Mütter- und Schwangerenforum

Alkoholkranke Familienangehörige

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nilou
14070 Beiträge
18.06.2022 20:08
Zitat von DieW:

Hallo!
Ich wirke sicher wieder mal sehr unfreundlich,aber die Hobbypsycholgen sollten sich einfach mal mit" klugen Ratschlägen" zurück halten.
Ein Alkoholiker*in wird immer süchtig sein.
Und es gibt nicht DEN Alkoholiker!
Die meisten Abängigen sind nicht die,die bewusstlos in der Ecke kauern,sondern gut angepasste Mitbürger ,die oftmals in sehr hohen Position agieren.
Pegel und so...
Und ja,es mag sicher schwer sein,wenn Eltern oder Partner sich ins Delirium trinken und den Alltag nicht hin bekommen.
Den Chirurgen,der morgens seinen Flachmannn braucht und Herzops zu meistern,stellt hier niemand in Frage,oder?!
Merkt man ja auch nicht...


Warum so mies drauf? Getriggert?

Es geht hier doch um einen Austausch, Erfahrungen etc. Nicht um „kluge Ratschläge von Hobbypsychologen“.
Nela77
665 Beiträge
18.06.2022 20:41
Zitat von DieW:

Hallo!
Ich wirke sicher wieder mal sehr unfreundlich,aber die Hobbypsycholgen sollten sich einfach mal mit" klugen Ratschlägen" zurück halten.
Ein Alkoholiker*in wird immer süchtig sein.
Und es gibt nicht DEN Alkoholiker!
Die meisten Abängigen sind nicht die,die bewusstlos in der Ecke kauern,sondern gut angepasste Mitbürger ,die oftmals in sehr hohen Position agieren.
Pegel und so...
Und ja,es mag sicher schwer sein,wenn Eltern oder Partner sich ins Delirium trinken und den Alltag nicht hin bekommen.
Den Chirurgen,der morgens seinen Flachmannn braucht und Herzops zu meistern,stellt hier niemand in Frage,oder?!
Merkt man ja auch nicht...

Zum einen bin ich keine Hobbypsychologin, sondern ausgebildete Fachkraft. Zum anderen sind auch die Aussagen der anderen nicht unbedingt verkehrt nur, weil sie nicht ausgebildet sind.
Im Falle der TE gehe ich aber, ohne Details zu kennen davon aus, dass es ja sicher Konsum ist, der negativ aufgefallen ist. Süchtige Menschen, die im Leben nicht auffallen, waren wohl nicht das Thema
DieW
3488 Beiträge
19.06.2022 06:00
Guten Morgen!

Ich hätte die Userin,die mir da gegen den Strich ging dirket nennen sollen und nicht alle ansprechen.Entschuldigt bitte.

Und ja,mich triggert das Thema schon etwas,weil eben so schnelle Aussagen kommen wie Kontaktabbruch etc.
Die Mutter der Ts scheint ja nicht torkelnd und scheintot in der Ecke zu liegen,sondern den Pegel haltend zu trinken.
Und das meinte ich mit meiner Aussage.
Alkoholismus hat so viele Gesichter,man kann da nicht pauschale Aussagen treffen.
Und es scheint der Ts nahe zu gehen,sie macht sich Gedanken ,da hilft es sicher wenig,wenn man sagt ,dass sie den Kontakt zu den Kindern verbieten soll,oder sie aus der Wohnung schmeißen.

Ich wünsche Dir,dass Ihr einen guten Weg findet,so daß Deiner Mutter gut geholfen wird.

19.06.2022 06:54
Zitat von DieW:

Guten Morgen!

Ich hätte die Userin,die mir da gegen den Strich ging dirket nennen sollen und nicht alle ansprechen.Entschuldigt bitte.

Und ja,mich triggert das Thema schon etwas,weil eben so schnelle Aussagen kommen wie Kontaktabbruch etc.
Die Mutter der Ts scheint ja nicht torkelnd und scheintot in der Ecke zu liegen,sondern den Pegel haltend zu trinken.
Und das meinte ich mit meiner Aussage.
Alkoholismus hat so viele Gesichter,man kann da nicht pauschale Aussagen treffen.
Und es scheint der Ts nahe zu gehen,sie macht sich Gedanken ,da hilft es sicher wenig,wenn man sagt ,dass sie den Kontakt zu den Kindern verbieten soll,oder sie aus der Wohnung schmeißen.

Ich wünsche Dir,dass Ihr einen guten Weg findet,so daß Deiner Mutter gut geholfen wird.


Ich verstehe, dass dich das triggert, muss aber auch sagen dass auch ich nirgends heraus gelesen habe, dass keiner etwas gegen den angepassten Pegeltrinker-Chirurgen hat.

Was ich anders sehe als Du:
Es einem Trinker - auch Pegeltrinker - so unbequem wie möglich zu machen (Stichworte Kontaktverbot zu den Kindern bei Konsum) finde ich nicht verkehrt. Ich glaube schon, dass es hilft, den Konsum zu benennen und Konsequenzen aufzuzeigen.
Das hat ja nicht nur die Dimension, den Trinker zum Umdenken zu bewegen sondern auch die des Eigen- und Fremdschutzes. Fremdschutz der Kinder - Eigenschutz aber auch insbesondere bzgl. einer möglichen Co-Abhängigkeit.
Natürlich muss es am Ende bei der Person selbst „Klick“ machen und sicher ist das ein schwieriger und schmaler Grat, wie man damit umgeht - aber man MUSS einfach aus der eigenen Perspektive keinesfalls unterstützen oder auch tolerieren. Ich weiß, das hast Du nicht geschrieben! Das beziehe ich nicht auf Dich!! Aber letztlich ist es das doch: ich zeige entweder Konsequenzen auf ODER ich ignoriere/toleriere bis zu einem gewissen Grad und hoffe, dass freundliche Gespräche mit gutem Zureden etwas bewirken. Letzteres hat was Unterstützendes, ob man es will oder nicht. Das öffnet für den Süchtigen doch direkt die Sichtweise: Naja, so wild is es ja (noch) nicht. Einfach weils keine schmerzhaften Konsequenzen nach sich zieht.

Der Pain muss einfach groß genug sein, dass ein Veränderungswille Eintritt. Das hat auch nichts mit Hobbypsychologie zu tun, sondern ist für mich ganz normale Kausalkette nach gesundem Menschenverstand.

Ich glaub das bittere zu verstehen ist, dass man als Angehöriger in seiner Ohnmacht helfen und sich nicht abwenden will - man will ja helfen und Hilfbereitschaft signalisieren, die Person eben nicht „hängen lassen“. Da ist man dann aber schnell bei der Co-Abhängigkeit, wenn man eben nichts wirklich tut, nicht massiv konfrontiert und letztlich damit zwangsweise alles „laufen lässt“ in der Hoffnung, die Person kommt selbst drauf und geht den nächsten Schritt. Ich finde deshalb null verwerfliches dran, im Gegenteil, klar zu machen: Pass auf, solange Du daran nicht arbeitest bist du nicht allein mit den Kindern. Wenn du daran arbeiten willst, sind wir aber jederzeit für Dich da - aber erst dann.

Keine Ahnung. Ich merke beim Schreiben auch wieder, wie schwierig das alles ist. Meine Oma war mit über 80 Alkoholikerin - ebenfalls Pegeltrinkerin und wir haben sie trinken lassen. Ich hab ihr sogar Alkohol gekauft. Ich bereue diese Entscheidung in diesem Fall nicht. An dem Beispiel sieht man wie inkonsequent man da selbst je nach Situation und der eigenen Betroffenheit mit der eigenen Einstellung werden kann. Man sieht an dem Beispiel auch: von außen ist immer leicht reden.

Nächstes Beispiel: eine ehemalige Freundin von mir säuft massiv. Sie ist aus der „Party-Studiums-wir gehen jeden Abend feiern“-Phase einfach nie raus gekommen. Jetzt ist sie fast 40, ich hab den Kontakt nahezu abgebrochen weil ich sie konfrontiert habe - sie aber gar kein Problem gesehen hat obwohl sie jeden Abend zwei Flaschen Sekt oder Wein konsumiert und schon besoffen mit dem Gesicht zuerst aus einer Kneipe getorkelt ist, dass das mit Rettungswagen geendet hat. DAS konnte und wollte ich mir nicht mehr ansehen. Sie schickt mir noch heute nochmal nachts um 4 besoffene Sprachnachrichten. Wenn sie irgendwann die Kurve kriegen will, bin ich für Sie da. Vorher nicht mehr.

Puh das ist lang geworden, sorry dafür. Vielleicht kann trotzdem jemand was damit anfangen.

Pakuna
7789 Beiträge
19.06.2022 08:33
Ich bin aus Interesse vor einiger Zeit über den YouTube Kanal „Ohne Alkohol mit Nathalie“ gestolpert. Sie berichtet von ihrer eigenen Alkohol Problematik und hat nun ein ganzes Team. Sie interviewen regelmäßig Menschen die von ihrem Weg berichten.

Dort habe ich gelernt, was Alkoholismus überhaupt ist und welche Gesichter er haben kann. Und vor allem auch, dass er keine „Ursache“ haben muss, die es zu suchen gehört. Und stellt man diese ab, verschwindet das Trinken. Nein. Wie auch schon jemand sagte, sind Alkoholiker eher selten die die man im TV sieht und die sich morgens schon eine Flasche Korn reinziehen. Oft sind das wahnsinnig angepasste Menschen, die Freitag bis Sonntag trinken, oder die die abends ihre Flasche Wein trinken. Und es kann ein schleichender Prozess sein, der beim klassischen Glas Wein zum Essen angefangen hat und überhaupt keinen tieferen Grund haben muss. Depressionen entstehen oft erst dann, also im Zuge der Alkoholerkrankung.

Das war mir wichtig zu erwähnen, weil vermutlich ein völlig falsches Bild von Alkoholismus besteht.
DieW
3488 Beiträge
19.06.2022 08:49
Zitat von ElCamino:

Zitat von DieW:

Guten Morgen!

Ich hätte die Userin,die mir da gegen den Strich ging dirket nennen sollen und nicht alle ansprechen.Entschuldigt bitte.

Und ja,mich triggert das Thema schon etwas,weil eben so schnelle Aussagen kommen wie Kontaktabbruch etc.
Die Mutter der Ts scheint ja nicht torkelnd und scheintot in der Ecke zu liegen,sondern den Pegel haltend zu trinken.
Und das meinte ich mit meiner Aussage.
Alkoholismus hat so viele Gesichter,man kann da nicht pauschale Aussagen treffen.
Und es scheint der Ts nahe zu gehen,sie macht sich Gedanken ,da hilft es sicher wenig,wenn man sagt ,dass sie den Kontakt zu den Kindern verbieten soll,oder sie aus der Wohnung schmeißen.

Ich wünsche Dir,dass Ihr einen guten Weg findet,so daß Deiner Mutter gut geholfen wird.


Ich verstehe, dass dich das triggert, muss aber auch sagen dass auch ich nirgends heraus gelesen habe, dass keiner etwas gegen den angepassten Pegeltrinker-Chirurgen hat.

Was ich anders sehe als Du:
Es einem Trinker - auch Pegeltrinker - so unbequem wie möglich zu machen (Stichworte Kontaktverbot zu den Kindern bei Konsum) finde ich nicht verkehrt. Ich glaube schon, dass es hilft, den Konsum zu benennen und Konsequenzen aufzuzeigen.
Das hat ja nicht nur die Dimension, den Trinker zum Umdenken zu bewegen sondern auch die des Eigen- und Fremdschutzes. Fremdschutz der Kinder - Eigenschutz aber auch insbesondere bzgl. einer möglichen Co-Abhängigkeit.
Natürlich muss es am Ende bei der Person selbst „Klick“ machen und sicher ist das ein schwieriger und schmaler Grat, wie man damit umgeht - aber man MUSS einfach aus der eigenen Perspektive keinesfalls unterstützen oder auch tolerieren. Ich weiß, das hast Du nicht geschrieben! Das beziehe ich nicht auf Dich!! Aber letztlich ist es das doch: ich zeige entweder Konsequenzen auf ODER ich ignoriere/toleriere bis zu einem gewissen Grad und hoffe, dass freundliche Gespräche mit gutem Zureden etwas bewirken. Letzteres hat was Unterstützendes, ob man es will oder nicht. Das öffnet für den Süchtigen doch direkt die Sichtweise: Naja, so wild is es ja (noch) nicht. Einfach weils keine schmerzhaften Konsequenzen nach sich zieht.

Der Pain muss einfach groß genug sein, dass ein Veränderungswille Eintritt. Das hat auch nichts mit Hobbypsychologie zu tun, sondern ist für mich ganz normale Kausalkette nach gesundem Menschenverstand.

Ich glaub das bittere zu verstehen ist, dass man als Angehöriger in seiner Ohnmacht helfen und sich nicht abwenden will - man will ja helfen und Hilfbereitschaft signalisieren, die Person eben nicht „hängen lassen“. Da ist man dann aber schnell bei der Co-Abhängigkeit, wenn man eben nichts wirklich tut, nicht massiv konfrontiert und letztlich damit zwangsweise alles „laufen lässt“ in der Hoffnung, die Person kommt selbst drauf und geht den nächsten Schritt. Ich finde deshalb null verwerfliches dran, im Gegenteil, klar zu machen: Pass auf, solange Du daran nicht arbeitest bist du nicht allein mit den Kindern. Wenn du daran arbeiten willst, sind wir aber jederzeit für Dich da - aber erst dann.

Keine Ahnung. Ich merke beim Schreiben auch wieder, wie schwierig das alles ist. Meine Oma war mit über 80 Alkoholikerin - ebenfalls Pegeltrinkerin und wir haben sie trinken lassen. Ich hab ihr sogar Alkohol gekauft. Ich bereue diese Entscheidung in diesem Fall nicht. An dem Beispiel sieht man wie inkonsequent man da selbst je nach Situation und der eigenen Betroffenheit mit der eigenen Einstellung werden kann. Man sieht an dem Beispiel auch: von außen ist immer leicht reden.

Nächstes Beispiel: eine ehemalige Freundin von mir säuft massiv. Sie ist aus der „Party-Studiums-wir gehen jeden Abend feiern“-Phase einfach nie raus gekommen. Jetzt ist sie fast 40, ich hab den Kontakt nahezu abgebrochen weil ich sie konfrontiert habe - sie aber gar kein Problem gesehen hat obwohl sie jeden Abend zwei Flaschen Sekt oder Wein konsumiert und schon besoffen mit dem Gesicht zuerst aus einer Kneipe getorkelt ist, dass das mit Rettungswagen geendet hat. DAS konnte und wollte ich mir nicht mehr ansehen. Sie schickt mir noch heute nochmal nachts um 4 besoffene Sprachnachrichten. Wenn sie irgendwann die Kurve kriegen will, bin ich für Sie da. Vorher nicht mehr.

Puh das ist lang geworden, sorry dafür. Vielleicht kann trotzdem jemand was damit anfangen.


Ich kann damit viel anfangen,danke für Deinen Text.
Und richtig Co-Abhängkeit sollte nicht sein,hat aber auch viele Gesichter.
Ich bin Krankenschwester und habe in meinem Beruf viele Abhängige gesehen und man kann nicht pauschale Aussagen treffen.
Und auch im privaten Umfeld ist Alkohol oft da.
Z.B.die nette ,sehr gepflegte ältere Dame (85 Jahre),die gerne nachmittags ihr Likörchen trinkt. WER denkt an Alkoholabhängigkeit?Ja-bis sie ins Kh musste und Entzugserscheinungen bekam.Ich hätte ihr jederzeit meine Kinder gegeben....
Will man da echt sagen,geh in den Entzug?Ne,da kauf ich sogar noch den Likör.

Bekommt man überhaupt mit,wenn jemand regelmäßig trinkt,wenn das Leben gut funktioniert?
Was ich sagen will-
Es ist ein wahnsinnig schwieriges Thema,weil Alkohol einfach eine legalisierte und oft zum guten Ton gehörende Droge ist.

Mein ältester Sohn ist bei dem Thema übrigens sehr streng .Er trinkt überhaupt nicht und findet es schlimm,dass Alkohol überhaupt so freizügig und ungeniert verkauft und konsumiert wird.

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