Hallo zusammen,

Mich schockt diese Nachricht von dem kleinen Gino aus Kerkrade so sehr.

Meine Tochter ist 8 geworden und ich lasse sie noch nicht alleine raus. Mit ist klar, das es irgendwann kommen muss aber wenn ich solche Nachrichten lese, bekommen ich immer mehr Angst.

Der Fall geht mir sehr nah, da wir oft in Kerkrade sind. Meine Schwiegereltern wohnen genau an der Grenze und in Kerkrade kam man schön einkaufen und wenn wir da sind spazieren wir immer rüber. Die Grenze ist quasi hinterm Haus.

Jetzt stelle ich mir vor, meine Tochter wäre bei den Schwiegereltern und hätten sie auf diesen Spielplatz geschickt und wären mal kurz unachtsam geworden.

Meine Tochter ist auch noch nicht soweit und wäre vielleicht auch mitgegangen. Ich kann ihr doch nicht horrorgeschichten erzählen, das dort jemand lauern kann der Kinder entführt?

Wie macht ihr das? Wir wohnen auch in einer größeren Stadt. Wenn wir auf dem Spielplatz sind gehe ich immer mit.

Ich erzähle meinem 5 Jährigen schon seit einem Jahr Horrorgeschichten von bösen Menschen, die Kindern ganz ganz böse wehtun und sie töten und dass er nie nie nie NIEMALS bei jemandem mitgehen darf. Auch nicht, wenn derjenige ihm Hundebabys, Katzenbabys, Süßigkeiten oder tolle Spielsachen zeigen und geben will. Und dass er dann laut schreiend abhauen soll.
Ich hoffe, dass er das in einem Jahr verinnerlicht hat wenn die Schule für ihn beginnt und er alleine in den Bus muss etc.
Auf den Spielplatz alleine weiß ich noch nicht. Da ich eine ziemliche Glucke bin und übervorsichtig aufgrund Berufserfahrung, werde ich da schon noch lange mitgehen. 8/9 sowas da sollte es dann auch mal ohne Mama gehen, vorausgesetzt das Kind ist reif und vernünftig genug.

Ich denke darauf gibt es keine pauschale Antwort.

Meine ist auch 8 und ich gehöre, wenn ich mir mein Umfeld anschaue, auch eher zur Fraktion vorsichtig. Ich versuche allerdings nicht übervorsichtig zu sein und ihre Selbstständigkeit nach und nach zu fördern und "loszulassen". Das fällt mir schwer, aber es muss sein.

Meine Gedanken: Passieren kann immer was, auch mit 12, 14, 20, 30 etc. Ich kann nicht immer bei ihr sein, also muss ich ihr das "Werkzeug" mitgeben sich selber zu helfen. Bedeutet für uns das sie 1 mal die Woche in Selbstverteidigung/Gewaltprävention geht. Dort trainieren die Kinder wie sie sich in solchen Situationen verhalten sollen, also wenn sie jemand anspricht/angreift etc. Parallel dazu hat sie mit Judo angefangen. Und natürlich reden/aufklären.

Ansonsten schaue ich das sie immer min. zu zweit Wege gehen. Komplett allein geht sie auch noch nirgendwo hin. Möchte sie noch nicht. Das ist auch ok. Aber ich schaue schon das sie vermehrt zumindest mit 1 Freundin zusammen allein auf den 5 Minuten entfernt liegenden Spielplatz geht oder zum Bäcker. Es ist ein Abnablungsprozess der sein muss. Wir wohnen auch in einer größeren Stadt.

Zitat von Sumsislaw:

Ich erzähle meinem 5 Jährigen schon seit einem Jahr Horrorgeschichten von bösen Menschen, die Kindern ganz ganz böse wehtun und sie töten und dass er nie nie nie NIEMALS bei jemandem mitgehen darf. Auch nicht, wenn derjenige ihm Hundebabys, Katzenbabys, Süßigkeiten oder tolle Spielsachen zeigen und geben will. Und dass er dann laut schreiend abhauen soll.
Ich hoffe, dass er das in einem Jahr verinnerlicht hat wenn die Schule für ihn beginnt und er alleine in den Bus muss etc.
Auf den Spielplatz alleine weiß ich noch nicht. Da ich eine ziemliche Glucke bin und übervorsichtig aufgrund Berufserfahrung, werde ich da schon noch lange mitgehen. 8/9 sowas da sollte es dann auch mal ohne Mama gehen, vorausgesetzt das Kind ist reif und vernünftig genug.

Ich hoffe Kind- und Altersgerecht. Angst zu machen und zu fördern ist fast nie eine guter Weg, meiner Meinung nach. Aufklärung statt Angst. Angst lähmt und führt dazu das man nicht Handlungsfähig bleibt.

Also was passiert wenn das Kind jetzt jemand anspricht: es gerät in Angst/Panik weil ihm alle Horrorgeschichten einfallen. Im schlechtesten Fall ist er "gelähmt" und der Fremde hat leichtes Spiel. so ein Kind ist ruckzuck gepackt und ins Auto gesteckt, v.a. wenn es sich nicht wehrt. Viel sinnvoller ist Aufklärung und den Kindern sagen was sie TUN sollen. Idealerweise es mit ihnen üben/Rollenspiele.

Zitat von Anonym 1 (208709):

Hallo zusammen,

Mich schockt diese Nachricht von dem kleinen Gino aus Kerkrade so sehr.

Meine Tochter ist 8 geworden und ich lasse sie noch nicht alleine raus. Mit ist klar, das es irgendwann kommen muss aber wenn ich solche Nachrichten lese, bekommen ich immer mehr Angst.

Der Fall geht mir sehr nah, da wir oft in Kerkrade sind. Meine Schwiegereltern wohnen genau an der Grenze und in Kerkrade kam man schön einkaufen und wenn wir da sind spazieren wir immer rüber. Die Grenze ist quasi hinterm Haus.

Jetzt stelle ich mir vor, meine Tochter wäre bei den Schwiegereltern und hätten sie auf diesen Spielplatz geschickt und wären mal kurz unachtsam geworden.

Meine Tochter ist auch noch nicht soweit und wäre vielleicht auch mitgegangen. Ich kann ihr doch nicht horrorgeschichten erzählen, das dort jemand lauern kann der Kinder entführt?

Wie macht ihr das? Wir wohnen auch in einer größeren Stadt. Wenn wir auf dem Spielplatz sind gehe ich immer mit.

Man weiß auch so, wer du bist.

Ich lasse meine 8- und 10- jährigen Mädels alleine raus. Sie gehen auch alleine zu Freunden oder mal- wenn es nicht anders geht- von der Schule alleine nach Hause (über 1 KM).

Sie sind "gebrieft" was das Ansprechen von fremden Menschen angeht und wie sie sich verhalten sollen bzw. wo sie sich im Ernstfall Hilfe holen können (Bäckerei, der ehemalige Kindergarten, was halt so auf den Weg ist).

Ich bin auch Fraktion ängstlich, versuche aber, meine Kinder nicht einzuschränken sondern stark zu machen.

Meine 8 und 6 sind alleine hier im Ort unterwegs.

Sie holen aber meist eh irgendwelche Freunde ab und sind mit denen hier unterwegs.
Sie tragen beide Uhren so das wir wissen wo sie sind und sie können uns jeder Zeit anrufen wenn was ist.

Beide wissen das es nicht nur nette Menschen auf dieser Welt gibt und das manche auch keine schönen Dinge mit Kindern anstellen.

Ich hatte als Kind 2x so ein Erlebnis. 1x vor unserer Haustür und das 2x unterwegs. Beim 2x hatten wir auch die Polizei da und haben verbrecherfotos angeschaut um zu schauen ob der Mann dabei war.

Hallo, meine Tochter ist auch 9 Jahre alt. Und sie darf hier bei uns nicht alleine auf dem Spielplatz. Der Spielplatz hier bei uns in der Nähe ist total versteckt gelegen. Und da ist auch ein Wald gelegen.
Da ist es mir nicht geheuer.

Wenn wir bei meinen Eltern sind oder bei Freunden sind. Dann darf sie schon mal alleine hin oder mit Freunden.

Meine kinder gehen schon sehr lange alleine hier durch den Ort. Mittlerweile geht auch die jüngste (9) alleine ins Schwimmbad.

Morgen ist sie z. B. Auch alleine zu hause. Wir sind arbeiten, die große schwester in der schule und sie hat schulfrei und die ogs ist auch zu.

Hier läuft sie seit 3 jahren alleine zur schule/spielplatz/was auch immer.

Ich weiß zwar nicht was in kerkrade passiert ist, aber ich muss schauen was die Kinder schaffen. Mit 8 war ich nie mit auf dem Spielplatz.

Mein Sohn ist 9 und darf seit einiger Zeit alleine zum Spielplatz, lieber ist es mir aber immer wenn sie mindestens zu zweit sind. Es ist schwer,aber die Kinder müssen selbstständig werden und meine Söhne wissen das mitgehen mit fremden absolut tabu ist und im Zweifel schreien ganz laut. Das mit dem Jungen habe ich auch gelesen und ich frage mich einfach wie man Kindern was antun kann die einfach nur am spielen sind und nichts böses im Sinn haben. Das müssen echt gestörte Leute sein und das schlimme ist, sie sind nicht zu erkennen, es sind ganz normale leute nach außen und im inneren sieht es anders aus.

Wir wohnen auf dem Land.
Mit 6 Jahren durfte die Tochter alleine zum Kindergarten und auch zu Freunden, wenn es nur wenige Straßen weiter war und nicht über die Hauptstraße ging. Das sind Wege von wenigen Minuten.

Auf den Spielplatz würde ich Kinder erst so mit 8 alleine lassen. Dort halten sie sich ja länger auf, laufen nicht so einfach weg, da kann jemand schon einige Zeit auf dem Spielplatz sitzen bevor er Kinder anspricht. Daher ist mir das auch garnicht geheuer.

Den Kindern Angst machen finde ich nicht gut. Wie schon gesagt wurde, Angst lähmt.
Das Kind mit Respekt an das Thema ran führen. Erklären und sagen was zu tun ist.
Wir haben erklärt dass wenn jemand kommt und anspricht oder etwas möchte, das Kind überall klingeln und um Hilfe bitten kann. Ansonsten eben weiter laufen, nicht einsteigen egal was angeboten wird, haben auch Beispiele aufgezählt.

Ein gestärktes Kind hat das Vertrauen in sich solche Situationen meistern zu können. Wir haben das Thema immer wieder mit altersgerechten Büchern durchgesprochen.

Seitdem die Kinder 6 sind dürfen sie hier alleine im Dorf unterwegs sein. Am Anfang nur auf unserer Dorfseite, mit steigendem Alter aber auch im ganzen Dorf.
Es ist aber selten dass sie ganz alleine losziehen. Meist holen sie ihre Freunde ab und sind dann gemeinsam unterwegs.

Ich persönlich sehe keinen Unterschied ob sie morgens alleine zur Schule laufen oder mittags eben auf dem Spielplatz sind oder auf dem Fahrradweg Inliner fahren. Passieren kann immer etwas - das kann man leider nicht verhindern.
Beide großen wissen wie sie sich zu verhalten haben. Und was sie notfalls tun sollen.

Wir wohnen in einer Siedlung wo sehr viele Kinder sind. Meine 2 gehen jetzt seit 2 Jahren allein in die Schule (seit sie 8 sind), Spielplatz sind sie alleine seit sie 7 sind. Ich wuchs selber in einer Zeit auf, wo da viel Unbehagen herrschte (es gab damals in Wien mehrere Mädchen Morde), an das kann ich mich schon erinnern. Ich hab meinen kindern immer erklärt, dass sie nicht mit fremden mitgehen sollen, das glaube ich schon dass sie das beherzigen.

Es ist immer ausgemacht dass sie bestimmte "Grenzen" -haben (also zb bei uns in der Siedlung der Spielplatz, der 2. Spielplatz nur wenn sie es mir sagen).

Aber es wird jetzt mit 10 immer weiter. Jetzt fährt die eine selber zum Sportplatz runter.

Meine Kinder (fast 5 und fast 7) dürfen alleine auf den Spielplatz, der eine Straße entfernt ist. Dorf, kein Stadtleben.
Da sind immer Kinder, ab 5 laufen sie hier alleine zum Kiga und zurück, zur Schule sowieso.
Und wenn der große Bruder geht, darf der Kleinen mit.
Sie wissen, wo sie hin dürfen, kennen genau ihren abgesteckten Rahmen.

Von helikoptern halt ich nichts. Natürlich hat man bei solchen Geschichten immer Angst und ein gesunder Respekt mischt bei mir auch immer mit. Aber ich will meine Ängste nicht auf meine Kinder übertragen. Sie müssen die Regeln kennen, ich hoffe inständig, dass sie verinnerlicht haben, was ich ihnen beigebracht habe und hoffe, dass sie nicht zu den 0,irgendwas % gehören, die an solch einen schlechten Menschen geraten.
Aber das sind meine Ängste. Meiner Meinung nach muss man Kindern auch was zutrauen. Das macht sie selbstbewusst, selbstständig und frei.

Mir persönlich helikopterst du generell zu sehr. Mit 12 kann ihr genauso viel passieren, wie mit 8. Da gibt es auch traurige Beispiele dazu. Aber da wirst du wohl kaum noch neben ihr herlaufen können.

Zitat von Anonym 4 (208709):

Meine kinder gehen schon sehr lange alleine hier durch den Ort. Mittlerweile geht auch die jüngste (9) alleine ins Schwimmbad.

Morgen ist sie z. B. Auch alleine zu hause. Wir sind arbeiten, die große schwester in der schule und sie hat schulfrei und die ogs ist auch zu.

Hier läuft sie seit 3 jahren alleine zur schule/spielplatz/was auch immer.

Ich weiß zwar nicht was in kerkrade passiert ist, aber ich muss schauen was die Kinder schaffen. Mit 8 war ich nie mit auf dem Spielplatz.

Ein 9 jähriger Junge ist mit einem 22 jährigen mitgegangen und er hat ihn getötet. 3 Tage hat man nach ihm gesucht, bis sie die Leiche gefunden haben. War diese Woche

Passieren kann auch mit 11,12,13,14 noch etwas. Die Fälle von Gewalt, Entführungen usw gehen seit Jahrzehnten runter.... Viel wahrscheinlicher ist es dass ein Kind vom Auto erfasst wird oder Missbrauch durch Verwandte erlebt.