Mütter- und Schwangerenforum

Ungerechte Abmahnung wegen Ruhestörung

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FoxMami
2969 Beiträge
12.05.2023 15:02
Es geht nicht um mich, sondern um meine Freundin. Sie sind eine geflüchtete Familie, 3 Leute. Es ist eine vernünftige Familie, ich kenne die schon recht lange.
Vor einem Monat kam von der Verwaltung ihres Vermieters eine E-Mail, wo drinnen stand, dass sich ein Nachbar beschwert hatte, es wäre sehr laut.

Die Familie war von den Vorwürfen geschockt. Sie sagte zwar, es wäre wohl Möglich, dass irgendwo tagsüber laut geredet werden würde, aber sie wären jeden Tag bis spätestens 21-22 Uhr im Bett, da der Sohn früh raus zur Schule muss und die Eltern zum Sprachkurs. Und allgemein verursache er kaum Lärm, würde mehr am PC spielen, basteln oder Lego.
Es gäbe wohl Nächte, wo sie selber vom lauten Klopfen aufgewacht sind und Tage, da habe die Nachbarin von oben am Balkon Ihre Kinder angeschrien.

Auf die E Mail haben wir dann geantwortet, dass sie zwar noch mehr auf die Ruhezeiten achten werden, aber mit der Bitte, dass da nachgeforscht wird, ob der Lärm wirklich von denen kommt und alles oben genannte erläutert. Es ist nämlich ein riesengroßes Haus, mit ca 10 Stockwerken und bis zu 8 Wohnungen auf jeder Etage.

Auf die E-Mail kam keine andere Antwort.

Seitdem haben die den Fernseher leiser gestellt und versuchen auch recht leise miteinander zu sprechen.

Heute lag eine Abmahnung im Briefkasten mit der Notiz, dass sie beim nächsten mal gekündigt werden. Der Nachbar kam dieses mal mit einem Protokoll. Sie ist nun verzweifelt, dass sie auf der Straße landen. Kann man dagegen einen Widerspruch einlegen ohne Anwalt? Reicht wirklich eine Aussage des Nachbarn aus um gekündigt zu werden?

Sie sagt sie haben am 05.05 definitiv keine Möbel geschoben oder gegen die Heizung geschlagen!

BettyRosybrown
193 Beiträge
12.05.2023 15:12
Das klingt mir eher so als würde der Vermieter die Familie einfach loswerden wollen. Traurig...

Denke da ist so oder so in Zukunft kein Miteinander. Ich würde tatsächlich schauen dass sie eine andere Wohnung bekommt/beziehen kann/findet.

Ich hasse solche Vermieter... kenn ich zu gut.
FoxMami
2969 Beiträge
12.05.2023 15:24
Zitat von BettyRosybrown:

Das klingt mir eher so als würde der Vermieter die Familie einfach loswerden wollen. Traurig...

Denke da ist so oder so in Zukunft kein Miteinander. Ich würde tatsächlich schauen dass sie eine andere Wohnung bekommt/beziehen kann/findet.

Ich hasse solche Vermieter... kenn ich zu gut.


Der Vermieter ist aber eine recht große Firma mit viele Wohnobjekten in mehreren Städten. Etwas persönliches kann da nicht sein. Ich denke schon, dass da einfach ein Nachbar was gegen die hat. In dieser Stadt war die Suche sehr schwierig nach einer Wohnung. Eine kleine Stadt, und sie dürfen in keine andere. Die Eltern, ein älteres Ehepaar, wo sie den Vater auch hilft zu pflegen ist im selben Haus. Ein Umzug wäre jetzt aus mehreren Gründen fast unmöglich.
nilou
14070 Beiträge
12.05.2023 16:09
Ich würde per Einschreiben Widerspruch einlegen und auch auf die vorherige Mail verweisen.

Letztendlich steht erstmal Aussage gegen Aussage. Grundsätzlich ist es so, das der der etwas behauptet dies auch beweisen muss. Sprich der Nachbar bzw Vermieter muss belegen das diese Störungen wirklich von denen kommen. Und daran scheitert es ja aktuell.

Ich würde der Familie empfehlen jetzt parallel ein Tagebuch zu führen über Besuche, Bett-geh-Zeiten Besonderheiten etc.
Zirkonia85
1967 Beiträge
12.05.2023 16:18
Wisst ihr welcher Nachbar es ist?

Auf jeden Fall Anwalt und er soll es nachweisen, lärmprotokoll ist da eine Sachen aber wieso hat dieser Nachbar noch nie persönlich mal geklingelt und sich wegen angeblichen Lärm beschwert?

Fürchte ohne Anwalt oder Mieterbund kommt man da nicht weit. Soll er doch mal Video Beweise zeigen? Oder die Familie nimmt selbst mal Lärm auf um zu zeigen es kommt von anderen!

Grundsätzlich ist es ja gut, wenn es eine Verwaltung reagiert. Wir hatten damals einen Techno Nachbarn und es hat keiner reagiert!

Zelda86
2561 Beiträge
12.05.2023 17:45
Ich würde da auch zum Mieterbund oder Anwalt tendieren. Oder gibt es evtl (da kenne ich mich so gar nicht aus), Anlaufstellen für Geflüchtete, die Helfen können - Ansprechpartner der Stadt oder eine Initiative oä?

FoxMami
2969 Beiträge
12.05.2023 21:07
Zitat von Zelda86:

Ich würde da auch zum Mieterbund oder Anwalt tendieren. Oder gibt es evtl (da kenne ich mich so gar nicht aus), Anlaufstellen für Geflüchtete, die Helfen können - Ansprechpartner der Stadt oder eine Initiative oä?


Ich danke allen für die Antworten. Anwalt wird wegen Geld Mangel nicht gehen, ich werde mich mal über den Mieterbund informieren.
FoxMami
2969 Beiträge
12.05.2023 21:08
Zitat von Zirkonia85:

Wisst ihr welcher Nachbar es ist?

Auf jeden Fall Anwalt und er soll es nachweisen, lärmprotokoll ist da eine Sachen aber wieso hat dieser Nachbar noch nie persönlich mal geklingelt und sich wegen angeblichen Lärm beschwert?

Fürchte ohne Anwalt oder Mieterbund kommt man da nicht weit. Soll er doch mal Video Beweise zeigen? Oder die Familie nimmt selbst mal Lärm auf um zu zeigen es kommt von anderen!

Grundsätzlich ist es ja gut, wenn es eine Verwaltung reagiert. Wir hatten damals einen Techno Nachbarn und es hat keiner reagiert!


Leider nein. Es gibt zwar eine Vermutung, aber Vermutungen sind so eine Sache …
Es ist nie jemand gekommen oder so.
FoxMami
2969 Beiträge
12.05.2023 21:10
Zitat von nilou:

Ich würde per Einschreiben Widerspruch einlegen und auch auf die vorherige Mail verweisen.

Letztendlich steht erstmal Aussage gegen Aussage. Grundsätzlich ist es so, das der der etwas behauptet dies auch beweisen muss. Sprich der Nachbar bzw Vermieter muss belegen das diese Störungen wirklich von denen kommen. Und daran scheitert es ja aktuell.

Ich würde der Familie empfehlen jetzt parallel ein Tagebuch zu führen über Besuche, Bett-geh-Zeiten Besonderheiten etc.


Sie macht das schon mehr oder weniger. Sie hat sogar in Ihrer Wohnung Audio Aufnahmen gemacht, wo die Nachbarn richtig laut waren. Man erkennt keine richtigen Gespräche, aber man hört wohl, dass es aus einer anderen Wohnung kommt.
Seramonchen
37744 Beiträge
12.05.2023 21:11
Zitat von FoxMami:

Zitat von Zelda86:

Ich würde da auch zum Mieterbund oder Anwalt tendieren. Oder gibt es evtl (da kenne ich mich so gar nicht aus), Anlaufstellen für Geflüchtete, die Helfen können - Ansprechpartner der Stadt oder eine Initiative oä?


Ich danke allen für die Antworten. Anwalt wird wegen Geld Mangel nicht gehen, ich werde mich mal über den Mieterbund informieren.


Dann Mieterschutzbund. Darüber gibt es auch Anwälte
FoxMami
2969 Beiträge
12.05.2023 21:15
Zitat von Seramonchen:

Zitat von FoxMami:

Zitat von Zelda86:

Ich würde da auch zum Mieterbund oder Anwalt tendieren. Oder gibt es evtl (da kenne ich mich so gar nicht aus), Anlaufstellen für Geflüchtete, die Helfen können - Ansprechpartner der Stadt oder eine Initiative oä?


Ich danke allen für die Antworten. Anwalt wird wegen Geld Mangel nicht gehen, ich werde mich mal über den Mieterbund informieren.


Dann Mieterschutzbund. Darüber gibt es auch Anwälte


Ich sehe gerade, dass diese auch kostenpflichtig sind und erst nach 3 Monate Mitgliedschaft einschreiten.
Sarah2022
2385 Beiträge
12.05.2023 22:11
Zitat von FoxMami:

Zitat von Zelda86:

Ich würde da auch zum Mieterbund oder Anwalt tendieren. Oder gibt es evtl (da kenne ich mich so gar nicht aus), Anlaufstellen für Geflüchtete, die Helfen können - Ansprechpartner der Stadt oder eine Initiative oä?


Ich danke allen für die Antworten. Anwalt wird wegen Geld Mangel nicht gehen, ich werde mich mal über den Mieterbund informieren.
Ich habe mal von jemandem gehört, dass der Anwalt für bedüftige Menschen (fast?) umsonst ist. Dafür braucht man einen Beratungsschein - oder wie das heißt.

Hier gibt es doch sicher Mädels, die nun wissen, wie das genau heißt und wie das funktioniert. Haut mal in die Tasten. Ich kenn mich damit nicht aus.

Ist das das richtige?
https://amtsgericht-stuttgart.justiz-bw.de/pb/,Lde /1199900
nilou
14070 Beiträge
12.05.2023 22:16
FräuleinS
3620 Beiträge
12.05.2023 22:35
Hallo,

Ich finde es auch sonderbar, dass niemand mal persönlich bei der Familie angeklopft hat. Wenn mich jemand abends stört, dann versuche ich doch persönlich das zu klären/ dem nachzugehen. Und vorallem, dass der Vermieter da direkt mitspielt bzw. die Firma die da hinter steckt. Somit klingt das für mich auch so, als wolle man die Familie einfach nur raushaben.
Mein Tipp wäre auch ein Tagebuch zu führen über den eigenen und wahrgenommenen Lärm von Nachbarn und mich beraten lassen. Ich bin mir sicher, dass auch zu solchen Streitigkeiten Caritas oder sonst was beraten können und wissen, wohin man sich wenden kann.
Sunny8812
261 Beiträge
13.05.2023 07:07
Hey,
geht mal zusammen zu einem Anwalt, das geht auch für rechtliche Probleme im Mietrecht über Beratungshilfe
Bürger mit geringem Einkommen haben Anspruch auf Beratungshilfe nach dem Beratungshilfegesetz (BerHG). Dazu muss beim jeweils zuständigen Amtsgericht (Wohnort) ein Antrag gestellt werden ( das macht manchmal auch der Anwalt)

Die Beratungshilfe wird vom Amtsgericht bewilligt und bewirkt, dass das Honorar eines beratenden Anwalts, der auch für den Hilfesuchenden tätig werden kann, von der Staatskasse übernommen wird. Ähnlich wie bei Arztbesuchen muss der Mandant an den Anwalt direkt eine Art „Eigenbeteiligung“ in Höhe von 10 € zumindest war das damals so als ich noch in dem Bereich gejobbt hab

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