Mütter- und Schwangerenforum

Trennung verständlich erklären ohne lügen zu müssen

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eightytwo82
66 Beiträge
13.12.2018 09:26
Ok, wenn ich mal so "auswerte" geht die Tendenz deutlich dahin, den wahren Grund erstmal noch weiter zu verschweigen und die "nicht-mehr-liebhaben" Sache weiterzuerzählen. Ich hoffe ja, dass diese immer wiederkehrenden Fragen irgendwann aufhören, wenn er es innerlich unterbewusst vielleicht akzeptiert hat und dann vielleicht irgendwann später mit 10, 12, 13 nochmal fragt, wenn so Themen wie Treue, Liebe, Beziehung, für ihn spannend werden.
Danke für eure Ansichten. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und steht von jetzt auf gleich vor einer Wand wo man in kürzester Zeit entscheiden muss "richtig" oder "falsch". Was ich dazu sagen muss ist, dass es extrem schwer ist, nicht schlecht zu reden. Das kostet ziemlich viel Kraft aufzupassen, dass einem nichts zynisches rausrutscht. Wirklich gut lief die Beziehung schon länger nicht mehr, allerdings haben wir auch nie heftig vor dem Jungen gestritten, so dass es ihm schwer fällt zu verstehen, wieso wir denn SO stark gestritten haben, dass es nicht mehr geht. Aber gut, ich denke es ist der bessere Weg, weiter zu schweigen und ihn nicht damit zu belasten. Es ist für uns eh schon nicht so einfach im Moment...
DieOhneNamen
28904 Beiträge
13.12.2018 09:30
Das es dir schwer fällt, nicht schlecht zu reden, kann ich verstehen.
Mir geht es bei der Großen heut noch so.
Er ist zwar ein guter Vater, war aber ein Scheißkerl und hat Psychosachen gemacht.
Waren auch vor Gericht.

Heut erzählt mir meine Große häufiger dass er wohl doch ab und an was doofes über mich sagte, aber ich werde mich hüten ihm gleich zu tun.

Das kostet alles an Kraft.

Wird aber auch besser.
eightytwo82
66 Beiträge
13.12.2018 09:36
Zitat von DieOhneNamen:

Das es dir schwer fällt, nicht schlecht zu reden, kann ich verstehen.
Mir geht es bei der Großen heut noch so.
Er ist zwar ein guter Vater, war aber ein Scheißkerl und hat Psychosachen gemacht.
Waren auch vor Gericht.

Heut erzählt mir meine Große häufiger dass er wohl doch ab und an was doofes über mich sagte, aber ich werde mich hüten ihm gleich zu tun.

Das kostet alles an Kraft.

Wird aber auch besser.


Ja, manchmal muss man sich schon auf die Zunge beißen. Das Gute ist, dass der schwarze Peter bei IHM liegt. Ok, wir hatten auch vorher schon Probleme, aber die hätte man mit etwas Arbeit vielleicht noch in den Griff bekommen, aber bei sowas ist dann halt definitiv Feierabend. Von Psychosachen bin ich bis jetzt zum Glück verschont geblieben und bis jetzt kriegen wir es auch ohne Anwälte und Gerichte hin. Hoffe, das bleibt so und bei ihm knallen nicht irgendwann seine Hirnwindungen durch, zuzutrauen wäre ihm das.
DieOhneNamen
28904 Beiträge
13.12.2018 09:37
Zitat von eightytwo82:

Zitat von DieOhneNamen:

Das es dir schwer fällt, nicht schlecht zu reden, kann ich verstehen.
Mir geht es bei der Großen heut noch so.
Er ist zwar ein guter Vater, war aber ein Scheißkerl und hat Psychosachen gemacht.
Waren auch vor Gericht.

Heut erzählt mir meine Große häufiger dass er wohl doch ab und an was doofes über mich sagte, aber ich werde mich hüten ihm gleich zu tun.

Das kostet alles an Kraft.

Wird aber auch besser.


Ja, manchmal muss man sich schon auf die Zunge beißen. Das Gute ist, dass der schwarze Peter bei IHM liegt. Ok, wir hatten auch vorher schon Probleme, aber die hätte man mit etwas Arbeit vielleicht noch in den Griff bekommen, aber bei sowas ist dann halt definitiv Feierabend. Von Psychosachen bin ich bis jetzt zum Glück verschont geblieben und bis jetzt kriegen wir es auch ohne Anwälte und Gerichte hin. Hoffe, das bleibt so und bei ihm knallen nicht irgendwann seine Hirnwindungen durch, zuzutrauen wäre ihm das.


Ich drücke dir die Daumen.
Kann dich gut verstehen.

eightytwo82
66 Beiträge
13.12.2018 09:39
Zitat von DieOhneNamen:

Zitat von eightytwo82:

Zitat von DieOhneNamen:

Das es dir schwer fällt, nicht schlecht zu reden, kann ich verstehen.
Mir geht es bei der Großen heut noch so.
Er ist zwar ein guter Vater, war aber ein Scheißkerl und hat Psychosachen gemacht.
Waren auch vor Gericht.

Heut erzählt mir meine Große häufiger dass er wohl doch ab und an was doofes über mich sagte, aber ich werde mich hüten ihm gleich zu tun.

Das kostet alles an Kraft.

Wird aber auch besser.


Ja, manchmal muss man sich schon auf die Zunge beißen. Das Gute ist, dass der schwarze Peter bei IHM liegt. Ok, wir hatten auch vorher schon Probleme, aber die hätte man mit etwas Arbeit vielleicht noch in den Griff bekommen, aber bei sowas ist dann halt definitiv Feierabend. Von Psychosachen bin ich bis jetzt zum Glück verschont geblieben und bis jetzt kriegen wir es auch ohne Anwälte und Gerichte hin. Hoffe, das bleibt so und bei ihm knallen nicht irgendwann seine Hirnwindungen durch, zuzutrauen wäre ihm das.


Ich drücke dir die Daumen.
Kann dich gut verstehen.


Fühl mich ein bisschen so, wie das Kaninchen (?) in deiner Signatur.
DieOhneNamen
28904 Beiträge
13.12.2018 09:46
Zitat von eightytwo82:

Zitat von DieOhneNamen:

Zitat von eightytwo82:

Zitat von DieOhneNamen:

Das es dir schwer fällt, nicht schlecht zu reden, kann ich verstehen.
Mir geht es bei der Großen heut noch so.
Er ist zwar ein guter Vater, war aber ein Scheißkerl und hat Psychosachen gemacht.
Waren auch vor Gericht.

Heut erzählt mir meine Große häufiger dass er wohl doch ab und an was doofes über mich sagte, aber ich werde mich hüten ihm gleich zu tun.

Das kostet alles an Kraft.

Wird aber auch besser.


Ja, manchmal muss man sich schon auf die Zunge beißen. Das Gute ist, dass der schwarze Peter bei IHM liegt. Ok, wir hatten auch vorher schon Probleme, aber die hätte man mit etwas Arbeit vielleicht noch in den Griff bekommen, aber bei sowas ist dann halt definitiv Feierabend. Von Psychosachen bin ich bis jetzt zum Glück verschont geblieben und bis jetzt kriegen wir es auch ohne Anwälte und Gerichte hin. Hoffe, das bleibt so und bei ihm knallen nicht irgendwann seine Hirnwindungen durch, zuzutrauen wäre ihm das.


Ich drücke dir die Daumen.
Kann dich gut verstehen.


Fühl mich ein bisschen so, wie das Kaninchen (?) in deiner Signatur.




So fühle ich mich seit Jahren, darum is es auch meine Signatur.
Passt fast immer
eightytwo82
66 Beiträge
13.12.2018 09:56
@DieOhneNamen: Wie lange hast du gebraucht, um darüber hinweg zu sein und bis es sich wieder "normal" angefühlt hat? Im Moment kommt mir mein Leben nur noch wie ein Terminkalender vor, in dem man lustiges Problemhopping als Freizeitbeschäftigung betreiben kann.
Lealein
10265 Beiträge
13.12.2018 10:28
Zitat von eightytwo82:

@Lealein: Das eigene Wohl nicht über das des Kindes zu stellen, ist grade ziemlich die Herausforderung. Ich sehe das genauso, allerdings kann man auch nicht unendlich alles runterschlucken. Er ist die meiste Zeit ja bei mir und fragt MICH dann ständig warum, wieso, weshalb. Bei Papa ist nur Spass angesagt. Eigentlich würd ich im wünschen, dass ER diese ganzen Fragen bekommt. Habe ihn mal gefragt, ob er ihn auch damit löchert "Nö, bis jetzt nicht". Glückwunsch, der Herr.

Ja, ich weiß. Aber es ist jetzt wichtiger als alles andere. Das "runterschlucken" ist gemein. Ich durfte mir auch schon vieles anhören, was mein Exmann meinem Sohn über mich sagt, aber da muss ich drüber stehen und darauf bauen, dass er erkennt, wer wirklich nur das Beste für ihn will. Es bringt ihm nichts, wenn ich all die gemeinen Dinge erzähle, die passiert sind. Meine Genugtuung ist, dass ich sämtlichen Schriftverkehr aufbewahren, für den Fall, dass er irgendwann alles erfahren möchte und ich ihm beweisen kann, dass es tatsächlich so war, wie ich sage. Ob ich jemals dafür Verwendung habe, weiß I h nicht, aber mir reicht das als Genugtuung und kann mich dadurch ganz gut zügeln.
Das Biest in mir aber wünscht sich, dass er todunglücklich wird und auch seine zweite Ehe scheitert und er mutterseelenallein ist, als Strafe dafür, dass er seine Söhne so hat hängen lassen für sein eigenes Wohl.

Du merkst, selbst nach 2 Jahren der Trennung, fast 3, kann ich dieses Thema nicht gefasst behandeln, obwohl ich einen neuen Partner habe und wir als Familie wahnsinnig gut zusammen gewachsen sind. So wird es bei dir auch sein, denke ich. Aber es geht weiter und es wird auch ein neuer Mann in euer Leben treten, der euch gut tun wird!
eightytwo82
66 Beiträge
13.12.2018 10:40
Zitat von Lealein:

Zitat von eightytwo82:

@Lealein: Das eigene Wohl nicht über das des Kindes zu stellen, ist grade ziemlich die Herausforderung. Ich sehe das genauso, allerdings kann man auch nicht unendlich alles runterschlucken. Er ist die meiste Zeit ja bei mir und fragt MICH dann ständig warum, wieso, weshalb. Bei Papa ist nur Spass angesagt. Eigentlich würd ich im wünschen, dass ER diese ganzen Fragen bekommt. Habe ihn mal gefragt, ob er ihn auch damit löchert "Nö, bis jetzt nicht". Glückwunsch, der Herr.

Ja, ich weiß. Aber es ist jetzt wichtiger als alles andere. Das "runterschlucken" ist gemein. Ich durfte mir auch schon vieles anhören, was mein Exmann meinem Sohn über mich sagt, aber da muss ich drüber stehen und darauf bauen, dass er erkennt, wer wirklich nur das Beste für ihn will. Es bringt ihm nichts, wenn ich all die gemeinen Dinge erzähle, die passiert sind. Meine Genugtuung ist, dass ich sämtlichen Schriftverkehr aufbewahren, für den Fall, dass er irgendwann alles erfahren möchte und ich ihm beweisen kann, dass es tatsächlich so war, wie ich sage. Ob ich jemals dafür Verwendung habe, weiß I h nicht, aber mir reicht das als Genugtuung und kann mich dadurch ganz gut zügeln.
Das Biest in mir aber wünscht sich, dass er todunglücklich wird und auch seine zweite Ehe scheitert und er mutterseelenallein ist, als Strafe dafür, dass er seine Söhne so hat hängen lassen für sein eigenes Wohl.

Du merkst, selbst nach 2 Jahren der Trennung, fast 3, kann ich dieses Thema nicht gefasst behandeln, obwohl ich einen neuen Partner habe und wir als Familie wahnsinnig gut zusammen gewachsen sind. So wird es bei dir auch sein, denke ich. Aber es geht weiter und es wird auch ein neuer Mann in euer Leben treten, der euch gut tun wird!


Das mit dem Schriftverkehr seit dem, sagen wir "Vorfall", mache ich auch so. Es ist alles gespeichert und archiviert für den Fall der Fälle. Schlimm, dass man sowas machen muss, aber wenn man sich plötzlich so entfremdet, ist es besser auf Nummer sicher zu gehen um später vielleicht Beweise zu haben.

"Das Biest in mir..." ist nett ausgedrückt. Das schlimme ist, dass man trotzdem noch miteinander umgehen muss und sich dabei möglichst so zusammenreißen, dass nicht neuer Streit entsteht. Ohne Kind hätte ich ihm eine gescheuert, in die Wüste geschickt und Ende, aber so.... Zum Glück gibt es Handys und email, sodass man den Kontakt auf ein Minimum reduzieren kann, aber trotzdem, es geistert alles permanent in meinem Kopf rum. Glaube "gefasst" behandeln werde ich das nie können, zumindest nicht in den nächsten Jahren. Bin mal auf Weihnachten gespannt, was da alles so passiert oder ob man es hinbekommen an. Am liebsten würd ich mich nie wieder an einen Tisch mit ihm setzen, aber was will man machen.... *seufz*
13.12.2018 10:53
Ich erzähl mal als Kind, dessen Eltern sich mehrmals wegen Fremdgehen von Seiten des Papas getrennt haben. Ich war bei der ersten Trennung ca. 6 oder 7 und meine Eltern haben mir nichts erzählt außer, dass sie sich nicht mehr lieb haben. Ich habe nachts aber genug mitbekommen, weil meine Mutter meinen Vater rausgeschmissen hat. Jetzt im Nachhinein und weil ich mich lange mit dieser ganzen Thematik auseinandergesetzt habe, muss ich sagen: da ich nichts wusste, waren meine Sympathien IMMER bei meinem Papa. Mein Papa tat mir leid, ich dachte meine Mutter ist die ''Böse'' die ihn rauswirft, obwohl er das alles gar nicht möchte und uns vermisst. Ich wurde ein richtiges Papa-Kind. Ich weiß erst seit einigen Jahren, dass mein Vater meine Mutter betrogen hat und jetzt tut es mir total leid, weil ich immer auf der Seite von meinem Papa war....
Wüsste jetzt aber auch keine Lösung, wie es anders hätte laufen können.... Glaube man muss nur echt aufpassen, dass man sich selbst nicht zum Sündenbock macht, wie meine Mutter es ja unbewusst getan hat
eightytwo82
66 Beiträge
13.12.2018 11:02
Zitat von Karlina:

Ich erzähl mal als Kind, dessen Eltern sich mehrmals wegen Fremdgehen von Seiten des Papas getrennt haben. Ich war bei der ersten Trennung ca. 6 oder 7 und meine Eltern haben mir nichts erzählt außer, dass sie sich nicht mehr lieb haben. Ich habe nachts aber genug mitbekommen, weil meine Mutter meinen Vater rausgeschmissen hat. Jetzt im Nachhinein und weil ich mich lange mit dieser ganzen Thematik auseinandergesetzt habe, muss ich sagen: da ich nichts wusste, waren meine Sympathien IMMER bei meinem Papa. Mein Papa tat mir leid, ich dachte meine Mutter ist die ''Böse'' die ihn rauswirft, obwohl er das alles gar nicht möchte und uns vermisst. Ich wurde ein richtiges Papa-Kind. Ich weiß erst seit einigen Jahren, dass mein Vater meine Mutter betrogen hat und jetzt tut es mir total leid, weil ich immer auf der Seite von meinem Papa war....
Wüsste jetzt aber auch keine Lösung, wie es anders hätte laufen können.... Glaube man muss nur echt aufpassen, dass man sich selbst nicht zum Sündenbock macht, wie meine Mutter es ja unbewusst getan hat


Danke für deine Antwort. Beim Thema Sündenbock muss man echt aufpassen und manchmal zwängen sich mir auch so Gedanken auf wie "war ich wirklich so schlecht?" obwohl der Fehler ganz klar bei ihm liegt, "hab ich überreagiert?". Den Rauswurf an sich hat Junior allerdings nicht mitbekommen. Als ich die Sache herausgefunden hab, hab ich es organisiert, dass er bei meinen Eltern war und ich dann in Ruhe zuhause eskalieren konnte, freundlich ausgedrückt. Die ersten Nächte hat der Papa dann im Hotel, im Auto oder in der Firma verbracht, bis er dann nach und nach noch ein paar Brocken von sich abgeholt hat und zu seinen Eltern und dann in eine eigene Wohnung gezogen ist. Offiziell ist er dann ganz friedlich ausgezogen, von dem ganzen Theater hat er also so gut wie nichts mitbekommen, was mir auch wichtig war, damit gar nicht erst "gut und böse" ensteht.
Lealein
10265 Beiträge
13.12.2018 11:03
Zitat von Karlina:

Ich erzähl mal als Kind, dessen Eltern sich mehrmals wegen Fremdgehen von Seiten des Papas getrennt haben. Ich war bei der ersten Trennung ca. 6 oder 7 und meine Eltern haben mir nichts erzählt außer, dass sie sich nicht mehr lieb haben. Ich habe nachts aber genug mitbekommen, weil meine Mutter meinen Vater rausgeschmissen hat. Jetzt im Nachhinein und weil ich mich lange mit dieser ganzen Thematik auseinandergesetzt habe, muss ich sagen: da ich nichts wusste, waren meine Sympathien IMMER bei meinem Papa. Mein Papa tat mir leid, ich dachte meine Mutter ist die ''Böse'' die ihn rauswirft, obwohl er das alles gar nicht möchte und uns vermisst. Ich wurde ein richtiges Papa-Kind. Ich weiß erst seit einigen Jahren, dass mein Vater meine Mutter betrogen hat und jetzt tut es mir total leid, weil ich immer auf der Seite von meinem Papa war....
Wüsste jetzt aber auch keine Lösung, wie es anders hätte laufen können.... Glaube man muss nur echt aufpassen, dass man sich selbst nicht zum Sündenbock macht, wie meine Mutter es ja unbewusst getan hat

Ja, aber die Alternative ist doch nicht besser, oder?
Bei mir war es so, dass meine Eltern sich getrennt haben als ich 1 Jahr war. Der Trennunggrund war kein Fremdgehen, sondern andere Dinge. Mein Vater hat Mist gebaut, die Familie massiv verschuldet und war Spielsüchtig und hat meine Mutter psychisch fertig gemacht mit nächtlichen Besuchen usw. Mir wurde das alles nicht gesagt und für mich war meine Mutter die Schuldige. Sie musste sehr viel aushalten, weil ich dachte sie wäre schuld daran, dass ich keine richtige Familie habe. Mit 16 Jahren wurde ich aufgeklärt und ganz ehrlich? Ich bin froh, all diese Dinge vorher nicht gewusst zu haben. Meine Mutter und ich hatten trotz all dem immer ein gutes und starkes Verhältnis, denn letztlich war sie ja mein emotionaler Pol, an dem ich mich immer ausnahmslos wenden konnte.

Mein Verhältnis zu meinem Vater wäre also noch gestörter als ohnehin, wenn ich das alles als kleines Mädchen erfahren hätte.
Lealein
10265 Beiträge
13.12.2018 11:12
Zitat von eightytwo82:

Zitat von Lealein:

Zitat von eightytwo82:

@Lealein: Das eigene Wohl nicht über das des Kindes zu stellen, ist grade ziemlich die Herausforderung. Ich sehe das genauso, allerdings kann man auch nicht unendlich alles runterschlucken. Er ist die meiste Zeit ja bei mir und fragt MICH dann ständig warum, wieso, weshalb. Bei Papa ist nur Spass angesagt. Eigentlich würd ich im wünschen, dass ER diese ganzen Fragen bekommt. Habe ihn mal gefragt, ob er ihn auch damit löchert "Nö, bis jetzt nicht". Glückwunsch, der Herr.

Ja, ich weiß. Aber es ist jetzt wichtiger als alles andere. Das "runterschlucken" ist gemein. Ich durfte mir auch schon vieles anhören, was mein Exmann meinem Sohn über mich sagt, aber da muss ich drüber stehen und darauf bauen, dass er erkennt, wer wirklich nur das Beste für ihn will. Es bringt ihm nichts, wenn ich all die gemeinen Dinge erzähle, die passiert sind. Meine Genugtuung ist, dass ich sämtlichen Schriftverkehr aufbewahren, für den Fall, dass er irgendwann alles erfahren möchte und ich ihm beweisen kann, dass es tatsächlich so war, wie ich sage. Ob ich jemals dafür Verwendung habe, weiß I h nicht, aber mir reicht das als Genugtuung und kann mich dadurch ganz gut zügeln.
Das Biest in mir aber wünscht sich, dass er todunglücklich wird und auch seine zweite Ehe scheitert und er mutterseelenallein ist, als Strafe dafür, dass er seine Söhne so hat hängen lassen für sein eigenes Wohl.

Du merkst, selbst nach 2 Jahren der Trennung, fast 3, kann ich dieses Thema nicht gefasst behandeln, obwohl ich einen neuen Partner habe und wir als Familie wahnsinnig gut zusammen gewachsen sind. So wird es bei dir auch sein, denke ich. Aber es geht weiter und es wird auch ein neuer Mann in euer Leben treten, der euch gut tun wird!


Das mit dem Schriftverkehr seit dem, sagen wir "Vorfall", mache ich auch so. Es ist alles gespeichert und archiviert für den Fall der Fälle. Schlimm, dass man sowas machen muss, aber wenn man sich plötzlich so entfremdet, ist es besser auf Nummer sicher zu gehen um später vielleicht Beweise zu haben.

"Das Biest in mir..." ist nett ausgedrückt. Das schlimme ist, dass man trotzdem noch miteinander umgehen muss und sich dabei möglichst so zusammenreißen, dass nicht neuer Streit entsteht. Ohne Kind hätte ich ihm eine gescheuert, in die Wüste geschickt und Ende, aber so.... Zum Glück gibt es Handys und email, sodass man den Kontakt auf ein Minimum reduzieren kann, aber trotzdem, es geistert alles permanent in meinem Kopf rum. Glaube "gefasst" behandeln werde ich das nie können, zumindest nicht in den nächsten Jahren. Bin mal auf Weihnachten gespannt, was da alles so passiert oder ob man es hinbekommen an. Am liebsten würd ich mich nie wieder an einen Tisch mit ihm setzen, aber was will man machen.... *seufz*

Ja, das stimmt. mit dem entfremden hast du auch absolut recht. Man fällt ziemlich tief bei der Erkenntnis, dass der Mann auf einmal jemand anderes zu sein scheint als man dachte.

Verbringt ihr Weihnachten etwa zusammen? Wenn ja... Bei aller Liebe zum Sohn, aber es ist auch DEIN Weihnachten. Dann dich lieber so, dass der Sohn zwei mal Weihnachten feiert.
13.12.2018 11:13
Zitat von eightytwo82:

Zitat von Karlina:

Ich erzähl mal als Kind, dessen Eltern sich mehrmals wegen Fremdgehen von Seiten des Papas getrennt haben. Ich war bei der ersten Trennung ca. 6 oder 7 und meine Eltern haben mir nichts erzählt außer, dass sie sich nicht mehr lieb haben. Ich habe nachts aber genug mitbekommen, weil meine Mutter meinen Vater rausgeschmissen hat. Jetzt im Nachhinein und weil ich mich lange mit dieser ganzen Thematik auseinandergesetzt habe, muss ich sagen: da ich nichts wusste, waren meine Sympathien IMMER bei meinem Papa. Mein Papa tat mir leid, ich dachte meine Mutter ist die ''Böse'' die ihn rauswirft, obwohl er das alles gar nicht möchte und uns vermisst. Ich wurde ein richtiges Papa-Kind. Ich weiß erst seit einigen Jahren, dass mein Vater meine Mutter betrogen hat und jetzt tut es mir total leid, weil ich immer auf der Seite von meinem Papa war....
Wüsste jetzt aber auch keine Lösung, wie es anders hätte laufen können.... Glaube man muss nur echt aufpassen, dass man sich selbst nicht zum Sündenbock macht, wie meine Mutter es ja unbewusst getan hat


Danke für deine Antwort. Beim Thema Sündenbock muss man echt aufpassen und manchmal zwängen sich mir auch so Gedanken auf wie "war ich wirklich so schlecht?" obwohl der Fehler ganz klar bei ihm liegt, "hab ich überreagiert?". Den Rauswurf an sich hat Junior allerdings nicht mitbekommen. Als ich die Sache herausgefunden hab, hab ich es organisiert, dass er bei meinen Eltern war und ich dann in Ruhe zuhause eskalieren konnte, freundlich ausgedrückt. Die ersten Nächte hat der Papa dann im Hotel, im Auto oder in der Firma verbracht, bis er dann nach und nach noch ein paar Brocken von sich abgeholt hat und zu seinen Eltern und dann in eine eigene Wohnung gezogen ist. Offiziell ist er dann ganz friedlich ausgezogen, von dem ganzen Theater hat er also so gut wie nichts mitbekommen, was mir auch wichtig war, damit gar nicht erst "gut und böse" ensteht.


Ist auf jeden Fall besser gelaufen als bei uns damals. Das war wirklich schlimm, ich erinnere mich noch immer daran, wie ich wach in meinem Bett lag, die beiden stritten und Papa dann weg war.
Die Situation ist aber auch so total schwierig Man weiß ja trotzdem nie ganz genau, wie das Kind es aufgefasst hat.
13.12.2018 11:17
Zitat von Lealein:

Zitat von Karlina:

Ich erzähl mal als Kind, dessen Eltern sich mehrmals wegen Fremdgehen von Seiten des Papas getrennt haben. Ich war bei der ersten Trennung ca. 6 oder 7 und meine Eltern haben mir nichts erzählt außer, dass sie sich nicht mehr lieb haben. Ich habe nachts aber genug mitbekommen, weil meine Mutter meinen Vater rausgeschmissen hat. Jetzt im Nachhinein und weil ich mich lange mit dieser ganzen Thematik auseinandergesetzt habe, muss ich sagen: da ich nichts wusste, waren meine Sympathien IMMER bei meinem Papa. Mein Papa tat mir leid, ich dachte meine Mutter ist die ''Böse'' die ihn rauswirft, obwohl er das alles gar nicht möchte und uns vermisst. Ich wurde ein richtiges Papa-Kind. Ich weiß erst seit einigen Jahren, dass mein Vater meine Mutter betrogen hat und jetzt tut es mir total leid, weil ich immer auf der Seite von meinem Papa war....
Wüsste jetzt aber auch keine Lösung, wie es anders hätte laufen können.... Glaube man muss nur echt aufpassen, dass man sich selbst nicht zum Sündenbock macht, wie meine Mutter es ja unbewusst getan hat

Ja, aber die Alternative ist doch nicht besser, oder?
Bei mir war es so, dass meine Eltern sich getrennt haben als ich 1 Jahr war. Der Trennunggrund war kein Fremdgehen, sondern andere Dinge. Mein Vater hat Mist gebaut, die Familie massiv verschuldet und war Spielsüchtig und hat meine Mutter psychisch fertig gemacht mit nächtlichen Besuchen usw. Mir wurde das alles nicht gesagt und für mich war meine Mutter die Schuldige. Sie musste sehr viel aushalten, weil ich dachte sie wäre schuld daran, dass ich keine richtige Familie habe. Mit 16 Jahren wurde ich aufgeklärt und ganz ehrlich? Ich bin froh, all diese Dinge vorher nicht gewusst zu haben. Meine Mutter und ich hatten trotz all dem immer ein gutes und starkes Verhältnis, denn letztlich war sie ja mein emotionaler Pol, an dem ich mich immer ausnahmslos wenden konnte.

Mein Verhältnis zu meinem Vater wäre also noch gestörter als ohnehin, wenn ich das alles als kleines Mädchen erfahren hätte.


Glaub es ist oft so, dass die Mama (meist bleibt das Kind ja bei Mama) das alles aushalten muss und beschuldigt wird. Bleibt ja sonst keiner übrig, sie ist immer da und der arme Papa musste ja schon ausziehen.....Kenne es hauptsächlich so, dass Mama die Doofe ist.

Klar, hätte meine Mama mir mir 6 gesagt, dass mein Papa sie betrogen hat (wofür sie mich auch hätte aufklären müssen), wäre das sehr verstörend gewesen....gar nicht so einfach.

Kann man nur den Hut ziehen vor all den Mamas, die das täglich meistern!
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