Still-BV statt Elternzeit
21.10.2020 09:25
Hallo Mädels,
meinem Mann wurde gestern von seinem Chef etwas empfohlen. Ich hatte noch nie vorher davon gehört, bin aber enorm neugierig und würde es gern so machen... Wenn es denn geht. Es geht um ein Stillberufsverbot statt Elternzeit.
Ich könnte, theoretisch, keine Elternzeit nehmen und stattdessen mit regelmäßig vom Arzt bescheinigen lassen, dass ich stille. Ich würde demnach auch kein Elterngeld bekommen, sondern volles Gehalt. Das Ganze ist erst seit 1.2019 möglich.
Nun die Frage, wer hat das schon gemacht bzw macht es gerade?
Online steht, dass nicht alle Berufsgruppen ein StillBV bekommen. Als Beispiel stehen Tier- und Zahnärzte sowie Piloten da.
Ich bin Sportlehrerin an einer "Brennpunktschule". Ich bin in der SS aktuell auch im BV.
Ich freue mich auf eure Erfahrungswerte und euer Wissen diesbezüglich
meinem Mann wurde gestern von seinem Chef etwas empfohlen. Ich hatte noch nie vorher davon gehört, bin aber enorm neugierig und würde es gern so machen... Wenn es denn geht. Es geht um ein Stillberufsverbot statt Elternzeit.
Ich könnte, theoretisch, keine Elternzeit nehmen und stattdessen mit regelmäßig vom Arzt bescheinigen lassen, dass ich stille. Ich würde demnach auch kein Elterngeld bekommen, sondern volles Gehalt. Das Ganze ist erst seit 1.2019 möglich.
Nun die Frage, wer hat das schon gemacht bzw macht es gerade?
Online steht, dass nicht alle Berufsgruppen ein StillBV bekommen. Als Beispiel stehen Tier- und Zahnärzte sowie Piloten da.
Ich bin Sportlehrerin an einer "Brennpunktschule". Ich bin in der SS aktuell auch im BV.
Ich freue mich auf eure Erfahrungswerte und euer Wissen diesbezüglich

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
Da ich nicht möchte, dass Kolleginnen oder AG online davon erfahren. Ich möchte es erst abklären und dann mit dem AG sprechen.
21.10.2020 09:56
Zitat von Anonym 1 (205496):
Hallo Mädels,
meinem Mann wurde gestern von seinem Chef etwas empfohlen. Ich hatte noch nie vorher davon gehört, bin aber enorm neugierig und würde es gern so machen... Wenn es denn geht. Es geht um ein Stillberufsverbot statt Elternzeit.
Ich könnte, theoretisch, keine Elternzeit nehmen und stattdessen mit regelmäßig vom Arzt bescheinigen lassen, dass ich stille. Ich würde demnach auch kein Elterngeld bekommen, sondern volles Gehalt. Das Ganze ist erst seit 1.2019 möglich.
Nun die Frage, wer hat das schon gemacht bzw macht es gerade?
Online steht, dass nicht alle Berufsgruppen ein StillBV bekommen. Als Beispiel stehen Tier- und Zahnärzte sowie Piloten da.
Ich bin Sportlehrerin an einer "Brennpunktschule". Ich bin in der SS aktuell auch im BV.
Ich freue mich auf eure Erfahrungswerte und euer Wissen diesbezüglich![]()
Im Netz findet man dazu folgende Infos bei einfach- Elterngeld:
Das Beschäftigungsverbot aufgrund des Stillens spricht der Arbeitgeber aus, sobald die Mutter die Arbeitsbereitschaft anzeigt, gleichzeitig aber mitteilt, dass sie stillt. Letzteres wird in aller Regel durch eine formlose Still-Bescheinigung des Arztes/Hebamme nachgewiesen.
Mütter erhalten das Still-BV jedoch nur, wenn ihr Arbeitsplatz unzulässige Tätigkeiten, bzw. Arbeitsbedingungen im Sinne des § 12 MuSchuG beinhalten. Folgende Berufe sind davon insbesondere betroffen:
Zahnärztinnen
Tierärztinnen
Pilotinnen/Flugbegleiterinnen
Es sind auch noch mehr Tätigkeitsfelder betroffen. Das Gesetz sieht folgende Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen als unzulässig an:
Gefahrstoffen ausgesetzt
Als erste unzulässige Tätigkeit wird das Ausgesetztsein mit Gefahrstoffen aufgezählt. Die Aufzählung des § 12 Abs. 1 Satz 2 MuSchuG ist nicht abschließend und ist auf die Gefahrstoffe beschränkt, die spezifisch zu einer unverantwortbaren Gefährdung der stillenden Frau oder ihres Kindes führen. Dazu zählen zum Beispiel Bleie oder Bleiderivae, soweit die Gefahr besteht, dass diese vom menschlichen Körper aufgenommen werden (§ 12 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 MuSchuG)
Biostoffen ausgesetzt
Der Gesetzgeber hält eine Arbeitsumgebung für stillende Mütter für ausgeschlossen, wenn sie in einem Maß mit Biostoffen der Risikogruppen 2, 3 oder 4 Im Sinne des § 3 der Biostoffverordnung in Kontakt kommt oder kommen kann. Sofern die Mutter jedoch nachweislich über einen ausreichenden Immunschutz verfügt, gilt die Gefährdung als ausgeschlossen.
“physikalischen Einwirkungen”
Physikalische Einwirkungen im Sinne des Gesetzes sind Arbeitsumgebungen, in denen man zwangsläufig ionisierende und nicht ionisierenden Strahlungen ausgesetzt ist, weil sie eine nicht unerhebliche Auswirkung auf die Laktation haben können.
“belastende Arbeitsumgebung”
Obgleich eine Arbeitsumgebung subjektiv sicherlich sehr häufig als “belastend” wahrgenommen werden kann, zielt der Gesetzgeber mit dieser Norm insbesondere auf Tätigkeiten ab, bei der die Mutter entweder
in Räumen mit einem Überdruck im Sinne von § 2 der Druckluftverordnung oder
im Bergbau unter Tage
beschäftigt werden müsse.
Sonstiges
Neben den vorgenannten Merkmalen stuft der Gesetzgeber insbesondere folgende Tätigkeiten als unzulässig ein:
Akkordarbeit oder sonstige Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann
Fleißarbeit
getaktete Arbeit mit vorgeschriebenem Arbeitstempo wenn die Art der Arbeit oder das Arbeitstempo für die stillende Frau oder ihr Kind eine unverantwortbare Gefährdung darstellt.
Welche Vorraussetzung davon trifft denn auf Dich zu?

21.10.2020 10:52
Das habe ich auch gelesen. Ist aber eben nur beispielhaft dargestellt.
Ich weiß, dass es in meiner Gefährdungsbeurteilung, die wir für die SS ausgefüllt hatten, auch um Punkte für die Gefährdung in der Stillzeit ging. Dass es also prinzipiell sein kann, dass ich ein Still-BV bekomme.
Meine Frage war, ob es hier jemanden gibt, der das so gemacht und oder macht und man Erfahrungen austauschen könnte.
Ich weiß, dass es in meiner Gefährdungsbeurteilung, die wir für die SS ausgefüllt hatten, auch um Punkte für die Gefährdung in der Stillzeit ging. Dass es also prinzipiell sein kann, dass ich ein Still-BV bekomme.
Meine Frage war, ob es hier jemanden gibt, der das so gemacht und oder macht und man Erfahrungen austauschen könnte.
21.10.2020 10:52
Hallöchen,
Da würde ich mich gern direkt mal einklinken.
Hab ich jetzt zum 1. Mal gehört, ich bin Tierarzthelferin und bin direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen.
Ich werd mal nachher bei der Krankenkasse anrufen, scheint allgemein wenig bekannt zu sein.
Einziger Nachteil scheint zu sein das man nur 4 Monate nach der Geburt den Kündigungsschutz hat.
Soweit ich mich da mal kurz durchgelesen hab.
Da würde ich mich gern direkt mal einklinken.
Hab ich jetzt zum 1. Mal gehört, ich bin Tierarzthelferin und bin direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen.
Ich werd mal nachher bei der Krankenkasse anrufen, scheint allgemein wenig bekannt zu sein.
Einziger Nachteil scheint zu sein das man nur 4 Monate nach der Geburt den Kündigungsschutz hat.
Soweit ich mich da mal kurz durchgelesen hab.
21.10.2020 11:17
Zitat von Huhuu1:richtig, man hat beruflich nicht so die Sicherheit wie in der Elternzeit. Der AG hat keinen Nachteil, da nicht er die Kosten trägt, sondern die Krankenkasse. Die sind i.d.R. gewillt, nicht mehr als 13 monate zu zahlen. (Würde mir allerdings reichen).
Hallöchen,
Da würde ich mich gern direkt mal einklinken.
Hab ich jetzt zum 1. Mal gehört, ich bin Tierarzthelferin und bin direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen.
Ich werd mal nachher bei der Krankenkasse anrufen, scheint allgemein wenig bekannt zu sein.
Einziger Nachteil scheint zu sein das man nur 4 Monate nach der Geburt den Kündigungsschutz hat.
Soweit ich mich da mal kurz durchgelesen hab.
Als Tierärztin hast du auf jeden Fall ein Anrecht darauf. Es ist noch sehr unbekannt, da recht neu.
21.10.2020 11:30
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Huhuu1:richtig, man hat beruflich nicht so die Sicherheit wie in der Elternzeit. Der AG hat keinen Nachteil, da nicht er die Kosten trägt, sondern die Krankenkasse. Die sind i.d.R. gewillt, nicht mehr als 13 monate zu zahlen. (Würde mir allerdings reichen).
Hallöchen,
Da würde ich mich gern direkt mal einklinken.
Hab ich jetzt zum 1. Mal gehört, ich bin Tierarzthelferin und bin direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen.
Ich werd mal nachher bei der Krankenkasse anrufen, scheint allgemein wenig bekannt zu sein.
Einziger Nachteil scheint zu sein das man nur 4 Monate nach der Geburt den Kündigungsschutz hat.
Soweit ich mich da mal kurz durchgelesen hab.
Als Tierärztin hast du auf jeden Fall ein Anrecht darauf. Es ist noch sehr unbekannt, da recht neu.
Ich bin Tierarzthelferin aber wie jetzt in der Schwangerschaft, müsste mein Chef ja die Gefahren ausräumen.
Das schafft er in der Schwangerschaft nicht und in der Stillzeit wird es wahrscheinlich nicht viel anders sein.
13 Monate würden mir auch "reichen" bzw ginge bei uns auch nur 1 Jahr Elternzeit.
Mal sehen was ich erreiche, halte euch gern auf dem laufenden.
21.10.2020 11:35
Zitat von Huhuu1:gerne
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Huhuu1:richtig, man hat beruflich nicht so die Sicherheit wie in der Elternzeit. Der AG hat keinen Nachteil, da nicht er die Kosten trägt, sondern die Krankenkasse. Die sind i.d.R. gewillt, nicht mehr als 13 monate zu zahlen. (Würde mir allerdings reichen).
Hallöchen,
Da würde ich mich gern direkt mal einklinken.
Hab ich jetzt zum 1. Mal gehört, ich bin Tierarzthelferin und bin direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen.
Ich werd mal nachher bei der Krankenkasse anrufen, scheint allgemein wenig bekannt zu sein.
Einziger Nachteil scheint zu sein das man nur 4 Monate nach der Geburt den Kündigungsschutz hat.
Soweit ich mich da mal kurz durchgelesen hab.
Als Tierärztin hast du auf jeden Fall ein Anrecht darauf. Es ist noch sehr unbekannt, da recht neu.
Ich bin Tierarzthelferin aber wie jetzt in der Schwangerschaft, müsste mein Chef ja die Gefahren ausräumen.
Das schafft er in der Schwangerschaft nicht und in der Stillzeit wird es wahrscheinlich nicht viel anders sein.
13 Monate würden mir auch "reichen" bzw ginge bei uns auch nur 1 Jahr Elternzeit.
Mal sehen was ich erreiche, halte euch gern auf dem laufenden.

21.10.2020 13:58
Wenn du "Pech" hast, kann dein Arbeitgeber dir aber auch einen Still freundlichen Arbeitsplatz zuteilen. Das war bei einer Kollegin bei uns so. Ich musste auch vor Arbeitsbeginn abstillen, weil ich Gefahrstoffkontakt zu diversen Chemikalien habe. Bei einer Kollegin von mir war das auch so, die wollte aber nicht abstillen und wurde deshalb ins Sekretariat versetzt.
21.10.2020 14:07
Zitat von Chrysopelea:ich verstehe daran nur nicht, wie das gehen soll. Ich muss ja dann das Baby mit auf die Arbeit nehmen?
Wenn du "Pech" hast, kann dein Arbeitgeber dir aber auch einen Still freundlichen Arbeitsplatz zuteilen. Das war bei einer Kollegin bei uns so. Ich musste auch vor Arbeitsbeginn abstillen, weil ich Gefahrstoffkontakt zu diversen Chemikalien habe. Bei einer Kollegin von mir war das auch so, die wollte aber nicht abstillen und wurde deshalb ins Sekretariat versetzt.

21.10.2020 14:13
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Chrysopelea:ich verstehe daran nur nicht, wie das gehen soll. Ich muss ja dann das Baby mit auf die Arbeit nehmen?
Wenn du "Pech" hast, kann dein Arbeitgeber dir aber auch einen Still freundlichen Arbeitsplatz zuteilen. Das war bei einer Kollegin bei uns so. Ich musste auch vor Arbeitsbeginn abstillen, weil ich Gefahrstoffkontakt zu diversen Chemikalien habe. Bei einer Kollegin von mir war das auch so, die wollte aber nicht abstillen und wurde deshalb ins Sekretariat versetzt.
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Aber dann kann man im Normalfall ja immer noch Elternzeit nehmen. Ist ja bei vielen so, die eben kein Still-BV bekommen. Ich bin beispielsweise nach vier Wochen wieder unterwegs, da ich nicht in Elternzeit gehe und der Plan ist es, abzupumpen. Irgendeine Betreuung muss ja gewährleistet sein und sonst bleibt dir noch die Elternzeit oder arbeiten und Stillpausen.
21.10.2020 15:15
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Chrysopelea:ich verstehe daran nur nicht, wie das gehen soll. Ich muss ja dann das Baby mit auf die Arbeit nehmen?
Wenn du "Pech" hast, kann dein Arbeitgeber dir aber auch einen Still freundlichen Arbeitsplatz zuteilen. Das war bei einer Kollegin bei uns so. Ich musste auch vor Arbeitsbeginn abstillen, weil ich Gefahrstoffkontakt zu diversen Chemikalien habe. Bei einer Kollegin von mir war das auch so, die wollte aber nicht abstillen und wurde deshalb ins Sekretariat versetzt.
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Du kannst abpumpen oder dir das Baby für Still Pausen von der Betreuungsperson bringen lassen. Wenn die Zeit das einzige Argument wäre, könnte ja jede stillende Frau ins Still-BV...
21.10.2020 15:56
Zitat von Chrysopelea:genau das ist der Punkt. Warum steht das nicht jeder Frau zu
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Chrysopelea:ich verstehe daran nur nicht, wie das gehen soll. Ich muss ja dann das Baby mit auf die Arbeit nehmen?
Wenn du "Pech" hast, kann dein Arbeitgeber dir aber auch einen Still freundlichen Arbeitsplatz zuteilen. Das war bei einer Kollegin bei uns so. Ich musste auch vor Arbeitsbeginn abstillen, weil ich Gefahrstoffkontakt zu diversen Chemikalien habe. Bei einer Kollegin von mir war das auch so, die wollte aber nicht abstillen und wurde deshalb ins Sekretariat versetzt.
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Du kannst abpumpen oder dir das Baby für Still Pausen von der Betreuungsperson bringen lassen. Wenn die Zeit das einzige Argument wäre, könnte ja jede stillende Frau ins Still-BV...

21.10.2020 15:57
Ich meine, Elternzeit könnte ja auch eine Ärztin oder Pilotin nehmen. Aber eben auch StillBV. Warum nicht beides für alle. Mir erklärt sich der Sinn noch nicht ganz
21.10.2020 16:06
Zitat von Anonym 1 (205496):
Ich meine, Elternzeit könnte ja auch eine Ärztin oder Pilotin nehmen. Aber eben auch StillBV. Warum nicht beides für alle. Mir erklärt sich der Sinn noch nicht ganz
Weil man einer Pilotin über dem Atlantik oder einer Ärztin im OP nicht mal eben das Baby bringen kann bzw weil diese ihre Tätigkeiten nicht für Still Pausen unterbrechen können
21.10.2020 16:08
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Chrysopelea:genau das ist der Punkt. Warum steht das nicht jeder Frau zu
Zitat von Anonym 1 (205496):
Zitat von Chrysopelea:ich verstehe daran nur nicht, wie das gehen soll. Ich muss ja dann das Baby mit auf die Arbeit nehmen?
Wenn du "Pech" hast, kann dein Arbeitgeber dir aber auch einen Still freundlichen Arbeitsplatz zuteilen. Das war bei einer Kollegin bei uns so. Ich musste auch vor Arbeitsbeginn abstillen, weil ich Gefahrstoffkontakt zu diversen Chemikalien habe. Bei einer Kollegin von mir war das auch so, die wollte aber nicht abstillen und wurde deshalb ins Sekretariat versetzt.
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Du kannst abpumpen oder dir das Baby für Still Pausen von der Betreuungsperson bringen lassen. Wenn die Zeit das einzige Argument wäre, könnte ja jede stillende Frau ins Still-BV...
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Tut es doch - nennt sich elternzeit!
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