Mütter- und Schwangerenforum

Waldorfschule ja oder nein?? Erfahrungen und Meinungen

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Strahlebacke
1137 Beiträge
06.04.2014 10:56
Ich muss sagen, dass mir zunächst auch die Vorurteile in den Kopf kamen. Das heißt nicht, dass ich diese teile, aber das ist es, was viel in der Gesellschaft verbreitet ist und daher hätte ich schon irgendwie auch Angst, dass die Arbeitgeber später auch solche Vorurteile haben könnten. Aber es bringt auch nichts, ein Kind in eine staatliche Schule zu schicken, wenn es dort total überfordert wäre. Wie ich hier lese, scheint es ja viele gute Erfahrungen mit Waldorfschulen zu geben. Ich selbst habe eine Verwandte, die eine Waldorfschule besucht hat, nachdem sie zuvor auf einer staatlichen Schule nicht klar kam. Ich glaube sie war zu rebellisch oder hatte Lernschwierigkeiten. Genau weiß ich es nicht, sie konnte sich dort jedenfalls nicht gut anpassen. Das hat sich geändert, als sie auf die Waldorfschule kam. In ihrem Fall war das also genau die richtige Entscheidung. Ich für mich persönlich war froh, an einer staatlichen Schule zu sein, finde aber den Leistungsdruck heutzutage dort nicht gut. Dennoch würde ich mein Kind wohl erstmal dorthin schicken. Aber ich bin nicht für oder gegen eine Waldorfschule, dazu kenne ich mich momentan zu wenig damit aus.
Tanzbär
13452 Beiträge
06.04.2014 10:58
Zitat von Lindwurm:

Zitat von Lindina:

Ist es für eine Walddorfschule normal das Kinder mit 9 Jahren noch immer nicht lesen und schreiben können?

Das wäre für mich ein Grund meine Kinder nie dorthin zu schicken. Die Kindergärten finde ich in ordnung, als Schulform finde ich es dann dich zu außergewöhnlich.



Es ist tatsächlich nicht ganz ungewöhnlich... Mein Sohn ist erst 7, in Berlin wird ja leider schon mit 5 eingeschult.
Aber es wird tatsächlich gesagt die Kinder haben bis zur 3 Klasse Zeit zum lesen lernen, für die gibt es aber auch so eine Art Förderunterricht...

Zum Engagement... Soo dramatisch ist das an unserer Schule wirklich nicht. Es gibt alle 4 Monate eine Monatsfeier bei der von allen Eltern eine Kleinigkeit fürs Buffett erwartet wird (sind am WE)
Die meisten Eltern sind bei uns beide berufstätig und/oder haben mehrere Kinder.
Es gibt viele "Gremien" denen man sich anschließen kann, aber nicht muss. Irgendwas, was einem Spaß macht und zeitlich passt findet man da schon-finden wir.
Was wir etwas stressig fanden waren die häufigen Elternabende in der 1. Klasse. Darüber wurde allerdings bei uns so abgestimmt, das ist nicht überall so der Fall. Und so generell erfahre ich ja auch gern was so los ist im Klassenverband, nur einmal pro Monat war etwas viel
Jetzt ist das entspannter, alle 4 Monate.
Mmmh, mehr fällt mir dazu grad nicht ein
Es wird halt oft übertrieben dargestellt.
Man muss halt wissen ob man das will/mag-ich finde die Schule super schön, bin gerne dort und auf den Monatsfeiern und habe dort auch Kontakte knüpfen können. Meiner Mutter waren damals 2 Elternabende im Jahr und ein Schulfest in meiner Dorfschule schon zuviel
Die Schule nimmt aber nun mal einen großen Anteil am Leben meiner Kinder, deshalb finde ich es schon nicht ganz unwichtig auch ein wenig Zeit dort zu "verbringen".


Ich finde ja, dass sich das Konzept prinzipiell ganz nett für die Kinder anhört, aber wenn Kinder bis zur 3.Klasse Zeit haben, um lesen zu lernen, finde ich das schon komisch. Immerhin ist lesen doch der Grundbaustein, auf den alles andere aufbaut. Wie werden denn dann zum Beispiel Texte in Sachkunde, Religion, Musik usw. erfasst, wenn die Kinder noch nicht vernünftig lesen können? Wird das dann alles vorgelesen?

Normalerweise sind doch Kinder sehr stolz darauf, endlich lesen zu können und sich somit auch ein Stück weit Selbstständigkeit erarbeitet zu haben, weil sie nun wieder ein bisschen unabhängiger von Erwachsenen sind.
Lindwurm
264 Beiträge
06.04.2014 14:08
Zitat von white_manta:

Zitat von Lindwurm:

Zitat von Lindina:

Ist es für eine Walddorfschule normal das Kinder mit 9 Jahren noch immer nicht lesen und schreiben können?

Das wäre für mich ein Grund meine Kinder nie dorthin zu schicken. Die Kindergärten finde ich in ordnung, als Schulform finde ich es dann dich zu außergewöhnlich.



Es ist tatsächlich nicht ganz ungewöhnlich... Mein Sohn ist erst 7, in Berlin wird ja leider schon mit 5 eingeschult.
Aber es wird tatsächlich gesagt die Kinder haben bis zur 3 Klasse Zeit zum lesen lernen, für die gibt es aber auch so eine Art Förderunterricht...

Zum Engagement... Soo dramatisch ist das an unserer Schule wirklich nicht. Es gibt alle 4 Monate eine Monatsfeier bei der von allen Eltern eine Kleinigkeit fürs Buffett erwartet wird (sind am WE)
Die meisten Eltern sind bei uns beide berufstätig und/oder haben mehrere Kinder.
Es gibt viele "Gremien" denen man sich anschließen kann, aber nicht muss. Irgendwas, was einem Spaß macht und zeitlich passt findet man da schon-finden wir.
Was wir etwas stressig fanden waren die häufigen Elternabende in der 1. Klasse. Darüber wurde allerdings bei uns so abgestimmt, das ist nicht überall so der Fall. Und so generell erfahre ich ja auch gern was so los ist im Klassenverband, nur einmal pro Monat war etwas viel
Jetzt ist das entspannter, alle 4 Monate.
Mmmh, mehr fällt mir dazu grad nicht ein
Es wird halt oft übertrieben dargestellt.
Man muss halt wissen ob man das will/mag-ich finde die Schule super schön, bin gerne dort und auf den Monatsfeiern und habe dort auch Kontakte knüpfen können. Meiner Mutter waren damals 2 Elternabende im Jahr und ein Schulfest in meiner Dorfschule schon zuviel
Die Schule nimmt aber nun mal einen großen Anteil am Leben meiner Kinder, deshalb finde ich es schon nicht ganz unwichtig auch ein wenig Zeit dort zu "verbringen".


Ich finde ja, dass sich das Konzept prinzipiell ganz nett für die Kinder anhört, aber wenn Kinder bis zur 3.Klasse Zeit haben, um lesen zu lernen, finde ich das schon komisch. Immerhin ist lesen doch der Grundbaustein, auf den alles andere aufbaut. Wie werden denn dann zum Beispiel Texte in Sachkunde, Religion, Musik usw. erfasst, wenn die Kinder noch nicht vernünftig lesen können? Wird das dann alles vorgelesen?

Normalerweise sind doch Kinder sehr stolz darauf, endlich lesen zu können und sich somit auch ein Stück weit Selbstständigkeit erarbeitet zu haben, weil sie nun wieder ein bisschen unabhängiger von Erwachsenen sind.


Vieles wird tatsächlich vorgelesen/erzählt/gesprochen/gemalt/gebastelt. Ab der ersten Klasse haben sie ja auch schon Englisch und Russisch-und in den Fächern wird überwiegend in den Sprachen geredet und da bleibt wirklich sehr viel mehr hängen, als ich mir vorstellen konnte.

Es ist ja auch nicht so, als könnten dann auch alle erst in der 3. Klasse lesen, vorallem die Mädchen können das schon lang. Auch Zahlen bis 100, das 1x1 können viele schon in der ersten Klasse aufsagen. Die Kinder die lesen lernen wollen können das ja durchaus, aber mein Sohn zB hat sich in der ersten Klasse eher wenig dafür interessiert. Jetzt interessiert er sich aber schon dafür und es geht Schlag auf Schlag. Andere sind noch nicht ganz soweit, aber der Punkt wird auch noch kommen (meint die Lehrerin zumidnest ) Es war für mich persönlich auch nicht leicht dieses Vertrauen zu gewinnen, dieses "Wird schon alles werden".
Wir Eltern hatten auch die Möglcihkeit den Unterricht zu hospitieren. Nur weil sie vielleicht nicht grade lesen lernen, lernen sie ja ganz andere Sachen.

Ein Schulwechsel würde sich in unserer Situation aber definitiv als sehr schwierig erweisen, das ist natürlich fakt.
Blumenwiese33
5001 Beiträge
06.04.2014 15:31

Ich arbeite an einer Montessori Schule und mache auch gerade mein Montessori Diplom. Am Anfang war ich auch etwas skeptisch, aber jetzt weiß ich das es für viele Kinder eine tolle Art ist zu lernen. Aber ich denke, Kinder die Schwierigkeiten haben, wie z.b. ADS oder Ähnliches, die in meinen Augen eine feste Struktur brauchen, werden es sehr schwer haben und auf einer Regelschule (Sonderschule) besser aufgehoben sein.

Genau so denke ich auch über die Waldorfschule.
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