Mütter- und Schwangerenforum

~Jano mein Leben und meine Liebe

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02.10.2011 14:00
Liebe Lori,
ich bin im Gedanken auch ganz oft bei Euch... es lässt mich nicht los. Ich kenne Dich nicht persönlich, aber dennoch haben wir uns doch irgendwie "kennengelernt". Die Geschichte mit Jano habe ich von Anfang an mitbekommen und umso schlimmer ist dieses "Ende". Aber es ist nur ein Ende hier auf Erden. In Eurem Herzen lebt Jano immer weiter und ich weiß, dass er ein Stern ist, der oben am Himmel für Euch leuchtet! Ihr wart wunderbare Eltern und auch wenn seine Zeit hier auf Erden nur kurz war, ihr habt sie für ihn wunderbar gemacht! Jano ist jetzt bei meiner Schwester Ariane, die damals einen Tag nach der Geburt gestorben ist. Ich weiß, dass Ariane ihn mit Sicherheit liebevoll empfangen hat! Fühl Dich ganz doll gedrückt liebe Lori!!!!
floluc
9178 Beiträge
02.10.2011 14:03
hallo lori

schau mal an den himmel - siehst du jano wie er seit tagen schon zu uns herunter strahlt???????

bin in gedanken bei euch....
02.10.2011 14:27
Hallo Lori,

auch wir denken heute wieder an euch.
Wir gehen später auf den Friedhof ans Grab meiner Mutter, ich werde auch für Jano meine Gedanken sprechen lassen.

Fühl dich gedrückt und lieb umarmt.
Lori26
2873 Beiträge
02.10.2011 20:55
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.....

Wir haben vor ein paar Tagen die ersten Obduktionsberichte erhalten....unser Jano war krank....ich habe es leider bis zum Ende gespürt....

Sein Herz war vergrößert und die Herzkammern verdickt....zusätzlich war die Leber verfettet....das ist der Grund gewesen, dass sie Jano nicht zurückholen konnten
Die Ärzte sind selber geschockt und können es sich nicht erklären....auch bei denen stellt sich die Frage...WARUM?????

WARUM konnten sie es damals im Universitätsklinik HH nicht erkennen????WARUM???? Alle Ärzte die Jano bisher behandelt haben werden sich zusammensetzen und uns hoffentlich eine Antwort geben!!!
Weitere Obduktionsergebnisse stehen noch aus.....

Wir sind wie gelähmt...wir wissen nicht mehr weiter...hätten wir ihm helfen können, wenn wir doch einen Tag vorher ins Krankenhaus gefahren wären.....Vielleicht hätten sie mehr Zeit gehabt um noch mehrere Untersuchungen zu machen und es gleich festzustellen....Wie kann sich sein Herz in so kurzer Zeit vergrößern??? WIE NUR??? Er war doch bis auf die Schilddrüsenunterfunktin gesund......

Ich sitze hier und mein ganzer Körper zittert....es tut so verdammt weh....wie sollen wir das jemals schaffen....WIE???? WARUM hat Gott ihn mir gegeben um mir ihn gleich wieder zu nehmen....WARUM????

Unser Jano wollte Leben, er war ein KÄMPFER............!!!!!!!!!!!!!!!
02.10.2011 21:02
Mausi....BITTE, BITTE, BITTE, versuch nicht nach dem WARUM zu fragen!
Ich weiss, dass das eigentlich unmöglich ist, aber leider weiss ich auch, dass man oft keine Antwort auf diese Frage bekommt .
Süße, Du bist nicht Schuld daran, dass Jano zu den Engeln gereist ist...Du hast alles getan, was für Deinen kleinen Schatz gut war!!!
...auch ich sitze hier und kämpfe mit den Tränen!
...auch ich frage mich ständig, wie so etwas grausames passieren kann!
...auch ich habe schon überlegt, weshalb es im UKE nicht festgestellt wurde!
Süße, wir sind für Euch da!

02.10.2011 21:13
Ich muss jetzt auch mal mein Beileid aussprechen. Eine so tragische Geschichte.

Alles was ich sagen kann: Fragt euch nicht "was wäre wenn". Hätte, wäre, aber... holt ihn euch nicht zurück, sondern macht euch lediglich das Leben zur Hölle.

Ich wünsche euch alles Gute und das ihr bald eure Freude am Leben zurückgewinnt.

LG
Laura
floluc
9178 Beiträge
02.10.2011 21:14

Lori,euch trifft keine schuld,um gottes willen,denke bitte nicht sowas.ihr habt das beste für euren kleinen engel getahn.
die welt ist so ungerecht.

aber was mich wundert,euer jano wurde doch von ganz ganz vielen ärzten untersucht,wieso konnte keiner festtellen,dass er krank war????

ich hoffe ihr habt viel viel halt von eurer familie.
catsy
3300 Beiträge
02.10.2011 21:24
Liebste Lori

das WENN und WARUM und WIESO zerreißt einen doch nur!
Ich würde dich nun sooooo gerne festhalten, drücken, in den Arm nehmen.
JANO war ein KÄMPFER, IHR seid KÄMPFER,
ein anderer hätte bei einer ähnlichen NFM anders entschieden,
IHR habt JANO eine Chance gegeben, ER hat sich auf die WELT gekämpft, damit er seine Eltern und seine Eltern ihn kennenlernen.
Macht euch bitte bitte bitte keine Vorwürfe, ihr habt alles in Eurer Macht stehende getan...
IHR HABT IHM 12 WOCHEN LEBEN UND LIEBE GESCHENKT.
Nun weine ich wieder.....
Sternenvogel
11894 Beiträge
02.10.2011 22:01
Zitat von catsy:

Liebste Lori

das WENN und WARUM und WIESO zerreißt einen doch nur!
Ich würde dich nun sooooo gerne festhalten, drücken, in den Arm nehmen.
JANO war ein KÄMPFER, IHR seid KÄMPFER,
ein anderer hätte bei einer ähnlichen NFM anders entschieden,
IHR habt JANO eine Chance gegeben, ER hat sich auf die WELT gekämpft, damit er seine Eltern und seine Eltern ihn kennenlernen.
Macht euch bitte bitte bitte keine Vorwürfe, ihr habt alles in Eurer Macht stehende getan...
IHR HABT IHM 12 WOCHEN LEBEN UND LIEBE GESCHENKT.
Nun weine ich wieder.....


Lori - unbekannterweise - aber ich kann mich catsys worten nur anschliessen.. ihr habt ihm leben und liebe geschenkt, ihm eine chance gegeben, die viele ander verwehrt hätten.

Und das möchte ich Euch mitgeben....

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."
(Quelle unbekannt)

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Die Geschichte von der sehr, sehr alten Seele

Die sehr, sehr alte Seele hatte schon viele Menschenleben auf der Erde gelebt und wartete nun in der Leere zwischen ihrem letzten Menschenleben und und ihrer künftigen Verschmelzung mit der Ewigkeit. Sie fühlte sich einsam, denn all ihre Freunde waren unten auf der Erde, um einen Menschen mit Eifer, Neugier und Staunen und den verschiedensten Gedanken zu erfüllen.

Deshalb sagte die sehr, sehr alte Seele zu dem Wächter: Ich habe noch eine ordentliche Portion Freude übrig, lass mich noch einmal hinunter und den Menschen diese Freude schenken. Aber die Zeit ist so kurz, meinte der Wächter. Natürlich kannst Du ihnen Freude schenken, aber wenn du nur so kurze Zeit bei ihnen bleibst, schenkst Du ihnen zugleich eine große Trauer, wenn Du sie verlässt. Ich weiß, sagte die alte Seele. Aber ich will ihnen so viel Freude schenken, dass sie ihnen danach über die Trauer hinweghilft.

Und so geschah es. Unten auf der Erde bekamen ein Mann und eine Frau ein Kind. Es war das allerliebste Kind, das ihnen eine grenzenlose Freude bereitete, jene ungetrübte Freude, die die Menschen empfinden, wenn ihre Seelen einander begegnen und sich voller Entzücken aus der Ewigkeit wiedererkennen.

Aber bleibt Dir nicht nur sehr wenig Zeit, flüsterte die Seele der Mutter der alten Seele in dem kleinen Mädchen zu. Die Zeit ist kurz, aber die Freude ist groß, antwortete die sehr alte Seele. Und obwohl die Mutter dieses Gespräch nicht hörte, weckte das Geflüster eine ahnungsvolle Unruhe in ihr, einen Hauch des Wissens, dass wir nichts auf Erden besitzen, einer den anderen nicht und nicht einmal uns selbst. Alles wird uns schließlich genommen werden, alles, was wir mit uns tragen, alle Lieben um uns herum, schließlich auch unser Leben und unser Körper.

Aber das Mädchen wuchs heran, und die Freude, die es verbreitete, war so groß, dass die Mutter diese Gedanken vergaß. Und der Vater freute sich ebenfalls. Ja, die sehr alte Seele durfte ihre letzte Zeit genau so verbringen, wie sie es sich gewünscht hatte.

Aber die Zeit war kurz, auch nach menschlichem Maß war sie kurz und es kam die Zeit, da die Verschmelzung stattfinden würde. Die sehr, sehr alte Seele musste sich zur Zeremonie einfinden. Für die Menschen sah es so aus, als hätte ein plötzlicher Tod das Mädchen ereilt. Ihre Trauer war maßlos, wie der Wächter es vorhergesagt hatte. Aber da alle Erinnerungen an ihr Kind nur Freude und nichts als Freude waren, konnten sie die Trauer ertragen, genau wie die sehr alte Seele es vorhergesagt hatte.

Und wo man früher die sehr, sehr alten Seelen ihr letztes Häppchen Zeit einfach in der Leere hatte absitzen lassen, wurden die alten Seelen von nun an zu den Menschen geschickt, die sie brauchten, um ihnen ihre letzte große Freude zu schenken. Die Freude gibt den Menschen die Kraft, die anschließende Trauer zu ertragen und allmählich, ganz allmählich, in etwas Gutes zu verwandeln.
03.10.2011 07:07
Lori, ich kann mich den anderen nur anschließen, die Frage nach dem Warum und Wieso zermürbt euch.

Sag dir auch nicht, dass ihr früher hättet handeln sollen. Er wurde als gesund aus dem KH entlassen, euch trifft definitiv keine Schuld!
Ihr habt alles für ihn getan und habt ihn leben lassen! Wie catsy schon schrieb, andere Eltern hätten bei der NFM eventuell anders gehandelt, ihr aber habt ihm eine Chance gegeben!
Ihr hattet 12 wunderbare Wochen mit Jano, diese Zeit kann und wird euch niemand nehmen.
Jano schaut täglich von seinem Stern zu euch herab und ist euch unendlich dankbar für die Zeit, die er bei euch verbringen durftet. ER wird immer bei euch sein
LittleLadyItaly
1766 Beiträge
03.10.2011 09:20
Zitat von Sternenvogel:

Zitat von catsy:

Liebste Lori

das WENN und WARUM und WIESO zerreißt einen doch nur!
Ich würde dich nun sooooo gerne festhalten, drücken, in den Arm nehmen.
JANO war ein KÄMPFER, IHR seid KÄMPFER,
ein anderer hätte bei einer ähnlichen NFM anders entschieden,
IHR habt JANO eine Chance gegeben, ER hat sich auf die WELT gekämpft, damit er seine Eltern und seine Eltern ihn kennenlernen.
Macht euch bitte bitte bitte keine Vorwürfe, ihr habt alles in Eurer Macht stehende getan...
IHR HABT IHM 12 WOCHEN LEBEN UND LIEBE GESCHENKT.
Nun weine ich wieder.....


Lori - unbekannterweise - aber ich kann mich catsys worten nur anschliessen.. ihr habt ihm leben und liebe geschenkt, ihm eine chance gegeben, die viele ander verwehrt hätten.

Und das möchte ich Euch mitgeben....

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."
(Quelle unbekannt)

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Die Geschichte von der sehr, sehr alten Seele

Die sehr, sehr alte Seele hatte schon viele Menschenleben auf der Erde gelebt und wartete nun in der Leere zwischen ihrem letzten Menschenleben und und ihrer künftigen Verschmelzung mit der Ewigkeit. Sie fühlte sich einsam, denn all ihre Freunde waren unten auf der Erde, um einen Menschen mit Eifer, Neugier und Staunen und den verschiedensten Gedanken zu erfüllen.

Deshalb sagte die sehr, sehr alte Seele zu dem Wächter: Ich habe noch eine ordentliche Portion Freude übrig, lass mich noch einmal hinunter und den Menschen diese Freude schenken. Aber die Zeit ist so kurz, meinte der Wächter. Natürlich kannst Du ihnen Freude schenken, aber wenn du nur so kurze Zeit bei ihnen bleibst, schenkst Du ihnen zugleich eine große Trauer, wenn Du sie verlässt. Ich weiß, sagte die alte Seele. Aber ich will ihnen so viel Freude schenken, dass sie ihnen danach über die Trauer hinweghilft.

Und so geschah es. Unten auf der Erde bekamen ein Mann und eine Frau ein Kind. Es war das allerliebste Kind, das ihnen eine grenzenlose Freude bereitete, jene ungetrübte Freude, die die Menschen empfinden, wenn ihre Seelen einander begegnen und sich voller Entzücken aus der Ewigkeit wiedererkennen.

Aber bleibt Dir nicht nur sehr wenig Zeit, flüsterte die Seele der Mutter der alten Seele in dem kleinen Mädchen zu. Die Zeit ist kurz, aber die Freude ist groß, antwortete die sehr alte Seele. Und obwohl die Mutter dieses Gespräch nicht hörte, weckte das Geflüster eine ahnungsvolle Unruhe in ihr, einen Hauch des Wissens, dass wir nichts auf Erden besitzen, einer den anderen nicht und nicht einmal uns selbst. Alles wird uns schließlich genommen werden, alles, was wir mit uns tragen, alle Lieben um uns herum, schließlich auch unser Leben und unser Körper.

Aber das Mädchen wuchs heran, und die Freude, die es verbreitete, war so groß, dass die Mutter diese Gedanken vergaß. Und der Vater freute sich ebenfalls. Ja, die sehr alte Seele durfte ihre letzte Zeit genau so verbringen, wie sie es sich gewünscht hatte.

Aber die Zeit war kurz, auch nach menschlichem Maß war sie kurz und es kam die Zeit, da die Verschmelzung stattfinden würde. Die sehr, sehr alte Seele musste sich zur Zeremonie einfinden. Für die Menschen sah es so aus, als hätte ein plötzlicher Tod das Mädchen ereilt. Ihre Trauer war maßlos, wie der Wächter es vorhergesagt hatte. Aber da alle Erinnerungen an ihr Kind nur Freude und nichts als Freude waren, konnten sie die Trauer ertragen, genau wie die sehr alte Seele es vorhergesagt hatte.

Und wo man früher die sehr, sehr alten Seelen ihr letztes Häppchen Zeit einfach in der Leere hatte absitzen lassen, wurden die alten Seelen von nun an zu den Menschen geschickt, die sie brauchten, um ihnen ihre letzte große Freude zu schenken. Die Freude gibt den Menschen die Kraft, die anschließende Trauer zu ertragen und allmählich, ganz allmählich, in etwas Gutes zu verwandeln.


Zwei wundervolle Geschichten, danke dafür!

Lori, mache dir bitte keine weiteren Vorwürfe, wie julie schon schrieb-nicht auf alles gibt es Antworten und ihr wart Jano zwölf Wochen lang die besten Eltern, er hat es erfahren was es heißt geliebt zu werden und das hat seiner Seele Flügel gegeben, so dass er nun euch mit dieser Lieber erfüllt von oben bewachen kann.
Es ist ein unendliches Leid und der Schmerz wird immer bleiben....ach man...das ist so ungerecht...mir fehlen weiterhin die Worte...
findus2010
9047 Beiträge
03.10.2011 11:24
Liebe Lori,
dein Bericht hat mich wieder sehr erschüttert. Die Frage nach dem Warum stellt sich jedem, am allermeisten euch, aber manchmal kann man nicht alle Warums beantworten. ihr wart Jano so liebevolle Eltern in der Zeit, die er mit euch verbringen durfte. Er hatte Glück in so einer liebevollen umgebung zu sein. Mach dir keine Vorwürfe, euch trifft in keinster Weise eine Schuld oder ähnliches, ihr habt alles für ihn getan!
Ich drück dich in Gedanken und vergieße mit euch Tränen um euren kleien Sohn.
03.10.2011 13:30
liebe lori,

auch ich muss jeden tag an euch denken.. euer schicksal tut mir sooo wahnsinnig leid... aber bitte quält euch nicht, mit der frage, WARUM??.. darauf gibt es leider nicht immer antworten!!!!!

ich kann euch nur empfehlen, professionelle hilfe in anspruch zu nehmen (so fern ihr das nicht schon bekommt).. denn das hilft einem wirklich sehr, das ganze richtige zu verarbeiten!!!!

ich kann verstehen, wie es euch geht... ich wünsche euch ganz ganz viel kraft und hoffe, ihr meistert diesen weg...

... jano ist immer bei euch... er wird euch euer leben lang begleiten!! und seid ein wenig getröstet, dass ihr ihn wenigstens kennenlernen durftet... das konnte ich bei meiner süßen leider nicht..

SamMichelle07102109
11913 Beiträge
03.10.2011 13:40

Gott,das tut mir so leid
Fragt euch nicht warum, ich weiß es ist leichter gesagt als getan aber daran wirst du noch mehr kaputt gehen, und euch trifft keine Schuld!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Ihr habt Ihm die Zeit die er hatte,die wundervollste Liebe auf der Welt gegeben,er wird IMMER bei euch sein!
Auch ich, obwohl wir uns nicht kennen,denke jeden Tag an euch...rede Mit meinem Mann darüber...selbst er ist Sprachlos...
Das was Sana Geschrieben hat ist gut, vllt sollte Ihr wirklich Hilfe in Anspruch nehmen,es wird ein schwerer,sehr schwerer weg aber vllt hilft es auch ja ein bisschen...
Und haltet zusammen, das ist ganz wichtig!!!!
Lori26
2873 Beiträge
03.10.2011 14:52
Zitat von Sternenvogel:

Zitat von catsy:

Liebste Lori

das WENN und WARUM und WIESO zerreißt einen doch nur!
Ich würde dich nun sooooo gerne festhalten, drücken, in den Arm nehmen.
JANO war ein KÄMPFER, IHR seid KÄMPFER,
ein anderer hätte bei einer ähnlichen NFM anders entschieden,
IHR habt JANO eine Chance gegeben, ER hat sich auf die WELT gekämpft, damit er seine Eltern und seine Eltern ihn kennenlernen.
Macht euch bitte bitte bitte keine Vorwürfe, ihr habt alles in Eurer Macht stehende getan...
IHR HABT IHM 12 WOCHEN LEBEN UND LIEBE GESCHENKT.
Nun weine ich wieder.....


Lori - unbekannterweise - aber ich kann mich catsys worten nur anschliessen.. ihr habt ihm leben und liebe geschenkt, ihm eine chance gegeben, die viele ander verwehrt hätten.

Und das möchte ich Euch mitgeben....

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."
(Quelle unbekannt)

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Die Geschichte von der sehr, sehr alten Seele

Die sehr, sehr alte Seele hatte schon viele Menschenleben auf der Erde gelebt und wartete nun in der Leere zwischen ihrem letzten Menschenleben und und ihrer künftigen Verschmelzung mit der Ewigkeit. Sie fühlte sich einsam, denn all ihre Freunde waren unten auf der Erde, um einen Menschen mit Eifer, Neugier und Staunen und den verschiedensten Gedanken zu erfüllen.

Deshalb sagte die sehr, sehr alte Seele zu dem Wächter: Ich habe noch eine ordentliche Portion Freude übrig, lass mich noch einmal hinunter und den Menschen diese Freude schenken. Aber die Zeit ist so kurz, meinte der Wächter. Natürlich kannst Du ihnen Freude schenken, aber wenn du nur so kurze Zeit bei ihnen bleibst, schenkst Du ihnen zugleich eine große Trauer, wenn Du sie verlässt. Ich weiß, sagte die alte Seele. Aber ich will ihnen so viel Freude schenken, dass sie ihnen danach über die Trauer hinweghilft.

Und so geschah es. Unten auf der Erde bekamen ein Mann und eine Frau ein Kind. Es war das allerliebste Kind, das ihnen eine grenzenlose Freude bereitete, jene ungetrübte Freude, die die Menschen empfinden, wenn ihre Seelen einander begegnen und sich voller Entzücken aus der Ewigkeit wiedererkennen.

Aber bleibt Dir nicht nur sehr wenig Zeit, flüsterte die Seele der Mutter der alten Seele in dem kleinen Mädchen zu. Die Zeit ist kurz, aber die Freude ist groß, antwortete die sehr alte Seele. Und obwohl die Mutter dieses Gespräch nicht hörte, weckte das Geflüster eine ahnungsvolle Unruhe in ihr, einen Hauch des Wissens, dass wir nichts auf Erden besitzen, einer den anderen nicht und nicht einmal uns selbst. Alles wird uns schließlich genommen werden, alles, was wir mit uns tragen, alle Lieben um uns herum, schließlich auch unser Leben und unser Körper.

Aber das Mädchen wuchs heran, und die Freude, die es verbreitete, war so groß, dass die Mutter diese Gedanken vergaß. Und der Vater freute sich ebenfalls. Ja, die sehr alte Seele durfte ihre letzte Zeit genau so verbringen, wie sie es sich gewünscht hatte.

Aber die Zeit war kurz, auch nach menschlichem Maß war sie kurz und es kam die Zeit, da die Verschmelzung stattfinden würde. Die sehr, sehr alte Seele musste sich zur Zeremonie einfinden. Für die Menschen sah es so aus, als hätte ein plötzlicher Tod das Mädchen ereilt. Ihre Trauer war maßlos, wie der Wächter es vorhergesagt hatte. Aber da alle Erinnerungen an ihr Kind nur Freude und nichts als Freude waren, konnten sie die Trauer ertragen, genau wie die sehr alte Seele es vorhergesagt hatte.

Und wo man früher die sehr, sehr alten Seelen ihr letztes Häppchen Zeit einfach in der Leere hatte absitzen lassen, wurden die alten Seelen von nun an zu den Menschen geschickt, die sie brauchten, um ihnen ihre letzte große Freude zu schenken. Die Freude gibt den Menschen die Kraft, die anschließende Trauer zu ertragen und allmählich, ganz allmählich, in etwas Gutes zu verwandeln.


Vielen Dank für die schönen Geschichten, aber leider ist es noch alles so schwer...............
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