Hallo liebe Lyra,

was dir und deiner Familie widerfahren ist, tut mir von ganzem Herzen Leid. Fühl dich unbekannterweise einmal fest in den Arm genommen.

Aber ich möchte dir Mut zusprechen, was eine Adoption betrifft. Ich habe schon von mehreren Eltern gelesen, die zum leiblichen Kind noch ein Adoptivkind bekamen, genauso wie auch Familien mit bereits einem Adoptivkind ein weiteres vermittelt wurde. Euer Wunsch ist daher nicht aussichtslos. Adoptionsvermittlungsstellen sind auch gelegentlich anfangs sehr pessimistisch. Ich glaube, zum Teil gehört das auch zu einer Strategie, die Bewerber auszusieben, die es vielleicht doch nicht ganz ernst meinen. Darüberhinaus sind viele andere Dinge wichtiger: Ihr müsst etliche Fragen für euch klären, z. B. für welche Kinder ihr euch zutraut, eine geeignete Familie zu sein. Das schließt euren Sohn mit ein. Da werden sie auch genau nachfragen und mit euch gemeinsam herausfinden, was ihr (er)tragen könntet. In diesem Prozess wird sich viel deutlicher herausstellen, für wie geeignet euch die Adoptionsvermittlungsstelle hält. Sie müssen am Ende zu dem Eindruck gelangen, dass ein Kind, das zu euch vermittelt wird, sich mit seinem eigenen Päckchen gut bei euch entwickeln kann, sich geborgen und geliebt fühlt. Dass das Kind keine Rolle erfüllen muss, wie die eurer verstorbenen Tochter und auch, dass niemals der Eindruck entsteht, euer Sohn wäre "euer richtiges Kind" und das Geschwisterkind "nur adoptiert". Es ist gar nicht so leicht, dieses Gefühl bei einem Kind zu verhindern, wenn es seine Geschichte kennt (und das sollte es). (Wie) würdet ihr das angehen wollen?

Ich denke, wenn ihr offen mit solchen Fragen umgeht, sie euch zu Herzen nehmt und eure Linie sucht, dann kann auch eine Adoption etwas werden. Dass dein Mann 39 ist, muss nicht schlimm sein. Dein Alter zählt mehr, ebenso wie das Alter eures Sohns.

Außerdem arbeiten verschiedene Adoptionsvermittlungsstellen unterschiedlich. Es ist nicht ganz einfach, aber man kann auch bei anderen Vermittlungsstellen um Aufnahme bitten. Auch bei der Auslandsadoption gibt es häufig sehr unterschiedliche Regelungen.

Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg finden werdet <3
Herzliche Grüße

Zitat von YellowBird:

Hallo liebe Lyra,

was dir und deiner Familie widerfahren ist, tut mir von ganzem Herzen Leid. Fühl dich unbekannterweise einmal fest in den Arm genommen.

Aber ich möchte dir Mut zusprechen, was eine Adoption betrifft. Ich habe schon von mehreren Eltern gelesen, die zum leiblichen Kind noch ein Adoptivkind bekamen, genauso wie auch Familien mit bereits einem Adoptivkind ein weiteres vermittelt wurde. Euer Wunsch ist daher nicht aussichtslos. Adoptionsvermittlungsstellen sind auch gelegentlich anfangs sehr pessimistisch. Ich glaube, zum Teil gehört das auch zu einer Strategie, die Bewerber auszusieben, die es vielleicht doch nicht ganz ernst meinen. Darüberhinaus sind viele andere Dinge wichtiger: Ihr müsst etliche Fragen für euch klären, z. B. für welche Kinder ihr euch zutraut, eine geeignete Familie zu sein. Das schließt euren Sohn mit ein. Da werden sie auch genau nachfragen und mit euch gemeinsam herausfinden, was ihr (er)tragen könntet. In diesem Prozess wird sich viel deutlicher herausstellen, für wie geeignet euch die Adoptionsvermittlungsstelle hält. Sie müssen am Ende zu dem Eindruck gelangen, dass ein Kind, das zu euch vermittelt wird, sich mit seinem eigenen Päckchen gut bei euch entwickeln kann, sich geborgen und geliebt fühlt. Dass das Kind keine Rolle erfüllen muss, wie die eurer verstorbenen Tochter und auch, dass niemals der Eindruck entsteht, euer Sohn wäre "euer richtiges Kind" und das Geschwisterkind "nur adoptiert". Es ist gar nicht so leicht, dieses Gefühl bei einem Kind zu verhindern, wenn es seine Geschichte kennt (und das sollte es). (Wie) würdet ihr das angehen wollen?

Ich denke, wenn ihr offen mit solchen Fragen umgeht, sie euch zu Herzen nehmt und eure Linie sucht, dann kann auch eine Adoption etwas werden. Dass dein Mann 39 ist, muss nicht schlimm sein. Dein Alter zählt mehr, ebenso wie das Alter eures Sohns.

Außerdem arbeiten verschiedene Adoptionsvermittlungsstellen unterschiedlich. Es ist nicht ganz einfach, aber man kann auch bei anderen Vermittlungsstellen um Aufnahme bitten. Auch bei der Auslandsadoption gibt es häufig sehr unterschiedliche Regelungen.

Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg finden werdet <3
Herzliche Grüße

Ich danke Dir sehr für Deine Worte!
Ja, es scheint in der Tat von Vermittlungsstelle zu Vermittlungsstelle sehr sehr unterschiedlich zu sein. Unsere sieht ein Geschwisterkind als Negativfaktor. Sie hat ganz klar gesagt, dass wir so keine Chance auf ein Adoptivkind hätten. Bei einem Pflegekind sei das etwas anderes..(das wollen wir aber eigentlich nicht)

Vielleicht müsste man ggf. sich umhören, ob andere Stellen in der Nähe das anders sehen mit unserem Sohn.

Das mit dem Alter hat sie auch gesagt. Da ich "erst" 34 werde im November ist das noch total im Rahmen. Der mann ist da anscheinend weniger ausschlaggebend, als das Alter der Frau.

Naja vielleicht müssen wir das nochmal durchspielen und überlegen, welche Möglichkeiten bleiben.Aktuell ist der Gedanke nach diesem Gespräch aber sehr weit in den Hintergrund gerückt. Ich hatte schon damit gerechnet, dass es etwas frustrierend wird das Gespräch, aber das sie uns so gar keine Chance aufgezeigt hat war halt schon sehr abschreckend.

Ganz liebe Grüße

Lyra

Die Zeit des Mutterschutzes ist nun schon fast vorbei. Wie schnell das ging. Unglaublich, dass Johannas Geburt nun schon so lange zurück liegt.

Ich denke jeden Tag an Sie, ständig. Sie fehlt so sehr. Gerade jetzt wäre die Zeit, in der Sie hätte kommen dürfen ohne ein Frühchen zu sein. Und ihr eigentlicher Entbindungstermin rückt immer näher.

Ab heute ist mein großer nun Zuhause und wir haben nun noch 3 Wochen als Familie Zeit für einander. Wir werden ein paar Tage ans Meer fahren, ganz viel Zeit einfach mal für uns haben und schöne Dinge gemeinsam machen. Ich habe an den Mutterschutz noch ein paar wenige Tage Urlaub angehängt . Ich habe eh noch so viel Resturlaub.

Ab Mitte September hat uns dann der Alltag komplett wieder und ich gehe auch wieder arbeiten. Mal sehen, wie mir das so bekommt.

Wundert Euch also nicht, wenn ich nicht schreibe. Vielleicht melde ich mich mal zwischendurch, ansonsten werde ich die nächsten 3 Wochen nochmal versuchen viel Kraft zu sammeln und Nicolas besonders zu genießen, wo wir den ganzen Tag Zeit dafür haben.

Und kaum habe ich diesen Eintrag abgeschickt kriege ich eine Nachricht von einer Bekannten, das ihre Tochter heute morgen das Licht der Welt erblickt hat.

Ich wünschte wir könnten irgendwie die Zeit zurück drehen und irgendetwas für Johanna tun.

*drückdich* Genießt die Tage am Meer.

Ich find das so traurig das ihr keine Chance auf ein Adoptivkind habt
Würde mich da auch nochmal anderweitig umhören.