Mütter- und Schwangerenforum

Notenbewertung 3. Klasse Mathe

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Bad_but_nice
15902 Beiträge
24.05.2023 17:45
Zitat von FoxMami:

Wenn ich mir das ganze hier durchlese und merke, dass das normal ist, wird mir echt schlecht. Schade ist das. Da vergeht ja einem Kind schon in der Grundschule die Lust aufs Lernen. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder an BournOut leiden


So ist nun mal mittlerweile unsere Gesellschaft und die Welt...
Natürlich müssen die Kinder für gute Noten was leisten und das ist in dem Falle eben lernen , wer dieses nicht tut , darf sich über eine schlechte Note auch nicht Beschweren.
Unser Sohn ist die ersten 3 Jahre seiner Grundschulzeit aug einer Schule gewesen die es nicht nötig hatte den Kindern den vorgegeben Lernstoff innerhalb eines Schuljahres zu vermitteln, im 1 Halbjahr der 3. Klasse konnten wir endlich wechseln, aufgrund von massiven Mobbing in der Schule seitens Lehrer und Schüler. Er kam dann auf die Ganztagsschule ( GRUNDSCHULE) 4 KM weiter von uns , diese Schule ist für Ihren straffen Lernplan bekannt , sprich von Sommer bis Ostern kloppen die wirklich rein , vermitteln den Kindern das was vorgegeben ist und nach den Osterferien bis Sommerferien wird nur noch wiederholt, sprich es tritt Entspannung ein.
Schaden hat unser Sohn nicht genommen , er war eher im großen Defizit als er wechselte. Hat es aber super aufgeholt dank der Lehrerin und Mitschüler die ihm wirklich super geholfen haben zwischen durch.
Jetzt ist die kleinste auch seit letztem Sommer auf der Grundschule sie lernt es von anfang an, ja im Vergleich zu der alten Grundschule unseres Sohnes ist das dort wirklich schon eine Hausnummer, alleine was es in der 1. An Hausaufgaben aufgibt, ABER wenn die Kinder direkt von Anfang an dieses lernen, fällt es denn meisten auch einfacher, eben weil sie es nicht anders kennen.
Unser Sohn kennt es leider auch anders und aktuell holt es ihn in der weiterführenden Schule Fach weise wieder ein. Aber auch ich sage ihm immer wieder es ist ein Lernprozess.
Er schreibt die guten Noten NICHT für uns, sondern für sich und seine Zukunft. Natürlich freuen wir uns sehr mit ihm über gute Noten, aber auch wenn es mal ne 4 ist, dann ist es so und er bekommt nicht den kopf abgerissen.
nilou
14021 Beiträge
24.05.2023 18:57
Ich persönlich finde es gut, wenn in der Grundschule „härter“ bewertet wird. Lieber so, als wischi waschi und auf der weiterführenden Schule gibt es dann ein (zu spätes) Erwachen.
Hier war die ersten 2 Jahre Kuschelkurs ohne Noten und jetzt gibt es hier in der 3 Klasse (zum Glück) ein deutlich strafferes Programm. In der weiterführenden Schule wäre es zu spät.
Sarah2022
2352 Beiträge
24.05.2023 19:58
Zitat von FoxMami:

Wenn ich mir das ganze hier durchlese und merke, dass das normal ist, wird mir echt schlecht. Schade ist das. Da vergeht ja einem Kind schon in der Grundschule die Lust aufs Lernen. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder an BournOut leiden

Ich denke, das kommt von der derzeitigen Schulpolitik.

So ganz ganz grob zusammengefasst:
Vor ein paar Jahren hatten ganz viele Grundschüler sehr gute Noten und sind dann auch auf das Gymnasium gewechselt. Mehr als die Hälfte der Schüler. Bei manchen ging es gut, bei vielen nicht. Es ging ein großer Aufschrei durch die Gesellschaft. Das Niveau des Gymnasiums sinke. Das Abitur bekomme man (angeblich) geschenkt etc. Erinnert ihr euch noch?

Jetzt wird offenbar gegengesteuert. Nur noch die wirklich allerbesten Kinder sollen aufs Gymnasium. Deshalb dürfen in der Grundschule auch nur die allerbesten gute oder sehr gute Noten bekommen. Dann kann man den Eltern nämlich viel leichter sagen, das eine andere Schulform besser geeignet sei.

Das ist jedenfalls meine ganz persönliche Meinung dazu.
24.05.2023 20:13
Ich finde das total in Ordnung. Der Stoff, der in der Grundschule zu bewältigen ist, ist nicht vergleichbar mit dem der weiterführenden Schulen. Meines Erachtens erhalten unterm Strich ohnehin viel zu viele Kinder die Gymnasialempfehlung (die ja aus entsprechenden Noten resultiert - jedenfalls hier in Bayern). Oft zum Nachteil der Kinder.
Nuya
10447 Beiträge
24.05.2023 22:57
Mag sein, dass ich mich jetzt in die Nesseln setze...

Ich finde es ehrlichgesagt gut, wenn von Anfang an streng, aber nachvollziehbar benotet wird.

Dieses Wischiwaschi und Noten Hinterhergeschmeiße kann ich wirklich schlecht leiden. Am Ende kann kein Mensch mehr eine "1,0" von einer 1,0 unterscheiden, obwohl die Spanne der Leistungsfähigkeit bei identischer Note ggf. enorm ist. Es entwertet die Noten, wenn alle super Noten bekommen.
Das ist ein Wohlstandsproblem, und es setzt die Leistungsfähigkeit massiv herab, wir werden sooo abgehängt, insbesondere im MINT-Bereich, weil alle so sehr beschäftigt sind damit, niemandem auf die Füße treten zu wollen/sollen, sich frei zu entfalten, usw. usw. Dann gibt es hier eine "pädagogische Bewertung" (versteh ich nicht...), und dort, und am Ende sitzt man in einer totalen Noteninflation fest, aus der man nicht mehr heraus kommt.

Und dann hab ich die Studenten vor mir sitzen, und plötzlich haben die im Extremfall in einer Anfängerveranstaltung keine Ahnung, wie eine Exponentialfunktion aussieht, wie eine einfache Grenzwertbetrachtung funktioniert, was ein Logarithmus tut, oder gefühlt.... Was 1+1 ist. Und auch in den Masterkursen falle ich regelmäßig aus allen Wolken. Da frag ich mich echt, wie die ihr Abitur bekommen haben, und was zur Hölle sie an der Uni verloren haben. Aber ist auch irgendwie logisch, wenn über 50% eines Jahrgangs Abi machen. Das ist aber eigentlich nicht Sinn der Sache. Und führt zu einer Verwässerung und logischerweise zu einem sinkenden Niveau.

Angleichen, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt, auf Kosten der Spitzenleistung? M.E. ein riesengroßer Fehler, der uns als Land teuer zu stehen kommen wird/bereits kommt.

Spitzenleistung sollte Spitzenleistung bleiben, und es können und sollten nicht 30% (fiktive Zahl) "Spitzenleistung bringen", weil 30% Bestnoten erhalten. Bestnoten sollten der Spitzenleistung vorbehalten bleiben. Weil entweder senkt man das Niveau, damit eben eine große Menge Schüler/Studenten/usw. das Gefühl haben können, Spitzenleistung zu bringen. (Aus pädagogischen Gründen? Welches pädagogische Ziel steckt dahinter? - verklärung der realität für den schüler? Orientierungsschwierigkeiten "wo bewege ich mich mit meiner Leistung in Relation"? Wäre es normal und gut, eine 2-3 zu haben, und jeder wüsste, dass die 1 nur der absoluten Spitzenleistung vorbehalten ist, dann wäre das für die Kinder, so wette ich, kein Problem und nachvollziehbar. ) Oder man vergibt Spitzennoten für einen sehr breiten Leistungsbereich, dann werden sich die potentiellen Spitzenleister aber irgendwann auch fragen, wieso sie die selbe Note haben, wie jemand mit gutem Durchschnitt. Und vergleichbar sind die Noten dann auch nicht.

Hier gehts um Grundschulkinder und mein Rant ist sicher over the top, aber dieses Thema... Ist, wenn man es weiter denkt eben auch größer, und fängt eben schon da im kleinen an. Denn raus kommt man aus der Nummer nur ganz schwer.

Die Bauchpinselei mit Noten und so weiter, führt denke ich nicht zu leistungsfähigen, selbstsicheren Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen, sondern, wie gesagt, führt denke ich dazu, traurig abgehängt zu werden.
Und die Kinder brauchen denke ich andere Dinge, als ein rosa Einhorn im Garten von Notenhinterherschmeißungshausen, um zu selbstsicheren, emotional gefestigten, leistungsfähigen Menschen heranzuwachsen. Da sind nicht die Noten das Problem. Meiner Meinung nach.

Ich bin total dafür, die emotionalen Belange der Kinder im Blick zu haben! Aber nicht über die Noten. Noten sind ein Messinstrument für Leistung. Wenn ich meine Waage manipuliere, damit der höchste Wert, den die anzeigt, mein Idealgewicht ist, dann bin ich trotzdem nicht idealgewichtig, nur weil meine Waage das anzeigt, obwohl ich mit 20kg mehr darauf steige.

Sorry TS , du wolltest ja eigentlich nur wissen, ob der Notenspiegel so passt. Dein Kind hat eine prima Leistung erbracht. Und ich finde es klasse, dass auf dem Test sogar steht, mit welchen Punkten es welche Noten gab, so kann es sehen, dass er in seinem Bereich ziemlich weit oben liegt.
steph28
4166 Beiträge
25.05.2023 00:20
Dein Bundesland wäre interessant. Für die prozentualen Angaben sind die VV (Verwaltungsvorschriften deines Bundelandes) Leistungsbewertungen zuständig. Jede Schule hat zwar einen gewissen Spielraum, aber bei uns (Brandenburg) wäre die Punktzahl deines Kindes eine Eins.
BlödmannVomDienst
25914 Beiträge
25.05.2023 09:20
Da Lehrer, sofern es keine festen Vorgaben, so wie bei uns in Klassenarbeiten, gibt, bewerten dürfen, wie sie wollen, hätte der Lehrer hier auch die 1 nur für volle Punktzahl geben können. Hab mir neulich auch erst erklären lassen müssen, dass jeder Lehrer das individuell entscheiden darf. Meine Jüngste hatte nämlich auch in Mathe mit 50 Prozent eine 5 bekommen. Ich fands auch irritierend, weil es bisher immer mind. noch ne 4 mit 50 Prozent gab, in Klassenarbeiten sogar ab 40 Prozent.
Chrysopelea
14580 Beiträge
25.05.2023 09:29
Zitat von Bad_but_nice:

Zitat von FoxMami:

Wenn ich mir das ganze hier durchlese und merke, dass das normal ist, wird mir echt schlecht. Schade ist das. Da vergeht ja einem Kind schon in der Grundschule die Lust aufs Lernen. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder an BournOut leiden


So ist nun mal mittlerweile unsere Gesellschaft und die Welt...
Natürlich müssen die Kinder für gute Noten was leisten und das ist in dem Falle eben lernen , wer dieses nicht tut , darf sich über eine schlechte Note auch nicht Beschweren.
Unser Sohn ist die ersten 3 Jahre seiner Grundschulzeit aug einer Schule gewesen die es nicht nötig hatte den Kindern den vorgegeben Lernstoff innerhalb eines Schuljahres zu vermitteln, im 1 Halbjahr der 3. Klasse konnten wir endlich wechseln, aufgrund von massiven Mobbing in der Schule seitens Lehrer und Schüler. Er kam dann auf die Ganztagsschule ( GRUNDSCHULE) 4 KM weiter von uns , diese Schule ist für Ihren straffen Lernplan bekannt , sprich von Sommer bis Ostern kloppen die wirklich rein , vermitteln den Kindern das was vorgegeben ist und nach den Osterferien bis Sommerferien wird nur noch wiederholt, sprich es tritt Entspannung ein.
Schaden hat unser Sohn nicht genommen , er war eher im großen Defizit als er wechselte. Hat es aber super aufgeholt dank der Lehrerin und Mitschüler die ihm wirklich super geholfen haben zwischen durch.
Jetzt ist die kleinste auch seit letztem Sommer auf der Grundschule sie lernt es von anfang an, ja im Vergleich zu der alten Grundschule unseres Sohnes ist das dort wirklich schon eine Hausnummer, alleine was es in der 1. An Hausaufgaben aufgibt, ABER wenn die Kinder direkt von Anfang an dieses lernen, fällt es denn meisten auch einfacher, eben weil sie es nicht anders kennen.
Unser Sohn kennt es leider auch anders und aktuell holt es ihn in der weiterführenden Schule Fach weise wieder ein. Aber auch ich sage ihm immer wieder es ist ein Lernprozess.
Er schreibt die guten Noten NICHT für uns, sondern für sich und seine Zukunft. Natürlich freuen wir uns sehr mit ihm über gute Noten, aber auch wenn es mal ne 4 ist, dann ist es so und er bekommt nicht den kopf abgerissen.


Was heißt mittlerweile? Wie schon geschrieben, bei mir war es auch so und ich war nicht gestern in der Grundschule
Chrysopelea
14580 Beiträge
25.05.2023 09:33
Zitat von Nuya:

Mag sein, dass ich mich jetzt in die Nesseln setze...

Ich finde es ehrlichgesagt gut, wenn von Anfang an streng, aber nachvollziehbar benotet wird.

Dieses Wischiwaschi und Noten Hinterhergeschmeiße kann ich wirklich schlecht leiden. Am Ende kann kein Mensch mehr eine "1,0" von einer 1,0 unterscheiden, obwohl die Spanne der Leistungsfähigkeit bei identischer Note ggf. enorm ist. Es entwertet die Noten, wenn alle super Noten bekommen.
Das ist ein Wohlstandsproblem, und es setzt die Leistungsfähigkeit massiv herab, wir werden sooo abgehängt, insbesondere im MINT-Bereich, weil alle so sehr beschäftigt sind damit, niemandem auf die Füße treten zu wollen/sollen, sich frei zu entfalten, usw. usw. Dann gibt es hier eine "pädagogische Bewertung" (versteh ich nicht...), und dort, und am Ende sitzt man in einer totalen Noteninflation fest, aus der man nicht mehr heraus kommt.

Und dann hab ich die Studenten vor mir sitzen, und plötzlich haben die im Extremfall in einer Anfängerveranstaltung keine Ahnung, wie eine Exponentialfunktion aussieht, wie eine einfache Grenzwertbetrachtung funktioniert, was ein Logarithmus tut, oder gefühlt.... Was 1+1 ist. Und auch in den Masterkursen falle ich regelmäßig aus allen Wolken. Da frag ich mich echt, wie die ihr Abitur bekommen haben, und was zur Hölle sie an der Uni verloren haben. Aber ist auch irgendwie logisch, wenn über 50% eines Jahrgangs Abi machen. Das ist aber eigentlich nicht Sinn der Sache. Und führt zu einer Verwässerung und logischerweise zu einem sinkenden Niveau.

Angleichen, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt, auf Kosten der Spitzenleistung? M.E. ein riesengroßer Fehler, der uns als Land teuer zu stehen kommen wird/bereits kommt.

Spitzenleistung sollte Spitzenleistung bleiben, und es können und sollten nicht 30% (fiktive Zahl) "Spitzenleistung bringen", weil 30% Bestnoten erhalten. Bestnoten sollten der Spitzenleistung vorbehalten bleiben. Weil entweder senkt man das Niveau, damit eben eine große Menge Schüler/Studenten/usw. das Gefühl haben können, Spitzenleistung zu bringen. (Aus pädagogischen Gründen? Welches pädagogische Ziel steckt dahinter? - verklärung der realität für den schüler? Orientierungsschwierigkeiten "wo bewege ich mich mit meiner Leistung in Relation"? Wäre es normal und gut, eine 2-3 zu haben, und jeder wüsste, dass die 1 nur der absoluten Spitzenleistung vorbehalten ist, dann wäre das für die Kinder, so wette ich, kein Problem und nachvollziehbar. ) Oder man vergibt Spitzennoten für einen sehr breiten Leistungsbereich, dann werden sich die potentiellen Spitzenleister aber irgendwann auch fragen, wieso sie die selbe Note haben, wie jemand mit gutem Durchschnitt. Und vergleichbar sind die Noten dann auch nicht.

Hier gehts um Grundschulkinder und mein Rant ist sicher over the top, aber dieses Thema... Ist, wenn man es weiter denkt eben auch größer, und fängt eben schon da im kleinen an. Denn raus kommt man aus der Nummer nur ganz schwer.

Die Bauchpinselei mit Noten und so weiter, führt denke ich nicht zu leistungsfähigen, selbstsicheren Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen, sondern, wie gesagt, führt denke ich dazu, traurig abgehängt zu werden.
Und die Kinder brauchen denke ich andere Dinge, als ein rosa Einhorn im Garten von Notenhinterherschmeißungshausen, um zu selbstsicheren, emotional gefestigten, leistungsfähigen Menschen heranzuwachsen. Da sind nicht die Noten das Problem. Meiner Meinung nach.

Ich bin total dafür, die emotionalen Belange der Kinder im Blick zu haben! Aber nicht über die Noten. Noten sind ein Messinstrument für Leistung. Wenn ich meine Waage manipuliere, damit der höchste Wert, den die anzeigt, mein Idealgewicht ist, dann bin ich trotzdem nicht idealgewichtig, nur weil meine Waage das anzeigt, obwohl ich mit 20kg mehr darauf steige.

Sorry TS , du wolltest ja eigentlich nur wissen, ob der Notenspiegel so passt. Dein Kind hat eine prima Leistung erbracht. Und ich finde es klasse, dass auf dem Test sogar steht, mit welchen Punkten es welche Noten gab, so kann es sehen, dass er in seinem Bereich ziemlich weit oben liegt.
Möhne
1818 Beiträge
25.05.2023 10:09
Zitat von Nuya:

Mag sein, dass ich mich jetzt in die Nesseln setze...

Ich finde es ehrlichgesagt gut, wenn von Anfang an streng, aber nachvollziehbar benotet wird.

Dieses Wischiwaschi und Noten Hinterhergeschmeiße kann ich wirklich schlecht leiden. Am Ende kann kein Mensch mehr eine "1,0" von einer 1,0 unterscheiden, obwohl die Spanne der Leistungsfähigkeit bei identischer Note ggf. enorm ist. Es entwertet die Noten, wenn alle super Noten bekommen.
Das ist ein Wohlstandsproblem, und es setzt die Leistungsfähigkeit massiv herab, wir werden sooo abgehängt, insbesondere im MINT-Bereich, weil alle so sehr beschäftigt sind damit, niemandem auf die Füße treten zu wollen/sollen, sich frei zu entfalten, usw. usw. Dann gibt es hier eine "pädagogische Bewertung" (versteh ich nicht...), und dort, und am Ende sitzt man in einer totalen Noteninflation fest, aus der man nicht mehr heraus kommt.

Und dann hab ich die Studenten vor mir sitzen, und plötzlich haben die im Extremfall in einer Anfängerveranstaltung keine Ahnung, wie eine Exponentialfunktion aussieht, wie eine einfache Grenzwertbetrachtung funktioniert, was ein Logarithmus tut, oder gefühlt.... Was 1+1 ist. Und auch in den Masterkursen falle ich regelmäßig aus allen Wolken. Da frag ich mich echt, wie die ihr Abitur bekommen haben, und was zur Hölle sie an der Uni verloren haben. Aber ist auch irgendwie logisch, wenn über 50% eines Jahrgangs Abi machen. Das ist aber eigentlich nicht Sinn der Sache. Und führt zu einer Verwässerung und logischerweise zu einem sinkenden Niveau.

Angleichen, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt, auf Kosten der Spitzenleistung? M.E. ein riesengroßer Fehler, der uns als Land teuer zu stehen kommen wird/bereits kommt.

Spitzenleistung sollte Spitzenleistung bleiben, und es können und sollten nicht 30% (fiktive Zahl) "Spitzenleistung bringen", weil 30% Bestnoten erhalten. Bestnoten sollten der Spitzenleistung vorbehalten bleiben. Weil entweder senkt man das Niveau, damit eben eine große Menge Schüler/Studenten/usw. das Gefühl haben können, Spitzenleistung zu bringen. (Aus pädagogischen Gründen? Welches pädagogische Ziel steckt dahinter? - verklärung der realität für den schüler? Orientierungsschwierigkeiten "wo bewege ich mich mit meiner Leistung in Relation"? Wäre es normal und gut, eine 2-3 zu haben, und jeder wüsste, dass die 1 nur der absoluten Spitzenleistung vorbehalten ist, dann wäre das für die Kinder, so wette ich, kein Problem und nachvollziehbar. ) Oder man vergibt Spitzennoten für einen sehr breiten Leistungsbereich, dann werden sich die potentiellen Spitzenleister aber irgendwann auch fragen, wieso sie die selbe Note haben, wie jemand mit gutem Durchschnitt. Und vergleichbar sind die Noten dann auch nicht.

Hier gehts um Grundschulkinder und mein Rant ist sicher over the top, aber dieses Thema... Ist, wenn man es weiter denkt eben auch größer, und fängt eben schon da im kleinen an. Denn raus kommt man aus der Nummer nur ganz schwer.

Die Bauchpinselei mit Noten und so weiter, führt denke ich nicht zu leistungsfähigen, selbstsicheren Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen, sondern, wie gesagt, führt denke ich dazu, traurig abgehängt zu werden.
Und die Kinder brauchen denke ich andere Dinge, als ein rosa Einhorn im Garten von Notenhinterherschmeißungshausen, um zu selbstsicheren, emotional gefestigten, leistungsfähigen Menschen heranzuwachsen. Da sind nicht die Noten das Problem. Meiner Meinung nach.

Ich bin total dafür, die emotionalen Belange der Kinder im Blick zu haben! Aber nicht über die Noten. Noten sind ein Messinstrument für Leistung. Wenn ich meine Waage manipuliere, damit der höchste Wert, den die anzeigt, mein Idealgewicht ist, dann bin ich trotzdem nicht idealgewichtig, nur weil meine Waage das anzeigt, obwohl ich mit 20kg mehr darauf steige.

Sorry TS , du wolltest ja eigentlich nur wissen, ob der Notenspiegel so passt. Dein Kind hat eine prima Leistung erbracht. Und ich finde es klasse, dass auf dem Test sogar steht, mit welchen Punkten es welche Noten gab, so kann es sehen, dass er in seinem Bereich ziemlich weit oben liegt.


habe das Bedürfnis, diesen Beitrag zu Unterstreichen.
V.a. weil er eben deutlich macht, dass es gar nicht darum geht (gehen sollte), eine 1 zu haben/haben zu müssen, weil eine 1 mmN nicht der "Standard" sein sollte. Deshalb finde ich das Fett hervorgehobene auch so wichtig - dann ist es nämlich nicht - wie jmd schrieb und was wirklich traurig wäre und nicht sein soll - so, dass schon in der Grundschule die Kinder keinen Bock mehr haben, fertig sind und vorm Burn Out stehen, sondern dass eine Art Normalverteilung des Leistungsspektrums in der der Gesellschaft zu Grunde gelegt wird und Kinder sich ordentlich darin einschätzen können - und trotzdem zufrieden mit ihren "nicht 1" Leistungen sein dürfen. (Und genau deshalb ist es so wichtig, den Kindern auch andere Rückmeldung als nur die über eine Notenleistung zu geben - weil der pädagogische und Selbstwertbereich natürlich enorm wichtig ist und der Selbstwert und das psychische Wohlbefinden eines Kindes aus mehr bestehen darf, als aus (sehr) guten Noten. Da müssen wir aber auch als Eltern reflektieren, wie wir mit den Noten unserer Kinder umgehen, welche Erwartungen wir senden und was wir den Kids für ihren Bildungsweg mitgeben)

SORRY fürs Ausarten, ich weiß, darum ging es der TS nicht unebdingt .

Zum Thema : Ist hier (Dorfgrundschule in NRW) vergleichbar und ich finde auch gut, dass die Punktespanne dabei steht und die Kinder sich so auch mit ihrer Note nochmal genauer einschätzen können.
Tolle Leistung von deinem Kind!
Niji
32883 Beiträge
25.05.2023 10:48
Unseren Kindern wird (von Schulen und uns) Kommuniziert, dass eine 2 "alle Anforderungen erfüllt" bedeutet. Also wenn man eine 2 schafft, dann hat man es verstanden und alles ist gut.
Eine 1 bedeutet "über die Anforderungen hinaus" also wirklich mehr als notwendig. Dadurch sind sie auch mal mit einer 3 glücklich und wissen, dass man eben für eine 1 auch was tun muss, aber es nicht notwendig ist nur 1er heim zu bringen.

Ich denke auch, dass dieses Bild von alle müssen 1er schreiben und Abi machen einfach falsch ist. Kann da Nuya nur unterschreieben (Oh mann bei der Anmerkung zu deinen Studenten musste ich an meine Zeit in der Lehre denken...und ja leider zu real.)

Was ich persönlich jedoch absolut daneben finde ist, wenn im Sportunterricht (meiner Meinung nach darf der auch gern einfach gar nicht bewertet werden) ein Kind eine 6 bekommt obwohl es teilgenommen und versucht hat die Leistung zu erbringen. Eine 6 ist mMn "nicht erbrachte Leistung" also Verweigerung oder so. Gerade im Sportunterricht wo es auf physikalische Bedingungen ankommt für die nun wahrlich nicht jeder was kann ist das so demotivierend und frustrierend für ein Kind, welches alles versucht dann so "belohnt" zu werden.
Tanzbär
13446 Beiträge
25.05.2023 14:41
Zitat von Nuya:

Mag sein, dass ich mich jetzt in die Nesseln setze...

Ich finde es ehrlichgesagt gut, wenn von Anfang an streng, aber nachvollziehbar benotet wird.

Dieses Wischiwaschi und Noten Hinterhergeschmeiße kann ich wirklich schlecht leiden. Am Ende kann kein Mensch mehr eine "1,0" von einer 1,0 unterscheiden, obwohl die Spanne der Leistungsfähigkeit bei identischer Note ggf. enorm ist. Es entwertet die Noten, wenn alle super Noten bekommen.
Das ist ein Wohlstandsproblem, und es setzt die Leistungsfähigkeit massiv herab, wir werden sooo abgehängt, insbesondere im MINT-Bereich, weil alle so sehr beschäftigt sind damit, niemandem auf die Füße treten zu wollen/sollen, sich frei zu entfalten, usw. usw. Dann gibt es hier eine "pädagogische Bewertung" (versteh ich nicht...), und dort, und am Ende sitzt man in einer totalen Noteninflation fest, aus der man nicht mehr heraus kommt.

Und dann hab ich die Studenten vor mir sitzen, und plötzlich haben die im Extremfall in einer Anfängerveranstaltung keine Ahnung, wie eine Exponentialfunktion aussieht, wie eine einfache Grenzwertbetrachtung funktioniert, was ein Logarithmus tut, oder gefühlt.... Was 1+1 ist. Und auch in den Masterkursen falle ich regelmäßig aus allen Wolken. Da frag ich mich echt, wie die ihr Abitur bekommen haben, und was zur Hölle sie an der Uni verloren haben. Aber ist auch irgendwie logisch, wenn über 50% eines Jahrgangs Abi machen. Das ist aber eigentlich nicht Sinn der Sache. Und führt zu einer Verwässerung und logischerweise zu einem sinkenden Niveau.

Angleichen, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt, auf Kosten der Spitzenleistung? M.E. ein riesengroßer Fehler, der uns als Land teuer zu stehen kommen wird/bereits kommt.

Spitzenleistung sollte Spitzenleistung bleiben, und es können und sollten nicht 30% (fiktive Zahl) "Spitzenleistung bringen", weil 30% Bestnoten erhalten. Bestnoten sollten der Spitzenleistung vorbehalten bleiben. Weil entweder senkt man das Niveau, damit eben eine große Menge Schüler/Studenten/usw. das Gefühl haben können, Spitzenleistung zu bringen. (Aus pädagogischen Gründen? Welches pädagogische Ziel steckt dahinter? - verklärung der realität für den schüler? Orientierungsschwierigkeiten "wo bewege ich mich mit meiner Leistung in Relation"? Wäre es normal und gut, eine 2-3 zu haben, und jeder wüsste, dass die 1 nur der absoluten Spitzenleistung vorbehalten ist, dann wäre das für die Kinder, so wette ich, kein Problem und nachvollziehbar. ) Oder man vergibt Spitzennoten für einen sehr breiten Leistungsbereich, dann werden sich die potentiellen Spitzenleister aber irgendwann auch fragen, wieso sie die selbe Note haben, wie jemand mit gutem Durchschnitt. Und vergleichbar sind die Noten dann auch nicht.

Hier gehts um Grundschulkinder und mein Rant ist sicher over the top, aber dieses Thema... Ist, wenn man es weiter denkt eben auch größer, und fängt eben schon da im kleinen an. Denn raus kommt man aus der Nummer nur ganz schwer.

Die Bauchpinselei mit Noten und so weiter, führt denke ich nicht zu leistungsfähigen, selbstsicheren Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen, sondern, wie gesagt, führt denke ich dazu, traurig abgehängt zu werden.
Und die Kinder brauchen denke ich andere Dinge, als ein rosa Einhorn im Garten von Notenhinterherschmeißungshausen, um zu selbstsicheren, emotional gefestigten, leistungsfähigen Menschen heranzuwachsen. Da sind nicht die Noten das Problem. Meiner Meinung nach.

Ich bin total dafür, die emotionalen Belange der Kinder im Blick zu haben! Aber nicht über die Noten. Noten sind ein Messinstrument für Leistung. Wenn ich meine Waage manipuliere, damit der höchste Wert, den die anzeigt, mein Idealgewicht ist, dann bin ich trotzdem nicht idealgewichtig, nur weil meine Waage das anzeigt, obwohl ich mit 20kg mehr darauf steige.

Sorry TS , du wolltest ja eigentlich nur wissen, ob der Notenspiegel so passt. Dein Kind hat eine prima Leistung erbracht. Und ich finde es klasse, dass auf dem Test sogar steht, mit welchen Punkten es welche Noten gab, so kann es sehen, dass er in seinem Bereich ziemlich weit oben liegt.

Das ist ein Punkt, der mich auch regelmäßig ärgert. An unserer Schule (USA) werden in den oberen Klassenstufen regelmäßig die Noten "angeglichen", damit alle Kinder gute Noten haben. Dadurch wird das Bild total verfälscht und den Kindern m.M.n. etwas vollkommen falsche vermittelt. Nicht nur den Kindern, die eine schlechtere Leistung erbracht haben, sondern auch den Kindern, die eine gute Leistung erbracht haben.

Bestes Beispiel vom Anfang des Jahres:
Mein Sohn hatte eine 100 von 100, der nächstbeste in der Klasse 60 von 100. Weil das ja nicht geht für die armen, armen Schüler, haben alle 20 Punkte geschenkt bekommen. Außer mein Sohn, der hatte ja eh schon 100 Punkte. Ich meine, was wird den Kindern denn dadurch vermittelt?! Und dann wundert man sich über die heutigen Studenten...
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