Mütter- und Schwangerenforum

Abläufe Abends

Gehe zu Seite:
ghostcat87
2101 Beiträge
07.09.2021 16:14
Ich pack es mal hier rein, kommt ja ungefähr hin.

Wir haben mega Probleme Abends in der Routine. Mein Mann kommt 16.45 nach Hause, nimmt die Kinder (bald 6 und 1,5) nach oben und ich koche und räume auf, was halt alles tagsüber liegen bleibt. Die Kinder, vor allem die große die einige Probleme hat, tickt ab 15 Uhr wegen allem aus. ALLEM. Wir gestalten es so ruhig wie möglich, da reicht die Fliege an der Wand. Gezielt mit ihr beschäftigen bringt auch nichts, mit einbeziehen leider auch nicht. Sie ist fertig, überreizt vom Tag, komplett zu. Manchmal klappt es paar Minuten mit ausmalen oder so, aber dann passt wieder was nicht und die Explosion ist perfekt. Das zieht die kleine natürlich mit runter und es gibt fast dauerhaftes Geschrei bis sie im Bett sind. Familienleben abends Fehlanzeige, es geht nur ums Überleben.

Wir sind total verzweifelt, mein Mann mag kaum noch heim kommen. Es gibt kaum ein Abend der ruhig und ohne Drama abläuft. Und ich kann nicht täglich Nudeln mit Soße kochen damit das Kind ein Punkt weniger zum aufregen hat. Glaube wir sind total festgefahren und brauchen einen andere Rhythmus, andere Ansichten.
Wir haben versucht dass wir alle zusammen bleiben und ich in der Küche die große dabei habe, aber wie gesagt, es reicht wenn ein falsches Gemüse im Topf landet. Ein falscher Löffel auf dem Tisch. Ein falscher Teller. Zudem hat sie nicht die Geduld die ganze Zeit mit in der Küche zu helfen und dabei zu sein während die kleine spielt. Und die kleine will da sein wo die große ist und hängt mir am Bein.

Frühzeitig mit beiden zu kochen hatten wir auch schon, aber das ist auch mega stressig. Ich weiß, für viele von euch sicher kein Problem.
Manche setzen die Kinder auch einfach vor den TV, aber das ist nicht unser Erziehungsstil. Zumal danach erst die richtig krasse Kurve nach unten kommen würde

Seht ihr etwas wo wir ansetzen könnten am gesamten Ablauf? Wie ist das bei euch so abends wenn die Kinder schon fast durch sind und ihr noch einiges zu tun habt? Es soll Familien geben da laufen die Abende sehr ruhig ab, ohne dass nicht alle Minute mindestens einer heult
Ideen für ein überreiztes Kind sind auch gerne gesehen

Dankeschön!
07.09.2021 16:20
Habt ihr die Möglichkeit der großen einen Ruheplatz einzurichten? Einen Platz an dem sie nachmittags ihre Gefühle einfach mal rauslassen kann? Musik hören, in Kissen „brüllen“. Einen Platz an dem sie einfach niemanden sehen muss?
schoko_keks1234
3339 Beiträge
07.09.2021 16:27
Ach Mensch, bei euch kommt aber auch wirklich keine Ruhe rein. Das tut mir sehr leid.

Wie sieht es denn mit der Ergo für die Große aus? Gibt es da was neues?

Zu der Problematik fällt mir gerade nichts ein, aber eventuell würde es generell helfen, wenn du bzw ihr etwas Unterstützung im Haushalt hättet? Die Situation ist ja schon sehr belastend für euch alle..

Du könntest dich mal bei eurem zuständigen Jugendamt informieren und beraten lassen. Die haben tolle Angebote im Rahmen " Hilfe zur Erziehung " - keine Sorge, das heißt nicht, dass ihr unfähig seid oder so. Ich hatte beruflich schon mit ein paar Familien zu tun, die entsprechende Unterstützung bekamen und das waren keinesfalls dir typischen Hartz4rtl2-klischees ( absolut nicht wertend gemeint, ich weiß, dass auch menschen die alg 2 beziehen in den seltensten Fällen diesem Klischee entsprechen)

Jedenfalls weiß ich, dass es da noch deutlich mehr als die klassische Familienhelferin gibt. Zum Beispiel Haushaltshilfen die ganz praktisch unterstützen oder auch psychologische Unterstützung in Form von aufsuchender Familientherapie.
Eventuell könnte euch das auch helfen.

Liebe Grüße
ghostcat87
2101 Beiträge
07.09.2021 16:28
Zitat von mini.maus:

Habt ihr die Möglichkeit der großen einen Ruheplatz einzurichten? Einen Platz an dem sie nachmittags ihre Gefühle einfach mal rauslassen kann? Musik hören, in Kissen „brüllen“. Einen Platz an dem sie einfach niemanden sehen muss?


Hat sie, nutzt sie nicht weil sie nicht versteht dass sie Ruhe braucht.
Also sie nimmt sich ihre Ruhe, aber meist erst wenn es zu spät ist. Wenn wir ihr freundlich und verständlich anbieten eine Pause zu machen, Geschichte hören, Buch schauen.... Nimmt die es nicht an, es macht sie nur noch verrückter.
Ihr Tablet welches sie für eine halbe stunde hat am Tag hilft, aber danach ist sie trotzdem extrem explosiv.
07.09.2021 16:57
Deinen Mann nur mit einem Kind oder mit beiden raus schicken?

Spielplatz, eine Runde spazieren, Fahrrad, was auch immer? Noch was erledigen, Kleinigkeit einkaufen, wie Brot.

Und vielleicht mit der großen in guten Momenten besprechen wie der Ablauf ist/sein wird und was du nicht tolerierst?
Zum Beispiel das reinreden was du kochst.

Mein großer ist auch sehr schwierig was das Essen anbelangt aber hier ist schon immer die Devise es gibt das was ich koche ich koche auch oft genug genau das was er möchte und wenn ich das nicht mache kann er ein Brot essen einen Joghurt Müsli Apfel irgendwas schnelles.

Wenn so eine Regel einmal etabliert und eingeführt ist wird es ja auch nicht mehr so in Frage gestellt.

Und eben auch in ruhigen Momenten darüber reden welches Verhalten einfach nicht geht und nicht akzeptiert ist.

Und z.b. wenn sie bei dir bleibt während der Papa mit der kleinen raus geht bereden welche Möglichkeiten sie hat während du kochst.

Also z.b. kneten ausmalen etwas spielen... Hörspiel hören.

Vielleicht auch gerne dort wo Du sie sehen kannst während du kochst und aufräumst.
07.09.2021 17:05
Zitat von ghostcat87:

Zitat von mini.maus:

Habt ihr die Möglichkeit der großen einen Ruheplatz einzurichten? Einen Platz an dem sie nachmittags ihre Gefühle einfach mal rauslassen kann? Musik hören, in Kissen „brüllen“. Einen Platz an dem sie einfach niemanden sehen muss?


Hat sie, nutzt sie nicht weil sie nicht versteht dass sie Ruhe braucht.
Also sie nimmt sich ihre Ruhe, aber meist erst wenn es zu spät ist. Wenn wir ihr freundlich und verständlich anbieten eine Pause zu machen, Geschichte hören, Buch schauen.... Nimmt die es nicht an, es macht sie nur noch verrückter.
Ihr Tablet welches sie für eine halbe stunde hat am Tag hilft, aber danach ist sie trotzdem extrem explosiv.


Darf ich fragen ob da eine „Erkrankung“ dahinter steckt?
Marf
28106 Beiträge
07.09.2021 17:30
Dein Mann soll mit beiden raus...noch eine Runde drehen.Egal wie das Weter ist.Das wird ihm und den Kindern gut tun und den Druck minimieren.
Du kannst z.B. auch vorkochen oder am Nachmittag ,wenn sie noch Laune hat,da schon ein wenig mit dem liegengebliebenen anfangen.Dann staut sich das nicht auf den letzten Meter.
Marsha
606 Beiträge
07.09.2021 18:26
Zitat von ghostcat87:

Ich pack es mal hier rein, kommt ja ungefähr hin.

Wir haben mega Probleme Abends in der Routine. Mein Mann kommt 16.45 nach Hause, nimmt die Kinder (bald 6 und 1,5) nach oben und ich koche und räume auf, was halt alles tagsüber liegen bleibt. Die Kinder, vor allem die große die einige Probleme hat, tickt ab 15 Uhr wegen allem aus. ALLEM. Wir gestalten es so ruhig wie möglich, da reicht die Fliege an der Wand. Gezielt mit ihr beschäftigen bringt auch nichts, mit einbeziehen leider auch nicht. Sie ist fertig, überreizt vom Tag, komplett zu. Manchmal klappt es paar Minuten mit ausmalen oder so, aber dann passt wieder was nicht und die Explosion ist perfekt. Das zieht die kleine natürlich mit runter und es gibt fast dauerhaftes Geschrei bis sie im Bett sind. Familienleben abends Fehlanzeige, es geht nur ums Überleben.

Wir sind total verzweifelt, mein Mann mag kaum noch heim kommen. Es gibt kaum ein Abend der ruhig und ohne Drama abläuft. Und ich kann nicht täglich Nudeln mit Soße kochen damit das Kind ein Punkt weniger zum aufregen hat. Glaube wir sind total festgefahren und brauchen einen andere Rhythmus, andere Ansichten.
Wir haben versucht dass wir alle zusammen bleiben und ich in der Küche die große dabei habe, aber wie gesagt, es reicht wenn ein falsches Gemüse im Topf landet. Ein falscher Löffel auf dem Tisch. Ein falscher Teller. Zudem hat sie nicht die Geduld die ganze Zeit mit in der Küche zu helfen und dabei zu sein während die kleine spielt. Und die kleine will da sein wo die große ist und hängt mir am Bein.

Frühzeitig mit beiden zu kochen hatten wir auch schon, aber das ist auch mega stressig. Ich weiß, für viele von euch sicher kein Problem.
Manche setzen die Kinder auch einfach vor den TV, aber das ist nicht unser Erziehungsstil. Zumal danach erst die richtig krasse Kurve nach unten kommen würde

Seht ihr etwas wo wir ansetzen könnten am gesamten Ablauf? Wie ist das bei euch so abends wenn die Kinder schon fast durch sind und ihr noch einiges zu tun habt? Es soll Familien geben da laufen die Abende sehr ruhig ab, ohne dass nicht alle Minute mindestens einer heult
Ideen für ein überreiztes Kind sind auch gerne gesehen

Dankeschön!


Oh, ich verstehe dich so gut und habe Parallelen zu unserem Tagesablauf nach Feierabend und Kita entdeckt, auch wenn wir nur ein Kind haben.

Entweder wirklich raus, auspowern lassen, vielleicht zum Spielplatz oder habt ihr einen Garten?

Wir spielen ganz viel, lesen vor, gerade vor dem ins Bett gehen, machen eine Traumreise, malen oder basteln. Was sind die Interessen deiner Großen?

Bei uns gibt es vor dem Abendbrot meist noch einen Obst oder Gemüseteller, da ich hier einen gefühlten Daueresser habe.

Sonst geht ab Freitag die Ergo endlich wieder los. Eine Kita, in der ichmal gearbeitet habe, gab es einen Snozzle-Raum, mega. Google mal einfach danach.

Ansonsten ganz viel Kraft und Geduld für euch.
ghostcat87
2101 Beiträge
07.09.2021 18:33
Zitat von mini.maus:

Zitat von ghostcat87:

Zitat von mini.maus:

Habt ihr die Möglichkeit der großen einen Ruheplatz einzurichten? Einen Platz an dem sie nachmittags ihre Gefühle einfach mal rauslassen kann? Musik hören, in Kissen „brüllen“. Einen Platz an dem sie einfach niemanden sehen muss?


Hat sie, nutzt sie nicht weil sie nicht versteht dass sie Ruhe braucht.
Also sie nimmt sich ihre Ruhe, aber meist erst wenn es zu spät ist. Wenn wir ihr freundlich und verständlich anbieten eine Pause zu machen, Geschichte hören, Buch schauen.... Nimmt die es nicht an, es macht sie nur noch verrückter.
Ihr Tablet welches sie für eine halbe stunde hat am Tag hilft, aber danach ist sie trotzdem extrem explosiv.


Darf ich fragen ob da eine „Erkrankung“ dahinter steckt?


Eine Wahrnehmungsstörung, sie geht in die Richtung "gefühlsstark" und wer weiß was noch alles dabei ist. Sind in Therapie.
Dadurch hilft das meiste einfach nix weil sie nur die Extreme kennt. Und nach viel Freude und positivem rauscht die Laune in den Keller.
Auch den Mann mit Kindern raus schicken wird es wahrscheinlich zur kompletten Eskalation bringen. Aber glaube wir versuchen das wirklich nochmal.
Wäre für alle toll wenn das irgendwie klappen sollte.

Heute kam ich auf eine neue Idee weil ich einfach auch am Anschlag war. Die Mädels haben getobt und sich halt mega hochgeschaukelt. Aber dann gibt es ja den Punkt am Umbruch. Und ich hab dann Meditationsmusik angemacht. Musste sehr laut sein, aber der Wahnsinn was das bewirkt hat. Die kleine war weniger beeindruckt, aber die große schaltete nach und nach 5 Gänge zurück. Sie war so fertig und hat sich dem ganzen einfach hingegeben und lag im Spiel nur noch rum und kam zur Ruhe. Statt von 100 auf 0 ins Tief abzufallen! War eine mega Erfahrung. Täglich geht das sicher nicht, aber für bestimmte Situationen super. Und mir hat es auch wahnsinnig gut getan

Durch die Besonderheiten der großen ist der komplette Alltag leider sehr unausgeglichen. Es vergeht kein Tag, kein Wochenende ohne Ärger. Sie akzeptiert bzw versteht keine Grenzen und Konsequenzen. Und dadurch hat es mein Mann einfach mega schwer da er die wenige Zeit mit den Kindern kaum genießen kann und sich vor allem nicht entspannen kann. Von der Arbeit sofort rein ins Gebrüll Zuhause. Täglich!
Deswegen müssen wir ganz dringend etwas ändern.
ghostcat87
2101 Beiträge
07.09.2021 18:35
Zitat von schoko_keks1234:

Ach Mensch, bei euch kommt aber auch wirklich keine Ruhe rein. Das tut mir sehr leid.

Wie sieht es denn mit der Ergo für die Große aus? Gibt es da was neues?

Zu der Problematik fällt mir gerade nichts ein, aber eventuell würde es generell helfen, wenn du bzw ihr etwas Unterstützung im Haushalt hättet? Die Situation ist ja schon sehr belastend für euch alle..

Du könntest dich mal bei eurem zuständigen Jugendamt informieren und beraten lassen. Die haben tolle Angebote im Rahmen " Hilfe zur Erziehung " - keine Sorge, das heißt nicht, dass ihr unfähig seid oder so. Ich hatte beruflich schon mit ein paar Familien zu tun, die entsprechende Unterstützung bekamen und das waren keinesfalls dir typischen Hartz4rtl2-klischees ( absolut nicht wertend gemeint, ich weiß, dass auch menschen die alg 2 beziehen in den seltensten Fällen diesem Klischee entsprechen)

Jedenfalls weiß ich, dass es da noch deutlich mehr als die klassische Familienhelferin gibt. Zum Beispiel Haushaltshilfen die ganz praktisch unterstützen oder auch psychologische Unterstützung in Form von aufsuchender Familientherapie.
Eventuell könnte euch das auch helfen.

Liebe Grüße


Danke für die lieben Tipps.
Durch die Ferien hatten wir jetzt eine lange Pause und daher ist es gerade so extrem wieder. Ich hoffe dass es in ein paar Wochen wieder ein Hauch besser wird, ich hatte das Gefühl die ersten Therapie Stunden hatten schon gaaaanz leichten Erfolg gebracht.
07.09.2021 19:12
Redest und beredest du in guten Momenten regelmäßig das Verhalten und Situationen?

Klar ist es mit ihr vielleicht nicht so gut möglich bzw schwerer als bei meinem 5 jährigen.

Hier hilft das bereden bzw analysieren aber immer sehr.

Da reicht oft eine kleine Erinnerung wie: Stop, weißt du, was wir besprochen haben wegen xy.

Ansonsten das raus gehen einfach etablieren und schon darauf vorbereiten: nachher kommt der Papa und macht xy.

Und dann kurz davor: gleich kommt der Papa und macht xy

Oder eben der großen die Wahl lassen: du kannst mit dem Papa mitgehen, oder hier malen/Hörbuch hören etc
Kiddo89
1938 Beiträge
07.09.2021 19:18
Ganz vage Vermutung: Könnte es sein, dass es deiner Großen zu dem späten Zeitpunkt zu viel Kooperationsbereitschaft abverlangt die Zeit mit dem Papa (vermutlich bist du diejenige,
die normalerweise die starken Gefühle begleitet?) und der Schwester zu verbringen?
Ihr müsst versuchen aus der abendlichen Situation den Stress rauszunehmen. Da prallen zu viele verschiedene Bedürfnisse aufeinander: 1. Du willst kochen 2. Dein Mann will entspannen und eine schöne Zeit mit den Kindern haben 3. Deine Große benötigt vermutlich Co-Regulation und will sich fallen lassen können 4. Die Kleine wird vermutlich auch irgendeinen Anspruch haben.
Sprich jeder ist gestresst, weil er nicht das bekommt, was er eigentlich gerade bräuchte. Eine gute Lösung wäre vielleicht, wenn ihr euch die Kinder nach der Arbeit aufteilt, dein Mann die Kleine nimmt und du die Große. Da gemeinsames Kochen zu diesem Zeitpunkt nicht klappt und du wohl mehr auf ihre Bedürfnisse eingehen musst, musst du das entweder auf einen früheren Zeitpunkt verschieben, etwas auftauen oder liefern lassen. Das würde ich nun einfach mal ein paar Tage ausprobieren und dann schauen, ob sich die Situation so entspannt. Überlege dir, was genau deine Große brauchen könnte? Direkte Aufmerksamkeit? Lese ihr etwas vor oder spielt ein Spiel nur zu zweit. Auspowern? Geht gemeinsam nach draußen, vielleicht könnt ihr auch zusammen etwas sportliches machen. Ruhe?.Kuschelt euch zusammen aufs Sofa und hört ein Hörbuch. So oder so... ich würde die Kinder aufteilen, damit nicht so eine große Kooperationsleistung gefragt ist.
ghostcat87
2101 Beiträge
07.09.2021 19:24
Zitat von kataleia:

Redest und beredest du in guten Momenten regelmäßig das Verhalten und Situationen?

Klar ist es mit ihr vielleicht nicht so gut möglich bzw schwerer als bei meinem 5 jährigen.

Hier hilft das bereden bzw analysieren aber immer sehr.

Da reicht oft eine kleine Erinnerung wie: Stop, weißt du, was wir besprochen haben wegen xy.

Ansonsten das raus gehen einfach etablieren und schon darauf vorbereiten: nachher kommt der Papa und macht xy.

Und dann kurz davor: gleich kommt der Papa und macht xy

Oder eben der großen die Wahl lassen: du kannst mit dem Papa mitgehen, oder hier malen/Hörbuch hören etc


Ja genau so machen wir es. Wenn es zu einer Eskalation kommt wird dann einige Zeit später alles besprochen, warum, wie man es besser machen kann, wie man es beim nächsten Mal vorher schon merkt bevor es so schlimm wird.
Sie scheint es mir wirklich zu verstehen, erklärt es mir auch in eigenen Worten, mega süß alá Oberlehrerin
Aber wenn es dann soweit ist dann weiß sie von garnix mehr, sie kann nix abrufen, als wäre der Stecker gezogen. Absoluter Kurzschluss. So langsam meine ich sogar körperliche "merkwürdige Dinge" wahrzunehmen in so Situationen, böse gesagt, "vom Teufel besessen" trifft es gut, fremdgesteuert, nicht mein Kind. Solche Situationen schocken mich.

Auch solche kurzfristigen Abmachungen direkt paar Minuten vorher eskalieren. Entweder es passiert etwas in einer anderen Reihenfolge oder halt doch etwas anders, oder sie akzeptiert das angekündigte dann doch nicht mehr weil ihre Gefühlslage anders ist.
Wie gesagt, es ist immer etwas. Egal mit welcher Geduld wir mit ihr agieren. Der letzte Tag ohne Ausbrüche war Anfang August nach der Therapie. Das ging glaube 2 Tage wo ich sie auf Wolken schwebte so happy war ich mit unserem Alltag.
12Pfoten
1686 Beiträge
07.09.2021 19:32
Zitat von Kiddo89:

Ganz vage Vermutung: Könnte es sein, dass es deiner Großen zu dem späten Zeitpunkt zu viel Kooperationsbereitschaft abverlangt die Zeit mit dem Papa (vermutlich bist du diejenige,
die normalerweise die starken Gefühle begleitet?) und der Schwester zu verbringen?
Ihr müsst versuchen aus der abendlichen Situation den Stress rauszunehmen. Da prallen zu viele verschiedene Bedürfnisse aufeinander: 1. Du willst kochen 2. Dein Mann will entspannen und eine schöne Zeit mit den Kindern haben 3. Deine Große benötigt vermutlich Co-Regulation und will sich fallen lassen können 4. Die Kleine wird vermutlich auch irgendeinen Anspruch haben.
Sprich jeder ist gestresst, weil er nicht das bekommt, was er eigentlich gerade bräuchte. Eine gute Lösung wäre vielleicht, wenn ihr euch die Kinder nach der Arbeit aufteilt, dein Mann die Kleine nimmt und du die Große. Da gemeinsames Kochen zu diesem Zeitpunkt nicht klappt und du wohl mehr auf ihre Bedürfnisse eingehen musst, musst du das entweder auf einen früheren Zeitpunkt verschieben, etwas auftauen oder liefern lassen. Das würde ich nun einfach mal ein paar Tage ausprobieren und dann schauen, ob sich die Situation so entspannt. Überlege dir, was genau deine Große brauchen könnte? Direkte Aufmerksamkeit? Lese ihr etwas vor oder spielt ein Spiel nur zu zweit. Auspowern? Geht gemeinsam nach draußen, vielleicht könnt ihr auch zusammen etwas sportliches machen. Ruhe?.Kuschelt euch zusammen aufs Sofa und hört ein Hörbuch. So oder so... ich würde die Kinder aufteilen, damit nicht so eine große Kooperationsleistung gefragt ist.


Das find ich einen guten Ansatz.
Bei uns eskaliert es ähnlich, wenn ich denke, dass ich abends Zeit hab, wenn mein Mann heim kommt. Mini ist fix und fertig vom Tag, mein Mann will eigentlich etwas Ruhe, ich muss kochen und Brot backen etc pp.

Wenn ich weiß, dass es abends etwas Warmes geben soll, koche ich das tatsächlich schon irgendwann tagsüber, sodass abends nicht so viel zu tun ist. Für das Brot backen habe ich mir ne Knetmaschine zugelegt, die spart mir Zeit und dreckige Hände usw.
Ich gestalte also unseren Tag mittlerweile so, dass alles fertig ist, wenn ich Mini von der Tagesmutter abhole. Das war wirklich die beste Entscheidung für einen entspannten Abend.
Wenn sie arg durch ist, darf sie sich eine Folge Benjamin Blümchen anschauen, danach ist sie wieder kooperationsbereiter. Und dann wird gespielt, je nach Zustand drinnen oder draußen.

Also, ich schließ mich an: falls es dir irgendwie möglich ist, versuch den Abend zu entzerren und schau ob es hilft, wenn ihr dann beide den Kindern eure ungeteilte Aufmerksamkeit geben könnt.
ghostcat87
2101 Beiträge
07.09.2021 19:57
Zitat von Kiddo89:

Ganz vage Vermutung: Könnte es sein, dass es deiner Großen zu dem späten Zeitpunkt zu viel Kooperationsbereitschaft abverlangt die Zeit mit dem Papa (vermutlich bist du diejenige,
die normalerweise die starken Gefühle begleitet?) und der Schwester zu verbringen?
Ihr müsst versuchen aus der abendlichen Situation den Stress rauszunehmen. Da prallen zu viele verschiedene Bedürfnisse aufeinander: 1. Du willst kochen 2. Dein Mann will entspannen und eine schöne Zeit mit den Kindern haben 3. Deine Große benötigt vermutlich Co-Regulation und will sich fallen lassen können 4. Die Kleine wird vermutlich auch irgendeinen Anspruch haben.
Sprich jeder ist gestresst, weil er nicht das bekommt, was er eigentlich gerade bräuchte. Eine gute Lösung wäre vielleicht, wenn ihr euch die Kinder nach der Arbeit aufteilt, dein Mann die Kleine nimmt und du die Große. Da gemeinsames Kochen zu diesem Zeitpunkt nicht klappt und du wohl mehr auf ihre Bedürfnisse eingehen musst, musst du das entweder auf einen früheren Zeitpunkt verschieben, etwas auftauen oder liefern lassen. Das würde ich nun einfach mal ein paar Tage ausprobieren und dann schauen, ob sich die Situation so entspannt. Überlege dir, was genau deine Große brauchen könnte? Direkte Aufmerksamkeit? Lese ihr etwas vor oder spielt ein Spiel nur zu zweit. Auspowern? Geht gemeinsam nach draußen, vielleicht könnt ihr auch zusammen etwas sportliches machen. Ruhe?.Kuschelt euch zusammen aufs Sofa und hört ein Hörbuch. So oder so... ich würde die Kinder aufteilen, damit nicht so eine große Kooperationsleistung gefragt ist.


Danke das ist wirklich super wie du das erklärt hast!
Man wird mit der Zeit wirklich blind und verrennt sich da total.

Wir werden jetzt verschiedene Dinge probieren:
- Papa mit beiden Kindern raus
- abends nur Versper, dh kein kochen und bessere Möglichkeit zum Kinder aufteilen und beschäftigen
- tagsüber genug abarbeiten, die Routine ändern um Abends nur noch zu kochen und nebenher noch ein Kind zu haben
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 7 mal gemerkt