Mütter- und Schwangerenforum

Schwanger vor Ausbildungsbeginn Verwaltungswirtin

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Lalina
11 Beiträge
24.05.2022 12:51
Hallo liebe alle,
erstmal setze ich eine Triggerwarnung und möchte bitten sachlich zu bleiben.

Mir ist klar, dass ich hier in einem Forum bin, in dem auch auch viele andere Ansichten haben. Das bringt mich aber in meiner Situation leider nicht weiter.

Nun zu mir: Ich bin 33, habe Mann, Haus und drei Kinder und darf im August eine Ausbildung als Beamtenanwärterin zur Verwaltungswirtin beginnen. Die Zusage dazu habe ich schon seit ein paar Wochen Zuhause liegen. Nun habe ich am Samstag positiv getestet. Für mich war es ein mittelschwerer Schock, da wir auf die Verhütung (eigentlich) geachtet hatten, waren aber offensichtlich doch zu blöd dafür. Seitdem bin ich hin und her gerissen. Finanziell gesehen und rein emotionslos betrachtet, kann ich dieses Kind nicht behalten. Wir brauchen das Geld. Mein Mann muss Anfang Juni wieder in Kurzzeit, ich bin Arbeitslos, wir haben Autoraten und die Hausrate und natürlich noch drei Kinder, die auch gerne noch was vom Leben hätten. Ich kann nicht einfach weiter Zuhause bleiben. Das können wir finanziell nicht stemmen. Abgesehen davon, komme ich gerade aus einer Elternzeit. Ich habe mich gefreut endlich wieder unter Leute zu kommen, arbeiten gehen zu können usw. Das also zu unseren allgemeinen und höchst egoistischen Problemen.
Mein Herz sagt mir, dass ich dieses Kind aber natürlich behalten werde. Ich weiß aber leider, dass wir dann vor dem finanziellen Ruin stehen und ich das vor unseren Kindern nicht verantworten könnte, es kommt also eigentlich nicht in Frage....

Nun habe ich folgende Idee gehabt. Mein ET ist der 26.1., die erste Theoriephase endet am 13.1., so könnte ich also diese erste Theorie-Phase machen, um dann in der ersten Praxisphase zu entbinden (so alles nach Plan läuft - ha ha) und den Mutterschutz wahrzunehmen. Danach würde ich wieder los und der Papa bleibt Zuhause (ist finanziell auch besser so). Das würde auch ganz gut passen, denn im Mai startet die zweite Theoriephase.

Nun meine Frage an euch, (und da möchte ich bitte nicht irgendwelche Meinungen, sondern wirklich jemanden, der darauf adäquat antworten kann):
Wenn ich vor der Ernennung bei der Personalabteilung anrufe und denen mein Problem erkläre und ihnen gleich mit diesem Lösungsvorschlag komme, können sie mich dann immer noch kicken? Wie gesagt, ich habe die schriftliche Zusage, aber einen Vertrag gibt es ja nicht. Und wäre das so machbar, dass ich ein Praktikum aussetze und dann evtl hinten dran hänge? Ich habe wirklich Sorge, dass ich mich da melde, denen davon erzähle, sie mich daraufhin abwählen und wenn es ganz blöd kommt, verliere ich dann das Kind, weil ich ja auch noch ganz frisch schwanger bin (heute 4+5) und stehe dann mit gar nichts da. Also das wäre dann der persönliche Supergau.

Bitte, mir ist klar, dass mir niemand verbindlich antworten kann, aber hier sind so viele Leute, wenn irgendjemand hiervon wenigstens ein bisschen Ahnung hat, bitte bitte, scheut euch nicht, mir irgendwie zu antworten.

Falls es noch irgendwie von Belang ist, ich habe mich in Thüringen beworben.

Viele Grüße
Und vielen Dank schonmal für eure Antworten.
24.05.2022 13:43
Vor der Ernennung bist du nicht im Dienstverhältnis.

Aber welche Wahl hast du? Wenn die dich wirklich haben wollen, werden sie sich wohl auf den Vorschlag einlassen.
24.05.2022 13:48
Ich würde erst mal abwarten, ob in der 13. SSW noch alles gut aussieht.
So rein von der realistischen Seite.

Und wenn du Ende Juli noch schwanger bist, dann schauen was man regeln kann.

Du bist sicher nicht die erste, bei der das mit der Schwangerschaft passiert.

Vielleicht auch einfach mal anrufen ohne deinen Namen zu nennen, wie das aussieht, wenn man schwanger ist oder wird.
nilou
14020 Beiträge
24.05.2022 14:42
Du hast doch wenn du schwanger bist Kündigungsschutz. Das gilt doch auch für eine Ausbildung. Ich kann mir nicht vorstellen, das es da eine Ausnahme bei der Ausbildung im Beamtenbereich gibt.
Yuria
353 Beiträge
24.05.2022 14:51
Ich würde auch erstmal abwarten.
Ich persönlich hatte schon 2 Fehlgeburten in disem Jahr und würde daher in dem stadium noch nichts beschreien..
Außerdem weiß es nicht annähernd jede Frau in der Woche das sie schwanger ist, warum also jetzt schon die Pferde scheu machen.
Im Juli kann man dann immer noch reagieren.
Mayberry
1071 Beiträge
24.05.2022 15:04
Ich habe Diplom Verwaltungswirt studiert (in Thüringen) und wir hatten eine die ist nach dem zweiten jahr schwanger geworden, hat eins ausgesetzt und ist dann wieder eingestiegen. War kein Problem. Du würdest ja noch viel weniger ausfallen..

Aber wie es vor der Ernennung ist… ist halt wirklich blöd. Sowohl verschweigen als auch gleich Bescheid sagen.
nilou
14020 Beiträge
24.05.2022 15:18
Wenn sie dich nur wegen der Schwangerschaft nicht ernennen wäre das eine Diskriminierung wegen deines Geschlechtes, da nur Frauen schwanger werden können. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das dies „erlaubt“ ist.

Wann ist die Ernennung? Im August? Im Zweifel würde ich es einfach vorher nichts sagen. Danach greift auf jeden Fall eine Schutzvorschrift.
Litschi
1121 Beiträge
24.05.2022 16:11
Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt auch nichts sagen. Es kann ja (leider) auch noch so viel passieren und viele testen ja nicht mal so früh.

Wann würdest du den Vertrag bekommen?
Seesternchen_2.0
9656 Beiträge
24.05.2022 16:43
Warten mit der Bekanntgabe bis nach der Ernennung
Lalina
11 Beiträge
24.05.2022 18:39
Zitat von nilou:

Du hast doch wenn du schwanger bist Kündigungsschutz. Das gilt doch auch für eine Ausbildung. Ich kann mir nicht vorstellen, das es da eine Ausnahme bei der Ausbildung im Beamtenbereich gibt.


Das stimmt, aber mein Problem ist, dass vor der Ernennung nichts wirklich Safe ist. Es gibt keinen Vertrag oder ähnliches. Ich habe zwar eine verbindliche Zusage, aber das heißt ja grundsätzlich nichts, wenn sie mich dann doch nicht mehr wollen. Ein Grund wird sich sicher finden lassen. Zur Ernennung, werde ich wahrscheinlich schon ein ordentliches Bäuchlein haben. Bei meinem letzten Kind war es in der 15. Woche nicht anders....
Lalina
11 Beiträge
24.05.2022 18:43
Zitat von Mayberry:

Ich habe Diplom Verwaltungswirt studiert (in Thüringen) und wir hatten eine die ist nach dem zweiten jahr schwanger geworden, hat eins ausgesetzt und ist dann wieder eingestiegen. War kein Problem. Du würdest ja noch viel weniger ausfallen..

Aber wie es vor der Ernennung ist… ist halt wirklich blöd. Sowohl verschweigen als auch gleich Bescheid sagen.


Ja, es ist wirklich ein blöder Zeitpunkt.
shelyra
69094 Beiträge
24.05.2022 19:55
Zitat von Lalina:

Zitat von nilou:

Du hast doch wenn du schwanger bist Kündigungsschutz. Das gilt doch auch für eine Ausbildung. Ich kann mir nicht vorstellen, das es da eine Ausnahme bei der Ausbildung im Beamtenbereich gibt.


Das stimmt, aber mein Problem ist, dass vor der Ernennung nichts wirklich Safe ist. Es gibt keinen Vertrag oder ähnliches. Ich habe zwar eine verbindliche Zusage, aber das heißt ja grundsätzlich nichts, wenn sie mich dann doch nicht mehr wollen. Ein Grund wird sich sicher finden lassen. Zur Ernennung, werde ich wahrscheinlich schon ein ordentliches Bäuchlein haben. Bei meinem letzten Kind war es in der 15. Woche nicht anders....

Lass dich doch mal bei einer Schwangerschaftsberatung (awo, caritas und ähnliches) beraten in wie weit der Schwangerschaftsschutz bei dir greift. Ob du trotz fehlendem Vertrag unkündbar bist oder was du für Sicherheiten hast
greenAngel
61 Beiträge
25.05.2022 10:06
Also, ich würde an deiner Stelle mal sehen, was im persönlichen Gespräch mit einer Person, die für diese Ausbildung verantwortlich ist, möglich ist. Und mit wem am besten, kannst du dir überlegen.
Ob es jemand gibt, der deine Situation und deine Motivation sieht und unterstützt. Denn es ist ja beachtlich, dass du es dir so vorstellen kannst und vornimmst! Das spricht für sich. Ein Vorgesetzter (oder wie du es nennen willst) wird merken, dass eine Frau wie du langfristig gute Arbeit leisten wird.
Und du kannst umgekehrt abklopfen, wie es um Familien- und Frauenfreundlichkeit bzw. -förderung bestellt ist.
Dass das Eingehen auf eine individuelle Situation ein Win-Win wird und strikt rechtliche Entscheidungen für alle nur Verluste bedeuten würden.
Euch hat die Coronazeit ziemlich mitgenommen, oder? Also, das mit der Kurzarbeit. Warum aber ab Juni wieder? Das ist schon echt blöd.
Und zu deinem Stand. Warum schreibst du arbeitslos, obwohl du aus der Elternzeit kommst? Wurde dir gekündigt? Was bekommst du derzeit?
Die Aussicht als Beamte ist natürlich gut. Was hast du vorher gemacht?
Und lief es mit deinen dreien immer so gut, dass du dich bis 13.01. im Theorieteil siehst?
Ich finde auch stark, dass dein Mann Elternzeit nehmen würde. Jedes von euch gibt sein Bestes und will es auch weiterhin.
Im Moment eine Engstelle, die ihr - hoffentlich mit gutem Willen des Ausbilders - gut meistern werdet. Es ist wohl nicht eure erste, wenn ich lese, was ihr gemeinsam für die Familie und als Familie aufgebaut habt. Wie alt sind die Großen? Ja, und das Jüngste?
Beratung - vielleicht auch für finanzielle Unterstützung unter einem bestimmten Aspekt - wäre sicher auch gut.
Jedenfalls bist du schon wieder so weit auf deinen Beinen, dass du dich umtust und die Ideen kommen!
Ich hoffe, es fügt sich alles so, wie du es dir vorstellen kannst!

nilou
14020 Beiträge
25.05.2022 11:52
Zitat von Lalina:

Zitat von nilou:

Du hast doch wenn du schwanger bist Kündigungsschutz. Das gilt doch auch für eine Ausbildung. Ich kann mir nicht vorstellen, das es da eine Ausnahme bei der Ausbildung im Beamtenbereich gibt.


Das stimmt, aber mein Problem ist, dass vor der Ernennung nichts wirklich Safe ist. Es gibt keinen Vertrag oder ähnliches. Ich habe zwar eine verbindliche Zusage, aber das heißt ja grundsätzlich nichts, wenn sie mich dann doch nicht mehr wollen. Ein Grund wird sich sicher finden lassen. Zur Ernennung, werde ich wahrscheinlich schon ein ordentliches Bäuchlein haben. Bei meinem letzten Kind war es in der 15. Woche nicht anders....


Ist doch egal ob du zur Ernennung einen Bauch hast. Wenn sie dich dann erst nicht ernennen hast du es ja so gut wie sicher, die Diskriminierung. Und dagegen kann man vorgehen.
31.05.2022 18:19
Liebe Lalina,

nun sind seit deiner Einstiegsfrage ein paar Tage vergangen. Hast du einen Weg gefunden, wie du dir zu der rechtlichen Frage Klarheit verschaffen kannst?

Wenn du bei der Ausbilungsstätte keinen geeigneten Ansprechpartner findest, sollte dir wirklich eine gute Beratungsstelle weiterhelfen können. Es wäre so viel gewonnen, wenn dein wunderbarer Plan funktionieren könnte.

Schreib doch nochmal wie es weitergegangen ist, ja?
Ich schreib nicht so oft hier, aber deine Situtaion geht mir echt nah.
Ich wünsche dir von Herzen, dass sich eine Lösung auftut.
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