Mütter- und Schwangerenforum

Verhalten Erzieherin Kindergarten

Gehe zu Seite:
Pakuna
7789 Beiträge
30.11.2018 08:50
Ich bin gerade fix und fertig und weiß nicht wo mir der Kopf steht.

Meine Nerven waren eh schon aufs Minimum reduziert. Die Hummel und ich waren schon massiv aneinandergeraten heute Morgen, weil ich noch leicht kränkel und sie gestern mal wieder halb 12 erst eingeschlafen ist, warum auch immer.

Wir waren heute morgen für den Kindergarten also etwas spät dran, weil es mehrere Dramen beim Anziehen gab usw. Es war ein mieser Start für uns und alleine das finde ich schon schrecklich, wenn ich sie dann in den Kindergarten schaffen "muss" (hätte ich heute theoretisch nicht, aber bisher dachte ich, dass sie dort gerne hingeht ).

Da wir 5min "zu spät" waren, war der Gruppenraum schon zu und alle Kinder am Tisch, die beiden anwesenden Erzieherinnen gerade dabei, das Essen aus den Brotdosen zu verteilen. Schon vor der Tür hörte ich das Geschrei. Erzieherin B brüllte ein Kind an. Mir blieb das Herz stehen. Ich machte die Tür auf und sah wie besagte Erzieherin über die kleinste gebeugt stand und brüllte "Wir essen alle zusammen, wann lernst du das endlich mal!!" Die Kleinste! Die ist soweit ich weiß höchstens 2 Jahre und 2-3 Monate. Die ältesten Kinder der Gruppe sind bis max 3 Jahre und 4 Monate.

Erzieherin A, eine ganz liebe, der ich absolut vertraue, nahm mir das Kind an der Tür ab und sah mir deutlich an, was in mir vorging, denn mir ist echt das Gesicht eingeschlafen und mein Herz fing an zu rasen. Mein stärkster Reflex war in dem Moment, mein Kind wieder mitzunehmen. Ich habe Erzieherin B schon öfter mal etwas ruppig erlebt und nicht ganz so liebevoll wie ich mir das wünschen würde. Gut, ich dachte, das kompensieren die Kinder schon irgendwie, aber das war mir heute echt zu viel, besonders weil es bei mir leider den furchtbaren Verdacht verstärkt, dass es ständig so und vielleicht auch manchmal noch schlimmer ist.

Als die Tür vom Gruppenraum zuging, stand ich draußen auf dem Gang und bin in Tränen ausgebrochen. Ich weiß nicht, ob ich die Situation überbewerte und mir meine Nerven einen Streich spielen oder ob mein Gefühl stimmt. Ich will nicht dass mein Kind so behandelt wird!

Ich fühle mich gerade total hilflos! Was mache ich denn jetzt? Was tut man in so einer Situation? Soll ich es ansprechen? Mache ich mich damit lächerlich? Erreiche ich damit, dass mein Kind vielleicht "gemoppt" wird?

Ich hab direkt erstmal den Papa angerufen und mich ausgeheult. Jetzt sitze ich hier und überlege was ich machen soll. Hab den Elternvertreter unserer Gruppe angeschrieben mit der Info, dass ich etwas besprechen möchte.

Wie schätzt Ihr diese Situation ein?
30.11.2018 08:57
Albtraum für eine Mama, wenn man sowas mitbekommt. Ich finde nicht, dass du übertreibst. Ich persönlich hätte mir die Dame gleich gekrallt und ihr vor der Tür ein paar Takte erzählt. Melden würde ich es auch auf jeden Fall.
Sowas geht gar nicht,schlechter Tag hin oder her. Erzieherinnen müssen in der Arbeit einfach professionell sein und ihre Aggressionen im Griff haben.
shelyra
69110 Beiträge
30.11.2018 08:58
Rede mit den Erzieherinnen. Sag ihnen was du beobachtet hast. Erzähl ihnen von deinen bedenken, deinen sorgen. Und merk dir ihre reaktion. Und handel dann dem entsprechend.

Wenn man dann immer noch unzufrieden ist schalte die leitung und/oder den träger ein.

Pakuna
7789 Beiträge
30.11.2018 09:06
Ich hole sie heute direkt nach dem Mittagessen ab. Es fühlt sich gerade sooo falsch an, dass sie dort ist

Ja ich werde das ansprechen. Ich habe halt etwas Angst, dass meine Bedenken als lächerlich und übertrieben dargestellt werden.

Die Hummel ist ja leider auch noch nicht alt genug, um mir genau zu berichten was da vor sich geht. Sie versteht ja nicht, warum ich dieses und jenes wissen möchte und auf ihre Antworten kann ich mich auch nur bedingt verlassen.
LIttleOne13
26290 Beiträge
30.11.2018 09:17
Sprich das an, sowas ist nicht ok und du übertreibst nicht. Wenn man mit so kleinen Kindern arbeitet, muss man sich ein bisschen im Griff haben.
30.11.2018 09:21
Ich würde zuerst mit B reden.
Jeder kann auch Mal nen schlechten Tag haben. Aber dann auch defenitiv mit der Gruppenleitung oder der Leitung.
Das geht nicht! Anschreien, wegen so was nichtigem.
Waffel
1030 Beiträge
30.11.2018 09:23
Ich kann mich sehr gut in Deine (Gefühls)Lage versetzen - auch wenn wir uns in unserem Kindergarten gut aufgehoben fühlen, habe ich schon die ein oder andere ähnliche Situation erleben müssen und kenne das Gefühl, seine Kinder "sofort da 'raus holen zu wollen". Beim Lesen Deines Beitrags kam direkt ein beklemmendes Gefühl in mir auf.

Ich persönlich würde die betreffende Erzieherin um ein kurzes Gespräch bitten und anhand ihrer Reaktion ggfs. noch mit der Leitung sprechen, da ich ebenso wie Du die Befürchtung hätte, dieses könnte dort ihr Standardgehabe sein (zumal Du schreibst, dass Du sie bereits ruppiger erlebt hast). Gerade die Kleinsten können nicht (zuverlässig) daheim "Bericht erstatten".
Mir wäre da auch echt unwohl und man möchte seine Liebsten doch gut betreut wissen.

Lieben Gruss,
Waffel

Christen
25060 Beiträge
30.11.2018 09:34
Zitat von LIttleOne13:

Sprich das an, sowas ist nicht ok und du übertreibst nicht. Wenn man mit so kleinen Kindern arbeitet, muss man sich ein bisschen im Griff haben.
sehe ich auch so!Ausserdem würde ich die Mutter des Kindes informieren. Hatten genau so eine Situation auch mal. Ich schnappte mir die Erzieherin und klärte sie auf, was passiert, wenn ich sie nur einmal so mit meinem Kind erlebe, dass ich sie bei ihrer Chefin melden werde und dass ich die andere Mutter informieren werde. So habe ich das dann gemacht, seitdem hat sie sich wohl im Griff. Bin aber trotzdem froh, dass sie keine Erzieherin meiner Kinder ist....
sososo
260 Beiträge
30.11.2018 11:13
Echt hart. Ich würde wohl als erstes mit der Erzieherin reden, zu der ich am meisten vertrauen habe. Ansonsten würde ich mein Kind wohl zuhause lassen bis das endgültig geklärt ist.

Ach, ich bin aber auch unentschlossen. Ich glaube ich könnte mein Kind nicht mit dieser Erzieherin alleine lassen und würde wohl langfristig komplett wechseln. Klingt jetzt für die meisten sicherlich komplett übertrieben, aber ich finde die von dir beschriebene Situation unglaublich heftig.
30.11.2018 11:16
In der Einrichtung in der ich arbeite ist das Anschreien/Anbrüllen ein Abmahnungsgrund.
Es gab hierzu auch erst vor 1 oder 2 Jahren sogar eine Mitteilung/Dienstanweisunfg für alle im Team.

Sowas geht garnicht.
Klar, auch ich habe schlechte Tage wenn ich mit meiner Tochter stress habe. Oder es eilig gehen muss usw usw und einfach alles nicht klappen will.

Aber dies ist NIEMALS ein Grund, meinen Schutzbefohlenen so einen Ton entgegenzubringen. Niemals.
Da muss einfach die Tür zum Privaten geschlossen sein.
Sonnenschein2019
275 Beiträge
30.11.2018 11:26
Wow, ich bin gerade etwas sprachlos.

Habe sowas selbst auch schon öfters mitbekommen, als meine Tochter noch in die KiTa ging. Es gibt leider Kräfte, die überfordert sind und so reagieren. DU reagierst aber auf keinen Fall über. Würde mein Mann sowas mitbekommen, hätte er den Tag auf jeden Fall noch auf der Matte gestanden und die besagte Erzieherin und die Leitung zum Gespräch gebeten. Ich bin da auch eher zurückhaltend und beobachte viel, bevor ich etwas mache aber bei so einem klaren Fall.... geht gar nicht.
Pakuna
7789 Beiträge
30.11.2018 11:41
Bin jetzt auf dem Weg in die Kita, mein Kind einsammeln und Gesprächsbedarf anmelden

Mit unserer Elternvertreterin habe ich auch schon persönlich gesprochen.
30.11.2018 12:40
Ich, als Elternvertreter, würde mit Dir das Gespräch zu B. suchen , dann mit der Leitung.

Du hast nicht überreagiert!
Wie einige es schon schrieben: Das ist deren Beruf, Sie haben „professionell“ damit umzugehen. Immerhin sind die geschult.

Ich kann auch nicht meine künftigen Tageskinder anschreien. Das würde mir nicht mal in den Sinn kommen!
30.11.2018 12:47
Hatten wir in der Kita bei Amaro in der Gruppe auch schon mal,
ich hab die Erzieherin drauf angesprochen. Wurde dann besser.

Viel Glück für das Gespräch.
Pakuna
7789 Beiträge
30.11.2018 15:12
Als ich ankam, lag mein Kind schon im Bett, obwohl es quasi das Abholzeitfenster war. Also hörte sie der vorgelesenen Geschichte zu, während ich die „Gruppenchefin“ (Erzieherin A) zum Gespräch bat, was gottseidank kein Problem war. Ich hätte sonst auch um einen Termin gebeten.

Sie ging mit mir in einen leeren Raum und wusste sofort, was los ist. Ist hier Dorf, wir sind auch per du. Und dann erzählte ich ihr frei von der Leber weg, wie sehr mich das heute Morgen erschrocken hatte. Dass ich das erste Mal in dem Jahr, seit unser Floh in die Kita geht, ein schlechtes Gefühl beim Gehen gehabt hätte. Dass ich ein Anschreien der Kinder auf keinen Fall akzeptieren würde. Sie hörte aufmerksam zu und schaute mich dabei mit offenem Gesicht an.

Ich merkte ihr schon an, dass sie versuchte den Spagat zwischen Loyalität und Mitgefühl hinzukriegen. Sie gab sofort zu, dass das nicht in Ordnung gewesen ist und dass der Ton nicht angemessen war. Sie wäre irgendwie alte Schule und manchmal sehr direkt. Ich sagte, zwischen direkt sein (was soll das eigentlich bedeuten im Umgang mit Kleinkindern?) und rumschreien liegt ein himmelweiter Unterschied.

Ich holte mir von ihr die Zusicherung, dass das NICHT der gängige Umgangston ist (ich gehe davon aus, dass sie es mehr im Fokus haben wird). Besonders wichtig war mir, dass mein Anliegen nicht bagatellisiert wird, denn DAS wäre dann wirklich ein Problem für mich gewesen!

Im Anschluss bat sie mich, nun auch noch mit Erzieherin B zu sprechen, während sie mein Kimd wieder anziehen wollte.

Dieses Gespräch war dann eher nicht so schön. Wir sind zwar „im Frieden“ auseinandergegangen, aber der Inhalt des Gespräches war irgendwie beunruhigend. Das betreffende Kind bräuchte das manchmal Sie wäre SCHON (!) seit September da und könne sich immer noch nicht beim Essen benehmen. Es wären 16 Kinder und da könne man nicht ständig „Heititei“ machen Der Großteil des Gesprächs bestand darin, dass sie Gründe vorlegte, warum ihr Verhalten ok war. Noch mehr Schärfe bekam das Ganze, als sie sagte, dass die Eltern von dem Kind wüssten, dass man da auch mal strenger rangehen müsse... (hier hob sie nochmal hervor, dass sie ja nicht handgreiflich wird). Da ist mir dann der Kragen geplatzt und ich sagte ihr ganz deutlich, dass wenn ich auch nur ein einziges Mal ein solches Verhalten meiner Tochter gegenüber mitbekommen würde, wüsste ich zwar noch nicht was genau passieren würde, aber es würde definitiv irgendwas passieren. Beschwerde beim Träger, Kind raus, was auch immer.

Irgendwie kriegten wir zum Schluss doch noch ein wenig die Kurve. Ich meinte, ich weiß dass man hier chronisch überlastet ist und es viele Kinder und wenig Erzieher sind und dass ich nicht mit ihr würde tauschen wollen. Da knickte sie ein und brachte dann tatsächlich noch so etwas wie ein Eingeständnis zustande. Vielleicht ist sie doch ein bisschen sehr ruppig gewesen, da müsse sie auch mehr drauf achten... Ach komm!

Ich nutzte die positive Wendung und lenkte auch ein. Wir verabschiedeten uns freundlich und mit einem Lächeln.

Ich schau mir das also jetzt erstmal weiter genau an und spreche auch nochmal mit der Elternvertreterin. Aber was mache ich denn bezüglich des Kindes? Müsste ich nicht eigentlich wirklich mit den Eltern sprechen? Oder überschreite ich da eine Grenze?
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 8 mal gemerkt