Mütter- und Schwangerenforum

Arbeitgeber verweigert Azubi den Urlaub und bestimmt die Urlaubszeit

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Anonym 1 (199563)
10 Beiträge
02.11.2018 21:40
Hallo,

ich bin mittlerweile ziemlich wütend und weiß nicht weiter.
Es geht um den Urlaub meines Mannes. Er ist Azubi im zweiten Lehrjahr in einem Kleinbetrieb (unter 10 Mitarbeiter, davon insgesamt 3 Azubis).
Für dieses Jahr stehen ihm insgesamt 30 Urlaubstage zu, wovon er bisher nur 11 Tage nehmen konnte. Davon 10 Tage = 2 Wochen für unseren Umzug, beantragt waren eigentlich 3 Wochen.
Durch die Berufsschule und überbetriebliche Kurse sind die Möglichkeiten sowieso schon begrenzt, den Urlaub frei wählen zu können. Ursprünglich wollte er die 2 Wochen Herbstferien Urlaub nehmen, davor und aktuell noch hat er Berufsschule. Das wurde abgelehnt, da
1. die Firmenleitung selber mit der halben Firma in den Urlaub geflogen ist und somit das Personal fehlte und
2. mein Mann ja sowieso kaum im Betrieb sei, wegen Berufsschule und den Kursen (das sind seine Pflichten daran als Azubi teilzunehmen!)

Also musste er den Betrieb mit einem der anderen Azubis und dem einzigen nichtfamiliären Mitarbeiter dort am Laufen halten. Daraufhin hat er Urlaub für den Zeitraum von Anfang Dezember bis vor Heiligabend beantragt. Das hat er diesmal schriftlich gemacht. Heute kam die Antwort: Er habe wieder einen Kurs die ersten zwei Dezemberwochen, Urlaub MUSS er vom 21.12. bis 16.01.2019 nehmen.

Was soll das? Der Betrieb hat sowieso von 24.12. bis 01.01. Betriebsferien, meinem Mann steht sein Urlaub im laufenden Jahr zu und zumindest die Woche vom 17.12. bis 21.12. hätte er genehmigen müssen, da dort nichts wichtiges ansteht.
Außerdem kann er ihm doch nicht einfach einen Urlaubszeitraum vorschreiben, wir wollen nicht im kältesten Winter wo kein Mensch Urlaub haben will seinen Urlaub nehmen müssen.
Jetzt hab ich ein neues Schreiben aufgesetzt, in dem wir dann einen neuen Wunschzeitraum samt Betriebsferien aufgeschrieben haben. Muss er das dann nicht genehmigen?

Ich hasse diesen Betrieb, wirklich. Sie zwingen ihn zu Überstunden (er durfte schon mal 5 Stunden an einem Tag länger arbeiten) und drohen ihm mit "ich würde mir überlegen, ob ich den Job behalten will oder lieber zur Familie gehe". Letzten Monat haben sie erst am 12. einen Abschlag seines Ausbildungsgehalts gezahlt und eine Woche später (nach mehreren Anrufen und "wir haben gerade kein Geld, kriegst du schon noch irgendwann") den Rest.
Diesen Monat ist auch noch kein Geld eingegangen ... wenns bis Montag nicht da ist darf er wieder hinterherrennen.
Leider sind sie in keiner Innung oder Kammer mehr Mitglied, daher meinen diese sie könnten uns nicht weiterhelfen ... ein Wechsel scheint auch nicht so einfach zu sein, weil das Normalerweise auch über diese Überorganisationen laufen würde.
Er ist dort der einzige mit Kindern, der eine Azubi wird komplett bevorzugt und durfte mit in den Urlaub, die anderen Mitarbeiter die nicht zur Familie gehören trauen sich auch nicht richtig ...

Hier nun unser Brief:

Widerspruch Urlaubsablehnung

Sehr geehrter Herr xxx,

da ich meinen gewünschten Urlaub im beantragten Zeitraum nicht erhalten kann, möchte ich ihn dennoch bis zum 31.12.2018 antreten. Ich bin nicht mit der Zeitspanne einverstanden, in der Sie mir meinen Urlaub vorschreiben. Als Arbeitnehmer habe ich das Recht meine Urlaubszeit selber auszusuchen und ihn im laufenden Jahr auch zu erhalten.
Daher möchte ich die 19 Urlaubstage wie folgt aufteilen:
xx.xx.2018 bis xx.xx.2018: 15 Urlaubstage
24.12., 27.12.-28.12. und 31.12.2018: 4 Urlaubstage

Ich habe bisher nur 11 von mir zustehenden 30 Urlaubstagen nehmen dürfen und benötige auch irgendwann Erholung. Ich bitte Sie dies zu berücksichtigen und mir meinen Resturlaub in diesem Jahr zu gewähren.

Mit freundlichen Grüßen

xxxxxx

Mein Mann ist psychisch und körperlich am Ende, er kann nicht mehr schlafen und braucht ganz ganz dringend erholung ... wenn er sich krankschreiben ließe, kommen auch nur Drohungen. Dabei gibt es extrem wenige Azubi-Interessenten in diesem Beruf, sie sind auf ihn angewiesen. Wäre er diesen Betrieb los würde er mit Kusshand überall anders aufgenommen werden (nur geht das gerade anscheinend nicht ...). Und mein Mann arbeitet sehr gerne und übernimmt sich lieber als faul zu sein, und zum Lohn bekommt er diesen Arschtritt.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Um die Privatsphäre meines Mannes zu schützen und keine Rückschlüsse auf seinen Arbeitgeber zuzulassen.

02.11.2018 21:45
Als Azubi muss doch aber die IHK oder HWK zuständig sein.

Hab extra mal meinen Mann gefragt, er ist Ausbilder, die Innung hat
damit nichts zu tun, die IHK/HWK sind sowieso für Azubis zuständig.

Dann dahin wenden und notfalls den Betrieb wechseln.

Wenn sie in denen auch nicht mehr sind, ans Gewerbeamt wenden.
Als Ausbildungsbetrieb müssen sie da eingetragen sein.
Vanellope
15442 Beiträge
02.11.2018 21:49
Unbedingt an die zuständige IHK oder hwk wenden. Das kann so nicht weitergehen.
Marsha
606 Beiträge
02.11.2018 22:08
Versuch bei der MAV (Mitarbeitervertretung) etwas zu werden, wenn es sowas in eurem Bundesland gibt. Sonst kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Für den Vorgesetzten deines Mannes könnte es sonst ganz böse enden, weil es so absolut nicht geht und ich da auch knallhart wäre.

Wünsch euch viel Kraft und alles Gute.
shelyra
69108 Beiträge
02.11.2018 22:14
Ich kann zwar verstehen dass ihr genervt seid aber ich kann auch den ag etwas verstehen. Gerade wenn man nur so wenig arbeirnehmer hat muss man absprachen treffen. Kenne es gar nicht anders als dass man nicht einfach so seinen urlaub nehmen kann.

Und wozu ihr euren urlaub nutzt dafür kann der ag ja nix. Er hat da keinen Einfluss darauf (es kam bei mir nämlich als vowurf an dass ihr von den genommenen urlaubstagen ja keinen frei hattet wegen umzug)

Nichts destotrotz wendet euch doch mal an die berufsschule. Oft können diese auch weiterhelfen (zb ob ein wechsel nicht doch möglich ist)
Anonym 1 (199563)
10 Beiträge
02.11.2018 22:39
Also in der HWK sind sie auch nicht mehr drin, daher wurden wir an verschiedene stellen wie Innung oder Anwälte für Arbeitsrecht verwiesen ... keiner von den bisherigen Ansprechpartnern konnte oder wollte uns weiterhelfen. Immer mit dem Vermerk, sie sind ja nirgends Mitglied bzw. beim Anwalt, wenn man den Betrieb verklagt kann das Verfahren länger dauern als die Ausbildungszeit geht und der Urlaubszeitraum ist bis dahin ja sowieso verstrichen.
Wir haben zwei andere Betriebe zwecks Wechsel angefragt, beide in der HWK Mitglied und beide sagten, dass es für meinen Mann sicherer wäre die Ausbildung zumindest dort zu beenden, weil auch ihnen die Hände gebunden seien wegen fehlender Mitgliedschaft der besagten Firma. (Und wir brauchten nicht mal den Namen des Betriebs zu nennen, sie wussten gleich wen wir meinen ... sagt ja schon mal viel über sie aus)

Ich glaube, wir müssen weiter nach einem fähigen Rechtsanwalt suchen, und hoffen dass ein Wechsel doch noch möglich ist.

Meint ihr denn, dieses Schreiben was ich oben eingefügt habe kann dafür sorgen dass er seinen Urlaub doch noch bekommt?
02.11.2018 22:43
Versucht es, aber viel Hoffnung würde ich mir wohl nicht machen.

Und dann wendet euch wie gesagt mal ans Gewerbeamt, ich frag mich wie
ein Betrieb der nicht mehr in der HWK ist überhaupt noch ausbilden darf.

Wir sind auch Ausbildungsbetrieb und müssen in der Handwerksrolle eingetragen
sein und diverse Nachweise bringen das wir ausbilden dürfen.
Vanellope
15442 Beiträge
02.11.2018 22:47
Die Firma muss deinen Mann ja aber angemeldet haben als Azubi. Schließer absolviert er auch die Berufsschule und die überbetrieblichen Ausbildungsteile. Und somit IST die hwk (gehe mal davon aus, dass es Handwerk ist) sehr wohl zuständig.
Er muss ja schließlich da auch die Prüfung ablegen, wozu der Betrieb ihn anmelden muss.

Zu deinem Schreiben. Könnt ihr versuchen. Aber so wie ich den Betrieb einschätze wird ihm ein Grund einfallen warum er trotzdem ablehnt. So einfach ist das mit dem. Urlaub nach eigenen Wünschen nämlich nicht. Trotzdem habt ihr vollkommen recht damit, dass es JAHRESurlaub ist, der idealerweise auch im laufenden Jahr zu nehmen ist.
02.11.2018 22:47
ich denke das schreiben wird den aktuellen zustand eher verschlimmern.
02.11.2018 22:48
wo macht dein mann denn die besagten kurse?
Vanellope
15442 Beiträge
02.11.2018 22:48
Zitat von Engelchen1711:

Versucht es, aber viel Hoffnung würde ich mir wohl nicht machen.

Und dann wendet euch wie gesagt mal ans Gewerbeamt, ich frag mich wie
ein Betrieb der nicht mehr in der HWK ist überhaupt noch ausbilden darf.

Wir sind auch Ausbildungsbetrieb und müssen in der Handwerksrolle eingetragen
sein und diverse Nachweise bringen das wir ausbilden dürfen.


Das geht schon. Muss ja nur die fachliche und persönliche Eignung vorliegen.

Nichtsdestotrotz muss der Azubi entweder bei der IHK oder hwk angemeldet sein. Je nach Gewerbe halt.
Anonym 1 (199563)
10 Beiträge
02.11.2018 22:52
Es geht nicht darum wie wir unseren Urlaub verbringen sondern darum, dass er mit Müh und Not diese zwei Wochen (die natürlich nicht ausgereicht haben) für den Umzug bekommen hat und einen Tag zur Schlüsselübergabe, sonst hätte er nicht mal diesen Urlaub bekommen.

Die Firma hat seit dem mein Mann da ist bewusst einen Vollzeitbeschäftigten mit jahrzehntelanger Berufserfahrung rausgeschmissen um seinen Platz mit zwei neuen Azubis zu besetzen ... bevor er dort angefangen hat sollen auch ettliche Mitarbeiter dort wieder rausgemobbt worden sein. Mein Mann ist der Azubi der am Längsten dabei ist und gleichzeitig auch wie der letzte Dreck behandelt wird. Wie gesagt ist einer der anderen Azubis dort überall im Vorteil, bekommt seinen Urlaub wie er will, kommt und geht wann er will und ist per Du mit der Firmenleitung.
Und sorry, aber JEDER andere hatte mindestens aneinanderhängende 3 Wochen Urlaub hintereinander, und mein Mann hätte durch seine Familie sowieso Vorrang gehabt was den Zeitpunkt des Urlaubes angeht. Stattdessen bekommen wir wieder den Urlaubszeitraum vorgesetzt, war Anfang diesen Jahres genauso, da hat er sich letztes Jahr nicht getraut gleich nach dem Urlaub zu fragen und musste ihn auch im Januar (vom Chef vorgesetzt) nehmen.

Die denken sie können mit uns machen was sie wollen, aber es reicht endgültig.
02.11.2018 23:00
Zitat von Anonym 1 (199563):

Es geht nicht darum wie wir unseren Urlaub verbringen sondern darum, dass er mit Müh und Not diese zwei Wochen (die natürlich nicht ausgereicht haben) für den Umzug bekommen hat und einen Tag zur Schlüsselübergabe, sonst hätte er nicht mal diesen Urlaub bekommen.

Die Firma hat seit dem mein Mann da ist bewusst einen Vollzeitbeschäftigten mit jahrzehntelanger Berufserfahrung rausgeschmissen um seinen Platz mit zwei neuen Azubis zu besetzen ... bevor er dort angefangen hat sollen auch ettliche Mitarbeiter dort wieder rausgemobbt worden sein. Mein Mann ist der Azubi der am Längsten dabei ist und gleichzeitig auch wie der letzte Dreck behandelt wird. Wie gesagt ist einer der anderen Azubis dort überall im Vorteil, bekommt seinen Urlaub wie er will, kommt und geht wann er will und ist per Du mit der Firmenleitung.
Und sorry, aber JEDER andere hatte mindestens aneinanderhängende 3 Wochen Urlaub hintereinander, und mein Mann hätte durch seine Familie sowieso Vorrang gehabt was den Zeitpunkt des Urlaubes angeht. Stattdessen bekommen wir wieder den Urlaubszeitraum vorgesetzt, war Anfang diesen Jahres genauso, da hat er sich letztes Jahr nicht getraut gleich nach dem Urlaub zu fragen und musste ihn auch im Januar (vom Chef vorgesetzt) nehmen.

Die denken sie können mit uns machen was sie wollen, aber es reicht endgültig.


Das ist ein Irrglaube. Seit ich denken kann, hat mein Papa (Meister in einer großen Firma) nie länger als 14 Tage Urlaub.
Anonym 1 (199563)
10 Beiträge
02.11.2018 23:01
Ja, über die Handwerkskammer läuft die Ausbildung schon irgendwie, obwohl der Betrieb nicht mehr drin ist. Weiß da leider nicht wie das genau gehandhabt wird, scheint aber soweit richtig zu sein.

Die Berufsschule und die Lehrgänge finden in einer anderen Stadt ca. 40 km von uns entfernt statt, dort muss er auch täglich insgesamt eine Stunde hin- und zurückfahren. Fahrtkosten werden nicht übernommen.

Sollte der Chef diesen neuen Urlaubsantrag wieder ablehnen, muss mein Mann dann seinen festgelegten Zeitraum für den Urlaub akzeptieren? Ich meine, wenn Urlaub übertragen wird, muss man ihn bis zum 31.03. des Folgejahres nehmen. Außerdem habe ich gelesen, dass übertragene Urlaubszeiten zu Mehrkosten beim Betrieb führen, da frage ich mich auch was der Mist soll? Und wie soll es dann nächstes Jahr weitergehen? Dann hätte er wieder 30 neue Urlaubstage + 19 von diesem Jahr - die gibt er ihm doch 100%ig erst recht nicht so einfach.

Der Urlaub steht ihm gesetzlich zu, und solange keine dringenden betrieblichen Gründe dagegen sprechen muss ihm der Urlaub doch auch gewährt werden. Und es gibt keine dringenden Gründe. Das ist einfach nur Schikane!
Anonym 1 (199563)
10 Beiträge
02.11.2018 23:04
Zitat von Platschie:

Zitat von Anonym 1 (199563):

Es geht nicht darum wie wir unseren Urlaub verbringen sondern darum, dass er mit Müh und Not diese zwei Wochen (die natürlich nicht ausgereicht haben) für den Umzug bekommen hat und einen Tag zur Schlüsselübergabe, sonst hätte er nicht mal diesen Urlaub bekommen.

Die Firma hat seit dem mein Mann da ist bewusst einen Vollzeitbeschäftigten mit jahrzehntelanger Berufserfahrung rausgeschmissen um seinen Platz mit zwei neuen Azubis zu besetzen ... bevor er dort angefangen hat sollen auch ettliche Mitarbeiter dort wieder rausgemobbt worden sein. Mein Mann ist der Azubi der am Längsten dabei ist und gleichzeitig auch wie der letzte Dreck behandelt wird. Wie gesagt ist einer der anderen Azubis dort überall im Vorteil, bekommt seinen Urlaub wie er will, kommt und geht wann er will und ist per Du mit der Firmenleitung.
Und sorry, aber JEDER andere hatte mindestens aneinanderhängende 3 Wochen Urlaub hintereinander, und mein Mann hätte durch seine Familie sowieso Vorrang gehabt was den Zeitpunkt des Urlaubes angeht. Stattdessen bekommen wir wieder den Urlaubszeitraum vorgesetzt, war Anfang diesen Jahres genauso, da hat er sich letztes Jahr nicht getraut gleich nach dem Urlaub zu fragen und musste ihn auch im Januar (vom Chef vorgesetzt) nehmen.

Die denken sie können mit uns machen was sie wollen, aber es reicht endgültig.


Das ist ein Irrglaube. Seit ich denken kann, hat mein Papa (Meister in einer großen Firma) nie länger als 14 Tage Urlaub.


Das ist kein Irrglaube, es hat ja dieses Jahr stattgefunden … kann ja von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich sein. Eigentlich soll Urlaub ja auch mindestens zweiwöchig am Stück gewährt werden, alles darüber ist quasi Extra. Und wie gesagt, unseren Urlaub gab es auch nur zähneknirschend weil nunmal der Umzug gemacht werden musste … ansonsten hätten sie den auch verweigert. Das geht doch nicht!
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