Mütter- und Schwangerenforum

Baby schreien lassen

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Zimtnudel
822 Beiträge
27.05.2021 19:46
Ich bin immer wieder erstaunt, dass viele denken man könne kleine Babys schon verziehen.

Mein Sohn wird auch in den Schlaf gestillt, weil das die einzige Methode ist, die hier zuverlässig funktioniert zur Schlafenszeit.
Na und? Mich stört das nicht und ich sehe das auch nicht als Verziehen. Anscheinend braucht er das ja einfach so.
Stanismom
579 Beiträge
27.05.2021 19:49
Man muss noch weniger weit zurückschauen:
In den 90ern wurde heiß über das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" vulgo die "Ferber-Methode" diskutiert..
Basiert im Wesentlichen auch darauf, das Kind in die Resignation zu treiben...
Mützenmädele
2501 Beiträge
27.05.2021 20:22
Zitat von Zimtnudel:

Ich bin immer wieder erstaunt, dass viele denken man könne kleine Babys schon verziehen.

Mein Sohn wird auch in den Schlaf gestillt, weil das die einzige Methode ist, die hier zuverlässig funktioniert zur Schlafenszeit.
Na und? Mich stört das nicht und ich sehe das auch nicht als Verziehen. Anscheinend braucht er das ja einfach so.

Ist hier auch so (oder Federwiege alternativ manchmal). Und ich finde es schön, dass er sich bei mir so sicher fühlt, dass er einschlafen kann. Da ich von ihm wenig positives "Feedback" bekomme, weil er fast nur schreit, tut das auch meinem Mama-Herz gut.
Sina307
1145 Beiträge
27.05.2021 20:32
Ignorieren, und sagen das du das überhaupt nicht musst und es dein Kind ist und die da nix zu melden haben. Anders lernen die das nicht.
Marzipan
3632 Beiträge
27.05.2021 20:44
Mein Mann ist da genau gleich: er meint auch immer mal wieder ich soll die Kleine nicht verwöhnen und nicht ständig rumtragen wenn sie weint. Das Witzige am Ganzen ist: Wenn ich gerade nicht da bin (also zB unter der Dusche oder so) dann trägt er sie genau so rum also er hält sich nicht an die eigenen Aussagen. Daher habe ich auch überhaupt keine "Angst" die Kleine bei ihm zu lassen.

Aber wenn es jemand wirklich ernst meint, würde ich unsere Kidies auch niemals bei dieser Person lassen. Ein absolutes No Go.
Serafinchen
4537 Beiträge
27.05.2021 20:54
Zitat von Stanismom:

Man muss noch weniger weit zurückschauen:
In den 90ern wurde heiß über das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" vulgo die "Ferber-Methode" diskutiert..
Basiert im Wesentlichen auch darauf, das Kind in die Resignation zu treiben...


Wobei das Buch anscheinend extra für Eltern geschrieben wurde, die mit ihren Kindern komplett überfordert waren. Da sagte man sich, dass es besser ist, die Kinder schreien zu lassen, als dass ihnen irgendwas angetan wird....
27.05.2021 21:24
Zitat von Serafinchen:

Zitat von Stanismom:

Man muss noch weniger weit zurückschauen:
In den 90ern wurde heiß über das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" vulgo die "Ferber-Methode" diskutiert..
Basiert im Wesentlichen auch darauf, das Kind in die Resignation zu treiben...


Wobei das Buch anscheinend extra für Eltern geschrieben wurde, die mit ihren Kindern komplett überfordert waren. Da sagte man sich, dass es besser ist, die Kinder schreien zu lassen, als dass ihnen irgendwas angetan wird....


Man tut dem Kind auch mit dem schreien lassen was schlimmes an!

Maichen2020
166 Beiträge
27.05.2021 23:02
Mein kleiner ist fast ein Jahr und ich bekomme noch immer diese Ratschläge... irgendwann musst du ihn schreien lassen damit er schläft....
Anstatt: super, dass du dich so kümmerst, obwohl es sicher anstrengend ist...immer wieder der lassihn schreien Quatsch
28.05.2021 00:09
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Arwenia:

Es gab zu Kriegszeiten ein Elternleitfaden, der genau das empfohlen hat. Kind schreien lassen, auch in der Nacht. Die Mutter würde sich sonst einen Haustyrannen erziehen.

Diese Herangehensweise der Erziehung habe ich schon von mehreren gehört, die zb in der DDR ein Kind bekommen haben. Da gab es kein Stillen nach Bedarf. Da hat das Kind alle 4 h etwas bekommen, ab 22 Uhr dann nichts mehr. Meine Mutter hat sich auch daran gehalten. Lass ihn mal schreien, habe ich von ihr auch schon gehört.


Nicht nur zu Kriegszeiten... Meine Mutter hat einen Erziehungsratgeber aus den 60er Jahren, da steht das auch so drin... Kinder müssen lernen sich an den Rhythmus der Familie anzupassen, deshalb nachts schreien lassen und nicht beachten, alle vier Stunden stillen, ab 4 Monaten eine 8 Stundige Pause nachts machen beim Stillen usw... Dabei wusste man damals schon was, denn es gab in dem Buch auch einen Hinweis, dass Babies nicht gern allein schlafen und dass es deshalb ratsam sei, das Bettchen zu den älteren Geschwistern ins Zimmer zu stellen. Auf die Idee es ins Elternschlafzimmer zu stellen kam man scheinbar nicht Das war damals so und nicht nur in der Zeit, ich war in den 90ern Baby und meine Mutter hat mir auch erzählt, ich müsste das nur mal durchziehen, dann würde sie auch abends alleine einschlafen, hätte sie mit mir auch gemacht, hätte 2 Wochen gedauert, dann hätte ich nicht mehr getrotzt. Hab ihr gesagt, dass das die Bindung und das Urverrtrauen stört und dass ich meiner Tochter nähe gebe, wann sie will und sie nicht alleine lasse, wenn sie Angst hat. Da bin ich zu näheren Bekannten /Verwandten ehrlich und stehe zu meiner Meinung.

Oh Gott, wie schrecklich! Die Vorstellung, mein Baby weint nachts stundenlang (vor Hunger) im Zimmer des großen Bruders, der ihm mangels Nahrung nicht mal helfen, geschweige denn schlafen kann... Gleich zwei Kinder gequält.
Titanium2016
3228 Beiträge
28.05.2021 06:58
Zitat von Arwenia:

Es gab zu Kriegszeiten ein Elternleitfaden, der genau das empfohlen hat. Kind schreien lassen, auch in der Nacht. Die Mutter würde sich sonst einen Haustyrannen erziehen.

Diese Herangehensweise der Erziehung habe ich schon von mehreren gehört, die zb in der DDR ein Kind bekommen haben. Da gab es kein Stillen nach Bedarf. Da hat das Kind alle 4 h etwas bekommen, ab 22 Uhr dann nichts mehr. Meine Mutter hat sich auch daran gehalten. Lass ihn mal schreien, habe ich von ihr auch schon gehört.


Richtig, meine Mama erzählte mir auch, dass man ja früher mit dem Baby zur Fürsorge gehen musste und da hieß es echt knallhart, gestillt/gefüttert wird alle 4 Stunden und das sogar zu eher festgelegten Zeiten.
Ich meine es gab sogar Ratgeber die sagten, dass man in diesen vier Stunden dann ruhig einkaufen gehen kann ohne Kind!?
Titanium2016
3228 Beiträge
28.05.2021 07:07
Und wir "verziehen" auch. Ich habe lange bei unserer großen mit in Zimmer geschlafen. Einfache "Win-Win-Situation" für alle. Sie und noch haben besser geschlafen und mein Mann auch.
Ich haben sie nach Bedarf gestillt, bis sien20 Monate war. Zum Schluss dann zwar nur noch sehr selten, aber auch darüber wurde sich lustig gemacht.
Ich begleite sie immernoch in den Schlaf und bleibe bei ihr, bis sie eingeschlafen ist - auch absolutes Verwöhnen. Meist kommt sie aber nach zwei Stunden auch zu ujsbuns Zimmer

Und die Kleine jetzt ....
Stillen nach Bedarf, nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern eben auch zum Beruhigen. Sie schläft neben nur in ihrem Nest, wann sie in ihr Bett (ins unserem Schlafzimmer) umzieht, weiß ich nicht. Wenn sie unruhig wird und wir gerade essen, esse ich eben mit ihr auf dem Arm....

Niemand muss hier (lange) weinen!
Serafinchen
4537 Beiträge
28.05.2021 07:35
Zitat von Skorpi:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Stanismom:

Man muss noch weniger weit zurückschauen:
In den 90ern wurde heiß über das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" vulgo die "Ferber-Methode" diskutiert..
Basiert im Wesentlichen auch darauf, das Kind in die Resignation zu treiben...


Wobei das Buch anscheinend extra für Eltern geschrieben wurde, die mit ihren Kindern komplett überfordert waren. Da sagte man sich, dass es besser ist, die Kinder schreien zu lassen, als dass ihnen irgendwas angetan wird....


Man tut dem Kind auch mit dem schreien lassen was schlimmes an!


Trotzdem ist es besser als wenn es geschüttelt oder geschlagen wird....
Janna90
1597 Beiträge
28.05.2021 09:50
Könnte mir vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass diese Generation es einfach selbstverständlich so gemacht hat und es natürlich jetzt schmerzhaft wäre, das zu reflektieren oder vielleicht auch schmerzhaft ist, zu sehen, dass die Mütter der heutigen Generation es anders machen und ein innigeres Verhältnis zu ihrem Kind haben. Es gibt für die Mamas, die es damals gemacht haben kein Zurück mehr und sich damit abzufinden, dass man sowas getan hat, stelle ich mir schwierig vor ... ist sicher nicht immer so, aber wenn man es nicht wahr haben will und den negativen Gefühlen entgehen will, gibt man so Tipps vll auch als Selbstschutz? (Gibt ja auch Ältere die sich für die heutigen Mamas freuen, dass sie ihre Babys rumtragen "dürfen" z.B.)
Ich würde wohl sowas sagen wie: "Damals wurde das noch so empfohlen und jetzt macht man es eben anders."
Janna90
1597 Beiträge
28.05.2021 10:02
Zitat von Titanium2016:

Und wir "verziehen" auch. Ich habe lange bei unserer großen mit in Zimmer geschlafen. Einfache "Win-Win-Situation" für alle. Sie und noch haben besser geschlafen und mein Mann auch.
Ich haben sie nach Bedarf gestillt, bis sien20 Monate war. Zum Schluss dann zwar nur noch sehr selten, aber auch darüber wurde sich lustig gemacht.
Ich begleite sie immernoch in den Schlaf und bleibe bei ihr, bis sie eingeschlafen ist - auch absolutes Verwöhnen. Meist kommt sie aber nach zwei Stunden auch zu ujsbuns Zimmer

Und die Kleine jetzt ....
Stillen nach Bedarf, nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern eben auch zum Beruhigen. Sie schläft neben nur in ihrem Nest, wann sie in ihr Bett (ins unserem Schlafzimmer) umzieht, weiß ich nicht. Wenn sie unruhig wird und wir gerade essen, esse ich eben mit ihr auf dem Arm....

Niemand muss hier (lange) weinen!


So ist es hier auch fühlt sich am Besten so an für uns alle und mein Sohn ist ein super toller und empathischer Junge (geworden) daher mache ich mir über die Entwicklung meiner "verwöhnten" Tochter auch keine Gedanken..
PinkOchidee
267 Beiträge
28.05.2021 10:02
Zitat von Janna90:

Könnte mir vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass diese Generation es einfach selbstverständlich so gemacht hat und es natürlich jetzt schmerzhaft wäre, das zu reflektieren oder vielleicht auch schmerzhaft ist, zu sehen, dass die Mütter der heutigen Generation es anders machen und ein innigeres Verhältnis zu ihrem Kind haben. Es gibt für die Mamas, die es damals gemacht haben kein Zurück mehr und sich damit abzufinden, dass man sowas getan hat, stelle ich mir schwierig vor ... ist sicher nicht immer so, aber wenn man es nicht wahr haben will und den negativen Gefühlen entgehen will, gibt man so Tipps vll auch als Selbstschutz? (Gibt ja auch Ältere die sich für die heutigen Mamas freuen, dass sie ihre Babys rumtragen "dürfen" z.B.)
Ich würde wohl sowas sagen wie: "Damals wurde das noch so empfohlen und jetzt macht man es eben anders."


Das klingt tatsächlich plausibel. Danke für eure Antworten. Ich bin einfach immer ein bisschen überfordert, wenn solche ungebetene Ratschläge kommen...
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