Konfirmation ohne Glauben - nur wegen Feier und Geschenken
26.03.2025 15:02
Danke für eure Antworten.
Es handelt sich um das Kind meiner Freundin. Sie möchte, dass sich das Kind auf jeden Fall frei für oder gegen die Konfirmation entscheidet. Das Kind soll es so machen, wie es seiner Haltung entspricht.
Aber meine Freundin hat eine sehr starke Abneigung dagegen, dass man dann im Gottesdienst lügt und danach ohne Grund feiert und Geschenke entgegen nimmt.
Ich bin die Patin und wir wären auf jeden Fall eingeladen, wenn gefeiert wird. Aber ich finde den Gedanken auch seltsam, dass man im Prinzip ohne Grund feiert und Geschenke haben möchte. Ich weiß noch nicht, was ich tun werde.
Es handelt sich um das Kind meiner Freundin. Sie möchte, dass sich das Kind auf jeden Fall frei für oder gegen die Konfirmation entscheidet. Das Kind soll es so machen, wie es seiner Haltung entspricht.
Aber meine Freundin hat eine sehr starke Abneigung dagegen, dass man dann im Gottesdienst lügt und danach ohne Grund feiert und Geschenke entgegen nimmt.
Ich bin die Patin und wir wären auf jeden Fall eingeladen, wenn gefeiert wird. Aber ich finde den Gedanken auch seltsam, dass man im Prinzip ohne Grund feiert und Geschenke haben möchte. Ich weiß noch nicht, was ich tun werde.
26.03.2025 15:10
Zitat von Chrysopelea:Nein, ganz sicher keine Jugendweihe!!! Dieses Relikt aus DDR-Zeiten braucht hier niemand.
Ich würde dem Kind anbieten eine Jugendweihe auszurichten. Dann hat es ein Fest, große Geschenke und keine Verpflichtungen einer Religion gegenüber, der es sich nicht zugehörig fühlt. Du kannst dem Kind ja mal erzählen, was ihr so an Kirchensteuer pro Jahr bezahlt, dann merkt es, dass sich das mit den Geschenken gar nicht rechnet, auf lange Sicht. Darum sollte es beim Glaube ja auch nicht gehen...
Da würden sich die (potentiellen) Gäste, die in der DDR viel Unrecht erlitten haben, gewaltig ärgern. Verwandte des Kindes, die zu DDR-Zeiten sehr hart dafür gekämpft haben, dass sie nicht zur Jugendweihe gezwungen wurden, sondern Konfirmation feiern durften.
Davon abgesehen finde ich, dass durch die Feier der Jugendweihe auch nachträglich das Unrechtssystem der DDR relativiert und beschönigt wird. Meine ganz persönliche Meinung.
26.03.2025 15:13
Ich verstehe von der Mutter echt nicht wie man ein Kind in dem Alter so festnageln möchte und einen Glauben erzwingen. Nur dann kriegt es die Belohnung/konfirmation und Geschenke?
Babys werden auch ohne Glauben (weil sie nicht gefragt werden können) getauft und sind vielleicht hinterher im späteren Leben mehr als ungläubig. Nur weil sie es jetzt sagt, der Konfi Unterricht kann sie auch noch mal zum Umdenken anregen. Vielleicht findet sie ja dann was tolles dran, die Gemeinschaft mit der Kirche, die Fahrten etc.
Und du würdest als Patin wirklich sagen, du kommst vielleicht nicht, weil das Kind es nur wegen der Geschenke macht
Babys werden auch ohne Glauben (weil sie nicht gefragt werden können) getauft und sind vielleicht hinterher im späteren Leben mehr als ungläubig. Nur weil sie es jetzt sagt, der Konfi Unterricht kann sie auch noch mal zum Umdenken anregen. Vielleicht findet sie ja dann was tolles dran, die Gemeinschaft mit der Kirche, die Fahrten etc.
Und du würdest als Patin wirklich sagen, du kommst vielleicht nicht, weil das Kind es nur wegen der Geschenke macht
26.03.2025 16:53
Zitat von Anonym 1 (211841):
Zitat von Chrysopelea:Nein, ganz sicher keine Jugendweihe!!! Dieses Relikt aus DDR-Zeiten braucht hier niemand.
Ich würde dem Kind anbieten eine Jugendweihe auszurichten. Dann hat es ein Fest, große Geschenke und keine Verpflichtungen einer Religion gegenüber, der es sich nicht zugehörig fühlt. Du kannst dem Kind ja mal erzählen, was ihr so an Kirchensteuer pro Jahr bezahlt, dann merkt es, dass sich das mit den Geschenken gar nicht rechnet, auf lange Sicht. Darum sollte es beim Glaube ja auch nicht gehen...
Da würden sich die (potentiellen) Gäste, die in der DDR viel Unrecht erlitten haben, gewaltig ärgern. Verwandte des Kindes, die zu DDR-Zeiten sehr hart dafür gekämpft haben, dass sie nicht zur Jugendweihe gezwungen wurden, sondern Konfirmation feiern durften.
Davon abgesehen finde ich, dass durch die Feier der Jugendweihe auch nachträglich das Unrechtssystem der DDR relativiert und beschönigt wird. Meine ganz persönliche Meinung.
Dann nenn es anders

26.03.2025 20:05
Zitat von Chrysopelea:
Zitat von Anonym 1 (211841):
Zitat von Chrysopelea:Nein, ganz sicher keine Jugendweihe!!! Dieses Relikt aus DDR-Zeiten braucht hier niemand.
Ich würde dem Kind anbieten eine Jugendweihe auszurichten. Dann hat es ein Fest, große Geschenke und keine Verpflichtungen einer Religion gegenüber, der es sich nicht zugehörig fühlt. Du kannst dem Kind ja mal erzählen, was ihr so an Kirchensteuer pro Jahr bezahlt, dann merkt es, dass sich das mit den Geschenken gar nicht rechnet, auf lange Sicht. Darum sollte es beim Glaube ja auch nicht gehen...
Da würden sich die (potentiellen) Gäste, die in der DDR viel Unrecht erlitten haben, gewaltig ärgern. Verwandte des Kindes, die zu DDR-Zeiten sehr hart dafür gekämpft haben, dass sie nicht zur Jugendweihe gezwungen wurden, sondern Konfirmation feiern durften.
Davon abgesehen finde ich, dass durch die Feier der Jugendweihe auch nachträglich das Unrechtssystem der DDR relativiert und beschönigt wird. Meine ganz persönliche Meinung.
Dann nenn es andersder Grundgedanke der Jugendweihe ist, dass man feiert, dass das Kind in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen wird . Das finde ich einen schönen und legitimen Grund für ein Fest. Wie man dieses Fest dann nennt, ist ja nebensächlich.
Mündigkeitsfeier oder Jugendfeier!
27.03.2025 06:37
Wenn ich jetzt nochmal darüber nachdenke...
Ihr Kind ist ehrlich und wird dafür bestraft. Wie viele andere Menschen gibt es, die nur noch aus Tradition zum Wrihnachtsgottesdienst gehen? Wie viele Kinder werden wohl auch nicht glaube und zur Konfirmation gehen, aber es nicht laut sagen?
Geschenke... vielleicht sollte man da einfach generell ins Gespräch gehen, warum das so wichtig ist. Geht es um Gerechtigkeit, weil die anderen jetzt ja einen Geschenkeanlass mehr haben? Gibt es einen speziellen Herzenswunsch?
Die Feier... Auch da könnte man genauer nachfragen, was dahinter steckt. Feiert das Kind einfach gerne? Möchte es nicht der Aussenseiter sein?
Ihr Kind ist ehrlich und wird dafür bestraft. Wie viele andere Menschen gibt es, die nur noch aus Tradition zum Wrihnachtsgottesdienst gehen? Wie viele Kinder werden wohl auch nicht glaube und zur Konfirmation gehen, aber es nicht laut sagen?
Geschenke... vielleicht sollte man da einfach generell ins Gespräch gehen, warum das so wichtig ist. Geht es um Gerechtigkeit, weil die anderen jetzt ja einen Geschenkeanlass mehr haben? Gibt es einen speziellen Herzenswunsch?
Die Feier... Auch da könnte man genauer nachfragen, was dahinter steckt. Feiert das Kind einfach gerne? Möchte es nicht der Aussenseiter sein?
27.03.2025 09:15
Ist das Kind eigentlich getauft? Ohne Taufe kann man gar nicht konfirmiert werden.
27.03.2025 09:29
Zitat von Sommerglanz:
Ist das Kind eigentlich getauft? Ohne Taufe kann man gar nicht konfirmiert werden.
Aber sich im Konfi-Gottesdienst vorher Taufen lassen. Hat eine Freundin von mir gemacht damals
27.03.2025 09:40
Zitat von Tifa:
Zitat von Sommerglanz:
Ist das Kind eigentlich getauft? Ohne Taufe kann man gar nicht konfirmiert werden.
Aber sich im Konfi-Gottesdienst vorher Taufen lassen. Hat eine Freundin von mir gemacht damals
Wenn man einen Glauben hat, finde ich das wirklich toll sich da für zu entscheiden, aber ohne Glauben und nur der Geschenke und der Feier wegen finde ich das unter alle Kanone.
27.03.2025 16:37
Zitat von Sommerglanz:
Ist das Kind eigentlich getauft? Ohne Taufe kann man gar nicht konfirmiert werden.
Die TS hier ist die Patin des Kindes. Also von demher sollte das gegeben sein.
27.03.2025 16:41
Zitat von Jaspina1:
Wenn ich jetzt nochmal darüber nachdenke...
Ihr Kind ist ehrlich und wird dafür bestraft. Wie viele andere Menschen gibt es, die nur noch aus Tradition zum Wrihnachtsgottesdienst gehen? Wie viele Kinder werden wohl auch nicht glaube und zur Konfirmation gehen, aber es nicht laut sagen?
Geschenke... vielleicht sollte man da einfach generell ins Gespräch gehen, warum das so wichtig ist. Geht es um Gerechtigkeit, weil die anderen jetzt ja einen Geschenkeanlass mehr haben? Gibt es einen speziellen Herzenswunsch?
Die Feier... Auch da könnte man genauer nachfragen, was dahinter steckt. Feiert das Kind einfach gerne? Möchte es nicht der Aussenseiter sein?
Das habe ich ähnlich gedacht.
Finde die Ansicht der Mutter mit im Gottesdienst lügen etc auch etwas extrem. Auch die Überlegungen der Ts als Patin evt nichts zu schenken. Da denke ich mir: was ist die Aufgabe der Paten wenn man es wirklich vom Glauben her sieht. Wenn einem da nicht selber aufgefallen ist da kein Glaube da ist, woran kann das dann liegen.

28.03.2025 06:34
Zitat von nilou:
Zitat von Jaspina1:
Wenn ich jetzt nochmal darüber nachdenke...
Ihr Kind ist ehrlich und wird dafür bestraft. Wie viele andere Menschen gibt es, die nur noch aus Tradition zum Wrihnachtsgottesdienst gehen? Wie viele Kinder werden wohl auch nicht glaube und zur Konfirmation gehen, aber es nicht laut sagen?
Geschenke... vielleicht sollte man da einfach generell ins Gespräch gehen, warum das so wichtig ist. Geht es um Gerechtigkeit, weil die anderen jetzt ja einen Geschenkeanlass mehr haben? Gibt es einen speziellen Herzenswunsch?
Die Feier... Auch da könnte man genauer nachfragen, was dahinter steckt. Feiert das Kind einfach gerne? Möchte es nicht der Aussenseiter sein?
Das habe ich ähnlich gedacht.
Finde die Ansicht der Mutter mit im Gottesdienst lügen etc auch etwas extrem. Auch die Überlegungen der Ts als Patin evt nichts zu schenken. Da denke ich mir: was ist die Aufgabe der Paten wenn man es wirklich vom Glauben her sieht. Wenn einem da nicht selber aufgefallen ist da kein Glaube da ist, woran kann das dann liegen.![]()
Gut also Pate und Eltern übernimmt man ja die Pflicht im Glauben zu erziehen.
Die Mütte,r ja mag krass klingen, aber falls die Mutter wirklich gläubig ist, eventuell sehr gläubig, kann man es nachvollziehen, dass sie so etwas nicht unterstützen möchte.
28.03.2025 09:18
Ich behaupte mal, die Kinder bekommen es ja so vorgelebt ... Wie viele Brautpaare sind wirklich gläubig? Den meisten - die ich persönlich kenne - nehme ich das nicht ab. Wenigstens ist das Kind ehrlich.
Auch wenn der christliche Glaube, die Kirche und kirchliche Feste in meinem Leben keine große Rolle spielen, betrachte ich sie als westliches Kulturgut und sehe darin viele positive Seiten (z.B. einen Anlass für ein schönes Fest, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht - und wer weiß, vielleicht ändert es später seine Meinung- zumindest empfindet es sich dadurch auch weiterhin als Teil der Gemeinschaft).
Auch wenn der christliche Glaube, die Kirche und kirchliche Feste in meinem Leben keine große Rolle spielen, betrachte ich sie als westliches Kulturgut und sehe darin viele positive Seiten (z.B. einen Anlass für ein schönes Fest, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht - und wer weiß, vielleicht ändert es später seine Meinung- zumindest empfindet es sich dadurch auch weiterhin als Teil der Gemeinschaft).
28.03.2025 10:03
Zitat von Majara:
Ich behaupte mal, die Kinder bekommen es ja so vorgelebt ... Wie viele Brautpaare sind wirklich gläubig? Den meisten - die ich persönlich kenne - nehme ich das nicht ab. Wenigstens ist das Kind ehrlich.
Auch wenn der christliche Glaube, die Kirche und kirchliche Feste in meinem Leben keine große Rolle spielen, betrachte ich sie als westliches Kulturgut und sehe darin viele positive Seiten (z.B. einen Anlass für ein schönes Fest, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht - und wer weiß, vielleicht ändert es später seine Meinung- zumindest empfindet es sich dadurch auch weiterhin als Teil der Gemeinschaft).
Desswegen hab ich nicht kirchlich geheiratet.. ich empfand das immer als Heuchelei..
Aber man kann ja auch jederzeit so Sakramente nachholen vermute ich.. man kann sich ja auch im Erwachsenenalter noch taufen lassen usw. Aber was ist eine Gemeinschaft wert deren Werte man nicht teilt? Dann lieber doch ein Verein hinter dem man steht. So sehe ich es tatsächlich. Also so generell..
Mit der Feier ist ja an sich auch ne nette Sache. Aber man feiert ja so viele Dinge und oft so groß.. Geburtstage, Einschulung usw. Sind ja mittlerweile alles high end Events.. ob's da noch eins Brauch.. und nicht vielleicht einfach ein Familientreffen reichen würde. Gut es ist auch einfach eine Frage des Typ Menschen.
Das Thema ist ja generell sehr schwer..
Übrigens Teile ich viele christlichen Werte, trotz nicht getaufter Kinder und fehlender Sakramente. Meine Kinder besuchen ganz bewusst den evangelischen Unterricht seit der 1 Klasse.
28.03.2025 11:34
Ich wäre dann auch ehrlich und würde meinen Kind alle Konzequenzen erläutern. Eben auch, das es dann Kirchensteuer bezahlen muss, außer es tritt dann aus.
Mir wäre es aber egal, wenn mein Kind das möchte
Mir wäre es aber egal, wenn mein Kind das möchte
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