Mütter- und Schwangerenforum

Gut leben von Hartz 4?

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18.03.2018 16:46
Zitat von Tanzbär:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Tanzbär:

Dann muss man halt die Kreditrate so ansetzen, dass man sich a) noch was beiseite legen kann und man somit auch ohne Gehalt einige Monate weiter den Kredit bedienen kann und b) der Ehepartner den Kredit mit seinem Gehalt weiter zahlen kann.

Außerdem bekommt man doch eh nicht gleich Hartz 4, sondern erstmal Alg 1, oder?


Zu a) man muss aber bedenken, dass man bei Hartz IV erspartes Geld erst aufbrauchen muss, bevor man selbst Hartz IV bekommt
Zu b) wenn die Frau nur 1/3 vom Mann verdient, dann wird das schwierig werden

Ja, man bekommt erst alg 1, aber ein jahr kann furchtbar schnell vorbei gehen. Ist man dann evtl auch noch erkrankt, dann ist man schneller im Hartz IV als man denkt.
Ist mir selbst schon so gegangen trotz wöchentlicher Bewerbungen bekam ich einfach keine Stelle und schwupps war das Jahr rum und ich musste Hartz IV beantragen. Ist allerdings schon Jahre her...

Jein, denn da man zuerst Alg 1 bekommt, hat man immerhin noch ne ganze Menge Geld, wenn man vorher sehr gut verdient hat. Plus das Gehalt von seiner Frau. D.h. man muss reintheoretisch erstmal 1 Jahr gar nicht an das Ersparte rangehen. Nach Ablauf dieser Zeit muss man dann auf das Ersparte zurückgreifen, aber wenn das eben hoch genug ist, kommt man auch erstmal 6-12 Monate hin. Dann hat man schon 2 Jahre. Und gerade wenn man sehr gut verdient und einen guten Beruf hat, wage ich mal zu behaupten, dass (fast) jeder innerhalb von 1-2 Jahren wieder einen Job findet.


Dann gibt es aber kein H4.
Schnecke510
7212 Beiträge
18.03.2018 16:51
Zum Thema Eigenheim: Wir hatten damals beide prekäre Jobs und haben den Kredit für das Haus nur mit Bürgschaft der Schwiegereltern bekommen. Deswegen bezahlen wir ja immer noch, aber die Raten sind unerheblich hoch, die könnte ich schon irgendwie stemmen, auch allein... Ich denke, wenn man in so einer Situation ist, dass man ein Eigenheim finanzieren will, dann tut man alles, um einen sozialversicherungspflichtigen Job zu finden, egal ob es im Supermarkt an der Kasse ist oder Vergleichbares. Mein Mann und ich hätten das getan, ja, darüber haben wir gesprochen.
Wenn man alleinstehend ist und eine kleine Mietwohnung hat, ok, da hätte ich auch gesagt, ich mache nicht jeden Job, putzen oder so tu ich nicht. Lieber suche ich 3 oder 4 Jahre nach was Passendem. Aber wenn SO viel auf dem Spiel steht, da guckt doch jeder Mensch, dass er wieder in Arbeit kommt, egal wie.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
18.03.2018 17:26
Also es geht ja hier schon die ganze Zeit jetzt um Haus, Kredit und Alg2. Soweit ich das kenne, wird beim Eigenheim weder Zins noch Kreditrate bezahlt, sondern es wird einfach der Satz für eine angemessene Mietwohnung bei der Berechnung zugrunde gelegt. So war es zumindest vor ein paar Jahren als meine Eltern das Problem hatten. Da wurde dann für 2 Personen eine 60 qm Wohnung x angemessene Kaltmiete je qm bezahlt. Das war natürlich lange nicht so viel, wie man für das Haus abbezahlt, aber damit ist man zumindest Mietern gleichgestellt, denn allein mit den Zinsen würde man Mietern gegenüber in den meisten Fällen schlechter gestellt.

Ich google aber eben nochmal, da ich nicht weiß, ob sich das in den letzten Jahren geändert hat.

Edit: So nochmal gegooglet, also prinzipiell Schuldzinsen werden übernommen. Aber es muss eben die Gleichstellung mit Mietwohnungen überprüft werden. Also war mir jetzt zu kompliziert alles. Meine Eltern hatten damals schon ca. 15 Jahre den Hauskredit laufen, da waren die Zinsen jetzt nicht mehr sooooo hoch. Ich weiß aber, dass sie eben die Kosten für eine angemessene Mietwohnung bekamen plus Nebenkosten wie Versicherungen, Wasser, Abwasser und Heizung (Heizung aber auch nur anteilig, da ja 2 Personen nur 60 qm zustehen und ein Haus mehr Heizenergie benötigt).
Anonym 1972474
9 Beiträge
18.03.2018 18:29
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Tanzbär:

Dann muss man halt die Kreditrate so ansetzen, dass man sich a) noch was beiseite legen kann und man somit auch ohne Gehalt einige Monate weiter den Kredit bedienen kann und b) der Ehepartner den Kredit mit seinem Gehalt weiter zahlen kann.

Außerdem bekommt man doch eh nicht gleich Hartz 4, sondern erstmal Alg 1, oder?


Zu a) man muss aber bedenken, dass man bei Hartz IV erspartes Geld erst aufbrauchen muss, bevor man selbst Hartz IV bekommt
Zu b) wenn die Frau nur 1/3 vom Mann verdient, dann wird das schwierig werden

Ja, man bekommt erst alg 1, aber ein jahr kann furchtbar schnell vorbei gehen. Ist man dann evtl auch noch erkrankt, dann ist man schneller im Hartz IV als man denkt.
Ist mir selbst schon so gegangen trotz wöchentlicher Bewerbungen bekam ich einfach keine Stelle und schwupps war das Jahr rum und ich musste Hartz IV beantragen. Ist allerdings schon Jahre her...


Wenn ich das wirklich will, oder wenn mein Mann plötzlich so gehandicapt wäre, dass das Einkommen wegfällt, dann würde ich als Frau eben mehr arbeiten. Dann muss er die häuslichen Pflichten übernehmen und ich gehe noch einer Putzstelle nach oder was weiß ich. Nochmal 450,- extra zu haben, ist doch super. Kann direkt in den Kredit fließen. Klar ist das alles nicht das, was man will im Leben, aber es würde gehen. Und wer arbeiten will, der findet auch Arbeit . Auch, wenn es nicht immer die angenehmste Arbeit ist. Keine Frage, aber dann muss ihc entscheiden, was ich will. Das Haus behalten? Dann stecke ich meine Ansprüche zurück. Oder an meinen beruflichen Ansprüchen festhalten, dann muss ich u.U. das Haus verkaufen.


Wie ich diesen Spruch hasse!
Nein, es stimmt definitiv nicht. Ich habe damals trotz intensiver Suche keine Arbeit gefunden! Nicht einmal eine putzstelle habe ich gefunden. Es gab in unserer Gegend schlicht und ergreifend zum damaligen Zeitpunkt keine Arbeit. Mittlerweile ist es anders...

Halt, stimmt nicht ganz... eine Stelle gab es, aber da wurde von Anfang gesagt, man ist für 25 h die Woche angestellt und wird dementsprechend bezahlt, aber erwartet wird eine 40 h Woche incl. 2 Bereitschaftswochenenden. Und da sag ich dann ganz klar, nein, ich geh doch nicht arbeiten, um dann nicht einmal genug Geld zu haben, um wenigstens meine laufenden Kosten bezahlen zu können.
Anonym 1972474
9 Beiträge
18.03.2018 18:43
Zitat von BlödmannVomDienst:

Also es geht ja hier schon die ganze Zeit jetzt um Haus, Kredit und Alg2. Soweit ich das kenne, wird beim Eigenheim weder Zins noch Kreditrate bezahlt, sondern es wird einfach der Satz für eine angemessene Mietwohnung bei der Berechnung zugrunde gelegt. So war es zumindest vor ein paar Jahren als meine Eltern das Problem hatten. Da wurde dann für 2 Personen eine 60 qm Wohnung x angemessene Kaltmiete je qm bezahlt. Das war natürlich lange nicht so viel, wie man für das Haus abbezahlt, aber damit ist man zumindest Mietern gleichgestellt, denn allein mit den Zinsen würde man Mietern gegenüber in den meisten Fällen schlechter gestellt.

Ich google aber eben nochmal, da ich nicht weiß, ob sich das in den letzten Jahren geändert hat.

Edit: So nochmal gegooglet, also prinzipiell Schuldzinsen werden übernommen. Aber es muss eben die Gleichstellung mit Mietwohnungen überprüft werden. Also war mir jetzt zu kompliziert alles. Meine Eltern hatten damals schon ca. 15 Jahre den Hauskredit laufen, da waren die Zinsen jetzt nicht mehr sooooo hoch. Ich weiß aber, dass sie eben die Kosten für eine angemessene Mietwohnung bekamen plus Nebenkosten wie Versicherungen, Wasser, Abwasser und Heizung (Heizung aber auch nur anteilig, da ja 2 Personen nur 60 qm zustehen und ein Haus mehr Heizenergie benötigt).


Dem ist leider nicht mehr so.

Wir würden vom Amt eine Wohnung mit ca 900 Euro WM finanziert bekommen.
Im Haus haben wir 365 Euro an Zinsen plus Nebenkosten bewilligt bekommen. Das war als wir während meiner elternzeit zwei Monate at lang hartz IV bekommen habe.
Tanzbär
13452 Beiträge
18.03.2018 19:56
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Tanzbär:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Tanzbär:

Dann muss man halt die Kreditrate so ansetzen, dass man sich a) noch was beiseite legen kann und man somit auch ohne Gehalt einige Monate weiter den Kredit bedienen kann und b) der Ehepartner den Kredit mit seinem Gehalt weiter zahlen kann.

Außerdem bekommt man doch eh nicht gleich Hartz 4, sondern erstmal Alg 1, oder?


Zu a) man muss aber bedenken, dass man bei Hartz IV erspartes Geld erst aufbrauchen muss, bevor man selbst Hartz IV bekommt
Zu b) wenn die Frau nur 1/3 vom Mann verdient, dann wird das schwierig werden

Ja, man bekommt erst alg 1, aber ein jahr kann furchtbar schnell vorbei gehen. Ist man dann evtl auch noch erkrankt, dann ist man schneller im Hartz IV als man denkt.
Ist mir selbst schon so gegangen trotz wöchentlicher Bewerbungen bekam ich einfach keine Stelle und schwupps war das Jahr rum und ich musste Hartz IV beantragen. Ist allerdings schon Jahre her...

Jein, denn da man zuerst Alg 1 bekommt, hat man immerhin noch ne ganze Menge Geld, wenn man vorher sehr gut verdient hat. Plus das Gehalt von seiner Frau. D.h. man muss reintheoretisch erstmal 1 Jahr gar nicht an das Ersparte rangehen. Nach Ablauf dieser Zeit muss man dann auf das Ersparte zurückgreifen, aber wenn das eben hoch genug ist, kommt man auch erstmal 6-12 Monate hin. Dann hat man schon 2 Jahre. Und gerade wenn man sehr gut verdient und einen guten Beruf hat, wage ich mal zu behaupten, dass (fast) jeder innerhalb von 1-2 Jahren wieder einen Job findet.


Dann gibt es aber kein H4.

Ja, das ist mir klar. Mir ging es ja eben darum, dass man kein Hartz 4 bräuchte und somit auch im Zweifel das Haus nicht verkaufen müssten. Eben weil man im 1. Jahr Alg 1 hätte und in den folgenden Monaten das Ersparte, sodass man ohne Hartz 4 über die Runden kommt.
18.03.2018 21:25
Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Tanzbär:

Dann muss man halt die Kreditrate so ansetzen, dass man sich a) noch was beiseite legen kann und man somit auch ohne Gehalt einige Monate weiter den Kredit bedienen kann und b) der Ehepartner den Kredit mit seinem Gehalt weiter zahlen kann.

Außerdem bekommt man doch eh nicht gleich Hartz 4, sondern erstmal Alg 1, oder?


Zu a) man muss aber bedenken, dass man bei Hartz IV erspartes Geld erst aufbrauchen muss, bevor man selbst Hartz IV bekommt
Zu b) wenn die Frau nur 1/3 vom Mann verdient, dann wird das schwierig werden

Ja, man bekommt erst alg 1, aber ein jahr kann furchtbar schnell vorbei gehen. Ist man dann evtl auch noch erkrankt, dann ist man schneller im Hartz IV als man denkt.
Ist mir selbst schon so gegangen trotz wöchentlicher Bewerbungen bekam ich einfach keine Stelle und schwupps war das Jahr rum und ich musste Hartz IV beantragen. Ist allerdings schon Jahre her...


Wenn ich das wirklich will, oder wenn mein Mann plötzlich so gehandicapt wäre, dass das Einkommen wegfällt, dann würde ich als Frau eben mehr arbeiten. Dann muss er die häuslichen Pflichten übernehmen und ich gehe noch einer Putzstelle nach oder was weiß ich. Nochmal 450,- extra zu haben, ist doch super. Kann direkt in den Kredit fließen. Klar ist das alles nicht das, was man will im Leben, aber es würde gehen. Und wer arbeiten will, der findet auch Arbeit . Auch, wenn es nicht immer die angenehmste Arbeit ist. Keine Frage, aber dann muss ihc entscheiden, was ich will. Das Haus behalten? Dann stecke ich meine Ansprüche zurück. Oder an meinen beruflichen Ansprüchen festhalten, dann muss ich u.U. das Haus verkaufen.


Wie ich diesen Spruch hasse!
Nein, es stimmt definitiv nicht. Ich habe damals trotz intensiver Suche keine Arbeit gefunden! Nicht einmal eine putzstelle habe ich gefunden. Es gab in unserer Gegend schlicht und ergreifend zum damaligen Zeitpunkt keine Arbeit. Mittlerweile ist es anders...

Halt, stimmt nicht ganz... eine Stelle gab es, aber da wurde von Anfang gesagt, man ist für 25 h die Woche angestellt und wird dementsprechend bezahlt, aber erwartet wird eine 40 h Woche incl. 2 Bereitschaftswochenenden. Und da sag ich dann ganz klar, nein, ich geh doch nicht arbeiten, um dann nicht einmal genug Geld zu haben, um wenigstens meine laufenden Kosten bezahlen zu können.


Naja, das glaube ich dir, aber Fakt ist, dass der Spruch passt. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich war arbeitslos, hatte eben meine Ansprüche. Hab da genauso gedacht, wie du (das andere markierte). Ich bekam ALG 1 und mir ging es damit jetzt nicht so schlecht. Also blieb ich anspruchsvoll, was einen neuen Job anging. Aber zu der Zeit gab es einfach nichts Gescheites hier. Nichts, absolut nichts, außer eben minder bezahlte Stellen. Und dann rückte der 21. August (das war ein Montag und ich werde das niemals vergessen) immer näher. Das war der Tag ab dem ich hätte Hartz 4 beantragen müssen. Ich schob die Antragsstellung so sehr vor mir her. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Gleichzeitig schraubte ich aber meine Denkweise, was neue Arbeit anging, nach unten. Ich legte diese Denkweise ab und suchte erneut. Unter anderem auch bei Zeitarbeitsfirmen. Ich muss wohl nicht erwähnen, WIE die arbeiten und vor allem, wie die bezahlen. Aber die Alternative hieß Hartz 4. Wollte ich niemals nicht. Nie, nie, nie, solange ich gesund bin und arbeiten kann. Und das war ich ja. Also nahm ich letzten Endes eine 25 h Stelle an. Tgl. 2,5 reine Fahrzeit (für beide Fahrten), die Firma unterbesetzt, so dass ich eigentlich volle Stunden gehen sollte. Geld ausbezahlt? Nein. Ginge nicht. Aber ich bekäme ein Arbeitskonto, wo sie die Stunden sammeln würden und ich die in besseren Zeiten abbummeln könnte. Gewagt, ich wusste nämlich nicht, ob 1. dieser Zeitpunkt je kommen sollte und 2. die Einrichtung das tatsächlich ordentlich so handhabt. Aber ich war zum Vorstellungsgespräch, da hieß es noch, ich könnte ab 1.September anfangen. Das war der Freitag vor dem ominösen, furchteinflössenden Montag. Ich fuhr unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch zum Jobcenter. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl und war mir fast sicher, dass ich die Stelle bekommen würde, aber ich musste ja trotzdem diese 9 Tage überbrücken. Finanziell und vor allem krankenversichert. Als ich auf dem Weg rein in das Jobcenter war, klingelte mein Handy. Am Telefon die Chefin der Einrichtung, die mir mitteilte, dass ich die Stelle hätte. Hurra. Aber es gäbe einen Haken. Ich müsste schon direkt am Montag anfangen und ob ich nochmal zurückkommen könne und den Vertrag unterschreiben kann (nochmal 2,5 h Fahrzeit)... ich machte sowas von auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück, heilfroh, dass ich KEIN H4 beantragen musste. Das war Maßarbeit und ein bißchen Glück natürlich auch, ABER ich hatte Arbeit.
Und direkt nach Arbeitsantritt bewarb ich mich weiter. Aus einer Stelle heraus, war es viel leichter. Ich bekam deutlich mehr Angebote und wechselte bereits nach 2 Monaten. Allerdings wieder nur eine 25 h Stelle, noch schlechter bezahlt, aber keine Fahrzeit mehr. Ich fing an und bewarb mich weiter. Und nach einem Jahr kam dann mein heutiger AG um die Ecke und wollte mich. Angefangen wieder mit zu wenig Stunden, finanziell zwar besser bezahlt als die Stelle zuvor, aber eben weniger Stunden. Kam auf dasselbe heraus. Binnen 6 Wochen war ich bei 40 h angekommen, wurde im Gehalt hochgestuft und verdiente so viel, wie niemals zuvor. Es geht, wenn man will und wenn man bereit, auch erstmal Abstriche zu machen.

MIR (und ich möchte betonen, dass diese Aussage nur auf mich persönlich zutrifft, nicht als Verallgemeinerung gilt und das etwas ist, was wirklich rein auf mich und meine Denke zutrifft), also MIR war es extrem wichtig, dass unser Sohn sagen kann: Meine Eltern mussten noch nie Hartz 4 beantragen. Ich weiß, wie blöd das klingt, aber das ist halt mein eigenes Ding. MIR ist das immer sehr wichtig gewesen. Und das ist es auch immer noch.
Also ja, wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

LG Zaubi
AniMaxi
15819 Beiträge
18.03.2018 21:41
Och denke wenn man Einsparungen macht kann man gut von harz 4 Leben, hatte aber noch nie harz 4

Und der Satz glaub von Zaubi stimmt, wer Arbeit will findet Arbeit. Sehe es an mir ja selber, bin seit 3 Wochen am suchen hatte zwar jetzt eine Stelle würde zwar gekündigt am Freitag aber am Montag habe och gleich 2 Vorstellungsgespräch
18.03.2018 21:51
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

...


Wenn ich das wirklich will, oder wenn mein Mann plötzlich so gehandicapt wäre, dass das Einkommen wegfällt, dann würde ich als Frau eben mehr arbeiten. Dann muss er die häuslichen Pflichten übernehmen und ich gehe noch einer Putzstelle nach oder was weiß ich. Nochmal 450,- extra zu haben, ist doch super. Kann direkt in den Kredit fließen. Klar ist das alles nicht das, was man will im Leben, aber es würde gehen. Und wer arbeiten will, der findet auch Arbeit . Auch, wenn es nicht immer die angenehmste Arbeit ist. Keine Frage, aber dann muss ihc entscheiden, was ich will. Das Haus behalten? Dann stecke ich meine Ansprüche zurück. Oder an meinen beruflichen Ansprüchen festhalten, dann muss ich u.U. das Haus verkaufen.


Wie ich diesen Spruch hasse!
Nein, es stimmt definitiv nicht. Ich habe damals trotz intensiver Suche keine Arbeit gefunden! Nicht einmal eine putzstelle habe ich gefunden. Es gab in unserer Gegend schlicht und ergreifend zum damaligen Zeitpunkt keine Arbeit. Mittlerweile ist es anders...

Halt, stimmt nicht ganz... eine Stelle gab es, aber da wurde von Anfang gesagt, man ist für 25 h die Woche angestellt und wird dementsprechend bezahlt, aber erwartet wird eine 40 h Woche incl. 2 Bereitschaftswochenenden. Und da sag ich dann ganz klar, nein, ich geh doch nicht arbeiten, um dann nicht einmal genug Geld zu haben, um wenigstens meine laufenden Kosten bezahlen zu können.


Naja, das glaube ich dir, aber Fakt ist, dass der Spruch passt. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich war arbeitslos, hatte eben meine Ansprüche. Hab da genauso gedacht, wie du (das andere markierte). Ich bekam ALG 1 und mir ging es damit jetzt nicht so schlecht. Also blieb ich anspruchsvoll, was einen neuen Job anging. Aber zu der Zeit gab es einfach nichts Gescheites hier. Nichts, absolut nichts, außer eben minder bezahlte Stellen. Und dann rückte der 21. August (das war ein Montag und ich werde das niemals vergessen) immer näher. Das war der Tag ab dem ich hätte Hartz 4 beantragen müssen. Ich schob die Antragsstellung so sehr vor mir her. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Gleichzeitig schraubte ich aber meine Denkweise, was neue Arbeit anging, nach unten. Ich legte diese Denkweise ab und suchte erneut. Unter anderem auch bei Zeitarbeitsfirmen. Ich muss wohl nicht erwähnen, WIE die arbeiten und vor allem, wie die bezahlen. Aber die Alternative hieß Hartz 4. Wollte ich niemals nicht. Nie, nie, nie, solange ich gesund bin und arbeiten kann. Und das war ich ja. Also nahm ich letzten Endes eine 25 h Stelle an. Tgl. 2,5 reine Fahrzeit (für beide Fahrten), die Firma unterbesetzt, so dass ich eigentlich volle Stunden gehen sollte. Geld ausbezahlt? Nein. Ginge nicht. Aber ich bekäme ein Arbeitskonto, wo sie die Stunden sammeln würden und ich die in besseren Zeiten abbummeln könnte. Gewagt, ich wusste nämlich nicht, ob 1. dieser Zeitpunkt je kommen sollte und 2. die Einrichtung das tatsächlich ordentlich so handhabt. Aber ich war zum Vorstellungsgespräch, da hieß es noch, ich könnte ab 1.September anfangen. Das war der Freitag vor dem ominösen, furchteinflössenden Montag. Ich fuhr unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch zum Jobcenter. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl und war mir fast sicher, dass ich die Stelle bekommen würde, aber ich musste ja trotzdem diese 9 Tage überbrücken. Finanziell und vor allem krankenversichert. Als ich auf dem Weg rein in das Jobcenter war, klingelte mein Handy. Am Telefon die Chefin der Einrichtung, die mir mitteilte, dass ich die Stelle hätte. Hurra. Aber es gäbe einen Haken. Ich müsste schon direkt am Montag anfangen und ob ich nochmal zurückkommen könne und den Vertrag unterschreiben kann (nochmal 2,5 h Fahrzeit)... ich machte sowas von auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück, heilfroh, dass ich KEIN H4 beantragen musste. Das war Maßarbeit und ein bißchen Glück natürlich auch, ABER ich hatte Arbeit.
Und direkt nach Arbeitsantritt bewarb ich mich weiter. Aus einer Stelle heraus, war es viel leichter. Ich bekam deutlich mehr Angebote und wechselte bereits nach 2 Monaten. Allerdings wieder nur eine 25 h Stelle, noch schlechter bezahlt, aber keine Fahrzeit mehr. Ich fing an und bewarb mich weiter. Und nach einem Jahr kam dann mein heutiger AG um die Ecke und wollte mich. Angefangen wieder mit zu wenig Stunden, finanziell zwar besser bezahlt als die Stelle zuvor, aber eben weniger Stunden. Kam auf dasselbe heraus. Binnen 6 Wochen war ich bei 40 h angekommen, wurde im Gehalt hochgestuft und verdiente so viel, wie niemals zuvor. Es geht, wenn man will und wenn man bereit, auch erstmal Abstriche zu machen.

MIR (und ich möchte betonen, dass diese Aussage nur auf mich persönlich zutrifft, nicht als Verallgemeinerung gilt und das etwas ist, was wirklich rein auf mich und meine Denke zutrifft), also MIR war es extrem wichtig, dass unser Sohn sagen kann: Meine Eltern mussten noch nie Hartz 4 beantragen. Ich weiß, wie blöd das klingt, aber das ist halt mein eigenes Ding. MIR ist das immer sehr wichtig gewesen. Und das ist es auch immer noch.
Also ja, wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

LG Zaubi
Nicht zu vergessen das du da auch sehr viel Glück hattest ....
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
18.03.2018 21:53
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

...


Wenn ich das wirklich will, oder wenn mein Mann plötzlich so gehandicapt wäre, dass das Einkommen wegfällt, dann würde ich als Frau eben mehr arbeiten. Dann muss er die häuslichen Pflichten übernehmen und ich gehe noch einer Putzstelle nach oder was weiß ich. Nochmal 450,- extra zu haben, ist doch super. Kann direkt in den Kredit fließen. Klar ist das alles nicht das, was man will im Leben, aber es würde gehen. Und wer arbeiten will, der findet auch Arbeit . Auch, wenn es nicht immer die angenehmste Arbeit ist. Keine Frage, aber dann muss ihc entscheiden, was ich will. Das Haus behalten? Dann stecke ich meine Ansprüche zurück. Oder an meinen beruflichen Ansprüchen festhalten, dann muss ich u.U. das Haus verkaufen.


Wie ich diesen Spruch hasse!
Nein, es stimmt definitiv nicht. Ich habe damals trotz intensiver Suche keine Arbeit gefunden! Nicht einmal eine putzstelle habe ich gefunden. Es gab in unserer Gegend schlicht und ergreifend zum damaligen Zeitpunkt keine Arbeit. Mittlerweile ist es anders...

Halt, stimmt nicht ganz... eine Stelle gab es, aber da wurde von Anfang gesagt, man ist für 25 h die Woche angestellt und wird dementsprechend bezahlt, aber erwartet wird eine 40 h Woche incl. 2 Bereitschaftswochenenden. Und da sag ich dann ganz klar, nein, ich geh doch nicht arbeiten, um dann nicht einmal genug Geld zu haben, um wenigstens meine laufenden Kosten bezahlen zu können.


Naja, das glaube ich dir, aber Fakt ist, dass der Spruch passt. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich war arbeitslos, hatte eben meine Ansprüche. Hab da genauso gedacht, wie du (das andere markierte). Ich bekam ALG 1 und mir ging es damit jetzt nicht so schlecht. Also blieb ich anspruchsvoll, was einen neuen Job anging. Aber zu der Zeit gab es einfach nichts Gescheites hier. Nichts, absolut nichts, außer eben minder bezahlte Stellen. Und dann rückte der 21. August (das war ein Montag und ich werde das niemals vergessen) immer näher. Das war der Tag ab dem ich hätte Hartz 4 beantragen müssen. Ich schob die Antragsstellung so sehr vor mir her. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Gleichzeitig schraubte ich aber meine Denkweise, was neue Arbeit anging, nach unten. Ich legte diese Denkweise ab und suchte erneut. Unter anderem auch bei Zeitarbeitsfirmen. Ich muss wohl nicht erwähnen, WIE die arbeiten und vor allem, wie die bezahlen. Aber die Alternative hieß Hartz 4. Wollte ich niemals nicht. Nie, nie, nie, solange ich gesund bin und arbeiten kann. Und das war ich ja. Also nahm ich letzten Endes eine 25 h Stelle an. Tgl. 2,5 reine Fahrzeit (für beide Fahrten), die Firma unterbesetzt, so dass ich eigentlich volle Stunden gehen sollte. Geld ausbezahlt? Nein. Ginge nicht. Aber ich bekäme ein Arbeitskonto, wo sie die Stunden sammeln würden und ich die in besseren Zeiten abbummeln könnte. Gewagt, ich wusste nämlich nicht, ob 1. dieser Zeitpunkt je kommen sollte und 2. die Einrichtung das tatsächlich ordentlich so handhabt. Aber ich war zum Vorstellungsgespräch, da hieß es noch, ich könnte ab 1.September anfangen. Das war der Freitag vor dem ominösen, furchteinflössenden Montag. Ich fuhr unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch zum Jobcenter. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl und war mir fast sicher, dass ich die Stelle bekommen würde, aber ich musste ja trotzdem diese 9 Tage überbrücken. Finanziell und vor allem krankenversichert. Als ich auf dem Weg rein in das Jobcenter war, klingelte mein Handy. Am Telefon die Chefin der Einrichtung, die mir mitteilte, dass ich die Stelle hätte. Hurra. Aber es gäbe einen Haken. Ich müsste schon direkt am Montag anfangen und ob ich nochmal zurückkommen könne und den Vertrag unterschreiben kann (nochmal 2,5 h Fahrzeit)... ich machte sowas von auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück, heilfroh, dass ich KEIN H4 beantragen musste. Das war Maßarbeit und ein bißchen Glück natürlich auch, ABER ich hatte Arbeit.
Und direkt nach Arbeitsantritt bewarb ich mich weiter. Aus einer Stelle heraus, war es viel leichter. Ich bekam deutlich mehr Angebote und wechselte bereits nach 2 Monaten. Allerdings wieder nur eine 25 h Stelle, noch schlechter bezahlt, aber keine Fahrzeit mehr. Ich fing an und bewarb mich weiter. Und nach einem Jahr kam dann mein heutiger AG um die Ecke und wollte mich. Angefangen wieder mit zu wenig Stunden, finanziell zwar besser bezahlt als die Stelle zuvor, aber eben weniger Stunden. Kam auf dasselbe heraus. Binnen 6 Wochen war ich bei 40 h angekommen, wurde im Gehalt hochgestuft und verdiente so viel, wie niemals zuvor. Es geht, wenn man will und wenn man bereit, auch erstmal Abstriche zu machen.

MIR (und ich möchte betonen, dass diese Aussage nur auf mich persönlich zutrifft, nicht als Verallgemeinerung gilt und das etwas ist, was wirklich rein auf mich und meine Denke zutrifft), also MIR war es extrem wichtig, dass unser Sohn sagen kann: Meine Eltern mussten noch nie Hartz 4 beantragen. Ich weiß, wie blöd das klingt, aber das ist halt mein eigenes Ding. MIR ist das immer sehr wichtig gewesen. Und das ist es auch immer noch.
Also ja, wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

LG Zaubi


Das ist alles gut geschrieben und ich verstehe deine Denkweise. ABER auch wenn das für dich so wichtig ist, es gibt eben auch Familien, die können sich diese Denkweise nicht leisten, also für egal welches Geld und welche Konditionen arbeiten zu gehen. Mal an unserem Beispiel: Ich war damals Studentin und damit falle ich ja in D in eine Lücke. Mein Mann war arbeitslos seit 9 Monaten? (ALG gabs für 9 Monate) und dann mussten wir/er ALG2 beantragen. Er hatte dann 2 Monate später ein Vorstellungsgespräch in einer Zeitarbeitsfirma, da hieß es 5,77 EUR/h 37,5 h Woche (ganz ehrlich, dafür würde heute Vollzeit KEIN Mensch arbeiten gehen) und er meinte, wenigstens 6 EUR wolle er schon haben. Da guckt die Dame ihn an: "Mmmhhh ja. Ist natürlich schlecht, dass sie so viel ALG2 bekommen." Jetzt mal im Ernst, er bekam damals 800 EUR oder so für sich UND UNSERE Tochter zusammen, darin waren schon 2/3 der Mietkosten enthalten. Und unterm Strich hätte er Gehalt 759 EUR ausgezahlt bei 5,77 EUR/h plus eventuelle Schichtzuschläge, die vernachlässigbar sind. Sie haben sich dann auf die 6 EUR/h geeinigt und er hat dort angefangen, gearbeitet hat er 40 h/Woche, bezahlt wurden natürlich nur 37,5 h. Er hatte immer zwischen 850 und 1000 EUR ausgezahlt. Aber es hat ihm letzten Endes eine Festanstellung eingebracht, ABER auch erst nach 3 Jahren. Und ganz ehrlich, er hat dort nicht angefangen, damit er aus ALG2 rauskommt (denn das war damals mehr unterm Strich, keine Fahrtkosten, kein Stress im Schichtsystem etc.pp.), sondern damit er in seinem Lebenslauf später nicht jahrelang stehen hat, dass er arbeitssuchend ist. Aber ganz ehrlich, heute würde er für das Geld auch nicht mehr arbeiten gehen, komme was da wolle.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
18.03.2018 21:58
Zitat von AniMaxi:

Och denke wenn man Einsparungen macht kann man gut von harz 4 Leben, hatte aber noch nie harz 4

Und der Satz glaub von Zaubi stimmt, wer Arbeit will findet Arbeit. Sehe es an mir ja selber, bin seit 3 Wochen am suchen hatte zwar jetzt eine Stelle würde zwar gekündigt am Freitag aber am Montag habe och gleich 2 Vorstellungsgespräch


Ja ich denke zwar auch, dass jeder Arbeit finden würde, aber nur um der Arbeit willen zu arbeiten und am Ende des Monats weniger Geld haben als mit ALG1 oder ALG2, das kann sich nunmal nicht jeder erlauben. Und ganz ehrlich, wenn man manche Geschichten so hört, wie die AG´s einen ausnutzen, dann kann ich die Leute verstehen, die sagen: Nein ich arbeite zu den Konditionen nicht. Auch wenn jetzt Steine geworfen werden, aber so lange die sch... Regierung sich nicht darum kümmert, das auch jeder VERNÜNFTIG bezahlt wird und entsprechend GUT leben kann (heißt auch mal ein wenig LUXUS), bleib ich bei dieser Meinung. Man arbeitet schließlich um zu leben und nicht umgekehrt.
18.03.2018 22:10
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von AniMaxi:

Och denke wenn man Einsparungen macht kann man gut von harz 4 Leben, hatte aber noch nie harz 4

Und der Satz glaub von Zaubi stimmt, wer Arbeit will findet Arbeit. Sehe es an mir ja selber, bin seit 3 Wochen am suchen hatte zwar jetzt eine Stelle würde zwar gekündigt am Freitag aber am Montag habe och gleich 2 Vorstellungsgespräch


Ja ich denke zwar auch, dass jeder Arbeit finden würde, aber nur um der Arbeit willen zu arbeiten und am Ende des Monats weniger Geld haben als mit ALG1 oder ALG2, das kann sich nunmal nicht jeder erlauben. Und ganz ehrlich, wenn man manche Geschichten so hört, wie die AG´s einen ausnutzen, dann kann ich die Leute verstehen, die sagen: Nein ich arbeite zu den Konditionen nicht. Auch wenn jetzt Steine geworfen werden, aber so lange die sch... Regierung sich nicht darum kümmert, das auch jeder VERNÜNFTIG bezahlt wird und entsprechend GUT leben kann (heißt auch mal ein wenig LUXUS), bleib ich bei dieser Meinung. Man arbeitet schließlich um zu leben und nicht umgekehrt.


Alles richtig. Ich habe vergessen, in meinem langen Text zu erwähnen, dass es mir immer noch darum ging, ein vorhandenes Haus zu halten und eben zu bezahlen. Ich dachte, dass erschließt sich daraus, dass ich Anonym geantwortet habe, bei der es ja um Besitz ging und wie unfair es wäre, dass man da weniger vom Jobcenter bekommt. Und klar ist es Mist, wenn AG das ausnutzen und man eben zu wenig Geld bekommt. ABER es ist trotzdem noch mehr, als ich hätte vom Amt bekommen - MIT Eigentum. Denn wir haben ja vorgesorgt für solche Engpässe, um eben ein wenig überbrücken zu können. Nur wird dieser finanzielle Besitz ja auch mit angerechnet.
18.03.2018 22:11
Zitat von Engelchen1711:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

...


Wie ich diesen Spruch hasse!
Nein, es stimmt definitiv nicht. Ich habe damals trotz intensiver Suche keine Arbeit gefunden! Nicht einmal eine putzstelle habe ich gefunden. Es gab in unserer Gegend schlicht und ergreifend zum damaligen Zeitpunkt keine Arbeit. Mittlerweile ist es anders...

Halt, stimmt nicht ganz... eine Stelle gab es, aber da wurde von Anfang gesagt, man ist für 25 h die Woche angestellt und wird dementsprechend bezahlt, aber erwartet wird eine 40 h Woche incl. 2 Bereitschaftswochenenden. Und da sag ich dann ganz klar, nein, ich geh doch nicht arbeiten, um dann nicht einmal genug Geld zu haben, um wenigstens meine laufenden Kosten bezahlen zu können.


Naja, das glaube ich dir, aber Fakt ist, dass der Spruch passt. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich war arbeitslos, hatte eben meine Ansprüche. Hab da genauso gedacht, wie du (das andere markierte). Ich bekam ALG 1 und mir ging es damit jetzt nicht so schlecht. Also blieb ich anspruchsvoll, was einen neuen Job anging. Aber zu der Zeit gab es einfach nichts Gescheites hier. Nichts, absolut nichts, außer eben minder bezahlte Stellen. Und dann rückte der 21. August (das war ein Montag und ich werde das niemals vergessen) immer näher. Das war der Tag ab dem ich hätte Hartz 4 beantragen müssen. Ich schob die Antragsstellung so sehr vor mir her. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Gleichzeitig schraubte ich aber meine Denkweise, was neue Arbeit anging, nach unten. Ich legte diese Denkweise ab und suchte erneut. Unter anderem auch bei Zeitarbeitsfirmen. Ich muss wohl nicht erwähnen, WIE die arbeiten und vor allem, wie die bezahlen. Aber die Alternative hieß Hartz 4. Wollte ich niemals nicht. Nie, nie, nie, solange ich gesund bin und arbeiten kann. Und das war ich ja. Also nahm ich letzten Endes eine 25 h Stelle an. Tgl. 2,5 reine Fahrzeit (für beide Fahrten), die Firma unterbesetzt, so dass ich eigentlich volle Stunden gehen sollte. Geld ausbezahlt? Nein. Ginge nicht. Aber ich bekäme ein Arbeitskonto, wo sie die Stunden sammeln würden und ich die in besseren Zeiten abbummeln könnte. Gewagt, ich wusste nämlich nicht, ob 1. dieser Zeitpunkt je kommen sollte und 2. die Einrichtung das tatsächlich ordentlich so handhabt. Aber ich war zum Vorstellungsgespräch, da hieß es noch, ich könnte ab 1.September anfangen. Das war der Freitag vor dem ominösen, furchteinflössenden Montag. Ich fuhr unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch zum Jobcenter. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl und war mir fast sicher, dass ich die Stelle bekommen würde, aber ich musste ja trotzdem diese 9 Tage überbrücken. Finanziell und vor allem krankenversichert. Als ich auf dem Weg rein in das Jobcenter war, klingelte mein Handy. Am Telefon die Chefin der Einrichtung, die mir mitteilte, dass ich die Stelle hätte. Hurra. Aber es gäbe einen Haken. Ich müsste schon direkt am Montag anfangen und ob ich nochmal zurückkommen könne und den Vertrag unterschreiben kann (nochmal 2,5 h Fahrzeit)... ich machte sowas von auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück, heilfroh, dass ich KEIN H4 beantragen musste. Das war Maßarbeit und ein bißchen Glück natürlich auch , ABER ich hatte Arbeit.
Und direkt nach Arbeitsantritt bewarb ich mich weiter. Aus einer Stelle heraus, war es viel leichter. Ich bekam deutlich mehr Angebote und wechselte bereits nach 2 Monaten. Allerdings wieder nur eine 25 h Stelle, noch schlechter bezahlt, aber keine Fahrzeit mehr. Ich fing an und bewarb mich weiter. Und nach einem Jahr kam dann mein heutiger AG um die Ecke und wollte mich. Angefangen wieder mit zu wenig Stunden, finanziell zwar besser bezahlt als die Stelle zuvor, aber eben weniger Stunden. Kam auf dasselbe heraus. Binnen 6 Wochen war ich bei 40 h angekommen, wurde im Gehalt hochgestuft und verdiente so viel, wie niemals zuvor. Es geht, wenn man will und wenn man bereit, auch erstmal Abstriche zu machen.

MIR (und ich möchte betonen, dass diese Aussage nur auf mich persönlich zutrifft, nicht als Verallgemeinerung gilt und das etwas ist, was wirklich rein auf mich und meine Denke zutrifft), also MIR war es extrem wichtig, dass unser Sohn sagen kann: Meine Eltern mussten noch nie Hartz 4 beantragen. Ich weiß, wie blöd das klingt, aber das ist halt mein eigenes Ding. MIR ist das immer sehr wichtig gewesen. Und das ist es auch immer noch.
Also ja, wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

LG Zaubi
Nicht zu vergessen das du da auch sehr viel Glück hattest ....


Schrieb ich ja.
18.03.2018 22:13
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

...


Wie ich diesen Spruch hasse!
Nein, es stimmt definitiv nicht. Ich habe damals trotz intensiver Suche keine Arbeit gefunden! Nicht einmal eine putzstelle habe ich gefunden. Es gab in unserer Gegend schlicht und ergreifend zum damaligen Zeitpunkt keine Arbeit. Mittlerweile ist es anders...

Halt, stimmt nicht ganz... eine Stelle gab es, aber da wurde von Anfang gesagt, man ist für 25 h die Woche angestellt und wird dementsprechend bezahlt, aber erwartet wird eine 40 h Woche incl. 2 Bereitschaftswochenenden. Und da sag ich dann ganz klar, nein, ich geh doch nicht arbeiten, um dann nicht einmal genug Geld zu haben, um wenigstens meine laufenden Kosten bezahlen zu können.


Naja, das glaube ich dir, aber Fakt ist, dass der Spruch passt. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich war arbeitslos, hatte eben meine Ansprüche. Hab da genauso gedacht, wie du (das andere markierte). Ich bekam ALG 1 und mir ging es damit jetzt nicht so schlecht. Also blieb ich anspruchsvoll, was einen neuen Job anging. Aber zu der Zeit gab es einfach nichts Gescheites hier. Nichts, absolut nichts, außer eben minder bezahlte Stellen. Und dann rückte der 21. August (das war ein Montag und ich werde das niemals vergessen) immer näher. Das war der Tag ab dem ich hätte Hartz 4 beantragen müssen. Ich schob die Antragsstellung so sehr vor mir her. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Gleichzeitig schraubte ich aber meine Denkweise, was neue Arbeit anging, nach unten. Ich legte diese Denkweise ab und suchte erneut. Unter anderem auch bei Zeitarbeitsfirmen. Ich muss wohl nicht erwähnen, WIE die arbeiten und vor allem, wie die bezahlen. Aber die Alternative hieß Hartz 4. Wollte ich niemals nicht. Nie, nie, nie, solange ich gesund bin und arbeiten kann. Und das war ich ja. Also nahm ich letzten Endes eine 25 h Stelle an. Tgl. 2,5 reine Fahrzeit (für beide Fahrten), die Firma unterbesetzt, so dass ich eigentlich volle Stunden gehen sollte. Geld ausbezahlt? Nein. Ginge nicht. Aber ich bekäme ein Arbeitskonto, wo sie die Stunden sammeln würden und ich die in besseren Zeiten abbummeln könnte. Gewagt, ich wusste nämlich nicht, ob 1. dieser Zeitpunkt je kommen sollte und 2. die Einrichtung das tatsächlich ordentlich so handhabt. Aber ich war zum Vorstellungsgespräch, da hieß es noch, ich könnte ab 1.September anfangen. Das war der Freitag vor dem ominösen, furchteinflössenden Montag. Ich fuhr unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch zum Jobcenter. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl und war mir fast sicher, dass ich die Stelle bekommen würde, aber ich musste ja trotzdem diese 9 Tage überbrücken. Finanziell und vor allem krankenversichert. Als ich auf dem Weg rein in das Jobcenter war, klingelte mein Handy. Am Telefon die Chefin der Einrichtung, die mir mitteilte, dass ich die Stelle hätte. Hurra. Aber es gäbe einen Haken. Ich müsste schon direkt am Montag anfangen und ob ich nochmal zurückkommen könne und den Vertrag unterschreiben kann (nochmal 2,5 h Fahrzeit)... ich machte sowas von auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück, heilfroh, dass ich KEIN H4 beantragen musste. Das war Maßarbeit und ein bißchen Glück natürlich auch, ABER ich hatte Arbeit.
Und direkt nach Arbeitsantritt bewarb ich mich weiter. Aus einer Stelle heraus, war es viel leichter. Ich bekam deutlich mehr Angebote und wechselte bereits nach 2 Monaten. Allerdings wieder nur eine 25 h Stelle, noch schlechter bezahlt, aber keine Fahrzeit mehr. Ich fing an und bewarb mich weiter. Und nach einem Jahr kam dann mein heutiger AG um die Ecke und wollte mich. Angefangen wieder mit zu wenig Stunden, finanziell zwar besser bezahlt als die Stelle zuvor, aber eben weniger Stunden. Kam auf dasselbe heraus. Binnen 6 Wochen war ich bei 40 h angekommen, wurde im Gehalt hochgestuft und verdiente so viel, wie niemals zuvor. Es geht, wenn man will und wenn man bereit, auch erstmal Abstriche zu machen.

MIR (und ich möchte betonen, dass diese Aussage nur auf mich persönlich zutrifft, nicht als Verallgemeinerung gilt und das etwas ist, was wirklich rein auf mich und meine Denke zutrifft), also MIR war es extrem wichtig, dass unser Sohn sagen kann: Meine Eltern mussten noch nie Hartz 4 beantragen. Ich weiß, wie blöd das klingt, aber das ist halt mein eigenes Ding. MIR ist das immer sehr wichtig gewesen. Und das ist es auch immer noch.
Also ja, wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

LG Zaubi


Das ist alles gut geschrieben und ich verstehe deine Denkweise. ABER auch wenn das für dich so wichtig ist, es gibt eben auch Familien, die können sich diese Denkweise nicht leisten, also für egal welches Geld und welche Konditionen arbeiten zu gehen. Mal an unserem Beispiel: Ich war damals Studentin und damit falle ich ja in D in eine Lücke. Mein Mann war arbeitslos seit 9 Monaten? (ALG gabs für 9 Monate) und dann mussten wir/er ALG2 beantragen. Er hatte dann 2 Monate später ein Vorstellungsgespräch in einer Zeitarbeitsfirma, da hieß es 5,77 EUR/h 37,5 h Woche (ganz ehrlich, dafür würde heute Vollzeit KEIN Mensch arbeiten gehen) und er meinte, wenigstens 6 EUR wolle er schon haben. Da guckt die Dame ihn an: "Mmmhhh ja. Ist natürlich schlecht, dass sie so viel ALG2 bekommen." Jetzt mal im Ernst, er bekam damals 800 EUR oder so für sich UND UNSERE Tochter zusammen, darin waren schon 2/3 der Mietkosten enthalten. Und unterm Strich hätte er Gehalt 759 EUR ausgezahlt bei 5,77 EUR/h plus eventuelle Schichtzuschläge, die vernachlässigbar sind. Sie haben sich dann auf die 6 EUR/h geeinigt und er hat dort angefangen, gearbeitet hat er 40 h/Woche, bezahlt wurden natürlich nur 37,5 h. Er hatte immer zwischen 850 und 1000 EUR ausgezahlt. Aber es hat ihm letzten Endes eine Festanstellung eingebracht, ABER auch erst nach 3 Jahren. Und ganz ehrlich, er hat dort nicht angefangen, damit er aus ALG2 rauskommt (denn das war damals mehr unterm Strich, keine Fahrtkosten, kein Stress im Schichtsystem etc.pp.), sondern damit er in seinem Lebenslauf später nicht jahrelang stehen hat, dass er arbeitssuchend ist. Aber ganz ehrlich, heute würde er für das Geld auch nicht mehr arbeiten gehen, komme was da wolle.


Auch hier nochmal: Ich habe meine Antwort auf einen Post hin geschrieben. In diesem Post ging es um Grundbesitz und Haus und darum, wie "ungerecht" es wäre, dass das Jobcenter da Hauseigentümer schlechter stellt... Ich rede hier noch von Menschen, die es beantragen müssen und eben noch kein Eigentum geschaffen haben.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
18.03.2018 22:17
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anonym 1972474:

...


Naja, das glaube ich dir, aber Fakt ist, dass der Spruch passt. Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Ich war arbeitslos, hatte eben meine Ansprüche. Hab da genauso gedacht, wie du (das andere markierte). Ich bekam ALG 1 und mir ging es damit jetzt nicht so schlecht. Also blieb ich anspruchsvoll, was einen neuen Job anging. Aber zu der Zeit gab es einfach nichts Gescheites hier. Nichts, absolut nichts, außer eben minder bezahlte Stellen. Und dann rückte der 21. August (das war ein Montag und ich werde das niemals vergessen) immer näher. Das war der Tag ab dem ich hätte Hartz 4 beantragen müssen. Ich schob die Antragsstellung so sehr vor mir her. Ich wollte da auf keinen Fall hin. Gleichzeitig schraubte ich aber meine Denkweise, was neue Arbeit anging, nach unten. Ich legte diese Denkweise ab und suchte erneut. Unter anderem auch bei Zeitarbeitsfirmen. Ich muss wohl nicht erwähnen, WIE die arbeiten und vor allem, wie die bezahlen. Aber die Alternative hieß Hartz 4. Wollte ich niemals nicht. Nie, nie, nie, solange ich gesund bin und arbeiten kann. Und das war ich ja. Also nahm ich letzten Endes eine 25 h Stelle an. Tgl. 2,5 reine Fahrzeit (für beide Fahrten), die Firma unterbesetzt, so dass ich eigentlich volle Stunden gehen sollte. Geld ausbezahlt? Nein. Ginge nicht. Aber ich bekäme ein Arbeitskonto, wo sie die Stunden sammeln würden und ich die in besseren Zeiten abbummeln könnte. Gewagt, ich wusste nämlich nicht, ob 1. dieser Zeitpunkt je kommen sollte und 2. die Einrichtung das tatsächlich ordentlich so handhabt. Aber ich war zum Vorstellungsgespräch, da hieß es noch, ich könnte ab 1.September anfangen. Das war der Freitag vor dem ominösen, furchteinflössenden Montag. Ich fuhr unmittelbar nach dem Vorstellungsgespräch zum Jobcenter. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl und war mir fast sicher, dass ich die Stelle bekommen würde, aber ich musste ja trotzdem diese 9 Tage überbrücken. Finanziell und vor allem krankenversichert. Als ich auf dem Weg rein in das Jobcenter war, klingelte mein Handy. Am Telefon die Chefin der Einrichtung, die mir mitteilte, dass ich die Stelle hätte. Hurra. Aber es gäbe einen Haken. Ich müsste schon direkt am Montag anfangen und ob ich nochmal zurückkommen könne und den Vertrag unterschreiben kann (nochmal 2,5 h Fahrzeit)... ich machte sowas von auf dem Absatz kehrt und fuhr zurück, heilfroh, dass ich KEIN H4 beantragen musste. Das war Maßarbeit und ein bißchen Glück natürlich auch, ABER ich hatte Arbeit.
Und direkt nach Arbeitsantritt bewarb ich mich weiter. Aus einer Stelle heraus, war es viel leichter. Ich bekam deutlich mehr Angebote und wechselte bereits nach 2 Monaten. Allerdings wieder nur eine 25 h Stelle, noch schlechter bezahlt, aber keine Fahrzeit mehr. Ich fing an und bewarb mich weiter. Und nach einem Jahr kam dann mein heutiger AG um die Ecke und wollte mich. Angefangen wieder mit zu wenig Stunden, finanziell zwar besser bezahlt als die Stelle zuvor, aber eben weniger Stunden. Kam auf dasselbe heraus. Binnen 6 Wochen war ich bei 40 h angekommen, wurde im Gehalt hochgestuft und verdiente so viel, wie niemals zuvor. Es geht, wenn man will und wenn man bereit, auch erstmal Abstriche zu machen.

MIR (und ich möchte betonen, dass diese Aussage nur auf mich persönlich zutrifft, nicht als Verallgemeinerung gilt und das etwas ist, was wirklich rein auf mich und meine Denke zutrifft), also MIR war es extrem wichtig, dass unser Sohn sagen kann: Meine Eltern mussten noch nie Hartz 4 beantragen. Ich weiß, wie blöd das klingt, aber das ist halt mein eigenes Ding. MIR ist das immer sehr wichtig gewesen. Und das ist es auch immer noch.
Also ja, wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

LG Zaubi


Das ist alles gut geschrieben und ich verstehe deine Denkweise. ABER auch wenn das für dich so wichtig ist, es gibt eben auch Familien, die können sich diese Denkweise nicht leisten, also für egal welches Geld und welche Konditionen arbeiten zu gehen. Mal an unserem Beispiel: Ich war damals Studentin und damit falle ich ja in D in eine Lücke. Mein Mann war arbeitslos seit 9 Monaten? (ALG gabs für 9 Monate) und dann mussten wir/er ALG2 beantragen. Er hatte dann 2 Monate später ein Vorstellungsgespräch in einer Zeitarbeitsfirma, da hieß es 5,77 EUR/h 37,5 h Woche (ganz ehrlich, dafür würde heute Vollzeit KEIN Mensch arbeiten gehen) und er meinte, wenigstens 6 EUR wolle er schon haben. Da guckt die Dame ihn an: "Mmmhhh ja. Ist natürlich schlecht, dass sie so viel ALG2 bekommen." Jetzt mal im Ernst, er bekam damals 800 EUR oder so für sich UND UNSERE Tochter zusammen, darin waren schon 2/3 der Mietkosten enthalten. Und unterm Strich hätte er Gehalt 759 EUR ausgezahlt bei 5,77 EUR/h plus eventuelle Schichtzuschläge, die vernachlässigbar sind. Sie haben sich dann auf die 6 EUR/h geeinigt und er hat dort angefangen, gearbeitet hat er 40 h/Woche, bezahlt wurden natürlich nur 37,5 h. Er hatte immer zwischen 850 und 1000 EUR ausgezahlt. Aber es hat ihm letzten Endes eine Festanstellung eingebracht, ABER auch erst nach 3 Jahren. Und ganz ehrlich, er hat dort nicht angefangen, damit er aus ALG2 rauskommt (denn das war damals mehr unterm Strich, keine Fahrtkosten, kein Stress im Schichtsystem etc.pp.), sondern damit er in seinem Lebenslauf später nicht jahrelang stehen hat, dass er arbeitssuchend ist. Aber ganz ehrlich, heute würde er für das Geld auch nicht mehr arbeiten gehen, komme was da wolle.


Auch hier nochmal: Ich habe meine Antwort auf einen Post hin geschrieben. In diesem Post ging es um Grundbesitz und Haus und darum, wie "ungerecht" es wäre, dass das Jobcenter da Hauseigentümer schlechter stellt... Ich rede hier noch von Menschen, die es beantragen müssen und eben noch kein Eigentum geschaffen haben.


Ok ich dachte, es ging jetzt nur noch darum, das jeder Arbeit findet, wenn er nur will. Den Zusammenhang bzw. den Bezug zum vorherigen Post hab ich da jetzt nicht gesehen.
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