Mütter- und Schwangerenforum

♥Das große Glück ist manchmal ganz klein - Die Juli-Mamas 2014 entkugeln♥

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04.08.2014 09:11
Das hast du ganz toll geschrieben Claudia ...
Sonnenstrahl10
8951 Beiträge
04.08.2014 10:51
Claudia deinen Bericht hast du sehr schön geschrieben. Ich kann schon verstehen, dass du enttäuscht bist keine spontan Geburt erlebt zu haben. Ich bin froh es zweimal erlebt zu haben.
Fjura
739 Beiträge
04.08.2014 12:58
Danke Claudia für deinen tollen Bericht...
Pueppy
1842 Beiträge
05.08.2014 13:09
Ja, ein sehr schöner Bericht.
sami87
303 Beiträge
05.08.2014 21:57
5 seiten sind doch etwas zu lang daher gekürzt. Nach 7 Tagen KH und hin und her haben wir die Entscheidung für die Einleitung mit Gel entschieden

Die Einleitung Tag 1

Morgens wurde ich wie jeden Tag vom Kreissaal angerufen zum CTG, wir zwei sind also brav zum CTG und dann kam der Arzt, ziemlich unfreundlich ich kannte ihn noch nicht, er wollte mir einen Zugang legen im rechten Arm, vergeben Liebesmühe aber er wollt ja nicht hören und hat sich ziemlich Verstochen, den blauen Fleck sah man nach 8 Tagen noch, ich habe mich geweigert ihn ein weiteres Mal rechts stechen zu lassen, also hat er Links gestochen aber auch nicht so gut tat ziemlich weh und auch das wurde später ziemlich blau. Er stellte ein paar Fragen zu meinem Morbus Crohn, schaute ziemlich unsanft nach dem Muttermund und gab mir das Gel, ohne eine Erklärung zu was ich da ja gesagt habe, meinte der Arzt nur das nun heftig Schmerzen auf mich zu kommen und ich mit 3-4 Tagen rechnen muss und sie dann weiter Maßnahmen ergreifen aber er es nicht gut findet so früh Einleiten zu lassen . Am Tag der Einleitung waren wir bei 38+3 zu diesem Zeitpunkt macht man auch Kaiserschnitte, danach ließ man uns am CTG ich war völlig aufgelöst durch die nette Art dieses Metzgers und dein Herzschlag war ewig bei 180-190 aber keine hat nach uns geschaut, ich war völlig fertig und die Einleitung hatte gerade erst begonnen, ich habe deiner Patentante also Feuer unterm Hintern gemacht das sie sofort die Betreuung von deiner Schwester übernimmt weil ich dringendst deinen Papa an meiner Seite brauchte. Als ich wieder auf die Station kam war gerade Visite und der junge Assistenzarzt der alles ins Rollen gebracht hatte, war ziemlich erschrocken wie fertig ich war und wie man mich im Kreissaal behandelt hatte. Er nahm sich die Zeit und erklärt mir wie genau das Gel nun wirken würde und wie das ablaufen würde und eine der Hebammen auf der Station deckte erst mal meinen Zugang ab und beruhigte mich, jetzt wo ich wusste was gerade passiert war alles okay für mich, ständig kamen nun die Schwestern um nach mir zu sehen ob es mir besser ging, aber wirklich besser ging es mir erst als dein Papa endlich bei mir war, er dachte erst ich würde wieder übertreiben aber als er hörte was die am Morgen mit mir veranstaltet haben, war er ziemlich sauer und zusammen entschieden wir das dein Papa mich bis zu deiner Geburt nicht mehr verlässt bzw. wenn ich zu Ärzten musste er bei mir ist, denn wäre dein Papa anwesend gewesen wäre das so nicht gelaufen ganz sicher. Gegen ca.14 Uhr fingen dann langsam wehen an wir spazierten sehr viel an dem Tag waren mit meiner Bettnachbarin die halbe Nacht draußen und sind gelaufen und haben die Zeit tot geschlagen, die Wehen wurden mehr aber sie waren gut ertragbar, dein Papa blieb über Nacht und schlief im Zimmer auf zwei Stühlen, die ganze Nacht spürte ich das die Wehen die nach unten drückten, also hoffte ich das du fleißig dabei bist deinen Auszug zu planen, da am ersten Tag die Wehen alle 2 Minuten kamen, gab es kein weiteres Gel um einen Wehen Sturm zu vermeiden.

Tag 2 Einleitung:

Gegen 9 Uhr waren wir wieder am CTG für eine gute Stunde, keine Wehen mehr zu sehen Muttermund aber fingerdurchlässig und Gebärmutterhals fast verstrichen, man war ich erleichtert es tat sich was du warst nicht mehr fern meine kleine Lady, die nette Assistenzärztin war an dem Morgen da und gab mir die zweite Ladung Gel, noch mal eine Stunde Ctg dann sollten wir laufen oder was mir sonst gut tun würde, als wir auf dem Weg ins Zimmer waren hatte ich schon wieder Wehen, die ziemlich schnell sehr intensiv wurden so dass ich nicht mehr rumlaufen wollte, ich verbrachte also die Zeit bis zum nächsten CTG auf meinem Zimmer und war fleißig am Veratmen, ich war mir Sicher heute halten wir dich im Arm . Und bei jedem Besuch im Kreissaal fragte ich ab wann ich die PDA haben darf, mit deinem Papa hatte ich genau geklärt was ich nicht möchte und das er zu not meine Wünsche durchsetzen muss wenn ich es nicht schaffe oder es nicht mehr kann. Beim nächsten Ctg um 12 Uhr wollte ich schon nicht mehr aus dem Kreissaal wir mussten trotzdem, ich wehte schon ziemlich vor mich her und musste mich festhalten zum veratmen. Wir sind zurück aufs Zimmer dein Papa ist noch mal eine Rauchen, ich war noch mal auf Toilette und schreib gerade eine Freundin, als es Plopp machte, ich war ein Moment irritiert was war das, dein Papa kam ins Zimmer und wollte gerade etwas Essen, als ich merkte das die Fruchtblase wohl gerade ganz klassisch geplatzt war. Ich sah deinen Papa an und sagte ihm das die Fruchtblase geplatzt ist und er den Rollstuhl holen soll, den so laufe ich nicht quer durchs Krankenhaus, gesagt getan dein Papa ist los und die Schwestern waren ganz nervös wer mich nun in den Kreissaal fahren darf und er im Kreissaal anruft.
13.20 Uhr Fruchtblase geplatzt und schon waren wir wieder im Kreissaal so wie ich es ja gewollt habe, die Hebamme die uns Begrüßte war sehr lieb und sie beruhigte mich das ihnen noch kein Kind in die Hände gefallen wäre, leider hatten wir dann einen Schichtwechsel diese Hebamme hat beinah dafür gesorgt das wir als Notfall in den Op gekommen wären. Ich wurde an das Bett gebunden durchs CTG der Horror begann für mich das wollte ich so nicht das hatte ich mehrmals gesagt und mir wurde mehrmals versichert das es notiert wurde. Die Hebamme kam nur rein wenn ihr das CTG nicht gefiel an sonst sahen und hörten wir nichts, die Wehen wurden heftiger und ich fühlte mich ziemlich allein gelassen von dieses Hebamme, zwischen durch kam die dann doch mal um mich Anzuschreien, das ich nun gefälligst mitarbeiten sollte und Kinder kriegen nun mal kein Spaß sei, ach nein Ehrlich und ich dachte das bekommen ist so Spaßig wie das machen dämlich Kuh . Ich verlangte noch mal nach der Pda die sie mir aber verweigert, dann verschwand sie wieder und ich sah immer mehr parallelen zu deiner großen Schwester ich war mitten in meiner zweiten Geburt und alles lief wie bei deiner großen Schwester meine Wünsche wurden nicht respektiert, dein Papa sah das ganz richtig das ich nicht mehr richtig am Atmen war und am dicht machen war, er Klingelte also nach der Hebamme und verlangte sofort nach der PDA egal was sie davon hielt, da sie merkte wir lassen uns nicht abbringen wollte sie alles veranlassen und weg war sie wieder für Ewigkeiten, also hat dein Papa wieder geklingelt und die Person ziemlich angepamt, was er nicht wusste das war die Assistenzärztin aber sie schickte die Hebamme wieder rein, die uns endlich mitteilte das die Leute für die PDA gleich kommen würden. Dein Papa hat so gekämpft für uns beide im Kreissaal wie ein Löwe um mir zumindest diesen Wunsch zu erfüllen, auf meine eigentliche Hebamme hört ich zu der Zeit schon nicht mehr, zum Glück kam zu dem Zeitpunkt die Hebammenschülerin dazu von der ich mich habe denn leiten lassen. Ich wurde hingesetzt und bekam kurz erklärt was genau nun passiert und unterschrieb mir war alles egal es sollte nur endlich ertragbar werden, nur unter dieses Bedingung habe ich mich auf die Einleitung eingelassen und nicht auf den Kaiserschnitt bestanden. Fast 30 Minuten dauerte es bis die PDA endlich lag weil ich im 2 Minutentackt heftig Wehen hatte, dein Papa und die Hebamme Schülerin waren eine tolle Stütze, dein Papa hat mir die Kraft gegeben das durch zustehen, als die PDA dann endlich saß tupfte mir der nette Mann das Gesicht trocken, die hatten sich im übrigen Unterhalten das die Tochter in die Schule kommt, die waren so entspannt das tat einfach gut. Durch das lange Sitzen ging die Geburt schnell vor ran die PDA wirkte nach 15 Minuten und ich konnte die letzten 5 Wehen stürme gut veratmen, da deine Herztöne nicht mehr zu finden waren über den Bauch kam der Arzt dazu Unser Arzt du glaubst gar nicht wie erleichtert ich war das Er dabei war, zu wissen bei Ihm sind wir gut aufgehoben, er setzt also ein Gerät das direkt am Köpfchen befestigt wird an um deine Herztöne wieder zu sehen und zu hören, da waren wir bei 4 cm, mit einem Dauert nicht mehr lange bis gleich verließ er den Raum, ich spürte das du ziemlich nach unten drückst, ich musste fast schon betteln das dieses dämliche Kuh von Hebamme endlich schaut, sie sagte das könne gar nicht sein und ich soll Atmen. Irgendwann war es ihr wohl doch zu blöd und sie schaute nach, da fing sie plötzlich zu rennen an, rief die Hebammenschülerin und den Arzt zurück, die Schülerin konnte gerade noch ihre Handschuhe anziehen und konnte sich nicht mal mehr auf die richtige Seite stellen, so schnell ging es am Ende.

Geburt:

Dein Papa hielt fest meine Hände und gab mir Kraft und Sicherheit das ich es bald geschafft habe, ich spürte den Druck und arbeitete mit, als dein Köpfchen kurz vor der Geburt war dachte ich es zerreißt mich, dann sollte ich nur noch Atmen das tat ich trotzdem motze die dämliche Kuh ich soll aufhören zu drücken, tat ich gar nicht aber du kleine Lady warst wohl auch er Meinung es wird Zeit dieses Drama zu beenden, ich dachte ganz fest an dich und sagte mir immer wieder für Lilli und nahm die zweite Presswehe alle meine Kraft zusammen und drückte und schob mit, ich werde nie vergessen wie unglaublich das Gefühl war als ich spürte wie du geboren wurdest, wie du nur mit einer weiteren Wehe da warst, du hast sofort geweint und ich bekam dich sofort auf die Brust gelegt, dein Papa hat geweint in dem Moment wo du geboren wurdest. Da warst du endlich unsere kleine Lillian um die wir am Ende so eine Angst hatten das wir nur dankbar waren das du endlich in meinen Armen lagst, auf die Frage ob dein Papa die Nabelschnurr durchtrennen will habe ich ganz frech für ihn geantwortet das er das will. Kurz darauf bekam ich noch ein Mittel gespritzt um die Ablösung der Plazenta zu erleichtern und als dieses dann da war, schaute unser Arzt ob alles da war und stellte dabei fest das die Plazenta nicht verkalkt war, sie hatte eine Infarkt wie lange schon kann keiner im Nachhinein sagen, fest steht das die Entscheidung einleiten zu lassen dir meine Lillimaus wahrscheinlich das Leben gerettet hat, den niemand kann sagen ob es dir wirklich noch gut gegangen wäre bis zum wirklichen Entbindungstermin. Ganz ohne Geburtsverletzung ging es dieses Mal auch nicht, da du auch sehr rasant warst und sogar deine große Schwester überholt hast und nach nur 2 ½ h auf der Welt warst, aber nur leichte Abschürfungen die zwar genäht wurden aber nur damit sie schöner abheilen. Wir haben Bilder im Kreissaal gemacht und haben gekuschelt und uns kennen gelernt und versucht das erste Mal anzulegen. Die Hebamme ist ziemlich sicher dass ich es ohne geschafft hätte, klar hätte ich aber ich wollte nicht und diesen Wunsch muss man akzeptieren, die nette Hebammenschülerin belgeitet mich auf die Toilette und half mir beim Sauber machen, sie sagte mir das sie mir geglaubt hat als ich sagte der Druck nach unten wird anders, aber sie ist nun mal nur Schülerin. Ja es mag sein das die PDA nicht mehr so viel Sinn gemacht hat, für die Hebamme aber mir hat sie geholfen mein Wunsch wurde erfüllt und ich kann mich an den Wundervollen Moment erinnern als du Lillian geboren wurdest und das kann mir keiner nehmen. Ohne deinen Papa wäre das Ganze in einer Katastrophe geendet, aber er hat gut auf uns Aufgepasst und das wird er auch weiter hin tun.

blubba272
4893 Beiträge
05.08.2014 22:11
Sehr toll geschrieben sami...
05.08.2014 22:13
Schöner Bericht sami
05.08.2014 22:17
Zitat von blubba272:

Sehr toll geschrieben sami...


Find ich auch ...
Und was für schlimme Menschen und Erfahrungen zu Beginn :/
sami87
303 Beiträge
05.08.2014 22:23
Danke

ja wenn ich endlich zu komme und andere wichtige Dinge erledigt sind werden wir noch beschwerdenbriefe schreiben vielleicht in unserm Urlaub, über den Arzt und die Hebamme denn das war so nicht okay
powerfrau2204
2641 Beiträge
08.08.2014 10:40
Zitat von sami87:

Danke

ja wenn ich endlich zu komme und andere wichtige Dinge erledigt sind werden wir noch beschwerdenbriefe schreiben vielleicht in unserm Urlaub, über den Arzt und die Hebamme denn das war so nicht okay


Schön geschrieben sämig und zum Glück Hast du deinen Mann da gehabt.
Die innere Stimme trügt einen doch nicht und in deinem Fall, zwecks der Plazenta, ja auch nicht.
Hummel07
11063 Beiträge
13.08.2014 16:33
So, dann mache ich mich auch mal an meinen Geburtsbericht:

Am Donnerstag, 10.7., war ich zum regulären Termin beim FA. Mein Arzt meinte, es ist alles noch lang, fest und zu und auf dem CTG waren noch keine Wehen zu sehen. Er sagte daher, dass er davon ausgeht, mich zum nächsten Termin nochmal zu sehen (der wäre am ET, am 21.7. gewesen).

Am Freitag, 11.7. gegen 23:30 Uhr wollte ich ins Bett. War gerade nochmal auf Toilette gewesen und hab mich hingelegt. Plötzlich merkte ich, wie da unten was lief. Ich dachte mir so: Hm komisch, warst ja gerade auf dem Klo, aber wer weiß, wo das Baby draufdrückt oder ggf Fruchtwasser? Bin dann vorsichtshalber nochmal aufs Klo gegangen. Da war aber nix. Beim Hinlegen gleiches Spiel wieder - da lief ein bisschen was. Ich meinte dann schon so zu Schatzi: Hm, könnte sein, dass wir dann noch ins KH fahren müssen. Nach weitern 2-3x, wo es beim Hinlegen lief und einmal dann auch beim Gang zur Toilette, beschlossen wir, ins KH zu fahren. Haben erst noch den Rest in die Kliniktasche gepackt und beide geduscht. Draußen war es gerade voll am Gewittern und Schütten.

Kurz nach 1 kamen wir dann im KH an. Meldeten uns im Kreißsaal und ich wurde ans CTG angeschlossen. Dort wurden dann 3 Wehen aufgezeichnet, aber noch sehr unregelmäßig und schwach. Hat sich auch eher wie die Senkwehen angefühlt. Wurde dann danach noch von der Ärztin untersucht, ob es auch wirklich Fruchtwasser ist, was sie bestätigte. Muttermund war bei 2cm, Gebärmutterhals noch 0,5cm, aber alles weich. So schnell kanns also gehen von Donnerstag auf Freitag...

Nach dem Befund wurde ich nochmal auf Station geschickt. Da zu der Zeit weder das Familienzimmer noch ein Einzelzimmer frei waren, musste mein Schatz nochmal nach Hause fahren. Der hat dann erstmal die Hebamme angepampt, dass sie Schuld wäre, wenn er jetzt nen Unfall bauen würde, weil er übermüdet Auto fährt. Ja, Schatzi war da etwas pissig.

Gegen 6, kurz nach 8 und 11 sollte ich dann jeweils wieder zum CTG. Geschlafen hab ich dazwischen nicht, da ich immer wieder ein paar Wehen hatte. Teilweise im 5 Minuten-Abstand, aber auf den letzten beiden CTGs waren keine Wehen zu sehen, obwohl ich welche gemerkt habe. Aber die Hebammen meinten, das könne schonmal vorkommen.

Um 12 Samstag Mittag wurde ich wieder untersucht und der Muttermund war bei 2-3cm. Das hat mich ziemlich enttäuscht. Sind ja schließlich einige Stunden vergangen seit der letzten Untersuchung. Es wurde dann überlegt, ob sie ggf. einleiten, um die Wehen anzustupsen. Sollte aber 14 Uhr erst nochmal untersucht werden. Hab dann von den Hebammen auf meine Nachfrage schonmal ein homöopathisches Schemrzmittel geben lassen. Da durfte ich alle 10 Minuten eine Tablette auf der Zunge zergehen lassen.

Gegen 13 Uhr kam Schatzi dann wieder ins KH und ab dann wurden die Wehen plötzlich regelmäßiger (alle 4-5 Minuten) und stärker. Musste die dann definitiv veratmen und dabei auch stehen bleiben. Schatzi hat versucht, mich zum spazieren gehen zu bewegen, aber ich kam nur ein bisschen auf dem Gang entlang. Ich sollte dann wieder zum CTG gegen 14 Uhr. Erst kam ewig keine Hebamme. Dann kam endlich eine, um das CTG anzulegen. Ich sollte auf der Liege liegen. Das fand ich allerdings ganz blöd, weil die Wehen im Liegen viel schmerzhafter waren. Sie ist dann raus und nach kurzer Zeit bemerkte mein Schatz, dass gar keine Herztöne mehr aufgezeichnet wurden. Er ist also Bescheid sagen gegangen, aber es kam wieder ne ganze Weile niemand. Ich hatte dann das Gefühl, eine Dauerwehe zu haben. Es wurde zwar stärker und schwächer, aber Schmerz war die ganze Zeit da. Hatte also nicht wirklich ne Wehenpause. Hab mich auf meiner Liege gekrümmt und Schatzi hat Zeitung gelesen. Er konnte/sollte mir eh nicht helfen. Mir hat gereicht, dass er da war. Hab dann zu ihm gemeint, dass ich jetzt ein Schmerzmittel oder ne PDA will und er jemanden holen soll. Gesagt, getan. Die Hebamme meinte aber, wir müssten erst schauen, wie das Kind auf die Wehen reagiert und das CTG fertig schreiben bevor es Schmerzmittel gibt. Ich fragte dann, wie lange das noch dauert (war bestimmt schon 20 Minuten am CTG) und die Hebamme meinte, dass es erst 5 Minuten aufgezeichnet hätte, wir aber mindestens 25 bräuchten. Wir haben ja nicht umsonst Bescheid gesagt, dass es nix mehr aufzeichnet.. Naja, da musste ich also noch ne Weile durch.

Dann kam die Hebamme gegen 16 Uhr wieder, machte das CTG ab und untersuchte mich. Als sie meinte, der Muttermund ist bei 3-4cm, wollte ich direkt die PDA. Noch weitere 6cm wollte ich mir das nicht geben. Sollte dann erstmal auf Toilette gehen, aber das war gar nicht so einfach. Bei jeder Positionsänderung (hinsetzen, aufstehen etc.) wurden die Schmerzen direkt deutlich stärker. Irgendwann hab ichs dann mal geschafft. Sie meinte, dass wir ja noch nen Einlauf machen könnten. Auf meine Frage, was das denn bringt, sagte sie, dass es den Muttermund schon nochmal entspannen und 0,5-1cm öffnen kann. Ich meinte dann, dass es mir unter der PDA wurscht ist, ob es ne Stunde länger oder kürzer dauert und ich daher den Einlauf eigentlich nicht brauche. Sie machte dann den Vorschlag, die PDA direkt zu machen, wenn die Anästhesisten sofort Zeit haben und sonst erstmal dne Einlauf zu machen. Natürlich hatten sie nicht direkt Zeit...

Also dann erstmal Einlauf im Kreißsaal. War auf Toilette und sollte mich danach schonmal in das OP-Hemd werfen für die PDA. Ich kam bis zum Schrank, dann musste ich dringend nochmal die Toilette aufsuchen. Der Einlauf tat seine Wirkung. Es wechselten sich dann Wehen mit Darminhalt ab... Als ich es dann endlich mal geschafft hatte, kam der Anästhesist und seine Assistentin und die legten mir die PDA. Er hat auch direkt beim ersten Mal super getroffen und die PDA saß gut. Zum Glück waren die Wehen in der Zeit in etwas größeren Abständen, da man ja während einer Wehe nicht die PDA legen kann.

Nach ca. 20-30 Minuten fing sie dann an zu wirken - was eine Wohltat! Das war gegen 17:30 Uhr. Keine Schmerzen mehr, nur noch etwas Druck nach unten. Durfte dann immer selbständig nachdosieren. Es wurde ein Wehentropf gelegt, weil durch die PDA die Wehen etwas nachgelassen haben. Hab noch ne Decke bekommen, weil ich die ganze Zeit immer voll am Zittern war, auch beim CTG vorher schon. Ein bisschen wurden meine Beine taub, aber nur die Haut. Laufen konnte ich. Musste auch regelmäßig auf Toilette gehen von der Hebamme aus. Ist allerdings total blöd, wenn man nicht fühlt, wo der Schlüpper sitzt und suchen muss. Schatzi hat es sich auf dem Sessel mit ausklappbarem Fussteil auch mit einer Decke gemütlich gemacht. Wir beide haben so bisschen vor uns hingedöst. Geschlafen hab ich nicht, weil ich Angst hatte, das nachdosieren verpassen zu können und dann wieder Schmerzen zu haben. Nach und nach wurde der Druck nach unten stärker. Alle 1,5-2h wurde ich untersucht und Schatzi meinte auch, dass auf dem CTG ganz schön ordentliche Wehen in ca. 3-Minuten-Abständen zu sehen wären.

6 Stunden später, also gegen 23:30 am Samstag, durfte ich die PDA nicht mehr nachdosieren, weil der Muttermund vollständig offen war und die Hebamme meinte, ich müsse die Presswehen spüren, um mitarbeiten zu können. Ich fragte sie noch, wie die sich so anfühlen. Hatte voll Schiss, dass es dann direkt von 0 auf 100 wieder mit Schmerzen losgeht. Sie meinte, es fühlt sich an, als wenn man groß auf Toilette muss. Als es sich langsam so anfühlte, gab ich ihr Bescheid. So entspannt wie sie sagte, dass das noch keine Presswehen wären, dachte ich mir nur: Oh Gott, was erwartet mich denn noch? Die Intensität der Presswehen nahm dann immer mehr zu. Ich schrieb meiner Freundin noch, dass ich jetzt langsam Presswehen hätte. Sie schrieb zurück: WEnn du noch schreiben kannst, sinds noch keine. Irgendwann sollte ich aufs Kreißbett wechseln (lag vorher in meinem eigenen Stationsbett). Dort sollte ich immer nach 3 Presswehen die Seite, auf der ich lag, wechseln, damit der Kleine besser reinrutscht. Dann sollte ich auch nochmal in den Vierfüsslerstand gehen, um die Schwerkraft zu nutzen. Irgendwann durfte ich endlich mitpressen. Die Presswehen an sich fand ich aber gar nicht so schlimm, besonders dann, wenn der Bauch von alleine mitgeschoben hat. Nur wenn sich der DRuck aufgebaut hat war es ziemlich unangenehm, da ich spürte, wie der Kopf ins Becken eintrat. Furchtbar fand ich, dass die Hebamme beim Pressen immer meinte (wie man es aus dem Fernsehen kennt): Weiter, weiter, weiter. Obwohl man selbst schon meint, keine Luft mehr zu haben. Einmal kurz atmen und nochmal pressen. Je Wehe 3x. Ich habe mir einmal erlaubt 3-4 Atemzüge zu tun. Da schnauzt sie mich voll an, dass wir hier jede Wehe nutzen und wenn sie sagt pressen, ich auch pressen soll. Ok ok, wird gemacht. Schatzi hat mir immer schön den Kopf auf die Brust gedrückt und Wasser gebracht, da die Lippen dabei voll trocken wurden. Ich sollte auch meine Hände unter die Kniekehlen nehmen, die Beine nach oben ziehen und nach unten schieben. Das ist irgendwie nicht so richtig möglich und ging erst, als ich meinen Fuss in der Hüfte der Hebamme abstellen konnte. Bei den letzten Presswehen kam auch die Oberärztin dann dazu. Sie meinte irgendwie noch zur Hebamme, dass es wohl der Po sei. Ich glaube, es ging darum, dass noch irgendetwas festhing und er hätte auch etwas schneller da sien können. Ich schätze, insgesamt waren es 7-8 Presswehen. Am Anfang hatte ich noch mitgezählt... Ich dachte zwischenzeitlich kurz an die Antwort meiner Freundin. Jetzt hätte ich wirklich keine Nachricht mehr schreiben können/wollen. Ich sollte dann plötzlich nicht mehr pressen und die Hebamme machte Dammschutz indem sie einen Finger in meinen Po einführte und ich wieß nicht wie viele in meine Scheide. Es hat gebrannt wie die Hölle und ich hab sie innerlich verflucht, dass sie ihre Finger da rausnehmen und den Kopf endlich rausholen soll. Dann war der Kopf da, aber der Druck war ja noch nicht weg. Erst nach der nächsten Wehe kamen die Schultern und dann auch gleich der Rest unseres kleinen Schatzes rausgeflutscht. Jan war sofort am Schreien. Puh, geschafft.

Schatzi wurde gefragt, ob er die Nabelschnur durchschneiden will. Als er bejahte, wurde er direkt angemotzt, dass er dann auch mal herkommen müsse (er hat mir gerade nochmal Wasser aufgefüllt). Als ob es auf 30 Sekunden ankommt. Er hat sie dann durchgeschnitten und danach musste er sich erstmal 5 Minuten setzen, weil ihm etwas schummrig war durch die ganze Last die abgefallen ist und auch ein bisschen der Anblick auf dem Kreißbett. Unser kleiner Mann wurde dann eingepackt in ein Tuch und mir auf den Bauch gelegt. Er war sooo süß. Ich fragte dann direkt, ob ich gerissen sei/geschnitten wurde und Ärztin und Hebamme meinten, dass ich sie doch erstmal das Kind versorgen lassen soll und sie sich dann um mich kümmern. Ich war jedoch weder gerissen noch geschnitten worden. Hatte nur ein paar leichte Abschürfungen, die nicht genäht wurden.

Um 1:06 Uhr am Sonntag, 13.7., ist also unser kleiner Jan mit 50cm und 3290g sowie 35cm Kopfumfang auf die Welt gekommen.

13.08.2014 21:27
Wow sehr schön geschrieben Hummelchen !!!
blubba272
4893 Beiträge
13.08.2014 21:29
Find ich auch toll geschrieben
Corinna80
10584 Beiträge
14.08.2014 10:49
Super geschrieben Hummelchen. Danke für den tollen Bericht.
Nur die Hebammen fand ich ziemlich schräg mit ihrer maulerei...
zaubertraene
7273 Beiträge
14.08.2014 13:01
Wow, tolle Berichte Mädels. Ich muss meinen auch endlich schreiben, sonst gerät es in VErgessenheit
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