Mütter- und Schwangerenforum

Umgangszeiten mit Papa erhöhen vs. großer Bruder werden

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18.06.2022 18:20
Dann möchte ich es noch einmal anders formulieren..

Statt wir reden aneinander vorbei - Du schweifst von meiner Frage ab.
Ich arbeite seit 15 Jahren im sozialpädagogischen Bereich. Ich weiß genau das sich jede Aktion und Reaktion bedingen. Auch bewusst und unbewusst.
Wenn ich jetzt einen Fehler bei mir sehen müsste, wäre es zu schwammig zu sein, weil ich es einfach allen recht machen möchte und damit meinen Sohn verunsichere.
Der Vater jammert über seine Verlustängste, die aber aus seiner Jugend herrühren und die er nicht angeht, sondern nur an uns auslässt und das seit Jahren. Halbwegs verständlich, aber ich bin nicht seine Mutter, sondern die unseres Sohnes.
Das Kind weint, wütet und bettelt seit 2 Wochen unter Tränen und Toben, nicht zum Vater zu müssen. Du tust jetzt so als hätte ich schon etliche Umgänge ausgesetzt. Ich spreche hier gerade von einer absoluten Ausnahmesituation, die wir so noch nie hatten und davon, dass ich EINEN Tag abgesagt habe. Weil mein Sohn bitterlich weinte, dass er eingesperrt wurde (ich betone nochmal - seine Empfindung, nicht mein Urteil) und nicht wieder dort schlafen will.

Laut Gericht muss mich an die Vereinbarung halten. Das ist mir klar. Macht den Zwiespalt gerade nur noch größer. Denn an erster Stelle möchte ich eigentlich weder Vater noch Gericht stellen, sondern mein Kind. Und ich halte mich schon für kompetent genug, einzuschätzen ob er nur "Theater" macht oder gerade wirklich Ängste / Sorgen hat. Und damit meine ich jetzt nicht "Angst vor dem Vater" sondern eher vor der Veränderung mit Baby usw.

Und natürlich kann eine Möglichkeit sein auf seine Ängste zu reagieren, indem man sagt eine Weile geht es weniger zum Papa, oder ohne Übernachtung oder Papa kommt lieber zu uns... Aber dazu müsste der Vater ja mit mir Kommunizieren. Alle Vorschläge in diese Richtung werden nicht mal wahrgenommen. Auch Vorschläge seinerseits kommen nicht. Nur Vorwürfe...

Der Vater sagt - Zitat - zu allen meinen Infos "das lese ich nicht, das interessiert mich nicht, brauchst du mir nicht schreiben, hab ich alles direkt gelöscht ohne es zu lesen / anzuhören" usw. Egal ob zu diesem oder anderen Themen. An der Tür vor meinem Kind diskutiere ich absolut Null (er möchte es aber gern, dass ich "Probleme" da anspreche) und zur Beratung möchte er nicht mitgehen.

Und das führte mich zu meiner Frage hier...
Wer hat ähnliche Situationen erlebt und kann mir einen Rat geben, damit umzugehen. Damit meine ich nicht nur sowas wie JA / Beratung Termine (wo ich seit Ewigkeiten immer allein sitze...). Sondern auch emotional, mit meinem Gewissen usw.

Und nein - selbstverständlich kommen Kinder nicht vom Storch. Aber wir kennen bereits 2 Frauen, bei denen das Kind "ohne Papa" (zB anonyme Samenspende) kam. Und somit ist das hier gar kein großes Thema, dass es jetzt bei uns auch so ist. =)
Und zu dem Thema mit dem zweiten Vater hatte ich hier gerade auch gar nichts gefragt. Also ja, Du schweifst ab...

Wie ich bereits sagte, hab ich schon beschlossen einen Termin im JA zu machen. Sobald mein Sohn da ist und ich weiß, wann ich wieder fit bin. =) Mein Fehler dabei - ich hoffe immer noch es ohne sowas zu schaffen, denn ich weiß, dass der Vater mir auch das sehr übel nehmen wird, wenn er von da auf einmal Post bekommt. Aktion Reaktion - noch mehr Druck und Stress von ihm.
nilou
14070 Beiträge
18.06.2022 18:28
Du machst das schon. wenn nicht, frag doch einfach mal in deinem Arbeitsbereich rum. Da hast du doch sicher fachlich versierte Ansprechpartner.

18.06.2022 18:29
Den anderen Danke ich sehr für Eure Erfahrungen. =)
18.06.2022 18:32
Zitat von nilou:

Du machst das schon. wenn nicht, frag doch einfach mal in deinem Arbeitsbereich rum. Da hast du doch sicher fachlich versierte Ansprechpartner.


Ich suche Menschen mit gleicher Situation.
Kein Fachpersonal...
Lady_in_Green
541 Beiträge
18.06.2022 19:09
Was genau findest du denn emotional so belastend?
Das du das Gefühl hast dich über dein Kind hinweg zu setzen weil du ihn zum Umgang "zwingst"? Das dein Kind enttäuscht ist, wenn der Vater leere Versprechungen macht (Aktivitäten in deine Zeit ohne Absprache)? Der Konflikt mit dem Vater selbst?

Ich denke es ist schwer da etwas zu raten.
Dafür ist jede Situation zu individuelle.
Und selbst wenn würde ich das so öffentlich zum Schutz meiner Kinder nicht erörtern wollen. Die sind nämlich keine 5 mehr und auch wenn sie das hier vermutlich nie lesen werden, wollen sie solche Dinge sicher nicht über sich im Internet stehen haben.

Ich habe meine Kinder schon weinend und bettelnd in einen Zug zu ihrem Vater gesetzt. Die wollten nicht fahren. Und es war ein scheiß Gefühl und ich war sauer, weil sich der Ex sonst auch nicht groß bemüht, aber urplötzlich auf seinen Teil der Sommerferien besteht. Und ich fühlte mich hilflos, weil ich nichts dagegen tun konnte ohne rechtlich in ganz wilden Gewässern zu landen. Ich hatte schon Kinder hier heulend in der Ecke sitzend, weil ihr Vater sie mal wieder enttäuscht hat. Und ich habe mich innerlich so zerissen gefühlt, weil ich ihnen einerseits einfach versichern wollte, dass ihr Vater sie trotzdem so sehr liebt (was ich grundsätzlich glaube und was sie sich ja auch so sehr wünschen) und andererseits die paar hundert Kilometer mit 200 Sachen zurücklegen und meinem Ex mal gehörig die Meinung geigen wollte. Und trotzdem bekommt man dann plötzlich ein "Dann zieh ich halt zu Papa" um die Ohren gehauen im Streit. Tut verdammt weh wenn ich mir dann auf die Zunge beiße bis es blutet, um nicht ein "Ja? Wo war dein Vater denn (füge letzte Situation, die er verbockt hat ein)". Letztlich meinen sie es nicht so.
Unsere gemeinsamen Kinder sind jetzt 10, 8 und 6 und nachdem der Älteste über einen längeren Zeitraum geäußert hat, dass er nicht mehr zu seinem Vater will und das vor dem JA, einer Psychologin und dem Richter begründet hat, ist der Umgang für ihn aufgehoben. Er sieht seinen Vater trotzdem noch ab und zu, aber jetzt freiwillig wie er sagt.
nilou
14070 Beiträge
18.06.2022 19:29
Zitat von MirfälltNixein:

Zitat von nilou:

Du machst das schon. wenn nicht, frag doch einfach mal in deinem Arbeitsbereich rum. Da hast du doch sicher fachlich versierte Ansprechpartner.


Ich suche Menschen mit gleicher Situation.
Kein Fachpersonal...



Da hast du doch auch schon Tipps bekommen. Auch von mir, die in der „gleichen“ Situatiin ist bzw. war.

Ich weis dir gefällt nicht was ich schreibe. Also suchst du jetzt nur bestimmte Erfahrungen?

So wie es Chry schrieb war es auch bei uns. Also der Tipp ist: Konstanz, klare Linie, alles schriftlich, Unterstützung vom JA etc. damit Ruhe reinkommt. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert. Und mit Ruhe, Konstanz etc wird es auch emotional einfacher.

Grundsätzlich empfinde ich von dem was du hier im Forum schreibst deine Situation der letzten Jahre als recht unruhig. Zur Ruhe kommen, wissen was man will und das konsequent umsetzen. Evtl. einfach auch mal nur bei dir ansetzten. Wenn man selber weis was man will, Ruhe in sich gefunden hat kommt man mit emotional schwierigen Situationen auch besser klar, ist konsequenter. Und v.a. spüren andere Menschen auch, das man in sich ruht und man eben nicht mehr so provozierbar ist.
Chrysopelea
14628 Beiträge
18.06.2022 21:38
Zitat von nilou:

Zitat von MirfälltNixein:

Zitat von nilou:

Du machst das schon. wenn nicht, frag doch einfach mal in deinem Arbeitsbereich rum. Da hast du doch sicher fachlich versierte Ansprechpartner.


Ich suche Menschen mit gleicher Situation.
Kein Fachpersonal...



Da hast du doch auch schon Tipps bekommen. Auch von mir, die in der „gleichen“ Situatiin ist bzw. war.

Ich weis dir gefällt nicht was ich schreibe. Also suchst du jetzt nur bestimmte Erfahrungen?

So wie es Chry schrieb war es auch bei uns. Also der Tipp ist: Konstanz, klare Linie, alles schriftlich, Unterstützung vom JA etc. damit Ruhe reinkommt. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert. Und mit Ruhe, Konstanz etc wird es auch emotional einfacher.

Grundsätzlich empfinde ich von dem was du hier im Forum schreibst deine Situation der letzten Jahre als recht unruhig. Zur Ruhe kommen, wissen was man will und das konsequent umsetzen. Evtl. einfach auch mal nur bei dir ansetzten. Wenn man selber weis was man will, Ruhe in sich gefunden hat kommt man mit emotional schwierigen Situationen auch besser klar, ist konsequenter. Und v.a. spüren andere Menschen auch, das man in sich ruht und man eben nicht mehr so provozierbar ist.


Liebe TS, ich finde nilou gibt dir hier einen ganz wichtigen Tipp. Finde heraus was du willst. Was hältst du für das beste für dein Kind? Und wenn das eine Kürzung des Umgangs ist, um deinen großen in einer emotional fordernden Situation zu entlasten, dann begründe das genau so und versuche eine neue Umgangsregelung umzusetzen. Und damit meine ich offiziell umsetzen, nicht eigenmächtig vom Gerichtsbeschluss abweichen, das gibt Ärger! Das funktioniert nur, wenn du die öffentlichen Stellen mit ins Boot holst.
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