Mütter- und Schwangerenforum

Ein neuer Stern am Himmel

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05.05.2016 08:39
Das tut mir so unendlich leid . Ich wünsche Lyra und Ihrer Familie ganz viel Kraft.
05.05.2016 10:35
Mein Beileid es zerreißt mir das Herz das zu lesen es tut mir unendlich Leid ich weis iwie schlimm es ist. Wir haben im Dezember unseren Sohn zu Gott gehen lassen. Ich wünsche alles alles gute und viel Kraft für die schwere Zeit
schatzns-maus
2965 Beiträge
05.05.2016 17:57
Milli17
1322 Beiträge
05.05.2016 22:07
Mein aufrichtiges Beileid.
06.05.2016 20:28
Mein aufrichtiges Beileid ist alles was ich geben kann - denn ich finde keine Worte die dem Schmerz gerecht werden könnten.
netty83
12961 Beiträge
10.05.2016 21:52
Es ist genau die Nachricht die mich gerade wieder zurück in mc bringt aber

Ich ringe mit jedem Wort mit jeder träne

Sie ist so ein wunderschönes kleine Mädchen

Es tut mir so leid????????
Lyra
53 Beiträge
10.05.2016 22:13
Danke euch ihr lieben und besonders Dir Baya für den Thread. Ich lese mit. Wir sind aktuell nur noch mit allem möglichen beschäftigt was die Beerdigung angeht und so weiter. So bin ich abends völlig leer und es fehlt die Kraft zum schreiben. Ich werde mich aber bald mal ausführlich melden.

Danke Euch schonmal für Eure Worte! Es tut gut!
10.05.2016 22:15
Ich wünsche euch für diesen Tag viel Kraft
Lyra
53 Beiträge
21.05.2016 22:06
Hallo ihr Lieben,

ich wollte Euch noch ein bisschen erzählen was eigentlich passiert ist...Achtung der Text ist ziemlich lang....

(Ich schreibe hier eigentlich schon eine ganze Weile, habe dann aber versehentlich letztes Jahr meinen Account gelöscht und deswegen nur so wenige "aktuelle" Beiträge. Habe aber auch lange nicht mehr geschrieben)

Unsere Vorgeschichte:

2008
haben wir die Pille abgesetzt. Schnell kam die Diagnose PCOS. Bei mir bewirkt das PCO das ich wirklich gar keinen Zyklus habe. Ohne Zyklsu und Eisprung kann man natürlich schlecht schwanger werden. Eine ziemlich lange Kinderwunschbehandlung mit diversen Stimulierten Zyklen etc. und schließlich der ersten IVF. Da hatte ich gleich eine sehr heftige Überstimulation, so dass wir alles einfrieren mussten. Während eines der Kryoversuche wurde ich schwanger und hatte dann leider im Dezember 2011 meine erste FG. (10 SSW, Embryo auf Stand 7 SSW + kein Herzchen mehr)

Wir versuchten es dann ziemlich schnell wieder, mussten aber zwischendurch die Kinderwunschklinik wechseln, da die alte Kinderwunschklinik geschlossen wurde. Ich wurde wieder schwanger und hatte soweit eine schöne Schwangerschaft, ab der 30 SSW mit Frühwehen zu kämpfen, aber durch viel schonen kam mein Sohn dann letztendlich nur 5 Tage vor dem errechneten Termin gesund und munter im Januar 2013 zur Welt.

Als unser Sohn etwas über ein Jahr alt war, haben wir ziemlich schnell den Entschluss gefasst, dass wir es nochmal versuchen wollen. Wir hatten uns immer Kinder gewünscht und hofften, dass wir für unseren Sohn noch ein Geschwisterchen bekommen könnten.

Gleich bei der ersten IVF wurde ich wieder schwanger. Leider wuchs der Embryo nicht so wie er sollte und ich musste leider ca. 10 SSW wieder zur Ausschabung. (05/06.2014)

Wir starteten wenige Monate danach wieder mit der Behandlung und bei einem der nächsten Versuche wurde ich wieder schwanger. Wir freuten uns, aber das Glück währte nicht lange - kurz vor dem ersten US in der 6ten Schwangerschaftswoche bekam ich starke Blutungen und erlitt meine dritte Fehlgeburt. (09/2014)

Die 3 Fehlgeburten erschütterten uns doch sehr. Bei der ersten dachten wir noch - gut das passiert halt mal, da war halt wirklich was nicht in Ordnung, auch bei der zweiten dachten wir noch , dass wir wohl einfach Pech hatten. Aber drei Fehlgeburten....

2015 pausierten wir komplett. Wir hatten noch einen Kryo auf Lager. Er sollte der letzte sein, es fehlte die Kraft weiter zu machen nach 3 Fehlgeburten. Außerdem wollten wir nun doch erst einmal alles abklären lassen, ob etwas grundsätzliches nicht stimmte. So wurde ein großes Blutbild gemacht, wir gingen zum Genetiker und ich lies noch einmal eine Gebährmutterspiegelung machen. Eine wirkliche Ursache wurde aber nicht gefunden. Im Prinzip war alles bestens, mal vom PCO abgesehen.

Im November 2015 beschlossen wir, dass wir nun unseren letzten Kryoversuch starten wollten. Wir hatten eigentlich wenig Hoffnung, dass es klappen würde. Aber es klappte und ich war zum 5ten mal schwanger.

Geburt

2016 startete mit dem positiven Schwangerschaftstest und das Jahr verbrachten wir zunächst voll Sorge wegen der vorherigen Fehlgeburten und dann voller Vorfreude auf unser Kind. Alles lief gut, die Schwangerschaft verlief normal. Zunächst musste ich in den ersten 12 Wochen noch Progesteron zusätzlich spritzen und bekam vorsichtshalber noch alle 14 Tage Infusionen, falls die Fehlgeburten eine Immunologische Ursache hatten. ABer alles lief gut und unsere Tochter entwickelte sich vollkommen normal und die Vorsorgetermine verliefen völlig unauffällig.

Während ich bei meinem Sohn mit ständigen Unterleibsschmerzen zu tun hatte (denke mal Dehnungsschmerzen), wurde ich dieses mal sehr davon verschont . Ich konnte unsere Tochter schon so früh spüren und war so gerne und stolz schwanger.
Unser Sohn sagte von Anfang an er bekäme eine Schwester und lies sich davon auch nicht abbringen. Als der US dies dann bestätigte haben wir uns umso mehr gefreut.

Genau eine Woche vor Johannas Geburt hatte ich wieder einen Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin. Alles war bestens. Es war der 2te große US, es gab keinerlei Auffälligkeiten. Ich bat meine Frauenärztin extra noch einmal nach dem Gebärmutterhals zu sehen, da ich bei meinem Sohn ja mit Frühwehen zu kämpfen hatte. Der Gebärmutterhals war bei über 5cm und PH-WErt war auch alles super. Also kein Grund zur Sorge.

Am 02.05. war ein ganz normaler Tag. Mir ging es gut. Ich räumte nachmittags noch etwas mit meinem Sohn sein Spielzeug auf, mein Mann holte mit einem Freund die Schrank fürs 2te Kinderzimmer ab. Als sie wiederkamen setzten wir uns in die Küche und redeten etwas. Dabei bekam ich plötzlich leichte Unterleibskrämpfe. Es fühlte sich aber nicht wie Wehen an. Ich habe dem keine allzu große Bedeutung beigemessen, auch wenn sie etwas unangenehm waren. Es muss da so 17 Uhr gewesen sein.Die Krämpfe wurden nicht besser und besonders toll fühlte ich mich nicht. War auch ein komischer Druck nach unten der mich irgendwann doch etwas beunruhigte. Ich dachte aber ruhe tut sicher gut und bin zeitig ins Bett gegangen. ich versuchte zu schlafen wurde davon aber immer wieder wach. Ich überlegte hin und her und weckte dann schließlich meinen Mann, weil ich dachte das es wohl doch besser ist das mal abchecken zu lassen. Ich war mir aber recht sicher, dass ich nur etwas Panik schiebe und es nichts wildes ist. Wir riefen den Krankenwagen, weil mein Mann bei unserem Sohn bleiben musste. Gegen Mitternacht lag ich schließlich am CTG im Krankenhaus und sollte auf die Ärztin warten die in ca. 20 Minuten kommen sollte. Zu dem Zeitpunkt war noch niemand sonderlich besorgt. Am CTG erkannte ich dann schnell das es doch wehen waren die ich da merkte und zugegen inzwischen war es auch schon unangenehmer und leider sehr regelmäßig. Aber da ich bei meinem SOhn wochenlang frühwehen hatte stellte ich mich nun einfach darauf ein, dass man mir etwas gegen Frühwehen geben würde und das sich dann hoffentlich alles wieder beruhigen würde.

Leider bekam ich dann plötzlich Blutungen und die Ärztin kam dann doch schnell. Sie versuchte noch einen vorsichtigen US und eine Untersuchung und schnell konnte sie sehen dass der Gebährmutterhals komplett weg war und der Muttermund bereits komplett offen. Ein Teil der Fruchtblase hing schon heraus. Ich rief meinen Mann an und es war klar das es nicht gut aussah. Man gab mir noch etwas gegen die Wehen, dass aber leider gar nicht half. Ich bekam sofort eine Infusion mit Schmerzmitteln und eine Infusion mit Antibiotika, weil die Ärztin eine Infektion als Ursache vermutete. Mein Mann kam gegen halb 2. Zu dem Zeitpunkt ging es mir schon sehr schlecht. Die Schmerzen und Wehen wurden immer mehr und ich wusste lange könnte ich unser Kind nicht mehr in mir behalten. Es ging dann auch alles unheimlich schnell. Ich schätze wenn mein Mann eher gekommen wäre, dann wäre Sie auch noch eher geboren worden.
Um 02.04 Uhr war wurde Sie geboren.

Leider hatte ich sehr starke Blutungen die nicht wirklich aufhörten. Die Placenta kam nicht vollständig . So musste kurzfristig noch eine Ausschabung gemacht werden. Auf dem Weg zum OP bekam ich richtig Panik und Atemnot. Vielleicht auch vom wirklich hohen Blutverlust.

Mein armer Mann saß oben im Kreissaal, unsere tote Tochter im Arm und bangte um mich. Schrecklich.

Lyra
53 Beiträge
21.05.2016 22:21
Vorgeschichte und Geburtsbericht siehe vorheriges Posting.

Johanna Amelie

Johanna Amelie wurde am 03.05.2016 um 02.04. bei 22+0 mit 490 gr und 29 cm geboren.

Wie oben geschrieben ging alles unheimlich schnell. Innerhalb weniger Stunden ging es mir plötzlich schlecht und plötzlich wurde sie geboren. Es gab keine Anzeichen die darauf hingedeutet hätten, nichts was man hätte groß tun können.

Da meine Entzündungswerte erhöht waren geht man davon aus das es sich um eine sehr agressive Infektion gehandelt haben muss, die den Gebärmutterhals und den Muttermund angegriffen haben und schließlich die Geburt ausgelöst haben. Eine Infektion die mich ansonsten nicht beeinflusst hat bzw. von der ich nichts bemerkt habe. Leider passiert so etwas leider manchmal.

Unsere Johanna Amelie war unheimlich tapfer. Direkt nach der Geburt machte sie ein paar Tönchen und versuchte zu atmen. Ich bekam sie sofort und konnte mit ihr kuscheln. Sie bewegte sich und hielt ganz sanft den Finger meines Mannes. Sie war so winzig und dennoch so perfekt. Sie war schon komplett fertig und für uns wunderschön. Es fehlten ihr nur wenige Tage und sie hätte eine realistische ÜBerlebenschance gehabt. So verstarb sie nach 10 Minuten in unseren Armen.

Wir hatten Zeit uns in Ruhe von ihr zu verabschieden. Den Tag verbrachten wir damit mit ihr zu kuscheln und sie zu betrachten. Es kam eine spezielle Fotografin, die Fotos für uns von ihr machte. All diese wenigen Erinnerungen müssen nun ein Leben lang reichen.

Wir haben Johanna beerdigt. Sie liegt nun bei Ihren Urgroßeltern.

.....

Wir sind unendlich traurig. Unser Sohn ist uns eine große Ablenkung. Wenn er da ist, geht es soweit ganz gut. Für Ihn sind wir stark und er ist es an dem wir uns nun festhalten müssen. Aber dennoch schwingt in allem der Gedanke an Johanna mit. Mit ihrem Tod ist für uns auch die Hoffnung auf ein Geschwisterchen für unseren Sohn gegangen.

Das Herz ist unendlich schwer. Ich vermisse sie so. Ihre Bewegungen in mir. Ich schaue immer mal wieder die Bilder an. Alle Träume und Hoffnungen, die Vorfreude...

Keine Ahnung wie man das überwinden kann. VErmutlich lernt man irgendwann damit zu leben. Ich kann einfach nicht begreifen, wieso mir das passieren musste. Unsere Vorgeschichte ist schon so lang, wieso musste uns unsere Tochter genommen werden. Etwas das man nicht begreifen kann.
Enfelchen
13910 Beiträge
21.05.2016 22:33
Ich würde dir so gern etwas aufbauendes schreiben, dir Kraft geben, aber ich kann nicht.
Mir fehlen die Worte. Natürlich auch, weil auch ich eine Tochter unter meinem Herzen habe.
Ich bin zutiefst berührt durch deine Geschichte und unendlich traurig.
Ich weiß, all das wird dir keinen Trost spenden. Es tut mir vom ganzen Herzen leid was dir /euch widerfahren
musste.
Kein Wort wird richtig sein.

Ich drücke doch einfach mal ganz doll.
Baya
5035 Beiträge
21.05.2016 22:38
Ohne Worte.... Hab dich lieb. ((((
21.05.2016 23:29
Es tut mir so leid
23.05.2016 08:18
Lyra ich habe gerade einen dicken Kloß im Hals.
Es tut mir so leid, dass Ihr Euer kleines Mädchen habt gehen lassen müssen. Ich freue mich für Euch, dass Ihr Euch lebend von Ihr verabschieden konntet. In Gedanken bin ich bei Euch.
Lyra
53 Beiträge
27.06.2016 21:14
Zitat von Enfelchen:

Ich würde dir so gern etwas aufbauendes schreiben, dir Kraft geben, aber ich kann nicht.
Mir fehlen die Worte. Natürlich auch, weil auch ich eine Tochter unter meinem Herzen habe.
Ich bin zutiefst berührt durch deine Geschichte und unendlich traurig.
Ich weiß, all das wird dir keinen Trost spenden. Es tut mir vom ganzen Herzen leid was dir /euch widerfahren
musste.
Kein Wort wird richtig sein.

Ich drücke doch einfach mal ganz doll.


Vielen DAnk noch für Deine Antwort!

WIe ich sehe ist Deine Maus inzwischen bei Euch! Alles Gute Dir!!

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