Mütter- und Schwangerenforum

Kinder, Bienen, Bio - unser Leben auf dem Land

Gehe zu Seite:
10.10.2019 21:23
Wie der Titel schon sagt, möchte ich hier über unser Leben auf dem Biobauernhof berichten.

Verschiedene andere Threads, in denen es um Bio, Klimarettung, Umweltschutz, Tiere, Nachhaltigkeit oder ähnliches ging, haben mich auf die Idee gebracht, doch einfach mal zu erzählen, wie es denn so ist, das Leben auf dem Land im allgemeinen und das Leben auf unserem Biohof im Besonderen.

Ich bin 34 Jahre alt, mit meinem Mann seit 11 Jahren verheiratet, wir haben 4 Kinder. Ich nenne sie jetzt hier mal "die Große" (10 Jahre), "die Zweite" (8 Jahre), "der Bub" (5 Jahre) und "die Kleine" (2 Jahre).
Wir alle wohnen in einem 2000-Seelen Dorf in bayrisch Schwaben und betreiben dort einen Nebenerwerbsbauernhof nach Bio-Richtlinien.

Wir haben nicht den typischen Bauernhof mit Kuh und Hund. Denn die Tierhaltung mussten wir vor 3 Jahren leider aufgeben. Die Anforderungen an so einen kleinen Betrieb, wie den unseren wurden leider zu groß und die Investitionen wären für uns nicht rentabel gewesen.

Das war jedoch dann auch der Grund, unseren Hof auf Bio umzustellen und uns der Imkerei zu verschreiben.
Tja und was soll ich sagen? Wenn man sich dazu entscheidet, seinen Hof biologisch zu bewirtschaften, dann wird man auch von seinem Denken her, immer mehr ein "Öko".
Mittlerweile haben wir 30 Bienenvölker (und ziemlich viel Arbeit und einen ganz anderen Blick auf die Welt.

Davon und von unserem Alltag möchte ich hier ein wenig erzählen. Natürlich werde ich nicht täglich dazukommen, aber ich hoffe doch regelmäßig.
Jetzt im Herbst/Winter wird logischerweise auch nicht so viel zu berichten sein, wie dann in Frühjahr und Sommer.

Viel Spaß allen Interessierten.

socca
365 Beiträge
10.10.2019 21:31
Das klingt spannend und ich lese gerne mit, aber meist eher still.
10.10.2019 21:35
Zitat von socca:

Das klingt spannend und ich lese gerne mit, aber meist eher still.


Schön! Das freut mich.
Es ist ja nicht so, dass unser Leben etwas besonderes wäre. So wie bei uns, ist es bestimmt zig Mal auf dem Land. Aber vielleicht ist es ganz interessant, immer mal wieder einen Einblick zu bekommen.

Ich hoffe, mir gelingt das ein bisschen.

LG
Mauselle
16225 Beiträge
10.10.2019 21:39
Ich setz mich mal dazu
10.10.2019 21:41
Momentan warten wir gerade auf besseres Wetter. Also auf Sonne und Trockenheit.
Denn obwohl schon Erntedank war, haben wir noch nicht die ganze Ernte "im Trockenen".

Heuer haben wir erstmals den Versuch gewagt und Soja angebaut.
Sojabohnen, die dann als Eiweisfutter für Biokühe und Bioschweine verfüttert werden. Denn andere Biobetriebe mit Tierhaltung dürfen ja nur Biofutter verwenden - und das liefern wir dann .

Allerdings steht dieser Soja jetzt noch auf dem Feld und wartet darauf gedroschen zu werden. Dazu muss es aber trocken sein, denn sonst sind die Bohnen nicht komplett reif und außerdem zu feucht und wir müssten sie noch in eine Trocknungsanlage (mit Biozulassung) fahren. Was natürlich wieder Kosten verursacht und den Preis erhöht.

Aber ab morgen soll ja die Sonne wieder die Oberhand gewinnen - zumindest hier in der Region. Und dann könnte es noch gut klappen.
10.10.2019 21:45
Ach ja, wir haben natürlich nicht gar keine Tiere, ein paar haben wir schon.
Einmal natürlich die Bienen und dann auch noch Hühner (10 für den Eigenbedarf und 4 die die Kinder vor dem Suppentopf gerettet haben ) und eine Katze läuft hier auch noch herum.
BigBavaria
1911 Beiträge
10.10.2019 22:13
Ich lese da auch gerne mit

Grenz doch Bayrisch Schwaben mal ein... welcher Landkreis?
10.10.2019 23:17
Ich merke es mir interessiert

Nebenerwerb, heißt das, ihr habt beide noch einen anderen Job?
Das ist bestimmt viel Arbeit!
Was hattet ihr früher für Tiere?
Wo verkauft ihr euren Honig?

Fragen über Fragen
11.10.2019 06:20
Zitat von BigBavaria:

Ich lese da auch gerne mit

Grenz doch Bayrisch Schwaben mal ein... welcher Landkreis?


Das möchte ich eigentlich nicht so genau lokalisieren - man weiß ja nie wer alles mitliest.
Aber es ist definitiv nicht das Allgäu .
11.10.2019 06:30
Zitat von Magnolia___:

Ich merke es mir interessiert

Nebenerwerb, heißt das, ihr habt beide noch einen anderen Job?
Das ist bestimmt viel Arbeit!
Was hattet ihr früher für Tiere?
Wo verkauft ihr euren Honig?

Fragen über Fragen


Ja genau, wir haben beide noch einen anderen Job.
Mein Mann arbeitet in einem metallverarbeitenden Betrieb und ich bin im Steuerfach ( mit Fachrichtung Landwirtschaft) beschäftigt.
Allerdings habe ich momentan noch Elternzeit - und ich weiß auch noch nicht so recht, wie es danach beruflich weitergeht . Naja, noch ist etwas Zeit.

Wir hatten Schweine ( immer so ca 5-6 Tiere) eines für uns und der Rest für den örtlichen Metzger und ca 12 Kühe. Die Milch ging in die nächste molkerei ( 30 km weg).
Dann hatten wir natürlich noch die Kälber.

Ach ja, einen Hasen haben wir immer noch. Den hab ich gestern vergessen, weil der vorwiegend vom Opa und den Kindern versorgt wird.

Den Honig verkaufen wir bisher nur direkt ab Hof , Mangels anderer Möglichkeiten.

Lg
Christen
25060 Beiträge
11.10.2019 09:03
Spannend,hier lese ich gerne mal mit
11.10.2019 10:59


Ich werde mit Bildern wohl eher sparsam umgehen, aber dieses Exemplar hier wollte ich euch nicht vorenthalten.
Das ist ein Totenkopffalter. Mein Mann hat ihn im September in einem unserer bienenkästen entdeckt.
Der Falter ist gute 5 cm lang und echt beeindruckend. Er ernährt sich wohl vor allem von Honig. Damit die Bienen den Eindringling nicht abstechen, nimmt er deren Geruch an und wird damit für die Bienen einer von ihnen, sie können ihn nicht mehr erkennen.
Eigentlich ist er in Afrika zuhause und wandert in den Sommermonaten in südeuropa ein, gelegentlich schafft er es bis zu uns - so wie dieser Geselle hier.
Dass er sich in unseren bienenkästen wohlfühlt, ist möglicherweise auch ein Zeichen für die naturnahe Haltung unserer Honigsammlerinnen.

11.10.2019 11:20
Das hört sich toll an und super interessant.

Was baut ihr alles an?

Habt ihr aus den Stallungen schon etwas anderes gemacht?
Junechiller
5036 Beiträge
11.10.2019 11:24
Ich merke mir das auch. Bin auch in Bayern. OBB, momentan noch an der Grenze zu Schwaben.
Finde ich gut, dass ihr selber Soja anbaut. Seitdem wir negative Erfahrungen mit einem Biokraftfutterhersteller gemacht haben, traue ich Leuten nicht mehr über den Weg, die mit "gutem, ehrlichen Futter" werben...
So wisst ihr wenigstens, was in dem Futter ist, die Herkunft ist geregelt, etc.

11.10.2019 12:57
Zitat von kataleia:

Das hört sich toll an und super interessant.

Was baut ihr alles an?

Habt ihr aus den Stallungen schon etwas anderes gemacht?


Dieses Jahr hatten wir Hafer, Triticale, Ackerbohnen, Soja, Kleegras,
dann haben wir noch Wiesen und eine 5-jährige Blühfläche.
Da wir jetzt erst im 3. Jahr Biobetrieb sind, müssen die Feldfrüchte von heuer noch als Futter für Biotiere verkauft werden.
Ab dem jetzigen Anbau dürfen wir dann sogenannte "Konsumware" verkaufen. Also Ware für den menschlichen Verzehr.

Bisher stehen die Stallungen noch leer. Da wir aber innerorts sind, kommt eine Nutzung mit Tierhaltung nicht in Frage. Die Tiere bräuchten ja Auslauf und das können wir hier nicht gewährleisten.
Auf der Terasse will ich die Kühe dann doch nicht stehen haben .
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 60 mal gemerkt