Mütter- und Schwangerenforum

Vulkanausbruch auf La Palma - Sei Live dabei

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Alaska
18847 Beiträge
10.02.2022 13:37
Zitat von Marie2010:

Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras2:

Bin gerade etwas aufgewühlt. Während ich hier den Post an Regentonne abgeschickt habe klopft es bei uns an der Tür.

Steht ein Mann mit seiner Frau und einem Kind vor der Tür. Er wäre von unserem Nachbarn geschickt worden der ihm erzählt hätte, dass wir in absehbarer Zeit ausziehen wollen würden

Mein Mann hat einen Job auf Gran Canaria angenommen, aber noch ist nicht fix wann bzw ob wir auch umziehen, er will erstmal vor gehen alles abklären und über die Probezeit erstmal schauen ob es für ihn mit der Arbeit überhaupt klappt.

Hab ihm dann erklärt, dass noch nix absehbar ist, und dass wenn wir umziehen sollten, dann wahrscheinlich erst in den Sommerferien. Ich fragte ihn dann wo sie denn herkommen. Sagt er aus Deutschland wir wollen hier auf die Insel auswandern, wir haben 3 Kinder und suchen was zur Miete hier auf der Insel. Ist aber nicht so leicht.

Sag ich, dass ich mir vorstellen könne dass es für ihn schwer wäre was zu finden, dass gerade sehr viele Menschen eine Unterkunft suchen, dass hier viele obdachlos geworden sind. Ich habe ihm erzählt, dass hier fast wöchentlich Menschen aus den betroffenen Gebiet herkommen und fragen würden ob jemand wisse wo es noch ein freies Haus oder eine freie Wohnung gäbe. Ich erzählte ihm, dass wir selbst Freubde haben, die bei Freunden untergekommen sind und alles beim Ausbruch verloren haben, dass sie keine Kinder haben und sie dennoch einfach nichts finden, weil es gerade überall auf der Insel an Wohnraum mangelt.

Sagt er, naja, ist halt so wer zuerst kommt malt zuerst. Musste ich leicht grinsen und sagte, dass ich da eh keinen Einfluss auf die Entscheidung habe, dass das unser Vermieter entscheidet, der übrigens Palmero ist und selbst auch betroffene Familie und Freunde hat.

Er wollte mir dann erzählen wie schrecklich es doch aber wäre in Deutschland zu leben und dass es auch für sie dringend sei, dass sie hier Fuß fassen, weil eine Tochter von ihnen hier schon zur Schule geht und deutet auf die alternative Schule ein Stück weiter unten (eine illegale Schule ohne Genehmigungen)

Ich hab nur mit den Schultern geguckt und noch mal betont, dass wir gar nicht wissen ob und wenn dann wann umziehen würden und dass er sich wenn es soweit ist an unseren Vermieter wenden muss.

Ich finde das irgendwie gerade etwas dreist. Ich weiß nicht ob es mein Recht ist so zu empfinden. Aber es ist doch überall bekannt, dass diese Insel gerade von einem Vulkanausbruch gebeutelt wurde, dass viele Menschen ihr Zuhause verloren haben, warum kommt man denn auf die Idee sich dann ausgerechnet diese Insel als Auswandernziel aufzusuchen?

Und auch von unserem Nachbarn finde ich es dreist, dass er das so herum posaunt, es steht doch noch gar nichts fest und mein Mann hat ihm das beiläufig als Freund erzählt.

Ach irgendwie ärgert mich das gerade sehr


Ich dachte, ihr wärt auch ausgewandert? Oder habe ich das falsch verstanden und ihr seid Einheimische, die sehr gut deutsch sprechen? Ich finde zwar auch, dass es aktuell nicht geschickt ist, auszuwandern, aber demjenigen war die Tragweite vielleicht auch nicht so bewusst und er war vom Ausbrauch auch eher fasziniert?
Also so richtig kann ich keinen deiner Posts mehr verstehen. Ich lese ja schon lange nur noch still mit, weil ich anfangs so gerügt und mundtot wurde.
Jetzt schreibst du selbst, dass du die Tragweite noch immer nicht richtig fassen kannst. Das ist aber genau das was ich und auch einige andere anfangs zu bedenken gegeben haben und dass es eigentlich eine Katastrophe ist. Da schriebst du doch, dass es nur etwa 1000 oder 2000 Menschen betreffe, nicht so viele. Das Leben ist ganz normal usw.
Wenn alle Gaffer und Faszinierten jetzt 10 Euro geben würden, wäre allen Opfern finanziell wahrscheinlich gut geholfen.


Ich muss gestehen, dass ich ähnlich verwirrt bin.
Als wir zu Beginn gewagt haben zu sagen, dass wir es ziemlich erschreckend finden, wie man sich so an diesem Naturschauspiel erfreuen kann, dass vielen, vielen Menschen die Existenz raubt, wurden wir angegangen, dass wir völlig übertreiben, weil wir ja nur die Bilder aus dem Deutschen Fernsehen kennen. So schlimm wäre das alles gar nicht und ausserdem gäbe es doch Versicherungen.
Und jetzt, welch Überraschung, ist es doch alles eine ziemliche Katastrophe für die Menschen dort?


Kein Mensch hat gesagt, dass nicht vielen Menschen die Existenz genommen wird.
Staatliche Hilfen und Spenden kommen. Trotzdem ist da natürlich viel Geduld, Eigeninitiative und Trauer im Spiel.

Natürlich ist das eine Mischung aus völliger Faszination und Blick auf die Katastrophe, die jetzt eben behoben werden muss, so gut es geht. Warum sollte sie davon nicht berichten? Ist doch von Anfang an logisch gewesen, dass Häuser und Straßen vernichtet werden. Sie hat immer davon berichtet, wie der Strom wandert.

Der Vulkanausbruch selber ist ein irres und tolles Naturschauspiel gewesen. Die Menschen WUSSTEN, dass so ein Ausbruch kommen wird.
Auch jetzt werden viele dorthin zurück ziehen, obwohl in den nächsten Jahrzehnten sicher wieder so ein Ausbruch folgen wird. Neverending Story, selbst ausgesucht.

Und die Situation von Palabras mit einem potentiellen Auswanderer zu vergleichen ist doch ein Witz. Also wer da den Unterschied nicht erkennt, sollte vllt weiter ruhig sein.
Sie war lange vor dem Ausbruch auf der Insel. Sie blieb während dem Aubruch dort und ihr Mann hat gut mit angepackt.
Jetzt gerade diese Insel zur Auswanderung aussuchen, obwohl dort schon Einheimische nach einer festen Bleibe suchen, das ist kackfrech und schäbig. Ich hoffe, der Typ kriegt auf dieser Insel gar nichts. Soll er nach Mallorca oder sonst wo hin. Solche Sekten-Freischulen findet man in Spanien überall.
Sie schrieb übrigens, dass auf ihrer Seite der Insel das Leben ganz normal weiter läuft, weil alle ja so Angst um sie hatten. Sie hatte gut beschrieben und erläutert, warum die Menschen bei ihr eben nicht abhauen. Es war schlichtweg nicht nötig, weil sie nicht betroffen waren.

Marie2010
4254 Beiträge
10.02.2022 13:52
Zitat von Alaska:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras2:

Bin gerade etwas aufgewühlt. Während ich hier den Post an Regentonne abgeschickt habe klopft es bei uns an der Tür.

Steht ein Mann mit seiner Frau und einem Kind vor der Tür. Er wäre von unserem Nachbarn geschickt worden der ihm erzählt hätte, dass wir in absehbarer Zeit ausziehen wollen würden

Mein Mann hat einen Job auf Gran Canaria angenommen, aber noch ist nicht fix wann bzw ob wir auch umziehen, er will erstmal vor gehen alles abklären und über die Probezeit erstmal schauen ob es für ihn mit der Arbeit überhaupt klappt.

Hab ihm dann erklärt, dass noch nix absehbar ist, und dass wenn wir umziehen sollten, dann wahrscheinlich erst in den Sommerferien. Ich fragte ihn dann wo sie denn herkommen. Sagt er aus Deutschland wir wollen hier auf die Insel auswandern, wir haben 3 Kinder und suchen was zur Miete hier auf der Insel. Ist aber nicht so leicht.

Sag ich, dass ich mir vorstellen könne dass es für ihn schwer wäre was zu finden, dass gerade sehr viele Menschen eine Unterkunft suchen, dass hier viele obdachlos geworden sind. Ich habe ihm erzählt, dass hier fast wöchentlich Menschen aus den betroffenen Gebiet herkommen und fragen würden ob jemand wisse wo es noch ein freies Haus oder eine freie Wohnung gäbe. Ich erzählte ihm, dass wir selbst Freubde haben, die bei Freunden untergekommen sind und alles beim Ausbruch verloren haben, dass sie keine Kinder haben und sie dennoch einfach nichts finden, weil es gerade überall auf der Insel an Wohnraum mangelt.

Sagt er, naja, ist halt so wer zuerst kommt malt zuerst. Musste ich leicht grinsen und sagte, dass ich da eh keinen Einfluss auf die Entscheidung habe, dass das unser Vermieter entscheidet, der übrigens Palmero ist und selbst auch betroffene Familie und Freunde hat.

Er wollte mir dann erzählen wie schrecklich es doch aber wäre in Deutschland zu leben und dass es auch für sie dringend sei, dass sie hier Fuß fassen, weil eine Tochter von ihnen hier schon zur Schule geht und deutet auf die alternative Schule ein Stück weiter unten (eine illegale Schule ohne Genehmigungen)

Ich hab nur mit den Schultern geguckt und noch mal betont, dass wir gar nicht wissen ob und wenn dann wann umziehen würden und dass er sich wenn es soweit ist an unseren Vermieter wenden muss.

Ich finde das irgendwie gerade etwas dreist. Ich weiß nicht ob es mein Recht ist so zu empfinden. Aber es ist doch überall bekannt, dass diese Insel gerade von einem Vulkanausbruch gebeutelt wurde, dass viele Menschen ihr Zuhause verloren haben, warum kommt man denn auf die Idee sich dann ausgerechnet diese Insel als Auswandernziel aufzusuchen?

Und auch von unserem Nachbarn finde ich es dreist, dass er das so herum posaunt, es steht doch noch gar nichts fest und mein Mann hat ihm das beiläufig als Freund erzählt.

Ach irgendwie ärgert mich das gerade sehr


Ich dachte, ihr wärt auch ausgewandert? Oder habe ich das falsch verstanden und ihr seid Einheimische, die sehr gut deutsch sprechen? Ich finde zwar auch, dass es aktuell nicht geschickt ist, auszuwandern, aber demjenigen war die Tragweite vielleicht auch nicht so bewusst und er war vom Ausbrauch auch eher fasziniert?
Also so richtig kann ich keinen deiner Posts mehr verstehen. Ich lese ja schon lange nur noch still mit, weil ich anfangs so gerügt und mundtot wurde.
Jetzt schreibst du selbst, dass du die Tragweite noch immer nicht richtig fassen kannst. Das ist aber genau das was ich und auch einige andere anfangs zu bedenken gegeben haben und dass es eigentlich eine Katastrophe ist. Da schriebst du doch, dass es nur etwa 1000 oder 2000 Menschen betreffe, nicht so viele. Das Leben ist ganz normal usw.
Wenn alle Gaffer und Faszinierten jetzt 10 Euro geben würden, wäre allen Opfern finanziell wahrscheinlich gut geholfen.


Ich muss gestehen, dass ich ähnlich verwirrt bin.
Als wir zu Beginn gewagt haben zu sagen, dass wir es ziemlich erschreckend finden, wie man sich so an diesem Naturschauspiel erfreuen kann, dass vielen, vielen Menschen die Existenz raubt, wurden wir angegangen, dass wir völlig übertreiben, weil wir ja nur die Bilder aus dem Deutschen Fernsehen kennen. So schlimm wäre das alles gar nicht und ausserdem gäbe es doch Versicherungen.
Und jetzt, welch Überraschung, ist es doch alles eine ziemliche Katastrophe für die Menschen dort?


Kein Mensch hat gesagt, dass nicht vielen Menschen die Existenz genommen wird.
Staatliche Hilfen und Spenden kommen. Trotzdem ist da natürlich viel Geduld, Eigeninitiative und Trauer im Spiel.

Aber, natürlich ist das eine Mischung aus völliger Faszination und der Blick auf die Katastrophe, die jetzt eben behoben werden muss, so gut es geht. Warum sollte sie davon nicht berichten? Ist doch von Anfang an logisch gewesen, dass Häuser und Straßen vernichtet werden. Sie hat immer davon berichtet, wie der Strom wandert.

Der Vulkanausbruch selber ist ein irres und tolles Naturschauspiel gewesen. Die Menschen WUSSTEN, dass so ein Ausbruch kommen wird.
Auch jetzt werden viele dorthin zurück ziehen, obwohl in den nächsten Jahrzehnten sicher wieder so ein Ausbruch folgen wird.

Und die Situation von Palabras mit einem potentiellen Auswanderer zu vergleichen ist doch ein Witz. Also wer da den Unterschied nicht erkennt, sollte vllt weiter ruhig sein.
Sie war lange vor dem Ausbruch auf der Insel. Sie blieb während dem Aubruch dort und ihr Mann hat gut mit angepackt.
Jetzt gerade diese Insel zur Auswanderung aussuchen, obwohl dort schon Einheimische nach einer festen Bleibe suchen, das ist kackfrech und schäbig. Ich hoffe, der Typ kriegt auf dieser Insel gar nichts. Soll er nach Mallorca oder sonst wo hin. Solche Sekten-Freischulen findet man in Spanien überall.
Sie schrieb übrigens, dass auf ihrer Seite der Insel das Leben ganz normal weiter läuft, weil alle ja so Angst um sie hatten. Das hat sie gut beschrieben und erläutert, warum die Menschen bei ihr eben nicht abhauen. Es war schlichtweg nicht nötig, weil sie nicht betroffen waren.


Ändert nichts daran, dass alle, die sich hier von Anfang an kritisch geäussert und gesagt haben, dass das eben für viele NICHT so einfach wegzustecken sein wird, fast schon belächelt worden.
Dass sie davon berichtet hat, hat nie jemanden gestört. Sauer aufgestossen war die Tatsache, dass es zu Beginn als freudiges Ereignis hingestellt wurde.
Mich persönlich schockiert es null, dass die Hilfen da jetzt so schleppend fliessen und es sich alles für die betroffenen Bewohner unakzeptabel lange zieht. Denn genau das ist ja das, was wir hier von Anfang an gesagt haben.
Da ist nix mit:"Ach, wenn das vorbei ist, zahlt die Versicherung und ratzfatz ist alles wieder schick."
Alaska
18847 Beiträge
10.02.2022 13:59
Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Irgendjemand:

...


Ich muss gestehen, dass ich ähnlich verwirrt bin.
Als wir zu Beginn gewagt haben zu sagen, dass wir es ziemlich erschreckend finden, wie man sich so an diesem Naturschauspiel erfreuen kann, dass vielen, vielen Menschen die Existenz raubt, wurden wir angegangen, dass wir völlig übertreiben, weil wir ja nur die Bilder aus dem Deutschen Fernsehen kennen. So schlimm wäre das alles gar nicht und ausserdem gäbe es doch Versicherungen.
Und jetzt, welch Überraschung, ist es doch alles eine ziemliche Katastrophe für die Menschen dort?


Kein Mensch hat gesagt, dass nicht vielen Menschen die Existenz genommen wird.
Staatliche Hilfen und Spenden kommen. Trotzdem ist da natürlich viel Geduld, Eigeninitiative und Trauer im Spiel.

Aber, natürlich ist das eine Mischung aus völliger Faszination und der Blick auf die Katastrophe, die jetzt eben behoben werden muss, so gut es geht. Warum sollte sie davon nicht berichten? Ist doch von Anfang an logisch gewesen, dass Häuser und Straßen vernichtet werden. Sie hat immer davon berichtet, wie der Strom wandert.

Der Vulkanausbruch selber ist ein irres und tolles Naturschauspiel gewesen. Die Menschen WUSSTEN, dass so ein Ausbruch kommen wird.
Auch jetzt werden viele dorthin zurück ziehen, obwohl in den nächsten Jahrzehnten sicher wieder so ein Ausbruch folgen wird.

Und die Situation von Palabras mit einem potentiellen Auswanderer zu vergleichen ist doch ein Witz. Also wer da den Unterschied nicht erkennt, sollte vllt weiter ruhig sein.
Sie war lange vor dem Ausbruch auf der Insel. Sie blieb während dem Aubruch dort und ihr Mann hat gut mit angepackt.
Jetzt gerade diese Insel zur Auswanderung aussuchen, obwohl dort schon Einheimische nach einer festen Bleibe suchen, das ist kackfrech und schäbig. Ich hoffe, der Typ kriegt auf dieser Insel gar nichts. Soll er nach Mallorca oder sonst wo hin. Solche Sekten-Freischulen findet man in Spanien überall.
Sie schrieb übrigens, dass auf ihrer Seite der Insel das Leben ganz normal weiter läuft, weil alle ja so Angst um sie hatten. Das hat sie gut beschrieben und erläutert, warum die Menschen bei ihr eben nicht abhauen. Es war schlichtweg nicht nötig, weil sie nicht betroffen waren.


Ändert nichts daran, dass alle, die sich hier von Anfang an kritisch geäussert und gesagt haben, dass das eben für viele NICHT so einfach wegzustecken sein wird, fast schon belächelt worden.
Dass sie davon berichtet hat, hat nie jemanden gestört. Sauer aufgestossen war die Tatsache, dass es zu Beginn als freudiges Ereignis hingestellt wurde.
Mich persönlich schockiert es null, dass die Hilfen da jetzt so schleppend fliessen und es sich alles für die betroffenen Bewohner unakzeptabel lange zieht. Denn genau das ist ja das, was wir hier von Anfang an gesagt haben.
Da ist nix mit:"Ach, wenn das vorbei ist, zahlt die Versicherung und ratzfatz ist alles wieder schick."


Nein, es wurde lediglich argumentiert, warum sich das Mitleid (bei mir zb) in Grenzen hält, weil sie wusste , wo sie gebaut hatten. Und dass def. Hilfen kommen, Verisicherungen gibt es auch. Muss man halt auch abschließen. Aber da wird keiner auf Dauer damit allein gelassen.

Dennoch war das ein unglaubliches Naturschauspiel, absolut faszinierend und wunderschön. Ein wichtiger Teil unserer Erde. Und da haben wir ständig begründet, warum wir das ao emfpinden können, obwohl Menschen ihr Haus verlieren.
Da rück ich auch nicht davon ab, das sind zwei paar Schuhe.

Selbst die Aufräumarbeiten sind faszinierend. Diese massigen Lavaströme, die erkaltet scheinen, es aber nicht sind.
Von ratzfatz sprach sicher nie jemand.
Palabras2
725 Beiträge
10.02.2022 14:12
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras2:

Bin gerade etwas aufgewühlt. Während ich hier den Post an Regentonne abgeschickt habe klopft es bei uns an der Tür.

Steht ein Mann mit seiner Frau und einem Kind vor der Tür. Er wäre von unserem Nachbarn geschickt worden der ihm erzählt hätte, dass wir in absehbarer Zeit ausziehen wollen würden

Mein Mann hat einen Job auf Gran Canaria angenommen, aber noch ist nicht fix wann bzw ob wir auch umziehen, er will erstmal vor gehen alles abklären und über die Probezeit erstmal schauen ob es für ihn mit der Arbeit überhaupt klappt.

Hab ihm dann erklärt, dass noch nix absehbar ist, und dass wenn wir umziehen sollten, dann wahrscheinlich erst in den Sommerferien. Ich fragte ihn dann wo sie denn herkommen. Sagt er aus Deutschland wir wollen hier auf die Insel auswandern, wir haben 3 Kinder und suchen was zur Miete hier auf der Insel. Ist aber nicht so leicht.

Sag ich, dass ich mir vorstellen könne dass es für ihn schwer wäre was zu finden, dass gerade sehr viele Menschen eine Unterkunft suchen, dass hier viele obdachlos geworden sind. Ich habe ihm erzählt, dass hier fast wöchentlich Menschen aus den betroffenen Gebiet herkommen und fragen würden ob jemand wisse wo es noch ein freies Haus oder eine freie Wohnung gäbe. Ich erzählte ihm, dass wir selbst Freubde haben, die bei Freunden untergekommen sind und alles beim Ausbruch verloren haben, dass sie keine Kinder haben und sie dennoch einfach nichts finden, weil es gerade überall auf der Insel an Wohnraum mangelt.

Sagt er, naja, ist halt so wer zuerst kommt malt zuerst. Musste ich leicht grinsen und sagte, dass ich da eh keinen Einfluss auf die Entscheidung habe, dass das unser Vermieter entscheidet, der übrigens Palmero ist und selbst auch betroffene Familie und Freunde hat.

Er wollte mir dann erzählen wie schrecklich es doch aber wäre in Deutschland zu leben und dass es auch für sie dringend sei, dass sie hier Fuß fassen, weil eine Tochter von ihnen hier schon zur Schule geht und deutet auf die alternative Schule ein Stück weiter unten (eine illegale Schule ohne Genehmigungen)

Ich hab nur mit den Schultern geguckt und noch mal betont, dass wir gar nicht wissen ob und wenn dann wann umziehen würden und dass er sich wenn es soweit ist an unseren Vermieter wenden muss.

Ich finde das irgendwie gerade etwas dreist. Ich weiß nicht ob es mein Recht ist so zu empfinden. Aber es ist doch überall bekannt, dass diese Insel gerade von einem Vulkanausbruch gebeutelt wurde, dass viele Menschen ihr Zuhause verloren haben, warum kommt man denn auf die Idee sich dann ausgerechnet diese Insel als Auswandernziel aufzusuchen?

Und auch von unserem Nachbarn finde ich es dreist, dass er das so herum posaunt, es steht doch noch gar nichts fest und mein Mann hat ihm das beiläufig als Freund erzählt.

Ach irgendwie ärgert mich das gerade sehr


Ich dachte, ihr wärt auch ausgewandert? Oder habe ich das falsch verstanden und ihr seid Einheimische, die sehr gut deutsch sprechen? Ich finde zwar auch, dass es aktuell nicht geschickt ist, auszuwandern, aber demjenigen war die Tragweite vielleicht auch nicht so bewusst und er war vom Ausbrauch auch eher fasziniert?
Also so richtig kann ich keinen deiner Posts mehr verstehen. Ich lese ja schon lange nur noch still mit, weil ich anfangs so gerügt und mundtot wurde.
Jetzt schreibst du selbst, dass du die Tragweite noch immer nicht richtig fassen kannst. Das ist aber genau das was ich und auch einige andere anfangs zu bedenken gegeben haben und dass es eigentlich eine Katastrophe ist. Da schriebst du doch, dass es nur etwa 1000 oder 2000 Menschen betreffe, nicht so viele. Das Leben ist ganz normal usw.
Wenn alle Gaffer und Faszinierten jetzt 10 Euro geben würden, wäre allen Opfern finanziell wahrscheinlich gut geholfen.


Ja, wir sind auch ausgewandert. Vor vier Jahren als noch nicht absehbar war, dass ein Vulkan ausbrechen würde und welche Folgen dass danach haben würde. Wir kämen nun aber gewiss nicht auf die Idee hier weiter nach einer neuen Bleibe zu suchen. Und bis zum Vulkanausbruch hatten wir das tatsächlich. In dem Haus in dem wir gerade wohnen kamen wir eigentlich nur notfallmäßig unter nachdem unser Haus beim Waldbrand im August 2020 völlig niederbrannte. Eigentlich ist dieses Haus viel zu klein für eine Großfamilie und auch nicht unbedingt für eine solche ausgelegt.

Vorwiegend ging es hier darum wie gefährlich der Ausbruch sei und wie ich es wagen könnte diesen faszinierend zu finden. Und die Faszination lag nicht nur auf meiner Seite sondern auch auf der Seite vieler Einheimischen und sogar Betroffenen. Oder hast du geglaubt die Fotos seien alle von mir geschossen worden, die Videos alle von mir gedreht. Es gab hier jede Menge Gruppen über Telegram, WhatsApp usw in denen gegenseitig Fotos, Videos und Informationen ausgetauscht wurde. So ein Vulkanausbruch ist und bleibt ein Naturschauspiel, dass man nicht all zu oft in seinem Leben miterleben darf. Und für das man in einer gewissen Weise auch eine Faszination entwickeln darf. Die Betroffenen waren mir aber nie und zu keinem Zeitpunkt egal. Das habe ich auch nie gesagt. Ich habe selbst Freunde die davon betroffen sind, die teilweise die Insel verlassen haben oder eben immer noch bei anderen untergekommen sind, weil sie keine neue Wohnung oder Haus finden. Nur zwei konnten in ihre Häuser zurückkehren. Mein Mann hatte sehr viele Kunden die da unten lebten. Auch er hat natürlich nun jede Menge Aufträge verloren, weil viele keinen Sinn mehr sahen, nach Deutschland zurück gingen, auf andere Inseln oder in ein anderes Land.

Und ja den Ausbruch an sich fand ich auch faszinierend, wie übrigens viele hier auf der Insel.
Wenige Tage nach dem Ausbruch kam der spanische Ministerpräsident auf die Insel und sicherte ALLEN Betroffenen schnelle unbürokratische Hilfe zu. Gut warum es nicht unbürokratisch geht kann ich verstehen. Und dass ein bürokratischer Ablauf das Wort schnell ausschließt ist mir auch klar. Er betonte mehrfach, auch bei den Besuchen danach, dass JEDER einen Anspruch auf Hilfen erhält der betroffen ist. Dass er genügend Gelder zur Verfügung stellen würde um JEDEM zu helfen. Er sagte auch sowas wie, Macht euch keine Sorgen, wir werden euch helfen mit allem was in unserer Macht steht.
Es hieß auch, dass die Inselregierung den Menschen ihre Grundstücke abkaufen würde, denn diese sind nun ja erstmal wertlos bzw können sie schlichtweg nicht genutzt werden.

Ich bin also nicht davon ausgegangen, dass ein alleinerziehendender Vater zurück in sein von der Außenwelt abgeschnittenen Haus muss, auch bin ich nicht davon ausgegangen, dass überhaupt jemand in den von Lava eingekesselten Häusern leben muss. Oder Häuser wieder bewohnbar gemacht werden sollen die ausgebrannt sind oder teilweise zerstört worden sind. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass jemand der sein Haus verloren hat nur sein Haus ersetzt bekommt und sein Grundstück eben nicht. Nein, diesen Weitblick hatte ich nicht.

Ja ich war so naiv und hab den Regierungen geglaubt, dass sie den Betroffenen helfen und zwar jedem Betroffenen. Wer hat denn einst die Baugenehmigungen erteilt um auf vulkanisch aktivem Gebiet zu bauen? Wer hat die Infrastruktur erschlossen? Doch wohl selbige?

Ich glaube dass wenige Menschen die dort bauten, Plantagen anlegten oder eine Firma gründeten damit gerechnet hatten, dass über ihren Köpfen ein Vulkan ausbricht und sie ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. Die Regierungen hätten es aber durchaus wissen können. Es gibt genügend Forscher hier auf der Insel, internationale wie nationale. Staatlich finanzierte wie auch private.
Und ich finde schon, dass eine Regierung, die nicht nur aus einer Person besteht, so wie ich das bin, eine so weitreichende Entscheidung hätte treffen können und einen besseren Weitblick hätte haben können als ich das habe.

Wie gesagt kannst du mir jetzt nicht vorhalten, dass ich Mitleid mit denen habe die nun wirklich gearscht sind und auf den Trümmern und mit ihren Trümmern ihres Lebens allein gelassen werden, denn all denen wurde auch Hilfe versprochen.

Und ich habe nie gesagt, dass den 2000 Betroffenen jeder nur 10 Euro spenden müsste und jedem wäre geholfen die Insel hat 83.000 Einwohner. Wenn 80.000 davon 10 € spenden würde wäre den 2000 Betroffenen ganz gewiss bei weitem nicht geholfen. Auch hier lebten die Menschen in richtigen Häusern und nicht in Hütten, da kommt man mit 800.000 € nicht weit.

Mir ist auch nicht bewusst gewesen, dass dieser Ausbruch Einfluss auf die Spritpreise, Lebensmittelpreise, Baumaterialen usw haben wird. Mir war auch nicht bewusst, dass Menschen die Häuser oder Wohnungen besitzen die Preise für diese nun verdoppeln oder gar verdreifachen. Nein, ganz gewiss nicht, denn so würde ich ja auch nicht handeln, hätte ich Wohnraum zu vermieten.

Aber da du das ja alles vorher wusstest, kannst du dich ja jetzt daran erfreuen und mit klugen Sprüchen um dich werfen
Alaska
18847 Beiträge
10.02.2022 14:24
Zitat von Palabras2:

Ich glaube dass wenige Menschen die dort bauten, Plantagen anlegten oder eine Firma gründeten damit gerechnet hatten, dass über ihren Köpfen ein Vulkan ausbricht und sie ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. Die Regierungen hätten es aber durchaus wissen können. Es gibt genügend Forscher hier auf der Insel, internationale wie nationale. Staatlich finanzierte wie auch private.
Und ich finde schon, dass eine Regierung, die nicht nur aus einer Person besteht, so wie ich das bin, eine so weitreichende Entscheidung hätte treffen können und einen besseren Weitblick hätte haben können als ich das habe.



Das widerum glaub ich nicht. Oder sie waren massiv naiv. Jeder weiss, was das für eine Insel ist, jeder wusste, dass der Vulkan immer wieder ausbricht.
Und es zeigt sich ja, dass nichts daraus gelernt wird, denn wieder sollen die Häuser an gleicher oder naher Stelle errichtet werden.
Wie lang geht es diesmal gut? 30 Jahre, 50 Jahre?

Die Menschen haben die Gefahr einkalkuliert. Da bin ich überzeugt von. So leben die Menschen in Neapel auch, bauen immer weiter den Hang am Vesuv hoch. Ich war ehrlich schockiert, wie da gebaut wird.
Klar, da gehört auch von der Regierung ein Verbot her. Aber ich behaupte, in Italien geht mit etwas Geld eben alles.
Ich versteh das zugegeben null. Man müsste nur einige km wegziehen. Man hätte nicht weit zur Arbeit in Neapel, man hätte den selben Strand, das selbe Meer, die gleiche Region.
Das alteingesessene ihr Haus nicht unbedingt verkaufen und hoffen, dass alles gut geht und wenn nicht, der lächerliche Notfallplan greift, ok. Aber genau in den Kessel neu zu bauen oder zu kaufen? Begreif ich nicht.
Palabras2
725 Beiträge
10.02.2022 14:38
Zitat von Alaska:

Zitat von Palabras2:

Ich glaube dass wenige Menschen die dort bauten, Plantagen anlegten oder eine Firma gründeten damit gerechnet hatten, dass über ihren Köpfen ein Vulkan ausbricht und sie ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. Die Regierungen hätten es aber durchaus wissen können. Es gibt genügend Forscher hier auf der Insel, internationale wie nationale. Staatlich finanzierte wie auch private.
Und ich finde schon, dass eine Regierung, die nicht nur aus einer Person besteht, so wie ich das bin, eine so weitreichende Entscheidung hätte treffen können und einen besseren Weitblick hätte haben können als ich das habe.



Das widerum glaub ich nicht. Oder sie waren massiv naiv. Jeder weiss, was das für eine Insel ist, jeder wusste, dass der Vulkan immer wieder ausbricht.
Und es zeigt sich ja, dass nichts daraus gelernt wird, denn wieder sollen die Häuser an gleicher oder naher Stelle errichtet werden.
Wie lang geht es diesmal gut? 30 Jahre, 50 Jahre?

Die Menschen haben die Gefahr einkalkuliert. Da bin ich überzeugt von. So leben die Menschen in Neapel auch, bauen immer weiter den Hang am Vesuv hoch. Ich war ehrlich schockiert, wie da gebaut wird.
Klar, da gehört auch von der Regierung ein Verbot her. Aber ich behaupte, in Italien geht mit etwas Geld eben alles.
Ich versteh das zugegeben null. Man müsste nur einige km wegziehen. Man hätte nicht weit zur Arbeit in Neapel, man hätte den selben Strand, das selbe Meer, die gleiche Region.
Das alteingesessene ihr Haus nicht unbedingt verkaufen und hoffen, dass alles gut geht und wenn nicht, der lächerliche Notfallplan greift, ok. Aber genau in den Kessel neu zu bauen oder zu kaufen? Begreif ich nicht.


Ich bin mir nicht sicher ob den Menschen bewusst war dass der Vulkan tatsächlich ausgerechnet dort ausbrechen wird.
Aber grundsätzlich hast du Recht jeder der hier lebt, weiß dass die Bergkette im südlichen Teil der Insel aktiv ist.
Aber für Laien ist schon schwerer abzusehen wo er ausbricht. Denn es ist kein fester Kegel der aufgehen wird so wie beim Ätna beispielsweise. Die gesamte Bergkette sitzt auf einer riesigen Magmablase und an jedem Teil dieser Kette kann sich quasi der Boden auftun und es entsteht ein neuer Vulkan Kegel. Das kann oben am Gipfel passieren, in der Mitte, unten oder auch direkt im Meer. Auf der Ostseite oder auf der Westseite, im Süden wie im Norden der Bergkette. Der letzte Kegel tat sich bspw ganz unten im Süden ziemlich in Meernähe auf. Und an sich ist auch kein Teil so dicht bebaut wie Los Llanos, El Paso und der Teil der nun eben von der Lava verschluckt wurde.

Und ja ich sehe es auch sehr kritisch, dass dort wieder gebaut werden soll, denn es wird definitiv wieder zu einem Ausbruch kommen. Die Frage ist eben nur wann.
Alaska
18847 Beiträge
10.02.2022 14:49
Zitat von Palabras2:

Zitat von Alaska:

Zitat von Palabras2:

Ich glaube dass wenige Menschen die dort bauten, Plantagen anlegten oder eine Firma gründeten damit gerechnet hatten, dass über ihren Köpfen ein Vulkan ausbricht und sie ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. Die Regierungen hätten es aber durchaus wissen können. Es gibt genügend Forscher hier auf der Insel, internationale wie nationale. Staatlich finanzierte wie auch private.
Und ich finde schon, dass eine Regierung, die nicht nur aus einer Person besteht, so wie ich das bin, eine so weitreichende Entscheidung hätte treffen können und einen besseren Weitblick hätte haben können als ich das habe.



Das widerum glaub ich nicht. Oder sie waren massiv naiv. Jeder weiss, was das für eine Insel ist, jeder wusste, dass der Vulkan immer wieder ausbricht.
Und es zeigt sich ja, dass nichts daraus gelernt wird, denn wieder sollen die Häuser an gleicher oder naher Stelle errichtet werden.
Wie lang geht es diesmal gut? 30 Jahre, 50 Jahre?

Die Menschen haben die Gefahr einkalkuliert. Da bin ich überzeugt von. So leben die Menschen in Neapel auch, bauen immer weiter den Hang am Vesuv hoch. Ich war ehrlich schockiert, wie da gebaut wird.
Klar, da gehört auch von der Regierung ein Verbot her. Aber ich behaupte, in Italien geht mit etwas Geld eben alles.
Ich versteh das zugegeben null. Man müsste nur einige km wegziehen. Man hätte nicht weit zur Arbeit in Neapel, man hätte den selben Strand, das selbe Meer, die gleiche Region.
Das alteingesessene ihr Haus nicht unbedingt verkaufen und hoffen, dass alles gut geht und wenn nicht, der lächerliche Notfallplan greift, ok. Aber genau in den Kessel neu zu bauen oder zu kaufen? Begreif ich nicht.


Ich bin mir nicht sicher ob den Menschen bewusst war dass der Vulkan tatsächlich ausgerechnet dort ausbrechen wird.
Aber grundsätzlich hast du Recht jeder der hier lebt, weiß dass die Bergkette im südlichen Teil der Insel aktiv ist.
Aber für Laien ist schon schwerer abzusehen wo er ausbricht. Denn es ist kein fester Kegel der aufgehen wird so wie beim Ätna beispielsweise. Die gesamte Bergkette sitzt auf einer riesigen Magmablase und an jedem Teil dieser Kette kann sich quasi der Boden auftun und es entsteht ein neuer Vulkan Kegel. Das kann oben am Gipfel passieren, in der Mitte, unten oder auch direkt im Meer. Auf der Ostseite oder auf der Westseite, im Süden wie im Norden der Bergkette. Der letzte Kegel tat sich bspw ganz unten im Süden ziemlich in Meernähe auf. Und an sich ist auch kein Teil so dicht bebaut wie Los Llanos, El Paso und der Teil der nun eben von der Lava verschluckt wurde.

Und ja ich sehe es auch sehr kritisch, dass dort wieder gebaut werden soll, denn es wird definitiv wieder zu einem Ausbruch kommen. Die Frage ist eben nur wann.


Aber das meine ich ja. Sie sitzen alle potentiell auf dem aktiven Vulkan. Und das wissen sie auch. Wen es dann letztendlich trifft, das ist russisch Roulette. Dass es aber jeden von ihnen in diesem Abschnitt der Insel treffen kann, also die nächsten Jahre auch die, die letztes Jahr nochmal davon gekommen sind, das wissen sie auch. Die machen jetzt halt ihre drei Kreuze, dass sie diesmal nicht getroffen wurden.
Und jetzt baut man da wieder Häuser auf.
Plantagen ja, der Boden ist einfach super ertragreich. Aber auch daneben wohnen?

Und die Menschen am Vesuv haben da ja nochmal einen anderen Nachteil. Wenn jemand bewusst auf La Palma baut, das Risiko kennt, bei einem Ausbruch eben auf staatliche Hilfen wartet und wieder von vorne beginnt, ok. Das ist einfach eine Entscheidung, die ich für mich treffen muss.
Aber am Vesuv wird das eine Stunden-, max. eine Angelegenheit von wenigen Tagen sein. Der Vulkan bricht nicht so wunderschön und "berechenbar" aus wie bei euch, der explodiert wieder und wird sicher auch pyroklastische Ströme über den Kessel schießen. Da geht es halt wirklich um hunderttausende/Millionen Menschenleben.
Und die bauen auch munter vor sich hin. Da drück ich wirklich jedem dort Lebenden die Daumen, dass sie das (und wir auch) nicht erleben müssen. Aber irgendeine Generarion ihrer (Ur)enkel etc. wird es treffen.
Palabras2
725 Beiträge
11.02.2022 00:17
Vorher: (zumindest fast ein wenig ist der Lavaberg schon etwas abgetragen, der war richtig vorher natürlich höher, ich habe aber kein besseren Vergleisbild von dieser Stelle gefunden. Das Drohnenvideo startet an der gleichen Stelle und ist richtig vorher)

Nacher:

11.02.2022 00:56
Zitat von Palabras2:

Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras2:

Bin gerade etwas aufgewühlt. Während ich hier den Post an Regentonne abgeschickt habe klopft es bei uns an der Tür.

Steht ein Mann mit seiner Frau und einem Kind vor der Tür. Er wäre von unserem Nachbarn geschickt worden der ihm erzählt hätte, dass wir in absehbarer Zeit ausziehen wollen würden

Mein Mann hat einen Job auf Gran Canaria angenommen, aber noch ist nicht fix wann bzw ob wir auch umziehen, er will erstmal vor gehen alles abklären und über die Probezeit erstmal schauen ob es für ihn mit der Arbeit überhaupt klappt.

Hab ihm dann erklärt, dass noch nix absehbar ist, und dass wenn wir umziehen sollten, dann wahrscheinlich erst in den Sommerferien. Ich fragte ihn dann wo sie denn herkommen. Sagt er aus Deutschland wir wollen hier auf die Insel auswandern, wir haben 3 Kinder und suchen was zur Miete hier auf der Insel. Ist aber nicht so leicht.

Sag ich, dass ich mir vorstellen könne dass es für ihn schwer wäre was zu finden, dass gerade sehr viele Menschen eine Unterkunft suchen, dass hier viele obdachlos geworden sind. Ich habe ihm erzählt, dass hier fast wöchentlich Menschen aus den betroffenen Gebiet herkommen und fragen würden ob jemand wisse wo es noch ein freies Haus oder eine freie Wohnung gäbe. Ich erzählte ihm, dass wir selbst Freubde haben, die bei Freunden untergekommen sind und alles beim Ausbruch verloren haben, dass sie keine Kinder haben und sie dennoch einfach nichts finden, weil es gerade überall auf der Insel an Wohnraum mangelt.

Sagt er, naja, ist halt so wer zuerst kommt malt zuerst. Musste ich leicht grinsen und sagte, dass ich da eh keinen Einfluss auf die Entscheidung habe, dass das unser Vermieter entscheidet, der übrigens Palmero ist und selbst auch betroffene Familie und Freunde hat.

Er wollte mir dann erzählen wie schrecklich es doch aber wäre in Deutschland zu leben und dass es auch für sie dringend sei, dass sie hier Fuß fassen, weil eine Tochter von ihnen hier schon zur Schule geht und deutet auf die alternative Schule ein Stück weiter unten (eine illegale Schule ohne Genehmigungen)

Ich hab nur mit den Schultern geguckt und noch mal betont, dass wir gar nicht wissen ob und wenn dann wann umziehen würden und dass er sich wenn es soweit ist an unseren Vermieter wenden muss.

Ich finde das irgendwie gerade etwas dreist. Ich weiß nicht ob es mein Recht ist so zu empfinden. Aber es ist doch überall bekannt, dass diese Insel gerade von einem Vulkanausbruch gebeutelt wurde, dass viele Menschen ihr Zuhause verloren haben, warum kommt man denn auf die Idee sich dann ausgerechnet diese Insel als Auswandernziel aufzusuchen?

Und auch von unserem Nachbarn finde ich es dreist, dass er das so herum posaunt, es steht doch noch gar nichts fest und mein Mann hat ihm das beiläufig als Freund erzählt.

Ach irgendwie ärgert mich das gerade sehr


Ich dachte, ihr wärt auch ausgewandert? Oder habe ich das falsch verstanden und ihr seid Einheimische, die sehr gut deutsch sprechen? Ich finde zwar auch, dass es aktuell nicht geschickt ist, auszuwandern, aber demjenigen war die Tragweite vielleicht auch nicht so bewusst und er war vom Ausbrauch auch eher fasziniert?
Also so richtig kann ich keinen deiner Posts mehr verstehen. Ich lese ja schon lange nur noch still mit, weil ich anfangs so gerügt und mundtot wurde.
Jetzt schreibst du selbst, dass du die Tragweite noch immer nicht richtig fassen kannst. Das ist aber genau das was ich und auch einige andere anfangs zu bedenken gegeben haben und dass es eigentlich eine Katastrophe ist. Da schriebst du doch, dass es nur etwa 1000 oder 2000 Menschen betreffe, nicht so viele. Das Leben ist ganz normal usw.
Wenn alle Gaffer und Faszinierten jetzt 10 Euro geben würden, wäre allen Opfern finanziell wahrscheinlich gut geholfen.


Ja, wir sind auch ausgewandert. Vor vier Jahren als noch nicht absehbar war, dass ein Vulkan ausbrechen würde und welche Folgen dass danach haben würde. Wir kämen nun aber gewiss nicht auf die Idee hier weiter nach einer neuen Bleibe zu suchen. Und bis zum Vulkanausbruch hatten wir das tatsächlich. In dem Haus in dem wir gerade wohnen kamen wir eigentlich nur notfallmäßig unter nachdem unser Haus beim Waldbrand im August 2020 völlig niederbrannte. Eigentlich ist dieses Haus viel zu klein für eine Großfamilie und auch nicht unbedingt für eine solche ausgelegt.

Vorwiegend ging es hier darum wie gefährlich der Ausbruch sei und wie ich es wagen könnte diesen faszinierend zu finden. Und die Faszination lag nicht nur auf meiner Seite sondern auch auf der Seite vieler Einheimischen und sogar Betroffenen. Oder hast du geglaubt die Fotos seien alle von mir geschossen worden, die Videos alle von mir gedreht. Es gab hier jede Menge Gruppen über Telegram, WhatsApp usw in denen gegenseitig Fotos, Videos und Informationen ausgetauscht wurde. So ein Vulkanausbruch ist und bleibt ein Naturschauspiel, dass man nicht all zu oft in seinem Leben miterleben darf. Und für das man in einer gewissen Weise auch eine Faszination entwickeln darf. Die Betroffenen waren mir aber nie und zu keinem Zeitpunkt egal. Das habe ich auch nie gesagt. Ich habe selbst Freunde die davon betroffen sind, die teilweise die Insel verlassen haben oder eben immer noch bei anderen untergekommen sind, weil sie keine neue Wohnung oder Haus finden. Nur zwei konnten in ihre Häuser zurückkehren. Mein Mann hatte sehr viele Kunden die da unten lebten. Auch er hat natürlich nun jede Menge Aufträge verloren, weil viele keinen Sinn mehr sahen, nach Deutschland zurück gingen, auf andere Inseln oder in ein anderes Land.

Und ja den Ausbruch an sich fand ich auch faszinierend, wie übrigens viele hier auf der Insel.
Wenige Tage nach dem Ausbruch kam der spanische Ministerpräsident auf die Insel und sicherte ALLEN Betroffenen schnelle unbürokratische Hilfe zu. Gut warum es nicht unbürokratisch geht kann ich verstehen. Und dass ein bürokratischer Ablauf das Wort schnell ausschließt ist mir auch klar. Er betonte mehrfach, auch bei den Besuchen danach, dass JEDER einen Anspruch auf Hilfen erhält der betroffen ist. Dass er genügend Gelder zur Verfügung stellen würde um JEDEM zu helfen. Er sagte auch sowas wie, Macht euch keine Sorgen, wir werden euch helfen mit allem was in unserer Macht steht.
Es hieß auch, dass die Inselregierung den Menschen ihre Grundstücke abkaufen würde, denn diese sind nun ja erstmal wertlos bzw können sie schlichtweg nicht genutzt werden.

Ich bin also nicht davon ausgegangen, dass ein alleinerziehendender Vater zurück in sein von der Außenwelt abgeschnittenen Haus muss, auch bin ich nicht davon ausgegangen, dass überhaupt jemand in den von Lava eingekesselten Häusern leben muss. Oder Häuser wieder bewohnbar gemacht werden sollen die ausgebrannt sind oder teilweise zerstört worden sind. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass jemand der sein Haus verloren hat nur sein Haus ersetzt bekommt und sein Grundstück eben nicht. Nein, diesen Weitblick hatte ich nicht.

Ja ich war so naiv und hab den Regierungen geglaubt, dass sie den Betroffenen helfen und zwar jedem Betroffenen. Wer hat denn einst die Baugenehmigungen erteilt um auf vulkanisch aktivem Gebiet zu bauen? Wer hat die Infrastruktur erschlossen? Doch wohl selbige?

Ich glaube dass wenige Menschen die dort bauten, Plantagen anlegten oder eine Firma gründeten damit gerechnet hatten, dass über ihren Köpfen ein Vulkan ausbricht und sie ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. Die Regierungen hätten es aber durchaus wissen können. Es gibt genügend Forscher hier auf der Insel, internationale wie nationale. Staatlich finanzierte wie auch private.
Und ich finde schon, dass eine Regierung, die nicht nur aus einer Person besteht, so wie ich das bin, eine so weitreichende Entscheidung hätte treffen können und einen besseren Weitblick hätte haben können als ich das habe.

Wie gesagt kannst du mir jetzt nicht vorhalten, dass ich Mitleid mit denen habe die nun wirklich gearscht sind und auf den Trümmern und mit ihren Trümmern ihres Lebens allein gelassen werden, denn all denen wurde auch Hilfe versprochen.

Und ich habe nie gesagt, dass den 2000 Betroffenen jeder nur 10 Euro spenden müsste und jedem wäre geholfen die Insel hat 83.000 Einwohner. Wenn 80.000 davon 10 € spenden würde wäre den 2000 Betroffenen ganz gewiss bei weitem nicht geholfen. Auch hier lebten die Menschen in richtigen Häusern und nicht in Hütten, da kommt man mit 800.000 € nicht weit.

Mir ist auch nicht bewusst gewesen, dass dieser Ausbruch Einfluss auf die Spritpreise, Lebensmittelpreise, Baumaterialen usw haben wird. Mir war auch nicht bewusst, dass Menschen die Häuser oder Wohnungen besitzen die Preise für diese nun verdoppeln oder gar verdreifachen. Nein, ganz gewiss nicht, denn so würde ich ja auch nicht handeln, hätte ich Wohnraum zu vermieten.

Aber da du das ja alles vorher wusstest, kannst du dich ja jetzt daran erfreuen und mit klugen Sprüchen um dich werfen


Ich zitiere nur mal ein paar Stellen der ersten Seiten:

Zitat:
Wer dort baut oder kauft, tut dies mit diesem Bewusstsein und ist entsprechend versichert. Viele Freunde und Bekannte von uns leben dort und wir wissen es von ihnen persönlich. Es wurden 2000 Menschen gezielt evakuiert, von knapp 50.000 die rund um den Vulkan wohnen. Es ist das meistbewohnteste Gebiert der Insel. Die Leute haben seit 10 Tagen Zeit ihr hab und Gut im Sicherheit zu bringen und für sich selbst eine sichere Unterkunft zu finden. Dazu wurde die Bevölkerung auch 10 Tage lang vorbereitet. Niemandem trifft es unerwartet. Der Ausbruch würde hier von den meisten Menschen mit großer Spannung erwartet.


Zitat:
Also alle die wir kennen, und das sind nicht wenige, der größte Teil der Bevölkerung lebt dort, haben alle damit gerechnet haben sich entsprechen versichert und vorgesorgt. Wir haben gerade selbst Freunde die evakuiert worden hier aufgenommen. Von denen heult hier keiner, ganz im Gegenteil. Sie sind früh auf den Beinen um die 45 Minuten bis zur Stelle an den man gut beobachten kann zu fahren.
Unsere palmerischer Nachbarn haben für heute Nachmittag zusammen mit anderen Freunden ein Picknick dort geplant.


Zitat:
Die Höhe der Menschen die evakuiert wurden ist derartig nach oben geschraubt, dass auch uns der Atem stockte und außerdem wird verschwiegen weshalb die meisten Menschen hauptsächlich evakuiert werden, nämlich weil Zufahrtsstraßen von der Lava überrollt werden und weil alle die weiter südlich auf der Insel leben sonst nicht mehr aus ihren Orten kämen, nicht mehr einkaufen, arbeiten usw könnten. Dabei ist ihr Ort vom Lava Strom gar nicht betroffen. Bitte, es wird doch immer wieder betont, glaubt doch nicht einfach blind was in den Medien berichtet wird, nehmt es doch nicht einfach zu euch und glaubt ihr wüsstet Bescheid und könntet nun von eurer Couch aus beurteilen was hier gerade los ist, wie die Bevölkerung denkt und lebt.


Glaubt man also deinen Worten der ersten Seiten, verstehe ich jetzt weder deine Unfassbarkeit noch die Verzweiflung der betroffenen Anwohner. Es waren doch nur eine Handvoll, alle wussten Bescheid, alle waren versichert und die deutschen Medien war eine einzige Lügenpresse.

Und nein, natürlich hätte ich vorher nicht im Detail sagen können, was nun alles auf die Menschen der Insel zukommt. Natürlich nicht. Aber, dass da Menschen ihr gesamtes Hab und Gut verlieren und dass sie nicht alles versichern können und die Not danach groß sein wird, das war mir klar. Und das war auch allen anderen klar, die am Anfang hier kritisiert haben.
Und das gerettete Kätzchen ist süß und freut mich, aber die 200 anderen sind elendig verbrannt. Und Sorry, das finde ich zu keinem Zeitpunkt faszinierend und das ist mir auch von Anfang an bewusst gewesen.
11.02.2022 07:36
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras2:

Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Palabras2:

Bin gerade etwas aufgewühlt. Während ich hier den Post an Regentonne abgeschickt habe klopft es bei uns an der Tür.

Steht ein Mann mit seiner Frau und einem Kind vor der Tür. Er wäre von unserem Nachbarn geschickt worden der ihm erzählt hätte, dass wir in absehbarer Zeit ausziehen wollen würden

Mein Mann hat einen Job auf Gran Canaria angenommen, aber noch ist nicht fix wann bzw ob wir auch umziehen, er will erstmal vor gehen alles abklären und über die Probezeit erstmal schauen ob es für ihn mit der Arbeit überhaupt klappt.

Hab ihm dann erklärt, dass noch nix absehbar ist, und dass wenn wir umziehen sollten, dann wahrscheinlich erst in den Sommerferien. Ich fragte ihn dann wo sie denn herkommen. Sagt er aus Deutschland wir wollen hier auf die Insel auswandern, wir haben 3 Kinder und suchen was zur Miete hier auf der Insel. Ist aber nicht so leicht.

Sag ich, dass ich mir vorstellen könne dass es für ihn schwer wäre was zu finden, dass gerade sehr viele Menschen eine Unterkunft suchen, dass hier viele obdachlos geworden sind. Ich habe ihm erzählt, dass hier fast wöchentlich Menschen aus den betroffenen Gebiet herkommen und fragen würden ob jemand wisse wo es noch ein freies Haus oder eine freie Wohnung gäbe. Ich erzählte ihm, dass wir selbst Freubde haben, die bei Freunden untergekommen sind und alles beim Ausbruch verloren haben, dass sie keine Kinder haben und sie dennoch einfach nichts finden, weil es gerade überall auf der Insel an Wohnraum mangelt.

Sagt er, naja, ist halt so wer zuerst kommt malt zuerst. Musste ich leicht grinsen und sagte, dass ich da eh keinen Einfluss auf die Entscheidung habe, dass das unser Vermieter entscheidet, der übrigens Palmero ist und selbst auch betroffene Familie und Freunde hat.

Er wollte mir dann erzählen wie schrecklich es doch aber wäre in Deutschland zu leben und dass es auch für sie dringend sei, dass sie hier Fuß fassen, weil eine Tochter von ihnen hier schon zur Schule geht und deutet auf die alternative Schule ein Stück weiter unten (eine illegale Schule ohne Genehmigungen)

Ich hab nur mit den Schultern geguckt und noch mal betont, dass wir gar nicht wissen ob und wenn dann wann umziehen würden und dass er sich wenn es soweit ist an unseren Vermieter wenden muss.

Ich finde das irgendwie gerade etwas dreist. Ich weiß nicht ob es mein Recht ist so zu empfinden. Aber es ist doch überall bekannt, dass diese Insel gerade von einem Vulkanausbruch gebeutelt wurde, dass viele Menschen ihr Zuhause verloren haben, warum kommt man denn auf die Idee sich dann ausgerechnet diese Insel als Auswandernziel aufzusuchen?

Und auch von unserem Nachbarn finde ich es dreist, dass er das so herum posaunt, es steht doch noch gar nichts fest und mein Mann hat ihm das beiläufig als Freund erzählt.

Ach irgendwie ärgert mich das gerade sehr


Ich dachte, ihr wärt auch ausgewandert? Oder habe ich das falsch verstanden und ihr seid Einheimische, die sehr gut deutsch sprechen? Ich finde zwar auch, dass es aktuell nicht geschickt ist, auszuwandern, aber demjenigen war die Tragweite vielleicht auch nicht so bewusst und er war vom Ausbrauch auch eher fasziniert?
Also so richtig kann ich keinen deiner Posts mehr verstehen. Ich lese ja schon lange nur noch still mit, weil ich anfangs so gerügt und mundtot wurde.
Jetzt schreibst du selbst, dass du die Tragweite noch immer nicht richtig fassen kannst. Das ist aber genau das was ich und auch einige andere anfangs zu bedenken gegeben haben und dass es eigentlich eine Katastrophe ist. Da schriebst du doch, dass es nur etwa 1000 oder 2000 Menschen betreffe, nicht so viele. Das Leben ist ganz normal usw.
Wenn alle Gaffer und Faszinierten jetzt 10 Euro geben würden, wäre allen Opfern finanziell wahrscheinlich gut geholfen.


Ja, wir sind auch ausgewandert. Vor vier Jahren als noch nicht absehbar war, dass ein Vulkan ausbrechen würde und welche Folgen dass danach haben würde. Wir kämen nun aber gewiss nicht auf die Idee hier weiter nach einer neuen Bleibe zu suchen. Und bis zum Vulkanausbruch hatten wir das tatsächlich. In dem Haus in dem wir gerade wohnen kamen wir eigentlich nur notfallmäßig unter nachdem unser Haus beim Waldbrand im August 2020 völlig niederbrannte. Eigentlich ist dieses Haus viel zu klein für eine Großfamilie und auch nicht unbedingt für eine solche ausgelegt.

Vorwiegend ging es hier darum wie gefährlich der Ausbruch sei und wie ich es wagen könnte diesen faszinierend zu finden. Und die Faszination lag nicht nur auf meiner Seite sondern auch auf der Seite vieler Einheimischen und sogar Betroffenen. Oder hast du geglaubt die Fotos seien alle von mir geschossen worden, die Videos alle von mir gedreht. Es gab hier jede Menge Gruppen über Telegram, WhatsApp usw in denen gegenseitig Fotos, Videos und Informationen ausgetauscht wurde. So ein Vulkanausbruch ist und bleibt ein Naturschauspiel, dass man nicht all zu oft in seinem Leben miterleben darf. Und für das man in einer gewissen Weise auch eine Faszination entwickeln darf. Die Betroffenen waren mir aber nie und zu keinem Zeitpunkt egal. Das habe ich auch nie gesagt. Ich habe selbst Freunde die davon betroffen sind, die teilweise die Insel verlassen haben oder eben immer noch bei anderen untergekommen sind, weil sie keine neue Wohnung oder Haus finden. Nur zwei konnten in ihre Häuser zurückkehren. Mein Mann hatte sehr viele Kunden die da unten lebten. Auch er hat natürlich nun jede Menge Aufträge verloren, weil viele keinen Sinn mehr sahen, nach Deutschland zurück gingen, auf andere Inseln oder in ein anderes Land.

Und ja den Ausbruch an sich fand ich auch faszinierend, wie übrigens viele hier auf der Insel.
Wenige Tage nach dem Ausbruch kam der spanische Ministerpräsident auf die Insel und sicherte ALLEN Betroffenen schnelle unbürokratische Hilfe zu. Gut warum es nicht unbürokratisch geht kann ich verstehen. Und dass ein bürokratischer Ablauf das Wort schnell ausschließt ist mir auch klar. Er betonte mehrfach, auch bei den Besuchen danach, dass JEDER einen Anspruch auf Hilfen erhält der betroffen ist. Dass er genügend Gelder zur Verfügung stellen würde um JEDEM zu helfen. Er sagte auch sowas wie, Macht euch keine Sorgen, wir werden euch helfen mit allem was in unserer Macht steht.
Es hieß auch, dass die Inselregierung den Menschen ihre Grundstücke abkaufen würde, denn diese sind nun ja erstmal wertlos bzw können sie schlichtweg nicht genutzt werden.

Ich bin also nicht davon ausgegangen, dass ein alleinerziehendender Vater zurück in sein von der Außenwelt abgeschnittenen Haus muss, auch bin ich nicht davon ausgegangen, dass überhaupt jemand in den von Lava eingekesselten Häusern leben muss. Oder Häuser wieder bewohnbar gemacht werden sollen die ausgebrannt sind oder teilweise zerstört worden sind. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass jemand der sein Haus verloren hat nur sein Haus ersetzt bekommt und sein Grundstück eben nicht. Nein, diesen Weitblick hatte ich nicht.

Ja ich war so naiv und hab den Regierungen geglaubt, dass sie den Betroffenen helfen und zwar jedem Betroffenen. Wer hat denn einst die Baugenehmigungen erteilt um auf vulkanisch aktivem Gebiet zu bauen? Wer hat die Infrastruktur erschlossen? Doch wohl selbige?

Ich glaube dass wenige Menschen die dort bauten, Plantagen anlegten oder eine Firma gründeten damit gerechnet hatten, dass über ihren Köpfen ein Vulkan ausbricht und sie ihrer Existenzgrundlage beraubt werden. Die Regierungen hätten es aber durchaus wissen können. Es gibt genügend Forscher hier auf der Insel, internationale wie nationale. Staatlich finanzierte wie auch private.
Und ich finde schon, dass eine Regierung, die nicht nur aus einer Person besteht, so wie ich das bin, eine so weitreichende Entscheidung hätte treffen können und einen besseren Weitblick hätte haben können als ich das habe.

Wie gesagt kannst du mir jetzt nicht vorhalten, dass ich Mitleid mit denen habe die nun wirklich gearscht sind und auf den Trümmern und mit ihren Trümmern ihres Lebens allein gelassen werden, denn all denen wurde auch Hilfe versprochen.

Und ich habe nie gesagt, dass den 2000 Betroffenen jeder nur 10 Euro spenden müsste und jedem wäre geholfen die Insel hat 83.000 Einwohner. Wenn 80.000 davon 10 € spenden würde wäre den 2000 Betroffenen ganz gewiss bei weitem nicht geholfen. Auch hier lebten die Menschen in richtigen Häusern und nicht in Hütten, da kommt man mit 800.000 € nicht weit.

Mir ist auch nicht bewusst gewesen, dass dieser Ausbruch Einfluss auf die Spritpreise, Lebensmittelpreise, Baumaterialen usw haben wird. Mir war auch nicht bewusst, dass Menschen die Häuser oder Wohnungen besitzen die Preise für diese nun verdoppeln oder gar verdreifachen. Nein, ganz gewiss nicht, denn so würde ich ja auch nicht handeln, hätte ich Wohnraum zu vermieten.

Aber da du das ja alles vorher wusstest, kannst du dich ja jetzt daran erfreuen und mit klugen Sprüchen um dich werfen


Ich zitiere nur mal ein paar Stellen der ersten Seiten:

Zitat:
Wer dort baut oder kauft, tut dies mit diesem Bewusstsein und ist entsprechend versichert. Viele Freunde und Bekannte von uns leben dort und wir wissen es von ihnen persönlich. Es wurden 2000 Menschen gezielt evakuiert, von knapp 50.000 die rund um den Vulkan wohnen. Es ist das meistbewohnteste Gebiert der Insel. Die Leute haben seit 10 Tagen Zeit ihr hab und Gut im Sicherheit zu bringen und für sich selbst eine sichere Unterkunft zu finden. Dazu wurde die Bevölkerung auch 10 Tage lang vorbereitet. Niemandem trifft es unerwartet. Der Ausbruch würde hier von den meisten Menschen mit großer Spannung erwartet.


Zitat:
Also alle die wir kennen, und das sind nicht wenige, der größte Teil der Bevölkerung lebt dort, haben alle damit gerechnet haben sich entsprechen versichert und vorgesorgt. Wir haben gerade selbst Freunde die evakuiert worden hier aufgenommen. Von denen heult hier keiner, ganz im Gegenteil. Sie sind früh auf den Beinen um die 45 Minuten bis zur Stelle an den man gut beobachten kann zu fahren.
Unsere palmerischer Nachbarn haben für heute Nachmittag zusammen mit anderen Freunden ein Picknick dort geplant.


Zitat:
Die Höhe der Menschen die evakuiert wurden ist derartig nach oben geschraubt, dass auch uns der Atem stockte und außerdem wird verschwiegen weshalb die meisten Menschen hauptsächlich evakuiert werden, nämlich weil Zufahrtsstraßen von der Lava überrollt werden und weil alle die weiter südlich auf der Insel leben sonst nicht mehr aus ihren Orten kämen, nicht mehr einkaufen, arbeiten usw könnten. Dabei ist ihr Ort vom Lava Strom gar nicht betroffen. Bitte, es wird doch immer wieder betont, glaubt doch nicht einfach blind was in den Medien berichtet wird, nehmt es doch nicht einfach zu euch und glaubt ihr wüsstet Bescheid und könntet nun von eurer Couch aus beurteilen was hier gerade los ist, wie die Bevölkerung denkt und lebt.


Glaubt man also deinen Worten der ersten Seiten, verstehe ich jetzt weder deine Unfassbarkeit noch die Verzweiflung der betroffenen Anwohner. Es waren doch nur eine Handvoll, alle wussten Bescheid, alle waren versichert und die deutschen Medien war eine einzige Lügenpresse.

Und nein, natürlich hätte ich vorher nicht im Detail sagen können, was nun alles auf die Menschen der Insel zukommt. Natürlich nicht. Aber, dass da Menschen ihr gesamtes Hab und Gut verlieren und dass sie nicht alles versichern können und die Not danach groß sein wird, das war mir klar. Und das war auch allen anderen klar, die am Anfang hier kritisiert haben.
Und das gerettete Kätzchen ist süß und freut mich, aber die 200 anderen sind elendig verbrannt. Und Sorry, das finde ich zu keinem Zeitpunkt faszinierend und das ist mir auch von Anfang an bewusst gewesen.

Warum liest du denn dann überhaupt hier mit? Ehrlich, wenn du die Berichterstattung hier von Anfang an fragwürdig fandest, dann erspare sie dir doch einfach.

Palabras schreibt hier keine wissenschaftliche Hausarbeit, keinen Schadensbericht, kein Protokoll, kein Gutachten, keine Reportage - nein, sie erzählt von ihrem Leben und von ihrer erlebten Realität auf einer Insel mit aktivem Vulkan. Das darf subjektiv, emotional beeinflusst, fehlerhaft, sprunghaft, wenig vorausschauend etc.pp sein. Sie spiegelt doch auch die Stimmung auf der Insel wieder: Von "Hurra, Aufregung!" zu "Oje, das hatten wir gar nicht bedacht". Das finde ich vollkommen okay, daran merkt man auch, dass sie das alles nicht kalt lässt.

Was du jetzt mit der Katze hast, verstehe ich einfach nicht. Was stört dich daran so? Dass andere Katzen verbrannt sein könnten? Naja, ich freue mich doch auch, wenn ein Verschütteter nach einem Erdbeben lebend geborgen werden kann. Da sag ich doch auch nicht, "Ja, aber die anderen haben es nicht geschafft", obwohl ich mir der Tragödie bewusst bin? Ich fand es tatsächlich interessant, weil ich noch nie gesehen habe, wie ein Tier wiederbelebt wird (ganz unabhängig von der Vulkanausbruchthematik).
11.02.2022 09:12
Weil Kritik nur einer Seite der Mitglieder zusteht?
11.02.2022 09:23
Zitat von Irgendjemand:

Weil Kritik nur einer Seite der Mitglieder zusteht?

Häh? Sorry, jetzt bin ich vollends raus.
11.02.2022 09:42
Zitat von Elsilein:

Zitat von Irgendjemand:

Weil Kritik nur einer Seite der Mitglieder zusteht?

Häh? Sorry, jetzt bin ich vollends raus.


Ich und andere haben am Anfang kritisiert und wurden mundtot gemacht. Und wir kritisieren jetzt und werden mundtot gemacht. Warum? Weil man nachfragt? Bestimmte plötzliche Ausführungen nicht versteht? Oder weil man zur falschen Gruppe Mitglieder gehört?
11.02.2022 10:12
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Irgendjemand:

Weil Kritik nur einer Seite der Mitglieder zusteht?

Häh? Sorry, jetzt bin ich vollends raus.


Ich und andere haben am Anfang kritisiert und wurden mundtot gemacht. Und wir kritisieren jetzt und werden mundtot gemacht. Warum? Weil man nachfragt? Bestimmte plötzliche Ausführungen nicht versteht? Oder weil man zur falschen Gruppe Mitglieder gehört?

Das ist aber eine ganz schön dramatische Darstellung, findest du nicht? Mundtot gemacht, ernsthaft? Wurdet ihr bedroht oder erpresst oder so?

Ich verstehe es wirklich nicht. Ich meine nicht einmal die Kritik selbst, die kann ich tatsächlich nachvollziehen (auch wenn ich anderer Meinung bin). Ich finde es nur ehrlicherweise sehr komisch, dass du so eine Zeit investierst für eine Art des Berichts, die offenbar nicht deinem Geschmack entspricht. Warum nicht einfach entmerken und sich über die gesparten Nerven freuen? Was bringt es dir denn, dich immer wieder so zu ärgern? Geht ja jetzt schon über viele Monate, das Ganze.

Zur falschen Mitgliedergruppe: Ich bin wirklich schlecht in Dingen, die dieses geheime interne Forenwissen betreffen. Viele "zwischenmenschliche" Dinge, die zwischen verschiedenen Usern ablaufen oder nicht ablaufen, erkenne ich einfach nicht oder ich lese immer an der falschen Stelle oder so. Bitte klär mich auf: Wer sind denn diese zwei Mitgliedergruppen und warum darf die eine Gruppe Kritik äußern und die andere nicht?
Mir ist etwas derartiges noch nie aufgefallen, aber ich bin da wie gesagt ohnehin nicht ganz auf der Höhe. Ich kann dazu nur sagen, dass ich dich grundsätzlich sehr gerne lese, auch wenn ich dieses Mal nicht deiner Meinung bin und dies auch (respektvoll und sachlich, wie ich finde) kommuniziere. Mir (und anderen, auch wenn ich nicht weiß, welche anderen das sein sollen) deshalb vorzuwerfen, ich würde irgendjemanden mundtot machen, der nicht zu einer mir unbekannten Mitgliedergruppe gehört, finde ich dagegen etwas erschreckend. Hab ich dich irgendwo mal auf dem falschen Fuß erwischt, wovon ich gerade nichts mehr weiß?
11.02.2022 10:51
Wie verstehst du denn die Aufforderung, dass man dem Beitrag hier einfach nicht mehr folgen soll und nicht mehr mitlesen soll? Ich kann viele Worte benutzen, um es zu umschreiben oder ich schreibe "mundtot", das es einfach umfasst.

Wer hier mit wem darf und nicht darf, kann ich dir nicht sagen. Es ist nur auffallend, dass bestimmte Mitglieder immer Gegenwehr bekommen und immer nach dem Motto "Halt die Klappe und geh" und andere nicht, selbst wenn sie sich widersprechen und auch wenn sie Schneewittchen sind, die hinter den sieben Bergen lebt, wo alles ganz anders ist, als im Rest von Deutschland.

Zur meiner Zeit, die du ansprichst. Ich habe aktuell Zeit, da ich mich immer noch in Selbstisolation im Gästehaus befinde. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen, weil ich mir überlegt habe, ob ich vor oder nach dem Wochenende wieder ins Haus zurückziehe und den Ablauf übernehmen kann. Also habe ich mir die Zeit genommen, die ersten 3 Seiten noch einmal zu lesen, denn ich reflektiere mich schon, wenn ich Gegenwehr bekomme, um nachzulesen, ob ich es falsch in Erinnerung hatte. Hatte ich nicht und deswegen habe ich Zitate aus nur 3 Seiten eingefügt. Copy/past, geht ganz schnell und kostet wirklich keine Zeit.

Und warum ich es überhaupt mache? Weil ich mich ärgere. Hier wird man so schnell angegangen und verurteilt und, da ist es wieder das Wort und ich meine das ganz undramatisch, mundtot gemacht. Und dann wird genau der Fakt, für den andere (u.a.ich) anfangs verurteilt wurden, genutzt, um weiter Bericht zu erstatten.
Die Sache mit den Katzen habe ich erwähnt, weil ich anfangs schrieb, dass ich keineswegs dankbar wäre, sowas mitzuerleben, denn da verlieren Menschen ihr Hab und Gut, Flora und Fauna wird zerstört. Da war es aber nur ein Aufmerksamkeit und Einschaltquoten haschendes deutsches Fernsehen.
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