Mütter- und Schwangerenforum

Wie erkläre ich das meiner Tochter?

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Anonym 1 (203241)
3 Beiträge
21.12.2019 07:53
Hallo Zusammen.

Meine Tochter kennt von Anfang an nur meinen Stiefvater als ihren Opa. Er ist wie ein Opa zu ihr, liebevoll und alles was dazu gehört. So langsam dämmert es ihr aber, das etwas nicht stimmen kann. Ich nenne ihn ja beim Namen und nicht Papa.

Mein leiblicher Vater hat sich nie für uns Kinder interessiert, war gewalttätig meiner Mutter gegenüber und ist fremdgegangen, lügt und hat uns Kinder oft verleugnet. Es besteht kein Kontakt und ich wünsche auch keinen.

Wie erkläre ich meiner Tochter das nun kindgerecht? Sie ist 6. Habt ihr Anregungen für mich?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Es mir unangenehm ist.

21.12.2019 07:57
Vielleicht einfach, dass dein Vater schon lange nicht mehr bei euch ist und so schon x Jahre alt warst, als Oma dann y kennenlernte?
Jaspina1
2347 Beiträge
21.12.2019 08:04
Hat sie denn gefragt? Ich finde nicht, dass man da Angst haben muss. Er ist mein Stiefpapa. Erklären was das ist und fertig ist. Wenn sie nach der Trennung fragt, keine Details. Es ist vor langer Zeit weggegangen und war nie richtig Papa für dich. Weil er sich nie wie ein Papa verhalten hat...
Anonym 1 (203241)
3 Beiträge
21.12.2019 08:15
Zitat von Jaspina1:

Hat sie denn gefragt? Ich finde nicht, dass man da Angst haben muss. Er ist mein Stiefpapa. Erklären was das ist und fertig ist. Wenn sie nach der Trennung fragt, keine Details. Es ist vor langer Zeit weggegangen und war nie richtig Papa für dich. Weil er sich nie wie ein Papa verhalten hat...


Ich hab Angst das sie ihren Opa dann irgendwie ablehnt weil er ja nicht der "richtige" ist und ihn das sehr treffen würde. Er liebt sie wie seine Enkelin. Als sie auf die Welt kam, war er mit der Erste der sie sehen und halten konnte und war so stolz. Er kam zu uns, da war ich 10 und er hat sehr sehr viel für mich getan und tut es auch heute noch.
Ich möchte meine Tochter einfach nur nicht belügen und sie fragt derzeit schon desöfteren, ja.
Flecki
862 Beiträge
21.12.2019 08:24
Zitat von Anonym 1 (203241):

Zitat von Jaspina1:

Hat sie denn gefragt? Ich finde nicht, dass man da Angst haben muss. Er ist mein Stiefpapa. Erklären was das ist und fertig ist. Wenn sie nach der Trennung fragt, keine Details. Es ist vor langer Zeit weggegangen und war nie richtig Papa für dich. Weil er sich nie wie ein Papa verhalten hat...


Ich hab Angst das sie ihren Opa dann irgendwie ablehnt weil er ja nicht der "richtige" ist und ihn das sehr treffen würde. Er liebt sie wie seine Enkelin. Als sie auf die Welt kam, war er mit der Erste der sie sehen und halten konnte und war so stolz. Er kam zu uns, da war ich 10 und er hat sehr sehr viel für mich getan und tut es auch heute noch.
Ich möchte meine Tochter einfach nur nicht belügen und sie fragt derzeit schon desöfteren, ja.


Warum sollte sie ihn ablehnen plötzlich.

Kinder sind pragmatisch in solchen Sachen
Erkläre ihr, er ist wie ein Vater für dich, auch wenn ihr nicht Blutsverwandt seid, sage ihr das was man im Herzen fühlt das ist wichtig

c.m.1984
3295 Beiträge
21.12.2019 08:35
Wir haben hier auch eine Stiefoma und sie ist hier die absolute Lieblingsoma Wir haben allerdings schon von klein an erzählt das dieses Oma nicht meine Mutter ist und daher ist völlig normal und unser Sohn wusste immer schon Bescheid. Ich würde das nun einfach aufklären und ich denke du musst dir keine Sorgen machen, die Kinder lieben ja nicht wegen einer Blutsverwandschaft...
Mami1978
709 Beiträge
21.12.2019 08:36
Bei uns hier die selbe Kombination .....mein stiefvater ist der Opa und gut.
Irgendwann merkten sie schon das er nicht der echte Opa ist aber Kinder interessiert keine blutlinie sondern nur wer wirklich für sie da ist und mein stiefvater ist der beste Opa den man sich für seine Kinder wünschen kann.
blaupause
1142 Beiträge
21.12.2019 08:36
Nicht ganz die gleiche Situation, aber um aus Kindersicht mit "nicht leiblichen Großeltern" zu schreiben.
Meine Eltern trennten sich als ich 3 war. Mein Papa hat seither eine "neue Frau", meine Stiefmama, sie nenne ich beim Vornamen, meine Tochter nennt sie Oma. Sie weiß aber, dass die andere Oma meine Mama ist.

Ihre Eltern, also meine Stiefgroßeltern, nannte ich immer Oma und Opa. Sogar als meine Stiefgeschwister als Jugendliche vor 20jahren meinten, dass das ja nicht meine richtigen Großeltern wären und ich sie nicht so nennen soll. Das war mir egal. Es waren meine Oma und mein Opa.

Kinder interessieren sich für keine Blutsverwandtschaft, mach dir nicht so viele Gedanken.
-M-Y-A-
23183 Beiträge
21.12.2019 08:51
Der erste Mann meiner Oma verstarb noch lange vor meiner Geburt. Ihr neuer Partner hat mich mein Leben lang begleitet und war immer mein Opa. Ich wusste von Anfang an, dass er nicht der Vater meiner Mutter ist. Er hatte sogar einen anderen Nachnamen. Es hat für mich nie einen unterschied gemacht.

Ich weiß aber gar nicht, warum du das zwingend thematisieren willst. Verwandtschaftsverhältnisse sind in dem Alter vollkommen egal, Hauptsache man liebt untereinander.
Juliane2011
3646 Beiträge
21.12.2019 09:06
Mein Opa mütterlicherseits ist auch nicht der leibliche Papa meiner Mama. War eigentlich nie groß Thema. Ich glaub meine Mama erwähnte es mal, dass ihr leiblicher Papa früh ging und Oma dann eben Opa kennengelernt und später geheiratet hat. Das hat für mich oder meinen Bruder nie einen Unterschied gemacht.
Lealein
10265 Beiträge
21.12.2019 09:16
Was dein Vater damals getan hat, ist natürlich schlimm und soll nicht unter den Teppich gekehrt werden, aber deine 6 jährige damit zu belasten wäre fatal. Das kannst du ihr, bei Interesse, in 10 Jahren erzählen.
Dass Menschen so etwas etwas schlimmes tun, kann sie in dem Alter noch gar nicht greifen und würde sie nur unnötig traurig machen.

Dass der Opa eigentlich nicht der "richtige" Opa ist, ist doch völlig nebensächlich. Wichtig ist doch, wie man diese Rolle annimmt und so würde ich es auch erklären.

Sollte sie Fragen, wo der richtige Opa ist, reicht es ihr zu erzählen, dass du keinen Kontakt zu ihm hast und dass du dafür deine Gründe hast. So handhabe ich es mit meinem Vater und den Nachfragen meines Großen. Warum, wieso, weshalb ist nebensächlich.

Mein Ex hat meinem Sohn eingetrichtert, dass Ida, meine Jüngste, ja eigentlich NUR seine Halbschwester ist und nicht seine richtige Schwester. Da habe ich es wie oben gehandhabt. Er lebt mit ihr zusammen, es fühlt sich an wie eine "richtige" Schwester und somit ist sie es dann auch. Fertig. Das wie wir miteinander umgehen ist das was für mich eine Familie ausmacht und nicht das Blut. Gerade zur heutigen Zeit sehr wichtig, wo es etliche Scheidungen gibt und Patchworktfamilien. Und auch bei Adoptionsverhältnissen ist es doch wichtig, dass wir "nicht Blutsverwandte" als Familie ansehen.
Anonym 1 (203241)
3 Beiträge
21.12.2019 10:13
Zitat von CrazyMya:

Der erste Mann meiner Oma verstarb noch lange vor meiner Geburt. Ihr neuer Partner hat mich mein Leben lang begleitet und war immer mein Opa. Ich wusste von Anfang an, dass er nicht der Vater meiner Mutter ist. Er hatte sogar einen anderen Nachnamen. Es hat für mich nie einen unterschied gemacht.

Ich weiß aber gar nicht, warum du das zwingend thematisieren willst. Verwandtschaftsverhältnisse sind in dem Alter vollkommen egal, Hauptsache man liebt untereinander.


Ich möchte nicht zwingend etwas thematisieren. Ich möchte, wenn gefragt wird, kindgerecht antworten können und sie nicht belügen. Natürlich möchte ich ihr nicht erzählen, welch A-Loch mein Erzeuger ist. Das ist viel zu grausam.
Schaf
12473 Beiträge
21.12.2019 10:21
Ich mag den Ausdruck "Bauchmama" und "Herzmama" sehr gerne. Nur weil ich nicht in ihrem Bauch groß geworden bin, kann ich trotzdem in ihrem Herzen sein.

Klappt beim Stiefvater jetzt natürlich nicht.

Ich würde es aber so erklären, dass er ja Dein Papa ist. Er hat sich um dich gekümmert, für dich gesorgt, mit dir gelacht und geweint - wie es ein Papa eben macht. Der einzige Unterschied ist, dass du ihn erst später kennen gelernt hast und deswegen nennst du ihn nicht "Papa" sondern "Vorname".
Anonym 2 (203241)
1 Beiträge
21.12.2019 10:53
Meine Tochter ist 10 und kennt meinen Stiefvater als ihren Opa. Irgendwann kam sie und sagte, Mama, mein Opa ist doch nicht dein Papa, stimmt's? Ich hab ihr dann gesagt das das richtig ist. Sie sagte dann: aber wenn Opa dein Stiefvater ist, ist er ja auch mein Stiefopa, richtig? Ja, ist richtig. Darf ich trotzdem Opa sagen? Ja klar darfst du das. Für sie ist er nach wie vor der Opa und wird sich auch nicht ändern. Ich wurde auch so groß, mein Opa war mein Stiefopa. Aber für mich bis heute, und er ist schon 3 Jahre tot, ist er immer der Opa. Ich glaube als Kind macht man da keine Unterschiede ob "richtiger" Opa oder nicht.
21.12.2019 11:18
Ich kenne meinen richtigen Opa auch nicht. Für mich war immer der Mann meiner Oma der Opa.
Für mich war das immer normal. Als Kind denkt man da nicht so kompliziert und wenn sie doch eine Beziehung zum Stiefopa hat warum sollte sie ihn plötzlich ablehnen?

Blut ist nicht dicker als Wasser - das muss ich immer wieder feststellen.
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