Mütter- und Schwangerenforum

Alleingeburt

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Bex83
4636 Beiträge
15.04.2016 19:58
Meine Hochachtung erstmal an pu-muck,
Zur TS, ich wünsche dir eine gute Geburt!

Zu mir, ich wäre so gar nicht mutig genug dafür, viel zu unsicher!

Werde mir gerne den fred merken u weiter verfolgen!
Anonym 187783
36 Beiträge
15.04.2016 20:00
Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

...

Gern was interessiert dich denn im Besonderen? Es waren zwei unspäktakuläre Geburten. Geburtsverletzungen und Komplikationen gab es trotz einem Glückshaubenbaby nicht, abgesehen von einer Mini-Schramme bei der letzten (Glückshaube) Geburt, die natürlich keine Behandlung gebraucht hat.


Hast du dich irgendwie speziell darauf vorbereitet?
Hat dein Partner dir geholfen?
Warst du bei euch im Haus/in der Wohnung, mit Pool oder im Bett? Sofa? Wie auch immer
Hast du es Freunden und Familie vorher gesagt und gab es Gegenwind?

Ich habe mich drauf vorbereitet, ja. Du solltest nicht mit Angst in die Geburt gehen, das bedarf Aufarbeitung im Vorfeld, gerade wenn du - wie ich - doofe Erfahrungen bei der ersten Geburt gemacht hast. Mir war es wichtig zu wissen, was ich in "Notfällen" tun kann, falls sich tatsächlich Komplikationen ankündigen und sie frühzeitig zu erkennen.
Mein Partner war mit in der Wohnung, war aber nicht in die Geburt involviert. Dabei wollte ich meine Ruhe und das wusste er. Allerdings kann er auch anhand meiner Geräusche erkennen, in welchem Stadium der Geburt ich mich befinde. Er hat mich aber bei beiden Alleingeburten in Ruhe gelassen. Die erste, vor vier Jahren, fand im Bauwagen statt. Die letzte, Silvester, bei uns im Badezimmer. Einen Pool hatte ich bei beiden nicht.

Familie und Freunde ist ein Thema, was sehr individuell ist. Bei der ersten Alleingeburt wussten es einige, aus der Familie aber kaum. Da habe ich es nur auf meiner Seite der Familie vorsichtig angedeutet. Bei der zweiten haben das alle geahnt und sich große Sorgen gemacht.
Das Problem dabei ist, dass alle ihre Ängste auf dich übertragen wollen. Sie informieren sich nicht selber und machen sich schlau, sondern verlangen es von dir. Du musst Ihnen scheinbar die Ängste ausreden. Natürlich kann man das auch differenziert betrachten und sich davon abgrenzen, aber gerade unter Hormonen stehend, schafft das nicht jeder. Ich hatte schlicht auch einfach keine Lust, mich ständig zu rechtfertigen und habe deswegen immer gern das Thema gewechselt.
Natürlich gab es Gegenwind, sogar meine damalige Hebamme fand das nicht besonders toll. Die meisten Argumente entkräften sich von selbst, wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt, aber natürlich hat man keine Lust das selbe immer und immer wieder zu erzählen. Vor allem nicht, wenn es einem dann am Ende doch nicht geglaubt wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du nicht für die anderen verantwortlich bist, sondern nur für dein Leben und das deines Kindes. Und wenn du es-wie ich-als sicherer empfindest, dein Kind in Ruhe, zu Hause auf die Welt zu bringen, dann kannst du es so machen. Ohne dass jemand davon weiß. Und niemandem, außer dir selber, bist du Rechenschaft schuldig.


Ich habe mich in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema Alleingeburt befasst und bin zu dem - vielleicht auch irrationalen - Schluss gekommen, dass ich das ganze Geschehen inklusive der Schmerzen und der Vor- und Nachbereitung besser annehmen kann, wenn ich dabei allein und absolut selbstbestimmt bin.
Ich möchte keine Anweisungen und Anleitungen von außen, wann ich was tun soll, sondern mich auf das Programm einlassen, das in unserem Körper ja drin ist und eigentlich auch ohne Hebamme funktionieren sollte.
Krankenhaus ist schlimmstenfalls nur wenige Minuten entfernt. Ich habe mir während meiner ersten Geburt oft gewünscht, dass alle am besten verschwinden und mich alleine machen lassen. Schon allein, damit dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und auf dem Präsentierteller liegens nicht mehr da ist.

Ich habe vor Jahren mal ein Video von einer Hausgeburt (soweit ich mich erinnere, ohne Hebamme) gesehen, da hatte sich die Frau in einem Zimmer eine Art Nest gebaut und ihr Kind dort zur Welt gebracht. Das hatte so etwas Friedliches an sich, was mir sehr gefallen hat und im krassen Gegensatz zu meinem eigenen Geburtserlebnis stand.
Anonym 187783
36 Beiträge
15.04.2016 20:02
Zitat von Bex83:

Meine Hochachtung erstmal an pu-muck,
Zur TS, ich wünsche dir eine gute Geburt!

Zu mir, ich wäre so gar nicht mutig genug dafür, viel zu unsicher!

Werde mir gerne den fred merken u weiter verfolgen!


Danke
Das wünsche ich dir auch, wenn ich auf deinen Ticker schaue.
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:02
Zitat von Bex83:

Meine Hochachtung erstmal an pu-muck,
Zur TS, ich wünsche dir eine gute Geburt!

Zu mir, ich wäre so gar nicht mutig genug dafür, viel zu unsicher!

Werde mir gerne den fred merken u weiter verfolgen!

Ich kann den Gedanken verstehen und erinnere mich daran, dass ich ihn damals auch gedacht (und geglaubt!) habe.
Heute sage ich, dass ich nicht mehr den Mut habe, in eine Klinik zu gehen. ❤️
Anonym 187783
36 Beiträge
15.04.2016 20:05
Zitat von Pu-muck:

Zitat von Bex83:

Meine Hochachtung erstmal an pu-muck,
Zur TS, ich wünsche dir eine gute Geburt!

Zu mir, ich wäre so gar nicht mutig genug dafür, viel zu unsicher!

Werde mir gerne den fred merken u weiter verfolgen!

Ich kann den Gedanken verstehen und erinnere mich daran, dass ich ihn damals auch gedacht (und geglaubt!) habe.
Heute sage ich, dass ich nicht mehr den Mut habe, in eine Klinik zu gehen. ❤️


Wow, das ist eine Aussage!
Aber ich verstehe sie sehr gut. Bei dem Gedanken an eine Klinik verlässt mich auch der Mut - da will ich dann gar nicht mehr "selber machen", sondern am liebsten gleich einen Kaiserschnitt.
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:07
Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

...


Hast du dich irgendwie speziell darauf vorbereitet?
Hat dein Partner dir geholfen?
Warst du bei euch im Haus/in der Wohnung, mit Pool oder im Bett? Sofa? Wie auch immer
Hast du es Freunden und Familie vorher gesagt und gab es Gegenwind?

Ich habe mich drauf vorbereitet, ja. Du solltest nicht mit Angst in die Geburt gehen, das bedarf Aufarbeitung im Vorfeld, gerade wenn du - wie ich - doofe Erfahrungen bei der ersten Geburt gemacht hast. Mir war es wichtig zu wissen, was ich in "Notfällen" tun kann, falls sich tatsächlich Komplikationen ankündigen und sie frühzeitig zu erkennen.
Mein Partner war mit in der Wohnung, war aber nicht in die Geburt involviert. Dabei wollte ich meine Ruhe und das wusste er. Allerdings kann er auch anhand meiner Geräusche erkennen, in welchem Stadium der Geburt ich mich befinde. Er hat mich aber bei beiden Alleingeburten in Ruhe gelassen. Die erste, vor vier Jahren, fand im Bauwagen statt. Die letzte, Silvester, bei uns im Badezimmer. Einen Pool hatte ich bei beiden nicht.

Familie und Freunde ist ein Thema, was sehr individuell ist. Bei der ersten Alleingeburt wussten es einige, aus der Familie aber kaum. Da habe ich es nur auf meiner Seite der Familie vorsichtig angedeutet. Bei der zweiten haben das alle geahnt und sich große Sorgen gemacht.
Das Problem dabei ist, dass alle ihre Ängste auf dich übertragen wollen. Sie informieren sich nicht selber und machen sich schlau, sondern verlangen es von dir. Du musst Ihnen scheinbar die Ängste ausreden. Natürlich kann man das auch differenziert betrachten und sich davon abgrenzen, aber gerade unter Hormonen stehend, schafft das nicht jeder. Ich hatte schlicht auch einfach keine Lust, mich ständig zu rechtfertigen und habe deswegen immer gern das Thema gewechselt.
Natürlich gab es Gegenwind, sogar meine damalige Hebamme fand das nicht besonders toll. Die meisten Argumente entkräften sich von selbst, wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt, aber natürlich hat man keine Lust das selbe immer und immer wieder zu erzählen. Vor allem nicht, wenn es einem dann am Ende doch nicht geglaubt wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du nicht für die anderen verantwortlich bist, sondern nur für dein Leben und das deines Kindes. Und wenn du es-wie ich-als sicherer empfindest, dein Kind in Ruhe, zu Hause auf die Welt zu bringen, dann kannst du es so machen. Ohne dass jemand davon weiß. Und niemandem, außer dir selber, bist du Rechenschaft schuldig.


Ich habe mich in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema Alleingeburt befasst und bin zu dem - vielleicht auch irrationalen - Schluss gekommen, dass ich das ganze Geschehen inklusive der Schmerzen und der Vor- und Nachbereitung besser annehmen kann, wenn ich dabei allein und absolut selbstbestimmt bin.
Ich möchte keine Anweisungen und Anleitungen von außen, wann ich was tun soll, sondern mich auf das Programm einlassen, das in unserem Körper ja drin ist und eigentlich auch ohne Hebamme funktionieren sollte.
Krankenhaus ist schlimmstenfalls nur wenige Minuten entfernt. Ich habe mir während meiner ersten Geburt oft gewünscht, dass alle am besten verschwinden und mich alleine machen lassen. Schon allein, damit dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und auf dem Präsentierteller liegens nicht mehr da ist.

Ich habe vor Jahren mal ein Video von einer Hausgeburt (soweit ich mich erinnere, ohne Hebamme) gesehen, da hatte sich die Frau in einem Zimmer eine Art Nest gebaut und ihr Kind dort zur Welt gebracht. Das hatte so etwas Friedliches an sich, was mir sehr gefallen hat und im krassen Gegensatz zu meinem eigenen Geburtserlebnis stand.

Das liest sich reflektiert, entschlossen und stark. Ich glaube, dass du deine Entscheidung schon getroffen hast und habe nicht den Eindruck, dass du naiv ins offene Messer rennst.
Romantisch waren meine Alleingeburten nicht unbedingt - abgesehen von den äußeren Umständen - aber so gewaltig, wie sie waren, so großartig war es auch. Als erste das Baby in den Arm zu schließen, zu beruhigen, intuitiv zu gebären statt fremdbestimmt entbunden zu werden, das Baby zu stillen, zu kuscheln, zu schlafen, nicht mehr untersucht werden müssen und ganz gemächlich wieder landen. Hausgeburten sind wundervoll, Alleingeburten insbesondere. Und es hat mich auch nicht gestört, meinen Dreck nach der Geburt alleine zu beseitigen.
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:09
Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Bex83:

Meine Hochachtung erstmal an pu-muck,
Zur TS, ich wünsche dir eine gute Geburt!

Zu mir, ich wäre so gar nicht mutig genug dafür, viel zu unsicher!

Werde mir gerne den fred merken u weiter verfolgen!

Ich kann den Gedanken verstehen und erinnere mich daran, dass ich ihn damals auch gedacht (und geglaubt!) habe.
Heute sage ich, dass ich nicht mehr den Mut habe, in eine Klinik zu gehen. ❤️


Wow, das ist eine Aussage!
Aber ich verstehe sie sehr gut. Bei dem Gedanken an eine Klinik verlässt mich auch der Mut - da will ich dann gar nicht mehr "selber machen", sondern am liebsten gleich einen Kaiserschnitt.

Verstehe ich. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir bei einem medizinischen Notfall, egal welcher Art, nicht Hilfe holen würde!
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:10
Oaaaaaar meine Deutsch Arschloch sein heutig.
Anonym 187783
36 Beiträge
15.04.2016 20:14
Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

...

Ich habe mich drauf vorbereitet, ja. Du solltest nicht mit Angst in die Geburt gehen, das bedarf Aufarbeitung im Vorfeld, gerade wenn du - wie ich - doofe Erfahrungen bei der ersten Geburt gemacht hast. Mir war es wichtig zu wissen, was ich in "Notfällen" tun kann, falls sich tatsächlich Komplikationen ankündigen und sie frühzeitig zu erkennen.
Mein Partner war mit in der Wohnung, war aber nicht in die Geburt involviert. Dabei wollte ich meine Ruhe und das wusste er. Allerdings kann er auch anhand meiner Geräusche erkennen, in welchem Stadium der Geburt ich mich befinde. Er hat mich aber bei beiden Alleingeburten in Ruhe gelassen. Die erste, vor vier Jahren, fand im Bauwagen statt. Die letzte, Silvester, bei uns im Badezimmer. Einen Pool hatte ich bei beiden nicht.

Familie und Freunde ist ein Thema, was sehr individuell ist. Bei der ersten Alleingeburt wussten es einige, aus der Familie aber kaum. Da habe ich es nur auf meiner Seite der Familie vorsichtig angedeutet. Bei der zweiten haben das alle geahnt und sich große Sorgen gemacht.
Das Problem dabei ist, dass alle ihre Ängste auf dich übertragen wollen. Sie informieren sich nicht selber und machen sich schlau, sondern verlangen es von dir. Du musst Ihnen scheinbar die Ängste ausreden. Natürlich kann man das auch differenziert betrachten und sich davon abgrenzen, aber gerade unter Hormonen stehend, schafft das nicht jeder. Ich hatte schlicht auch einfach keine Lust, mich ständig zu rechtfertigen und habe deswegen immer gern das Thema gewechselt.
Natürlich gab es Gegenwind, sogar meine damalige Hebamme fand das nicht besonders toll. Die meisten Argumente entkräften sich von selbst, wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt, aber natürlich hat man keine Lust das selbe immer und immer wieder zu erzählen. Vor allem nicht, wenn es einem dann am Ende doch nicht geglaubt wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du nicht für die anderen verantwortlich bist, sondern nur für dein Leben und das deines Kindes. Und wenn du es-wie ich-als sicherer empfindest, dein Kind in Ruhe, zu Hause auf die Welt zu bringen, dann kannst du es so machen. Ohne dass jemand davon weiß. Und niemandem, außer dir selber, bist du Rechenschaft schuldig.


Ich habe mich in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema Alleingeburt befasst und bin zu dem - vielleicht auch irrationalen - Schluss gekommen, dass ich das ganze Geschehen inklusive der Schmerzen und der Vor- und Nachbereitung besser annehmen kann, wenn ich dabei allein und absolut selbstbestimmt bin.
Ich möchte keine Anweisungen und Anleitungen von außen, wann ich was tun soll, sondern mich auf das Programm einlassen, das in unserem Körper ja drin ist und eigentlich auch ohne Hebamme funktionieren sollte.
Krankenhaus ist schlimmstenfalls nur wenige Minuten entfernt. Ich habe mir während meiner ersten Geburt oft gewünscht, dass alle am besten verschwinden und mich alleine machen lassen. Schon allein, damit dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und auf dem Präsentierteller liegens nicht mehr da ist.

Ich habe vor Jahren mal ein Video von einer Hausgeburt (soweit ich mich erinnere, ohne Hebamme) gesehen, da hatte sich die Frau in einem Zimmer eine Art Nest gebaut und ihr Kind dort zur Welt gebracht. Das hatte so etwas Friedliches an sich, was mir sehr gefallen hat und im krassen Gegensatz zu meinem eigenen Geburtserlebnis stand.

Das liest sich reflektiert, entschlossen und stark. Ich glaube, dass du deine Entscheidung schon getroffen hast und habe nicht den Eindruck, dass du naiv ins offene Messer rennst.
Romantisch waren meine Alleingeburten nicht unbedingt - abgesehen von den äußeren Umständen - aber so gewaltig, wie sie waren, so großartig war es auch. Als erste das Baby in den Arm zu schließen, zu beruhigen, intuitiv zu gebären statt fremdbestimmt entbunden zu werden, das Baby zu stillen, zu kuscheln, zu schlafen, nicht mehr untersucht werden müssen und ganz gemächlich wieder landen. Hausgeburten sind wundervoll, Alleingeburten insbesondere. Und es hat mich auch nicht gestört, meinen Dreck nach der Geburt alleine zu beseitigen.




Romantisch stelle ich mir das auch nicht vor. Aber friedlich und auf eine gewisse Art ruhig, auch wenn ich sicher jammern und heulen werde. Aber in den eigenen vier Wänden, nur für sich, ist man da ja auch viel weniger gehemmt.

Genau - gebären anstatt entbunden werden, das habe ich heute in einem Blogeintrag einer Alleingebärerin gelesen.
Ich weiß, dass die Hebamme oder die "Wehfrau" eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte hat, und das sicher nicht ohne Grund. Ich denke einfach, es ist der Wunsch nach Begleitung durch jemanden, der diese Gefühle nachvollziehen kann, was eine erfahrene Frau ja eher kann, als ein Mann. Aber aus diesem Beistand ist mit der Zeit so eine Bestimmung geworden - die Hebamme übernimmt die Regie meiner Geburt. Und der Gedanke gefällt mir einfach nicht.

Ich dachte eigentlich, ich hätte mit dem Thema natürliche Entbindung abgeschlossen. Aber jetzt habe ich eher das Bedürfnis, mich damit zu versöhnen. Nach dem Motto: "Wir versuchen es mal auf meine Art."
Anonym 187783
36 Beiträge
15.04.2016 20:15
Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Bex83:

Meine Hochachtung erstmal an pu-muck,
Zur TS, ich wünsche dir eine gute Geburt!

Zu mir, ich wäre so gar nicht mutig genug dafür, viel zu unsicher!

Werde mir gerne den fred merken u weiter verfolgen!

Ich kann den Gedanken verstehen und erinnere mich daran, dass ich ihn damals auch gedacht (und geglaubt!) habe.
Heute sage ich, dass ich nicht mehr den Mut habe, in eine Klinik zu gehen. ❤️


Wow, das ist eine Aussage!
Aber ich verstehe sie sehr gut. Bei dem Gedanken an eine Klinik verlässt mich auch der Mut - da will ich dann gar nicht mehr "selber machen", sondern am liebsten gleich einen Kaiserschnitt.

Verstehe ich. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir bei einem medizinischen Notfall, egal welcher Art, nicht Hilfe holen würde!


Das versteht sich von selbst. Deshalb finde ich - trotz allem - den Gedanken beruhigend, dass im Fall des Falles ein Krankenhaus gleich in Reichweite wäre.
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:18
Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

...


Wow, das ist eine Aussage!
Aber ich verstehe sie sehr gut. Bei dem Gedanken an eine Klinik verlässt mich auch der Mut - da will ich dann gar nicht mehr "selber machen", sondern am liebsten gleich einen Kaiserschnitt.

Verstehe ich. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir bei einem medizinischen Notfall, egal welcher Art, nicht Hilfe holen würde!


Das versteht sich von selbst. Deshalb finde ich - trotz allem - den Gedanken beruhigend, dass im Fall des Falles ein Krankenhaus gleich in Reichweite wäre.

Ist auch gut. Vor allem ist es wichtig achtsam zu sein. Komplikationen kündigen sich an.
Ich war auch in den Schwangerschaften nur am Anfang in Betreuung und habe mich ansonsten selber untersucht, das hat mir gut getan und ich konnte mich immer mehr mit meinem Körper aussöhnen und ihn kennenlernen. Ich sortiere im Moment viel aus und habe einige Bücher abzugeben, möchtest du die haben?
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:21
Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

...


Ich habe mich in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema Alleingeburt befasst und bin zu dem - vielleicht auch irrationalen - Schluss gekommen, dass ich das ganze Geschehen inklusive der Schmerzen und der Vor- und Nachbereitung besser annehmen kann, wenn ich dabei allein und absolut selbstbestimmt bin.
Ich möchte keine Anweisungen und Anleitungen von außen, wann ich was tun soll, sondern mich auf das Programm einlassen, das in unserem Körper ja drin ist und eigentlich auch ohne Hebamme funktionieren sollte.
Krankenhaus ist schlimmstenfalls nur wenige Minuten entfernt. Ich habe mir während meiner ersten Geburt oft gewünscht, dass alle am besten verschwinden und mich alleine machen lassen. Schon allein, damit dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und auf dem Präsentierteller liegens nicht mehr da ist.

Ich habe vor Jahren mal ein Video von einer Hausgeburt (soweit ich mich erinnere, ohne Hebamme) gesehen, da hatte sich die Frau in einem Zimmer eine Art Nest gebaut und ihr Kind dort zur Welt gebracht. Das hatte so etwas Friedliches an sich, was mir sehr gefallen hat und im krassen Gegensatz zu meinem eigenen Geburtserlebnis stand.

Das liest sich reflektiert, entschlossen und stark. Ich glaube, dass du deine Entscheidung schon getroffen hast und habe nicht den Eindruck, dass du naiv ins offene Messer rennst.
Romantisch waren meine Alleingeburten nicht unbedingt - abgesehen von den äußeren Umständen - aber so gewaltig, wie sie waren, so großartig war es auch. Als erste das Baby in den Arm zu schließen, zu beruhigen, intuitiv zu gebären statt fremdbestimmt entbunden zu werden, das Baby zu stillen, zu kuscheln, zu schlafen, nicht mehr untersucht werden müssen und ganz gemächlich wieder landen. Hausgeburten sind wundervoll, Alleingeburten insbesondere. Und es hat mich auch nicht gestört, meinen Dreck nach der Geburt alleine zu beseitigen.




Romantisch stelle ich mir das auch nicht vor. Aber friedlich und auf eine gewisse Art ruhig, auch wenn ich sicher jammern und heulen werde. Aber in den eigenen vier Wänden, nur für sich, ist man da ja auch viel weniger gehemmt.

Genau - gebären anstatt entbunden werden, das habe ich heute in einem Blogeintrag einer Alleingebärerin gelesen.
Ich weiß, dass die Hebamme oder die "Wehfrau" eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte hat, und das sicher nicht ohne Grund. Ich denke einfach, es ist der Wunsch nach Begleitung durch jemanden, der diese Gefühle nachvollziehen kann, was eine erfahrene Frau ja eher kann, als ein Mann. Aber aus diesem Beistand ist mit der Zeit so eine Bestimmung geworden - die Hebamme übernimmt die Regie meiner Geburt. Und der Gedanke gefällt mir einfach nicht.

Ich dachte eigentlich, ich hätte mit dem Thema natürliche Entbindung abgeschlossen. Aber jetzt habe ich eher das Bedürfnis, mich damit zu versöhnen. Nach dem Motto: "Wir versuchen es mal auf meine Art."

Ungehemmt ist so wichtig!
Bei der ersten Alleingeburt (übrigens die zweite Geburt insgesamt) habe ich die Wehen lange versungen. Weiß ja nicht, ob ich das im KH auch so gemacht hätte. Bei Nummer 3 dann ging es zu schnell, irgendwie.
15.04.2016 20:30
wie hast du denn vor deiner ersten Alleingeburt angefangen dich zu informieren?
was hast du denn alles gelesen?

Wirf mal mit Tipps um dich
Pu-muck
1224 Beiträge
15.04.2016 20:39
Zitat von asliceofmom:

wie hast du denn vor deiner ersten Alleingeburt angefangen dich zu informieren?
was hast du denn alles gelesen?

Wirf mal mit Tipps um dich

Es gab damals ein Forum, das fand ich sehr interessant. Heute würde ich das Hausgeburtsforum empfehlen...
Ich hab viele Bücher gelesen, von Ina-May Gaskin, von Michel Odent, Dick-Read. Mittlerweile gibt's auch ein Alleingeburt-Buch von Sarah, das ist auch ganz schön, sie geht viel auf Komplikationen ein. Und ich habe mich zwangsläufig mit mir selber beschäftigt und herausgefunden, wo meine Ängste genau liegen und dass sie viel mit gesellschaftlichen Zwängen und (Eigen-)Verantwortung bzw. dem Leben mit den Kosequenzen zu tun haben. Das halte ich für wahnsinnig wichtig, das gibt einem eine Menge Fundament. Mir war es wichtig, nicht in eine Ideologie zu rutschen, sondern frei und offen für das zu bleiben, was ich brauche und mir wünsche. Für mich und das Baby.
ich-will-auch
3040 Beiträge
15.04.2016 20:42
Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

Zitat von Pu-muck:

Zitat von Anonym 187783:

...

Gern was interessiert dich denn im Besonderen? Es waren zwei unspäktakuläre Geburten. Geburtsverletzungen und Komplikationen gab es trotz einem Glückshaubenbaby nicht, abgesehen von einer Mini-Schramme bei der letzten (Glückshaube) Geburt, die natürlich keine Behandlung gebraucht hat.


Hast du dich irgendwie speziell darauf vorbereitet?
Hat dein Partner dir geholfen?
Warst du bei euch im Haus/in der Wohnung, mit Pool oder im Bett? Sofa? Wie auch immer
Hast du es Freunden und Familie vorher gesagt und gab es Gegenwind?

Ich habe mich drauf vorbereitet, ja. Du solltest nicht mit Angst in die Geburt gehen, das bedarf Aufarbeitung im Vorfeld, gerade wenn du - wie ich - doofe Erfahrungen bei der ersten Geburt gemacht hast. Mir war es wichtig zu wissen, was ich in "Notfällen" tun kann, falls sich tatsächlich Komplikationen ankündigen und sie frühzeitig zu erkennen.
Mein Partner war mit in der Wohnung, war aber nicht in die Geburt involviert. Dabei wollte ich meine Ruhe und das wusste er. Allerdings kann er auch anhand meiner Geräusche erkennen, in welchem Stadium der Geburt ich mich befinde. Er hat mich aber bei beiden Alleingeburten in Ruhe gelassen. Die erste, vor vier Jahren, fand im Bauwagen statt. Die letzte, Silvester, bei uns im Badezimmer. Einen Pool hatte ich bei beiden nicht.

Familie und Freunde ist ein Thema, was sehr individuell ist. Bei der ersten Alleingeburt wussten es einige, aus der Familie aber kaum. Da habe ich es nur auf meiner Seite der Familie vorsichtig angedeutet. Bei der zweiten haben das alle geahnt und sich große Sorgen gemacht.
Das Problem dabei ist, dass alle ihre Ängste auf dich übertragen wollen. Sie informieren sich nicht selber und machen sich schlau, sondern verlangen es von dir. Du musst Ihnen scheinbar die Ängste ausreden. Natürlich kann man das auch differenziert betrachten und sich davon abgrenzen, aber gerade unter Hormonen stehend, schafft das nicht jeder. Ich hatte schlicht auch einfach keine Lust, mich ständig zu rechtfertigen und habe deswegen immer gern das Thema gewechselt.
Natürlich gab es Gegenwind, sogar meine damalige Hebamme fand das nicht besonders toll. Die meisten Argumente entkräften sich von selbst, wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt, aber natürlich hat man keine Lust das selbe immer und immer wieder zu erzählen. Vor allem nicht, wenn es einem dann am Ende doch nicht geglaubt wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du nicht für die anderen verantwortlich bist, sondern nur für dein Leben und das deines Kindes. Und wenn du es-wie ich-als sicherer empfindest, dein Kind in Ruhe, zu Hause auf die Welt zu bringen, dann kannst du es so machen. Ohne dass jemand davon weiß. Und niemandem, außer dir selber, bist du Rechenschaft schuldig.

Respekt Respekt Respekt. ...

Könnte ich nicht , bin ein Angsthase
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