Mütter- und Schwangerenforum

Berufliche Krise in der Elternzeit

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Anonym 1 (205227)
4 Beiträge
13.09.2020 16:38
Hallo an alle

Ich bin noch in Elternzeit und habe irgendwie eine kleine Krise. Ich bin so verunsichert was meine berufliche Zukunft angeht und das macht mich psychisch doch sehr fertig.

Ich hab das Gefühl, dass ich mich unbedingt jetzt entscheiden muss, wie es nach der Elternzeit weitergeht. In meinem Kopf schwirren so viele Fragen! Soll ich einfach wieder zurück? Ein neuer Job? Studieren? Eine weitere Ausbildung? War es unklug nach dem Abitur nicht zu studieren? Sollte ich das noch machen um ein gutes Vorbild zu sein?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Mein Selbstbewusstsein sehr angefressen ist :(

Jarla
7529 Beiträge
13.09.2020 16:43
Zitat von Anonym 1 (205227):

Hallo an alle

Ich bin noch in Elternzeit und habe irgendwie eine kleine Krise. Ich bin so verunsichert was meine berufliche Zukunft angeht und das macht mich psychisch doch sehr fertig.

Ich hab das Gefühl, dass ich mich unbedingt jetzt entscheiden muss, wie es nach der Elternzeit weitergeht. In meinem Kopf schwirren so viele Fragen! Soll ich einfach wieder zurück? Ein neuer Job? Studieren? Eine weitere Ausbildung? War es unklug nach dem Abitur nicht zu studieren? Sollte ich das noch machen um ein gutes Vorbild zu sein?

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du.
Die letzte Frage finde ich allerdings komisch. Ich finde nicht, dass man studiert haben muss um ein gutes Vorbild zu sein. Ich selbst habe studiert, aber ich empfinde das nicht, dass es besser ist als eine Ausbildung. Wichtig ist doch, dass man seinem Kind vorlebt glücklich zu sein in dem Beruf den man ausübt. Und falls nicht sollte man das ändern und mutig genug dafür sein
MiramitLionel
7458 Beiträge
13.09.2020 16:45
Man sollte doch das machen, was einem vorschwebt und selbst glücklich macht. Ausbildung und Studium - da würde ich nicht mach der Vorbildfunktion gehen, ist schließlich beides super. Wo will ich später sein, was will ich erreichen, wo liegen meine Interessen? Das hab ich mich gefragt und dann entschieden
Anonym 1 (205227)
4 Beiträge
13.09.2020 18:49
Zitat von Jarla:

Zitat von Anonym 1 (205227):

Hallo an alle

Ich bin noch in Elternzeit und habe irgendwie eine kleine Krise. Ich bin so verunsichert was meine berufliche Zukunft angeht und das macht mich psychisch doch sehr fertig.

Ich hab das Gefühl, dass ich mich unbedingt jetzt entscheiden muss, wie es nach der Elternzeit weitergeht. In meinem Kopf schwirren so viele Fragen! Soll ich einfach wieder zurück? Ein neuer Job? Studieren? Eine weitere Ausbildung? War es unklug nach dem Abitur nicht zu studieren? Sollte ich das noch machen um ein gutes Vorbild zu sein?

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du.
Die letzte Frage finde ich allerdings komisch. Ich finde nicht, dass man studiert haben muss um ein gutes Vorbild zu sein. Ich selbst habe studiert, aber ich empfinde das nicht, dass es besser ist als eine Ausbildung. Wichtig ist doch, dass man seinem Kind vorlebt glücklich zu sein in dem Beruf den man ausübt. Und falls nicht sollte man das ändern und mutig genug dafür sein


Ich befürchte das kommt daher, dass ich mich manchmal schlecht fühle, weil ich als einzige im Freundeskreis nicht studiert habe. Ich denke manchmal, dass andere mich für dümmer halten
Jarla
7529 Beiträge
13.09.2020 19:07
Zitat von Anonym 1 (205227):

Zitat von Jarla:

Zitat von Anonym 1 (205227):

Hallo an alle

Ich bin noch in Elternzeit und habe irgendwie eine kleine Krise. Ich bin so verunsichert was meine berufliche Zukunft angeht und das macht mich psychisch doch sehr fertig.

Ich hab das Gefühl, dass ich mich unbedingt jetzt entscheiden muss, wie es nach der Elternzeit weitergeht. In meinem Kopf schwirren so viele Fragen! Soll ich einfach wieder zurück? Ein neuer Job? Studieren? Eine weitere Ausbildung? War es unklug nach dem Abitur nicht zu studieren? Sollte ich das noch machen um ein gutes Vorbild zu sein?

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du.
Die letzte Frage finde ich allerdings komisch. Ich finde nicht, dass man studiert haben muss um ein gutes Vorbild zu sein. Ich selbst habe studiert, aber ich empfinde das nicht, dass es besser ist als eine Ausbildung. Wichtig ist doch, dass man seinem Kind vorlebt glücklich zu sein in dem Beruf den man ausübt. Und falls nicht sollte man das ändern und mutig genug dafür sein


Ich befürchte das kommt daher, dass ich mich manchmal schlecht fühle, weil ich als einzige im Freundeskreis nicht studiert habe. Ich denke manchmal, dass andere mich für dümmer halten

Ich glaube nicht, dass das so ist. Für mich spielt das absolut keine Rolle. Ich muss den Menschen mögen. Der Beruf ist egal. Eine Freundin von mir hat Hauptschulabschluss gemacht, danach Pferdewirtin Ausbildung, danach Steuerfachangestellte. Die führt seit ein paar Jahren sehr erfolgreich einen großen eigenen Reiterhof und ehrlich gesagt, das kann man nicht, wenn man auf den Kopf gefallen ist. Dafür muss man schon intelligent sein. Und daran sieht man wieder, dass ein Schulabschluss weder was über den Menschen an sich noch ein endgültiges Zeugnis über die Intelligenz ist
shelyra
69110 Beiträge
13.09.2020 19:18
Man ist nie zu alt um etwas neues zu wagen.
Daher musst du dich jetzt nicht stressen wie es nach der Elternzeit weiter gehen soll (wie lange hast du noch bis dahin?)

Studium sagt absolut gar nichts über eine Person aus.
Studiere für dich wenn du das möchtest. Nicht für andere.

Ich werde jetzt 39, habe studiert. Und fange jetzt im Oktober in einem neuen Job in einem mir unbekannten Bereich an. Davor habe ich in der ambulanten Pflege gearbeitet, jetzt wird es das Büro.
Jadaflo
78044 Beiträge
13.09.2020 21:36
Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Anonym 2 (205227)
5 Beiträge
14.09.2020 07:44
Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat. Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?
Jadaflo
78044 Beiträge
15.09.2020 10:09
Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat. Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?


Ich habe auch eine Ausbildung /Lehre gemacht

Sorry wegen dem "nur"

Das liest sich im Nachhinein echt doof

Leute die eine Lehre gemacht haben sind nicht weniger wert wie Leute die ein Studium gemacht haben

Das sollte von mir aus gar nicht negativ rüber kommen

Jeder Mensch sollte wenn es möglich ist und auch egal welches Alter im Beruf nochmal verändern können oder möchten
Schnecke510
7212 Beiträge
15.09.2020 10:15
Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat . Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?

Und der Satz in fett stößt mir auf.
Eine Lehre und ein Studium sind NICHT dasselbe. Das heißt nicht, dass das eine oder das andere weniger wert ist. Aber es ist schwer davon auszugehen, dass jemand, der promoviert hat, durchaus einen globaleren Blick auf ein Thema hat als jemand, der - mit Verlaub - "nur" eine dreijährige Ausbildung gemacht hat. Derweil ist es selbstverständlich nicht auszuschließen, dass diese Person eine Detailfrage besser beantworten kann als der promovierte Mensch, wenn dieser über keine oder wenige Erfahrungen in dem Bereich verfügt.

Ich finde es eindrucksvoll, dass in Deutschland die Tendenz besteht, Akademiker systematisch abzuwerten und Handwerker oder sogar auch ungelernte Hilfsarbeiter o.ä. in den Himmel zu loben. Und da wundert sich noch jemand, warum Deutschland v.a. für Ungelernte ein beliebtes Einwanderungsland ist, während junge deutsche Akademiker in die Schweiz oder nach Skandinavien gehen. Ja, dann gucken wir mal, wie sich die Gesellschaft entwickelt bei dieser systematischen Elitenfeindlichkeit.
Anonym 2 (205227)
5 Beiträge
15.09.2020 10:52
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat . Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?

Und der Satz in fett stößt mir auf.
Eine Lehre und ein Studium sind NICHT dasselbe. Das heißt nicht, dass das eine oder das andere weniger wert ist. Aber es ist schwer davon auszugehen, dass jemand, der promoviert hat, durchaus einen globaleren Blick auf ein Thema hat als jemand, der - mit Verlaub - "nur" eine dreijährige Ausbildung gemacht hat. Derweil ist es selbstverständlich nicht auszuschließen, dass diese Person eine Detailfrage besser beantworten kann als der promovierte Mensch, wenn dieser über keine oder wenige Erfahrungen in dem Bereich verfügt.

Ich finde es eindrucksvoll, dass in Deutschland die Tendenz besteht, Akademiker systematisch abzuwerten und Handwerker oder sogar auch ungelernte Hilfsarbeiter o.ä. in den Himmel zu loben. Und da wundert sich noch jemand, warum Deutschland v.a. für Ungelernte ein beliebtes Einwanderungsland ist, während junge deutsche Akademiker in die Schweiz oder nach Skandinavien gehen. Ja, dann gucken wir mal, wie sich die Gesellschaft entwickelt bei dieser systematischen Elitenfeindlichkeit.

Erstens: habe ich nicht gesagt, dass Lehre und Studium das selbe sind.
Zweitens: nur weil jemand (das selbe wie der mit der Ausbildung) studiert hat er nicht zwingend vom selben Bereich mehr Ahnung, anders vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht.

Ich weiß nicht, warum meine Aussage jetzt als Elitefeindlich dargestellt wird, wenn man sagt, dass eine Ausbildung/, die doch mit “nur” einer Lehre betitelt wird nicht weniger wert ist? was ist daran elitefeindlich zu tun.
Ich habe meine Lehre im Steuerbüro gemacht. Mein studierter Chef kann keine Steuererklärung machen und keine Buchhaltung und keinen Jahresabschluss. Ist aber Steuerberater&Wirtschaftsprüfer- und das kommt in der Branche häufiger vor als du glaubst. Er setzt sein Schnörkel unter Jahresabschlüsse und Steuererklärungen, die andere gemacht und nochmal andere kontrolliert haben. Wenn man eine Frage hat heißt es “fragen Sie den Kollegen so und so.”
Zu deinem letzten Absatz:
Du sagst, Die Leute mit “nur” einer Lehre oder ohne Qualifikation kommen nach Deutschland und die Akademiker gehen ins Ausland. Okay dann stelle ich mal die Gegenfrage: wer wischt in der Schweiz oder in Skandinavien wenn alle mit “nur” einer Lehre gegangen sind (weil sie als weniger Wert dargestellt werden) am Ende den alten und kranken den Arsch (tschuldigung) ab, baut Häuser, verkauft Lebensmittel, sammelt den Müll ein? Was bringt es einem Land ausschließlich das eine oder das andere zu haben?
Man sollte im Land ein gesundes Verhältnis haben, beides entsprechend wertschätzen und bezahlen.

Ich habe nichts gegen Studierte, meine Eltern sind studiert, meine Schwestern sind studiert und ich hätte auch einen Studienplatz gehabt, hab mich aber bewusst für die Ausbildung entschieden. Und jetzt hab ich nur eine Ausbildung.
MiramitLionel
7458 Beiträge
15.09.2020 10:57
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat . Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?

Und der Satz in fett stößt mir auf.
Eine Lehre und ein Studium sind NICHT dasselbe. Das heißt nicht, dass das eine oder das andere weniger wert ist. Aber es ist schwer davon auszugehen, dass jemand, der promoviert hat, durchaus einen globaleren Blick auf ein Thema hat als jemand, der - mit Verlaub - "nur" eine dreijährige Ausbildung gemacht hat. Derweil ist es selbstverständlich nicht auszuschließen, dass diese Person eine Detailfrage besser beantworten kann als der promovierte Mensch, wenn dieser über keine oder wenige Erfahrungen in dem Bereich verfügt.

Ich finde es eindrucksvoll, dass in Deutschland die Tendenz besteht, Akademiker systematisch abzuwerten und Handwerker oder sogar auch ungelernte Hilfsarbeiter o.ä. in den Himmel zu loben. Und da wundert sich noch jemand, warum Deutschland v.a. für Ungelernte ein beliebtes Einwanderungsland ist, während junge deutsche Akademiker in die Schweiz oder nach Skandinavien gehen. Ja, dann gucken wir mal, wie sich die Gesellschaft entwickelt bei dieser systematischen Elitenfeindlichkeit.


Da sind wir doch tatsächlich mal einer Meinung mir stößt es auch immer sauer auf, wenn ich irgendwo lese, man könne nicht nur "studierte Sesselpupser" haben, die eh nichts drauf haben, ein Studium sei lachhaft und man solle lieber was Gescheites lernen. Immer von Leuten, die selbst nie studiert haben. Finde ich schade, dass das überall so abgewertet wird.
Anonym 2 (205227)
5 Beiträge
15.09.2020 11:16
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat . Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?

Und der Satz in fett stößt mir auf.
Eine Lehre und ein Studium sind NICHT dasselbe. Das heißt nicht, dass das eine oder das andere weniger wert ist. Aber es ist schwer davon auszugehen, dass jemand, der promoviert hat, durchaus einen globaleren Blick auf ein Thema hat als jemand, der - mit Verlaub - "nur" eine dreijährige Ausbildung gemacht hat. Derweil ist es selbstverständlich nicht auszuschließen, dass diese Person eine Detailfrage besser beantworten kann als der promovierte Mensch, wenn dieser über keine oder wenige Erfahrungen in dem Bereich verfügt.

Ich finde es eindrucksvoll, dass in Deutschland die Tendenz besteht, Akademiker systematisch abzuwerten und Handwerker oder sogar auch ungelernte Hilfsarbeiter o.ä. in den Himmel zu loben. Und da wundert sich noch jemand, warum Deutschland v.a. für Ungelernte ein beliebtes Einwanderungsland ist, während junge deutsche Akademiker in die Schweiz oder nach Skandinavien gehen. Ja, dann gucken wir mal, wie sich die Gesellschaft entwickelt bei dieser systematischen Elitenfeindlichkeit.


Da sind wir doch tatsächlich mal einer Meinung mir stößt es auch immer sauer auf, wenn ich irgendwo lese, man könne nicht nur "studierte Sesselpupser" haben, die eh nichts drauf haben, ein Studium sei lachhaft und man solle lieber was Gescheites lernen. Immer von Leuten, die selbst nie studiert haben. Finde ich schade, dass das überall so abgewertet wird.

So langsam werd ich sauer. Ich hab nirgends geschrieben, dass Studierte “Sesselpupser” sind und nichts drauf haben. Ich hab nirgends geschrieben, dass ALLE Studierten weniger Ahnung im allgemeinen haben als Leute mit einer Lehre.
Ich sagte lediglich, dass ICH Fälle kenne in denen es so ist! Will man mir jetzt auch noch die Fälle aberkennen, von denen ich WEISS, dass es so ist? Weil ich ja eh dumm bin, weil ich nur eine Lehre hab oder wie soll ich das verstehen?
Ihr seid bestimmt die Studierten, die Menschen, wie mich, mit einer Ausbildung generell für “zu dumm” halten. So kommt es zumindest bei mir an.
Ihr beschwert euch, dass Menschen mit einer Lehre ins Unendliche gelobt werden, macht aber das gleiche mit den Studierten, während ihr die mit NUR einer Lehre runterdrückt.

Und ich wiederhole mich aber:
ich hab weder was gegen die einen noch die anderen. Hatte einen Studienplatz den ich zugunsten einer Ausbildung abgelehnt habe.
Ein funktionierendes Land braucht meiner Meinung nach beides. Akademiker und eben solche, die es nicht sind. Aber man sollte zu beiden Parteien fair sein und die Leistungen und die Relevanz für das System anerkennen.
Und damit bin ich “wertloser nicht Akademiker” jetzt hier raus.
MiramitLionel
7458 Beiträge
15.09.2020 11:39
Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 2 (205227):

...

Und der Satz in fett stößt mir auf.
Eine Lehre und ein Studium sind NICHT dasselbe. Das heißt nicht, dass das eine oder das andere weniger wert ist. Aber es ist schwer davon auszugehen, dass jemand, der promoviert hat, durchaus einen globaleren Blick auf ein Thema hat als jemand, der - mit Verlaub - "nur" eine dreijährige Ausbildung gemacht hat. Derweil ist es selbstverständlich nicht auszuschließen, dass diese Person eine Detailfrage besser beantworten kann als der promovierte Mensch, wenn dieser über keine oder wenige Erfahrungen in dem Bereich verfügt.

Ich finde es eindrucksvoll, dass in Deutschland die Tendenz besteht, Akademiker systematisch abzuwerten und Handwerker oder sogar auch ungelernte Hilfsarbeiter o.ä. in den Himmel zu loben. Und da wundert sich noch jemand, warum Deutschland v.a. für Ungelernte ein beliebtes Einwanderungsland ist, während junge deutsche Akademiker in die Schweiz oder nach Skandinavien gehen. Ja, dann gucken wir mal, wie sich die Gesellschaft entwickelt bei dieser systematischen Elitenfeindlichkeit.


Da sind wir doch tatsächlich mal einer Meinung mir stößt es auch immer sauer auf, wenn ich irgendwo lese, man könne nicht nur "studierte Sesselpupser" haben, die eh nichts drauf haben, ein Studium sei lachhaft und man solle lieber was Gescheites lernen. Immer von Leuten, die selbst nie studiert haben. Finde ich schade, dass das überall so abgewertet wird.

So langsam werd ich sauer. Ich hab nirgends geschrieben, dass Studierte “Sesselpupser” sind und nichts drauf haben. Ich hab nirgends geschrieben, dass ALLE Studierten weniger Ahnung im allgemeinen haben als Leute mit einer Lehre.
Ich sagte lediglich, dass ICH Fälle kenne in denen es so ist! Will man mir jetzt auch noch die Fälle aberkennen, von denen ich WEISS, dass es so ist? Weil ich ja eh dumm bin, weil ich nur eine Lehre hab oder wie soll ich das verstehen?
Ihr seid bestimmt die Studierten, die Menschen, wie mich, mit einer Ausbildung generell für “zu dumm” halten. So kommt es zumindest bei mir an.
Ihr beschwert euch, dass Menschen mit einer Lehre ins Unendliche gelobt werden, macht aber das gleiche mit den Studierten, während ihr die mit NUR einer Lehre runterdrückt.

Und ich wiederhole mich aber:
ich hab weder was gegen die einen noch die anderen. Hatte einen Studienplatz den ich zugunsten einer Ausbildung abgelehnt habe.
Ein funktionierendes Land braucht meiner Meinung nach beides. Akademiker und eben solche, die es nicht sind. Aber man sollte zu beiden Parteien fair sein und die Leistungen und die Relevanz für das System anerkennen.
Und damit bin ich “wertloser nicht Akademiker” jetzt hier raus.


Ich hab überhaupt nichts gegen Menschen mit Ausbildung. Ich bin mit meinem Studium noch nicht mal fertig und ich habe auch nicht dich angesprochen, sondern von meinen Eindrücken allgemein erzählt. Was ist daran nun schlimm? Warum muss man das alles auf sich beziehen und sich selbst als wertlos bezeichnen, obwohl gar niemand etwas davon schrieb? Wahnsinn, was man alles in einen Text hineininterpretieren kann, wenn man unbedingt will. Für mich ist weder das eine noch das andere besser. Jeder soll seinen Weg gehen, ob Ausbildung oder Studium.
Schnecke510
7212 Beiträge
15.09.2020 12:32
Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 2 (205227):

Zitat von Jadaflo:

Liebe ts

Es ist egal ob du heut zu Tage studierst hast oder nur l
Eine Lehre

Und wenn du jetzt noch studieren möchtest dann mach es

Ich hab meine Ausbildung vor 18 Jahren beendet

Hab dann 8 Jahre verschiedene Sachen gemacht
Auch im gelernten Beruf gearbeitet

Dann war ich 10 Jahre hausfrau
Seit knapp einem jahr bin in einer anderen berufssparte quereingestiegen

Das lässt sich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut mit meinen Kindern vereinbaren

Hier möchte ich noch kurz anmerken dass es noch NUR eine Lehre ist. Es ist eine Lehre. Dieses “nur” stößt mir sauer auf, weil es sich oft anhört als wäre eine Lehre weniger wert als ein Studium. Ich kenne Menschen die eine Lehre gemacht haben, die fachlich mehr drauf haben als jemand der im selben Bereich studiert hat . Ich gerate zum Beispiel regelmäßig mit meinem Chef wegen Steuer Themen aneinander, weil er trotz einem Master in Finance und Controlling und einem Doktortitel keine Ahnung von Steuer hat und es mir als “nur” Steuerfachkraft mit “nur” einer Ausbildung, da zum Teil die Zehennägeln hoch rollt, wenn ich sehe was da so fabriziert wird.

Zu deiner Frage liebe TS:
Tue was du liebst. Wenn du noch studieren willst studiere, wenn du nochmal eine Ausbildung machen willst mach es, wenn du wo quer einsteigen willst nur zu.
Zeige deinen Kindern, dass es wichtiger ist glücklich zu sein mit dem, was sie machen, als unbedingt in eine Schublade passen zu müssen und dort unglücklich zu sein. Denn was bringt dir ein Studium, wenn du nur mich ach und Krach durchkommst. Wenn du aber in einer Ausbildung vielleicht viel glücklicher wärst Und dann wahrscheinlich auch viel bessere Leistungen bringen würdest?

Und der Satz in fett stößt mir auf.
Eine Lehre und ein Studium sind NICHT dasselbe. Das heißt nicht, dass das eine oder das andere weniger wert ist. Aber es ist schwer davon auszugehen, dass jemand, der promoviert hat, durchaus einen globaleren Blick auf ein Thema hat als jemand, der - mit Verlaub - "nur" eine dreijährige Ausbildung gemacht hat. Derweil ist es selbstverständlich nicht auszuschließen, dass diese Person eine Detailfrage besser beantworten kann als der promovierte Mensch, wenn dieser über keine oder wenige Erfahrungen in dem Bereich verfügt.

Ich finde es eindrucksvoll, dass in Deutschland die Tendenz besteht, Akademiker systematisch abzuwerten und Handwerker oder sogar auch ungelernte Hilfsarbeiter o.ä. in den Himmel zu loben. Und da wundert sich noch jemand, warum Deutschland v.a. für Ungelernte ein beliebtes Einwanderungsland ist, während junge deutsche Akademiker in die Schweiz oder nach Skandinavien gehen. Ja, dann gucken wir mal, wie sich die Gesellschaft entwickelt bei dieser systematischen Elitenfeindlichkeit.

Erstens: habe ich nicht gesagt, dass Lehre und Studium das selbe sind.
Zweitens: nur weil jemand (das selbe wie der mit der Ausbildung) studiert hat er nicht zwingend vom selben Bereich mehr Ahnung, anders vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht.

Ich weiß nicht, warum meine Aussage jetzt als Elitefeindlich dargestellt wird, wenn man sagt, dass eine Ausbildung/, die doch mit “nur” einer Lehre betitelt wird nicht weniger wert ist? was ist daran elitefeindlich zu tun.
Ich habe meine Lehre im Steuerbüro gemacht. Mein studierter Chef kann keine Steuererklärung machen und keine Buchhaltung und keinen Jahresabschluss. Ist aber Steuerberater&Wirtschaftsprüfer- und das kommt in der Branche häufiger vor als du glaubst. Er setzt sein Schnörkel unter Jahresabschlüsse und Steuererklärungen, die andere gemacht und nochmal andere kontrolliert haben. Wenn man eine Frage hat heißt es “fragen Sie den Kollegen so und so.”
Zu deinem letzten Absatz:
Du sagst, Die Leute mit “nur” einer Lehre oder ohne Qualifikation kommen nach Deutschland und die Akademiker gehen ins Ausland. Okay dann stelle ich mal die Gegenfrage: wer wischt in der Schweiz oder in Skandinavien wenn alle mit “nur” einer Lehre gegangen sind (weil sie als weniger Wert dargestellt werden) am Ende den alten und kranken den Arsch (tschuldigung) ab, baut Häuser, verkauft Lebensmittel, sammelt den Müll ein? Was bringt es einem Land ausschließlich das eine oder das andere zu haben?
Man sollte im Land ein gesundes Verhältnis haben, beides entsprechend wertschätzen und bezahlen.

Ich habe nichts gegen Studierte, meine Eltern sind studiert, meine Schwestern sind studiert und ich hätte auch einen Studienplatz gehabt, hab mich aber bewusst für die Ausbildung entschieden. Und jetzt hab ich nur eine Ausbildung.

Du sagst einige interessante Sachen, auf die ich gerne antworte.
1) Wer putzt den kranken Arsch der Schweizer? --> Leute mit Ausbildungen in dem Bereich oder Ungelernte. Wer sagt, dass es in der Schweiz ausschließlich Akademiker gibt? Nein, keinesfalls. Aber es gibt Tendenzen, die für Deutschland nicht gut aussehen und für die Schweiz besser aussehen. Wer scheffelt die Kohle im Investmentbanking oder in Schweizer Wirtschaftskanzleien? Sehr, sehr viele Nicht-Schweizer. Wer arbeitet als Arzt in Skandinavien? Sehr, sehr viele Nicht-Skandinavier. Das hat nichts mit Wertschätzung oder Wertung zu tun, sondern ist erstmal ein Faktum.

2) Dein Chef ist Steuerberater und kann keine Steuererklärung machen. Ein Wirtschaftsprüfer, der keine Jahresabschlüsse kann? Ähm, was prüft der denn? Naja, komisch, glaube ich nicht ganz. Es sei denn, er ist ein Hochstapler. Aber du sagst etwas sehr Wichtiges: Er unterschreibt das, was du machst. D.h. wenn du einen Fehler machst, er es nicht bemerkt, dann wird er und seine Kanzlei verklagt, nicht du, denn mit einer Ausbildung kannst du die Verantwortung gar nicht übernehmen - darfst du wahrscheinlich gesetzlich gar nicht. Und da kannst du froh sein, einen Chef zu haben, der die Qualifikation hat, um dir deine Sachen zu unterschreiben und den Kopf hinzuhalten, wenn du Mist gemacht hast.

Das zeigt sehr schön: Es ist ein Miteinander und kein Gegeneinander. Aber solche Leute, die sagen "Ähhh, ich mach alles *mecker* und sie/er unterschreibt nur...faule Säue, alle Studierten" haben genau das nicht verstanden.
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