Mütter- und Schwangerenforum

Die liebe Familie...

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Anonym 1 (198463)
11 Beiträge
15.07.2018 16:38
Hallo zusammen,

dieses Thema ist sehr schwer für mich, daher auch anonym und weil ich auch anderen die Chance geben möchte, unerkannt zu antworten.
Wer mich an Hand meines Schreibstiles erkennen sollte, darf mir gerne eine PN schicken, ich antworte auch gerne darauf.
Diesen Thread nutze ich, um mir meinen Frust mal von der Seele zu schreiben.
Ich freue mich über Mitleser, konstruktive Kritik, gute Ratschläge und eigene Erlebnisse. Vielleicht kann man sich im gegenseitigen Austausch auch untereinander helfen und "heilen".

Teil 1:

Wo fange ich nur an? Am Anfang als Gott Himmel und Erde schuf? Nicht ganz soweit zurück, dennoch weit genug, um Handlungen und Entscheidungen, die ich jetzt getroffen habe, ungefähr nachvollziehen zu können.
Seit einigen Wochen, Monaten, eigentlich auch schon Jahren, empfinde ich das Verhältnis insbesondere zu meinen Eltern und kürzlich zu meiner Schwester als schwierig. Diese Bindung, wie ich sie bei meinen Kindern fühle, habe ich bei meinen Eltern so nie gefühlt.
Wie auch, wenn man ein "Unfall" war und das eigene Leben plötzlich anscheinend vorbei ist? Ja, das waren mal die Worte meiner Mutter, an mich, als ich ein Teenie war.
Vorab muss ich sagen, wir sind drei Schwestern und unsere Eltern waren bei meiner Geburt sehr jung, 21 Jahre alt. Meine nächstjüngere Schwester ist 4 Jahre jünger als ich und die Jüngste 7 Jahre. Als Älteste wurde mir stets die Bürde des Vorbildes auferlegt.

Mein Vater war und ist voll berufstätig, war quasi der Ernährer. Als Hausleiter in einem gut situiertem Möbelhaus, ließ er es uns finanziell an nichts mangeln. In seiner späteren Selbstständigkeit natürlich Verdienstabhängig. Sonst hatte er stets wenig Zeit, ich glaube er hat nicht eine von uns Schwestern damals jemals gewickelt . Im Vordergrund stand stets die Firma, sein Sport, seine Autos und Hobbys und Events. Ich empfinde das jetzt im Nachhinein als sehr egoistisch. Mit uns fühlte er sich vermutlich oft, wenn wir denn über die Strenge schlugen überfordert. Er wurde dann laut, gemein und mir gegenüber einmal sogar handgreiflich. Das war einmal, da war ich 4, da suchte ich nachts die Nähe zu meinen Eltern-warum auch immer, die Schlafzimmertüre war zu. Ich polterte und bockte natürlich herum, bis er die Beherrschung verlor. Die Tür flog auf und er versohlte mir im wahrsten Sinne des Wortes den "Arsch". Das ist mir in guter Erinnerung geblieben und hat später vermutlich zu meiner Distanziertheit und Trotzverhalten ihm gegenüber geführt. Meine Mutter griff übrigens seinerzeit nicht ein, nein sie war auf seiner Seite. "Du hättest auch nicht so ein Pallaver machen müssen, dann wäre das nicht passiert. Das hattest du verdient." Unvergessen, unverzeihlich und sitzt halt tief.
Da kommen wir also auch schon zur feinen Dame des Hauses, die stets mehr Schein als Sein war und ist. Sie hatte damals nach ihrem Hauptschulabschluss eine Ausbildung angefangen, diese geschmissen, warum auch immer und hatte später und bis heute nicht-auch wo wir schon lange aus dem Haus sind- die Ambition beruflich etwas aus sich zu machen. Sie könnte jetzt in der Firma meines Vaters und ihres Mannes zumindest leichte Bürotätigkeiten machen...aber egal, denn Papa verdient ja genug.
Nein, viel mehr sind wir an ihrem beruflichen Scheitern Schuld. Merkt ihr es? Es geht immer um "Schuld". Es gab genug Worte, die ihrerseits in diese Richtung ihren Mund verließen. Ein Haushalt ist auch eine Tagesaufgabe, wenn man denn will. -Damit möchte ich jetzt hier niemandem zu Nahe treten, dass muss jede Frau für sich selbst entscheiden.-
Ihr sind gutes Aussehen, gute Umgangsformen, Mode etc.pp. eben sehr wichtig und daher war mein Auftreten als Punk mit bunten Haaren im Teeniealter ein NoGo. Genauso wenig schicklich war der Kleidungsstil und Musikgeschmack. "Du könntest, wenn du nur wolltest so ein hübsches Mädchen sein." Das war dann für mich der Punkt, an dem ich meine Mutter einfach nur oberflächlich und hohl fand. Natürlich verdient sie Respekt, dass sie drei Kinder großgezogen hat.
Ich hatte also stets das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Egal wobei.
Schulisch lief es gut, lernen musste ich nie und genug Streiche-für die meine Eltern dann antanzen durften- konnte ich mir ohne Hinblick auf meinen Notendurchschnitt so also locker erlauben. Trotzdem war das nicht genug. Fachabi, Ausbildung im Gesundheits- und Sozialwesen, nicht genug. Vorgezogene Abschlussprüfung mit einem Schnitt von 1,2 war auch nur annehmbar.

Freunde war auch ein Thema, Besuch ooooh Gott. Wie kann ich es wagen meine Freundinnen mit nach Hause zu bringen, ohne vorher einen Antrag zur Genehmigung vorzulegen.
Mein erster langjähriger Freund war auch nicht gut genug. Er hat sich allerdings auch über den übertriebenen Sauberkeits- und Ordnungsfimmel meiner Mutter lustig gemacht. Er hat ihr einmal ein Geodreieck geschenkt, damit sie die Ecken vom Tisch, die nicht von der Tischdecke bedeckt waren, exakt ausmessen kann. Hat sie ziemlich spät verstanden, naja.

Mein Mann war erst gut genug, immerhin ist er im öffentlichen Dienst, verbeamtet und eben nicht faul. Doch nach den Jahren, war er eben doch nicht gut genug. Immerhin war er kein Handwerker, die sind doch so praktisch! Muss Mann alles können?! Das Beispiel für den perfekten Mann, ist eben mein Vater. So meine Mutter.

Irgendwann kamen die Kinder. Mein Mann und ich setzen uns gleichviel im Haushalt ein, jeder hat seinen Bereich. Die Kinder spielen gleichviel mit uns, wir kümmern uns gleich viel, jeder bekommt auch mal Pausen. Dann wurde er krank und sein Wesen änderte sich. Niemand wusste, dass seine Wesensänderung daher rührte.
Er wurde unausstehlich und bequem. Da kamen natürlich die besten Ratschläge seitens der Familie. Die Erkrankung war körperlich, wurde erkannt und gebannt. Also alles wieder gut.

Als meine Eltern Großeltern wurden, haben sie sich natürlich gefreut. Sind jung mit 50 Oma und Opa geworden. Also Schock.

Wer bis hier durch gehalten hat: Danke und sofort folgt Teil zwei.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Es ist ein sehr privates Thema und ich möchte auch anderen Mitgliedern die Möglichkeit geben, anonym zu antworten.

schnibbe
2228 Beiträge
15.07.2018 16:46
Ich fühle mit dir. Hab auch solche Eltern und eine solche Schwester
Auch, dass mein Mann erst toll und dann plötzlich nicht mehr gut genug war. Habe jetzt keinen Kontakt mehr. Ich les mit.
15.07.2018 16:59
Auch ich hatte eine solche Mutter. Nie war etwas gut genug. Ich der Unfall und nur nicht abgetrieben, weil es früher eben nicht so war, dass man abtrieb. Das waren ihre Worte. Kein Wort, wie ich hab dich lieb oder hast du gut gemacht. Aus dem Haus sollte ich so schnell wie möglich, weil sie ihr eigenes Leben leben wollte und keinen Klotz am Bein.
Ich habe hart für mein Abi gekämpft und dann für mein Studium. Verdient man ja kein Geld und liegt seinen Eltern weiter auf der Tasche.
Meine Mutter ist gestorben als ich 20 war und ich konnte mein Leben endlich selbst bestimmen. Klingt gemein, aber es ist so.
Dir kann ich nur raten auf dich selbst und das was du erreicht hast stolz zu sein. Deine Mutter hat nichts. Sie ist nichts und wird auch nichts mehr.
Schnecke510
7212 Beiträge
15.07.2018 17:04
Naja, ich sehe das ein wenig anders, nicht so tragisch . Ich denke, jeder hat irgendwie sein Päckchen zu tragen. Du musst eben damit zurechtkommen.

Weißt du, bei uns zu Hause gab es auch Schläge. Das war einfach so damals. Meine Mutter sieht es heute anders, würde niemals mehr die Hand erheben gegen ein Kind - aber damals war es eben so. Wir müssen nun beide damit leben. Ich trage ihr auch nichts nach. Das bringt doch auch nichts.

Männer oder Väter waren damals in vielen Fällen auch anders. Sie mussten auch anders sein, weil in der Gesellschaft ein noch viel definierteres Männerbild herrschte als heute.

Zum Thema Unfall: Heute kann man das klar unterscheiden. Wunschkind vs. Unfall. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte man das nicht. Meine Mutter sagt heute noch, dass früher kein Kind geplant war. Wäre ja auch dumm gewesen - Krieg, Hunger, Armut - da plant man doch kein Kind. Und trotzdem wurden die meisten geliebt, wie es eben üblich war zu einer entsprechenden Zeit. Ich glaube auch nicht, dass mein Bruder oder ich Wunschkinder waren in dem Sinne, wie man das heute definiert. Es gehörte eben dazu, dass man Kinder bekommt, wenn man verheiratet war. Das war eben so.

Es gab sicherlich auch damals ein paar privilgierte Menschen, die Entscheidungen treffen konnten für oder gegen Kinder. Die die menschlichen und finanziellen Mittel hatten, ein Kind behütet aufzuziehen. Ich würde sagen, mein Mann gehört zu dieser Sorte. Aber glaube mir, auch da war nicht alles immer problemlos - unter jedem Dach ein Ach, wie man so schön sagt.
Litschi
1121 Beiträge
15.07.2018 17:17
Zitat von Madi-79:

Auch ich hatte eine solche Mutter. Nie war etwas gut genug. Ich der Unfall und nur nicht abgetrieben, weil es früher eben nicht so war, dass man abtrieb. Das waren ihre Worte. Kein Wort, wie ich hab dich lieb oder hast du gut gemacht. Aus dem Haus sollte ich so schnell wie möglich, weil sie ihr eigenes Leben leben wollte und keinen Klotz am Bein.
Ich habe hart für mein Abi gekämpft und dann für mein Studium. Verdient man ja kein Geld und liegt seinen Eltern weiter auf der Tasche.
Meine Mutter ist gestorben als ich 20 war und ich konnte mein Leben endlich selbst bestimmen. Klingt gemein, aber es ist so.
Dir kann ich nur raten auf dich selbst und das was du erreicht hast stolz zu sein. Deine Mutter hat nichts. Sie ist nichts und wird auch nichts mehr.


Das ist mies.
Anonym 1 (198463)
11 Beiträge
15.07.2018 17:45
Teil 2:

Als Tochter wünscht man sich natürlich, wenn man Mutter wird, auch mal etwas Interesse seitens der eigenen Eltern.
Nun ja, wenn wir uns nicht melden würden, kommt von selbst gar nichts. Im Freundeskreis sehe ich, dass es anders geht. "Das ist nicht normal." -so meine Eltern. Als Kind habe ich zu meinen Eltern zu kommen und wenn ich etwas möchte, soll ich dies äußern.

Oma und Opa sind für die Kinder da, wenn es denn sein muss und nicht weil sie es gern möchten. So die Worte.
Also meine Eltern sind nie, als meine Kinder noch Babys waren, mit ihnen spazieren gegangen, oder jetzt wo sie größer sind, dass sie mal spontan abgeholt werden um etwas zu unternehmen. Nope.
Wenn ich sie gefragt habe, ob sie mal aufpassen können, ja aber nur sehr ungern. Ich kann es in den 5 Jahren, wo ich Mutter bin, genau an einer Hand abzählen. Hinzu kommt, dass ich die Zwerge ungern mit Ihnen alleine lasse, denn meine Erziehung ist nicht mit ihrer von damals konform.
Beide Kinder habe ich 2 1/2 Jahre gestillt, sie schliefen und schlafen bei uns im Bett. Ich achte auf die Bedürfnisse unserer Kinder. Natürlich gibt's mal hier und da eine Ansage, aber eben verständnisvoll. Natürlich kann man nie alles richtig machen als Eltern und in den Augen von anderen erst recht nicht. Aber wir haben einen Weg gefunden, der für uns richtig erscheint und wir merken es an unseren Kindern.
Nunja wir schliefen als Kinder nie im Bett unserer Eltern, siehe Beitrag 1. Kinder gehören nicht ins Ehebett, gut ist Ansichtssache. Lass dir nicht auf der Nase herumtanzen, ok bedingt. Meine Kinder wissen auch ohne anbrüllen und Gewaltandrohungen, wann Schluss ist.
Es gab nicht mal ein Lob, seitens meiner Eltern, dass wir es richtig machen, oder gut umgehen mit den Kindern, Anerkennung halt. Nein, nichts gut genug. Eine Freundin meiner Schwester macht es toll, so meine Mutter. Sie hat ihr Baby mit 3 Monaten ausquartiert und sich quasi an die alle 4 Std.-Regel gehalten, eben komplett Gesellschaftsgenormt.
Das ich noch lange gestillt habe und auch in der Öffentlichkeit, sogar beide Kinder geht einfach gar nicht. Ich wäre ja eh nicht normal. Definiert nicht jeder normal anders für sich?
Ganz schlimm war auch, dass ich nach 4 Jahren Elternzeit in meinen Beruf zurückgekehrt bin. Als Mutter sollte man schließlich zu Hause sein. Natürlich verließ dann ein Seitenhieb gegenüber meiner Mutter, meinen Mund. "Mir ist schon klar, dass du das nicht verstehen kannst." Ruhe.
Und so geht es seit Jahren. Zu Feierlichkeiten, zu denen wir einladen, wird grundsätzlich zu spät gekommen, so auch bei den Taufen der Kinder. Jeweils eine geschlagene Stunde haben wir warten müssen, ist nicht peinlich oder so.. Aber die dicken Geschenke machen sowas natürlich wett...Ist klar, ne? Darum dann auch bloß trotzdem schön dankbar sein. Denn nur die eigene Meinung ist die einzig wahre. Und auch das wichtigste Familienmitglied musste mit zur Taufe. Der Hund. Ganz wichtig, immerhin dreht sich die gesamte Tagesplanung darum. Noch mehr?

Meine Schwester hat gebaut und so wie mein Mann und ich es zeitlich vereinbaren konnten, haben wir geholfen. Mein Vater jeden Abend.
Natürlich nicht genug und unser altes Haus, wir haben das Elternhaus meines Mannes übernommen, ist natürlich nicht mit einem Neubau zu vergleichen. Auch wenn meine Schwester clever und herzlich ist, hat sie mir zu viele opportunistische Züge meiner Eltern. Meine mittlere Schwester übrigens hat die Stadt verlassen und meldet sich nur sporadisch, kann ich ihr nicht einmal verübeln.
Unsere Eltern bauen natürlich derzeit neben ihrem "Lieblingskind", das ist nicht mein Empfinden, sondern die Wahrheit.
Als Tanz in den Mai anstand, fragte ich meine Mutter ob sie auf die Kinder aufpassen könnte. "Ich weiß nicht, vielleicht mal gucken. Wer weiß, was dein Vater noch vorhat." Zwei Tage später kam mein Vater ganz sporadisch zu Besuch. Ich fragte ihn, ob Mama mit ihm bezüglich Tanz in den Mai gesprochen hätte. Nein, natürlich nicht und so fragte ich ihn. Böser Fehler, denn er wurde aufbrausend und verletztend, wie immer eigentlich wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt. "Ich habe keine Lust und keine Zeit irgendwo bei irgendwem abends auf der Couch zu sitzen und die Kinder zu hüten!" Ich schluckte und verließ ohne weiteren Worte den Raum, weil ich nicht in Gegenwart meiner Kinder respektlos gegenüber von ihrem Opa werden wollte. Ich habe ihn auch nicht verabschiedet, immerhin war ich ja nur irgendwer. Mein Mann schwieg, wir wollten auch beide kein Theater, da schauen wir uns nur an und wissen, wie der andere denkt. Wir haben uns dann einfach erst einmal nicht mehr gemeldet. Also für meinen Vater geht es in Ordnung jeden Tag am Bau zu helfen-nach seiner Arbeit, sich anschließend abends die Hucke voll zu saufen, aber eben nicht, sich ausnahmsweise mal Zeit für seine Enkel zu nehmen?!
Mein 77 Jahre alter Schwiegervater, hat sich dann die Zeit gerne genommen.
Bei mir stand vor einigen Wochen eine ambulante OP an. Nichts wildes, nur brauchte ich einen Fahrer, wegen der lokalen Anästhesie. Mein Mann konnte keinen Urlaub nehmen, da ein Kollege auf Lehrgang war und die Kinder waren im Kiga und bei der Tagesmutter. Ich fragte also in der Familiengruppe bei Whatsapp nach, ob mich jemand fahren könnte. Einige Wochen vor der OP wohlgemerkt. Ich bekam keine Antwort, wieder war es mein Schwiegervater der mich fuhr. Der OP-Termin lag zwei Tage nach dem Geburtstag meiner Mutter und sie feierte ihn an Muttertag. Ich schrieb ihr also zum Geburtstag nur eine SMS mit den Standartfloskeln. Sie hatte es ja auch ziemlich lange vermieden sich zu melden. Zu ihrer Geburtstagsfeier zwei Tage nach meiner OP bin ich nicht gegangen. Es hatte sich ja auch niemand auch nur annähernd nach meinem Befinden danach erkundigt. Mein Mann allerdings ging mit den Kids zu der Feier und erwähnte das mit der OP etc auch nur gaaaaanz beiläufig.
Daraufhin fühlte sich meine Mutter zumindest berufen sich ganz kurz,bei mir zu melden. Hier ihre Worte: "Hallo (hier meinen Namen einfügen),schade das du heute nicht dabei bist! Wünsche Dir gute Besserung an der Stelle. :* !"

Vielleicht war meine Antwort ein wenig unüberlegt und unreif, dennoch empfand ich in dem Moment so :
Zuerst kam der WhatsApp Mittelfinger und anschließend:
"Ich finde auch sooo viele Dinge schade..Aber dazu müsstest Du in der Lage sein dein eigenes Verhalten reflektieren zu können. Und das bist du nicht, sonst hättest du mir nicht diese belanglose Nachricht geschickt."

Seither Funkstille, auch seitens meiner Schwester. Immerhin war ich respektlos und sie steht auf der Seite, von der sie sich den größtmöglichen Vorteil erhofft. Sorry dafür.
Die Familien-WA-gruppe habe ich danach verlassen, da ich ja eh anscheinend überlesen wurde.
Natürlich stand nun der Geburtstag unseres Sohnes an und wir luden Alle ein. Wir machten Frühstücksbrunch und luden für 10 Uhr ein. Alle, bis auf meine Eltern und Geschwister waren pünktlich. Die kamen eine gute Stunde später und fingen direkt damit an, die Mängel aufzulisten. Hier nochmal besten Dank an meine Freundinnen, die kurz erwähnten das man sich nicht wundern müsse, wenn man zu spät kommt.
An der Feier selbst hat meine Familie nicht mit mir gesprochen, keine Standartfloskeln, nix. Ich habe um ehrlich zu sein auch 0 Wert darauf gelegt, immerhin sollten sie nur für ihren Enkel da sein.

Es herrscht seitens von mir, nicht die Ambition das zu klären. Ich vermisse meine Familie nicht einmal. Zumindest müsste ich mich für den Mittelfinger entschuldigen, gell?

Nun lud meine Schwester uns für heute in ihr Haus ein. Beim Umzug konnten wir nicht helfen, da wir da in Urlaub waren.
Mein Mann ist jetzt alleine mit den Kindern hin, ich sitze gerade hier und schreibe euch diese Zeilen . War es ein Fehler von mir, nicht hin zu gehen und reinen Tisch zu machen?
Viel mehr verspüre ich den Wunsch, meine Familie müsste sich bei mir entschuldigen. Oder ist das falsch? Vom Empfinden her, ist es mir auch egal ob das auf Lebzeit so weiter geht oder geklärt wird. Ich empfinde es nur schade für meine Kinder, aber die Situation wäre ja die gleiche wie vorher. Ob geklärt oder nicht.
Anonym 1 (198463)
11 Beiträge
15.07.2018 17:57
Zitat von Schnecke510:

Naja, ich sehe das ein wenig anders, nicht so tragisch . Ich denke, jeder hat irgendwie sein Päckchen zu tragen. Du musst eben damit zurechtkommen.

Weißt du, bei uns zu Hause gab es auch Schläge. Das war einfach so damals. Meine Mutter sieht es heute anders, würde niemals mehr die Hand erheben gegen ein Kind - aber damals war es eben so. Wir müssen nun beide damit leben. Ich trage ihr auch nichts nach. Das bringt doch auch nichts.

Männer oder Väter waren damals in vielen Fällen auch anders. Sie mussten auch anders sein, weil in der Gesellschaft ein noch viel definierteres Männerbild herrschte als heute.

Zum Thema Unfall: Heute kann man das klar unterscheiden. Wunschkind vs. Unfall. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte man das nicht. Meine Mutter sagt heute noch, dass früher kein Kind geplant war. Wäre ja auch dumm gewesen - Krieg, Hunger, Armut - da plant man doch kein Kind. Und trotzdem wurden die meisten geliebt, wie es eben üblich war zu einer entsprechenden Zeit. Ich glaube auch nicht, dass mein Bruder oder ich Wunschkinder waren in dem Sinne, wie man das heute definiert. Es gehörte eben dazu, dass man Kinder bekommt, wenn man verheiratet war. Das war eben so.

Es gab sicherlich auch damals ein paar privilgierte Menschen, die Entscheidungen treffen konnten für oder gegen Kinder. Die die menschlichen und finanziellen Mittel hatten, ein Kind behütet aufzuziehen. Ich würde sagen, mein Mann gehört zu dieser Sorte. Aber glaube mir, auch da war nicht alles immer problemlos - unter jedem Dach ein Ach, wie man so schön sagt.


Mir ist schon klar, dass nur sowas von Dir kommen kann.
Anonym 1 (198463)
11 Beiträge
15.07.2018 17:57
Zitat von Litschi:

Zitat von Madi-79:

Auch ich hatte eine solche Mutter. Nie war etwas gut genug. Ich der Unfall und nur nicht abgetrieben, weil es früher eben nicht so war, dass man abtrieb. Das waren ihre Worte. Kein Wort, wie ich hab dich lieb oder hast du gut gemacht. Aus dem Haus sollte ich so schnell wie möglich, weil sie ihr eigenes Leben leben wollte und keinen Klotz am Bein.
Ich habe hart für mein Abi gekämpft und dann für mein Studium. Verdient man ja kein Geld und liegt seinen Eltern weiter auf der Tasche.
Meine Mutter ist gestorben als ich 20 war und ich konnte mein Leben endlich selbst bestimmen. Klingt gemein, aber es ist so.
Dir kann ich nur raten auf dich selbst und das was du erreicht hast stolz zu sein. Deine Mutter hat nichts. Sie ist nichts und wird auch nichts mehr.


Das ist mies.


Vielleicht, aber sie hat recht.
Anonym 1 (198463)
11 Beiträge
15.07.2018 17:58
Zitat von schnibbe:

Ich fühle mit dir. Hab auch solche Eltern und eine solche Schwester
Auch, dass mein Mann erst toll und dann plötzlich nicht mehr gut genug war. Habe jetzt keinen Kontakt mehr. Ich les mit.


Das tut mir leid für dich.
Geht es dir kontaktlos denn besser? Oder vermisst du sie?
Zwerginator
7683 Beiträge
15.07.2018 18:04
Ich bin ganz ehrlich. Deine Herkunftsfamilie wird niemals etwas einsehen oder etwas ändern.
Löse dich von ihnen und werde glücklich.
Du hast deine Familie, deine Kinder haben Großeltern, die sich für sie interessieren, erspare dir das andere.
Seramonchen
37744 Beiträge
15.07.2018 18:06
Ich vermute zu wissen, er du bist. Es tut mir sehr leid, was du alles durchleben musstest und nein, das war früher nicht nun mal normal. Beeindruckend, dass du noch Kontakt hältst. Ich denke, ich würde mich deutlich mehr zurückziehen, aber manchmal braucht es Zeit, diesen Schritt zu gehen. Ich wünsche dir von Herzen, dass es dir hilft, hier darüber zu Sprechen.
Schnecke510
7212 Beiträge
15.07.2018 18:08
Das Wort "immerhin" ist keine Passepartout-Konjunktion.
Schnecke510
7212 Beiträge
15.07.2018 18:10
Zitat von Anonym 1 (198463):

Zitat von Schnecke510:

Naja, ich sehe das ein wenig anders, nicht so tragisch . Ich denke, jeder hat irgendwie sein Päckchen zu tragen. Du musst eben damit zurechtkommen.

Weißt du, bei uns zu Hause gab es auch Schläge. Das war einfach so damals. Meine Mutter sieht es heute anders, würde niemals mehr die Hand erheben gegen ein Kind - aber damals war es eben so. Wir müssen nun beide damit leben. Ich trage ihr auch nichts nach. Das bringt doch auch nichts.

Männer oder Väter waren damals in vielen Fällen auch anders. Sie mussten auch anders sein, weil in der Gesellschaft ein noch viel definierteres Männerbild herrschte als heute.

Zum Thema Unfall: Heute kann man das klar unterscheiden. Wunschkind vs. Unfall. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte man das nicht. Meine Mutter sagt heute noch, dass früher kein Kind geplant war. Wäre ja auch dumm gewesen - Krieg, Hunger, Armut - da plant man doch kein Kind. Und trotzdem wurden die meisten geliebt, wie es eben üblich war zu einer entsprechenden Zeit. Ich glaube auch nicht, dass mein Bruder oder ich Wunschkinder waren in dem Sinne, wie man das heute definiert. Es gehörte eben dazu, dass man Kinder bekommt, wenn man verheiratet war. Das war eben so.

Es gab sicherlich auch damals ein paar privilgierte Menschen, die Entscheidungen treffen konnten für oder gegen Kinder. Die die menschlichen und finanziellen Mittel hatten, ein Kind behütet aufzuziehen. Ich würde sagen, mein Mann gehört zu dieser Sorte. Aber glaube mir, auch da war nicht alles immer problemlos - unter jedem Dach ein Ach, wie man so schön sagt.


Mir ist schon klar, dass nur sowas von Dir kommen kann.

Du fühlst dich von mir angegriffen. Und du fühlst dich von anderen angegriffen, weil sie so sind, wie sie sind. Und wenn jemand dir den Mittelfinger verübelt, dann ist es die Schuld des Anderen. Mir scheint, als wärst du etwas schwierig. Aber das muss nicht mein Problem sein.

Warum suchst du nur ständig nach Bestätigung bei deiner Mutter? Sie muss doch nicht alles toll finden, was du tust. Macht meine auch nicht.
shelyra
69110 Beiträge
15.07.2018 18:10
Überlege dir was dir an solch familienmitgliedern liegt... Was hat man davon ständig wieder und wieder erniedrigt, gedemütigt und enttäuscht zu werden? Von anderen würde man sich so ein verhalten doch auch nicht solange gefallen lassen...

Mein vater war genauso.
Ihm zählte immer nur die arbeit und das geld. Ich kann mich nicht an viele gemeinsame familienaktivitäten erinnern (außer dem 2 wöchigen familienurlaub... Der für mich und meinen bruder oft einer folter glich weil mein vater dachte in dieser zeit alles bestimmen zu können)
Als ich mit meinem freund (jetztigen mann) zusammen kam wurde dieser nicht akzeptiert. Ständig moserte mein vater weil m. Ja nicht gut genug wäre, nur Realschulabschluss hatte und nicht studierte. Unsere beziehung wurde von anfang an von ihm torpediert (und hält trotzdem seit 21 jahren... Tschakka)
Im laufe der jahre erfolgte noch so einiges aber der hammer kam als er in einer nacht und nebel aktion uns verließ. Obwohl meine mutter zu dieser zeit schwerste Depressionen hatte und über selbstmord nachdachte. Ihn kümmerte es nicht. Nicht mal ein gespräch mit ihr oder uns erfolgte...ich durfte dann auch seinen arbeitskollegen erklären dass er ausgezogen war und ich nicht wusste wohin als diese bei uns anriefen.
Als dann unser erster sohn geboren wurde tauchte er wieder auf und meinte einen auf super reicher opa machen zu können. Es wurde nicht gefragt wie es uns geht sondern nur was er an möglichst teurem spielzeug kaufen könnte. Wir haben dankend abgelehnt.
Und seitdem haben wir keinen kontakt mehr (bis auf seine einmal im jahr weihnachts gedächtnis karte mit einer standard botschaft). Und uns geht es gut damit. Ich brauch solch manipulative nur auf geldbezogene egoisten nicht! Darauf kann ich verzichten
Obsidian
15967 Beiträge
15.07.2018 18:12
Hinweis an die TS: Man kann Forenmitglieder aus Threads ausschließen lassen.
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