Mütter- und Schwangerenforum

Eltern mit verschiedenen Religionen - Wie macht ihr das?

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jillo
74 Beiträge
25.11.2018 20:38
Mein Mann und ich werden nächstes Jahr zum ersten Mal Eltern. Die Frage, wie das dann mit der Religion laufen soll, frage ich mich aber schon lange

Mein Mann ist Moslem und ich röm. katholische Christin. In unseren Familien ist Religion schon relativ präsent, trotzdem wollen wir, dass unsere Kinder später selbst entscheiden, ob sie religiös leben möchten und wenn ja, wie.

Wie ist das denn bei euch? Und klappt das ohne Probleme?
25.11.2018 20:53
Mein Mann ist katholischer Religionslehrer und ich bin Atheist. Er geht mit den Kindern in die Kirche und ich erkläre ihnen, warum ich daheim bleibe. Er betet mit ihnen, ich nicht. Wenn Sie älter sind können sie selbst entscheiden, ob und welche Religion sie annehmen wollen.
Hummelbrummel
1353 Beiträge
25.11.2018 21:14
Ich finde das sehr spannend, gerade wegen DIESEN Religionen. Ich habe keinen guten Tipp für dich, außer dem Kind ALLE Religionen zu zeigen und es sich dann entscheiden kann. Handhabe ich so, obwohl wir alle röm.kath. Sind.

Warum ich das bei euch sehr spannend finde ist, das alles was
Ich so vom Islam über andere Religionen weis ist, vereinfacht: alle „Ungläubigen“ sind kacke und
Müssen entweder bekehrt oder beseitigt werden. Jetzt bist du aber R.K. Das heißt dein Mann kann nicht sooo streng im
Glauben sein. Außer euer Kind wird ein Mädchen. Dann gibts ja das mit der Ehre?
Ich kenne eine muslimische Familie recht gut die haben n Sohn. Der darf sie Mutter schlagen wie er lustig ist, weil ER mehr wert ist als SIE.

Also ich finde das wirklich sehr spannend. Wie gesagt:
Ich würde die Religion raus halten. Beide!
jillo
74 Beiträge
25.11.2018 21:45
Zitat von Hummelbrummel:

Ich finde das sehr spannend, gerade wegen DIESEN Religionen. Ich habe keinen guten Tipp für dich, außer dem Kind ALLE Religionen zu zeigen und es sich dann entscheiden kann. Handhabe ich so, obwohl wir alle röm.kath. Sind.

Warum ich das bei euch sehr spannend finde ist, das alles was
Ich so vom Islam über andere Religionen weis ist, vereinfacht: alle „Ungläubigen“ sind kacke und
Müssen entweder bekehrt oder beseitigt werden. Jetzt bist du aber R.K. Das heißt dein Mann kann nicht sooo streng im
Glauben sein. Außer euer Kind wird ein Mädchen. Dann gibts ja das mit der Ehre?
Ich kenne eine muslimische Familie recht gut die haben n Sohn. Der darf sie Mutter schlagen wie er lustig ist, weil ER mehr wert ist als SIE.

Also ich finde das wirklich sehr spannend. Wie gesagt:
Ich würde die Religion raus halten. Beide!

Wir sind da ziemlich offen und gehen eher locker damit um, genau wie unsere Familien.

Vom Islam wird ja viel erzählt, aber letztendlich kommt es darauf an wer davon erzählt und wie sehr die Person davon überzeugt ist. Einige legen den Koran so aus und andere eben anders.
Ich bin gläubige Christin und weiß aber auch, dass die Erde nicht nur in 7 Tagen erschaffen wurde, obwohl es so in der Bibel steht.
Aytiny
1170 Beiträge
25.11.2018 21:54
Hallo ?,
Ich bin auch katholisch und mein Mann Moslem. Unsere Kinder werden ganz allgemein mit dem Glauben an Gott erzogen. Auch nicht besonders „streng“ aber wir sprechen schon über ihn. Jedoch machen wir keinen Unterschied zwischen „Gott“ und „Allah“. Es ist für uns EIN Gott.
Wir gehen an Weihnachten in die Kirche und mein Mann hat den Großen auch schonmal mit in die Moschee genommen. Denn die Ursprünge und Hintergründe der Religionen sind ja nicht verschieden. Unsere Kinder sind nicht getauft aber auch nicht muslimisch. Wenn sie sich einer Religion zuordnen möchten, können sie das gerne selber entscheiden. Zum katholischen Religionsunterricht wird der Große nächstes gehen, warum auch nicht.
Ich gebe zu, das es nicht ganz einfach ist, und ich hoffe, dass wir unsere Kinder mit unserem Weg nicht verwirren, aber vielleicht sind wir ja auch gute Vorreiter um diese Differenzen zwischen den verschiedenen Religionen etwas zu beschwichtigen
Wir sagen immer, wir stehen über den Religionen .
Weihnachten und Bayram wird hier gefeiert.

Natürlich braucht es von beiden Ekteebteilen ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber der
anderen Religion.

Das einzige nervige Thema ist das Schweinefleisch. Ich liebe Mettwurst und Kassler und mein Mann isst es nicht .
Auch die Kinder essen es zur Zeit nicht, wobei ich diese Abmachung nicht mehr so toll finde und wir darüber nochmal diskutieren müssen.
Aytiny
1170 Beiträge
25.11.2018 21:57
Zitat von Hummelbrummel:

Ich finde das sehr spannend, gerade wegen DIESEN Religionen. Ich habe keinen guten Tipp für dich, außer dem Kind ALLE Religionen zu zeigen und es sich dann entscheiden kann. Handhabe ich so, obwohl wir alle röm.kath. Sind.

Warum ich das bei euch sehr spannend finde ist, das alles was
Ich so vom Islam über andere Religionen weis ist, vereinfacht: alle „Ungläubigen“ sind kacke und
Müssen entweder bekehrt oder beseitigt werden. Jetzt bist du aber R.K. Das heißt dein Mann kann nicht sooo streng im
Glauben sein. Außer euer Kind wird ein Mädchen. Dann gibts ja das mit der Ehre?
Ich kenne eine muslimische Familie recht gut die haben n Sohn. Der darf sie Mutter schlagen wie er lustig ist, weil ER mehr wert ist als SIE.

Also ich finde das wirklich sehr spannend. Wie gesagt:
Ich würde die Religion raus halten. Beide!
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Puh... also das mit dem Schlagen kann ich so gar nicht bestätigen. Ich erlebe es eher so, dass die Mutter sehr viel Liebe und Ehre erfährt.
Ich denke das ist eine Ausnahme und ist auch hoffentlich eher auf schlechte Erziehung als auf religiöse Hintergründe zurückzuführen.
Heati
2737 Beiträge
25.11.2018 22:29
Mein Mann kommt aus einer evangelischen Kirchenfamilie, meine Familie ist muslimisch.
Er glaubt nicht so wirklich an Gott, fühlt sich eher der nordischen Mythologie hingezogen ... und ich glaube an Gott, aber Religionen sind mir ziemlich egal.

Zuhause ist Religion gar kein Thema, wenn es Fragen zu Gott gibt (evangelischer Kiga) werden sie so gut es geht von uns beantwortet, ansonsten gibts weder Bibel noch Koran bei uns.
Wir feiern Weihnachten und Ostern, aber genauso auch das Zucker- und Schlachtfest und alles eher als Familienfest, als dass es uns um die Religionen dahinter ginge.

Worauf ich allerdings bestehe ist Schweinefleisch-Verbot (aber Gelatine in Süßigkeiten oder sonstwo versteckt sind ok ... das steckt ja in viel mehr Lebensmitteln drinnen als man weiß und daher, man kommt nicht drumrum).
Das einzige an Schwein ist hin und wieder mal Salami für meinen Mann, die er dann aber auch auf Arbeit mitnimmt und auch dort lagert und isst. Die gibts ganz selten am Wochenende hier im Kühlschrank. Auf Tiefkühlpizza stört mich der Schinken oder die Salami relativ wenig, er muss nur dementsprechend das Fenster offen lassen weil ich den Geruch eklig finde. Und von dem Teller oder dem Besteck was er benutzt darf bis zum Abwasch nur er essen.
Unterwegs kann er aber so viel Schwein verzehren wie es ihm gefällt ... ich will es nur nicht zu Hause haben.

Meine Schwiegereltern z. B. sind gegen das Schweinefleisch-Verbot und hätten es schon ganz gern, dass die Kinder christlich erzogen werden. Sie wollten uns auch schon eine Kinderbibel andrehen, aber da hab ich ihnen klargemacht dass wir diese den Kindern nicht geben oder vorlesen werden ... es gab auch schon Schmuck mit biblischen Figuren, den ich konsequent entsorgt habe.
Genau so wenig gibt es hier islamischen Religionskram, und das müssen beide Familien akzeptieren.
Während die eine Seite gegen das Weihnachten-feiern ist, gefällt der anderen Bayram nicht ... das ist uns aber egal und wir machen es so wie es uns gefällt.

In der Kirche waren die Kinder leider öfter als mir lieb ist, durch den Kindergarten haben sie dort in der Kiga-Zeit Kindergottesdienste ... ich nehm es erstmal so hin, weil es sich nicht ändern lässt, aber zum Ausgleich dann in die Moschee gehen zu müssen will ich auch nicht. Zum Laternenfest oder jetzt zu Weihnachten geh ich auch mit, solange mich niemand davon überzeugen will wie toll doch das Christentum sei ...

Meine Kinder wissen dass es verschiedene Religionen gibt, aber dass wir keiner angehören und für uns alle Menschen in erster Linie nur Menschen sind, egal welche Sprache sie sprechen oder welcher Religion sie angehören.

Wie es aber wäre, wenn wir beide (oder zumindest einer) religiös wäre weiß ich ehrlich gesagt nicht … wobei, die Frage hatte sich bei uns von Anfang an schon erübrigt, weil wir nie sonderlich religiös gewesen sind und alles Glaubenstechnische stets hinterfragt haben.
Wäre er damals gekommen und hätte gesagt, ihm sei die Religion sehr wichtig hätte die Beziehung keine Zukunft gehabt.
born-in-helsinki
18902 Beiträge
25.11.2018 23:00
Heati, wenn ihr/du mit religion und kirche probleme habt, wieso dann ein evangelischer kindergarten?
25.11.2018 23:08
Zitat von born-in-helsinki:

Heati, wenn ihr/du mit religion und kirche probleme habt, wieso dann ein evangelischer kindergarten?
in manchen Gegenden kommt man nicht drum herum, außer die Kinder gehen in gar keinen...
26.11.2018 00:02
Zitat von Aytiny:

Hallo ?,
Ich bin auch katholisch und mein Mann Moslem. Unsere Kinder werden ganz allgemein mit dem Glauben an Gott erzogen. Auch nicht besonders „streng“ aber wir sprechen schon über ihn. Jedoch machen wir keinen Unterschied zwischen „Gott“ und „Allah“. Es ist für uns EIN Gott.
Wir gehen an Weihnachten in die Kirche und mein Mann hat den Großen auch schonmal mit in die Moschee genommen. Denn die Ursprünge und Hintergründe der Religionen sind ja nicht verschieden. Unsere Kinder sind nicht getauft aber auch nicht muslimisch. Wenn sie sich einer Religion zuordnen möchten, können sie das gerne selber entscheiden. Zum katholischen Religionsunterricht wird der Große nächstes gehen, warum auch nicht.
Ich gebe zu, das es nicht ganz einfach ist, und ich hoffe, dass wir unsere Kinder mit unserem Weg nicht verwirren, aber vielleicht sind wir ja auch gute Vorreiter um diese Differenzen zwischen den verschiedenen Religionen etwas zu beschwichtigen
Wir sagen immer, wir stehen über den Religionen .
Weihnachten und Bayram wird hier gefeiert.

Natürlich braucht es von beiden Ekteebteilen ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber der
anderen Religion.

Das einzige nervige Thema ist das Schweinefleisch. Ich liebe Mettwurst und Kassler und mein Mann isst es nicht .
Auch die Kinder essen es zur Zeit nicht, wobei ich diese Abmachung nicht mehr so toll finde und wir darüber nochmal diskutieren müssen.


So kenne ich es auch von meiner afghanischen Familie, die ich betreue. Ich hatte ja anfangs, aus Unwissenheit, meine Bedenken, ob es funktioniert, weil ich Christ bin und sie Moslems. Aber ich bin ehrlich begeistert, wie gut das neben- und miteinander funktioniert.

Zur Ausgangsfrage: Ich bin Christ, mein Mann Atheist. Wir haben unseren Sohn zwar, auf meinen Wunsch hin, taufen lassen, aber das war es dann auch schon. Die Fragen begannen im Kindergartenalter, weil seine Freunde Christen waren. Dann erklärten wir ihm, dass ich das glaube, sein Papa jedoch nicht. Mit ca. 7 entschied er dann, dass er ebenfalls glauben will. Das ist bis heute so geblieben (er wird in knapp 3 Wochen 19 Jahre). Es hat ihn nie verwirrt. Ich denke, solange man offen damit umgeht und alle, wirklich alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet, verwirrt Kinder das auch nicht unbedingt.
Von daher finde ich es gut, wenn sie beides kennenlernen und ihre Entscheidung dann selbst treffen. Vielleicht auch die, dass sie an nichts glauben. Wäre hier auch in Ordnung gewesen, wobei er da ja das Vorbild Papa hatte, bei euch ist das ja doch anders, weil ihr beide glaubt.
Aber ich bin überzeugt davon, dass ihr keinen Fehler macht, wenn ihr euren Kurs weiterführt.

LG Zaubi
26.11.2018 00:10
Hallo

Mein Mann ist Muslim und ich Christin.
Unsere Kinder lernen somit beide Religionen kennen.
Du Entscheidung, ob und woran sie später glauben, überlassen wir ihnen selbst. Offiziell sind sie somit kofessionslos
Wir feiern jeweils die Feste von beiden Religionen.
Natürlich passt es der Schwiegerfamilie nicht so sehr, da sie ziemlich konservativ eingestellt sind, aber das interessiert mich herzlich wenig
Ich möchte allerdings dringend erwähnen, dass Mann und Frau im Islam gleichgestellt sind und diese obstrusen Ansichten wohl eher kulturell bedingt sind.
Ebenfalls sind im Islam Christen und Juden akzeptiert (blödes Wort, aber mir fällt kein besseres ein).

Viele Grüße und herzlichen Glückwunsch zur Ss

Bärenfrau
264 Beiträge
26.11.2018 00:43
*kurz reinschleich* nach meinem Wissen gelten Juden und Christen im Islam als Völker der Schrift, sprich als schützenswert. Zum Bsp werden Abraham und Jesus einfach als Propheten gesehen (also nicht als "die" Propheten sondern als einige unter vielen). Sprich, der Islam teilt sich diese Propheten mit den anderen Religionen, sie sind also auf eine Art und Weise wichtig. Sie haben einen (deutlich) anderen Stand als die "Ungläubigen" .

(glaub ich sollte ins Bett. Mich versteht bestimmt niemand was ich meine)
26.11.2018 01:41
Zitat von Bärenfrau:

*kurz reinschleich* nach meinem Wissen gelten Juden und Christen im Islam als Völker der Schrift, sprich als schützenswert. Zum Bsp werden Abraham und Jesus einfach als Propheten gesehen (also nicht als "die" Propheten sondern als einige unter vielen). Sprich, der Islam teilt sich diese Propheten mit den anderen Religionen, sie sind also auf eine Art und Weise wichtig. Sie haben einen (deutlich) anderen Stand als die "Ungläubigen" .

(glaub ich sollte ins Bett. Mich versteht bestimmt niemand was ich meine)
Richtig
Rebella
1289 Beiträge
26.11.2018 06:38
Zitat von Viala:

Zitat von born-in-helsinki:

Heati, wenn ihr/du mit religion und kirche probleme habt, wieso dann ein evangelischer kindergarten?
in manchen Gegenden kommt man nicht drum herum, außer die Kinder gehen in gar keinen...


Jau ist so.
Wir sind absolute Atheisten. Leider war kein einfacher Kindergarten frei. So gings in den Katholischen.
26.11.2018 07:34
Zitat von Bärenfrau:

*kurz reinschleich* nach meinem Wissen gelten Juden und Christen im Islam als Völker der Schrift, sprich als schützenswert. Zum Bsp werden Abraham und Jesus einfach als Propheten gesehen (also nicht als "die" Propheten sondern als einige unter vielen). Sprich, der Islam teilt sich diese Propheten mit den anderen Religionen, sie sind also auf eine Art und Weise wichtig. Sie haben einen (deutlich) anderen Stand als die "Ungläubigen" .

(glaub ich sollte ins Bett. Mich versteht bestimmt niemand was ich meine)


Vielen Dank. Genauso habe ich es gemeint xD
Die Grundlage ist ja bei allen dreien gleich.
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