Mütter- und Schwangerenforum

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

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Anonym 1 (205709)
5 Beiträge
18.11.2020 18:30
Oh man ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Ich bin nun seit 7 Jahren von meinem Exmann getrennt und seither Alleinerziehend.
Der Vater wünscht keinen kontackt und kümmert sich nicht.
Die Kinder kennen ihn garnicht.
Seit 6 Jahren habe ich einen Partner der meine Kinder liebt und die Vaterrolle komplett übernommen hat.

Mein Sohn der inzwischen 7 Jahre alt ist, hat seit der Kita Probleme im sozialen Umgang mit anderen.
Er spricht einfach mit Fremden, erkennt Komunikationssignale nicht rechtzeitig und erkennt die Grenzen anderer oft nicht. Seit 2 Jahren wird er nun untersucht woran dieses Verhalten liegt aber ich muss sagen die psychologin hat überhaupt keinen durchblick.

Ich kenne ihn aber sehr gut und weiß wie er ist, wie es ihm mental geht und warum er in gewissen Situationen so handelt wie er es tut.
Er ist total Klug und kann bereits Dinge die mein 2 Jahre älteres Kind nicht kann.
Er ist ein super lieber Junge, immer fröhlich und hat immer ein Lächeln im Gesicht.
Ich liebe ihn so wie er ist und von mir aus kann er so bleiben denn er ist einfach unbeschreiblich toll.
Jeder Tag mit ihm ist was besonderes und er erfüllt mein Herz mit liebe.

Seit der Einschulung jedoch ist alles so kompliziert geworden.
Er funktioniert da nicht so wie er es sollte.
Die Schulärztin hat eine Förderung im sozialen Bereich empfohlen und den Antrag hat die Schule auch gleich nach der Einschulung gestellt. Dieser wurde jedoch abgelehnt.
Ich hab das Gefühl das er gar keine richtige Chance bekommt und von anfang an als Problemkind abgestempelt wurde.
Denn ich sehe an der Schule täglich Kinder die solche Kraftausdrücke benutzen die nichteinmal ein Erwachsener benutzen würde oder ich bekomme ständig mit wie Kinder anderen Kindern Gewalt zufügen.
Wieso wird bei meinem Kind um jedes Fehlverhalten so ein Großes Ding gemacht frag ich mich?
Ich war bisher immer kooperativ.
Bin für die Lehrerin immer erreichbar und sofort zur Stelle wenn was ist
Sage immer ja und Amen.
Vor 4 Wochen haben ihn 4 5.Klässlerinnen beleidigt und geschlagen aber weil er dort einer ins Auge gehauen hat (um sich zu wehren) wurde er für einen Tag suspendiert aber die Mädchen nicht.
Oder an einem anderen Tag hat ein Junge gedroht eine aus der ersten Klasse zu Schlagen und nur weil mein Sohn ihn davon abhalten wollte durfte er nicht in die Pause.
Diskussionen bringen nichts denn für sie ist immer er das Problem.
In der Hilfekonferenz von vor 2 Wochen hat die Schule "vorgeschlagen" ihn für ein Schulprojekt anzumelden.
Er soll da etwa 2 Jahre in einer kleinen Gruppe unterrichtet werden.
Ich habe mir das Projekt angesehen und der Jüngste dort ist 10!
Ich hatte überhaupt kein gutes Gefühl dort aber ich spüre den druck von allen Seiten.
Sie wollen ihn loswerden!
Ich weiß nicht was ich tun soll denn er geht total gerne zur Schule und seine Freunde sind ihm sehr wichtig.
Außerdem ist er noch sehr naiv und die Kinder in dem Projekt wirken ganz anders als er.
Es fühlt sich für mich nicht richtig an.
Andererseits habe ich Angst das die Schule mir weiterhin das Leben schwer machen wird. Vorallem weil ich Alleinerziehend bin, bin ich ein gefundenes Fressen für sie.
Ich gebe mir Mühe! Habe Kopfhörer für ihn besorgt, Sitzkissen, spreche täglich mit ihm, spiele Schulsituationen mit ihm nach, habe ein Belohnungssystem mit eingeführt.
hole ihn täglich bereits nach der 3. Stunde ab.
Wenn alles gut ist sagt die Lehrerin nie etwas aber sobald er stört bekomme ich sofort einen Anruf.
Ich bin auch weiterhin bereit dazu, zu machen was nötig ist aber ich möchte ihm den Wechsel nicht antun.
Auch wenn der Unterricht in kleinen Gruppen viele Vorteile hat, das fühlt sich da eher wie ein Ort an, an den Kinder für eine Zeit lang abgeschoben werden die man wo anders nicht haben will.
Es ist nicht bunt schön und heiter!
Mein Sohn schläft noch mit seinen Kuscheltieren!
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Sehr privates und sensibles Thema!

shelyra
69110 Beiträge
18.11.2020 18:55
Habt ihr einen Schulpsychologen an der Schule? Eventuell mal mit diesem sprechen.
Macht ihr irgendwelche Therapien? Es gibt ja einige Möglichkeiten.
Wurde er mal auf Hochbegabung getestet? Unterforderte Kinder können leider auch Schulprobleme haben.

Und dann der Schule auch Grenzen setzen, so blöd das klingt. Aber lass dir nicht alles von ihnen gefallen. Gib ihnen ruhig auch kontra wo es gerechtfertigt ist.
Unsere Schule war auch der Meinung uns wegen jedem Pups anrufen zu müssen. Das habe ich ihnen dann verboten - Anrufe wirklich nur im Notfall. Erst haben sie gegrumnelt, dsnn aber akzeptiert.
Melly82
4030 Beiträge
18.11.2020 18:58
Hast du die Möglichkeit, auf eine waldorfschule zu wechseln? Die haben oft einen anderen Blick auf die Kinder.
Anonym 1 (205709)
5 Beiträge
18.11.2020 19:02
Zitat von Melly82:

Hast du die Möglichkeit, auf eine waldorfschule zu wechseln? Die haben oft einen anderen Blick auf die Kinder.


Vielen Dank für den Vorschlag!
Wir haben zufälligerweise eine Waldorfschule keine 5 Minuten weg von hier.
Aber ich weiß nicht ob sie ihn nehmen würden denn sie lehren da bereits ab der ersten Klasse Russisch und Englisch.
Ich werde aber aufjedenfall mal nachhaken!
-M-Y-A-
23193 Beiträge
18.11.2020 19:06
Wende dich an den Schulsozialdienst und ans Jugendamt. Und bestenfalls kommt ihr alle zusammen an einen Tisch. Ich hab die Erfahrung (leider) machen müssen, dass Lehrer, Kinder oft in eine Schublade stecken und diese dort nur mit entsprechendem Druck rausholen.
JuWu
13086 Beiträge
18.11.2020 19:09
Zitat von -M-Y-A-:

Wende dich an den Schulsozialdienst und ans Jugendamt. Und bestenfalls kommt ihr alle zusammen an einen Tisch. Ich hab die Erfahrung (leider) machen müssen, dass Lehrer, Kinder oft in eine Schublade stecken und diese dort nur mit entsprechendem Druck rausholen.
aber bitte auch nicht alle Lehrer in eine Schublade stecken
Anonym 1 (205709)
5 Beiträge
18.11.2020 19:16
Zitat von shelyra:

Habt ihr einen Schulpsychologen an der Schule? Eventuell mal mit diesem sprechen.
Macht ihr irgendwelche Therapien? Es gibt ja einige Möglichkeiten.
Wurde er mal auf Hochbegabung getestet? Unterforderte Kinder können leider auch Schulprobleme haben.

Und dann der Schule auch Grenzen setzen, so blöd das klingt. Aber lass dir nicht alles von ihnen gefallen. Gib ihnen ruhig auch kontra wo es gerechtfertigt ist.
Unsere Schule war auch der Meinung uns wegen jedem Pups anrufen zu müssen. Das habe ich ihnen dann verboten - Anrufe wirklich nur im Notfall. Erst haben sie gegrumnelt, dsnn aber akzeptiert.

Er geht inzwischen in die 2. Klasse und wird im Zentrum für Kindesentwicklung untersucht.
Er hatte früher ne Ergotherapie und er soll demnächst wieder anfangen.
Wir haben zwar eine aber die kommt nur ab und an zu unserer Schule.
Mit den Sozialarbeiterinnen hatte ich schon mehrere Gespräche.

Die Schulärztin hat der Schule gemeldet das möglicherweise eine Hochbegabung vorliegt.
Im Schuleignungstest war er einfach erstaunlich. Die Ärztin hat große Augen gemacht.
Im Zentrum für Kindesentwicklung wurde ein Test gemacht mit dem Ergebnis das er normal Intelligent ist.
Ich muss aber sagen das es schwierig ist bei ihm denn an manchen Tagen kann er im Zahlenraum bis 1000 + - × und : rechnen und an anderen Tagen nichteinmal 5+5.
Das kommt auf seine Stimmung an.
Aber die Schule weiß schon das er ein kluges Köpfchen ist und erwähnt das immer aber die Lehrerin ist einfach überfordert und passt die Aufgaben für ihn nicht an obwohl er in einer Jül Klasse ist.
Sie hat einfach zu viele schwierige Kinder in der Klasse und ist erst seit 1 Jahr Lehrerin.
Er konnte schon in der ersten Klasse bis 1000 rechnen und hat bis zum Ende des Jahres immernoch aufgaben im Zahlenraum bis 20 bekommen.
Lealein
10265 Beiträge
18.11.2020 19:19
Da kämen einige Dinge in Betracht:
Soziale Kompetenz Training (an unserer Schule gab es das. 10 Kinder aus der Grundschule und zwei Pädagogen die die Kinder über das Jahre (in unserem Fall 2) begleiten und bei Konflikten unterstützen/umleiten.

Schulwechsel

Prüfung was genau das Problem bei deinem Sohn ist (Hochbegabung oder ADHS usw)

Probleme gibt es ja und darum musst du dich kümmern.
Dass dein Kind so abgestempelt wird, ist schlimm und nicht in Ordnung. Da liegt es an dir, dass du ihnen ihr Vorurteil nicht bestätigst. Bleib ruhig und sachlich, auch wenn es schwer fällt.
Anonym 1 (205709)
5 Beiträge
18.11.2020 19:29
Zitat von -M-Y-A-:

Wende dich an den Schulsozialdienst und ans Jugendamt. Und bestenfalls kommt ihr alle zusammen an einen Tisch. Ich hab die Erfahrung (leider) machen müssen, dass Lehrer, Kinder oft in eine Schublade stecken und diese dort nur mit entsprechendem Druck rausholen.

Die Erfahrung habe ich selbst auch schon des öfteren gemacht.
Ich bin selbst in diesem Bereich tätig und wir wurden von unseren Dozenten des öfteren dazu angehalten, vorsichtig zu sein und die Kinder nicht durch Vorurteile abzuschreiben.
Wir wurden davor gewarnt das wir alle Menschen sind, die sobald sie andere Menschen sehen, sofort anfangen diese zu kategorisieren und zu bewerten. Dies wurde mit Statistiken untermauert.
Wir wurden aufgefordert hinter die Fassade zu blicken.
Die Lehrer tun dies nicht mit Absicht oder aus bösem Willen.
Sie sind überfordert und vorgeprägt durch eigene Erlebnisse.
Ich verurteile sie nicht aber ich will nur mein Baby vor diesem System beschützen.
Ich merke nämlich das sie ihm wirklich nicht untertützen und er spürt das leider auch.
Er gibt sich große mühe damit es funktioniert und die anderen ihn mögen.
Er macht der Lehrerin sogar komplimente.
-M-Y-A-
23193 Beiträge
18.11.2020 19:44
JuWu: Nein, niemals. Ich hab auch schon total tolle Lehrer kennengelernt.

Meiner Tochter wurde Faulheit unterstellt. Sie "komme nur gezwungenermaßen zur Schule, um Freunde zu treffen". Sie "verweigert im Unterricht, weil sie keine Lust hat" etc. Dabei gab es eine (bzw mehrere) diagnosen, die den Lehrer einfach nicht interessiert hat. Erst, als ich eskaliert bin, Schulsozialdienst, Jugendamt und Psychologen mobilisiert habe, hat er einen "Versuch" gewagt. Und seit diesem versuch (etwas zu ändern) läuft es von Woche zu Woche besser.

Was du bzgl der Distanzlosigkeit und der Kommunikationssignale geschrieben hast, passen auch zu meiner Tochter. Sie hat 3 diagnosen nach über einem dreivierteljahr testung (weil wir ganz genau sicher gehen wollten, denn sonst "hätte" sie "nur" ADS) hinzu kommen aber eine emotionale Behinderung und eine AVWS (auditive visuelle Wahrnehmungsstörung) und ja, ads.
(aber sie hat ja einfach nur keine Lust auf Schule! )

Hol dir wirklich Profis ins boot. Vor allem das Jugendamt.

NochOhne32
17890 Beiträge
18.11.2020 19:48
Zitat von Lealein:

Da kämen einige Dinge in Betracht:
Soziale Kompetenz Training (an unserer Schule gab es das. 10 Kinder aus der Grundschule und zwei Pädagogen die die Kinder über das Jahre (in unserem Fall 2) begleiten und bei Konflikten unterstützen/umleiten.

Schulwechsel

Prüfung was genau das Problem bei deinem Sohn ist (Hochbegabung oder ADHS usw)

Probleme gibt es ja und darum musst du dich kümmern.
Dass dein Kind so abgestempelt wird, ist schlimm und nicht in Ordnung. Da liegt es an dir, dass du ihnen ihr Vorurteil nicht bestätigst. Bleib ruhig und sachlich, auch wenn es schwer fällt.


Das unterschreibe ich so! Besonders die Testung auf ADHS in Kombination mit einer Hochintelligenz bze - Begabung.
Mein Sohn ist ähnlich im Verhalten, nur hatten wir das unwahrscheinliche Glück, dass er in der 1. Klasse eine super Lehrerin hatte, die ihn gut aufgefangen hat und er ist gut in die Klasse integriert.

Ihm hat das Homescooling in Kombination mit seinem 7. Geburtstag enorm nach vorne gebracht und mittlerweile setzt er seinen Verstand auch im Unterricht ein. Stört nicht mehr als andere Kids, ist sehr ehrgeizig und geht, wenn wir dann im Auto sitzen , total gern in die Schule.
Bisl Probleme haben wir nur daheim, wenn es, wie in letzter Zeit zu vielen Veränderungen kommt. Da reagiert er dann mit leichter Aggression und/oder mit furchterregenden Nachtschrecken .
Mittlerweile hat er in der 2. Klasse den 3. Lehrer und ist arg am kämpfen das alles zu verarbeiten.
Senami3
1553 Beiträge
18.11.2020 21:30
Ich werfe mal eine unbeliebte Sicht in den Raum: ggf. ist er wirklich ein Störenfried.

Eltern übersehen durchaus auch, dass Fehlverhalten vorliegt - insbesondere die Eltern, die Diagnosen haben. Eine Diagnose/Hochbegabung entbindet nicht von der Erziehungsverpflichtung.

Ich weiß und Urteile nicht wie es bei dir ist, aber wir haben so einen hochbegabten (getestet!) Flegel in der Klasse unseres Sohnes und wirklich jedes Fehlverhalten wird mit der Hochbegabung entschuldigt. Und der Hochbegabte hat das natürlich längst geblickt.

Da wünschte ich mir, dass die Eltern endlich aufwachen und sich wirklich von vielen Seiten Input holen - wenn von mehreren Seiten (Schule verschiedene Lehrer, Sozialarbeiter, Verein, Nachbarn,....) das gleiche kommt, stimmt es in der Regel.
steph28
4166 Beiträge
18.11.2020 21:44
Ich persönlich, auch als Lehrerin in einer 2. Klasse, höre solche Äußerungen öfter von Eltern, dass sie denken, dass man Kinder in eine Schublade steckt und ohne besondere Gründe "Stress" macht. Ich habe auch selbst eine Zweiklässlerin zu Hause. Als Mama nimmt man Situationen oft ganz anders wahr. Was sind denn die Gründe, dass sie dich dauernd anrufen? Was bedeutet "Er erkennt die Grenzen anderer nicht?" Wenn ich deinen Text lese, denke ich, dass du Sachen, die er zu Unrecht vorgehalten bekommt ausführlich beschreibst, aber Dinge, die er wahrscheinlich "falsch" macht, nicht wirklich aufzeigst.
Ich kenne das zB aus meiner eigenen Situation. Ich dachte immer, dass meine Tochter von den Mädchen ausgeschlossen wird. Habe aber mittlerweile durch die Lehrerin die Vermutung, dass sie oft mit ihrem Wissen angibt und die anderen sie deswegen weniger mögen. Und ich dachte auch, dass sie das "Opfer" ist. Nun arbeite ich bewusst mit ihr an ihrer Empathiefähigkeit.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Lehrer sich ein tolles, fröhliches, kluges Kind raussuchen und ihn "loswerden" wollen. Und ja wir sind permanent überfordert. Ich denke nicht, dass sich jemand Außenstehendes vorstellen kann, was der Job bedeutet, aber trotzdem sind die meisten Lehrer für ihre Kinder da und üben Druck auf Eltern aus, wenn ein Kind die anderen Kinder ständig stört, beleidigt oder ähnliches. Was denkst du also ist der wirkliche Grund, warum sie ihn "loswerden" wollen?
steph28
4166 Beiträge
18.11.2020 21:45
Fachlich denke ich übrigens, dass die Lehrer Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen abarbeiten und vorbereiten. Man kann ein Kind nur gewisse Zeit vom Unterricht ausschließen etc, wenn die Eltern oft genug informiert wurden. Dabei gibt es einen genauen Leitfaden.
Anonym 1 (205709)
5 Beiträge
19.11.2020 02:25
Zitat von Senami3:

Ich werfe mal eine unbeliebte Sicht in den Raum: ggf. ist er wirklich ein Störenfried.

Eltern übersehen durchaus auch, dass Fehlverhalten vorliegt - insbesondere die Eltern, die Diagnosen haben. Eine Diagnose/Hochbegabung entbindet nicht von der Erziehungsverpflichtung.

Ich weiß und Urteile nicht wie es bei dir ist, aber wir haben so einen hochbegabten (getestet!) Flegel in der Klasse unseres Sohnes und wirklich jedes Fehlverhalten wird mit der Hochbegabung entschuldigt. Und der Hochbegabte hat das natürlich längst geblickt.

Da wünschte ich mir, dass die Eltern endlich aufwachen und sich wirklich von vielen Seiten Input holen - wenn von mehreren Seiten (Schule verschiedene Lehrer, Sozialarbeiter, Verein, Nachbarn,....) das gleiche kommt, stimmt es in der Regel.

Sie können beruhigt davon ausgehen das ich weiß wovon ich spreche und mir das ganze nicht nach Lust und Laune zusammenreime. Besonders aber der Teil Amüsiert mich in welchem Sie einigen Eltern und Kindern mit einer Diagnose unterstellen dass sie das Fehlverhalten ihrer Kinder übersehen würden.
Wie kam es den zu den jeweiligen Diagnosen? Glauben Sie das ginge ohne die Einwilligung jener Eltern?
Ich habe dutzende von Büchern über Autismus, Adhs und Inklusiven Unterricht gelesen und kann ihnen nur so viel sagen! Unsere Kinder sind alle individuell aber wir erwarten das sie funktionieren! Das sie sich mehrere Stunden lang, in kleinen Räumen zusammenquetschen und sich den Stoff auf ganz altmodische Weise reinballer. Jedes Kind reagiert anders auf diesem Stress und es gibt Kinder die Können nur schwer mit Stress und Ablehnung umgehen. Nicht diese Kinder (und ich rede nicht von fieslingen und mobbern) müssen sich ändern ,sondern ihr Umfeld muss für Menschen sensibilisiert werden die anders sind.
Nur weil man ihre Narben und Krücken nicht sieht, heißt es nicht dass jedes Fehlverhalten dieser Kinder reine Willkür ist, sondern dass dies möglicherweise sogar reflexe sind die sie selbst nicht kontrollieren können.
Es ist auch lustig das Sie davon ausgehen, dass Sie die Intentionen des Klassenkameraden ihres Kindes zu kennen wissen aber meinen dass ich die meines eigenen Kindes nicht kennen würde.

Aber nochmal!
Er ist schwierig weil er die Welt anders wahrnimmt, er ist aber kein Störenfried und das haben nichteinmal die Lehrkräfte behauptet! Er ärgert niemanden und hat bisher noch nie den Unterricht bewusst und aus voller absicht gestört! Er ist lediglich überfordert mit den 7 Stunden Unterricht und den Kindern die ihn ärgern und ablehnen weil er so anders ist und manchmal nerven kann! Das stresst ihn und er wird innerlich noch unruhiger und stört noch mehr. Ein Teufelskreis!
Oh aber er hat Freunde und die meiste Zeit ist alles gut aber sobald an einem Tag wieder irgendwas schiefgeht( auch wenn er bloß mal die Pause verweigert oder sowas), werden alle Geschütze hochgefahren!
Er braucht halt mehr Aufmerksamkeit und da die Anträge bisher abgeleht wurden hat die Schule keine Kapazitäten ihm diese zu bieten. Deshalb möchten sie das er geht weil die Lehrerin überfordert ist und sie ein schwieriges Kind weniger in der Klasse zu sitzen hätte. Das Projekt ist aber für meinen Geschmack schon 10 Schritte zu weit denn so unzumutbar ist er tatsächlich nicht!
Nichteinmal im geringsten!
Und ja ich Erziehe meinen Sohn sehr wohl aber ich versuche ihn zu verstehen und ihn so zu unterstützen wie er es braucht!
Er ist keine Puppe die ich bewegen kann wie ich will!
Er möchte doch garnicht stören, soll ich ihn dafür bestrafen?
Zuhause funktioniert es wunderbar denn ich weiß was er braucht! Die Schule hat nach einem halben jahr eingelenkt und eine Empfehlung von mir umgesetzt und siehe da, eine wirklich enorme Verbesserung wie sie selbst zugegeben haben! Ich werde darauf nicht näher eingehen weil ich wirklich versuche möglichst wenig Informationen zu geben obwohl mir das sehr schwer fällt!
Und ja ich weiß wovon ich rede!
Ich bin eng vernetzt mit der Schule mit den anderen Lehrern und Erziehern! Eine von ihnen war sogar auf meiner Hochzeit!

Ach und nochmal für diejenigen die offensichtlich lust haben zu Psychoanalysieren!
Meine Frage hier war nicht ob und wie Schwierig mein Kind ist, sondern ob ich mich weiterhin dem Willen der Schule beugen sollte! Ich wollte wissen ob es soweit ist das ich da einen Riegel vorschieben sollte.
Denn, gehen wir mal davon aus er wäre so schlimm, hat er trozdem einen Recht auf Bildung und das Recht die Schule so wie alle anderen Kinder auch zu besuchen!
Die meisten Eltern aus unserer Schule (wir leben im Kiez) und besonnders die Mutter von einem Klassenkameraden meines Jungen reagieren auf jede beschwerde über ihre Kinder mit "Ich glaube ihnen nicht" und sind total unkooperativ. Ich war immer diejenige die meinte, "ich rede nochmal mit ihm" und jetzt frage ich mich ob ich ihnen damit die Schuldzuweisungen erleichtere! Außerdem bezog sich meine Frage auf dieses bestimmte Schulprojekt.
Könnt ihr nicht einfach mal darauf vertrauen das wenn hier jemand sagt "mein Kind ist ein liebes Kind das zwar ab und an Probleme macht, aber nicht viel mehr als eines der anderen Jungs dieser Schule", das dieser jemand sich diese Aussage nicht aus dem Hintern herauszieht und aktiv am Schulalltag (Gesammtelternvertreterin) beteilligt ist?

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