Mütter- und Schwangerenforum

Der Regenbogenfisch, seltsame Message....

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Melly82
4030 Beiträge
30.05.2019 15:40
Hi ihr Lieben,

Momentan steht mein kleiner total auf das Buch " der Regenbogenfisch". Wahrscheinlich, weil es so schön glitzert.

Aber je öfter ich es vorlese, desto mehr nervt mich der Inhalt. Klar, die kinder sollen dadurch teilen lernen. Aber mich stört massiv, dass er nicht so wie er ist von den anderen akzeptiert wird. Er will etwas was ihm gehört, wohl gemerkt auf seinem körper gewachseb ist, nicht hergeben und deshalb meiden ihn alle.

Und anstatt ihn zu bestärken, dass er bleiben soll, wie er ist, rät ihm die olle Krake auch noch dazu, sich von seinen Schuppen zu trennen.

Und sowie er das macht, wollen die anderen Fische wieder was mit ihm zu tun haben.

Was soll mein Kind davon lernen?

Tolle Message:- höre nicht auf deine Gefühle.
- Freundschaft muss erkauft werden
- du darfst nicht anders aussehen als die
Anderen sonst wirst du nicht geduldet.

Reagiere ich über,.oder finden andere das Buch auch sehr fragwürdig?

Ich erkläre schon immer beim vorlesen dazu, dass ich das Verhalten der meisten Tiere in dem Buch falsch finde. Wegnehmen will ich das Buch momentan nicht, denn mein Sohn liebt es.
30.05.2019 15:52
Danke !!!!!
Ich finde es auch sehr fragwürdig und lese es nicht vor, außer ich werde gezwungen.....dann aber nur mit meinen persönlichen Kommentaren
Melly82
4030 Beiträge
30.05.2019 15:53
Zitat von Floh80:

Danke !!!!!
Ich finde es auch sehr fragwürdig und lese es nicht vor, außer ich werde gezwungen.....dann aber nur mit meinen persönlichen Kommentaren


Ich dachte schon, ich ticke mal wieder anders als der Rest der Welt.
MIU28
1527 Beiträge
30.05.2019 15:54
Kinder machen sich ihre eigene Realität. Wir lesen so ziemlich ALLES, auch Sachen die ich pädagogisch jetzt nicht so toll finde. Bücher sind Bildung, regen die Phantasie an , machen Neugierig und stärken das Urteilsvermögen. Lass doch dein Kind seine eigenen Schlüsse ziehen.
Zum Buch:
Vielleicht wills ja nur ganz banal sagen: Teilen ist cool!
Alaska
18847 Beiträge
30.05.2019 15:57
Ich les es vor, meine Kinder lieben das Buch. Für sie ist die Message wirklich nur: der Fisch ist arrogant (und der ist ja wirklich ekelhaft arrogant) und DESWEGEN wollen andere nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er verletzt andere.
Erst, als er teilen beginnt und somit auf die anderen zugeht wird er in der Gemeinschaft lieb gewonnen.
Was hat ein Fisch anderes, als Schuppen herzugeben? Bei einem realen Kinderbuch wären es Süßigkeiten.

Klar, als Erwachsener hab ich auch kurz gestutzt, als Kind hab ich mir da aber nie Gedanken drüber gemacht. Die Message war: sei nicht zu egoistisch, damit macht man sich keine Freunde. Sei freundlich.
30.05.2019 16:02
Jetzt hab ich extra das Bücherregal durchwühlt und versucht es nochmal neutral zu lesen..... finde es immer noch schrecklich
30.05.2019 16:18
Ein Fisch der nicht dem Durchschnitt entspricht, aber er ist glücklich und mit seinem Leben zufrieden. Nur weil er auf eine Frage eines Fisches, der nicht mal sein Freund ist, nicht gleich sein liebsten Schatz teilt .... "Mit DEM wollen sie nichts zu tun haben".
Er wird ausgeschlossen und ausgegrenzt. Darauf verschenkt er eine Schuppen schwupps wollen alle und nehmen ihn aus, bis er nur noch eine hat. Dafür darf er dann aber mit ihnen spielen.

Ganz ehrlich der glücklichste Fisch im Meer wäre er gewesen, wenn ihn alle so akzeptiert hätten wie er ist und trotzdem mit ihm gespielt hätten. So ist das für mich emotionale Erpressung!
mädchenMama2015
1379 Beiträge
30.05.2019 16:32
Ich muss sagen ,das Buch haben wir in der Grundschule gelesen und auch nachgespielt. Bei mir ist außer „teilen mit Freunden macht Spaß“ ehrlich gesagt nichts hängen geblieben ... denke dass Kinder das anders aufnehmen.
Sprich doch mit ihm darüber was er aus diesem Buch so lernt ?
Kiddo89
1938 Beiträge
30.05.2019 16:53
Ich sehe es ganz genauso und hab meine Gedanken dazu erst kürzlich in der Krabbelgruppe geäußert (die haben mit dem Buch eine Aufführung initiiert) . Die Zeichnungen sind wunderschön, aber die Message "Ich bekomme nur Freunde, wenn ich etwas abgebe." finde ich total doof und möchte das so weder an mein Kind noch an Schüler weitergeben. Wir schauen das Buch (bis jetzt) trotzdem noch an und ich erzähle immer irgendwas anderes dazu.
Chrysopelea
14620 Beiträge
30.05.2019 17:47
Ich habe da tatsächlich auch schon als Kind nichts vom teilen ist cool rausgelesen, sondern sei nicht anders als die anderen. Wer der Norm entspricht ist gut, anders sein ist schlecht. Und sei nicht stolz auf das was besser an dir ist als an anderen, das ist arrogant. Habe dieses Bild aber so auch vorgelebt und vermittelt bekommen, das Buch hat meine Realität nur unterstützt.
Schokosahne
768 Beiträge
30.05.2019 17:54
Das Buch stört weil es näher dran am Leben ist, als all die Selbstbestätigungsbücher die es so gibt. Wir lesen das mit Erwachsenenaugen, mit allen Problemen die wir schon hatten und sträuben uns dagegen.
Fakt ist, dass "man selbst sein" und sein eigenes Ding durchziehen eine sehr einsame und kräftezehrende Sache sein kann, sowas will man seinem Kind dann ganz sicher erst recht nicht vorlesen.
Im echten Leben muss man sich leider auch oft gegen seinen Willen anpassen um gemocht zu werden und wer schöne Sachen mit anderen teilt, wird eben auch mehr gemocht, also falsch ist die Message somit (leider) nicht.

Ich habe das Buch nie gekauft weil es eine Kinderserie gibt dazu und die fand ich eher doof aber ich habe natürlich schon auch von anderen Eltern gehört, dass sie sich darüber empören weil das Buch Kinder nicht (unrealistisch) bestärkt.
Ich habe aber auch schon von Leuten gehört - meist sehr in sich ruhende und spirituelle Menschen - die das Buch so interpretieren, dass der Regenbogenfisch eitel und selbstsüchtig ist mit seinen tollen Schuppen die er nicht teilen will und erkennen muss, dass ihn schön sein und alles für sich zu behalten nicht glücklich, sondern sehr einsam macht. Das Fazit dieser Version ist, dass Freundschaft wichtiger ist als Besitz.
Arielle30
2954 Beiträge
30.05.2019 18:10
Also ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich es auch gerne gelesen habe als Kind.

Hängen geblieben ist bis heute nichts außer dass es glitzert.
Kiddo89
1938 Beiträge
30.05.2019 18:12
Zitat von Schokosahne:

Das Buch stört weil es näher dran am Leben ist, als all die Selbstbestätigungsbücher die es so gibt. Wir lesen das mit Erwachsenenaugen, mit allen Problemen die wir schon hatten und sträuben uns dagegen.
Fakt ist, dass "man selbst sein" und sein eigenes Ding durchziehen eine sehr einsame und kräftezehrende Sache sein kann, sowas will man seinem Kind dann ganz sicher erst recht nicht vorlesen.
Im echten Leben muss man sich leider auch oft gegen seinen Willen anpassen um gemocht zu werden und wer schöne Sachen mit anderen teilt, wird eben auch mehr gemocht, also falsch ist die Message somit (leider) nicht.

Ich habe das Buch nie gekauft weil es eine Kinderserie gibt dazu und die fand ich eher doof aber ich habe natürlich schon auch von anderen Eltern gehört, dass sie sich darüber empören weil das Buch Kinder nicht (unrealistisch) bestärkt.
Ich habe aber auch schon von Leuten gehört - meist sehr in sich ruhende und spirituelle Menschen - die das Buch so interpretieren, dass der Regenbogenfisch eitel und selbstsüchtig ist mit seinen tollen Schuppen die er nicht teilen will und erkennen muss, dass ihn schön sein und alles für sich zu behalten nicht glücklich, sondern sehr einsam macht. Das Fazit dieser Version ist, dass Freundschaft wichtiger ist als Besitz.

Sorry, aber dem kann ich einfach nicht zustimmen. Natürlich soll die Moral des Buches sein, dass man bescheiden sein und teilen sollte, allerdings zeigt das Buch dafür einen falschen Weg. Auf das wahre Leben umgemünzt: Kind hat eine tolle Toniefigurensammlung. Gibt damit von mir aus in der Schule an und alle sind neidisch und wollen daraufhin nichts mehr mit ihm zu tun haben. So, dann wäre mMn die einzig richtige Lehre, die das Buch vermitteln könnte, dass man eben nicht angeberisch sein sollte. Aber nein, es geht weiter. Kind verschenkt alle Figuren bis auf eine und bekommt nur so viele Freunde.

Was sind solche Freunde denn wert, die nur etwas mit mir zu tun haben wollen, wenn ich ihnen etwas schenke? Nein, da bringe ich meinem Kind lieber den mühsameren Weg bei um wahre Freunde zu finden.
Kiddo89
1938 Beiträge
30.05.2019 18:18
...und diesen Versuch habe ich von Außenseitern in der Grundschule schon ganz oft beobachtet. Was passiert? Das Kind hat kurzfristig die Aufmerksamkeit und kurzfristig sind andere Kinder nett zu ihm. Aber erkaufte Freundschaft hält nie lange an und dann ist das arme Kind wieder einsam.
Choco
4203 Beiträge
30.05.2019 18:31
Zitat von Kiddo89:

Zitat von Schokosahne:

Das Buch stört weil es näher dran am Leben ist, als all die Selbstbestätigungsbücher die es so gibt. Wir lesen das mit Erwachsenenaugen, mit allen Problemen die wir schon hatten und sträuben uns dagegen.
Fakt ist, dass "man selbst sein" und sein eigenes Ding durchziehen eine sehr einsame und kräftezehrende Sache sein kann, sowas will man seinem Kind dann ganz sicher erst recht nicht vorlesen.
Im echten Leben muss man sich leider auch oft gegen seinen Willen anpassen um gemocht zu werden und wer schöne Sachen mit anderen teilt, wird eben auch mehr gemocht, also falsch ist die Message somit (leider) nicht.

Ich habe das Buch nie gekauft weil es eine Kinderserie gibt dazu und die fand ich eher doof aber ich habe natürlich schon auch von anderen Eltern gehört, dass sie sich darüber empören weil das Buch Kinder nicht (unrealistisch) bestärkt.
Ich habe aber auch schon von Leuten gehört - meist sehr in sich ruhende und spirituelle Menschen - die das Buch so interpretieren, dass der Regenbogenfisch eitel und selbstsüchtig ist mit seinen tollen Schuppen die er nicht teilen will und erkennen muss, dass ihn schön sein und alles für sich zu behalten nicht glücklich, sondern sehr einsam macht. Das Fazit dieser Version ist, dass Freundschaft wichtiger ist als Besitz.

Sorry, aber dem kann ich einfach nicht zustimmen. Natürlich soll die Moral des Buches sein, dass man bescheiden sein und teilen sollte, allerdings zeigt das Buch dafür einen falschen Weg. Auf das wahre Leben umgemünzt: Kind hat eine tolle Toniefigurensammlung. Gibt damit von mir aus in der Schule an und alle sind neidisch und wollen daraufhin nichts mehr mit ihm zu tun haben. So, dann wäre mMn die einzig richtige Lehre, die das Buch vermitteln könnte, dass man eben nicht angeberisch sein sollte. Aber nein, es geht weiter. Kind verschenkt alle Figuren bis auf eine und bekommt nur so viele Freunde.

Was sind solche Freunde denn wert, die nur etwas mit mir zu tun haben wollen, wenn ich ihnen etwas schenke? Nein, da bringe ich meinem Kind lieber den mühsameren Weg bei um wahre Freunde zu finden.


Sehe ich auch so. Freundschaft mehr wert als Besitz klingt ja nett. Aber Freundschaft, Also richtige echte Freundschaft, entsteht Weil mich jemand Kennen lernt und mag wie ich bin, nicht Weil ich ihm Zeug schenke. Mal davon abgesehen: Klar ist teilen schon auch nett und so, aber ich finde auch nicht, dass man Alles teilen MUSS, gibt auch einfach Dinge die einem vielleicht wichtig sind und die man eben nicht teilen möchte.
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