier lebt es sich wohl auch recht doll nach dem AP Modell. Stillen wie und so lange das Kind mag, die Große wollte mit knapp Zwei in ihr Bett ziehen, aber schläft seit Frau Bays Geburt ausschließlich bei uns, weil sie es will., bedürfnisorientiert.
Wobei Tragen mal so mal iat, im Moment hab ich tierisch Bock drauf, dann zeitweise wieder nicht.
22.01.2016 21:55
Ich gehe davon aus, dass das noch besser wird. Schließlich sind meine Trommelfelle noch intakt trotz Wutanfällen. Da geht noch was.
Pu-muck
1224 Beiträge
22.01.2016 21:56
Zitat von LIttleOne13:

Dumdidu...

wir treffen uns auch irgendwie überall. Fehlt nur noch metalgoth

Edit: zumindest treffe ich dich Überall, bin leider meist nicht so aktiv.
22.01.2016 22:17
Also hier wohnt ein gestilltes (10 Monate voll, jetzt mit winziger Menge Familienkost), Familiengebettetes Vollzeittragelinchen. Nur zur info

Sagt mal, welches Werk von Jesper Juul würdet ihr zum Einstieg empfehlen? Kann mich nicht entscheiden.
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.01.2016 22:19
Stimmt.

Wobei ich immer denke, diese stillen-tragen-Familienbett-Definition trifft bedürfnisorientierte Elternschaft nicht ausreichend. (Ja, ich finde AP als Abkürzung zwar praktisch, bin aber kein Fan von Anglizismen. )
Ich verbinde damit die komplette Wahrnehmung des Kindes als eigenständige, vollwertige Persönlichkeit, und den dementsprechendem Umgang mit ihm, vor allem über das Babyalter hinaus. Bei Babys ist das ja noch easy, Bedürfsnisse zu erfüllen... mit dem Einsetzen der Autonomiephase und dem kindlichen Entdecken seines eigenen Willens wirds doch erst lustig. In meinem weiteren Freundeskreis beobachte ich leider häufig, dass die gestillten, getragenen Kinder dann auf der "stillen Treppe" landen oder mit "Wenn du noch einmal, dann..." zum Gehorsam gebracht werden.

Hm, war das jetzt klar genug? Bin etwas zu müde, um zu behaupten, normal denken zu können...
22.01.2016 22:21
Zitat von LIttleOne13:

Stimmt.

Wobei ich immer denke, diese stillen-tragen-Familienbett-Definition trifft bedürfnisorientierte Elternschaft nicht ausreichend. (Ja, ich finde AP als Abkürzung zwar praktisch, bin aber kein Fan von Anglizismen. )
Ich verbinde damit die komplette Wahrnehmung des Kindes als eigenständige, vollwertige Persönlichkeit, und den dementsprechendem Umgang mit ihm, vor allem über das Babyalter hinaus. Bei Babys ist das ja noch easy, Bedürfsnisse zu erfüllen... mit dem Einsetzen der Autonomiephase und dem kindlichen Entdecken seines eigenen Willens wirds doch erst lustig. In meinem weiteren Freundeskreis beobachte ich leider häufig, dass die gestillten, getragenen Kinder dann auf der "stillen Treppe" landen oder mit "Wenn du noch einmal, dann..." zum Gehorsam gebracht werden.

Hm, war das jetzt klar genug? Bin etwas zu müde, um zu behaupten, normal denken zu können...

Word!!!
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.01.2016 22:25
Zitat von Manveri:

Also hier wohnt ein gestilltes (10 Monate voll, jetzt mit winziger Menge Familienkost), Familiengebettetes Vollzeittragelinchen. Nur zur info

Sagt mal, welches Werk von Jesper Juul würdet ihr zum Einstieg empfehlen? Kann mich nicht entscheiden.


Dein kompetentes Kind.

Alternativ hab ich mich nun durch Alfie Kohn, Liebe und Eigenständigkeit, gekämpft. Ja, gekämpft. Ich finde diesen amerikanischen Beratungsstil mit seinen 125fachen Wiederholungen und dem ewigen Herumreiten auf einem Thema scheußlich zu lesen. Aber des Inhalts wegen hats sich gelohnt.
Pu-muck
1224 Beiträge
22.01.2016 22:26
Zitat von LIttleOne13:

Stimmt.

Wobei ich immer denke, diese stillen-tragen-Familienbett-Definition trifft bedürfnisorientierte Elternschaft nicht ausreichend. (Ja, ich finde AP als Abkürzung zwar praktisch, bin aber kein Fan von Anglizismen. )
Ich verbinde damit die komplette Wahrnehmung des Kindes als eigenständige, vollwertige Persönlichkeit, und den dementsprechendem Umgang mit ihm, vor allem über das Babyalter hinaus. Bei Babys ist das ja noch easy, Bedürfsnisse zu erfüllen... mit dem Einsetzen der Autonomiephase und dem kindlichen Entdecken seines eigenen Willens wirds doch erst lustig. In meinem weiteren Freundeskreis beobachte ich leider häufig, dass die gestillten, getragenen Kinder dann auf der "stillen Treppe" landen oder mit "Wenn du noch einmal, dann..." zum Gehorsam gebracht werden.

Hm, war das jetzt klar genug? Bin etwas zu müde, um zu behaupten, normal denken zu können...


Jau, ist ja auch schön einfach... und genau DAS ist im Moment auch mein Problem, irgendwann in den letzten Monaten oder Jahren bin ich wohl in diese Falle getappt und habe angefangen mir diesen Quatsch (wenn, dann...) anzugewöhnen. Es ist so schwer da wieder rauszukommen und die Beziehung ist doch sehr belastet. Deswegen bin ich jetzt hier. :/

Die kleinste ist da natürlich noch einfach zu handhaben, wie du sagst.
22.01.2016 22:30
Zitat von LIttleOne13:

Zitat von Manveri:

Also hier wohnt ein gestilltes (10 Monate voll, jetzt mit winziger Menge Familienkost), Familiengebettetes Vollzeittragelinchen. Nur zur info

Sagt mal, welches Werk von Jesper Juul würdet ihr zum Einstieg empfehlen? Kann mich nicht entscheiden.


Dein kompetentes Kind.

Alternativ hab ich mich nun durch Alfie Kohn, Liebe und Eigenständigkeit, gekämpft. Ja, gekämpft. Ich finde diesen amerikanischen Beratungsstil mit seinen 125fachen Wiederholungen und dem ewigen Herumreiten auf einem Thema scheußlich zu lesen. Aber des Inhalts wegen hats sich gelohnt.

Der Gute Alfie liegt schon angefangen hier rum. Bisher find ich es toll, hab aber erst knapp 1/3 geschafft.
Jesper Juul gibt es allerdings als Hörbuch, was das vorankommen erleichtert.
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.01.2016 22:31
Ich finds auch manchmal unglaublich schwer. Müdigkeit, motziges Baby, nerviger Mann, das verkürzt meine Nerven extrem. Grade ists die Müdigkeit... der Mäuserich hat die letzten 3 Nächte quasi nicht existent sein lassen...

Mir hilft, mir immer vor Augen zu halten, dass es für mich zwar nur eine Kleinigkeit ist, für die Eule aber genau jetzt unglaublich wichtig. Ich hab vorhin eine heutige, kritische Situation beschrieben... moment. Gehe mal grade suchen, wo das war.
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.01.2016 22:36
Gefunden. Ich lass es mal, wie es war, ohne es auseinander zu reißen:

Zitat von LIttleOne13:

Also, ich lasse die Eule einfach ganz oft. Sie durfte als Krabbelkind mit dem (tastengesperrten) Telefon und an der Musikanlage spielen, Tupperdosen und den Papiermüll ausräumen. Wir haben hier keine Türsicherungen oder Gitter. Das, was richtig gefährlich ist - Steckdosen (sind gesichert), Putzmittel, Messer, ist außerhalb der Reichweite. Ich lief nie hinter ihr her und rief "Nein!", sie durfte hier alles erforschen. Inzwischen ist das langweilig. Das Telefon steht in ihrer Reichweite, sie könnte Lichtschalter drücken und Türen öffnen und schließen... kennt sie alles. Freunde von mir haben das Telefon inzwischen oben auf dem Regal und Schlüssel auf den Türrahmen liegen.
Das Wort "Nein" gibts hier nur, wenns wirklich nötig ist. Neulich stellte ich den Mäuserich im Parkhaus grade mitsamt der Babyschale ins Auto, als die Eule, die bis dahin neben mir stand, 2 Schritte weg von mir machte. Ich rief nur "Stopp!" und sie stand wie ein Eiszapfen. Wenn meine Schwiegermutter da war, die Worte wie "Nein", "Stopp" oder "Vorsicht" inflationär nutzt, muss ich die Eule anschließend in einer solchen Situation an der Kapuze fangen, weil sie völlig desensiblisiert ist. Dann habe ich mich bedankt, dass sie so schnell gehört hat und ihr erklärt, dass Kinder im Parkhaus bei der Mama bleiben müssen, weil die Autos ganz groß sind. Sie braucht keine Angst zu haben, damit sie bei mir bleibt. Sie macht es einfach.
Weil ich selten "Nein" sage, haben wir wenig Konfliktpunkte. Beim Einkaufen schiebt sie ihren Kindereinkaufswagen und entscheidet mit. "Wollen wir Äpfel kaufen oder lieber Bananen? Nein, Gurken kaufen wir nicht, die essen wir, wenn es warm ist. (Ich meide Gemüse aus Spanien.) Aber du kannst ein paar Zwiebeln in deinen Wagen legen... möchtest du Hafer- oder Mandelmilch haben? Da vorn sind die Nudeln, hole bitte mal 2 Tüten." Man muss Zeit einplanen dafür, weil sie die Lüftungsschlitze am Kühlregal inspiziert, mir die Kühe auf jeder Kuhmilchpackung zeigt und überlegt, ob wir Penne oder Farfalle essen wollen. Allgemein ist ein gewisser Zeitpuffer immer sehr gut, um Wutanfälle zu vermeiden.
Ich vermeide den Satz "Wenn, dann." Ich sage, "Pass bitte auf, da ist dein Stuhl zu Ende." und nicht "Achtung, du fällst gleich runter." Ich sage nicht "Wenn du nicht aufhörst, das zu werfen, räume ich es weg." sondern "Ich möchte nicht, dass du Bausteine wirfst. Du kannst die Kissen werfen." Sie kooperiert, ich muss meine Macht nicht ausüben.
Und sie weiß, dass sie gehört wird. Wenn sie mich bittet zu kommen, komme ich. Wenn ich noch mit ihr im Bett bleiben soll vor dem Schlafen gehen, bleibe ich. Manchmal, wenn ihr beim Essen ihre Gabel runter fällt, hebe ich sie ihr auf. Und ich bekomme es zurück... wenn ich den Mäuserich im Tuch habe und mir fällt etwas runter und sie sieht es, kommt sie, hebt es auf und sagt "Da Mama, ist runter gefallen, hab ich aufgehoben".
Sicher kracht es auch mal hier. Sie kann mich auf die Palme treiben... aber ich werde nur, sehr, sehr, sehr selten laut oder keife sie an. Wenn, dann weint sie. Sie kennt das nicht von mir, aber es gehört irgendwo dazu, ich bin auch nur ein Mensch. Dann tröste ich sie und entschuldige mich bei ihr, weil es zwar menschlich, aber doch immer wieder falsch ist, meine Wut oder Hilflosigkeit so an ihr auszulassen.
Es gibt auch keine Auszeit. Ich schicke sie nicht auf die "Stille Treppe" um "nachzudenken, was sie getan hat". Heute hat sie eine Christbaumkugel aus Glas kaputt gemacht. Ich war natürlich traurig (wegen der Kugel), genervt (wegen der Sauerei) und verärgert (weil sie zwar an die Strohsterne, nicht aber an die Kugeln darf). Der erste Impuls war, loszupoltern, aber ich habe mich inzwischen sehr gut im Griff. Zählte bis 10, tief durchatmen. Ich hab sie gefragt, ob sie an den Kugeln war. Sie sagte, "Ja. Dürfen Kinder nicht, Mama. Hab den Baum nur gestreichelt." Es war keine Absicht... wieso sollte ich schimpfen. Ich hab sie aufs Sofa gesetzt und die Scherben weg gesaugt. Wir haben die Reste der Kugel in den Müll geworfen, und sie war traurig, weil sie kaputt war. Wir haben zusammen geschaut, dass am Baum ja noch mehr Kugeln sind, aber diese soll sie nicht anfassen... wenn sie fallen gehen sie kaputt. Ich denke, das hat sie nun verstanden.

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